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GEOGRAPHISCHES JAHRBUCH.
XX. Rand, 1897.
lü Verbindung mit
K. Ahlenius, D. A. Anutschin, A. Auwers, E. Blink, E. Brückner, P. Camena
d'Almeida, 0. Drude, E. v. Drygalski, Th. Fischer, J. Früh, G. Gerland,
F. Hahn. E. Hammer, M. Heinrich, H. Hergesell, G. Kollm, 0. Krümmel,
E. Löff ler, L. Neumann, E. Oberhummer, E. Rudolph, S. Rüge, K. Schering,
H. G. Schlichter, R. Sieger, W. Sievers, Fr. Toula, B. Weigand,
W. Wolkenhauer
i.> i'uu.igegeben von
Hermann Wagner.
Erste Jlall'to.
VvoK 7 Miiik TyO IMciuiiL'.
GOTHA,
1897.
Hälfte dieses Banrlns erscheint im Winter 18Q7'9.^V
INHALT.
Abkürzungen
Bericht über die Fortschritte unserer Kenntnisse vom Ma^uc-
tismiis der Erde. IV. 1803 — 96. Von Professor
Dr. Karl Schering in Darmstadt
Neuere Erfahrungen über den geognostischcn Aufbau der
Erdoberfläche. VI. (1894— 9fi;i Von Prof. Dr. Franz
T 0 ul a in Wien JT
Fortschritte der Länderkunde aufsereuropäiscber Gebiete.
Afrika von Prof. Dr. F. Hahn in Königsberg r2 7 — ir).>
Australien und Polynesien von demselben 154
Das Romanische Amerika von Prof. Dr. VV. Sievers in Giefsen . 1G5 — IT'l
Nordamerika von Prof. Dr. B. Weigand in Strafsl»urg .... 175 — 1''-
Fortschritte der Ozeanographie. Von Prof. Dr. 0. Krümmel
in Kiel ly:;
Die Litteratur zur Geschichte der Erdkunde vom Mittel-
alter an (^1894—96^ Von Prof. Dr. S. Kuire in
Dresden 217— Jis
GEOGMPHISCHES JAHRBUCH.
« Begründet 1866 durch E. Behm.
XX. Baad, 1897.
In Verbindung mit
K. Ahlenius, D. A. Anutschin, A. Anwers, E. Blink, E. Brückner,
P. Camena d* Almeida, O. Drude, B. Drygalaki, Th. Fischer,
J. Früh, Q. Gerland, F. Hahn, E. Hammer, M. Heinrich, H. Her-
geaell, Q. Kollm, O, Krümmel, E. LöfFler, L. Neumann, E. Ober-
hummer, E. Rudolph, S. Rüge, K. Schering, H. G. Schlichter,
R. Sieger, W. Sievers, B. Tiesfen, Fr. Toiüa, B. Weigand, W.
Wolkenhauer
beFMugegebea von
Hermann Wagner*
nt ela« BfiteiuitlMheM iBlialtsTeruielBfi rar xwdteii Reihd las 6Mgra|llMhaa
Jahrtadu, Uai U—U («885—97).
GOTHA.
JUSTUS PERTHES.
1898.
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I KOAi ^ Vorwort zum XX. Jahrgang.
Mit dem vorliegenden Band schliefst eine zweite Reihe von
Bänden des Qeographischen Jahrbuchs ab, die, wenn auch nicht
völlig den Termin einhaltend, doch als jährliche beseiohnet werden
dürfen.
Das Bemühen des Herausgebers, alternierend jedem zweiten Bande
den gleichen Stoff zuzuteilen, scheitert an der Unmöglichkeit, ein-
zelne der Herren Mitarbeiter zur Einhaltung des yerabredeten Ein-
lieferongszeitpunktes zu bewegen. Auch diesmal mufs der XX. Jahr^
gaog wieder ohne den seit lange fehlenden Bericht Uber die geo-
graphische Meteorologie und den seit Jahren bestimmt in Aussicht
gestellten Bericht über Zoogeographie ausgegeben werden. Leider
traf der Bericht über die Fortschritte der Kenntnisse innerhalb der
Polargebiete zu spät ein, ura noch mit zum Abdruck zu gelangen.
Es ist zu hoffen, dafs der immer gröfsere Reichtum des in den
einzelnen Berichten Gebotenen die Leser für diese unliebsamen
Lücken entschädigen wird.
Was die allgemeine Erdkunde betrifft, so sind im vorli^nden
Bande die gesamte Geophysik mit Einsohlnls des Erdmagne-
tismus, der geognostische Aufbau der festen Erdoberfläche
and die Ozeanographie yertreten. Dazu kommt wiederum ein
ungemein reicher Bericht über Kartographie und K arten -
messung als wichtiger Zweig der mathematischen Geographie von
ftof. H ammer.
In der Länderkunde aufaereuropäischer Gebiete fehlt, wie an-
gedeutet, nur der Bericht über die Polargebiete. Den Bericht über
Asien (mit Ausschlufs von Russisch-Asien) hat au Stelle von Dr. Gr.
Wegener Herr Dr. E. Tiesfen in Friedenau -Berlin übernommen,
voraussichtlich auf längere Zeit.
Die Geschichte der Erdkunde ist doroh einen zweiten Bericht
m Prof. S. Rüge und die bis SehlttÜi des Jahres 1897 geführte
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lY
Vorwort.
Nekrologie vertreten. Zur Erleichterung des Nachschlagens ist
dieser ein alphabetisches Verzeiohnia der Nekrologien für 1888 — 97
beigefügt (?gL S. 486).
Die Zahl der Mitarbeiter am Jahrbuoh hat infolge der Ausdeb-
nuDg des Beriohtsfeldes bedeatend zugenommen.
Es ist dem Herausgeber eine angenehme Pflicht, den Herren
an dieser Stelle für die mtthevolle, aber sicher von allen Faob-
genossen dankbarst anerkannte Berichterstattung auch seinerseits
seinen Dank zu wiederholen , besonders denen , die durch labge
Jahre dem Jahrbuch treu geblieben sind. Dazu gehören die Herren
A. Auwers (seit 1866), 0. Drude (seit 1878), G. Gerland
(seit 1876), H. Hergesell (seit 1887), 0. Krümmel (seit 1885),
E. Rudolph (seit 1887), K, Schering (seit 1889), Fr. Toula
(seit 1887).
Es schieden aus der Reihe der älteren Hitarbeiter wahrend
dieser sweiten Entwiokelungsperiode des Jahrbuchs (1885 — 97) die
Herren Schmarda, J. Hann, S. Günther, H. Wiobmann,
und durch den Tod verlor das Jahrbucli die Herren G. Hirsch-
feld (t 1895) und J. J. Egli (t 1896). Vorübergehend beteiligten
sich an der Berichterstattung die Herren Fr. Boas, H. Lullies,
M. Heinrich, ü. Wegen er. Neu eingetreten sind während
dieser Jahre die Herren K. Ahlenius, D. A. Anutschin, B.
Blink, E. Brückner, P. Camena d'Almeida, B. Dry
galski, Tb. Fischer, J. Früh, F. Hahn, B. Hammer,
O. Eollm, B. Löffler, L. Naumann, B. Oberhummer,
S. Buge, H. G. Scblichter, B. Sieger, W. Sievers, E.
Tiesfen, B. Weigand und W. Wolkenhauer.
Dem ▼erliegenden XX. Bande ist ein kurzes Inhaltsverzeichnis
des Inhalts sämtlicher zehn Jahrgänge XI — XX beigefügt.
Eine weitere Neuerung ist der Versuch, die Citate durch gleich-
mäfsig angewandte Abkürzungen der Zeitschrit'tentitel im Kaum zu
beschränken. Der Hauptschiüssel dazu findet sich am Anfang des
Textes.
Ööttingen, im Februar 1898.
Aemauu Waguer«
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Systematisches InhaltsTeizeiobiLis zum XX. Band.
AbkfinvBgcii
Bette
1
A. Allgemeizie Erdkunde«
Die Fortschritte der Karten projektlettBlehTe, der Karteii-
zcichniiiijar und der Kartenme88«ll|r* Von Prof. Dr. E.
Hamvier in Stuttgart
I. Allgemeine Darstellungen der Kartenprojektions-
lehre oder grSfeerer Teile dieees Gebiete
II. Arbeiten fiber bekannte Entwürfe. Neue und tbgein-
derte alte 6radnetzentvttrfe. Theoretischee snr
Netsentwurfslehre &o.
426—462
4S6
432
1. Über Torhandene Entwürfe.
Praktische Anwendungen . 432
8. Neue und abgeänderte alte
Gradnetzentwürfe . . .439
III. Zeichnung der Karten, besonders der
Reliefs, Panoramen fte.
l. Hilfsmittel zur Zeichnung
des Netzentwurfs und der
Sitution 447
IV. Kartometrie
1. Längenmessungen , . . 455
2. Flächenmessungen . . . 457
8. Theoretiiehee. GeodSti-
sche Anwendungen be-
kannter Entwürfe
4. Globen. Weltkartenprojekt 444
Bodenformen.
441
Darstellung des Kartenbil-
des, bes. der Bodenformen 448
Reliefe nnd Panoramen . 458
447
486
3. ESrpermeeiangeB fte.
460
Geophysik des ErdkSrpers. Von Dr. U, HergeseU in Strafsburg
1. Ferteehritte der iaternationtlen Erdneeeung . .
J. Der Erdkörper
249—266
849
288
Gestalt der Erde .... 253
Schwereroessungen .... 255
Mittlere Dichte der Eide . . 259
Botation des Erdkörpers und
Lage der Erdachse. . . 259
Geophysik der Erdrinde. Von Dr.
1. NiveanverBehiebnngen . 266
Glaziale VerBchiebongen , . 265
Rezente Verschiebungen . . 270
Penoanenz der Ozeane . . . 274
2. Qebirgsbildniig nnd Ban 276
Gebirgsbau '276
Dislokationen 283
Tiefentemperaturen nnd Ab-
kühlung der Erde . . .262
Innerer Zvstand, Gebirge-
bildvng 263
E, Budolph in Strafsburg . . 266—370
8. Brdbeben ..... 286
Seisraoroetrie . • . . 286
Seismologie 295
4. Vulkanismus . . . 306
5. Thalbildnng. Erosion
und Denudation . . 311
Entatehnng des Thaies .311
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Yl
Inhaltsverzeichnis.
£rosion des Wassers
313
Einzelerscheinungen
an
Hühl P.II
31,')
. . 331
Krftsifin (ipR Windes ...
317
Einzelne Seen . .
. . 336
CTlftHcViererflsion .....
317
10. S e d i ni e II t e . .
. . 337
Yerwitlfruu^. Denudation
318
Sediiiicijtbüdung .
. . 337
7
r 11 n d \v iL s 8 r 0 ii o 1 1 p n
3" 1
Sedini enlaldu^erung
. . 338
8.
Strömende G e w ii s s o r
324
Ffstiäud. Sedimente . 338
324
Korallenrifle.
. . 342
325
11. Schnee und Eis
&c. 344
328
Eis und Eishöhlen
. . 344
EiDzcIcrscheinungen ....
329
Gletscher . . .
. . 346
9.
329
Yergletschernng .
. . 353
EntstehuDK und Klassifikation
329
Register der Abkürzung
Seite
368
MagTietismiis
der Erde. (IV. 1898—96.) Von Prof. Dr. Karl
IScherinq in Darmstadt
3— 3G
A llgemeines
Allgemeine Theorie des Erd-
SäkularänderunKen ....
6
3
Geschichte des Erdmagnetis-
5
8
Uandbiichcr und Zeitschriften .
5
Erdmagnetische Apparate
9
Feriod. Änderungen der Elemente
5
Methoden der Berechnung u.
ünrfgelraäfsige Schwankungen
6
raaenetische Beobachtungen
10
Magnetische Observatorien
und magnetische Landes»
Vermessungen
11
Lage der übservatnrien ....
11
Asitn
21
n
23
Deutsches Reich
11
Südamerika
23
üsterreich-ünKarn
13
AtlantiscLor Ozean. .
23
Schweiz. Britische hudeln'. .
15
AfriLa
23
Niederlande. Frankreich . .
16
24
17
Sildnffft
24
Spanien und Portugal . . .
18
Gröfsere Forschungsreisen .
24
Dänemark, Schweden . . .
19
24
20
26
Beziehungen des Erdmagnetismus zu anderen Erschoi-
26
Gp,steinsma^;neti8mus
26
Polarlicht
28
Erdbeben
27
Vorgänge auf der Sonne . .
29
Meteorologie
28
Beobachtnngsresultate erdmagnetiacher Stationen . .
Per geogiiositlsclie Aufbau der Erdobcrllikhe. (VI. 1894—96.)
Von Prof. Dr. Franz Toula in Wien
31
38-126
Allgemeines
. 38
Italien . . , »1
Europa
Balkanhalbinsel .... 89
Deutschland . . .
lUimänit^u Ol
Schweiz .
RuMnnd , , , , 92
Österreich- Ungarn
Asien 97
Österreich
Sibirien 98
Transkiispiou und Turan . ÜO
Skandinavien .
Ürolsbritannien und Irland
. 67
China und Japan . . . 100
Vordorasieü IUI
Belgien
Frankreich ...
. 72
Hintcrindien u. Ostindische
Spanien und Portugal . .
. . 79
Inseln 104
Google
iDhaltsverzeichnis. Yll
Sfiitö
Afrik.1 105
Nordamerika 112
Nordost- und Mittelafrika . . 107
Vereinigte Staaten . . .113
Mexiko 121
Afrikauische Insela .... 109
Mittelanifrika 122
Australien 109
Südamerika 12.«l
Inseln des Stülen Ozeans . . III
Bie Fortschritte der Ozeanograp
Prof. Dr. 0. Krümmel in Kiel
Verschiedene Eigenschaften des
Meeres weilen und • Strömungen 199
hie (1895 und 1896). Von
Atlantischer Ozean. . 203
Atlantische Nebenmeere . 207
Indischer Ozean . . . 212
Indische Nebenmeere . .213
Pazifischer Ozean . . 213
B. Länderkunde,
Litnderknpdc der aafsereiiropUiscIien Erdteile»
Afrika (1895—96). Von Prof. Dr. Fr. Hahn in Königsberg ... 127
Südafrika 140
Westafrika südlich T. Äquator 144
Abessinien, Galla- und Somali-
Westafrika nördlich Tom
lünder 134
Ostafrika und Seengebiet . . 136
Afrikanische Inseln . . 152
Australien und Polynesien. Von Prof. Dr. Fr. Hahn . . . ALA
.lustralkoütincut und Tasmanien 154
.Neuguinea, Melaßesieo, Mikronesien 158
Nordamerika (1895 und 1896). V
Strafsburg
Allgemeines 175
Britisch-Nordamerika ... 177
Vereinigte Staaten .... 183
Gesaratgebiet 185
Romanisches Amerika (1895—96)
on Prof. Dr. B. Weigand in
Neu-England-Staaten . . 185
Atlantische u. Golf-Staaten 186
Innere Staaten . . . .188
Westliche Staaten . . .190
. Von Prof. Dr. W. Sievera
m (iielsen 164
Westindion und Mittelamerika 164
Südamerika . . . 1G5
Ar^ientinien und Paraguay 171
Colombia, Kcuador . . . 165
Brasilion 172
Ctjle 167
Uhilcnisch-argent. Grenze . 168
Asien (ohne Russisch-Asien). Von Dr.
E. Ttesfm in Berlin ... 371
Allgemeines 371
Palästina, Syrien, Mesopotamien 373
Hinterindische Inseln . . . 390
Arabien, Sinai 377
Vorderindien 380
Korea . 403
^""alaja 38.^
InnflraAien 404
Russisch-Aaien. Von Prof. Dr. Änu
itschin in Moskau .... 409
Sibirien 4O9
KftiikaRim 418
i urkestan u. Transkasp. Gebiet 416
Polarländer vacant.
VIII labaltSTerzeicbnis.
C. Geschichte der Erdkunde**
Die Litteratur zur Geschichte der Erdkunde Tom Mittel» saita
alter an (1894— 9G). Von Prof. Dr. iSop/nis liuge in Dresden 217 — 248
1. Allgemeiner Teil . . .
217
Beiträge zur mathemati-
2. Das frtthe christliche
Bchen u. physikalischen
223
Goop^rapbie bis 1650 .
244
3. Die Araber &c
224
6. Zeitalter der Mes-
4. Die scholastische Zeit
224
245
5. Zeitalter der grofsen
245
Entdeckungen . . .
227
Kartographie . . . .
247
Kntdeckungsreiaen ....
227
Mathematische und phy-
Karto^^rapbio des Zeitalters
sische Geographie .
247
(1420— 1G50)
239
248
Mitteilungen Über Qeographen
243
Oeographisehe Nekrologie (1896 u. 1897). Von Dr. W. Wolkwi"
hauer in Bremen 463 — 486
Alphabetisches Verzeichnis der im Jahrbnch top 1887
bis 1897 aufgeführten Nekrologien 486
Systematisches Inlialtsverzeiclmis zum Jahrgang XI— XX
des Creogiapliiscli6]i Jahrbuchs (188Ö-97).
(Ein InlitltoTflneidiiiii fflr die Jahrgänge I— X (1866 — 84) befindet eieh nm
Schlaf»» dos X. BandoB.)
lodez zum Inhaltsveneichms.
A. Allcomoino Erdku4e» Mte
I. Ortsbestimmungen IX
n. Kartographie uud Kartometrte IX
III. Geophysik des Erdkörper» . . IX
IV. Geophysik der Erdrinde ... X
y. Erdntagoetismiit - . X
"VI Geognoile der ErdoberflSelie . X
TIL Oieanograpkfe. ...... X
vUL OeographUehe Meteorologie X
XZ. Phytogeographie XI
Z. Zoogeographie Xi
XL Bthäograpble XI
H. Undcrknnde.
XII. Karteuwesen XI
XIII. Kuropa . . .
XIV. Anfiterenropa «
G. Oesehlehte 4er Br4kan4e*
XV. Antike Ctaofmphie ....
XVt. Oeieldelite der Erdkunde . .
XVir. Methodik der Erdkunde . .
XVIII. (TCoRr.apliischu Namenkunde .
XIX. ('. eographisuhe Nekrolopie
XX. Geographische Lehrstühle. .
XXI. Geographische Geaelbekeften
aod Zeitschriften ....
XXII. Kongrene und AmstelUngea
Seite
XI
XU
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XIII
XIII
XIII
XllI
xm
xm
A. Allgemeine Erdkunde.
I. Ortsbestimmungen.
Geographische Länge und Breite von Sternwarten. Zu*
ummfliifeetettt ▼<« Ä» Aumert.
Stand im Jahre 1888 (192 Sternwarten) XII, 475
Staad im Jahre 1891 (216 Sternwarten) XIV, 464
Stend im Jalire 1896 (237 Sternwarten) XIX, 431
IL Kartographie und Eartenmeasnng.
Bericht über die Fortschritte der Kartenprojektions-
lehre. Von S. Günther (bis 1890) und (mit Aoidehnong auf
Kartometrie u. a.) von E. Hammer (seit 1891).
(Oeiehichttiohee. KerteoprojektioDen, Eartenseiebnnng, Karten»
messang.)
Bericht für 1885—87
Bericht für 1888 — 90
Berieht Ar 1891^98
XII, 1
XIV, 185
XVff, 41
Bericht für 1894 — 95
Bericht liir 1896—97
XIX, 1
XX, 377
III. Geophysik des £rdk9rpers.
Bericht über die Portschritte der internationalen Brd^
mesaung. Von H. Hergeneü.
5«ielit ftr 1886—87 . XIII, 103
»•rieht für 1888—90 . XV, .Hl
B«ioht ftr 1891. . . XVI, 129
Berieht fflr 1892—94
BerldLt für 1896—96
. X?III,888
— 249
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X SystonatiMdiM InhiltoTcneidinis siim Jahrgang XI— XX.
Bericht über die Fortschritte der Qeopbysik des Erd-
kSipers. Von jET. Sergwü,
(Gestalt der Srde. SchweremeMungen. Mittlere Dichte.
Änderung der Nutation, der Rotatioüsdauer, der Lage der Erd-
achse. Gezeiten. Tiofentemperaturen Äc. Innerer Zustand.)
Bericht fttr 1884—86 . XI, 208 Bericht für 1890—91 . . XVI, 134
Berieht für 1886-87 . XIII, 111 Bericht für 188S-^4 . .XVm,887
Berieht für 1888—89 . XV, 87 Bericht fttr 1895—96 . . XX, 863
lY. C^eoi»by8lk der Erdrinde.
Bericht über die Fortschritte der Gtoophyrik der Srd-
rinde. Von E. Ihtdolph.
(Allgemeines. NiveauverschiebungeD. Qebirgsbildung. Erd-
beben. Vulkanismus. Thalbildung. Erosion und Denudation.
Höhlen. Grundwasser und Quellen. Strömende Qewisser. Seen.
Sedimente (Korallenriffe). Eis und Gletscher.)
Bericht für 1884—86 . XI, 221
Bericüt lür 18Ö6— 87 . Xlli, 126
Bericht fQr 1888—89 . XV, 52
Bericht für 1890 — 91
Bericht für 1892—94
Berieht fttr 1895—96
XVI, 144
XVm, 353
XX, S66
V« JBrdmairiietisiiius.
Die Entwickelung und der gegenwärtige Standpunkt
der erdmagnetischen Forschung. Von K, Schering . XIII, 171
(Gauls und Weber. Magnetische Obserratoriea und Ver-
messQDgen. Polarexpeditionen.)
Bericht über die Fortscliritte unserer Kenntnisse vom
Erdmagnetismus. Von demselben.
(Allgemeinee. Hagnotische Observatorien und Landesverroes-
anngen. Beziehungen des Brdmagnetiimus zu anderen Brachei-
nungen. Beobachtunfrsro.stiltale ordmagnetischer Stationen!)
Bericht für 1889-00 . XV, Ml | Bericht für 1893-96 . . XX, 2
Bericht für 1891—92 . XV 11, 1 [
Tl. Geegnesle der ErdefterflSelie.
Iffenere IBrfolimngen über den geognostisohen • AnfSati
der Erdoberfläche. Von Fr, Ikntia,
Bericht für 1882 — 86
Bericht für 1886 — 88
Bericht für 1888-90
XI, -207
XIU, 221
XV, IGh
r.crirht für 1890—92
Bericht für 1892—94
Bericht für löü4 — 96
XVI, 68
XVlll, 98
XX, 37
TU. Ozeanegrapbie.
Bericht über die Forteohritte der Oaeanographie.
0. Krümmd.
Von
Bericht für ISS.'j— 86 . XI, 75
Bericht für 1887—88 . Xlll, 1
Bericht für 1889—90 . XV, 1
Bericht für 1891—98
Bericht für 1893-94
Bericht für 1896—96
XVI, 35
XVlll, 181
XX, 198
TIIL Geegraphlgehe Heteerelegie«
Bericht iii er die Fortschritte der geographischen Meteo-
rologie. Von J. Hann (1884-88) n. E, Brückner (1888—93).
Bericht für 1884—85 . XI, 1
Bericht für 1886—88 . Xlli, 27
Bericht für 1888—90 . . XV, 101
Bericht für 1891—98 . . XYU, 309
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Syttomotiscbei InhaltoTeneiehniB som Jahrgang XX — XX.
IX. Phytogeographie.
XI
Bericht über die Fortschritte in der Geographie
FflanBen« Ton 0. Drude,
der
Bnidit Ar 1884—85
Bwrieht für 1886 -8R
Bflriisht für 1888—90
XI, 95
XIII, 289
XV, 344
Bericht rar 1890— iS
Bericht ittr 1893—95
XVI, 849
XIX, 81
X. Zoogeographie.
Bericht über die Fortschritte unserer Kenntnisse von
der Verbreitung der Tiere. Von L, K, Setmarda»
Berieht lOr 1884—86 . XI, 147 | Beriebt fUr 1887—88 . . XIII, 868
XI« Ethnographie«
Bericht über die ethnologische Forschung. Von Q. Gerland.
Bericht für 1884—86
Bericht für 1886—88
Bericht fBr 1889—90
XI, 413
Xlll. 407
XV, 256
Bericht für 1891—93
Bericht für 1894—95
XVII, 394
XiX, 217
B. liäuderlLunde»
XXL KartenpuhlikatieiieB (mit Anssehliire der Xartogrsphie).
Der Standpunkt der offiaiellen Kartographie in Bnropa.
Von M. IJpmr'ich XU^ 309
(Über ofäzielie Kartenlitteratur. Längen- und Veijüngongs-
nafistSbe. Xtrten.)
Ferlsotniiie dee Berieht« XIV, 887
^eraliditskarteu der wichtigsten topographischen Kar-
ten Europas und einiger anderen Länder. Von H. Wagner,
Oberricht bis Ende 1888 . XII 1 Übersicht bis Ende 1894 . XVII
Übernuht bis End« 1891 . XIV | Oberaioht bis End« 1896 . XIX
Xni. Lilnderkunde Earopas.
Programm für die Jahresberichte. Von H, Wagner . . . XVU, 90
Südeuropa. Von Th. Fischer.
Bnndlegender Bericht . XVII, 97 | Bericht für 1895—96 . . XIX, 89
Trankreieh. Von P. Camena d' Almeida.
Onudlflgender Beriebt . XVII, 168 | Bericht «Ar 1895—96 . . XIX, 116
flchweia. Von J. Friik.
Orundlegender Bericht . XVH, 171 | Bericht fftr 1895-^96 . . XIX, 184
Kiederlande und Belgien. Von E. Blinh
Grundlegender Bericht . XVII, 217 | Berieht ffir 1895-r-96 . . XIX. 166
Deutsches Reich. Von L. Xeumann.
Grundlegender Bericht . XVII, 177 1 Bericht für 1895—96 . . XIX, 126
Österreich-Ungarn. Von /{ob. Sieger.
Qmndlegend«! Bericht . XVII, 261 | Bericht für 1895— 96 . . XIX, 170
Qroihbritaanien und Irland. Von h. G. Schlichter.
QnuuUegender Bericht . XVII, 206 | Berieht Ar 1895—96 . . XIX, 810
Dänemark. Von K Ußer,
Sticht bii 1898. . . XVII, 888 | Bericht fttr 1895^96 . . XIX, 191
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XII SfitMiiatiMdiM InhaltiTarMiehnit mm Jahigang XI — ^XX.
Skandinavien. Von E. Jüoffler (bis 1894) und K, Ahlenius (seit
1896) XVII, 234; XIX, 200
Buropäisches Bulaland. Von D. A. Aniitßchin.
Bnter Berieht bis 1898 XVH, M8
Rumänien. Vacat.
XIY. Llintokiinde avUsmuroi^BOher Oeblete.
Asien. Von B, LuUies (bis 1890), G. Wegener (1891-^4), D. A.
AnuUchin (Rustiaeh-Asien 1885 — 87) und E. Tiea/en.
Bericht für 1885—87 . XU, 146 \ Beriebt für 1893—94 . . XVlII, 277
Bericht für 1888—90 . XIV, 313 i Bericht für 1895—96 (97). XX, 367
Berieht fttr 1891—99 . XVI, 366 |
Australien und FolyDesien. Von F. Hahn,
Berieht für 1886—89 . XIV, 81
Berieht m 1890—98 . XVI, 296
Berieht fikr 1893—94 . . XVIU, 941
Berioht iOr 1895—96 -. . XX, 154
Bericht für 1892— 94 . . XVIII, 211
Bericht für 1895—96 . . XX, 127
Afrika. Von H. Wichnuam (bie 1887) und F. Bahn (adt 1888).
Bericht für 1885—87 . XII, 186
Bericht für 1888—89 . XIV, 62
Bericht für 1890—92 . XVI, 314
Ij^ordamerika, Von Fr, Boa» (bis 1889) und B, Weigand Mit
1890).
Berieht IHr 1893— 94 . .XVIII,951
Berieht für 1876—86 . XII, 72
Bericht für 1887—89 . XIV, 108
Bericht für 1890—92 . XVI, 447
Berieht für 1896—96 . . XX, 175
Bomanisches Amerika. Von W. »Sievers.
Bericht für 1876—86 . XII, lu4 ' Bericht für 1892—93 . .XVIII, 267
Berieht für 1887—89 . XiV, 122 I Bericht für 1894—96 . . XX, 166
Berieht für 1889—98 . XVI, 488 |
Folaargebiete. Von Ä Wiehmann (bis 1891) und E. v. DrygaUH
(seit 1892).
Bericht für 1885—91 . XIV, 864 | Berieht fttr 1898—95 . .XVIII, 478
C. Geschichte der Geographie«
XY. Antike Ueograiiliie.
Bericht über unsere Kenntnis der alten ^iechischen
Welt.^ Von G. Ilirschfeld (t 1895), 1880 u. 1890. XII, 241; XIV, 146
(Bibliographisches. Quellen. Geschichte der Geographie.
Hilfswiseeneebtften. Die einselnen Lander der grieehiieheo
Kaitar.)
Berieht über Länder- und Völkerkunde der antiken
Welt. Von E. Oberhummer XIX, S07
(Geschichte der Geographie im Ältertam. AUgemeinee. Afrika.
Aeien. KleinMieD.)
XYL Oeseblehte der Erdkiinde.
Bie liitteratur aur Geachiehte der Urdkonde vom Mittel-
alter an. Von S. Buge.
Bericht für 1883—93 . XVIII. i | Bericht für 1894—96 . . XX, 817
(Speaialinhalt e. oben 8. YUL)
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Sfitenittisebe« IohaIt8Tend«liii1i mm Jahrgang XI— -XX. XIII
XTU. Methodik der Erdkuide.
Berieht über die Entwickelung der Methodik und des
Studiums der Erdkunde (1885 — 88). Von //. Wagner . X LI, 409
(Ällgemeine geographische Ikletbodologie. 0. Gerlands Methodik
der Erdkunde. Pflege des Studinma und UntorricLU der Erd-
kunde in Deutschland, Sehweis, Bngla&d, Belgien, Fnudarweh,
BnfalADd, Sehwedfln.)
Bnieht lllr 1889—91. Von denuelbeD XIV, 371
(Die Stellung der Änthropogeograpbie Bur Qeographia. Pflege
des Studiums und Unterrichts. Die geographischen IJniversitäts-
institute Mitteleuropas. Übersicht der 1889 — 91 an deutschen
HoehMhnlea gebaUeneii Vorleenngen.)
XYill. OeograpUflelie Kamenkiuide.
Berieht fiber die Fortschritte in der geographischen
Namenkunde. Von /. /. E(flt (f 1896).
Bericht für 1885—87 . . XII, 1 1 Bericht für 1890—92 . . XVi, 1
Bericht für 1888—89 . . XIV, 1 | Bericht für 1892—94 . . XVill, 61
XIX. Geogfrnphische Nekrologle.
Geographische Nekrologie. Von IV. Wolkenhauer.
Begiiter über die in Petermanns Qeogr. Mitteilungen 1855 — 84 und
im Jahrbach XU (1884r-87) enthaltenen Nekrologe ..... XII, 399
Nekrologie 1884—87 . XU, 349
Nekrologie 1888—90 . XIV, 199
Nekrologie 1891—92 . XVI, 469
BegUtar der Nekrologien 1888—97, Bd. XIV, XVI, XIX, XX . . XX, 486
Nekrologie 1893— 95 . . XIX, 359
Nekrologie 189G— 97 . . XX, 463
XX* Oeographlsche Lelmttthle.
Die Lehrstühle der Geographie an ettTopSisehen Hoeih-
schulen Von H, Wagner. (Vgl. auch oben Methodik der
Erdkunde.)
Stand im Jahre 1888 . XII, 457
Staad im Jahre 1891 . XIV, 412
Stand im Jahre 1896 . . XIX, 397
XXL GeograpUsehe GesellBehafleD and Zeitsehriftoa.
Stand im Jahr« 1888. Von ff. Wiehmann XII, 461
Stand im Jahre 1891. Von demselben XIV, 463
Stand im Jahre 1896. Von Ö. KoÜm XIX, 403
XXII. Geogrraphische XoBgresse und Ausstellaugen.
Bericht für ISS.«)— 88. Von //. Wagner XII, 471
Beliebt für 1889—91. Von demselben XIV, 479
Beriebt ittr 1892->96. Von ö. KoOm, XIX, 481
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Abkäizimgeii.
Abkürzungen allgemeiner Art.
Abh. = AbhandluDgeü.
A«. Acad^mie, Academy.
Ak. "«= Akademie.
Adz. = Anzeiger.
Ann. = Anaalen, Annales, Annaaire.
Areh. ArehiT.
= Association.
Bulletin, BoUetioo.
= Beiträge.
■■ BUtt, Blätter.
== Contributions.
i Comptea rendns.
. » DenkechrifteD.
= Dissertatio».
Erdkunde.
Geographie, Geography, Geo-
grafia.
= Geologie, Qeidogy.
= Gesellschaft.
^Geielleehaft für Erdkunde.
— Oeographiaehe Geaell-
Schaft.
== Geographisches Jahrbuch,
■= Oeographieal SoeietT.
Inatitat.
Istveetya (Yerhandlangen}.
Joanial.
Jahilradi.
B =r
Beitr.
Bl. -
Contr.
OB »
Beaks,
Diss.
E =
« =
Geol.
Gs. »
eiB«
«6s.
«Jb.
es«
J —
Jb..
JB == Jahresberichte.
LB = Litteraturberichte.
H SS Mitteilmigen.
Mag. = Magazin, Magazine.
Mem. = Memoiren, Memorie.
Mim. s Mömoirs.
Nachr. = Naehriehten.
Pr. = Proceedings.
QJ = Quarterly Journal.
R « Royal.
Kef. — ^fiarat.
Rep. =^ftpoTt.
Rev. = Revue, Review.
Bir. — BiTiata.
S = Soci^tö, Society, Selskab.
Sap. = Sapiski (Schriften).
Sep.-A = Separatabdruck.
SG = Societi de giographie.
Sitzb. = Sitzungsberkhte.
Surv. = Survey.
T Tijdeehrift, Tijdakrift.
Tr. = Transactiena.
V = Verein.
VE = Verein für Erdkunde.
Vers. = Versaminlttog.
Vh. = Verhandlungen.
W, Wias. = Wissenschaft.
Z — ZeitsdiTift
B. Sie im GeograpUsehen Jahrbuch häufiger citiei-ten periodischen
SeMften.
Aa. JSe. ms American Journal of Science, Newhaven.
1 n ^« g^ographie, Paria.
aIITa^ I* ^ Hydrographie und maritimen Meteorologie.
ArchAnthr. = Archiv für Anthropologie.
i^eitrGeoph. Beiträge aur Geophysik, herausgegeben von Gerlaud.
BSftP^- ^ göographie.
Bflflp ^ ß'i'letjn la societ6 de g^ographic do Paris.
bSi2?""* -^«"Jw" T 1* 8^08^- commerciale k Bordeaux,
witau Bolletino deUa Soeietk geografica Italiana.
VB -= oonptes rcndus hebdomadaiiea dea a«aneea de.l'acadteiie dea aeieiieea
CR SG ^foia.
DflRi Comptee rendus des siances de la societö de g^ographie de Paria,
^'ttau - Deateehe GeograpMaehe BUItter, Bremen,
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1
9 AbUmiog«!.
BBfGt s Deutsche Kandschau für Geographie and SUtistik.
QJ a The Geographica! Journal, London. »
GJb. = Geographisches Jahrbuch, Gotha.
Gl. ™ Zeitschrift Globus, Braunschweig.
QZ = Geographische Zeitschrift, herausgegeben von fiettner, Leipzig.
OeolMag. — The Geologietl Magazine.
JAnthrlnst. a-^ Journal of the anthrop. Institute of Gr. Britein a. beludf Loadoa.
LirchEthn. = Internationales ArehiT £Br Etimogiftphie, Xieiden.
JAsiat. ™ Journal asiatique.
Jl»6eo]LA ™ Jahrbveli der K. pvenfs. geologisclMB LandeumMt, Berlin.
JbGeoIRA = Jahrbuch der K. K. geologischen ReieliMUlftilt» Wien.
JbSAC = Jahrbuch des Schweizer Alpenklubs.
JB GGsMüDchen = Jahresberichte der Geographischen CiesellBchaft zu München.
HeddGrl. — Hedddelser om Ortalead, KopenhegMi.
Uet. Z = Meteorologische Zeitschrift.
MGGs = Mitteilungen der Geographischen Gesellschaft.
MGGsWien = Mitteilungen der E. K. geographischen Gesellschaft in Wien.
MVE = Mitteilungen des Vereins fSr Erdkunde.
MDÖAV — Mitteilungen des Deutsch- Österreichischen Alpenvereins.
Nat. = Nature; die Zeitschrift: |,Die Natur" wird nicht abgekürzt.
NJbHin. — Neoet Jahrbaeli für Mineralogie, Geologie uul nMontologie.
PM = Feterrnanns Geogiapbische Mitteilungen.
PrRSoc. = Proceedings of the Royal Society of London.
PrBGS = Proceedings of the K. Geographica! Society.
QJGeoIS = Qnarterly Jonrnal of the gwlogieal Sodetjr.
Sap. KRGG = Sapiski der Kaie. Bosaiachen Geographieehem GaellHliaft,
Scott. GMag. = The Scottish Geographica! Magazine.
Sitzb. AkBerlin = Sitzungsberichte der &. preufs. Akademie der Wissenschaften
SU Berlin.
Sitab. AkWien = Sitanngeberiehte der Kaie. Akadania dar TOaenaehtta an
Wien.
T. AardrGen. Tijdschrift Tan het Aardrijkskundig Genootschap te Amaterdam.
TrRSoc. = Transactions of the Boye! Society.
VhGsE = Verhandlungen der Gesellschaft für Erdkunde, Berlin.
VhGeolBA = Verhandlungen der K. K. geologischen Beiohsanstalt, Wien.
T Tmer, Tidakrift ntg. af Svenaka SSIIskapet f8r Antropologi och. Gaogitll
ZDoeolGs = Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft.
ZDMG =^ Zeitschrift der Deutschen Morgoiländiaehan GeaaUidiaft.
ZEthn. = Zeitschrift für Ethnologie.
2GaI! » Zaitachrift der GMallaehafI iiir Erdkunde, Berlin.
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Bericht übst die Fortschritte unserer Eenntiüsse Tom
Magnetismus der Erde.
IV. 1893—1895 (1896)^).
Von PJrof. Dr. Karl Schering in Darmstadt.
(Abgeiehiomn am l. Febmar 1897.)
I. Allgemeines.
1. ABgmmB Theorie dee Srdmagndimiu,
Hrn. Dr. Ad. Schmidt (Gotha) yerdanken wir eine yolktandige
Neabereofanung des erdmagnetisohen Potentiale^.
Dieselbe beruht auf der gleichen empirischen Ornndlage wie die tob 0.
Neumayer und H. Petersen für die Epoche 1885,0 durchgeführte Potential-
Bereohnong, nämlich auf den (wohl aus direkten Beobachtungen interpolierten)
Vertan X, T, Z der erdraagnetischen KompoBenfeen (X horisonttl nach N,
Y horizontal nach E, Z vertikal) an 1800 Punkten der Erdoberflache, den Schnitt-
punkten der 25 Parallelkreise für 0**, 5**, 10** &c. bis 60° nördlicher und sttd-
Mer geographischer Breite mit den 72 Meridianen Ton 0", ö**, 10° &c. bis
866 S. L. Ton Oreenwieh. Der Verfttier bwreekaet, olino die Exifteiu «iiiM
Potentials vorauszusetzen , znnlichst 52, bzw. 43, 43 Koeffizienten dreier nach
Kogelfunktionen fortschreitenden Reihen für aX sin v; /?Y sin v; yZ (v == Pol-
•brtnid; o, /?, y sind nahe gleich 1, hängen von der ellipsoidischen Gestalt der
Erde ab) in der Form, wie sie von ihm im Archiv der Seewarte 1889 gegeben
worden sind. Wenn hieraus wieder rückwärts die Komponenten X, Y, Z für die
1800 Fnakte berechnet werden, so ergeben sich Differenzen gegen die ursprüng-
beheii (beobachteten) Werte^ welebo im Mittel dnd:
far X far Y für Z
0,088« 0,0434 0,0819 (Qaufs - Einh.),
jMWnd bd der Foteutialberechnung von Er man und Petersen als mittlere
™« noch 0,1109, 0,0828, 0,1607 Übrig blieben.
^Weiter hat der Verfasser 43, bzw. 43, bzw. 34 Koeffizienten dreier Beihen
wwanet, von denen die erste das magnetische Potential für die Oberflache der
m angibt, aoweit ea abhiiigt Ton nagnetiaclien Kriften innerhalb der Erde;
aje zweite, soweit es abhängt Ton Kräften aufeerhalb. Die dritte gibt die
Intensität etwa vorhandener galvanischer Ströme an (im Mittel ergibt sich
,6 Ampöre pro qkm), welche dio Erdoberfläche senkrecht durchsetzen. Die
Koeffizienten der ersten dieser drei Beihen lind bei weitem die grSlateik, dagegen
der »weitan nad dritten ao klein, dab, wie der Terlbaaer aeLbat bemerkt, die
H.« ^ ^ l'itteratur für 1896 konnte noch nicht vollständig berücksichtigt wer-
R?n 7, 2 München, n. Kl XIX, I.Abt, 1896. 60 8. Knrat Ifittdl. in
Äep. 64. Meet.Br.Aaa. Oxford 1894, 670. ScHt. A.Scbuatar, HatZ. 1896, (9).
1»
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4 X. Schwing, Die Portteliiitfee wiMnr KauitniiM toh Higmtitmiu dar Scdu.
Existenz eines Potentials äufseror Kräfte und einer die Erdoberfläche durchdrin-
genden Strömung nur „mit gröfster Wahrscheinlichkeit" nachgewiesen ist.
AlU itr exstea dnr Baihen folgt, dafs die magnetische Achse der Erde
parallel ist einem Durchmesser, der die Oberfläche der Erde in 78** 34,8' N. Br.
und 291** 29,4' E. L. v. Gr. (also südwestlich Tom Humboldt - Gletscher an der
WeBtkflste Grönlands) nnd in 78* SM' 8. Br. vnd III* S9,4' B. L. triffl. Dm
magBetiicbe Moment dar Brde betrigt:
M = 8,3481 . lO"^ cm'^/2 gi s~^
(Tgl. die entsprechenden Werte bei Gaufs, GJb. XllI, 178).
Prof. V. Bezold^) zerlegt das erdmagnetische Potential (sowie
auch die Komponenten) in einen „normalen" TeU und einen additiv
oder subtraktiv hinzuzufügenden „anormalen". Das normale (ge-
nauer „empirisch normale") Potential für einen Ort wird definiert
als der Mittelwert der Potentiale für alle Orte gleicher geographi-
scher Breite. Es ergibt sich, dafs dieses normale sehr nahe mit
dem („theoretisch normalen") Potential einer homogenen
Eisenkngel von den Dimensionen der Erde überein-
stimmt, wenn dieselbe parallel der Eotationsachse
der Brde vollkommen gleiebf5rmig magnetisiert w&re.
Die „Isanomalon" auf der Erde verbinden die Funkte gleichen anormalen
Potentials. Die NuU-lsanomale oder „Normale des erdmagnetischen Potentials"
geht durch die beiden astronomischen Pole der Erde. Die übrigen Isanomalen
eind geechloieeiie, dfo astronomiielieii Pole sieht erreiehende Linlmi, dureh ihieB
südlichsten und nördlichsten Punkt geht die NuU-Isogone. Die gröfste -{-Anomalie
besitst ein Punkt nahe südlich Kio de Janeiro, die grölste — Anomalie ein Ort
efldweeflioh Ton Melbourne.
A.Schuster*) weist auf eine mögliche Erklärung der Säkular-
änderUDg der erdmagnetischen Elemente hin.
Wenn der Weltenraum als ein elektrischer Leiter angesehea werden darf, so
irapden in ihm durch den rotierenden Erdmagneten , deeeen BotatiooMehse und
magnetische Achse nicht zusammenfallen, Ströme induziert, welehe wieder auf den
Erdmagneten wirken, und zwar so, dafs sie seine magnetieehe Achse um die
BotatioMachM drehen.
H. Fritsche hal sieh mit der Aufgabe beschäftigt, eine em-
pirische Formel zwischen der Inklination (i) and der Horizontsl»
Intensit&t (fl) aufisasteUen^.
Da die Lamontiehe P(»mel:
tgi = a (0,592 — lot,'H)
i nur recht ungenau darstellt, so wählt der Verfasser dafür die Gleichung:
(i— «) — a (0,692 — log H),
m welcher a als Funktion der geognpliiecheii Breite und a abkiiigig Ton Breite
und Länge berechnet wird.
A. Schmidt (Stuttgart) behandelt die Frage 6), ob es denkbar
sei, dafs der Erdmagnetismus eine Streckung der Erde in Richtung
ihrer magnetischen Achse bewirke, und kommt zu dem Schlufs, dafs
dies nnr möglich sei, wenn für die Magnetisierungskonstante des
3) tjber Isanomalen dee erdmagnet Potentiale*' (Sitib. AkBerlin [Vortrag:
19.Jan.l893] 1895, 363—378, mit einer Karte d er Xsanomale n). — „Der
normale Erdmagnetismus'' (ebenda S. 1119—1134). — *) Rep. ßrit. Ass. Oxford
1894, 571. — ») Friteelie: Über d. Zusammenhang zw. d. erdmagn. Hor.-Int
?T fLi I " m. 51 Tab. - «) Qerlande Beitr. a. öeopb.
II, 1895, 197—210.
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5
Erdinnern ein sehr hoher Wert angenommen würde: „Diese An-
nahme ist das Mittel, um allen Rätseln der erdmagnetiscben Er-
Bohebaogeii eine einheitliobe ^rklSrang za geben". (?)
2, MagnOUehf Elarten für Ha gmu Sri$.
A. ▼. Tille hat aus den Tabellen und Karten ^on van Bem-
melen, Hansteen, Gaufe n. Weber, Erman o. Peteraen,
Sabine, Reise of H.M. S. „Challenger", Neumayer ein nm-
iMMndeB Tabellen- und Kartenwerk der eidmagneÜBcben lUemente
xnsammengestellt.
Die Tabellen geben für die Breiten und Längen von 10° zu 10° die Werte
der Deklination (aber nur bis auf Zehntel-Grad auch für die neuesten Beob-
achtungen) far 91 Bpoehen iwiMhea 1640 mid 1885, der InUlMtion und „iao-
klinen Deklination" für 7 Epochen zwischen 1600 und 1885, doa Potentials und
der KompoDentea für 4 Epochen (1829 — 85), ferner die Isanomalen der Inklina-
tion VBd der XrSfte, die Werte der Deklination nnd Inklination ftr all« 60 JTaliT«
Ton 1550 — 1950, die Werte der Änderungen der Deklination nnd Inklination fSr
50 Jahre von 1600—1900, der jShrUehm indening der «rdmsgiwtisohea Ele-
mente für 1861 7).
Ferner sind hier zu nennen : Curves of e(][ual magnetic Variation
1895. London, Admiralty, 1892.
3. Sand- und Zekrhu^tr. Neue Ztätehr^fm,
JnL Hann gibt in „Die Erde als Gansei, ibre Atmoephibre
und Hydroepbäre" (5. AuH., Wien 1896)8) S. 67—114 mne ein-
gehende Darlegung der Entwiokelang und des Standes unserer jetxi*
gon Kenntnis der erdmagnetisehen Erscheinungen und Gesetze. —
Rud. Wolf: „Handbuch der Astronomie" (Zürich 1890—92, 2 Bde.)
enthält auch „die wiobtigsten Lebren der Meteorolegie und des
Erdmagnetismus
Die erste, speziell der erdmagnetischen Forschung gewidmete
Zeitschrift: „Terrestrial Magnetism. An international Quart.
Journal" (80, Chicago), ist Anfang 1896 von Dr. L. A. Bauer
gegrOndet worden.
4, JPsriodüehe Jndmmgen dir ordmagneiMm JESmenU.
Liznar^ benutzt die Beobaohtungen der österreichiscben
Polarstation Jan Maym (1883/83) nnd di^enigen ypn JPmbwtk
') A. T. Tillo: „Tables fondament. du magnötisme terr." Petersb. 1898.
4 , 93 S.; V. Tillo . „Atlas des isanomales et des yariations s^cul. du raagn^tisme
terr. Petersb. 1895. 4», 4 S. und 16 Karten in Lambert« Proj. (Erster Vor-
mg darüber in der Petersb. Ak. 1893, 12./24. Mai). — In engem Zusammenhang
hiermit stehen die folgenden Arbeiten des gleieben VerllMsm: „Znr Hypothese:
der Magnetismus sei in der Erde so verteilt, dafs die Qesamtwirkung nach aufsen
Jj^^>'kung eines fingierten unendlich kleinen Zentralmagnets fiqui?aliere PM
ODO ^* — » MagnÄtisme moyen du globe et isanomales du magnetisme terr.**
J^K Paris 1894, CXIX, Nr. 16. — „Variation s^cnL et «ph«m« dn magnitirae
f7* 5^ AP"^- — Ja distrib. du magnetismo moyen
5 " wrftee du globe". CR CXXI, 1896, 8. Juli. — „Cartes des isanomales
magnÄtinw terr. ponr 1886, pnbl. par la Boe. H«t. de Frane« en IBM aveo
flotwe dans le BnUetin.« — «) i.Abt. von Haas, Hoohstottor, Pokornyi
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6 K. Seheiing, Die Foitaehritte mittnr Kamtnine Tom M agaeluaw der £rd«.
(1882/84) zur Ermittelung der 26tä^ea Periode der Deklination
und InkÜDation.
Die Amplitude dArselben ergibt sich fUc Pawtowak 0,469' für Dekl., 0,413'
Hür Inkl., Ar Jan Mayen S^t' Ar Dekl., l,6si' für InU., tlso flfar kShere
Breiten beträchtlich gröfser. Der Unterschied des Zeiteintritts der Extreme be-
trägt nur bis zu 4 Tage. Auf eine zur mittleren Richtung der Magnetnadel
senkrechte Ebene projiziert, geschehen die Bewegungen für beide Orte im Sinne
dee Uhfieigen.
A. Sohuster kommt ans matbematiaofaen Orttoden fu dem
SohluBae, daik die 36täg|go Periode „vor der Hand niofat als erwie-
aen betiaohtet werden Imdb^^^.
5. Vnr^eiknäfaige Sekwanhmgm, MagruUtehe SiärtM.
Um zu entscheiden , ob die allerkleinsten Schwankungen der
erdmagnetiscben Elemente genau gleichzeitig eintreten, sind auf
YeranlaseuDg von Dr. Eschen hagen zu verabredeten Stunden
inent in Potsdam und Wilhelmshaven (Märs 1895), dann auch
gleiobzeitig in Gbarlottenbnrg und Washington (Juni 1895)^ alle
6 Sekunden Yariationsinstrumente abgelesen worden. Die S^tnnter-
schiede der ümkehrpunkte schwanken für Potsdam — ^Wilbelnisbaven
zwischen — 3,3 see. und +1,5 sec; in Washington war von den
kleinen Schwankungen nichts (!) zu erkennen.
Van Bemmelen findet (jfjfg Störungstag und darauf
folgende ruhige Tage in den Werten ihrer Tagesmittel einen charak-
teristischen Zusammenhang zeigen, den er mit dem Namen der
„Nachslörung^' bezeichnet.
Besonders starke magnetische Stürme: 18. Aug. 1893: Lübeck^*),
gleichzeitig Nordlicht; 4. Jan. 1894 : Wien, Hohe Warte, gleichzeitig
Erdströme 15); 20., 21. Febr. 1894: England 16); 30., 31.Märzlö94:
England, Gerilusche im Telephon 17); 20. Juli 1894: Wien (Hohe
Warte), ErdstrSme 18).
6. SShdorändermgm.
Pelgenträgerl9) hat eine für die Säkularänderung sehr
wertFolle Karte der Isoklinen von Whiston v. J. 1721 aufgefan«
den, auf welohar dieser auf Grund dgener Messungen L J. 1720 an
23 Orten in England die Isoklinen fdr alle Viertelgrade yon 73*
bis 77^ 16' für das östliohe England angegeben hat.
AUg. Erdkunde V, Aull. 1897. — •) Sttib. AkWien, Mttk.-nnt. KL, Olli,
Abt. IIa, 1894, 726—738; 1 Taf. Ref. yon Lüdeling, Met. Z. 1895, (8). —
W) Vortrag vor der Vers. d. Deutsch, met. Geg. Bremen, April 1895. Ich kenne
Weher nur du Ref.: Met. Z. 1896, 806. — Über Simultan-Beob. erdm^gn.
Variationen. Bauers „Terrestrial magnetism" I, 1896, 66—61. — Dann 1896
Febr., März in Potsdam, Wilhelmshaven, Göttingen, Darmstadt und ausländischen
Olwervatorien. — is) Met. Z. 1896, 321—329. — ") Scheper, Met. Z. 1894,
^hZr.^^ ?■ - ^ Bbendt 8. 868. — ») W. H. Praeee, Nat
XXXXIX, 554. — 18) L i z n a r , Met. Z. 1894, 473. — ») 08tt. Kiekr. 1894, Nr. Ä.
12 S. Mit Abdruck der Whiatoaechea Karte.
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Allgemeines: Säkularänderungen. 7
Am diMcn und aeoereiL Beol»Mlitiuigeii beveohntt Felgentrlger ditSiknliv»
Ünmil Uta die bUinfttion i„ :
— 72%344—0'',481 cos r — 4,882 sin r
360*» (J — 1800) ^ - . . .
wenn r _ ; J JaturenihU
Louis A. Baaer^) erhält aus der Yergleichang der Säkular-
ioderuogen der DeUinatioii und InUination an zaliheidien Sta-
tionen den folgenden Sats:
„Du Nordende einer frei beweglichen Hagnetnadel, vom Anfhängepunkt der
Nadel ans gesehen, bewegt sich für alle Orte auf der Erde infolge der Säkular-
variation im gleichen Sinne, und awar im Sinne der Bewegung des Uhrzeigers.
Ob eilt gemeinniM SSnOwiMfiode ezistimt oder «b mfaur te gM&w Perlod«
noch kleine periodische Schwankungen geschehen, ist noch nicht sicher ansageben.
G. Hellmann berichtet in der Met. Z 1895, S. 36 über ein
älteres meteorologisch es Werk von J. J. W. v. Peima, Freiherm
V. Beioteraa aus d. J. 1715 (mit zwei Fortsetzungen 1716, 1717).
In diesem finden sich die beiden folgenden Bestimmungen der magnetischen
DeUinfttioB in Wien: 11* 5^' W. tarn »6. JnU 1715; II"* 68' W. am SS. JoU
1716 mit dem Zusatse, dtla in Wien 60 bia 70 Jahre ftrOher die DeUinatton
Hu 11 gewesen sei.
A. Schück hat die jährliche Änderung seit 1885 der Deklination
für 41 Orte, der Inklination für 32, der Horizontal -Intensität für
24 Orte in Europa zusammengestellt
Prof. G. D. Wey er 22) versucht, die säkulare Bewegung der
beiden Sohnittpnnkte der magnetischen Meridiane (magnet. „Pole')
der Erde von 1680 — 1890 aus der säkularen Ändemng der DeUi-
natioa von je 8 Paaren Beobaehtungsorten mit 39" bis 59^ N. Br.,
bsw. 3* bis 23° 8. Br. zu berechnen.
Er erhält eine Bewegung des Nordpols von im ganzen 3,5** in Br. und 57,9*
in L., des Südpols von 6,5° in Br. und 70,9" in L. Bedenklich erscheint
•her bei dar Baeehnmig die Aanabma, dafa die magnetiachen Haridiase grSlrte
Kveiee laien, vis lie allen BrCriinuigatt naeb niaht aind.
Ferner sind hier die Terdienstvollen Arbeiten von Tan Bern*
Bielen und anderer zu erwähnen.
Van Bemmel en: De Isogonen in de XVJde en XYII^e Eeuw [Jahrb.] 23); —
— s De algemeene graphische ToorsteUing van de seculaire variatie der aardmag-
IMliieha DeclinatieM); _. Die Linien gldeher Säkular -Variation der Deklina--
tionSS). — VFeyer; Die magn. Dekl. und ihre säk. Veränd. für 48 Beob.-Örter,
ber. als periodische Funktion für jeden einseinen Ort aus den daselbst angest.
Beob.»). ^ Littlehales: Oontribntiona to Terr. Hagnetism, tbe Variation of
the Compaas^T)
Die Arbeiten: Liznar: Säkular -Variation des Erdmagn.28), Littlehales:
The aeenlar change in the direction of the magnetic needle, its cause and period 29)
habe ich nefflt nidit dnaehen kSnnen.
*) Beitr. z. Kenntn. des Wesens der Säk.-Var. des Erdaiagn. Dias. Berlin
1896. 80, 54 S., 2 Tat — M) Met. Z. 1895* S16— 1». — «) Astr. Na«hr. OXZZVI»
209—222. Kiel 1894^, Ausz. u. Ref. in DGBl. 1894, 335 ; Prometheus 1896, 31;
Met.Z. 1895, 226. — 23) Akad. Proefschrift. Utrecht 1893. Zitting de Ak8d.l893,
28. April. [Ret Hell mann, Met. Z. 1893, 87.] — 34) Versl. K. Akad. d.
Wetensch., AfdeeL Naturk., Amsterdam 1895, 119—22 ; mit 1 Kte. — Ebenda
19J— 87 (s. Ref. v. Ad. Schmidt (Gotha), Met.Z. 1896, (6). — ^) Nova Acta
«•Leopold. Ak. LXIU, Nr. 3. Halle 1895. — ») U. 8. Hydrogr. Office Nr. 109a,
Waah. 1895. - 1») Vortrag Teia. d. öatarr. Gea. t Hai 1896. ^ »} B«p. Hat.
^gnaa. Chieago 1898.
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8 £. Schering, Die Fortschritte aneerer Kenntnisse Tom Magnekisnuu der Erde.
Wilde^) vergleicht weitere Messungen an seinem „Magne-
tarium^' mit der Säkular-Änderung der Deklination und Inklinatioa
in London, am Eap der gaten Hoffnung, 8t. Helena und Ascension
Island (vgl. GJb. XVII, 1).
7. Zur G08Mhtß dei JE^dmagnämm.
G. Hell mann hat die mtesten Karten der erdmagnetisohen
Linien neu heraaegegeben^^).
Es sind: die erste Isogonenkarte der Erde tod E. Halley (1701), die ante
Isoklinenkarte für England und Nordfrankreich von W. Whiston (1721), die
Isoklinenkarte der Erde von J. C. Wilcke (1768), der Entwurf isodynamischer
ZoBMi von A. V. Humboldt (1804) lud 0. Hanateent Karten der Iso-
dynamen (1826 und 1826). Diese fttr die Geschichte der erdmagnetiscben For-
schung so sehr wichtigen Karten, die zum Teil recht selten waren, sind dadurch
jedermann zugänglich gemacht worden. Der begleitende Text enthält eine auiser-
ordantlieh reiehe Fllllo hietorlaeher Notiien, die aieh vorsogawiiM »if dia afd*
magnetische Litteratur vor Halley, sowie anf dia im 18. Jahriiimdarfe TerSffent-
licbten magnetischen Karten beziehen.
S. Günther32) weist daraufhin, dafs schon Job. Christ. Sturm,
Prof. an der Nürnbergischen Universität Altdorf, im J. 1682 eine
„Epistola invitatoria ad observationes raagneticae variationis
communi studio junctisque laboribus instituendas" an die deutsche
Fachwelt erlassen hat.
Tim. Berte Iii behandelt in seinen „Studi storici intorno alla
buBsola natttioa"33^ vorzugsweise die Einführung der Magnetnadel
auB China im 10. Jahrhundert in die Länder am Mittelmeer und
die Verbesserung der tfagnetnadel (beeonders die Htttohenaufbäogung)
▼om 10. bis 14. Jahrhundert dureh die Seeleute Ton Amalfi.
A. Gorradi^^) untersucht die Herkunft des eohon edt Anfaeg
dee 13. Jahrhunderts für Magnet gebrauehten Wortes „Galamita^
Er verwirft die Erklärune^pn von Fonrnier (calamito , franz. = grüner
Ä«ach) und Ton (iovi (cala di Mite, Name einer Bucht auf der Insel Elba) und
tommt anf Qmnd afner Notis in eioem meduiniach-botaniachen Wörterbueha ana
dem 12. Jahrhundert zu der Annahme, dafs das Wort viaprllnKlieli von dar Stadt
oder dem Vorgebirge Calamina in Indien herrühre.
Die Arbeit von G. Hellmann: Contribtttion to the- Biblio-
graphy of Meteorology and Terrestrial Magnetism in the 15.,
16., 17. Century 35)^ und die von G. J. Symons: English Meteoro-
l<^cal Literature 13370) — 169936) habe ich noch nicht einseheo
können.
K»rf.^ i^K ^••*» »10—17. — 81) Neudrucke Ton Schriften und
Karten über Meteorologie u. Erdraagnetismua, Nr. 4. BafÜB 1895. — ») S. Gün-
« nV«r"» geomagnetischer Korrespondenzbeobaohtnngen vor Humboldt
^t. S!7qa a*^.""^''- ^'«ö*tbundel van Taal-, Letter- Bijdragen ter öeleg.
r896 i37n VS^;-?-^-^**^- ^ol-. (Ref. v. Scheper, Met.1.
Aee d Nnn^T ^ "t*'^*- »°">al893. Parte IIa. Roma 1894. Mem. Pontif.
mann '^^T. 131-218. Nach dem Ref. v. G. Hell-
XVU 59 'in ^f?f' - «• i-t- Lombarde di Scienze e Lettere
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Allgemein««: ErdmagnetUcbe Apparate.
9
8. Erdmagrietüche Apparate.
Mit Rücksicht auf den geringen Umfang des mir hier zur Ver-
füguDg stehenden Raumes kann ich im wesentlichen nur den Titel
der Arbeiten angeben.
£. Berlingnieri: Deila deviazione dell' ago magnetico sulle navi in ferro
e di «B aaoTo datenft di oompemiMloB« sntonittifift delle buaaole"').
BSrgen: Über den EiDflufs der korperl. Dim. eines Magnets auf die dnrek
denselben aus beliebiger Lage, berrorgebr achte Ablenkung einer Nadel ^).
J. Caspari: Kegulatioo du compas par les observatioDS de torce bori-
sontalea0)-
C. Chistoni: Magnetonietro unifilaro dci seni^); — : Sulla determinazione
del coefficieute d'induzione dei magneti col metodo di Laniont^); — : Sulla
nfinn del eoe£Bci«ite df temperRtn» dei uagDeti col magnetometro dd leni^;
— : Azione demtriee di un raagnete fiaeo eoprt nn mi^eto libero di muoTeni
attorno ad uu aase rerticale^^).
Eachenbagen^): Od some iraprovementa in magnetic instrniDents (für absolute
DAI. «d Hor.*lBt., aowfe fttr Yar.^Beob.); — : Über die Anfoeichnnng eehr
Ueiner Variationen des Erdmagnetismus (Die Walze, welche das photogr.
Papier trägt, dreht sich so schnell, dafs die einer Zeit von 5m entsprechende
LSnge 2 cm beträgt, also etwa das 12fache bei der gewöhnlichen Registrierung.)
E. Ippolito: Deviazioni delle Baaaole^.
Ch. Lagrange*7): La declinaison d'une boussole libro et ä l'6tat statique,
eat^elle indäpendante de son moment magn6tiqae? Der Verf. hat 10 Monate lang
TmoL DdEL-Appante mit Magneten tob Teraeh. magn. Mom. beob. vnd findet
▼eneh, Gang; er glaubt dadurch eine »Beue, bisher unbekannte Kraft*' entdeckt
tu haben. Ich möchte ehor annehmen, dafs die Ureacixe in Änd. der Babelaga
der Torsion der Aufhängedrähte zn auchen iat^.
Lisnar: Temperatnr-Koeffisienten der Magnete^.
Merrifield: Magnetism and deviation of the compassi'O).
L. Falaazo: Sopra un caso osservato a riguardo deirinfiaenza di considere-
▼olimaeae di ferro (ital. Kreuzer „Palestro** mit etwa 5500 Tonnen Eisen) aulla
nisore magneto-teUnriche (in einer Entf. von 135 m Dekl. um 10' geändertS^));
~: ün piccolo magnetometro da yiaggio per lo studio delle perturbazioni mag-
netiche localißa). (Kreis Ton nur Sera Durchm. Teilung in Va*'« Noniua 1'.
FSr Meaenng der Deld. (mittlere Genanigkeit 1,7 ') und relatiren Her.-Int. (dnreh
Schwingungsdauerbeob.).
Prof. Kücker u. Mr. Watson: Compariaon of magnetic inatrumenta [in
X«r, Falnovtb, Stonyhurst, Valentia] 63).
K. Schering u. C. Z eifaig: Nene pbotographiaebe Regiatriermethode für
die Zeit UDd den Stand von Magneten in Magnetometern und Galvanometern. (Ee
wird direkt ein Stück der Skala photographiert, aufaerdem daneben ein feater
^ Att. I. Congr. üeogr. Ital. Genova 1892 (1894). — 38) Arch. D. Seew.
XVIII, 1895. — 39) parf, 1394, go^ 15 g. _ a„,. Cantr. Met. e
Qeod., Ser. 2, XIV, 1, 1892 (Roma 1893), und Mem. R. Accad. . . . di Mndena,
8«r. II, iX Modena 1893. Gr.-40, 24 S., 4 Taf. — Ebenda, Modena 1893,
8. 159—81. — «) Ebenda, Modena 1893. 33 S. — «) Mem. Soc. Spettroscop.
Ital. XXII, 1893, Roma 1894, 138—47. — «) Rep. Chicagoer Mct.-Kongr. 1893,
Aug., II, 539—50. — «) Sitzb. AkBerlin 1896, 965—66. — ^G) Torino 1892.
f'm^?* ^ — *') M6m. Acad. de üelgique LIU. Brüx. 1896. 4«, 40 S.,
IRQ ~ ^ 8«b«idt (Gotha), Met. Z. 1896, (66). — *^ Met. Z.
1894, 30—32 bezieht sich auf die oben (Anra. 42) genannte Arbeit v. Chistoni.
T^^V^ <iwauf von dieaem in Met. Z. 1894, 102. — ^) London 1893. 120,
148 S. — M) Mem. Soc. Spettroscop. Ital. XXII, 1893, Roma 1894, 31—36. —
«) Ann. d. Uff.Centr. Met. e Geod. Ital. XV, P. I, 1898, Borna 1894, 818. 886;
1 Taf. — 68) nep. Brit. Aaa. lÄTerpool 1896. 11 S.
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10 K. Schering, Die FortsehriUe uneerer Kenntoiaae Tom Magaetismaa der .£rde.
Kenini und die Zeit in Minuten and Sehuiden; die Genauigkeit ist daher noch
grtfsor, als bei direkter Ableaung mit Fernrohr und Skala).
H. Wild: InduktioDs- Inklinatorium [mit rotierender Achse]^); — : Bei-
träge zur Entwickelnng der erdmagnetischen Beobacbtungeinstrumente i^).
Die Arbeit tob H. Wild^O über die Methoden der Bestimmuiig der Inldi*
nation mit dem Erdindnktor und die Genauigkeit dieser Bestimmung in Paiolowak
enthält eine Polemik gegen meine Arbeiten über den Erdinduktor, auf welche ich
an dieser Stelle näher einsogehen yersicbte. Ich bemerke hier nur, dals ich die
Priorititaiospraehe des Bem Wild in berag «nf die Binffthrang der neaen
Methode der Bestimmung der Inklination mit dem Erdinduktor für nnbegrfindet
halte. Ich habe zuerst im J. 1878 in Götlingen nach dieser Metbode Beobacb-
tuQgen ausgefübrt und dieselben im Tageblatt der Naturforscher -Yersammlaog
Keesel 1878 TerSlTentUetit; Herrn Wilds ereta Arbeit Uber diese Methode
dttiert dagogen vom J. 1881.
C. U. Wind: De Locaalvariometer van Kohirftttsch en het msgnetiseh reld
en het physisch Laboratorium te Groningen ^^).
9* MOhodm der Btreehming erimagneiiBt^ Bm^uMmgm,
Die Fornii in wdoher die magnetiBohen ObBervatorien ihre Br^
gebDiese TeröfireDtlicheii» ist Behr TerscbiedeD. Eine yollBt&ndige
Gleiohmälsigkeit wird nicht zu erzielen sein und iet aacb wohl
kaum zu wünsohen. Aber man eollte darüber dn Übereinkommen
treffen, was wenigstens veröffentlicht werden sollte. Hierfür erscheint
mir der Vorschlag von E schenhagen^^) beachtenswert, dab von
den Observatorien zu publizieren seien:
I) alle, den registrierten Kurven entnommenen Stundenwerte eines jeden
Tsges in absolutem Mafse für Deklination, Jäor.-lntensität und Vert-Intensität;
II) Mittelwerte aus diesen Zahlen, und iwar: a) Tagesmittel (Mittel ans den
24t eines jeden Tages); h) Monatsmittel, den mittleren täglichen Gtng dir-
stellend (Mittel aus den Werten jeder Stunde für alle Monatstage).
Anlserdem nSohte ich hinsuffigen:
US) Jahresmittel, berechnet ans II (mittlerer jibrlieher Gang und Mittelwert
der erdmagnetischen Elemente);
IV) direkte Resultate der absoluten Beobachtungen und die sich daraus er-
gebenden Werte fllr die Nullpunkte der Skalen der Variations-Inetrumente.
V) Wünschenswert ist Angabe der „mhigsten" Tage und (wie es fllr Green-
wich geschieht) Charakteristik der Bewegungen an den unruhigsten Tagen oder,
^focher, (wie bei Potsdam) Angabe der „Charakterzahl" der Kurve (nach
£sohenhagen<N)))|
VI) wie Ad. Schmidt (Gotha) es fordert: Berechnung der rechtwinkligen
Komponenten X, Y, Z und Darstellung derselben dareh trigonometriaohe Äeihen.
„On the best form for fhe components of Systems of deflecting
forces 'ei). eine Diskussion zwischen Frank H. Bigelow and
Ad. Schmidt (Gotha).
Der eretere zieht Benutzung von Polarkoordinaten vor, der letatere Beresh-
nung der horizontalen Komponenten X, Y und der yertikalen Z.
Hh iilii ! o 237-49. Wiedemanns Ann. LIII, 1039-52. -
T^nt rT?^»',,*^"*^- ~ ^) Bepert. für Met. XVII, Nr. 6. Petersburg
90^^ i7 \S. }' ^' ^ ^ St Pötersbourg, V. öer., Vol. 1, 1895, B. 3,
v~T . /on^'^^'" ^* 52 S., 8 Taf. — «) Siehe Baners „Teir.
^ 'J^'ii' f^^' - *^ M«*-«- "M. AÖ0-Ö4. - 61) In Baners
nXsnr. nagnetism/' 1896, 32—39.
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MognetiMhe Obsemton«n: Oentaehes B«ioli.
11
IL Magnetische Obserratorien und magnetische LandesTermes-
Bvngen (Tgl. Ttbellen 8. 9i — 86).
(b bezag auf dlejenigeu Observatorien, für welche im Folgenden weitere Ängalben
f«bl«D, wird auf den Bericht über Erdmagaetismus im GJb. XVXl verwieien.)
Lage der ObserTatorlen im allgemeinen«
Zu. der Frage naoh dner gQiutigen YerteilaDg der erdmagneti-
adien Obeerratorien aof der Erde liefert Ad. Schmidt (Gotha)
emen wertvollen Beitragt).
Er «eigt, wie beträchtlich die Unsicherheit der Koeffizienten einer Kugel-
fooktionenreihe (durch welche eine erdmagnetische Gröfse dargestellt werden soll)
herabgemindert wird, wenn an den bestehenden ObserTatorien Boeh 19 blum-
kennen würden io : Honolulu, Point Barrow, Tahiti, Los Angeles, Callao, Kap
Horn, Bio de Janeiro, Kamerun, Capstadt, Kergnelen, Tokio, Wellington (Neu-
seeland). — Auf die beste Verteilung yon nur 8 ObserTatorien , nämlich in den
BdqpvnkteB eiaea der Brd« «Jngeiehriebenoi WUrfbla, hst aehoa 0ftiift Un-
gewiesen (Resnlt d. Magn. V. 1888, 27).
Auch in einem Vortrag vor der Natarf.-Vers. in Nürnberg 1893|
sowie in einem Bericht, den Neumayer in Wien 1894 vortrug,
wies Ad. Schmidt (Gotha) *^'^) auf die Bedeutung der Errichtung
magnetischer Observatorien auf der südlichen Halbkugel hin. Nur
dann sind Probleme, welche den magnetischen Zustand des ganzen
£rdkörper8 behandeln, vollkommen zu lösen.
Observatorien in Europa.
1. Deutsches Reich.
A. Ob servatorien^). 1. Göttingen. Die Werte der Tabelle
(8. 33) sind die Resultate abeoluter Beatimmaogen im November
und Dezember 18966^).
Aus der Thätigkeit am Observatorium ist die Arbeit hervor-
gegangen: H. Held au 6^): Über die tägliche und jährliche Periode
der Variationen der erdmagnetieehen Kraft (DekL| Hor.-Int, Nord-
imd Weet-Komp.) in Wilhdmthaiom 1883/83 (dargeatellt durch
trigonometrische Reihen).
2. Deutsche Seewarte Harnburg und die detttechen Navigations-
schulen in Kostock, Barth, Wustrow, Flensburg und Hauptagentaren
in Stettin (Zabelsdorf) und Neufahrwasser 66).
3. Wilhelmshaven. Beobachtungen (1893 — 95) ß*^).
4. Das Heft 5 der Veröffentlichungen der Erdmagnetischen
Station in Lübeck von Dr. W. Schaper^*^) enthält die Variations-
lieobaohtungen von 1889, 1890, 1891 und die daraus (vgl. GJb.
13) beieohneten definitiven Jahresmittel (s. TabeUe).
«2) Met, Z. 1896, 271—75. — 63) ßer. Vers D. Naturf. 1893, 6 S.; 1894,
90—96. -- 64) Geordnet nach d. Jahre ihrer Errichtung. — ^) Die mir durch
* Meli Bnder B. Sehering übermittelt sind. — «) Die«. Güttingen 1895.
*"'» «» 8., 6 Tat — *) Neumayer, „Berichte" in ÄnnHydr. 1894, 1896,
1896. — 87) Die Jahresmittel f. 1893 u. 1894 nach gefäll. Mitt. von Prof. Borgen.
Die Werte der Dekl, sind d. Mittel aus d. etündl. ßegiatr.; diejenigen der Inkl.
^ Hör .-Int. Mittel der abmlaten Beat Werte f. 1895 s. Ann. Hydr. 1898. —
"V MaOs. n. Natnrh. UMeane hi Lftbeek, n. R., H. 9, 1896. 47 8.
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12 K. Schering, Die FortecJiritte unserer Kenntnisse Tom liagnetismos der Erde.
Die SehwankiuiKeD sind in Mittel:
AVert 7 a. — 1 p. Wert 9 n. — i p.
Hor.-Int. vO.-E.) Dekl. Hor.-Int. (G.-B.)
1889 —6,6' +0,M07 —6,1' H-0,MH
1890 —6,7' -f 0,0006 — 4,r' +0,0011
1891 —8,1' +0,0P09 — G,2' +0,0018
Durah eine «lektriselie Strafaenbahn ist die Existenz der Station leider sehr
in Frage gestellt,
5. Die „Ergebnisse der magnetisehen Beobachtungen in PoUdam
in den Jahren 1890 und 1891" (Berlin 1894, herausgegeben von
W. y. Bezold, bearbeitet Ton Esohenhagen) bilden den ersten
stattlichen Quartband tou LXIV u. 84 S. und 10 Tafeln des neaen
erdmagnetischen Observatoriums auf dem Telegraphenberge.
Derselbe enthält eine eingehende Beschreibung des eisenfreien Gebäudes, in
desaen Sockelgeschofs die Yariationa- Apparate (nach Mascart) für Registrierung
(Hanptsystem) und diejenigen flir direkte Ablesung (Kontroliayatem, nach Wild-
Edelmann) aufgestellt sind ; im Erdgeschofs darüber werden die absolntsn Mm-
anngen angestellt 69). Die Jahresmittel lllr 1890 und 1891 der Tabelle 8. 83 sind
diesem Werke entnommen.
Die erdmagnetischen Elemente für Potsdam für 1895 hat
Esohenhagen in Wiedemanns Annalen der Physik LVIII, 776
angegeben (s. Tabelle), zugleich mit der jährlichen Änderung der
Dekl. —5,5', der Inkl. 1' bis 2', der Hor.-Int. + 0,oo26 G.-E.
6. Die täglichen (7—8 a. und 1—2 p.) Ablesungen eines Uni-
filars nach Gauls auf SternwarU in Breslau, die 1870 begannen,
haben leider am 1. Juli 1896 infolge der Einwirkungen der elektri-
schen Stralsenbahn eingeetellt werden müssen.
ft» ti??' '^S"c?/l''o"'™'';®^ Deklination wannf«): 189S: 8* 85,»% 1898:
8 32,2 , 1894: 8° 24,s', 189Ö: 8* 18^'.
7. Es ist Aussicht vorhanden, dab in Münehen, dem Orte der
langjährigen Thätigkeit Lamonts, endlich der erdmagnetisohem
± orschung wieder eine Heimstätte bereitet wird. Dr. Fr. v. Sohwarz,
der Observator am neuen dortigen erdmagnetischen Institut, teilt
mir mit, dafs der Bau begonnen bat und die Instrumente, auch
photographische Kegistrierapparate, bestellt sind.
wer^be^^en^.''"^* ^"^^'^ Öeklinations-Messungen in den Berg-
a) Beuihen (Oberechleaien) 7i)
leaen^^ A^.'^r''' ^"J ^"''^"^ * ^""^^ ««M«h um 8 a. und Ip. «bge-
MhiUr ?«Q. ? abgeleiteten Jahresmittel siehe in der Tabelle S. 33. Seit
S^X nlvKLl- «'^P^otographischer Registrierapparat von Wahnschaffe- Berlin
Stu^gÄtT^EÄ »-ß- Httttenmännische
natoiiim^f,!« magnetischen Warte zu Freiherg (Sachsen) wird jetzt das DekB-
Ku«S »iSL* ^^'i J-*™^^^ Hufeisenmagnet, aperiodisch duieh
J^npf^r getoplt, an Xokonlkden hängend) täglich um 8 a., 2 p., 6 p. abgelea«,
Bbidheiten fn-tl-f ^ Z u ^T. ^^'■^^«t^t «8 mir leider, auf zahlreiche interessante
rst^haD^r M«rr?iL'I ^i''^; ^'"^ obengenannten Werke einzugehen (s. Ref.
v.^bohaper. Met. 2. 1894, [90]). - 70) «ach gef. achriftl. Mitt. d. Geh.-Eata
eisenfr«i« HönonK V«*' Obserfatorfum , 1898. 80, 11 8. (Des
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Mignet. Obsenratorien: DeatschM Beich, ö»t6rreich>UDgarii. 18
und hieraus werden die HoiifttnnltM und Jaluremiitt«! (i. Tabelle) bwefllinet^.
(S Jahrb. f. d. Berg- v. Hfitkenw. im Kgr. Sachaan.)
d) Ekmthal^),
B. Magnetisohe VermeBBangeii. O. Neumayer^^) gibt
«inen soflammenfasBendeii Bericht über die magnetischen Aufnahmen
im n5id]]chen Denteehland von 1873 — 92.
Offiziere S.M.SS. „Albatross" und „Nautilus" haben 1893
und 1895 an 7 Punkten der deutschen Rüste und an 10 Punicten
der Nordsee-Küste die magnetische Deklination bestimmt ''6).
G. Neumayer erhielt am 23. u. 24. Aug. 1895 auf Helgoland
(an dem gleichen Punkte wie 1890 und 1892): Dekl. 13^ 6,5' W,
Inkl. 68° 21,0' N, Hor.-Int. l,780oG.-E.; darnach hat die Deklination
dort seit 1892 im Mittel um 5,4' abgenommen. Aufserdem hat
Nenmayer mit H. Maurer im Sommer 1895 in Gmdiaven
und an vier Punkten des KaiserWilhelm- Kanals magnetische Ber
obadhtnngen ausgeführt^).
A. Sohttok: Magnetische Beobachtungen (an 30 Punkten) an
der deutschen Bucht der Nordsee. Hamburg 1895*^8)^
Die Inatrumente (Magnetischer Theodolit: Teilung der Kreise in 20', Nonius
90"; liagnet am Kokon; femer Nadeliuklinatorium von Bamberg mit 2 Nadeln)
wardan aa dan MagnatiBehen ObaarratoTian in Kopenhagen, WübalmahaTCD, Kaw,
Utrecht verglichen (Korrektionen im Mittel für Dekl. — 16,9*, ftr Inkl. uneiclier
[Ton— 4' bis +11' schwankend], für Hor.-Int. 0,0005 G.-E.). Die Reduktion
auf 1894,6 geschah mit Hilfe der Beobachtungen in Wilhelmshaven und Kopen-
hagen. — Dia Oddmittal varea Toa Hamburger DampfachiflUurta-GaaellaelMifeea
bewilligt.
B. Hoffmann: Die magnetisohen Eonstanten für Nordhausen
uad die Epoohe 1894^9).
A. 1. I^ag: Magnet. Beob. 1893—95 (veröffeutl. 1894—96).
^ Seit 1894 werden Unifilar und Bifilar dreimal am Tage: um bzw. 22 m
nach 7 a., 2 p., 9 p. abgdeaen (frlUiar Tiarmal) nnd aaft 1893 daa „Tageimittal"
als arithmetisches Mittel dieser drei Ablesungen berechnet (früher ana Ablaa«:
2p.| 9p.). Dio Jahresmittel der „täglichen Variation" waren:
Dekt. Hor.-Int.
189 3 9,59 0,0018
1894 9,02 0,0019
18 9 5 8,67 0,0018
2. Sternwarte in Kremsmünster (Dir.: P. Franz Schwab).
Bort werden seit 1838 regolmäfsigo magnetische Beobachtungen ausgeftUut;
•ut 1842 wird tiglieb am 8 a., 2 p., 8 p. ein Ganfaichea Uaifilar (in einam aiaen-
veien Lokal) nnd ein GaatMahaa Bifilar abgelesen, von Zeit zu Zeit werden ab-
*olnte Deklinatlona-BeitimmnBgaa anigaf&hrt. Die Monatamittel der Deklination
") Naeb gef. lebfifll Mitt. dea Prof. P. Uhlich in Freiberg. — 74) Dia
Werte der Tab. sind mir von Bergrat Brathuhn gef. mitgeteilt. 75) Ann.
flydr. 1893, 467—84. — 76) Neumayers Bericht in AnnHydr. 1893, 85, u.
J896, 211. — 77) AnnHydr. 1896, 211. — 78) Die Beob. an 6 SUt. in Schleswig-
Uokteiii fladfln aiah anaflbrliahar in: Sebriftan Nat Y. f. Sablaawig^Holataln
^ 291—801. — ^ Ptapr. d. Baalgymnaiinma in Ncrdbanaan 1894.
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14 Seheriog, Die Fortocbritte unserer KenntniM« vom MignetinMiB der £rde.
werden in der Oitevr.Z f. Berg- n. Hlitteiiweaeii TeröffeDtlicht^O). — Die ältesten
BestinuDuiigeD der Dekliiutbn in Kr. veiehea bi« 1744, die der Inklination U»
1817 zurück 81).
3. Wien (Hohe Warte, Direktor: J. Hann).
Die Werte in der Tabelle sind die „vorläufigen" Jahresmittel nach den tilg-
lichen Ablesungen um 7a, 2p., 9p, an den Wild-Edelmann- Apparaten 82).
4. Hydrographisches Amt zu Pola^) (Leiter der geopbysikalisoheii
Arbeiten: Leutn. I. Kl. Wilh. Kefslitz).
Die Werte der Tabelle sind die ans den Stundenwerten aller Tage aus den
Kurven der Blagnetographen (nach F. Osnaghi) abgeleiteten. Die JährMt
Aadcmng betrigt: DeU. ^5,6% Inkl. —8,1% H. +0,0087 &.-B.
5. Meteorologisch-magDetisohesZentral-ObierTatoriuiii in (^-^i^nfii
(Direktor: y. Konkoly). Magnetiache Beobaohtangen liegen mir
Yen April 1893 an Tor^A).
6. In Klagmfwrt^) wird täglich nm 7 a., 3 p., 9 p. ein Lamontseh«
Deklinatorium (mit Spiegel n. Skala; Magnet am Kokon) abgelesen.
Die absolute Messung der Deklination geschieht allmonatlich mit einem
Magnet auf Spitze. Die Werte in der Tab. (8. 34) sind aus den Monatsmitteln
bereehnet, die svgteieli mit den täglichen Ablesungen monatlich in der Österr. Z.
f. Berg- u. Hüttenwesen und im Wittemngsblatt ftr Kiraten ^ dam Mnsrnn»-
Jahrbuch für Kärnten) veröffentlicht werden.
7. Auf der Sternwarte in Krakau werden jährlich einige absolute
Bestimmungen der Deklination (Theodolit von Sohneider) nnd der
Inklination (Inklinat. von Dover) ausgeführt 86).
Die Jahresmittel derselben s. Tab. S. 33. Magnetische Messungen in Galirieil
aind Toa Dr. Wiersbieki (13 Stationen 1878—89) und Prof. Birkenmajer
(16 Stationen 1891—94) anagefUirt.
B. Die erdmagnetische Vermessung Österreichs ist ab-
geeohlossoD, und als Resultat öjähriger Beobachtung liegt jetzt das
Werk vor: J. Liznar: Die Verteflong der erdmagnetischen Kraft
in Osterreich -üngaro zur Epoche 1890,0 nach den in den Jahren
1889—94 ausgeführten Mesenngen. 1. TeilW).
Dasselbe enthält die Beschreibung der Apparate (Üniversal-Instr. von Schnei-
der, Reisetheodolit von Lamont, Inklinatorium von Schneider), Ver^'leichung
demlben ndt den Inetmmenten in Wien, Pawlowsk, Budapest; Beobachtungs-
methoden und die erdmagnetischen Blenente von 109 Stationen in öeterreieh, die
TT^^'p •l^* ^^"^ Magnetographen in Wien auf 1890,0 reduziert worden sind. (Im
11. Teil sollen die Beobachtungen in Ungarn beschrieben und die magnetiaeben
aarten von Oeterreich-Ungam veröffentlicht werden.)
-„ f^.^*^^ 8(hriftl. Mitt. des Direktors; hiernach sind aneh die Jahre«-
»Ittel der Tabelle berechnet. — 8i) g. „Über die bisher in Ob er- Österreich an-
gestellten mct. nnd geophye. Beobaehtnngen'S von P. Schwab, P. Wenzl,
^ Schwarz. JB V. Naturk. in Linz 1896. 62 8. — 8») Akad. Anzeiger,
y ~ »»^«^1 ™agn. Beob. an d. Sternwarte des Hydr. Amts der K. u. K.
li!hT?*Jr"*" Monatsber. u. Jahresübersicht 189Ö. — 8*) Monat-
liche Hefte von 14 8. 80. Die Werte der Tab. 8. 83 eind die Jahreemittel ane
i^^T^lfl: f ^""--.^ P.;. °ach gef. Mitt. von Dr. Steiner. -
d iSh ^ f Ob^bö'&rats Seeland in Klagenfurt. - ^) Abh.
iL..^;r r M. i' Ti' 4- Wie». Krakau (polnisch) und: „Materyaly do Kliroa-
Änla^^^^^ ^''^ Mitt. Prof. Knrui.ki. Direktor
d bternwarte Beobachter ist Dr. Wierzbieki. - 9) Denke. AkWii, Mith.-
nat KL, IXH (Wien 1895. 40), 137—368. ''«i»^« t
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Uagnttüehe Observatoriam: Österreiob-Ungani, Sohweiz, Britische Inseln. 15
Ferner ist hier zu nenoen: W. Kefslitz and Schluet
T. Sohluetenberg: MagnetiBohe Aufhahme von Boanien und der
Henegowina 1893^. 28 Stationen; s&mtliobe Isogonen migen
ittrke Krtmmiing an der dalmatiaohen Küste.
Niefsl mgleicbt^^) die von Kreil 1850 erhaltenen Be-
sultate der magnetifloben Beobachtungen in Mähren und ö^trr,'
8ohMm mit denen von Liznar im J. 1881 u. 1890 erhaltenen.
Darnach ergibt sich von 1850 — 90 im Mittel eine jährliche Abnahme der
Deklination um 6,6 \ der Inklination um 1,36', eine jährliche Zanahme der Hor.-
lai 0,0090 0.-E. Fflr 1892 ergeben sieh danaeb fttr BtHbd die Werte:
DeU. W. 8*" iS' InkL 64* 12' Hor.-Iat. 8,ont.
Der Ton Ereil erhaltene Wert der DeUination fttr Brünn aehebit etvi 80'
n groi« sa sein.
3, SektMKL
A. Battelli hat yon 1888—92 an 70 Punkten der Sohtffm
die erdmagnetiBchen Elemente bestimmt.
Alf Grand diaeer, aowie ebdgier anderen anf 1892 rednsierten Beobacbtnngen
verijffentlicht er zwei magnetische Karten der Schweiz, deren eine von
10' zu 10' die Isogonen (von Ii"" 40' im £ bis 1^^" 40' im W) und Isoklinen
(tob 68^ 10' im S bis 63 40' im N) enthalt Die ersteren yerlaafen von N
nach S, nur in dar Linie von Ölten bis Biel bi^en sie in auffallender Weise
naeh £ aus, so dafs z. B. Ölten und Luzern nahe gleiche Deklioation haben.
Die Isoklinen verlaufen im £ genau von £ nach W und biegen dann anf der Linie
Ten flebaffhanien bia BeUinaona etwaa naeh S ana. Nabeau das gleiche gilt fttr
die Isodynamen der zweiten Karte; auf derselben iat eine beioadera atarka Lolul-
stSrang am Yierwaldstätter See angedeutet^).
4. BriUBohe Inseln.
A. 1. OrmuM obaervationa 1891—93 (veroffentl. 1894—96).
Die Zahl der Tage mit magnetischen Störungen (d. h. solcher Bewegungen,
welche für die Deklination um mehr als 3', die Horizontal-Intensität um mehr
eis 0,001, die Yertikal-Intensität um mehr als 0,ooo3 ihres Wertes änderten) war
1891: 164; 1892: 174; 1898: 228.
2. XmOhmaiory, Superüitendent Whipple ist am 8. Febr.
1893 gestorben, sein Naobfolger ist C. Ghree. (Reports . • . fbr
1892—95)91). Der Report for 1895 enthält (als Appendix la) eine
Zusammenstellung (ohne weiteren Text) je eines Jahresmittels (mei-
stens für 1893 oder 1894) der erdmagnetisohen Elemente Ton 85
magnetischen Observatorien.
Dieser Zusammenstellung habe ich für meine untenstehende Tabelle I (S. 32)
iniir die Werte fttr die Observatorien in Kasan, üccle (bei Brüssel), Nizza^
Toronto, lAMahout Bombay, MaurUka, Melbourne entnommen, da mir deren
Pablikationen zur Zeit nicht zugänglich waren; wie dieae Werte ermittelt Vörden
»ind, kann ich daher hier nicht angeben.
3. Stonyhmst Coüege OUervatory. (Results . . . 1893—95.)
"J) Denks. AkWien LXI, 49—91; 1 Karte. — 89) Verh. Naturf. V Brünn
Ml. 1893, 17-23. — ») Annal. üff. Centr. Met. e Qeod. Ital. XIV, P. 1,
1892 (Roma 1893), 85—88; 2 Taf. — Pr. B. Soe. London LUI, LV, LVH,
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16 K. Sehering, Di« Fortwhritt« wutm Kenntausa Tom Magnttiwnut der Erde.
4. Falmouth Ohservatory (in Comwall, seit 1885). Superinten-
dent: Edward Kitt 0.
£s sind pbotographische Registrier-Apparate fUr Deklination nnd Horizontal-
InteneitSt in Thätigkeit; die Lloydsche Wage ist defekt. Die Werte der Tabelle
S. 33 sind die Mittel für Deklination und Horizontal-Intcnsität aus den Stunden-
werten der Magnetographeo, die Inklination Mittel aus den abaolaten Bestim-
mnngen 92).
B. Wohl in keinem Lande sind während der letzten Jahre 80
beträchtliche Geldmittel und so zahlreiche Arbeitskräfte für die
magnetiBohe LandeBTermessang verwendet worden wie in
England. Kurse Zeit nach Beendigung der Bcbon im GJb. XVII, 21
erwähnten magnetiBohen Aufnahme haben yon 1889 — 92 die Herren
Prot Rücker, Dr. Thorpe, Brieooe, Gray, Watson im
gansen an 677 verBdiiedenen Stationen die magnetischen Elemente
gemessen, und der ganze 661 S. starke 188. Band der Philosopbical
Transaotions mit 14 Tafeln ist diesen Beobachtungen gewidmet.
Aucli in England hat sich wieder gezeigt, dafs, je detaillierter die Aufnahme
wird, desto mehr Unregelraäfsigkeiten der isomaguütischen Linien entdeckt werden.
Man sehe nur die Tenohlongenen Knmn der wtmi« iMnaigaetic liaes'* mf d«
betreffeDden TbIbIs bb.
Ferner sei hier erwähnt: „Map showing linee of equal magneÜB
dedination [für England und WaleB] for Jannary 1. 1895 M).
5. Niederlande.
Niederländisch Meteorologisches Institut in ÜUrtcU. (Dir.: Mau-
rits Snellen. Magnetische Beobachtungen von van Bemmelen.)
Von 1893 an werden die Stundenwerte aller Tage nach den photographischen
Kurven eines Unifilars für Deklinatiou, von 1894 au auch die analogen nach den
photographischen Kurven eines Unifilars mit swei ablenkenden Magneten für die
Horiaontal- Intensität veröffentlicht Dio Inklination (Tab. S. 33) und Horizontal-
intensität fUr 1893 ist dae Mittel aus den täglichen Ablesungen um 2^ p. der
VBriatioBe-Instnimenta, die durah 4 bis 11 absolute Bestimmungen im Jahre koB-
trolUevt Bind«).
S, JFhmhrneh.
A. 1. Pore Samt-Maur bei Paris. 2. Ferpigmn^^).
Seit 1893 werden in 1. auch BrdetrSm« regietriert fak eiatr N— S-Linia ven
19,5 km, einer E— W-LiBld TOD 20,1 km Bfid einem geicbloBBBnen Drahtkreise von
nahe 12qkraö6*).
^2) Dio früheren Beobachtungen stehen in . Journal of the R. Comwall Poly-
technic Society. Die Beob. von 1892 in: llep. of the 63 meet. of the Brit
Ase. Nottingham, p. 121— «7, London 1894; aus den mitgeteilten Zahlen mufs
man erst die Jahresmittel berechnen. Die Beob. von 189S an in: PrRSoc
LVl— LIX, 1894—96. — 93) London. Series A, 1896. — Fol. Sappl, to the:
^Colhery Guardian". 4. Jan. 1895 (mir bisher nur ans Met. Z. 1896, £103] be-
kannt). — »6) Met Jaarboek voor 189S, 1894. ITteBcht 1895, 1896. anarfol.
(Seit 1893 holl. u. französisch.) Im Jaarboek V. 1892 BSOh: van Bemmelen,
Histonsch OYeraicht van de aardmagnetieche waarnemingen in Nederland. —
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im
Magnet Obterrfttorim: Nfedarlande, Fnnkreicht ItaliMi. 17
3. Die „A.nnale8 de l'Observatoire de JVwtf" enthalten nach
0. Hell mann (Met. Z. 1896 [3]) auch magnetische Beobachtungen.
B. Die magnetische Vermessung Frankreichs ist in
<ien Jahren 1892 (100 Stationen) und 1893 (68 Stationen) von
Moureaux fortgesetzt worden ^'^); im ganzen ist jetzt an 482
Stationen beobaditet
DuMh ii« MMTM BMolttte wurde feetgeiteUt, daCi die magnetische Ano-
nalie des Pariser Beckens sich nach Süden bis zum Zusammeuflufs der Loire
und des Allier fortsetzt, aber unabhängig von den Tnlkaniechen Gebirgen weiter
eidlich SU sein eoheint Das Hazimnm dieser AnomtUe Hegt nalie ihrer ettdUehen
6reiiM im IMpartement du Ober. Eine beträchtliche Lokalstorung (für die Dekli-
ntion 1*^) wurde bei la Chätre (O^p. de I'Indre) 1892 aufgefunden und 1893
kontrolliert Grofse Unregelmäfsigkeiten zeigen die magnetischen Linien in der
Bretagne.
A. 1. Aus abaoliiteii magnetiaohen BeobMlitaiigen in mehreren
Jahren in der N&he von Born ergeben flieh die folgenden Werte:
Die jährliche Änderung der Dekl. ist: — 5,3', der Inkl. — 1,4', der Hor.-Int.
~^0,oo22 6..E., und für Anfang 1895 sind die abeolnten Werte : DekL W 10** 26,t';
inkl. 58° 3,4'; Hor.-Int. 2,8329 Q.-E.98).
2. Maila?id. Nachträglich sei hier hingewiesen auf die ein-
gehende Bearbeitung der täglichen Anderuugen der erd magnetischen
Elemente in Mailand in den Jahren 1872 und 1877^) von Mich.
Rajna»»)-
Sie beruht auf direkten 8- bis ISmaligen Ablesungen an einem Unifilar and
Bifilar nach Gaufs, sowie auf einer Lloydschen Wage. In der Einleitung gibt der
Direktor Schiaparelli eine wertToUe Übersicht über die magnetischen fieob-
«thtoBgMi in Htitand seit 18S6. — Jetit wird in Mailuid die ITnifllnr täglich
um 8^ a. und 2h p. abgelesen. Die Monatsmittel der Differenz dieser Ablesungen
Verden regelmäfsig in der Vierteljabreschr. der Naturf.-Qes. in Zürich reröffent-
Ueht Ans mehreren absoluten Beobachtungen von ühiatoni sind für Mailand
die Siknlarfemeln abgeleitet:
Dekl.: 13*» 31' — 6,727' T — 0,0040' t2,
Inkl. : 62 1 1 ' — 1 ,332 ' T + 0,02243 T^,
T = Jahre seit I88OIOI).
3. Im Observatorium der Universität Genua wird seit 1873
eine Beldinationsnadel von G a m b ey täglich um 7^ a. oder 8^ a., um
«^a., la^a., IS'^ÖO'^p., 3»>p., 9"^ p. abgelesen.
^ Die sehr schwere Nadel eehweibt, an Kokonflden hingend. Aber einem in
3 geteilten Kreise (Nonius 9") und wird mit einer Loupe abgelesen 102) Dia
^ö&te Differenz dieser Ablesung wird als die Variation des Tages bezeichnet,
uaribnldi»») nntersneht die Monatandttel nnd Jahreemiitel diww tilgliehen
Variationen. Das 20jährign Uitiel der Monntamittel iet (in Bogenninnten) :
Jan. Febr. März April Mal Juni Juli Aug. Sept. OXt. Nov. Dez.
_ 5,86 8,74 1 0,53 9,30 9,62 9,27 9,30 9,02 8,27 Ö,70 4,82
J'l) Ann. Bar. Ccntr. M6t. do France 1892, I, Paris 1894; 1893, I, Paria
1895: Diterm. magnet £. en France pend. 1892, 1893. — ^) Nach gef. scbriftt
Mitt. d.Pfof Tteehini. — ») 1870 war ein Max., 1878 ein Min. der Sonnea-
r^\^' ~ ^^"^ ^"^^^ ^" Milane, Nr. XXYl, 1884. Die
li\ w Nrn. 1 bis XXV dieser Pubbl. sind astronomisch oder meteorologisch. —
jÄMli gef. Mitt. dos Prof. Schiaparelli. — k») Nach gef. Mitt des Prof.
also — ^ Hern, So«. Spettroee. Itd. XXIL Anno 18»3. Borne 1894,
Qtogr. JaltriNieli ZX. S.
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18 K. Schering, Die Jfortschritte unserer Kenntnisse vom Magnetismus der Erde.
Dieses Mndmiim im April ist snrnt Ton Artgo 1885 gefunden, dtnn tob Otaft
(1886)1M), Qnetelet, Airy bestitigt worden.
Ans mehreren absoluten BeBtimmungen von Chistoni ist die jährliche Ab-
nahme der Deklination für Genua (44** 25' 0" N.Br., 8" 54' 9" KL. T.Gr.) in
5,s' berechnet nnd daraus Ar 1885; Dekl. 18"* 88,1' W»»).
4. Observatorium in Modem (44^ 38' 52,8" N.Br., 10° 55' 27'
E. L. V. Gr.).
Au ibtohiteii Bettimmnngm tob OliiitoBi nnd Pnlaiso berechnen sieh
fb 1886,0 die DeU. m 11*" 8^W, InkL 80* 48% Hor.-Iat — 8,119 Q.-E.1M).
6. Die magnetische Vennessung Italiens, die durch Prof. Chi-
stoni und Dr. Palaiio Ton 1881^99 darohgeföhrt wurde, ist
zu eioem gewiesen Abaohlalli gelangt. Die BoBultate denelbeii an
189 Orten (soweit sie die Deklination nnd Inklination betreffen),
sowie altere Beobachtungen an 95 Orten sind zur KoDBtruktloa
zweier magnetischen Karten von Italien för die Epoche
1892,0 benutzt.
Die eine enthält die Isogonen von 8° 30' bis 13* 30' von 30' zu 30', auf
Sardinien von 10' au 10', die andere die Isoklinen von öl*' 30' bis 63" 0',
ebenfalls Ton 80' an 80'. Die Reduktion auf 1892 geschah mit Hilfe der Werte:
5,5' jährliche Abnahm« der Dekl., 1,5' jährliche Abnahme der Inkl. Eine voll-
standige Reduktion wegen der täglichen und unregelmäfsigen Änderung der erd-
magnetischen Elemente war nicht möglich, da in Italien während jener Messungen
noch kein« magnetieehen Eegistrierapparato anfgosteUt waren.
Fast alle Isogonen, die im wctentUchen von SSW naAi NVE verlaufen, zeigen
auf dorn italischen FeaÜando ohto adiwache AuabucbtnBg, meiatena nach Osten,
einige nach Westen.
Ib dea Tttlkanieehen G^ebleten Oberitaliene, b«i Neapel, in der Umfagoad des
Ätna sind beträchtlich abweichende Werte beobachtet. Ein besonders grofses
Störnngsgebiet ertreckt sich von Qenua Uber Corsica nach Sardinien, wo dis
Isogonen von 11** 50' und von 13* geschlossene Kurven bilden. Weit regel-
mSftigw dorobiiaheB die laoUinon Italien und die IbsoIb tob WSW naeh BNB»»).
Dr. L. Palaszo gibt^<^) dne auafiihrliohe Beschreibung der
Beobaohtungsmethoden bei seinen magnetischen Beobachtungen sa
22 Stationen Italiens in den Jahren 1888 und 1889, sowie die
fiesttltate an diesen Stationen.
A. 1. Im Ohservatorio de Madrid wird tut täglich mit einem
magnetischen Theodolit von Brnnner die Deklination um 8^a. und
ll^^p. ermittelt; die Dekaden-, Monat»- und Jahresmittel (s. Tahelle
8. 34) werden veröffentlicht^.
Dia Jshresmiltel der tiglieben SehwaakaB^eB der DekIhMluni warsa
1888: 8,9' 1 1883 : 8,s' | 1884: 8,«' | 1886: 8,1'.
S. Eesult. d. Magnet. Vereins 1836, 53. — IM) Nach gof. Mitt. de^ Prof.
Garibaldi. — wC) jy^a^i jpg p^^f Chistoni. — 107) Tacchini in: Ann.
TJff. Centr. Met. e Öeod. Ital. XIV, P. I, 1892 (Homa 1893), 57—82, und: Atti
1» Congr. Qeograf. Ital. Genova 1888. (Ref. t. Liaaar, Hit Z. 1884, (88) a.
Tacchini, ebenda 34C.) WB) Ann. Uflf. Ceatr. Met. e Good. XTI, P. I, 1894.
Borna 1895. — 109) ^uf 2—3 Seiten der Observac met. efectuadas en el Obscr-
Tatorio de Madrid durante los süos 1892 y 1893, 1894 y 1895. 8®.
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Itognet ObtenratorMa: Spanien, Portugal, Dänemark, Sehwedw. 19
2. San Fernando: Annales &c. 1892/93 (veröffentlicht 1893/94).
Die Werte für Inklination in der Tabelle sind die Mittel ane 33 — 36 absoluten
Bwtfnvnntgen tob Ilb-^1S1>, daher für Bereohnnng der Siknlarlndenmg nielit
n benutzen. Die Jahresmittel ffir die Differenz zwischen Maadmnm und Minimum
n den 60 nüiigsten Tagen (5 in jedem Monat) aind:
Deik]. Hw.'Tnt.
im . . 9,4' 0,0088
189S . . 9,7' 0,00*6
»
9. Portugal.
Coimbra: Observ. met. e magn. 1891 — 95 (verö£fentlioht 1898
bis 1896).
10. Dänemark.
A. Observatorium io Kopmhagen. Anuftles 1893/94 (veröffent-
licht 1896) 110).
B. Dir.Pauiaenlil) hat von 1891—94 im ganzen an 103 Punk-
ten «af der Intel üsniMfi magnetigohe Beobachtungen ausgeführt
Er hat batridilUdia StSningen gefunden; s. B. die DaUinatioB iat bia in
Z* W Uliner und bia an 2^ 28' gröfser als die normale. Der Verfasser be-
reehnet die „störenden" Kräfte ihrer Richtung und Intensität nach; an den
meisten Punkten stehen dieselben senkrecht auf den Küsten (3Jb. XVII, 27).
An 79 Pnnktm in der Nähe von Bonholm baatimmte Kapit Hammer die
DaUinatian auf dnem HolsfloiiiU>).
11. Schweden.
Solan der hat jetzt die in Upsala während der internationalen
Polarexpeditionen 1882/83 unter Leitung von R. Thalen aus-
geführten magnetischen Beobachtungen veröffentlicht H^). Die Re-
sultate der absoluten Bestimmung der Deklination und der Horizontal-
InteDsität, sowie die öminutl. and SOsekundl. Ablesungen der Dekli-
mtbn und Horüontal-Intensitftt an den ▼eimhredetea Terminen werden
mitgetefli
Die Arbeit von Carlheim^Gylleniköld: ,,M^oire rar
le magn^tiBme terrestre dans la Su^de m^ridionale" ^^') bildet ein
für die erdmagnetische Erforschung Südechwedens bedeutsames Werk.
Eb sind alle in Schweden ausgeführten magnetischen Beobachtungen
zur Berechnung der Säkularänderungen benutzt und hierdurch, BO
gut es möglich war, auf 1892 reduziert.
Biese Weite, sowie aeine eigenen Beobachtungen an 200 Stationen benutat
^«rfltti«r inr Konatraktien mignatiaebar Kaitan SUachiradana. Anf diaaen
nlden sowohl die laogoaan wie die laoklinan nnd laodynameii aehr
Die aus absol. Beob. abgel. W. der Inkl., sowie die Dekl. u. Hor.-Int.
l 1895 der TabaUa Twdanka ieb dar gaff. Ifitt. dea Dliakt. A. Panlaen. Eine
^eschr. des ObserTatoriums und der instrura enteilen Einrichtungen findet man im
Bull. Acad. R. de Danemark pour 1892 : ^^Communications de i'Obaerrat. magn.
^6 Gopenhagne^ 68 S. — Ui) ^, Regime magn. de l'üe de Bombolm** (BttU. Aead.
J-Copenhague 1896, 246—86. — 112) Hammer: MisTisninga Undersogelser yed
Jonjholms iyster (Tidskr. for Sövaesen 1892). Ref. v. Schmidt, PM 1893,
Fr. 456. — 113) Pübi, l'Acad. R. d. Sciences de Saide. Stockholm 1893.
io.J^ ^ Tal ~ lU) STonaka Vatanak.-Akad. Hudl. ZXTII, Nr. 7. Stoekk.
»3 8. 8. «Mb Bet T. Sekap er, Mat Z. 1896, (61).
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so K. Sdharingi Di« Fffftsehritto muxw KtutniMe Tom Magnetiuniu dmr Erda»
und yertcbloBgene Karren and lusen erkennen, wie aalilreiobe Lokalstörangen
d<nrt Torhiaden lind. BImmo kompUsiert Tarlnafn di« von YerfiMaer bereehnetMi
Linien gleichen erdraagnetischen Potentials. — Die unten genannten Arbeiten
y. Carlheim-Qyllenskölds^^^) stehen mit dem eben beiproehenen Werk« in
nahem Zusammenhange, oder haben dasselbe Torbereitet.
12. MHfakmd.
A. 1. Pawhwsk (Annalen 1892 — 94). (Die eingeklammerten
Werte der Tabelle S. 32 sind aus 28, bsw. 25, bzw. 33 ITormd-
tagen berechnet.) Biebe aaoh H. Wild: Über die BeBtimmuDg der
alMolateii magnetischen Deklination in Fawlowskil^.
Im Jahre 1892 iat die Deklination in Petenborg yon W nach 0
durch Noll hindurchgegangen. H. Wild hat^^^^ alle absoluten De>
Uinationsbeetimmangeii für Petersburg and Pawlowek seit 1726 m-
Bammengestellt und durch eine Tafel veranschaulicht.
Eine Formel ist nicht berechnet. Danach hatte die westliche Deklination im
Jahre 1795 ihr Maximum von etwa S*" 10'. Seit 1878 (Gründung des Obserra-
torinna Pevlowak) wer die jShrUehe Inderans am kleinaten (—8,57') 1889, m
grübten (—6,14') 189S.
2. Tiflü: Magnetische Beobaditungen 1891 — 94 (erschienen
1893—96). Der bisherige Direktor Dr. Joh. Mielberg ist im
Mai 1894 gestorben ^^^), sein Nachfolger ist Ed. Stelling.
3. Eatharinenbu/rg. Annalen des phjB. Zentralobservatorianu
Petersburg 1892—94.
4. Die ObierYations faites ä rObservatoire magnötique de rUniv.
Imp. de Kazan par D. Goldhammer sind mir bisher not aas den
Anzeigen in der MetZ. bekannt.
ö. Bei Odessa ist ein neues magnetisch- meteorolog. Observatoriam
(Dir. Prof. Klossovsky) seit Ende 1893 in Thätigkeit. Magne-
tische Beobachtungen scheinen noch nicht ausgeführt zu werden ^^^).
B. Auf Grund der Ergebnisse der Triangulation hatte General
Schubert 1858 den Schlufs gezogen, dafs bei Moskau eine be-
deutende Lokal- Attraktion stattfinde. Im Jahre 1893 hat jetzt
H. Fritsche mit seinen kleinen Reise-Inatrumenten (Azimut-Kom-
pafs, Kreis von 73 mm Durchmesser) während 11 Tagen an 31 Sta-
tionen in der Nähe von Moskau die erdmagnetischen Elemente
bestimmte
Br find StSrangen der Dekl. im llex.-Betvege von 1* 86', der InU. m 80',
der Hor.-Int. von 0,042, der ganzen Int. von 0,164. Nach dem Verf. können diese
Störongea erklärt werden durch Annahme eines Bergrückens, der in einer Tiefe
von etwa 10 Werst unterhalb Moskau von WSW nach ENE zieht und aus eetar
"5) Magn. dekl.-observat. utförda pS svonska kuster 1852—55 (Öf?. K. Vet. Akad.
Pörh. 1894, Nr. 2, 51— 60 8"). — D6term. des 616m. magn. eff. sur la glace de
qnelqaea taee en Saide, 1889 (Bihang tili K. Vet. Akad. Handl, XX, Afd.I, »r.8,
1895. 32 S. 80. ~ Observ. magn. faites par Arwidson (1800—61). (K. Vet.
Akad. Handl. XXVII, Nr. 8. Stockh. 1895. 22 S. 4O) — "6) M6m. Acad. Imp.
StPitersb., VII. Serie, '1,42, Nr. 6. — Über den säk. Gang der magn. Dekl.
in Petersburg— Pawlowek (BaU. Ae. Imp. P6t., 8er. 4 (36), Nr. 1, 89-lOJ.
1893. — 118) Leopoldina 1894, 157. — "9) Met. Z. 1894, 429, and: Weeikof,
Das neue met Obeer?. der Univ. Odessa (Met. Z. 1895, 214).
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lUgmet Obamfttoriea: AalUaiid. Alien.
tl
eisenhaltigem ettdioagnetiBcben Gestein beateht; bieraas erkläre sich dann aaoh
ä» Lobl-AttnktioD. Der Ter! spiiclit 4m Winaeh aas, dab die QegMid um
Meakau bald genau etdmagnetiedi nnteraaoht werde i^).
Die Litteratur ttbef erdmagoetieohe Beobaohtangen in Finland
ist TOD Heinrichs und Biese zusammengestellt in „Expose des
travaux gdograpbiques exdoutds en Finlande jusqu'en 1895" ^^l)
S. 51 — 53. Daraus erfährt man auch, dafs Geitlin 1893 an
22 Punkten in Finland erdmagnetische Messungen .ausgeführt bat,
die in „Fennia*' verö£fentlicht werden sollen.
Asien.
i. AnaUtehe» Bufdand,
A. 1. MBgnetifloheB ObserTatoriuin in IrhtUk. (Annalen . . .
1892— 94).
2. Magnetische Station an der Lem-Mimämg 1882/83 (s. S. 25).
B. Siebe C. A. Schott^^: On the magnetic observations made
daring Bering's fint TOTage to the ooast of Eamteha&a and eastern
Asia 1725—30.
2. China.
1. Ztkawn: BulL mens. 1892 (veröfPentlioht 1893), 1894
öffentlicht 1896).
Der Betrag zwiaehen dem taglichen Maximum und Minimum der Deklination
«ild tn Jahretmittel en 7,ia' im J. 1892, 6,45' im J. 1894 angegeben.
2. Äwj^Äow^ Observations: 1892— 94 (veröflfentlicht 1893— 95).
Die Werte in der Tabelle 8. 84 sind die Mittel aus absoluten Beaümmiuigen
m Sil p. bis 4h p., die 1892 und 1893 gleicbmäTaig über das Jahr yerteilt (in
jedem Monat ein bis zwei), 1894 aber anr im Febroari April, Jnni, Angnat, Oktober,
Dezember ausgeführt worden sind.
3, Sunda-ümin.
Batavia Observations XV, XVl, XVil, 1892—94 (veröffentlicht
1893— 95).
Bd. xyius) «Btiint eine ZvBBmmenatellnng der mngnetieehen Beenltete von
1882 — 94 in 73 Tabellen, die bei diesem in südlichen Breiten gelegenen Obscrva-
toriam von besonderem Interesse sind : Die mittlere jährliche Änderung ergibt sich
ntfli* Abnahme der Setl. Dekl., 6,56' Abn. der slidl. Inkl., 0,ooi08 (aanfe-Binb.)
Abs. der Hor.-Int., 0,00818 Zunahme der ganzen IntenaitSt. Die Jahresmittel der
Schwankungen der erdmagnetischen Elemente sind auch für dieses Observatorium
n den Jahren mit wenigen Sonnenflecken (!) kleiner als in den Maximaljahren (II)
w BeuliiitkiUgkeit, iiimUeh:
DekL lükL Hor.-Int. Vert.-Int. Ganze Int
(I) 2,M' 4,00' 0,0043 0,008» 0,0083
CID 8,43' 5,87' 0,0060 0,0060 0,0080
J'^Bull. 8oc. Imp. d. Naturalistes de Moscou 1893, Nr. 4. 8°, 39 8.,
• "~ Commumcation faite au VI Congres Int. de G6ogr. ä Londres 1895
8oc. de Qeogr. de Pinlmide. Heleingfere 1895. Gr.-80, 153 8. — Eep.
U. 8. Coast a. Geod. Surv. for 1891, Part II, 269—73. — Dort ist auch
angegeben, dafa die früher veröff. Werte der Hor.-Int. unrichtig aind. Dieselben
^daher ia dioieni Jahrb. XVIL 36 an eraetzen doreh 8,0760 fUr 1890,» nnd
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n K. Sehwing, Dto Forttehritto «iMrir KenntiifaM Toa HacnctUniis d« Scd«.
Bd. XVII enthält einen „Appendix" (43 Tabellen) ron Dr. S. Figee, io
wddMm dar Biiiflifii dM HondiM auf die Schwaukungen der erdmagnetischen £le>
BMnto in BatiTia tob 1888—94 luiteraiMht wird.
Observat. Met. de Manäa. AAo 1899
Ricardo Cirera: „El magnetismo terrestre en Filipinas" ^) ist mir bisher
nur dttroli die Keferate von Liznari26) bekannt. Danach enthält dieses Werk
dia B«Mfaf«lbnng des ObserTatorioma in Manila, ferner die magnetischen Elemente
flr 48 Stationen der Fldlippuian nnd Karten der iaonagnetiaelien T-fa^^».
Amerika.
1. VeremigU Staaten,
1. Washington: Nftval Obeervatory 1^). Die Ol». 1894 ent-
halten die BeschreibuDg der neuen, reich aoBigertisteten Gebäude
des Observatoriums, die 1892/93 bezogen worden sind 128).
Leider geht in 1376 Fufs Entfernung vom ObservatoriuTn eine elektrische
Balm Torbei, dnreh deren Wirkung die Kurve der Lloydschen Wage am Tage
fortdauernd gezackt erscheint. Unter den Tafeln fidlen anf diejenigen der „com-
posite curves in denen für 30 Tage die Kurven z. B. der Deklination zusammen-
geseichnet sind. Man erkennt daher sehr gut die Störungen an einzelnen Tagen,
aber für Ableitung reohneriicher Resultate werden diese Kurven nicht zu ge-
brauchen sein.
In dem „Report of Gommittee on magnetica'' von J. J. Qilbert
und R. L. Faris auf der geodätisohen Konferenz in WiM^
(1894 Febr.) werden die ▼erschiedenen magnetieoben Inetromente
mit einander verglichen, welche lu magnetischen LandeeTermenangea
gedient haben 129),
Wenn schliefsüch für die Beobachtungen in Amerika die französischen Inatru-
mente deahalb am aeiatw empfohlen werden, weü es die leichtesten (!) sind, so
kann Beferent dem nicht beiatfnunen.
3. Die Schwankungen der Horizontal-Intenniilt, der Inklinatioa
und der Vertikal-Intenflität, welche in Zm Angebe in Califoraien
von 1882—89 beobachtet wurden, sind ebeneo, wie es für die De-
klination schon früher geschehen war (OJb. XVII, 80), inzwiiohen
von Ch. Schott ausführlich bearbeitet worden ISO).
Ch. Schott hat auf Grund der Resultate venobiedener Be-
obachter i^i) an 35 Stationen eine Karte der Isogonen von 0" bis
1 ^Si!;^^^^^- ^''^ ^^^^ ^rad für Maeka und die Bermgitrafse
für 1890,0 konstruiert 132),
a«B Tn M 5f " J^^'^u'*^?" Jabreemittel, eo dalk loh sie fttr d. Tab. 8. 84
aus den Monatsmitteln berechnen mufste. - 125) Observat. met. de Manila 1893.
fli^ J — Met.Z. 1894, (38) u. 474. — 127) Magn. observ. 1892 by
oCrv ifqVrf l«9* '>y C. C. Marsh. 1895. (Die
dsn^'^rf.. H f'J'^^^ nicht erhalten.) - 1«) Daher (?) die irntenehiede in
P I! Ann Q w^K^' - ^- Coast a. Geod. Survey f. 1893,
1892 P^n oT^'hi^^i - ^^^^ P- II, 80, -41-267 (10 Taf.);
Schrr lnAl l~f.^\ - „Magnet. Beob. vom Mair-
1892. 498. - 132) Ebenda for 1892, P. II, App. U. Vaah. 1894.
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Uignet. ObtWTatoritii: Amorik«. Afzikt.
8»
2. WesÜndim.
Observac. magaeticas . . . Sabam (A&o de 1889, 1890, 1891
[1893— 9ö])
3. asdmmka.
Dr. P. Vogel ^) hat auf den Beiien in Mato Grouo (Zentral«
Bnurilieo) 1887/88 aufser an 7 KQsteDplätzen (von Rio de Janeiro
bis MoDtevideo) auch an 7 Pankten im Innern die mi^etigchen
ISemente bestimmt.
Er erhielt z.B. (Febr.* 1888) für Cuyah^ (15° 36' S. Er., 66'' 7' W.L.T.Gr.)L.
DtkL: 3° 6' InU.: 2,3*" N, Hor.-Int: 2,758 Ö.-K
Atlaatlsoher Onean*
C A. Schott^): The seoalar Variation and annual ehange
of tiie mignetic foroe at atations ocoupied by E. D. P reiten
1889/90 (GJb. XYU, 39).
AfMka.
1. OtUtMka. OfBsiere 8.K.& „Möwe«*!*«) haben 1891 und
1893/94 an 16 versohiedenen Punkten der Küste Deutsoh-Ostafrikas
und in Sansibar die magnetisohe Deklination beatimmt
Der kleinste Wert ist 8" 18,l' W für Tanga, der grSfste 10* 10' W ftr
Mikindani. In Lindi ergab sich November 1894: Inkl. 42,1 S.
Mit «fnem magnttiioben Theodolit Hechelmann fand H. Maurer^?) im
Dwember 1895 in Dar^-Salam:
Dekl.. 8" 57,7' W | lakL: 86'' S7,s' 8 | Hor.-Iat«: 2,tMf e.-B.
Einige DeUinatbaa-Bestimmangen in Ostafrika (die Werte aind
meistens nur in ganzen Graden angegeben) von 0. Baumann nnd
Kpt. Spring (berechnet von Am brenn) während der Maaaai*
Expedition 1892 findet man im Ergh. III zu PM 1894.
2. Westafrika. Im Togo - Sohntsgebiet wurden 1892 — ^94 von
Dr. Gruner^) an 4 Stationen magDetisehe Beobaohtangen aus-
geführt.
Für Misahdhe (6° 65,»' N.Br., 0° 38,5' E. L ) ergab sich:
Im. 1898: Dekl. 16° 5,2' | Hor.-lnt. 3,206 | Juni 1894: Inkl. 2,3° (?) N.
Bei Gelegenheit einer astronomischen Expedition nach Sene-
iJm» im April 1893 stellten Thorpe und Gray auch einige
magnetisohe Beobachtungen an.
Btthant (am Gambia) 18« 88' If.Br., 16' 87' W.L.T.Gr.s
DiU.:i8«80'W | InkL: 98* 48' N | Hor.-lnt: 8,€6l 0.*B.U^.
• "3) Die Angaben, die roagnet. Mess. betr., aind ebenso nnvoUständig wie in
JJJ Mhoren Jahrgängen (a. ÖJb. XVil, 31). — »») ZGaE 1893, 329—36. —
»P. U. 8. Coaat a. Geod. Surr. 1891, P. II. Waah. 1899. — ») G. Nea-
J^yere Ber. in AnnHydr. 1894, 96; 1895, 177. — 137) Ebenda 1896, 211. —
^ Bearbeit. Ton Prof. Eschenhagen (Mitt. a. Deutschen Schutzgeb. VII,
Tai. if * 8» AmiHydr, 1895, 178. — PrRSoc. LIY, 861, u. Met. Z«
4w4, 76,
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34 K. Seheiing, Die Fortechritte nneerer KenntDieee rom Hagnetiimiu der Eide.
Anstralien.
C. Coleridge Farr: A determination [Novbr. 1891 bis Mai
1892] of the magnetic elements at the physical laboratory, Uni-
veraity of Sydtwj^^). 33° 53' 14" S. Br., 151° 10' 49" E.L.?.Gr.
Dekl.: S** 38' | InkL: 62*" 23' | Hor.-Int.: 2,614 Q.-K
Südsee.
Im Jahre 1891/93 hat E. D. PrestonlAl) ^if den EmmMm
JiMfti (auAer astronomiBohen en^ Pettdel*BCeBBung0D) auch an 14 Sta-
tionen erdmagnetiBohe Beobachtungen aoBgefuhrt.
Die Beeoltate Ar die nSrdliohste und fär die aiidlichate Station sind:
N. Br. W. L. T. Gr. Dekl. (E) Inkl. (N) Hor.-Int
Waimea (Kauai) . . 21" 57,2' 169** 42,4' 9° 46,3' 40** 22,7' 2,981
Hapoopoo (Hawaü) . !»• M,o' ISÖ» 5»,o' 9» 8,1' 87* 85,«' 8,0M
Offiziere S. M. Kr. „Bussard" bestimmten 28. Novbr. 1894 im
Hafen von Apia (IS** 48,3 S. Br., 171^' 46,7' W. L. v.Gr.) die De-
klination sa 8** 49,06 £1^.
Der Ton der Dentaohen Seewarte (all Beilage lum „Segelbaad-
bnoh für den Stillen Osean'O hermasgegebene Atias^^ enthilt auch
3 Karten mit den laogonen» laoldinen nnd Isodykiamen för 1895.
Gröfsere Forschungsreisen,
Die französischen See- Offiziere Schwerer und Leconte de
Roujou haben an den Landungsstellen der Kriegsschifi'e „Borda"
nnd „Triomphante" in Amerika und 08tasien magnetische Beobach-
toDgen auBgef&hrtl^). — 8. auch L. Courmes: Observations magne-
tiquea fiutes pendant 1a oampagne du croiseur ,.de Dubordiett"
1890-911«).
Auf der Reise of H. M. 8. „Penguin" (Capt. Greak) 1890— Sa
sind magnetische Heasniigen an 33 Hafenj^tsen der Boote Malta—
Australien— Hongkong und an 12 Orten in WeBteustralien ausge-
führt, ferner die magnetischen Lokalstörungen in „Perim Island",
„Baudin Island" (Nordaustralien) und in der Nähe des Hafens Port
Walcott (NW.-Australien) untersucht worden l*öa).
IToTdpolarläader.
In den Jahren 1894 und 1895 aind endlich die magnetischen
Beobachtungen von sweien der Polaresqpeditionen Tom Jahre 1882/B^
t^c^^^*^ ^\S: 8.Walee 1898 (naeh Bat t. Sch aper, Met. Z. 1894»
knS S ^' Ö«»^ S«»^- f« 1893, P. U, 8« App. H,
rn nül' - Neumayers Ber., ÄnnHydr. 1890, 178. -
; «MD. 18»«. 81 Karten. — i**) Leconte deEoujou: DeterminatioDS
^"'^^ i^nn^les hydrographiqnea 1892, Paria, 118-56). Schwerer:
lirf. «J« ® "»«fS^isme terr. k Terre-Neuve (ebenda S. 88— III). — *«) Bbeada.
Piria 1898. ^ !«•) PrRSoc. LVllI, 189Ö, 220-22.
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Jhgnet. Baobaehtongen: Anstraliea &c. Nordpolarländer. 26
nämlich der ruBsbcIiea an der Zenamündunff und der dänischea in
6foiihaab, veröffentMcht worden.
Die ersten beobaehtete ia Stagattyr in 7S* M' 48" N.Br. und 186* 85'
30" E. V. Gr. Vom Novbr. 1882 bis Juni 1884 wurden die magnctischon Variationa-
Instrumente abgelesen, aufserdem die Torgesobriebenen TerminebeobaohtaDgen ein-
gehalten. Die Mittelwerte sind:
1888|6. Dekl.: i"* 47,3' £
Hor.-Int.: 0,7165 1 « -
Vert.-Int. : 5,»«tt |
Daraus bereofanet nelt die foUxDatioa lU 88* 8,o'. Die ultflereii tiglieheii
SehwankuDgen waren für die
Dekl: östlichster Stand 5h— 7l» a., westlichster Stand I2tp,; Diff.: 28,»'.
Hor.-Int.: S^a. Min., 91^ p. Max.; Diff.: 0,0118 G.-£.
Yert-lni; 8^«. Min., 8bp. Max.; BUt: 0,o»9 G.-B.
Beachtenswert sind die grofsen Schwankungen ud die von den für mittlere Breiten
bekannten Zeiten der Maxima und Minima gans abweichenden Stunden derselben.
Anfserdem wurden auf der Keise an 28 Orten bis zu 73° 56' N.Br. die magna-
ttoehat Etemante beattmmt und dadnroh fttr ditie nugnettieh so veiig bflkaantai
Oegandan vertToltos Material gewonnen.
Ezp^ition danoise: ObaerratioDS h Ooddhaab boqb la djreotion
de Adam Paulseni*^),
Dia geographischen Koordinaten der Station waren:
64' 10' 48 " N. Br.; 51° 43' 30" W. L. v. Gr.
Die Ytriationa- Instrumente für Deklination nnd Horizontal - IntensitSt wurden
staidlich in Godthaab vom 7. Äug. 1882 bis 30. Aug. 1883 abgelesen, aufserdem
die verabredeten Terminstage und Terminsstundon eingehalten. (Der Apparat für
Yertikal-intensität erwies eich nicht brauchbar.) Das Mittel dieser Ablesungen
von 1. September 1882 an ergibt:
Dekl.: 57'' 34,4' W | Hor.-Int.: 0,9680 Q.-E.
Das Mittel aus 24 absoluten Inklinationsbestimmnngen ist 8° 16,0' N. Der regel-
märsige tägliche Gang der Deklination, ans 46 „rohigaten'* Tagen berechnet, er-
gibt twei fhat i^eichgroläe Maxima nnd Minina Ar die weotlielie Deklination:
Minimum 5^ — 6h g, — 2,8 Maximum 11h a. , +4,9
Minimum 4ii p. . . — 4,0 Maximum 9h p. . . -["S,!.
Analog berechnet ergibt sich für die Horisontal-Intenaitat ein Min. um 7h a., ein
Max. um 8h p.; DMT.: 0,fl077. G.-B. MB). Der Dir. Penisen stellt fetner alle
früheren magnetischen Beebaehtnngen fai Grönland susanunen; danach nabm dort
die Deklination bis 1845 an, Ton da an ab, jetzt nahe 8,8' jährlich.
Leutn. V. Qarde bat die stündlichen Beobachtungen der De-
klination 1^9) bis April 1885 in Nennortalil nahe der Südspitze Grön-
lands (60° T 56" N.Br., 45° 16' 30* W. L. v. Gr.) fortgesetzt.
Im Mittel ergibt sich:
Netembar 1888 bis AprU 1884: BekL 48'* 14,1' W
^KoTember 1884 bie April 1885: DeU. 48» l,o' W.
Beob. der Russ. Polaroxp. an der Lenamfindnng. I. Teil: Astron. u.
iMgBet. Beob. 1882—84, bearb. von V. Fufs, T. Müller und N. Jürgens,
herausg.T. Dr. A. Tillo 1895. 40. (88). 166. 96. VI S. 4«. — "7) Tome I,
loft' ^* ^' ^'ä^- ^ß""- III- Temp. de l'eau de mer. Copenhague
1898. 4«; — Livr. 2. Ii. Magn. tenr. iV. Natore de l'Aur. bor. V. Obeerv.
»>>«a. f. 4 Kunortalik. Introdnetion. Oop. 1894; — Tone II, Ufr. 1. I. M4t.
JJ. Flux et refluT de la mer. III. Long. d. Godthaab. Cop. 1886; — Livr. 2
glet. Beob.). Cop. 1889. — iiS) Ad. Schmidt (Gotha) hat daraus den tägl.
«Mg der nBrdl. u. weetl. Komp. berechnet (Met. Z. 1895, 29ö— 302). — i*») Von
«OY. 1888 bia AprU 1884 feUen nur die Standen 8 a., 4 a.; Ton Not. 1884 Ue
Apnl 1885 ist nnr in den geiadsahligen Stenden abgelesen.
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26 Sehering, Dia Fortsdiritte nunrer KanntDine Tom Utgoettnuii dar Enh.
Auf der Dänischen Expedition 1891/92 mit der „Hekla" nach
der Ostküste Grönlands in 70° 26 ' 46" N. Br., 26° 11 ' 46" W. L. v.Gr.
hat H. V edel 150) die magnetischen Beobachtungen ausgeführt.
Die DeklinatioDsoadel wurde stttndlich Tom Oktober 1891 bis Juni 1892 ab-
gelesen; im IfttM folgt: Dekl. 44* 2,9' W. Aus 88 tbiolnten BeitfnmmgHi
eigibt lieb: j^^^, . ^ | Hor.-Int.: l,oii7 G.-E.
Auf der Keise (1892) des französischen Dampfers „Manche"
(Cpt. Bienayme) hat Leutn. Exelmann^öl) auf Jan Mayen au
demselben Plätie beobBohtet wie 1882/83 die österreichische Polar-
ezpedition:
27. Jali 1898 DeU.: 28** 20' W
Jali 1888 „ 29'' 49' „
InkL: 79'* 15' I Hor.-Int. 1— 0,97» e.-B.
n ^g«» 0,8' I „ — 0,976 „
Die aDderen magnetiacbea Meetnngen an 9 Panktan Mf dleoer Beti« ; Mei Z.
1894, 394«»).
Südpolarländer.
Geh. Bat Qt, Neamayer besprach: „Die neuesten Fortsohritte
der Bestrebungen zu Gunsten einer wisBenschaftiicheii BrfonchnDg
der antarktischen Begion'' ^^).
IIL Besleliaiifea des Brdmagnettsmiis in anderen Erseheinuugen.
1, Erdmagnetismm md GstteinmajfneiimMt,
G. Folgher aiteri^) gelangt daroh sablreiohe Versnobe mit
den vulkanisoben magnetiscben Gesteinen Latiams sn folgendem
Schlüsse :
Dieselben können in drei Klassen Reteilt werden :
T^j^iS Magnetismus ist rem&nent und scheint ausschliefslich Ton
fler Induktion dnreh die Brde honnrUiren, so dafs in den oberen Schichten Söd-
magnetismns, in den unteren Nordnngnotianns Torherrscbt.
T A 2\ ^^^^^^^z ^^'^ Magnetismus ist remanent, rührt in der Regel von der
udoktion doTch die Erde her ; zuweilen koromen aber auch ausgeaeicbnete magne-
tiseke Punkte (Pole) vor, deren Entateknng nieht erklirt ist
3) PiperiDe: besitzen keinen Mmsnenten Magnetisnina, erhalten aber soleben
durch die Erdinduktion, wenn sie geglüht werden.
Oddone und Franc hi 154) haben in der Nähe eines ans
magnetischem Serpentin bestehenden Berges (M. Gronde zwischen
Seatri-Levante und Spe;^ia) an 57 Punkten im Mai 1892[ mit einer
Baasole die magnetische Deklination gemessen.
deek?sei***^ ^^^^ ^^"^ «fidmagnetiscben Schiebt be-
BA««!rioo^"1**' Mrora. de l'ile de Danemark dans le Scoresby
^o.t """T®*» ^aUes par ... M. C. Eyder. (Publ. p. l'lnst. M^t. de Dao-
mark. Copenhagne 1896. Pol.) - Wl) Denks. Ak. Wien LXl, 299. - "«) Nseh
fßq^ AQ°*ßV ^'''iJr ^'^«^^»"■o Soc. mt. de Franee 1893. — «■•) AnnHydr.
Im 'im17^/v n^ ? ^ C., Ser. 5. III (2). 53. 117.
i. «4WY^ ^»^ö (Ref. Naturw. Rund.ch. (IX) 1894, 602
nJlmo ^«9^.f49 u. 603. nnd Kef. Met. 2. 1896, 879). - «*) „Snl mag^
netisno di monte." Ann. Uff. Oentr Met « OmiM» timt Omm • TU PL*
1890 (Roma 1893), 136-49. * * ' '
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BMtokingaii dM Erdmagnetisiiiiii su andorok Erwhwiinmgwii. 27
dir dea Magnetberg bei dem FrankemUin im Odenwald hat Eeferent
dii fkidM Bwvltet erhalten, •. GJb. XYH, 16.)
Palazzo^^^) hat 1898 an iwei Pankieii einer Idagnetlt'Grabe
anf fitrdinien beobaohtet
Er flndcti wie zu erwarten war, yersohiedene Werte der erdmagneUidieB
Bnatita (Unterschied der DekL 4**, Verhältnis dar Qor.-I&t. 8^ an 1).
Cancani berichtet kurz über einige Ton ihm gefandene atark
aMgoetisohe Felaeii in der Nähe Borna ^^).
2, JMmojfnäümm und JErdMmk
Eine Änderung der erdmagnetisohen Kraft dvrcih ein Brdbeben
iit mit Sioberheit bis jetit nioht naohgewieaen. Die Sohwankaogeni
in welche die Magnete der photographischen Registrierapparate bei
den Erdbeben gelangeUi sind als rein mechanische aufzufassen.
So konnte Eschenhagen^ö^) aus den Zeiten des Eintritts dieser Schwan-
kungen in Beathen, Fotedam, Wilhelmshaven die f ortpflanaungageschwindigkeit
dM Ardbebflu mm Konatantinopel am 10. Juli 1894 baraaham:
Konstantinopel bis finkBresf"^ . . S,Okm
Ton dort bis Beuthen ^»8 »i
von dort bis Potsdam 2,4 „
ron dort bis WilhelmshaTen . . . 3,2 „
Die Erdbeben in Konstantinopel und Griecbeolaad am 27. April
nild 10. Juli 1894 haben auch kleine Sohwankangen dea Bifilars in
Em herTorgemfen
Liznar^s^) anteranoht die Wirknngi welche vertikale Stölse
oder horizontale nach verschiedenen Bichtangen auf Dnifilar, Bifilar
und Lloydsohe Wage ausüben müssen.
Aus den Kurven der Deklination und Horizontal-Intensität in Pola und Wien
ergibt sich, dafs der erste Stofa des Erdbebens in Laibach am 14. April 1895
1» frfiber in Pol« eintraf als in Wien. Für «oUdie Untersnehungen iet abw er^
forderlich, dafs an den Magnetographenkurren die Zeit dea Eintritts eiaar StSmag
genauer abgelesen werden kann als bisher.
3. Srdmagnriimut» und Jdäteorokgü,
»
loh mala hier die Arbeit von Dr. B. Säubert: nDer Erd-
magnetismas nach seiner Ursache, sowie nach seiner Bedeutung fär
die Wetterprognose" erwähnen ^^).
Ans dem Titel derselben ist zu ersehen, dafs der Verfasser sich hohe Ziele
^eUt, aber er kommt denselben um keinen Schritt näher, wenn er den Boden der
™hrungai nnd wissenwdiaftlieh siehergestellten &gebnisse Terlifst und rt^stai
Hypothesen sich hmgibt. Das thut er aber, wenn er z. B. behauptet, die Erde
mfisie mehr als iwei Magnetpole besitsea, er scheint allein anf der aördliehen
^) Ann. Uff. Centr. Met. e Geodin., Sor. II, XII, P. I, 1890 (Roma 1893),
78—88. — M6) Rendic. R. Acc. d. Lincei, ö. 8er., Iii, 1. Roma 1894. 2 S. —
Erdmagn. u. Erdbeben. Mon. B. Ak. Berlin 18»4, 1165—72. — 1«) In
nnkarest war durch Steher.blpiben zweier Uhren eine sichere Zeitbestimmung ge-
geben. — UO) Eachenhagen nimmt an, dafs das Massir des Karpathengebirges
«ieie grolse Geseliw. vemreaeikta. — i<») liep. £ew Committeew Pr. B. Boe. 1896;
Hat L, 450. — W) U«i z. i896, «61—67. — ^ Hann. 1890. 8», 44 8., 8 Tal,
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28 Soli«riDg» Die Fortoehritte uiuarer Kenataine Tom MAgnetkmns der Erdi.
Halbkugel Tier Magnetpole anzunehmen. Ich bezweifle ferner, dafs die Meteoro-
logen ihm zustimmen, wenn er erklärt, dafo dureh di» Beobaditsiig der „Yof-
gänge" an den Polen 163) „auf lange hinaus gesagt werden könnte, ob die Witte-
rang im ganzen warm oder kalt, trocken oder foaeht sein wird".
4, JErimagfuiimut und BohrlM.
Dir. A. Paul Ben gelangt aus Beobachtungen in Godthaah
(1882/83) und aus solchen im Scoresby-Sund vonVedel (1891/92)
SU dem Besultat, dafs die Ablenkang der Magnetnadel ihr Vor-
seiohen weohBelt, wenn ein vorhangartiges Nordlicht das Zenith
paasiert; er Bobliebt darauB, dals adohe Nordlichter von gal?am-
■ohen Strömen in der Richtung von unten nach oben dur<£floBian
werden i^).
Aus den Höhenmeesungen des Nordlichts in Godthaah 188S/8S eigab lieh,
dals dasselbe sich dort von den höchsten Regionen der Atmosphäre
(z.B. 67,8 km Höhe) bis fast zur Erdoberfläche («. B. nur 0,6 km Höhe) herab
eretreeken kanni*^. Auf der Mbwediiehea PoUrexpedition in Spitzbergen da^
gegen wurde die Höhe ia der Bogel in 60— 60km, nnr einmal aenkte ee aieh bit
zu 12 km hinab 166),
Die Theorie Paalsens über die Ursache und Natur des Nordlichts kann
wohl 60 charakterisiert verdea:
Infolge der Sonnenstrahlung nehmen vorzugsweise die obersten Schichten der
Atmosphäre der Erde potentielle elektrische Energie auf (werden negativ elek-
trieeb), am sÜrkstOD in den Tropen Durch die Bewegungen in den obersten
Luftsehiebten werden diese Luftteilchen den Polarg^j^deo sng^brt, Termisdfea
sich hier mit den nicht elektrisierten Teilchen und geben dabei ihre Energie unter
der Form der NordliohUtrahlung ab. Dieses Licht ist vorzugsweise ein Pluores-
eepsliflkt, nnd daher rdhrt^ wie schon Angström 1867 annahm, die charakteri-
stische gelblich-grüne Linie dee NordUchtepektmnein). Die beiden Hanptformea
des Nordlichts:
1) die strahlenförmige (Bogen, Bänder, Yorbänge), deren Strahlen panOlel
eind den erdmagnetischen Kraftlinien;
2) die nieht ■traUentfemige, als allgemeine Heile des Himmels auftretende
Form,
lassen sich nach Paul. on erUiimi dueh die WIrkvBg dee erdmagnetiadiea
Feldes auf Kathodenatrahlen i^S).
Die Höhe des grofsen Nordlichta wom 15. Juli 1893 konnte auB
gleichzeitigen Beobachtungen in Toronto von Harwey und in Bala
(110 engl. Min. nördlich von Toronto) von Lumsden lu 365,6 km
berechnet werden 169J.
nfl«r . } ^«fe nicbt. ob der Verf. bier die „Magnetpole" oder „Kältepole«
IWn/rT'''^^^^^ - Paulien: Sur Ü nature et
iSLS i Acad. K. de Sc. Copenh. 1894 (148-68), und
^'1^ J Godthaab (1881-82). 1, Livr. 2. Deutsch: Met.Z.
Äfn'riS; 7.. 1,^0, und Äef. ebenda 1891. (84). -
Ebenda 1Rq^ Ll^ mV T* Z ' , '
ISaa/aHLJ! t'- ~ ^ '^"'^ ""^^ «^^^««l- Polarexped. in Spitzbergen
meW Ws7s«?Li? beobachtet (von 5570 ZehnmiUiontel-MilU-
Lit 7 iftq^ ir ^^^^^"^ Paulsen: Wolkenbüdnng dnreb das N«rf-
SSrLi ^iviSf,:/^^"^^^: - Wi'-J^^ng des erdmagn. Feldee anf die
Formen dee NoidUchtes 1896, ii-u. _ Met.Z. 1894. 420.
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Besieixungen des Erdmagaetismas zu anderen BracheinuDgen. 29
Dr. Th« Arendt gibt^^^) einen
ttber die fiesiehangen der elektriaohen BrBoheiDiiDgen der Atmo>
iphlre (Nordltöht, Gewitter) sitm Erdmagnetismni. In Batavia und
Potsdam eind wiederholt Schwankungen der Magnetnadel bei dem
Gewitter beobaditet worden, in anderen Orten, z. B. Wilhelmehaven,
Diemals.
Dr. W. Boller^'^l) hat eine wertvolle historische Arbeit über
das Südlicht geliefert mit einer Zusammenstellung aller Südlicht-
Beobachtungen seit 1640 und mit einer Karte: „Geographische Ver-
teilung beobachteter Südlichter".
Eine systematiscke Aufzeichnung der Beobachtungen beginnt erst 1857, alt
Ke«may6T Direktor das Flagateff-ObterTatorinms ie Ualbonme wurde. Die für
1835 — 95 gezeichnete HänfigkeitBkurve läfst die nahe 11jährige Periode erkennen.
„Häufig" bis „sehr häufig" wird Südlicht gesehen in den dem Toagnetiaehflli
Bfidpol näheren Ländern: Van Diemena • Land, Neu^Saeland, SUdanatralien, „aalten'*
ii S&difrika, kaui in Sttdamerika.
Ein SUdlioht wurde in der Nacht vom 18. zum 19. Juli 1893 b«-
ohaofatet auf dem Indiaohen Ozean 85,4S^ S. Br. nnd 135*" 0. L.^^.
5, Brdmagneümua und Vorgänge auf der Sonne.
Lord Kelvin (Sir William Thomson) hält^'^^) eine direkte
magnetische Wirkung der Sonne auf die Erde für sehr unwahr-
scheinlich, weil daraus eine überaus grofse Magnetisierung der Sonne
folgen würde. Zu derselben Ansicht war H. Wild schon viel
frSher (1881)^7^) gekommen; er vertritt dieselbe auch wieder in
einer neueren Arbeit i^).
Lisnar gelangt in der oben (8. 6) besprochenen Arbeit zu
dem SobluBse, dalz die 26t8g^;e Periode der erdmagnetiflohen Beoh-
aohtungen nicht von einer direkten magnetizohen Wirkung der Sonne
herrühren könne.
Eine einfache Beziehung zwischen der Zeit des Beginns der
erdraagnetisehen Stürme und dem Orte, an dera sich Sonnenflecken
oder Sonnenfackeln auf der Soune beiluden , scheint nicht zu be-
Btehen^'^6), wenigstens kommen die verschiedeDen Forscher zu ver-
Mhiedenen Resultaten:
Nach Marchand^^^j hat der erdmagoetische Sturm seine gröfste Intensität,
wann der Sonnenfledi infdlge der SonnenrotatioB dun Zentrum der Sotmenaduib«
<Tot der £rda wo» geaahan) am niehatea atehti naoh Yeeder dagegen, wenii er
WO) Monatsschrift „Das Wetter" 1896, Heft 11/12. 8«, 28 S. — I7i) ,,Da8
SMKaht"; 1. Äbh. aus Qerlanda Beitr. z, Qeoph. III. 180 8. Strafsburg
1896. — 17«) Met Z. 1898, 478. — 1«) PrRSe«. LH, 1892. — "*) „Über
das magnet. Ungewitter 11.— 14. August 1880" (M^langes phys. et chim. tir. d.
Bull, de l'Ac. Imp. d. Sc. de St. P^tersb. XI, 415—441, 1882). — "ö) h. Wild:
•»Magnat. Wiitmig der Gestirne auf der Erde" (ebenda XIII, 1894). S. Betr.
Scbaper, Met. Z. 1895, (32). — IW) 8. a«eh EUis in Nrt, XXXXIX, 80.
53. 78. - 177) ca OlY, 1887, 188.
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80 K. Schering, Die Fortschritte unserer Kenntnisse yom Magnetismus der £rde.
SttUehen Bande der Sonnenwhtfbe tieh befindet. Bicoo^TB) kommt bd der
TJnterBuchung der Sonnenflecken vom Januar bis Mai 1892 zu dorn Resultat, dafs
der erdmagnetiscbe Sturm im Mittel 45,4^ nach dem Durchgang einer gröfseren
Sonnenfleckgruppe durch den sentralen Sonnenmeiidian eintrat. Palasso^^)
fiadat dagegen, dafs der magnetische Stnrm am 6. nad 7. August 1898 bsw. an
12. und 13. August 1893 7,3^ bzw. 12li vor einem solchen Durchgang eines
Sonnenfleckes seine groDste Intenaitat erreichte ; bei dem roagnetiaohen Sturm am
18. vad 19. August 189S fand aieh kein gröfeeiw SoBBtBflaek in der Klha da
imtnlan Meridiana. Tacchini^^ erklärt diese Tandiiadaiien Resultate so;
Wenn eine erdmsgnetische Störung bei dem Vorübergange eines gröfseren Fleckes
auf der Sonnenscheibe eintritt, eo finden in dem Fleck Störungen, Eruptionen
atatfc; wenn dagegen dar Erdnagnatiamiia nicbta AvbwgawSk^oliea zeigt, so geht
dar Sonnenfleck im Zuatanda dar Bnba auf dem ana aielitbtran Taila dar Sooaaa-
aaheibe vorüber.
B. Wolf-Zttrich^si) stellt in Nr. 82 seiner „ÄstroD. Mittai-
langen" noch einmal die Jahre der Minima und Mazima der Sonnen-
flecken vom Jahre 1609 an zusammen und berechnet daraus als
mittlere Periodenläoge 11,28 Jahre, eine Zahl, der noch eine
mittlere Unsicherheit yon 0,27 Jahren anhaftet. Das letste 3ünimam
trat 1889,6 ein.
Die Jahresmittel (v) der täglichen Schwankungen der Deklination in Genua
vad die Wolfaehan Soaaaaflaekaa-Balattfaablaii (r) zeigea dia glaiahaa Mniiaa
aad Minimal»):
r
1878
9,17'
66,8
1888
8,75'
88,7
1874
8,85
44,6
1884
9,09
Ifaz.
63,4
1875
7,ia
17,1
1885
9,11
52,2
1876
6,80
11,3
1886
8,48
2ö,4
1877
18,8
1887
8,04
!»,•
1878
6,41 Hia.
3,4
1888
7,53
7,0
1879
6,64
7,80
6,0
1889
6,49
MiD.
6,8
1880
32,8
1890
6,77
7,1
1881
8,4»
64,2
1881
8,4»
85,S
1882
8,68
69,6
1892
9,81
78,0
if «4 1 ctuiiiieii, uarBus lur wenua Qie variaiionstormei : t = 0,73 -|-u,u8ö .r.
Ebenda berechnet Wolf auch für Bombay die Variationaformel im Mittel
aaa den Jahraa 1848—88: ^ > , ^ "
T = 2,37 0,010. r.
Prof. Dr. Rudolf Wolf, Direktor der Sternwarte in Zürich,
starb, 77 Jahre alt, am 6. Dezember 1893. Seit 1847 beschäftigte
er sich mit Beobachtung der Sonnenflecken, fiihrte 1850 die Sonnen-
flecken-Relativzahlen ein, und 1852 entdeckte er, unbhängig von
Sabine und Gautier, die Übereinatimmung der Periode der
Sonnenflecken und der Deklinatione- Variationen ^83^.
Soc. Spettroac. Ital. XXI, 1892, u. XXllL 1894, 3. — Ebenda
XXII, Anno 1893 (Roma 1884), 189. — Ebenda XXm, Aaao 1894, ft
(Uef. in NatuTW. Rundsch. 1894, 295, und Met. Z 1894, 395). — Viertel-
jahmchr. d. Natf. Gea. Zürich XXXVIII, 1893, 139. — i82) Woif und Gari-
baldi ebaada 149. 146. - 183) A. Weilemann: Nekrolog auf Prof. Dr. Job.
w (Vierteljahrsschr. d. Natttrf. G«a. Zttrieh XXXIX, 1884, 1—64; mit
fooi; Gedächtnis an . . . (Schweiz. Bauzeitung XXU, Nr. 24,
1883). Eiggenbach: Allg. Schweix. Zeitung 1893, Nr. 281. A. Wolfer:
latr. Ntalir. OXXXIV, 188, 1884. GJbi XIX, 394.
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BeziehuDgen des Erdmagnetioikiit n. andarai Enehefnuigw. St
A. \rolfer TeröffeQtlicht in der Met. Z regilniilag die 8aiin«sllMkiii«BftUti?-
lahltB nach den Beobachtangen in ZtlriAh.
Garibaldi^) leitet aus den Beobachtungen der täglichen
Schwankungen der Deklination in Genua von 1873 — 92 den Satz
ab, dafs das Maximum dieser täglichen Sohwankungen in den Jahren
des Maximums der Sonnenfiecken (1883,9 u. 1894) und in den be-
nachbarten Jahren im April auftritt, dagegen in den Jahren des
Mioimums der Sonnenflecken (1878,9 u. 1889,5) sich mehr oder
weniger vom April, bis zum August bin, entfernt.
Wihrend im alli^emeiiien der Gang in den SehirBnknngen der Deklinetion nnd
der Häufigkeit der Sonnenfiecken sebr gleichmSTsig ist, kommen doch auch Unter-
Bcbiede yor. So macht Qaribaldi ^^^) darauf aufmerksam, dafs zwar dem Maximum
der Deklioatio&a-SchwankoDg im Juni 1884 ein Maximum der Sonnenflecken im
Uli 1884 entipreeh, dafogm im September 1885 die Hlnllgkeit der Sennenfleeken
•ekei beträchtlich abgenommen hstte, wlhiend die Oddinattone-SehwMikniiff dn
iweites Maximum erreichte.
Rajna^s^) vergleicht noch einmal für 1868 — 94 die Jahres-
mittel (v) der Schwankungen der Deklination (Differenzen: 2*^ p. bis
8** a.) in Mailand mit den Wolf sehen Sonnenflecken-Relativzahien (r).
£r berechnet die Konatanten a uod b der Wolf sehen Formel
V = a-|-br
fSx die letzten 24 Jahre für Mailand zu
S » S|890'(^ 0,070'}; b 0,0466' 0,0018').
Die gwlBgen Gr8liMiL dieeer mitfleien Abweiolmngen laeeea die Oiaanigkeit
dar Feznel erkennen.
Prof. Dr. Friedr. Wilh. Gustav Spörer ist» 72
am 7. Juli 1895 in Potsdam gestorben.
Seit 1860 beobachtete er in Anclam die Sonnenflecken, wurde 1874 als Ob«
aervator an das neue Astrophysikalischo Obseryatorium enf dem Telegrapbenbeige
bei Potsdam berufen und war hier bis 1894 tbatigi87),
G. Berthold^^) hat nachgewiesen, dafs der aus Ostfriesland
stammende Johann Fabricius als der erste Entdecker der Sonnen-
flecken anzusehen ist; er hat dieselben zuerst am 9. März 1611
geseben, Soheiner dagegen erst im Oktober 1611 und Galilei
im April 1619.
lY. Beobaehtmigisresiiltate erdmagnetlselMr Stattonen«
In den folgenden Tabellen I und II sind die Jahresmittel der
absoluten Werte der erdmagnetischen Elemente biw. der täglicbeii
^} Atti Soe. Ligrnstiea 8e. Natnr. e 6eogr., Anno VI, Fase. lU— lY. Gt-
nova 1895. 8«, 7 S. — 186) Ebenda, Faec II, 1895. 8 S. — 1«») R. Ist.
jgmb. d. So. e Lett. Rendiconti S. 2, XXVII, Milano 1895, 203 — 17. —
■7) ».Nekrolog in Mem. Soc. Spettrosc. Ital. XXIV, 1895, 109. — ^8) q. ß Or-
tho Id: Der Magister Johann Fftbvidns nod die Sonnenfiecken. Leipzig 1894.
8^ 60 S. Ref. Ton Q. II oll mann» MetZ. 1894, (80), nnd Toa S. Otts th er,
««tittw. Rundach- 1894, 410.
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82 £. Sckehng, Die FortscbrUte anserer KtmitBisso vom Mtguetiamus der £rde.
SohwankuDgen für 49 Orte (37 Tolktändig auBgerüBtete erdmagne-
tiaohe OtMerratorieii und 13 magnetiache Stationeni an denen nur
die BekUnation beobachtet wird) anaammeDgeeteUt. Soweit mir be-
kannt| enthalt Tabelle I faat alle Orte, an denen regehnftlkig ab-
Bolote erdmagnetische BeobachtuDgen anogefUhrt werden ^^9). In
beiog auf die Einrichtung der Tabellen, die Bedeutung der ( ) &o.
▼erweise ich auf meinen Bericht im GJb. XVII, 38. Aus Tabelle II
iBt ersichtlich, dafs an allen Observatorien im Jahre 1893 die
Schwankung der Deklination am grö&ten war und jetst wieder im
Abnehmen begriffen ist.
Tabelle I.
N. Br.
Liinge voii
■ I 1 ■ W
ureonwieu.
Jahr.
DekUDAUon.
Inklination.
Hor.-
lot In
O..B.
OB
1
ßuropa.
o t
O f
o
#
b t
Pawlowak . .
S9 41,9
E 80 29,8
1892,6
(1892)
W 0
N 70 46^
1,«IH
10
(0
1,6)
(1,6481)
1893,5
(1893)
E 0
4,4
70 43,9
1,644«
(1,6460)
(0
4,1)
1894,5
0
10,5
70 43,8
1,6456
(1,6462)
Katharinenburg .
(1894)
(0
9,9)
56 50,8
E 60 37,2
1892
Ol,'!
70 39,2
1,7791
20
189S
9
34,6
70 39,1
1,7801
1894
9
39,4
70 40,0
1 ,7799
Kasan ....
55 47
E 49 8
1892
7
30,8
68 36,2
1,8561
15
Eopflnbagea . .
56 41,2
E 12 34,5
1893,5
WIO
47,7
68 50
1,73(8
19
1894,5
10
41,8
68 49
1,7878
(Flensburg) . .
1895,5
1893
10
36,8
68 47
(54 47)
S (9 27)
12
17,6
1894
12
11,8
u
i
(Neufahrwaaeer)
1895
12
4,4
;
(54 24)
S(18 40)
1893
8
11,0
! \U
1894
S
7,6
H
(Barth) . . .
1895
7
61,2?
' ■ Ii '2
(54 22)
£(12 44)
1893
1894
10
10
51,1
44,8
(Wustrow) . .
1895
10
39,3
(64 21) •
E(I2 24)
1893
10
42,6
%
1894
10
35,4
•M
(Rostock) . .
(54 6)
E(12 8)
1895
1893
10
11
24,6
1,8
■ « ■
ix
1894
10
65,4
Ltbeck . . .
53 51,5
£ 10 41,5
1895
1889,5
10
12
50,9
13,7
N67 59,6
1,7889
11
1890,5
12
8,8
67 69,5
1,7889
StonyLurst . .
58 50,7
W 2 28,2
1 89 1 .5
1893,5
12
18
2,6
46,5
67 55,7
69 2,6
69 2,1
1,7868
1,716
15
1894,5
18
44,1
1,718
1895,6
18
37,8
68 69,8
1,71»
Ba fdüm wokl m Ohristiania, Lyon, Yalentia.
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BeobMhtuigMretiilUte erdmagaetiMhw Btetionea.
88
Xi.
jsr.
LlnKe von
Ghweniwielu
Jahr.
Deklination.
Inklination.
1
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Int. in
A -IS
1 8. Seite
*
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(Himbnig) . .
58
82,»
B
9
58.5
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Wll
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1,8004
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1894,5
1 1
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45 7
1,7994
Wllbelmsharen .
1895,5
1 1
42,7
67
44,9
1,8009
53
81,9
£
8
8.8
1893,5
13
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5 1
67
55 4
1,7955
1 1
X X
1894,5
12
58,.s
67
56,6
1,7970
1895,6
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Seuere Mahrimgen übei den geognostischea Aufbau der
Sidobeifläohe. (TL 1894^96.)
(Abgeschlossen am 12. Jauuar 1897.)
Von Prol Dr. Franz Toula in Wien.
Wie seine Vorgaiiger, so soll aaoh dieser Bericht eine Übersioht
Ipwähren über die im Laufe der beiden letzten Jahre erfolgten
Fortschritte in der geognostischen Erforscbuog der Landfesten
unserer Erde, wobei die Anordnung des Stoffes sich möglichst ge-
treu an -die bisher eingehaltene anschliefsen soll. — Die Gröfse des
zu bewältigenden Materials war eine gewaltige und die zu leistende
Arbeit keine geringe. Der Eeferent mufste sich der gedrängtesten
Kürze befleüsigeu, da der zur Veriiigung gestellte Raum die engste
Fsaning dringend geböte Wesentlieh erleiditert warde dem Re-
ferenten idne Arbeit bei allen jenen PubUkattonen» welche die
geehrten Fachgenossen an ihn gelangen Uelhen. Wo die Beschaffung
der Original • Abhandlung unmöglich war, konnte selbstverständlich
(in nur zu häufigen FäUen) nichts weiter geschehen, als die Hegi-
Btrierung der Titelangaben vorzunehmen, soweit sie unseren vortreff-
lichen Jahrbüchern und Jahresberichten entnommen werden konnten.
PaläoDtologische und petrographische Abhandlungen wurden nur in
solchen Fällen aufgenommen , wenn es sich dabei um auch geo-
graphisch besonders interessante Gebiete handelte. Allen Fach-
genoBsen, die den Referenten bei seinem Bemühen, eine mögliohst
vritgshende Vollständigkeit xu erreichen, dnrch Zuwendung ihrer
Arbeiten förderten, sei hersUcfast Dank gesagt.
Die Abkürzongan der Mittle ilnd meh den aenen Anordmingwi der R«daktioii
erfolgt, über welche S. l dieses Jahrbuchs XX Auskunft erteilt. Es igt dort
der BuduUbe G ausschiiefslich der Geographie vorbehalten, so dals jetzt überall
Ar Oeologie gesetst werden mnlate. Anfaer den auf S. 1 u. 2 mitgeleatea Ab-
Umugta liiid in ToritogondAa Bericbt ooeh folgoide rar Anwendimg gekommea:
Ann. SQ6olN = Annale» de la aocifitfi de göologie du Nord, Lille.
B.SQ^ol. == Balletin de la soci^te de geologie de France, Paris.
B.KOQeo1.It. MB Bolletino delle Keale Comitato geologico d'Italia, Borna.
mit. KM. =^ FSldtani Casldny, Budapeit.
Forh. Geol. For. = Forhandlingar af Geologiska Föreningens i Stockholm.
Mem. QeoL Surr. Ind. = Memoire of the Geological Surrey o£ India.
NJb. =s Herne Jahrbneh für Mineralogie, Geologie und Ptlloatologie.
Ree. Geol. Sury. Ind. = Records of the Geological Survey of lad».
^ = Quarterly Jonrael of the Qeologieal Society of London.
Digitized by Google
88
Fr. Toala, Geognostucher Aufbau der Erdoberääche.
Allgemeines.
Von Lehr- und Handbüchern, welche uns den gegenwärtigen
Stand der Erkenntnisse über den Aufbau der Erdoberfläche vor-
führen, dürfen hier angeführt werden: A. de Lapparents^)
„Le^ona da Geographie physique". Die zweite Hälfte des Bchöoen
Werkos (8. 331—890) behandelt die Art des Bauee der einsebeii
Landetteile der gansen Brdeb — M. Keumayrs yiErdgesohiohte"^
ist von V. TJhlig in 2., den Fortechritten der geolognohen Wiaten-
Bchaft Eechnung tragender Auflage herausgegeben worden. — Vielleiobt
darf auch der von F. Toula^) in 11. und 12. Auflage neu bearbeitete
HochRtetter- BischingBohe Leit&den der Mineralogie und Geologie
erwähnt werden.
Eine dankenswerte Darstellung der Verbreitung seismischer Vor-
gänge im britischen Weltreich verdankt man M. F. de Mootessug
de Ballore*).
W. A malitzky hat die permischen Süfswasser - Zweischalsr
RnUandB mit Jenen aus dem Karoo-System Südafrikas in Vergleich
gebracht
Die ersteren Fossilien sind alter als die afHkaniscben. Die indiMhoi
€teidwana-Schichten dürften ein Zwischenglied zwischen den beiden Ablagerungen
Min, wodurch ein Zasammenbang zwischen Bufsland und Südafrika über Indien
wihTtnd der Permiait gegeben win. B Innford bat dagegen Bedenken erbeben
und meint, die betreffenden Zweiscbaler könnten Ästnarien oder das Meer be-
wohnt haben. In den Gondwana-Schiehten sei nie eine den roaeiaehen fenaen
Shnliche gefunden worden.
Über eme von E. Suefs gegebene Anregung hat E. v. Mojsi-
sovioB die Herren K. Diener und W. Waagen veranlafst, mit
ihm lUBammen eine Gliederung der pelagischen Sedimente des Trifli-
ayetems vorsanehmen 6), wobei die enteren für die untere, Mojsiso-
vicB^ aber für die obere Triae die Verantwortung an tragen haben.
22 Zonen: 20 neue kiinstliohe Namen (1) au den alten Zonennamen,
dazu zum Teil aus Gebieten, deren stratigraphieeher Bau una noch
nicht hinreichend bekannt geworden ist.
F r. K 0 8 8 m a t 6a) hat die Bedeutung der südindisoben Kreide
für die geographisoheu Verbältnisee während der apateren Kreide-
zeit erörtert.
Ea wird auf die Ähnlichkeit der Kreide im Trichinopoly- Distrikt (südl. Ton
Madras) mit cenomanen nnd tunmen nittelenropüecben Formen hingewieeen
(n. Stohczka 25%). Im Pondicherry-Dietrikt ist nur das Senon entwickelt,
Von den Vergleichen sei kurz hervorpehoben, dafs die Kreide von Natal nur bis
das Unteraenoft reicht, an der Angolaküste und auf den Elobi-lnseln liegt die
Fortsetzung dee TfiebinopoIyCenonan. Die Eommnnikatiott mit Mittelearopa
verlief westUch vom mediterranen Kreidegebiet. In Brasilien ßUt die Trans-
gression mit jener von Südindien, Westafrika und Europa zusammen. Die Kreide
von Fernambneo bat gana anderen Charakter. Mit dem atlantischen Nordamerika
bestehen noch einige Verbindungen trota des daawiaobenUegeoden Ozeans. Ver-
Bindungen beatanden feiner Uber Aaaun nnd Anstmlien, Jeaao nad SaehaUni Oher-
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AUgemeinw. Europa.
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btte Island (NVY- Nordamerika), Kalifornien und Chile. In der pazifischen Pro-
Tins Amerikas erinnern die Charakterzüge Tor allem an die indischen. Nur in
Br.-OolimMtii «enkkU die Tom «tlwtlMheii Gebiet koaiinMide Tnaa^pnuHion den
Fasifik. Zwei durch Meeresstrafsen geteilte insulare Massen schieden den Pazi-
fischen von dem Atlantischen Ozean. — Wir dftrfen auf £oMmat8 angekündigte
grofse faunistisohe Arbeit gespannt sein.
Europa.
Von der Carte geologique internationale de l'Europe, io
1 : 1 500000 (GJb. XVIII, 100), sind nach langer Pause fünf neue
Blitter (Berlin, D. Beimer, 1896) erBohieneiii Südfiraiilrreieih und die
Fyrenitonbalbioflel, Mwie Süditalien umfiMBend.
0. F. Dollfnfe^ hat danolegee geeveht, daft da« sVrdlielie Mioelaneer
(Bolderian-Syst.) Belgiens, Hollands und NorddeutRchlands mit dem südlichen und
atlantischen ebensowenig zusammengehangen hätte wie jenes des Pliocän in
England, Belgien und Nordfrankreich mit jenem Südeuropas. — Die Aufeinander-
folge der pUoeinen Sangetierfaunen Europas hat Gh. Dep6ret besprochen 8).
Zwei Faunen werden unterschieden: eine ältere mit Hipparion, Hyänarctos
nnd eine jüngere mit E^uua Stenonia, Mastodon avernenaia und Ele-
phaa neridionalia.
0. Herrmann^ hat eine zusammen- und umfassende Darstellung der
Glasialerscheinungen in der geologischen Vergangenheit veröffentlicht. Mit aus-
führlichen Litteraturangaben. Drei niederschlagsreiche diluviale Klimaperioden
wcrdea ftr Sachsen nachgewiesen! — J. Oeikie^ hat die OlasialablagenngeB
Europas gegliedert. Er kommt auf die Annahme roh sechs Eiszeiten mit entspre-
chenden interglasialen Bildungen, tou welchen mehrere freilich nur theoretisch
angnoiBineB werden, d. h. bis jetzt nieht nachgewiesen werden konnten (8.— ft.
Interglazialzeit). — K. K. Keilhack kommt, durch entsprechende Zusammen*
faasungen, für Norddeutschland auf drei Eiszeiten und drei interglaziale Zeit-
riame. — N. 0. Holst^) hat sich gegen die Annahme wiederholter Vereisung
Ton Skandiaarien antgesproeheo. Er beetreitet die Bxietens Ton Inteigbnial-
leiten, auch jener in den Alpen, Norddeutschland, Dänemark, Grofsbritannien und
Nordamerika. — A. Fenek, E. Brückner und L. du Pasquier") haben
die Gbudalencheinungen auf beiden Seiten der Alpen übersichtlich zur Darstellung
gebracht und dieselben gegliedert. Ältere und jüngere Moränen, die letzteren in
zwei Abteilungen, Deckenschotter , Hoch- und Niederterrassenschotter werden
nnterachieden. — S. Meunier^^) hat eine kritiaohe Studie Aber die Auadehnung
dar alten Glatoeher im weeUiehen Bnropa gemaeht
JkuUekkmd.
1. Allgemeines.
1. Das preiswttrdige Unternehmen der Geologiscben Karte des
Benttohen Reiofaes, 1 : 600000, von R. Lepsius (GJb. XVIII, lOS)
Mbreitet rttstig Terwärtsifi).
Von den 27 Blättern sind seit 1894 bereits 20 erschienen, so dafs nur noch
der Nordosten Deutachlands fehlt. Doch sollen auch die Blätter über diese Teile
»» J. 1897 noch zur Ausgabe kommen. Wenn ein Wunsch übrig bleibt, so wäre
') QeolMag. IV, 2. 474 u. V, 3. 90. — 8) B. SG60I. XXI, 1893 (94), 514—
40. — 9) Hrch. Wattenbach, Gemeinverst. w. Vortr. 244, 63. Hamb. 1896. —
"0 Jenrn. of geol. Chicago 1895, III, 241—69. — ") JbGeolLA 1896 (1896),
111--24, u. PM 1896, 70—7«. — M) Stenska geoL üntera., Nr. 167, 1896.
II ?■ — Nench&tel 1894. 86 S. (Führer f. d. Exkurs, d. Geol. Kongr. zu
S?«^ T B.80C.B.G60I. IX, 1896. — 16) Justus Perthes, Gotha, 1894—97.
i" Ä. Jedes Blatt einzeln 2 M.)
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40 Fr. Tonis, 6eogaoitiaeh«r Aufban der ErdoberlUche.
es der, im Süden auch eine Zone anzufügen, nm ein Qaeamtiiild der Alpen vom*
MontBlanc im W zu. gewinnen. Glückauf!
2. Die Arbeitapläne und die Fortochritte der Aufnahmearbeit der Geologischen
Lndeiaaitalt fn Berlin finden lieli in den Jahrbüchern derselben verzeichnet i«).
Von der geologischen Karte von Preufsen und den thüringiachen
Staaten (V. 16) eraehienen in 1 : 25000 die folgenden Lieferungen AT):
Lief. 58: Zehdmlk, Or.-SehSnebeek, Joaehinathtl, Lieben walde, ßuhlsdorf
nnd Eberswalde (bearb. von G. Berendt and E. Lauffen); Lief. 54— 57 t.
2 ."P^i^' f'ürstenwerder, Dedelow, Boitzenburg, Hindenbm»,
Templin, Qerswalde, Gallin und ßingewald (von P. Wahnschaffe, G. Berendt.
G. Lattermann und G. MttUer); 59: Qr.-Voldekow, Bublitz, Gr.-Carzenburg
Graraenz, AVurchow, Kasimirsdorf, Bärwalde, Peramsig und Neustettin (mit Er-
läuterungen von K. Keilhack); 60: Mendhausen — Römhild, Rodach, Rieth,
Hejdbnrg (wn H. Pr8schold und F. Beyschlag); 61: Qr.-Pei»den, Barten-
•toin, Landskron, Gr.-Schwansfeld, BieehofMem (ton R. Krebe n. H. SehrSder):
62: s. GJb XVJII, 102); 63. 64: vacant; 65: Pestlin, Grofs-Rohdau, Gr.-Kreb»
und ßieeenburg (von A. Jentzsch); 66 u. 67: vacant; 68: Wilsnack, Qloren,
Demcrtin, Werben, HiTelberg, Lohm (von H. Gruner u. F. Wahnschaffe);
/ J Gandersheim, Moringen, Weeterhof; NSrten nnd Linda«
(von h. Ebert u. A^ v. Koenen); 72: Coburg, Ronach, Oealau— Steinach (von
H. Loretz); 73: Prötzel, Möglin, Straufsberg, Müncheberg (von F. Wahn-
echaffe); 74: K8«t«rnite, Alt-Zowen, PuUnow, Klanin, Kursow, Lydow (tou
A. &eiinaek).
^oJ''\n^'' geelogiBchen Karte des Königreichs, Äw»«» wardeil
1894—96 weiter fertiggestellt (V. 17)1^:
56: Löbau-Reichenbaoh (von J. Hazard); 73: Ostritz, Bernstadt (von J.
Hazard 0- ^ierrmann); 85: Sebnitz - Kirnitzschthal (von R. Beck u.
J. Hazard); 88: Zittan-Oderwit« (ron T. Siegbert); 89: Hirschfelde-Rei-
chonau (von J. Hazard u 0. Herrmann); 104: Grote Wintorbers-Tetiehen
38. 50; 65?«6.%i* Vi ^' Krliutemngen eraehienen «n 17. 84. 88. 88. 84.
. J^^^,^^^ geologischen Spezialkarte von Elaaß-Lothringm (1 :2ö000)
sind weiter eraobienen (V. 18) i9):
26: Saargemttad, n,58: Saareineberg von L. van Werveke (mit Erläuterungen).
geologieohen Spezialkarte von Baden (l : 25000) wur-
den 1894—96 (V. 20) herausgegeben 20):
ThürarM: «JK «»d Sinahdm (von A. Andreae, A. 0«ann nnd T.
thrf u V Schwetzingen-Altlufsheim (von A. Sauer); 83. 84: Peters-
A. sluer^ Sehalch); 88. 89: Oberwolfcch-iehenkenaeU (ron
irestem?i^'Rl^Tp^''!?'\^/w W«rtt«nbei» (1:50000) wnrden fertig-
gestellt 1). Bl. 30: Freudenatadt (1894); 16: Stat^ (ron 0. n. B. Fraaa).
Von der geologischen Karte von Senm^) erschienen die Blätter:
bimr a"'?; Grofs-ümstadt, Schaafheim-AschafFenbnrg u. Neustadt-Obern-
^Potonid hat die floristiBche Gliederung des deutschen Karbon
^ ^ ^^"^ verBuchtaS). Sechs verschiedene Floren wer-
den angenommen; swei untere and vier obarkarbone.
^ StuU. 18?? TI^- "i..^ Strafsburg 189Ö. - 20) Heidelberg 1895-96. -
Ber4 1896 fil i: ^ ^ '^"^^ - 28) Abb. GeolLA, Heft XXI.
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Deutschland. NinddmitMblMid.
41
S. EiDf elgebiete.
[A. N«ntdaalieli«i FlMhland. — B. Wcfltdcutschland — C. SIldwaitdaatMlilMid. —
D. Mittoldeutachland. — E. Schlesien ]
A. NorddeuUclm Flachlimd. 1. R. Credner hat über das Becken
der Ostsee und seine Entstehung geschnoben 2*). Aus verschieden
alten Senken entstanden; die heutige Form unter Mitwirkung der
quartären Oletscher. Yoldienmeer mit arktischer Fftana, AnoyluEh
See, Litorina*Se6 und LimiiaearSee bezeiehnen die Haaptphasen.
K. Keilhaok^ hat die dilavialeii Ablagerungen auf ihre
Bestandmassen unterauoht und kommt zu der Überzeugung, daia
vielleicht nur ^/^ des „nordiaohen Diluviums^' Bkandinavischer Her-
kunft sei.
2. Die kambrischen und silurischen Geschiebe ScJdmoig- Holsteins
und ihre Brachiopodenfauna hat E. Stolley^^) zu bearbeiten be-
gonnen, und ist der 1. geologische Teil seiner Darlegungen heraus-
gegeben worden.
3. E. Oeinitz^*^) hat die Endmoräne Mecklenburgs in Karte
gebracht. Zwei Endmor&nenzüge (SO — NW). Licbtdmckbilder
geben eine Vorstellung tod den landschaftlichen Oharakterzfigen. —
E. Eeilhack^) bat die EndmoränenzOge durch die Neumark und
dttfch das südL Hinterpommern verfolgt. Letzterer verlänft im Bogen
um Stargard. — E. Öeinitz^S) berichtete Uber Brunnenbohrungen
und die Wasserbesch afFenh ei t aus Bohrbrunnen in Mecklenburg. —
P. E. Geinitz"'^) gab eine geologisch - agronomische Karte von
Langensee heraus. Früher schon hat derselbe Autor über Cenoraaa
und Lias bei Remplin und über die Kreide auf der Nordseite der
Medriöhshägerberge geschrieben — W. Lubstorf^ä) hat in
einem EiesrUcken bei Parciiim marines Interglazial mit Ostseefauna
in oa 60 m Meereshöhe aufgefunden.
4. Die mesozoisehen Formationen der Provinz Pommtm bat W.
Deecke^) besprochen. Rhät, Lias, Dogger, Malm, Wealdeo, Gault,
Cenoman, Turon, Senon (Mittelaenon?). Gestörte Lagerung : Brüche
und Verwerfungen; keine Faltung. Zur Bruchregion des südlichen
Schweden gehörig.
5. Von A. Jentzsch erschien ein Bericht über das Ostpreiifsüche
Provinzial- Museum 3^), in welchem einerseits die Sammlung von
Cksteinsyorkommnissen mit ausführlichen Profildarstellungen, ander-
ttits jene 7on Versteinerungen und Geschieben besprochen werden,
letztere Funde erscheinen nachdem geologischen Alter angeordnet. —
J. Korn 35) hat die dilumlen Geschiebe aus neun Tiefbohrungen
m Königsberg besprochen und ihren Weg vom Bottnisohen Meer^
durch die Ostseesenke verfolgt
^) Vh. Qg. D. Naturf. 1895 ; S6 8. JB Ges. Greiftwatde VI, 1898—96, I,
M--94. — 36) ZDGeolGs. 1896, 229—37. — Arch. Anthrop. u. Qeol. Schlesw.-
UoUt. Kiel 1895. 104 8. -- 27) m. Meckl. GeolLA. Rostock 1894. 36 S , mit
*. (1:400000). — «) JbQeolLA. 1893 (1894), 180—86; mit K. (1 : 600000). —
*) M Meckl. GeolLA 1896. — ») Ebenda. (8 8. Erklär.) — 3i) Arch. Naturk.
«Mklenb. 1894. — 32) Ebenda, 48, 158. — S3) m. Naturw. V. Greifs wald (1894) 1895,
wl, 114 8. — 84) Königsberg 1896. 67 S. — ^) JbQeolLA 1894, III. 66 S.
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42
Fr. Tottla, Qeognostisclier Aufbin der SrdoberflScbe.
6. Die Endmoräne in der Proyini JRmmi bespraöhen 6. Berendt
und K. Keilbsok^); lie reicht bis ettdliob des Berlin — Waraohaner
HauptthalSy in der Form von Eieskuppen und GeschiebeBcbiittung.
J.Wysogorski hat sich über die ailuriscben Sadewitxer Dilavial-
geoohiehe (Nied&rscMesten) dahin ausgesprochen 37)^ dafs sie nicht aus
einer bestimmten Schicht, sondern aus dem ganzen [Intereilur ßtammen.
7. Einen geologischen Führer für die Umgebung Berltm ver-
dankt man M. F i e b e 1 k or n ^8),
B. WeUdeutsehland. 1. Eine Darstellung über die natürlichen Verän-
derungen von üelgoland hat E. Tillo gegebenes). — Auch E. Tittel
schrieb über die natürlichen Veränderungen von Helgoland^). —
J. Martin stellte Diluvialstudien im Gebiet W von der Weser*^)
an. Die Eismassen , welche Oldenburg das Oeschiebematerial zu-
führten, nahmen von Dalarne und Jemtland ihren Ausgang. —
M. Stümcke hat die Umgebung yon Lüneburg in Betracht ge-
sogen^). Feetland vom Absphluis der Triaa bis sur Transgression
des Cenoman. — £). Stolley machte einige Bemerkungen Uber
die obere Kreidet insbesondere Ton Lttneburg und LSgerdorf^. —
R. Kluth^) besprach den Gypskeuper im mittleren Wesergebiet,
der eine ähnliche Entwickelung zeigt wie in dem Gebiet zwischea
Schwaben und Eisais - Lothringen (ca 260 m mächtig: bei Oöt-
tingen 450 m !).
2. Im Anschlufs an die schon in 14. Aufloge vorliegende Berg-
werks- und Hütteiikarte des Oberbergamts Dortmund ist eine Über-
sichtskarte des J\heinüch-toestfälisc]tm Ruhrkohlenbeckons erschie-
nen — Den südlichsten Teil dieses Bezirks bat P. Stockfleth
bearbeitet*^). — Über die Überschiebungen im westfälischen Kohlen*
becken ftniserten sieh Leo Crem er und F. A. Hoffmann^
Ob die Klüfte Tor der Faltung oder gleichzeitig mit dieser erfolg-
ten, ist strittig. — 0. Gagel ^) lieferte BdtrSge sur Kenntnis
des Wealden in der Gegend von Borgloh — Osede und zur Frage
des Alters der norddeutschen Wealdenbildongen nach den Ergeb-
nissen aus vier Bohrlöchern. Zwischen oberstem Jura und dem
Wealden eine Diskordanz und Lücke. Übergänge vom Wealden in
den Hils mit gemischter Fauna. — Der subhercynischen Tourtia
hat E. Tiefsen eine längoro Auseinandersetzung gewidmet^).
Zwei Abteilungen. Eigenartig mit faunistiscb - verwandtschaftlichen
Beziehungen mit dem Unter -Cenoman an der lluhr, in Belgien,
Nordfrankreich und Sudengland.
3. Das Kreidegebiet in SSd-LMtstg nnd im Haspengau hat W.
JbGeolLA. 1894 (Berl. 1896). fiSS 8. (mitK.). — 87)ZDOflol08. 1896, 407-
1». — ») Berlin 1896. 130 S. (mit K. u. Prof ). — 39) Lpz. 1894. Diss. 156 S. -
«) M»« 189*- löö S. — 41) JB Naturw. V. Osnabrück 1893, 1894, 1896. IX.
TiJ^ r: T ^ «e 8. — «) Arch. Geol. Schleiw.-Holst KW
i m ~ ^ Qöttingen 1894. 46 S. — 45) EsMii 1895 (1 -.62500),
iritTezt 14 8. — Bonn 1896. 137 S. — 47) vh. Nat. V. pr.Rheinl. 1895, 1. —
S Inff^k-®***^- 229. - 49) JbGeolLil 1893. Berl. 1894. 168 S. -
«0 ZDQmIGs. 1895, 428— fiSi.
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WaitdeutBchland.
43
AUenbnrg besproohen^^). — F. Bfittgenbaoh^ hat die Frag«
über die Fortsetzung der Wurmmulde ins Limbutgiaehe (an der
gio^n „FeldbiflB"- Kluft abBtofsend) neuerlich erörtert. — Yon H.
Grebe erschien (in 2. Ausgabe) eine geologische Skizze der üm-
geboDg von Bertrich und über das Alter der Eifel&r Lavaströme ^3)^ —
Derselbe Autor hat auch eine geologische Skizze der JBifel heraus-
gegeben
E. Holzapfel^) hat das obere Mitteldevon im Mhetnüchen
G^rge einer monographischen Bearbeitung unterzogen.
TTntwe L&mtuMd» « OflDter8der Kslk ~ CaleMlamergel und -kalk d«r
Mel (nnt. Mitteldevon), Obere Lenneschiefer, Schalstein und Diabas, Kalke mit
Posidonomfa hians, rote Sandsteine und Schiefer = Crinoidenschicbten
und Kalke der Eifel (oberes Mitteldevon , unterer Teil) , massiger Kiffkalk.
Flattenkalk» tob Pidbergt Eisensteine von BrUon, Oladenbocher Kalk mit Schiefer,
dickbankige Stringocephalenkalke (oberes MitfeeldevoB, ob. Teil). — Im Hangenden
folgt die intamescens'ätufe des Oberdevon.
Ober den mittelderonieehflB Kalk ven Faftatii eehifeb P. Wiaterfeld<S).
Er Terglicb die Vorkommnisse mit jenen der HiUesheimer Mulde. Ober den
Crinoidenschichten liegt die Hauptraasse der Hiansschichten, darüber die Cai'qua-
schicbt und der Befrather- oder üexagonum - Horizont. Die Uaadrigeminum-,
BeUeropboD- aad Bamoea-Blnke folgen im weiteren Hangenden. ~ E. Holn*
apfel56) ist auch den Ausfübningen F, Winter fclds über die Deronkalke
Ton Paffrath entgegengetreten. Die Crinoidenkalke gehören dem oberen Stringo»
eephalen^Horisont an nnd nicht dem unteren Mitteldevon. In einem Aufs^ts
über eine Cai'quaschicht 67) verteidigt Winterfeld seine Annahme. — Auch über
das obere Mitteldevon im Rheinischen Gebirge hat sich E Holzapfel ^8)
E. Schulz^) gegenüber geäufsert, der sich mit fiolzapfela Auffassungen nicht
im Tollen BinUang befindet. — Znr Geologie de« linktrheiniMben Sehiefergebirges
hat A. Leppla einen Beitrag gebracht W). Der Taunusquarzit im Kataenloch
bildet zwei Falten, deren südöstliche eine Überschiebung durch Hunsrückschiefer
aufweist Vulkanischer Sand kommt in dem untersuchten Gebiet (Idarwald)
lidit tor.
Eine Schilderung des Rhdn — Main -Gebiets hatJ. Einkelin
herMiigegeben^l).
4. L. Eotenthal meint^ dafe die Saarbrfidker Steinkohlenfonna-
tioD unter dem pfabüehm Deckgebirge fortsetze^. Zumebt dttrfte
die Tiefeolage eine za groiee sein. — A. Leppla^) besprach die
oberpermischen eruptiven Ergufsgesteine im SO- Flügel de» pfalzi-
scben Sattels. — H. Thürach hat moränenartige Ablagerungen
bei KliogenmüDster in der Rheinpfgh beaprooheD, die in einer Terraese
im Cyrenenmergel auftreten.
G. Südwestdeutsehland. I. H. Thttraoh bat flUr die Sxkarrion
des OberrbeiDiscben Geologiiohen Yereins einen Bericht über die
mittelrheinisohen Gebirge ausgearbeitet
") Aachen 1895. 34 S. (mit K.). — ^ Berg- u. Hüttenm. Z. 1894, Nr. 42. —
«0 Trier 1895. Ifit K. — 6*) Sep.-A ana (?). » 8. — Abb. 6eolLA Berlin
1895, 16. 459 S. (mit Atlas). — 55) ZDGeolGe. 1894, 687. 702. — ^ Ebenda
iJ3M68~70. — 67) Ehenda 189Ö, G45— 64. Vgl. auch ebenda 1896, 187—91.—
!J?f*"^« ^»turhist. Gs. Bonn, 3. iebr. 1896. — ^ Ebenda, 11. Nov. 1895. —
2 JbQeolLA 1896, 74-94. — «) Ber. Benek. Natert Oa. l^rukf. 1896, 47. —
-^/•f-P"kt. Geol. 1894, 88. — «») JbGeolLA 1893 (1894), 134—57. — «*) Mitt.
aM.6eolLA Heidelb. 1895, 121—89. — ^) Vh. Oberrh.geoL V. 1894, 27. Vera.
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44 Fr. Toula, Qeognostisclier Aufbau der fSrdoberfläch«.
2. ^aft'IMriffigm. H. Bücking beendete im J. 1896 die SW-ficke
des Blattes Mölsheim das von L. van WerTek* M fertlggetMlt wurde.
Das Blatt Pfalzburg wurde durch Schumacher abgeschlossen, Mülhausen-Ost
und Homburg nahm B. Förster auf. Veröffentlicht wurden die Blätter: Saar-
gemttnd (£. Weifa, H. Srebe «. L. van Werveke) und Saareinsberg (L.
ran Werreke).
Die natürliche Entwiokeliiiig des Straiabarger Landes erSrtert
E. Schumacher^ in ansprediendster Weise.
Er gliedert das mittelrheinische Gebiet, bespricht den nach Ablagerung des
älteren Tertiär beginnenden Einbrach des Rhointhals („Rheinthalgraben") und
die Wirkungen der Eiaaeiten (im Pliocän beginnend), sowie die Lölsablagerungen:
schwarzerdeartige Lehme liegen zwiseheii dem Uteren «nd jilngereii Idb. Die
Entwickelungsgeschichte des Rheinstroms, der zur Zeit des ältesten Dilumms
(„Deckenschotteraeit") durch den Sundgau zur Rhone abflofs, infolge von jüngeren
Senknngen aber nerdwirta in die mittelrheinische Senke abschwenkte und endlich,
einen „bereits Torhandenen, der Nordsee zuatrdmeiidAii alten Flnfilaiif** benntMiid»
diesen zu seinem eigenen Unterlauf ausbildete.
Den Keupergraben von Balbronn, im südlichen Teile des Za-
berner Bruchfeldes, besprach A. Steuer in ausführlicher Weiae«^).
Die Karte weist 36 yerschiedeno Ausscheidungen auf, vom oberen Buntsand-
•tein anfvirta. Zwiaehen zwei Muschelkalkrückeu gelegen. Zwei niedere Rücken
verlaufen SVT— NO im Streiehen dee breiten Ombena CSettelbüdnngen). ktkn
den Cirabenverwerfungen (Hauptverwerfungen) noch die Verwerfungen des mulden-
förmigen Zaberner ßruchfeldea (der Fortsetzung der zwischen Vogesen und Haardt
gelegenen Hnlde), welche NlO"0 verlaufen. Sie setzen nirgends durch die
flanptverwerftingea hindnreh, aind alao als jfingw aufmfaMen.
W. Benecke^ hat sieh über die Ton Schamaoher im eleafi^
lothringischen Mueohelkalk entdeckte nene Diplopora nnd Ober einige
andere Versteinerungen geäufsert. Die anJserhalb der Alpen selteneren
Bactryllien hat er in dolomitischen Mergeln des unteren Keuper bdl
Obersiereck aufgefunden. — L. van Werveke69) bat die tektoni-
sehen Verbältnisse der Vogesen mit jenen des Harzes verglichen. Die
Faltenverwerfungen erfolgten am Schiusse des Karbon, die Spalten-
Terwerfungen aber im Tertiär.
" fi f' ^^'»^ beapraoh analtthrlieh daa foasilführende Unterkarben am
östlichen Rofsbergmnssiv in den Südvogesen. — Die Oligocän- Flora der Umgebung
Ton Mülhausen hat C. Lako witz besprochen 7i). _ Narh M. Mieg'a) folgen
«Üi 5^ Korailenkalken (Rauracien) mergelige Kalke mit Bitalyen
ima Kenneen (lluebnng von Formen mm dem Banracien and Aatartien).
Geologisohe Exkursionen im Elsafii bespricht M. Mieg^S) ans
dem grofsen „Juramassiv" von Ferrette (Paltenjura). — Thal- und
lerrassenbüdungen im Bitseher Kessel erlSaterte B. Schumaoher»).
i)ie Westgrenze der Vogesen ist bei Bitsoll durch keine grofie
Langsverwerfung bezeichnet. Senkung an der 8tü^selb^onne^
und der Erlenmooser Verwerfungslinie. Die nardHohen Vogewn
66> st!?fil!"* ^'*"«®'-'^*^"°een IV, 4. 1896, LXXllI— LXXXII. -
btrafsburg und seine Bauten 1896, 1-52. — «) Diaa. 1896, Strafsburg,
miss - ^> M.'GeolLA von Elsa" L^thringe'n 1896, IV,
SteafBb ifiT^^ifn - Abh. geol. Spez..K. Els.-Lothriagen
95-103 rl«. , It.~" ^ 181-883. - «) B. SQ«eL 1895,
NatJaH.fir xr.^u ^' ^- Hug). - 73) La FeuiUe des jeunes
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SttddMitaehla&d.
45
können nicht als „Horst" aufgefafst werden. — Die Strafsburger
Erdbeben und ihre Beziehungen zum Bau der mittelfheiniachen Ge-
birge erörterte E. S oh um ach er '^^). Unterirdische Verschiebungen
an den Bmohlinien dM mittolrheinuohen Grabens".
3. Die Arbeiten der Grofsherzogl. hessischen Geologischen Landes-
anatalt schreiten wacker fort'^*^).
Über das Blatt König hat Chr. Yo gel einen Anfnalimebericht veröffentlicht
(Bontsandsteingebiet). Glazialerscheinungen im Orlenwald und Spessart bespnwh
G. Klemm'') ($»egen M. B lan ck en h o rn {,'orichtet, der gewisse Stauchungs-
erscheinungen [Klemm bringt schöne Büder davon] dorch Öeschiebedruck zu er-
Uirm sodite). Hemm Terteidfgt Mine Annahme der Vergleteclienuig der ge-
nannten Gebirge. — C. Ghelins^) besprach die geologischen Yerbältniese bri
Lindenfels im Odenwald. Der Granit des Schenkelbergs umschliefst motamorphi-
sche Schiefer, Homblendegranit liegt siidösthch davon. Im NW grenzen meta-
nerphiMhe Schiefer mit gvenltfiohen OSngen dann. Diorit wird tou Homblende-
gxanit^ngen durchsetzt.
Von den Erläuterungen zur geologischen Karte des Grolsherzogtums Hessen
M mir jene an den BlSttem Babenhanien, Sehaafbeim— Aehaffenburg und Neu-
stadt— Obernburg von G. Klemm zugegangen^^ (das erste mit Ch. Vogel, das
letzte mit C. Chelius bearbeitet). Über dem krystallinischen Grundgebirge treten
Perm-, Trias-, Tertiär- und Quarternärablagerungen auf. — Aufserdem hat G.
Klemm aneli Beitrige anr Keuntnie dea kryataUiniscIien Gmndgebirgea im
SpenKart geliefertSi). Stark durch Kontaktmetamorphose umgewandelte Schiefer-
gesteine sind aus Grauwacken hervorgegangen und umschliersen Effusivgesteine
nni ToHi ^orite, Gabbros oder Diabase). Intrusive Granite mit Parallel- und
Trflmmeialraktnr. — Über das Blatt Grofs-Umstadt liegen mir die ausführlichen
Erläuterungen von C. Chelius und Chr. Vogel vor 82). An der Hauptbruch-
lioie (N— S) ist das krystalline Grundgebirge der BergstraHse abgesunken, an ihr
Haft dai Bnntsandstein-Senknngsgebiet von Klingen— • Beinheim, und in ihrer
Nähe sind die Porphyre von Umstadt emporgedrungen. — C. Cheline^ brachte
Mitteilungen über die Blätter Neunkirchen, Brensbach, Zwingenberg und Bens-
heioi. Der hohe Odenwald hat sehr einfachen tektonischen Bau: vier grofse
Tabla aind durch Verwerfungen vondnander getroint und gegeneinander Tereeho-
ben und verschieden geneigt. — Das Blatt Grofs-Umstadt, welches mir vorliegt,
lälst den Gegensatz des älteren und jüngeren Granits, die transgredierende Auf-
Iflgtmng des Bnnteaadateins, die ZeratUcknng dea Grundgebirges auf daa acbSnate
erktBiien.
4. F. Sardeson^) schilderte die OUedemng des Dogger am Tuniberg in
Baden (Freiburg W), — Ein neues Vorkommen von Meeres- und Brackwasser-
aiolBMe (Kirchberger Schichten) bei Anseihngen unweit £ngen im Begau besprach
F. BohaloliSB). — 0. Begelmann hat Aber Yergletsehernng im nordlielieiL
Behwinwald gesdltziebenW}. Dreimalige Vereianng.
Dem Erdbeben im badischen Oberlande vom 32. Januar 1896
hat K. Futter er eine Monographie gewidmet*^), der eine Karte
mit den wichtigeren Verwerfungslinien des Schwarzwaldes beigegeben
ist. Das Epizentrum liegt um die kurse VerwerfoDgsliiue von Neu-
stadt östlich vom Feldberg.
'f) Strafsb. Neueste Nachr. 1896, 28 u. 30. Sep.-A. 12 S. — 76) Notizbl.
Vä, Darmst 1895, lY, 16. — 77) Ebenda 19-38. — 78) Ebenda 1894. lY 14,
alx' — ™^ »8—50. — ») Darmat. 1894. — «) Abli.
WeolLA U. 4. 1895, 165-253. ZDOeolGs. 189.5, 581-94. — 82) i894. Darmst.
iL ' *" ^ NotiabLYE Darmst., IV, 1894. XV, 16—39. — 84) M.Bad.GeolLA
1895. 11 8. — a») Ebenda. 33 S. — 86) Wfirtt. Jb. 1895, 1.- 87; Vh.Nat.T.
Xarianihe 1898, XII, 197 8. (mit K.).
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46 Fjr. Tovli, GeognottlMher Anfbav der Erdoberflidw.
5. Eine geologische Übersichtskarte von Ba^mn im T^ftfiHrtafr
1:1000000 hat C. Gümbel herausgegeben 88).
Über das DiluTium der Umgebung von Erlangen hat sich M. v. Blancken-
born ausgesprochen^. Im Kegnitzthal liegen über dem Blasen- and Semionot«t>
eandatein drei DilnTialterrassen , deren oberite im 80 aneh auf den haagendn
Borgsandstein des mittleren Keuper hinaufreicht, bis 143 ra über die jetzige Tbsl-
sohle. — £ine zusammenfassende geognostische Beschreibung des Rathaberger
HSheurogea bei Erlangen hat A. B ettinghaus geliefert Abgetrennter Teil
(Verwerfung) der Fränkisehen Alb. Triaa-Jnra. — 0. Grub er schrieb tb« den
Hesselberg am Frankenjura und seine eftdUehea YorhShanU). — 0ber die «atn^
fränkische Trias schrieb Q. Fritz^).
Ang. Her off bat am Sebettenberg bei Hof in kambrisch - untersilurischeo
Schiefem altpaläozoische Fossilien (Tremadoc) entdeckt, welche vott J» P. Pom-
peckj beschrieben wurden W). Die Fauna ist gleichalterig mit der von LoirnnitB
bei Hof, weiche J. Barrande für eine Übergangaphase zwischen der Frimordisl-
und 8ilnrfauaa gehalten hatte. — Beittig» aar Kenntaia dar metamorphea Kalke
daa PfchtelgebiTgea lieferte P. Anet^^
Die Gegend yon München bat L. Y. Ammon geologisch üb«r-
auB eingehend geschildert^).
Er geht von der Tertiärlandschaft im Norden aus (Obermiocan mit Helix
ayhana), betrachtet dann die Landschaft der äufseren Moränen mit dem Hoch-
terraeeeneebotter and aehUefst daran die Schilderung der inneren Moränenland-
schaft (laarglfttaober und Inngletaeber) nnd jene der Ebenen daa NiadertemM»-
eehotters.
L. V. Ammon hat auch geognostische Beobachtungen aus den
bayrischen Alpen veröffentlicht 96). Das Cementgestein am Marienstein
ist ein obercretacischer Mergel, über dem ober- und mitteloligocäne
Cyrenenmergel und Nummulitenkalk durchfahren wurden.
Eine recht hübsche Detailarbeit hat JEL Heimbaoh über die
Faraanttr Alpen geliefert 97).
♦i*v diesem Gebiet fehlt der ganze Jura zwischen dem Lias und den
ttthonen Aptychenschichten. Zwei Palten werden naehgewieeen. Die nSrdlichs
JBnning-Mulde wird durch tiefgehende Verwerfungsklüfte von den Dolomiten im
H mid S geschieden. Die südliche wird durch die Dolomitmaaae des Krame^
oarges unterbrodien.
Erläuterungen zu der geologischen Karte der Vorderalpenzone awiaekea
Bargen und Teisendorf gab 0. M. Rcisse). _ über Kreide und Eocän bei T5l8
m den bayriaehen Alpen berichtete H. Im kelle rö9). — Von P. Bühl«»*) er-
schienen Beiträge zur Kenntnis der tertiären nnd qnartlren Ablagerungen in
Uaynsch-Schwaben von den Alpen bie anm Jura und dar Hier bia anm Ammersee.
E. Böse besprach liasische und mitteKarasaische Fleokenmeigel
m den Bayrischen Alpen lOOj.
m^t ^J^en flohenschwangauer- und Vilseralpen bestehen in der Reihe der Jura-
yr^rT ^ n «^"«l^en Lias Ö und Malm teils aw. Lias ^ und Malm,
w«iL„ f 1 ?P«i'°?V5'^*^ Kellowaj und Titbon. Dia Liaa-Meekeameiipl
weisen folgende Sebicbtfblge auf: Bonebed, Bueklandi-, Rarieoatatua-, Ycntrieeiai-»
fmitS««if ^^^Mv^f^ Sitzb. Phys.-Med. Soc. Erlangen, 11. Juni 1895. 48 S.
(m t Proiüen). - 90) Erlangen 1896. Dies, 49 8. - Stuttg. 1896. 80 S.
46 8 fmit"^ tn^u'^ - ") Hof. 17 8. - »*) Erlangen 189«.
») Q^Z fi' "v, P GG8. München 1894. 152 S. (mit K. 1 : 250000).-
fmitT^\ Ä ^^'^^^ 1894, VII, 95-102. - ^) München 1895. 30 8.
99) Pro^r ^ sfS^ p München 1896. 165 S. (Kassel 1895.) -
vi/ ^ v * München 1895/96. 88 8. (mit S.). — »•) B»
Naturw. V. Augsburg 1896. 164 8. - WzDQeSG.. liSl,lv; 706-68.
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Sfld- imd HIttoldmtUelilttid.
47
l^iiBBtiu-, Terstemerangsleere and Radians- Mergel. Auch die Opalinus-Zone ist
Fleokeome^el titviekelt. — Zw Gliederung der Trias im Berehtesgadener-
vod Stliborgerland bat derselbe Antor Beiträge geliefert 1<>1). Am Steinernen Meer
hat er das Vorkommen Ton beträchtlichen Verwerfungen nachi^ewiesen. Die Hall-
stätterkalke gehören dem Dachsteinkalk- Niveau an („Norische Stufe"). — Im
Bevditeigadenerla&d ergibt eieh folgende Sehiehtenreihe: NatieaUaeoetata-Sehiehten,
Bamsaudolomit mit Hallstätter „Kalklinsen" und wenig mächtigen Baibleraehiehten.
Unterer (norischer) und oberer (rhätischer) Dachsteinkalk.
Die geotektonischen Verhältnisse bei Regemburg besprach B r u n -
huber^ö^l Absenkungen der Sedimentgesteine (Jura und Kreide)
am Rande des Urgebirges und an der Donau, z. B. am Winzerberg
eine Absenkung im Betrage von 10 m.
D. Mitteldeutschland. 1. 0. Lang hat die Bildung des Ilar%-
Gebirges erörtert l^). — Von Pr. Behme erschien ein geologischer
Führer in die Umgebung von Harzburg, Ilsenburg, Brocken, Altenau,
Oker und Vienenburg und ein zweiter in die Umgebung von
GeBlariW).
In den Profilen sind die Verhältnisse sehr klar ersichtlich gemacht. Das
gefaltete Knlm(!)gebirge in umgekippter Lagerfol^^p, darunter Gypskeuper, Rhät,
Lias, Dogger, Malm, Uils, Oanlt und Planer; diskordant und Uberschoben das
Benon. ~> Bevehavsoii maehte Aufnahmen im Oberhars naeh welchen sieh
eine recht vollständigo Gliederung des Mittel- und Oberderon ergibt. — Auch A.
Denkmann^o^ hat im Harz (ünterharz) gearbeitet und bei Schönau eine reichere
Puma aufgefunden (Goniatiten- oder Schönauer-Kalk). Im Devon werden 17 Stufen
mitersdiieden (davon entfallen 7 anf das Unterdevon). — Max Koch hat die
ZuBBrnmensetznug und die Lagerunpsverhältnisse der Schichten zwischen Bruchberg
u. Acker und dem Oberharzer Diabaszug geschildert Zahlreiche SW — NO ver-
hnfflode flSttel tind Mulden des Deren vnd Kulm, durch Druck von 80 — NW
Mg zusammengeschoben, mit Faltenverscbiebungen (Kieselschiefer, Poeidonien-
achiefer und die Cl austhaler Qrauwacke: Kulm). — Auch dio Cypridinenschiefer
im Devon von Elbingerode und Hüttenrode zog derselbe Autor in Betracht ^^^).
W. Eugelbreeht eehrieb Aber das Alvensteber Hllgelland^. — Die untere
Kreide des subhercyniachen Quadersandstein-Qebirges (Östl. Teil der Quedlinburger
Kreidebacht) hat Q. Maas untersucht ^^^), besondere den Langenstein- Badeborner
Astbraebeeattel. Neokom, Gault, Tonrtia, Planer mit Aram. varians, Myti-
loides-, Brongniarti- und Skaphiten-Pläner, Bmaeher- oder Salsbergmergel
und Sch. mit Belemnitella qu ad rata kommen vor. Neokom und Ganlt
^ Sandsteine entwickelt. Ersteres reich an Eiaenoxyd mit einer Mikrofauna.
Iiatitaiei mit groben Arten.
B. H. Bfloking ist den AnBcbanungen Elemnui nnd Thüraohe
über die LagerungeverhältniBBe im JSp&umi entgegengetreten ^1^).
Die krystallinischen Schiefer des Spessart Bind nicht in greisem
Mafsstabe gefaltet, die älteren (körnig -flaBerigen) und die jüngeren
Gneifse dürfen nicht verbunden werden , auob die Annahme einer
Verwerfung sei nicht notwendig. — E. Kays er hat der Fauna
des Dalmanitensandsteins von Kleinlinden bei Giefsen eine Abhand-
l^ng^ewidmetiiS). Derselbe gehört dem unteren Mitteldevon an. —
J<>>) VhQeolRA1895, 251—54. NJb.I895, I, 219. 220. — ^02) Ber. Naturw.
V. Regensburg Y, 1896, 237-— 62. — ^ Hamb. 1896. 32 S. — Hannover
8. (mit K.). — lOB) Ebenda 1895. 107 8. — ^ ZDGeolQ».
1896, 223—27. — 107) Ebenda 227-2D. — JböeolLA 1894 (1895), 185—
Ebenda 199—221. — "O) Halle 1895. 60 S. — i") ZDGeolQs. 1895,
^ ^ Ebenda 1896, 372—81. — "8) Schriften d. Qs. z. Bef. ges.
flsturw. UarlHirg xm, 1896, 1-42; mit S Tat
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48
Fr. Toida, Oeognottiiehw Anfbtii d«r Erdobofliche.
Einen kurzen Bericht über die Aufnahmen in der Gegend von
Wetzlar hat Holzapfel gegeben i^*). (Devon in allen drei Ab-
teilungen, Schalsteine, Diabase und Porphyre.) — A. Denckmann
hat das Oberdevon im Keiler wald (Waldeck— Kassel) besprochen ^i^).
Schuppenstruktur des Humpfgebirges ; Falten- und Schuppenverwer-
fungen, „Goidüseii"- und RandTonraifongen sind hin^. Oegtn
manche der AuffassQDgen hat sich E. Kayser ausgesprochen ^1^.
3. H. Reling 11'^) bespracli das Gebiet der drei Gleichen, Wan-
demleben und Umgebung (Thüringen). — F. Beyschlag gab in
Coburg (Vers, der d. Oeol. G.) einen Überblick Qber die Zmaomien-
aetxang des thärmgisf^ WtidgebvrgtB unter gleichzeitiger Vorhigo
der ausgezeichneten nenen geol. Übereiditekarte (1 : 100000).
Du Rotliflgiiide wird in drei Abteilungen gebracht, dttünterrotliegeDdeCCaseler
Schichten) wird in die Gehrener- und Manebacher-Schichten, das Mittelrotliegende
(Lebacher- Schichten) in die Goldiauterer- und OberhÖfer - Schichten unterschie-
den, als Oberrotliegendes werden die Tambieher*8diiebten beiefehnet PoipbTN
und Porphyrite, in Decken mit Tulfen, treten in den Gehrener-Schichten (Arkosen,
Schiefertbone und graue Sandsteine) auf, welche alle Unebenheiten der Unterlage
tnefttllen. Die Manobacher-Schichten (Konglomerate und schieferige Sandsteine)
•ind frei von Eruptivgesteinen. Sehieferthone aait Koblen «ntbalten Walchia
piniformis &c. Die Qoldlauterer-Schichton folgen über den Manebacher-Sch.
oder, wo diese fehlen, über den Gehrener -Soh. Poljgeno Konglomerate und
kongtomemtieebe Sandsteine. Sebief«rlbone enthalten Gallipteris eonferta,
Falaeoniscus und andere Formen. Im 0 frei von BSruptivgesteinen, treten im
VT eigenartige Melaphyre, Porphyrite und Porphyre auf. Die Oberhöfer-Scb.:
Bote Sandsteine und Schiefer mit mächtigen Quaraporphy rdecken , Frotriton
petrolei, Gampaonyz fimbriatue treten neben Pflanienreeten te fda*
blättrigen kalkhaltigen Schiefem auf. Die Tambacher-Seh.: Porphyrkongloroerat-
massen, Sandsteine und Sehieferthone dazwischen. Nur bei Ilmenau— Elgersburg
Melaphyr und Porphyr. — Kandspalten im umsäumenden Zechstein.
Dr. Lorets nnd Dr. Sebefb« brachten sneanmanfaatende Dantellungea
der Verhältnisse im alten Schiefergebirgo des ThUringerwaldes (Exkursions-
Berichte) "9). — E. Kayser hat sich über das Alter der thüringischen Tenta-
enliten- nnd NereTtenaehichten geäuf9erti20). sie entsprechen dem Mitteldewa
und liegen diskordant auf dem Obereilur. Anek hier fehlt das Unterderon. —
II. Potoni6 hat die Flora des Rotliej^pnden in Thüringen monographisch be-
arbeitet I2l). — H. Loretz hat eine detaillierte Übersicht über die Schichtfolge
Im Keuper bei Coburg gegeben i22). _ p. Michael hat die GerWle nnd Ge-
schiebe der Umgebung von Weimar untersucht ^23) und dieselben bis 110 ra über
der heutigen Ilm angetroffen. ThUringerwald- GeröUe deuten auf die Exieteni
einer „oligocänen Ilm" hin. — Über interglaaiale Tuffkalke (Travertine) des
Weiroar-Taubenloeher KalktnlTbeekens infsarCe sieb A. Weifs^M). 6eb9ren dem
Horizont des Elcphns antiquus an. (Gleichalterig nil dem Tuff ron Cannstatt bei
Stuttgart). III Terschiedene Arten, darunter 16 Ton TarschieJcnpr Herkunft.
4. Die Braunkohlen -Ablagerungen zwischen Weifsenfels und
Zeitz hat M. Fiobelkorn geschildert 125). — G r u b e - E i n w ald
schrieb über eine geognostiBch-geologiacbe Exkursion ins Kyffhäuser-
M*) JbGeolLA 1894, XXXV— XXXVllI. — n5) Ebenda 1894, 8—64 (mit K.
1:20000). — 116) Man vgl. Ref. NJb. 1896, I. 886—89. — "») Dessau 1895.
r" ZDGeolGs 1895, 596-607. — "») Ebenda 618-31. — Ebenda
?:X~r^* ~ ^ AbhGeolLA IX, 1893. 298 8. mit 34 Taf. — 122) JbÖeolU
l«o« ^J5?*Mi"T*^- ~ ^ Jß Gymn. Weimar 1896, 1-21. - "*) ZUMß^
1896, 171—82. Nachr.-Bl. D. Malak. Gs. 1894, U5— 67. — Z. f. pl**»
Geol. 1895, 353-65. 396-416. 496 (mit Prot).
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limaldmtMliIiiia. 4»
gebirge^^G). — Eine Darlegung über die diluvialen Grundmoränen-
gebilde am Goldberg bei Halle a. S. hat K. v. Fritsch gegeben 1^7)^
welche durch ihre aufgerichteten bis fast saigeren Gesteinslagen
anffallen. Die unter dem Drucke des au^elagerten, gegen Süd und
Sadweet yürwSrts geBchobenen Eise« ,,be£bad]iäieii ICaHwn yon Sand,
J^ieBf GMhieben, Lehm und Thon wurden geknetet nnd gepreSkt"
mA stauten sieh an dem Porphyr^Riegel.
Den Eisenbahneinschnitt Pretsch — Düben (zwischen Elbe und Moide) beschrieb
K. Keilhack^^). Die oligocäne firaunkohlenfortnation mit teilweiser Qeschiebe*
eiDd(DilaT.)- Decke. Auch das Eisenbahn - Profil von Arnswalde — Calliea und
8tii9»d kat denalbe Autor gesehildsrt^.
5. Eine physikalische Karte der Antshanptstadt Leipzig hat
K. Jaeob TOTfalst^, Der Glimmersyenit im TriebischthaA Ton
RotliBchönberg bei Deutschenbora im Königreich Saclmn bildet nach
J.M. C. fienderson wahrscheinlich einen Gang ^^). Eogelschalige
Absonderung. — G. Nathorst hat bei Deuben am südlichen
Rand des nordischen Diluviums in Sachsen eine echte fossile Glazial-
flora entdeckt 132^. — 0. Herrman n 1-^3) verglich die Resultate
der geologischen Spezialaufnahmen in der Oberlausitz mit den älteren
Ansichten: Granit und seine Übergänge in Schiefergesteine durch
Gebirgsdruck. — Auch das Auftreten der Erze im Lausitzer Ge-
biige behandelt derselbe Antor^). — Interessante bildliche Dar^
stflUnngsn ans dem Senftenberger Braunkohlenflöts enthSlt eine Ab-
handlung H. Potoni^s fiber Autoohthonie von Earbonfldtzen fta^.
Ein förmlicher Sumpfwald! — Schöne glaziale SchliflPflächen anf
Granit in der Lausitz (Bahnhof Dömitz) hat 0. Beyer bespro-
chen iö6). _ Ei nen Beitrag zur Kenntnis der Basalte zwischen der
Lausitzer Neifse und dem Queifs hat P. Krusch geliefert 137). Die
Kuppen im Diluvium, neben inselförmig aufragenden Graniten und
vordiluvialen Formationen (Gneifs, Silur und Tertiär).
6. Sehlesim. Das mittelachlesisobe Erdbeben (11. Juni 1895)
hat mehrfiwhe Bearbmtnng gefunden. R. Leonhard u.W.Vols^«)
haben es anf eine Bewegung der ,,NimptBoher Scholle^ xarfldkgeftthrt,
die sich um eme von 8<>— KW gerichtete Brehnngsaohse bewegt
haben soll mit einer Senkung gegen KO und einer Hebung gegen
NW. Ein Dislokationsbeben mit „zwei Zentren'*: Reiohenbach ond
Strehlen, — E. Althans sprach die Meinung aus, dafs die von
Parts ch (V, 130) auf zwei Eisperioden zurückgeführten Moränen
bei Liebau in Schlesien aus der II. Eisperiode stammen dürften 139). —
Am Rummelsberg (Kreis Strehlen) hat derselbe Autor Rundhöcker-
fennwi angetroffen i^). — E. Dathe berichtete über das nordische
Frankenhausen 1896. — »7) Z. f. Natunr. LZVII, 838-^; mit Ssefadsm
liichtdruckbüdern. — 128) JbGeolLA (1895) 1896, 32—39. — 129) Ebenda 1893
iK*^—^^^- ^^)I'P2. 1896 (l: 100000). — "l) ZDGeolQs. 1895, 534— 47. —
^ Vet. At PBfk. Stoekhotm 1894, X, 519—48. — J«) Abh. Naterf. Gs. GSrHtf
1895. 36 S. — 134) XIII. Ber.Naturw. Gs. Chemnitz 1896. 26 S. — 186) JbGeolLA
Jj2f (1896)i 1—31. — 186) ZDQeolGs. 1895, 211—14. — "7) JbGeolLA 1894
ii?Sfti'^""^2* 1 • 100000). — 188) zöeE 1896, XXXI, 21 S. (mit K.).—
ZDeMlQt. 1896» 401—6. — MO) Jb6eolL4 f. 1894, 64— 59.
Qwgr. Jahrbiieli XZ. 4
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60 Ft. Toula, Geognostuehar Aufbau der Erdobezflacbe.
Diluvium in der Grafschaft Glatz i^i) : alte Flufsschotter, Geschiebe-
lehm, geschiebefreier Lehm, Löfs; erratische Blöcke. — Von der
]&»te des oUnMmohm Bergwerksareals ^^2) (i : 50000) erschienea
die BlStter: Batibor — GEernitz, Myslowits — Dombrowa — Jaworzno
und Bendnn — Siewien. — Die Ergebnieee der Tiefbohrungen im
oberschlesischen Skeinkohlengebiet fsSste Tb, Ebert zaeanunen^
Das Bohrloch V bei Paruschowitz ist mit SOOSm daB tiefote der
Erde. Unter 15 m Diluvium, 195 m Tertiär, dum Karbon. Eins
greise KNO streichende Yerwerfnng worde naohgewieeen.
1. Allgemeines. Seit dem Erscheinen der im letsten Bericht
angeführten (1893 [94]; V, 132) ist uns leider keine weitere Lie-
ferung der schätzenswerten geologischen Revue von E. Favre und
H. Schardt zugegangen. Einige der Abhandlungen über die Grenz-
gebiete, z. B. gegen Savoyen und Pieraont, greifen aus der Schweiz
auf franidsiaebes und italienißches Gebiet hinüber und umgekehrt
(man vgl 80-Frankreioh und NW- Italien). Dasselbe gilt vom Jura.
Studien ttber die Tektonik der Sehweiser Alpen hat E* Hauir
durohgefthrtMA).
Der erste Teil seiner Arbeit behandelt die Zentnlregion zwischen Rhone und
Ähein. Die Schistes lustr^s werden als Lias angesprochen. In den Profilen im
8W-Teil des Aarmaasivs treten vior Antiklinalen auf, deren zweite (Mönch—
Breithom) taiigenfiSrmip gegen N hinübergreift Die erste Synklintie Hegt an
Mönch zusamm engefaltet darunter. Am Rothhorn herrscht in der zweiten Anti-
klinale eine leichte Neigung gegen S. Das Profil durch den östlichen Teil des
AanntMivt zeigt die Verhältnisse am Bifertenstock : Karbon, Trias, Jura, Kreide
nnd Eoclfai gefaltet ttber das krystalliaieehe erondgebirge gelegt, mit keiMUfiBigwi
Ewfaltunpen, während auf den Brigelscr Hörnern von Süden her Karbon und
Verrucano über den Jura gelegt sind und am Piz Cavel mit derselben Tendenz
eine Gneilnunge Aber die Antiklinale aus Protogin, Gneils und Scluefer (sericitisch)
hinüberpeia Der Protogin ist jünger als die serieitiaohea SeUeliir, aber älter
als Karbon. E. Haug hat sich auch über die hohen Kalkketten der Schweiz
ausgesprochen 1*5). Die an den Aufeenrand des Gebirges tretenden tektonischea
Zonen der Weatalpen »eigen ram Teil PIcheretroktnr. Die Zonen der Chablrii
1 der Freiburger Alpen sind durch Schuppenstruktur leichter zu deuten als
iZ^VuS Neokomscholle der Neuen Alp (Mollis NO) ist
eise D^exdeekvngBeohoUe. — E. Haug (V, 148. 149) hat den Ursprung der Pre-
Upflfl BjmaDdes und der Sedimentaonen der Alpen der Sehweis nnd SaToyent
besprochen "t'). Die Verteilung der verschiedenen Faeiea wird auf die Entstehung
einer Ueoantikhnale während der meaozoischon Ära innerhalb des ChablaisgurteU
ertiirt, wediireh eine Verdoppelung der Geosynklinale im W des Brianconnais
resultierte Die Anlage dev tektoniaehen HitteUinie der Vordpen iat Tiel Bter
als die tertiäre Faltung.
Ein geologisches Querprofil durch die Zentralalpen hat H. B.
Zeller geschildert 5*7),
^™ "^^'^ ^^^^ Solothurn, Brienz nach Varese. Neu be-
wxown eaa: <Ke Fanlhomgruppe und die Strecke Rhone— Lage Maggiore. Der
?m^tT^ Tnn^n^^'*-^}?'^ lü) B. Sö^ol. 1896, 635-94
GÄol ä. \l ^^ ^% ~ ^ u. 14. Jnni 1898. - B. Serv. Carte
8 1liifl*a 'u?.'i^'- ^^9^- ~ Arch. sc. phys. et nat. 1894, XXXII,
», 154-78. U7) Bern 1895. Diss. 68 S., u. M. Nat. Gs. Bern, Jan. 1896. 7 8.
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Sokweis.
51
Anj^bolitaog von Ivrea ist eioe Art Zentralmassiv. Macht auf die Unsiclicrlieit
teDtntoBgin «m Stttiaff dw Alpan ftufmwkiim. Die „Glanzscbiefer**, eine
Doppclmvlde bfldand, lind JnrMsbeli (Bel«niiiitiiL> und Owdininniftuide).
2. A. Outzwiller erörterte die DUuTialbildangeii der TJm-
gebilDg von Basel (IV, 116)1*8).
Der Löfs von Basel ist seinem Material nach voT^riegend alpiner Abstammung;
•llgalilasen aas den Schottern und Sauden der Hochterrasae. — Die tertiären
ud pltlstoolncii AblageruDgen der Umgebung Ton Baeel werden naeh A. Gnti-
willerl*9) gleichfalls in Betracht gezogen. Obereocäne Süfswasserkalke yon
Hochwald, Meeressand und Septarienthon über der Flexur der mesozoischen
Schichten (Mitteloligocän). Oberoligocäne CyrenenmergeL Miocäner SüTswasaerkalk
Crigt durSb«. Das TertiSr am Rande mit genifgtor Sehiehteolage unter der
ISMuftUmm (dUnvialer KieaelMHotter).
3. A. Tobler besprach den J^lra im SO der oberrheimsohen
Tiefebene 1^). Die VerwerfungBÜnien (die Vogeeen* und die Sohwarz-
waldlinie) dürften auch in den BÜdlicben Jura reichen; der Tafel-
jura zwischen denselben fehlt. — L. RoUior^'^l) jj^t eine Reihe
von Juraprofilen veröffentlicht und dieselben miteinander in Vergleich
gebracht (Callovien — Kimmeridgien) und den Verlauf der Falten-
züge übersichtlich dargestellt, von Genf bis Basel, woraus sich die
Divergena derselben gegen NO hin sehr fldidn eicaehen lälat —
RolUeT hat aaoh die Struktur und die geologisohe Oeschiehte
des xentraleii Jan behandelt
"Ober den Ursprang der „Poches" des Hauterivien im unteren Valangien im
Berner Jura äufserten sich H. Schardt und E. B au m borge r^^. Spalten im
gefalteten Valangien, in welche das plastische Hauterivien-Material glitt. — Profile
Ten Tal-de-Travera hat L. dn Pasqvier verBlfenflidit^BA), ^^elehe den Palten-
baa dSB Jnra — Kreide • Gebirges im NW des Neuenburger Sees verfolgen lassen,
aut der im NO-Teil ^cgen NW zunehmenden und bis zur Überschiebung des
oberen Jura über die uutere Kreide führen dou Zunahme der Faltungsintensität»
während weiter im 8W atarkgi^tete afidSetUehe Zfige hinantreten nnd im NW
flachere Aufwölbungen platzgreifcn.
Über den Jura awisehen Doabs, Delsberg, See von Neuchätel und Weilsen-
itda Sefserte sieh L. BolHer dahin i^), daTs runde SSttel und Mniden vor-
herrschen und einzelne Überschiebungen sowie eine FaLtenvenrerfimg (Vautenaivre),
und eine Transversalverschiebung (La Ferriere) vorkommen. — Über die geologi-
schen Verhältnisse am linken Ufer des Bieler Sees schrieb E. Baumbergeri^^.
4. H. Gramer machte Mitteilungen über eine Keise nach dem
Waadtlando und dem Salzwerk zu Bex 1^^).
5. Von H. Imf eid erschien eine Karte der Moni Blanc- Kette ^^^).
Die Abhandlungen L. Buparcs (zum Teil mit L. Mrazec und E. Ritter)
aus dem llontBlane*0eMeteiB*) sind aom grolseo Teile petrographisoher Natur.
Die Casanna-Sehiefor von Valaiai^) nnd die BmptiTKeatflaie (Qabbro'i, Diorite,
^ Vh. Natarf. 6s. Basel 1895, 512 — 690. Ber. d. Bealsch. an Basel 1894.
81 8. — M») Ber. «ber die XXV. Vers. d. Oberrh. V. an Basel. 8 8., mit Prof. —
^ Basel 1895. 85 S. (mit K. 1 : 125000). — iß^) Soo. des Sc. natur. de Neu-
c^tel 1896, XXIV. 12 S. — 152) Beitr. z. Geol. Karte d. Schweiz. Bern 1894. —
™) B. 8oc. Vaud. sc. nat. XXXI, 247—88 (mit vielen Prohlen). — 1^3) ß. So«.
Sc. nat. Neuchltsl XXII, 1894. — NJb. 1895, II, 208—8. — Beiün,
Ii. Naturf. Gs. 1894. 57 S. (mit K.). — Naturw. Z. Leipzig 1895. 84 S.
^it K.). — 168) Lugano 1896 (1 : 50000). — ^) Arch. des sc. phys. et natur.
öenf 1896, XXXIV (39 8.) u. 1896, lY, Per. II, Sept. 1896 (8 S.) — i«») Ebenda,
JuttWae. 18 8.
4*
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5S Fr. Touk, OeogaoetiMliar Ailbaa der Erdoberfliobe.
Serpentine &o.) in der Kette Ton Belledonne ^^^) seien besonders erwähnt. —
J. YtUot imd L. Dnptro betiehtetaB Iber alte SeliiefinrtyiikUBaleB im imien
der Masse des Mont Blanc ^^3). — L. Duparc and L. Mrazec schrieben über
das Massiv von Trient in der nördlichen Fortsetzung des Mont Blanc if>-'^. Pro-
togin im Zentrum wird von Glimmerschiefer (Eklogit und Ampkibolit) umgeben,
die Ten nOnttvlifgingen durehaetit werdüi. Die beiden Anteren haben nodi
weitere Beobachtungen in dem Mont Blanc-HniliT angestellte^), so Über Graatt»
kerne am Mont ChSfif und in der Montagne de la Saxe unter Trias, die über Liif
liegt. Im YalVen6 eine Synklinale von Lias-Thonschiefem. Im SO des Massivs
Protogin mit Gingen Ten „Granulit". — Im ndrdl. Teile treten Glinunerschiate
als FrotoginumhüUung auf. Die gröfsere Ausdehnung des Karbon im Mont Blano*
Gebiete wird nachgewiesen. — Über den Sandstein von Taveyannaa und sein Ver-
bSltnis rar Flyeoh-Formation haben L. Dnparc und £. Ritter geaohrieben^.
Sie liegen xwiaeben echten Flyschmergelschiefem. Ihre emptzren EfauNUBM
dürften aus einer entfernteren Region thätiger Volkene sttnimen.
6. C. Schmidt hat die Geologie von Zermatt erörtert
Zwischen der krystallinischen Schiefermasse des Monte Hosa und dem
Arolla-Gneifs (Matterhorn — Weifshorn) liegen krystallinische Schiefer
und Kalke mit Serpentin, Rauchwacken, Quarziten und Gyps, welche
für dynamometamorphosierte Trias-Jura- Ablagerungen erklärt werden.
TraverBo, Giordano und Diener haben dieselben als archäisch
aogenommen.
7. C. Mosch hat eine geologische Beschreibung der Kalk- und
Sohiefergebirge zwischen Reufs und Kienthal herausgegeben ^^^).
C. Bnrekhardt bat dan Kmdeketteii iwiscben Klfintbal, Sihl
und Lintb eine Monographie gewidmet
Dogger und Malm werden flbwiagert im N Ton Barriaakalk (im 6. von Bai-
friesschiefem), Kieselkalk und Echinoderroenbreccie (N) und oolithischen Kalken
und Kieselkalk (S) ; von Grttnsand mit Cephalopodec, Spatangenkalk und Coulani-
Behiohten <N n. 8); TersMnenngeleen KaUce, Requienienkalke und OrbftvlinMi-
schichten bilden dM ürgen; Aptten nnd Albien treten nur im N auf, Vraconico
und Seewerkalk (Cenoman) finden sich tnf beiden Seiten. Die London - Pariser
Stttfe nnd Flysch treten im N auf, wShrend die London-Stufe im S, fehlt. —
Zwei Faltensysteme kiwien eieh (N--8- n. WNW^OSO -Bewegung). — Der
Deyenatock stellt ein Bchmales, auf Eocan anfruhendes, nach N übergelegtes Ge-
wölbe dar und aohliefst sich atratigraphieeh nnd tektonisch an den Olimisch und
Sflbem an.
A, Heim bat in einer trefFlich geschriebenen polemischen Ab-
handlang die von Eotbpletz („Geologischer Querschnitt daMh
die Oetalpen«*, „Geotektoniedie Probleme" und „Die Qrabenbrüohe
des Linthtbales") ausgesprocbenen Vontellanffen Uber die „Oraben^
brüche" widerlegt 16»).
Er erkennt dabei sowohl die wichtigen neuen Thatsachen (z. B. den Nachweis
^®*^OM«-Vorkommen8 in der Region des Lenggelbaches) als auch den rer-
Mbiedenen MBeobaehtungsfehler** an und geht „irrigen Meinungen" in der heute
ünmer mehr in Übung kommenden eeharfen Weiae ra Leibe. — Webtlg iet die
Uentnng dee Lnchtingertobelpreftia, wo Botbpleti Malm Uber FlyMb n rnamc
wi) OB 9. Hin 18M. _ IIB) OB 28266, 1896, 9. Märs. 3 8. — 163) hxA. le.
tJl- ^ - ^) Ebenda 1894, XXXU, 10. 11; 1896.XXXIV;
WT^\^®®®' 682-34. - IW) Arch. sc. phys. etnat. 1895. 48 S. - Ebenda
^ttMV, Not. 1896. — M?) Lief. XXIV der geoL K. d. Sohweia. Bern 1894. -
1 »;nnA^* ^ ^ »«bwel». Bern 1896, Lief. 85. XH n. «07 8. (n» ^
1 : 50000 u. 1 : 250000). (Arch. sc. phys. et nat., Sept. 1896.) - ^ 189».
Vierteljahrsschr. d. Naturf. Ga. Zürich XL. 37 S. mit FrofildMSteUongen.
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Schweis. Österreioli-Üngain.
58
SISiHBgiflldie tbrtofseii liCit, an 8«niifife (V«miflnio), wihrand BMh Heim eine
T«rwerfuog und Knickung der Liaskalke und -Saadsteine yorliegt and der Sernifit
auf eine weni^' mächti|rc Verraoanobank besehränkfc und tut ftUaa darüber folgende
dem Lias zuzurechnen ist.
A. Baltzer^'^ö) ^j^t sich über die Frage, ob das Linththal eine
Graben Verwerfung sei (Rothpietz, „öeotekt. Probleme", 1894), dahin
ausgeaprocheu , dafs dies durchaus nicht der Fall sei; es ist ein
Enwionithali was aulser ihm aehon Escher d. Linth, Heim
and Möaoh erkannt hatten.
A. Tobler besprach die Berriaaschiehten an der Axenatralse
Mehr als 20 vorwiegend echt kretasische Arten sind daraus bekannt. —
Über die Klippsnregion von Iberg (Sihlthal) hat £. C. Quereau
(V, 143) in einer ausführlicheren Publikation ^''^^ (mit einer geologi-
schen Karte und mit Profilen) die zäomliohen und tektonischen Ver-
hältnisse klargelegt.
8. Einen Ausflug ins PlesBurgebirge {Cfrmibmtdm) beschreibt
J. Böhmi^-^).
Am Erzhorn, Weifshorn und an der Ova di Sanaspans werden die Bündner-
MfabfBr vom Rbat anter-, von älteren Triasschichten überlagert Ein Belennitenfund
dentet auf Lias. Den Fucoidenfunden in der Hoehwaagkette legt er keinerlei Wert
bei. — Die Bündnerschiefer hat auch G. Steinmann besprochen ^^4)^ jene im Ge-
biete awiscben dem Vorder- und Hinterrbein spricht er als Oligocän-Fijsch an. Auch
j«Be in anterengadis (naoli Theobald Liaa) gehBren dara. — A. Bothpleta^^
hat das Alter der Bündnenchiefer gleicb&Ue behandelt. Br nnterscheidet zwischen
Hinter- und Yorderrhein: untere paläozoische, obere paläozoische und liasische
fiändner (Algäu-) Schiefer. £r schlägt vor, den Namen „fiUndner Schiefer" auf
die paliocoischen Bildnngen an beiehrlnken. — Seine „Beitrige anr Kenntnia dea
Verrucano" (IV, 128) mit besonderer Beziehung auf jenen der „Glarner Doppel-
falte'/ hat L. liilch zum Abschlufs gebracht i?^). Er erörtert dabei die Be-
aiehugen awiaelien den Anthraeitgeeteinen und dem Yerracano, der zum Teil älter
alR die erateren aein dttrfte. — Ober die Chnrflraten-Alvierkette enehien aine
Abhandlung Yon A. Ludwig!'^).
9. Über die Glazialablagerungen in der suhalfinen Schweiz (vom
Linthgebiet ausgehend) äiifserte sicli C. S. du Rieb e- Preller ^^ö). —
A. Aeppli hat die Erosionsterrassen und Glazialscbotter in ihrer
Beziehung zur Entstehung des Züricher Sees betrachtet 1"^^). —
TTber einen neuen Aufschlufs im untersten Lias von Beggingea
(KantoD Sohaffhausen) schrieb F. «chalch i^O).
ÖittrrHeh- Vnga/m.
Allgemeines. Die Fortschritte der Aufnahmearbeiten der Geo-
logischen Reichsaustalt werden aus den Jahresberichten des Direktors
g« jtaohe) 1894 ond 1895181) ersichtlich. Diese bewegen sich
17^) Bern 1895. M. Naturf. Gs. in Bern 267—74. — 171) vh. Naturf. Gs.
fS^'L^^» ^' 183—97. — 173) Beitr. z. geoi. d. Schweiz, 33. Lief. Bern 1893.
158 8., mit K. (1 : 26000) n.Prof. — i») ZDOeoiee. 1896, 648-67. — i») Ber.
J- Naturf. Qs. Fcelbnig i. B. IX, 245—63. — "6) ZDGeolQs. 1895, 1—56 (mit
IM? ^ ^ Leipzig 1896. 174 8. — "7) ßcr. Naturf. Gs. St. Gallen
i5 o ®* ~ ^ 1896» 556—86. — ITO) Beitr. z. geol. K. d. Schweiz 1896.
121 8. (mit K.). — W) H. Bad. OeolLA Heidelb. 1895. 6 Sf — >«) VhGeolBA
1894, 1-Ö9; IS96, 1-^66.
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64 Fr. Toola, GeognosÜBCher Aufbau der Erdoberfläche.
im Gebiet« der heroyniscbeu Masse, in den Alpen und in Dalmatien
(y. Bukowaki und Kerner).
0. H. Paul arbeitete in der PlysehBOBe; in MShreii und Böhmen Tietie,
Hosiwal, Jahn, Suefs und y. Tausch. In den Alpen Vacek (Bonn—
Meran— Trient), Bittner (Schneeberg, Traisen und Pilach), Teller und Dreger
(Südsteiermark), Geyer (Karnische Alpen), t. Bukowaki und v. Kerner in
Dalmatien, F. Kofamat in Erain. — Der Direktor etelH den baldigen Beginn
der Herausgabe der geologischen Aufnahmen in Parbendruckblättern in Aussicht.
Endlich! Glück auf! Wünschenswert wäre es, wenn die Fortschritte der Arbeit
(nach bewahrten Mustern) alljährlich kartographisch zur DarstellunK gebracht
TTÜrden.
In Böhmen arbeiten A. Fric und Q. Laube an der Herstellung der geo-
logischen Karte im Malsstab 1:200000; zwei neue Blätter umfassen das Mittel-
gebirge, das Leneitzer, leer- und Riesengebirge. Laube setzte die llevisions-
arbeit in Südbohmen fort (Böhmerwald). Die Karte Ton Biienbrod— Jidin^Braimia
und von Teplitz bis Reichenberg erschien 1895 (Fric und Laube).
Die Eeambulierungen und Aufnahmen in Galizien schreiten rasch vor (Ver-
ariehnia im JbeeolRA). 107 Blatter der Speaialkarte (1 : 75000) liegen, von den
Gcolofjcn der R.-A. gearbeitet, vor. Neu erschienen ist von dem „GeoL Atlaa
von Galizien" Heft III (die Blätter Oswiecim, Krzeszowire, Chrzanow und Krakau),
bearbeitet von 8. Zareczny. Weiter sind uns zugegangen 4 von W. Szaj-
nocha bearbeitete Blitter: Biala, Zywiec, Makow und Rabka, der Hauptsache
naeh den galizischen Anteil der Boskiden betrefFend (14 Ausscheidungen reichten
au), und neuerlichst die Blätter: Gorlice— Grybow, Muszina, Jazlo— Dukla, Eo-
pianka und Lisko (von W. Szajnocha bearbeitet), mit Text (poln., 149 S.). Im
ganzen hegen bis nm 85 KaitenbUtter vor nnd eine Übenielit Uber den Btwd
der Arbeiten^).
Fr. V. Hauers Kleine geologische Karte von österreich-üngarn
mit Bosnien und Montenegro (1:2016000) ist, von E. Tietze
bearbeitet, in 5. Auflage heraasgegeben worden i^).
A. BbJimmL Fr. Poschepny (f 25. März 1895) hat die Gold-
yorkommen fiöhmens nnd der Naohbariftnder in einer iim&ngreiclieii
Arbeit eingehend geschildert und anoh die montan-geologischen
Verhältnisse von Pndbram aaafohrlich dargelegt^).
Die Kambrium-Fauna von Tejrovic und Skrey im NW der „böhmischen
i" i*!*^' ^' ^'o^Peckj bearbeitet 186). Das Untere Kambrium ist
▼erfreten dvrdi die Przibramer Grauwacken und das TremoÄnd-Konglpraerat (= Eo-
phytonsandstein) und als oberetee Qlied die Konglomerate und quarzitiiehett Sand-
steine und Grauwackensaudsteine mit Orth is Kuthani (= 1 ucoidensandstein-
una Uienellus Kjerulfi-Zono); das Mittlere Kambrium durch die Paradoxides-
Bcmeier von TJfoTio und Skrey mit Saudsteinen, Konglomeraten und Eruptiv
geateinen (= Zone d. Paradox. Oelandioue, d. P. Teeeitti nnd d, P.
ijaviais). — Die Gesteine des Kambriums von Tejrovic hat A. Rosiwal einer
UntennehUDg unterzogen W). — J. J. Jahn hat die geologischen Verhältnisse des
Kambriums von Tqfovie») in auefthrliohster Weise behandelt. Der Autor
aaoptiert die bequeme Barrandesche Bezeichnung und beseiehnet ala präkambriiflh
ue yatalliniachen Schiefer mit Et. A und einen Teil von Et. B (Przibramer
^^A.X ^*«'^»™»>"j<^^ (Olenellusstufe) das übrige der Et. B, als mittel-
kambrisch (Paradoxidesstufe) die Et 0 und als oberkambriedh einW Tefl rea
Pfc pVA?" V er mit d l.y (Rokytzaner Sch.) das üntersilur beginnt. -
x-n. rocta hat eine ParaUole zwischen dem böhmiachen nnd bretoniachen Süur
GöoiTt ^v^-^ - ^ Wien 1896, Uölder. - i«) Arch. f. praki
1 .75000). - »^gJbGeolRA 1895. 405-614. - 187) VhGeolRA 1894, 898-405
n. 44«-49. - 188) JbQeolßA 189Ö, 641-790 (mit Prof.).
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Böhmen.
65
gegeben^. D«8 bretoaitdie Devon k8iine mit deB Btagin F und G nicht in
Vergleich gezogen werden. — J. Perner hat eine monographische Bearbeitung
der böhmischen Qraptolithen begonnen ^^). Nach dem deutschen £eferat vereacht
der Autor eine Lösung der Itonndatdi«! Kdonifln-HypotlMBO. Bt wll dabti
weidlich fiber die „Fremden** horgelieii, — ele ob Banaade ein Teelieeh« ge-
wesen wäre !
£. Kayser und £. Holzapfel haben die stratigraphischen Beziehungen
der böhmieehen Stufen F, 0, H Bammdea aam rhetnisdien Deren eiOrtert^.
Fj entspricht dem Unterdevon, Gx (?) den Cultrijugatusschichten , G2 u. G3 den
Calrenlaschichten , Hj den unteren und den oberen Stringocephalenschichten.
ist keiüe einheitliche Schichtfolge, das tiefere Glied sind die meist schichtungs-
keen hellea Biifkalket das obere die wohlgeschichteten rötlichen Crinoidenkalke,
und stehen diese letzteren, die Mnenianerkalke, mit 6| (EnoUenkalke) in naher Be-
siehnng. — Die Perm-Anthracite der Gegend Ton Budweis besprach Fr. Katz er 1^).
SandetriDe and Qnanite bUden die untere, Sdiiefer nod Behiefertbone die obere
antbracitführende Abteilung. Das Kohlevorkommen ist seit 1560 bekannt. Daa
Flötz ist 90 — 125 cm mächtig und wird von vielen Verwerfungen durchsetzt. —
Auch B. üelmhacker^^) hat das SteinkohlecTorkommen der Permformation
Bohmeai besproeben. J. J. Jahn hat im Oebiela der oberen Kreide in Oet>
bdhmen (Senkungsgebiet) gearbeitet und vielfache Veränderungen der ursprüng-
lichen Darstellungen bei der Übersichtsaufhahme vorgenommen ^^^). Die Iser-
iohichten und Teplitzer Schichten betrachtet er (im Gegentats an F rite oh) als
ferschiedene Faciesbildungcn derselben Zeit und steht dabei in Übereinstimmung
aiit Schloenbachs Vorstellung: „Wo in Ostböhmen die Teplitzer Schichten typisch
entwickelt sind, fehlen die Isersohichten und umgekehrt Die Priesener Schichten
Uber den Iseradiiehten gehSreo noeh anm Tnron. — Bin Kreideprofil bei Biaehita
(zwischen Eger- und Elbefurche) hat C. Zahalka beschrieben j)[q Schichten
Ton Bischitz hat A. Fritsch an die Basis seiner Isersohichten als Übergangs-
bildnngen gestellt; sie liegen nach dem Autor viel tiefer, unter den Malaitzer
BeUehten, im Bereiebe der Welbenbergar Sehiehten.
Den Sohwimmaand- Einbruch von Brüx hat G. E. Laube
betpioebeni^. Aach Fr. Toula^^) hat das Einbraohflgebiet
besucht, und loll hemmden auf seine pbotographisohe Anfhahme
(Taf. II) aufmerksam gemacht werden, welche beweisti daSa einer
der Einbrüche im abgebauten Terrain liegt. — Eingehende Studien
über daa Karlsbader Quellgefnet verdanken wir A. Rosiwal^*).
Alle Thermen von Karlsbad liegen auf einer Hauptspalte, welche
der Hoffschen Quellenlinie entspricht. Diese kann nun auf eine
Länge von 1824 m verfolgt werden (Hoff, 1825, konnte sie auf 998 m
Lange nachweisen).
Eine Übeniohtskarte des NW- böhmischen Braunkohloigebirges
Aa&igwKomotau in 1:144000 ist ersohienenl^.
G. K. Laube hat SehildkrSImreste ans der bShmieelieB ftwakoUenfomia*
tion beschrieben 200) (Trionyx Pontanus). Sie stammon aus dem oberen
Haagendfiötz mit grauem Letten, welche dem mittleren Miooaa (Helvetiache Stufe)
^ *
^ B. 8. d'^tudee So. d. Angers 1894. — Teehedhiiehe Frau Jos. -Ak.
1894, Nr. Illa (tschech ); deutsches Ref. VhGeolRA 1895, 92. — "0 JbGeolRA
1894, 479-614. — 192) Ost. Z. f. Berg- u. Hüttenw. 1895, 43. Bd. Sep.-A., 26 S.,
Wtg.K.(imText). — «3) Teplitz 1895. 7Ö 8. — 1") VhGeolRA 1895, 161—76.
JböeolRA 1895, 125—218. Vgl. «neh VhGeolBA 1896, 169*75. — W) JbOeolBA
1895, 85—102. — 196) Sitzb.Nat.-Med.V. f. Böhmen 1896, 1, 1—11. — V. z.
verbr. naturw. Kenntn. Wien 1896, XXXVI, 1. 87 S. (Yortr. am 6. Not. 1895.) —
JbOeolBA 1894, 671—788. Vgl. auch V. ». Verbr. nat. Eennta. Wiea 1896,
555-671 (rait geol. K. 1 : 50000). — iW) TepUts 1896. — *») Abh. d. deutich.
Mturw.-med. Y. t Bdhmen „Lotoe" I, 1.
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M Fr. Toula, Qeognoatischer Aufbau der Erdoberfläche.
imgeliSren ; darunter treten auf: die unteren Hangendflötie und Letten, nit dem
Hauptflötz und Liegendletten zur Mainzer Stufe gerechnet, Süfswasserkalke
DiatomeeuBohiefer (Triouyx ap.) und die plastiachen Thone von Priesen, welche
dar Aqaitaniaelien St«& ngembiiet worden. Die liegenden Braunkohleneandsteine
•iad Mittel-OIigocän (Tongrische Stufe).
Das Moldauthal zwischen Prag und Kralup schilderte J. KlvaDa20i). —
J. E. Hibsch Teröffentliohte eine geologische Karte der Umgebung von Tetschen
mit JirliateniDg«|M>).
B. Mäkm, Schlesien. A. R osiwai hat über seine Aufnahme-
Arbeiten im kryBtalfiDiaohen Gebiete des Oberlaufes der Schwarzawa
Bericht entettet^B).
Eine schöne Antiklinale wies er in der Peripherie dee Olimmereohieferbegens
bei Swratka nach. Das gegen NW anschliefsende Gebiet wird in späteren Mit-
teüungen behandelt«»*). Ein Blick auf daa ältere Profil Lipoids (8. 185) und anf
dae neue (8. 187) lifst erkennen, wieviel Terwickelter der Bau des Gebirges ist! —
Eine ausführliche Arbeit über krystallinische Schiefer- und Masaengesteine nnd
Über sedimentäre Ablagerungen nördlich von Brünn hat L. y. Tausch 205) ver-
SiTenflieht, als Erläuterungen cum Kartenblatt: Boakowita— Bianako. Mit aus-
führhchen Litteratnrangaben Aber dieeee seit langem so wohlatndierte Gebiet
(269—77). — Ein Ref ttber Fr. Smydkas Arbeit über Rittberg (Mähren) kat
J. J. Jahn gegeben*»). Unteres Ober-Devon gleichalterig mit dem Devon Ton
ObevwKnntendorf in Preufsen. — E. E. Suefa*>7) hat den öatl. Teil des Blatte»
Urols-Mesentsch in Mähren aufgenommen. KryatalUniiehe Bebieftr, Qnnit viid
Granit-Gneifs, fraglich-miocüne fossilienfreie Sande (Aujead) nnd junge Lehme and
Sande als Zersetzungsprodukte dos Grundgebirges werden auageaehieden.
Mehrere Abhandlungen hat A. Rzehak^OS) über geologiaehe
Verhältnisse in Mähren herausgegeben.
Unter jujderem folgt wieder eine auch an persönlichen Auafällen reiche Er-
widerung auf BittneiB Binwürfe (V, I8S). In der Gegend attdlieh nnd SaUich m
JJnlnn hat derselbe Autor mehrere Miocanlokali täten besprochen«»). — Eine
auatührliche Darlegung hat er weiter den Nieratschitzer Schichten gewidroetaw).
llMMlben rmehen l»b Austerlita, sind bis 60 m mächtig, achUelaen aich am engsten
an die Menilitschiefer an nnd werden nie oberaCee Eodbi oder nnteretea OUgoeia
auigeiaist. — in einem ausfuhrlichen polemischen Referat äufsert sich AI.
JBlttner über die neuerliche Abhandlung von A. Rzekak2ii), die Stellung der
OncophomcMehten betrelfend, und bestreitet die Berechtigung, dieselben mit
Sicherheit mit dem Gmnder Hoiisont n 9araUoliaieren>i>).
Die Verhältnisse des Ostraa— Karwiner Stdokoblenffebiets hat
W. J 1 c in 8 k y in Betracht gesogen 'IS).
««.«if'" geologisch-bergmännische Erwägungen zu deneelben Ergeb-
nS! Li!;,'^ D Stur auf Grund der paläontologischeu, dafs das weatliche Gebiet
Tilt«?^ ^^f i^i^ger« gl»ttbt (gegen
We fskir.h.n ^?^^''^^'}^ Fortaetanng dir flStafUirenden Vormatiei bU
weiiskirchen immerhin Toriianden an.
C. Osta^en. I. Allgemeinea. AL Bittner«!^) zeigte, dafii die
UberachiebuDga^Ersoheiimiigen in den Oatalpen — entgegen der m
202> 'Jvhi^ü^l^^"^' V. Böhmen. Prag 1895. iX, 3. 114 S. -
1895 fsi ^9 f:i"^rl'' ^'o.^"» «0 S. (mit K.). _ M») nOeolBA
«66^494 - aoetvKT''^^^ ^ ^^"^^^ 1^96, 176-89. ~ ^) JbGeolRA 1895,
Bitti mi. IM^^ ^i^«^ - ""'^ Ebenda 97-106. - 208) ^aturf. V.
SSlenm^o? T,*; - ^^«"«i» 11 8. Auch Ann. des Mus.
ST - "nr.Lr.f'.^^Jf r Brtnn XXXIV, Brünn 189«.
Nr 13 18 8 ^^^^^ ^81- V, 182.) - 2i2) vhQeolRA 1894,
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Mähren. Schlesien. Ostalpen. 67
A. Bothplats^^) ausgesproehenea Meinung — ISqgBt bekannt nnd
dne aUgemein verbreitete Enoheiniuig eind.
AL Bittner liit Mine Polemik gegen die Mojsisovics'sche Trias-Nomenklatiu
m allem gegen die veränderte Anwendung des Begriffs „norisch" in überaus
scharfer, aber logisch gewils unanfechtbarer Weise fortgesetzt ^^^). — Die £in-
fVbniif der Besefehnung Myophorien-SehJehtoi fBr die Beiehenhaner Kalke dea
aataiiB alpinen Muschelkalkes wd von Bittner auf das bestimmteste, als yer-
wirrend, zurückgewiesen 2i7j. — Benecko^^^) hat Bemerkungen über die
Gliederong der oberou alpinen Trias und Uber alpinen und auTseraipinou Muschel-
kalk gnnaoht, wobei er sich inBesng auf die Yervendang dea Terminus „noriaeh"
auf die Seite Mojsisovics* stellt. Er spricht sich anch gegen eine Erweiterung
des Komplexes des alpinen Muschelkalkes nach oben hin aus, worin er mit
Bittners Voneliligeii in adiSnerÜberehiBtiniinung sich beAadet. — AI. BittnaY^lS)
hat weitere aasfilhrliche Bemerkungen zur neoaaten. Nomenklatur der alpiiaa TTias
T«röffentlicht, worin er die künstliche Neubenennung der Triasabteilungen verwirft
and dafür, anschliefsend an die bisherige Gliederung und den neuen Erkenntnissen
Bednraog tragend (V, 199), folf^da Eintclliing roreehligt (Y, 199): I. Untere kalk*
arme Gruppe ; Werf^ner Schiefer: [fieser und Campiler Schichten = Buntsandstein.
II. Untere Kalk- (Muschelkalk-) Gruppe : Qutensteiner und Ileichenhaller Kalk (unterer
Maschelkalk Ton Judicarien); Cepbalopodenlagor von Beutte und Grofs-Reifling,
Prezso- nnd Recoarokalk; Reiflinger Kalk, Partnachschichten, Wettersteinkalk,
Baebenstelner, Caaeianer, Wengen - Schichten (Schlerndolomit, Marraolata - Esino-
kilk) « Schreyeralmscb. , Recoarostufe (LadiDisch) oder alpiner Muschelkalk.
III. Mittlere kalkarme Gruppe: Aonsohiefer, Raiugrabener Sehiefer, Lnnaac Sand-
stein (Raibier und Schlernplateau - Sch.) = Karnische Stufe = Letteokohle.
lY. Obere Kalkgruppe : Opponitzer Kalk, Ostreenkalk der bis einschliefslich zu den
Baingrabener Schiefern hinabreichenden Cardita-Schichten (Torer- und Heiligen^
Kreuser-Sehichton) » Qypakeiiper. — HaUatitter Kalk «ad obertriadiaeher Korall-
riffkalk: Einlagerungen im Hauptdachstein bzw. Hauptdolomit. Die ganze Gruppe
= Norisch oder äquivalent dem Hauptkeuper. V. Kössener Schichten (obere
kalkarme Gruppe) und oberer Dachsteinkalk Rhät. Die Anwendung des Ter-
■inu« „Norisch" für etwas ganz anderes (für die II. Gruppe) verwirft B. mit Recht.
Da«, was früher als norisch beaeicbnet wurde, liegt ttbar der Kamisehen Stafai.
(Umsturz von 1892, V, 197.)
E. V. Mojsiso vi 08^20) hat über den ohronologisohen Umfiaog
des Dachstein kalks eine Mitteilung gemacht.
£r kommt zu dem Schlufs, die Periode des Dachsteinkalks umfasse 13 palä-
ontologische Zonen, von denen 7 der Triaa und 6 dem Liaa angehören. Ea wird
erst das Urteil der berufenen Beobachter abzuwarten sein, ob diese Annahmen
oder inwieweit sie berechtigt seien. Uns erscheinen die Beweise dafür nicht aus-
relekend. — HaUatitter Kalk nnd Dachsteinkalk erscheinen schliefsUch als ver-
schiedene Facies vereinigt: Konülriif-, Megatodonten-, Cephalopodenkaik-, Mergel-,
Hauptdolomit- Facies werden unterschieden, was altbekannten Thatsachm ent^
spricht. — Eine Monographie der Lamellibranchiaten der alpinen Triaa hat A.
Bittnar kerauaangeben begannen^).
2. W. Salomon hat im Adamello- Gebiete g6ologi8Qh--petTogrBiph\sche
Studien vorgenommen 222j In der nördl. Adamello-Gruppe fallen die
unlflgarnden Schichten ,,ioi Gegensatz zu LöwlA Annahme" (V, 204)
nnter den Tonalit ein. Derselbe ist intrasir and anterirdisoh erstarrt.
NoEd- und Sttdstook bilden eine „untrennbare Einheit'*, yoreoc&nes
— •
Geotekt. Probleme 1894. — 216) VhöeolRA. 1894, Nr. 15 (8 S.), u. Wien
W, Selbstverlag. 16 S. — 317) Ebenda 1895, 4, 124—28. — 218) ßer, d. Naturf.
üs. ireiburg i. B. IX, 8S1— 44. — »•) Wien 1896. 8« S. ThGMiRA 18«6,
ll Z'f' ~ ^^^nda, 6—40. — 221) Abb. GeolRA Wien 1896. 286 8. (mit
^4 Tat). — 222) siteb. AkBerlin 1896, XI, 1033-48.
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58 Fr. Tonla, Geognostiseher Aofbaa der Srdoberflieh«.
Alter kann nicht bewiesen werden. — C. Riva^^S^ besprach die
paläovulkaüischen Gesteine der Adamello-Gruppe.
G. A. Eoeh^*) hat über die Goeilsinseln zwischen Bellih
und Gaoerthal im Ebätikon geBohmben.
Dem Gebiete „der Triasfolten im NordoeteD der Srmurlmü*'
widmete F. S. Suefs eine kleine Monographie 'S''). Er beaptiolit
darin die verschiedene Ausbildung der kiyetalluiiBohen Sohiefbr
(Glimmenchiefer und Phyllite) als Facies der Metamorphose (Be"
laRtungs- und Regionalmetamorphose). Der Hauptsache nach werden
die petrographischen Verhältnisse erörtert (612 — 70). Die Dolo-
mite und die begleitenden quarzitischen Gesteine liegen teils am
Scheitel oder am Südflügel der Antiklinalen der jüngeren Quarz-
phyllite „der Steinkohlenformation", teils innerhalb der Kalkphyllite
als Einfaltungen (Profil auf S. 601). Zwischen den beiden Phyl-
Uten werden Diskordanzen gezeichnet. Die Phyllite bilden Syn-
klinalen und Bind weiter im Osten durch Abtragung verschwunden.
M. Yacek^) hat einen Berieht über seine Neuaufiiahnien im
MnsUry-eOia erstattet. BotUegendee (mit Walohien) aber dem
Porphyr, darüber Buntsandstein nnd Böth (Konglomerate, GrodlM^
Sandstein [!], Schiefer mit Bellerophon, Avionla Ciarai-
Schiefer, Mergel und Schiefer mit Naticella costata, Zellen-
dolomit), Muschelkalk (roter Konglomerat-Sandstein mit Voltaia
recubariensis, Merfrelkalk mit Halobia Sturi, Diploporen-
Dolomit), Keuper (Schiefer und Mergelkalk, Melaphyrtuff, Raibier
Schichten, Hauptdolomit), Rhät (Avicula co ntorta- Schiefer,
Kalk, Oolith und Dolomit), Oberer Lias (Oolith, Crinoidenkalk),
Oberer Jura (Boter Tithonkalk, Diphyenkalk) , Obere Kreide und
EooSn (Scaglia nnd Nummulitenkalk und -Schiefer). — Derselbe
Autor hat anoh in der Gegend von Trüni BevisionBanlaabmen aus-
geführt 226) _ Arthaber hat in den Judicarien die Triai
studiert^?). Bei Oreto hat er einen KeLi^ von Bnorinus n. sp.
aufgefunden. Der untere nnd obere Musohelkalk wurden ausge-
beutet. Ceratites nodosuB ist von ThornquiBt richtig bestimmt
worden (!).
Einen Führer in das Porphyrgebiet von Bozen hat V. Gr edler
herausgegeben 228)_ — Die Eriiptionsfolge der triadischeo Eruptiv-
gesteine von Pi-edazzo hat W. C. Brögger'^^^j festzustelleu gesucht:
Turmalin-Granit, Monzonit, Labradorit- und Augit-Porpbyrit, Camp-
twnt-, Liebenerit- und Nephelin-Porphyr. (Erschien als II. Bd. dee
Werkes aber die Eruptivgesteine des Kristiania-Gebiets.)
^ u ; ?olnx ^» 2^^) die Fauna der Kalke der JfoiwÄ*
behandelt 230) Aussohluifl der GaBtropoden). Anoh der KontaW-
metamorphismu» der Gneifte und in Homfelae umgewandeltsB Peim
*iS2: f;i**' 1896, XVII, 159 — 227. — ^) VhGeolRA 1894.
») Pallontogr. Stutt^irt 1895 2''?^^' ^
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Ostalpen. 59
wurden besprochejQ 23ij^ — FrecH und W. Volz haben die
Korallen der Schichten von St. Cascdan neu bearMtet^.
Über die Geologie des Garda^StM bat E. Taramelli ge-
Bollrieben
Hax SehloBser^) hat einen Aufsatz „zar Geologie von Nordtirol^' ge-
BChrieben, worin er den Nachweis erbringt, dafs die für Berchtesgaden und das
Salakammergut charakteristische Ausbildmig der Trias westlich im Innthal (St. Jo-
bann b Tirol) beginnt Aneh hier findet sieh der SamMU-Doloiait mit Pomilien
(AnuBonitaii BfnATan, Qastropoden, Brachiopoden und Diploporen) und mit Ein-
lagernngen von mergeligen Raibier Schichten in den oberen, ron Virgloria-Kalken
in den unteren Partien. Auch ttber Lias und £reide finden sich Angaben. —
Um Bodan von Lunabmek aog JT. Blaaa in Betraehtnng*»^).
3. Vom E. E. Ackerbau -Ministerium sind die Hesultate der
Unteniicihang des Bergbau-TerrauiB in den lousm ▼eröffent*
lioht worden^). Auf der Karte sind Gneilsi Gh»nulit^ Homblende-
flohiefer, Glimmersobiefer, Ohloritsobiefer und Ealksohiefer und Kalk
ausgeschieden. Die Gänge streichen vorwaltend von SW — ^NO and
Teiflächen gegen SO. Das Schichtstreicben südlich vom Goldberg
ist ein darauf normales (SO — NW mit SW-Verflächen), im W vom
Sonnblick (am Zirmsee) aber N — S gerichtet bei westlichem Ver-
flachen. — F. Löwl237) (V, 204) hat über den Bau des Grofs-
Venediger und den Granatspitz- Kern"^^^) in den Hohen Taitem
geschrieben. Der Kerugranit (ein „knollenführender Flasergranit")
dei Grois-Venediger, gegen die Grenzen im 0 und 8 zu Aplit und
knoUenlosem Granit Übergebend» bat den Sdiiefeigneils and Hom-
blendegneils der HtUle im Eontakt yerSndert, £jkg]immer^ und
ChloritBchiefer folgen im 8, darüber PhyDite im N; sie erscheinen
auch eingeklemmt im Kerngranit und im knollenlosen Granit. SohoUen-
förmige Zerstückung (Horste). — Auch in der Granatspitzmasse liegt
der „Kerngranit", dem Alter nach dem Protogin der Westalpen
gleichzustellen, als „starre Scholle mitten im wildesten Faltenwurfe
der alten Schiefergesteine". Die Intrusion erfolgte vor der ersten
starken Faltung. Über dem Kern flache Schieferwölbung, in der
Vmgebmig inteDsive Faltung und überstürzte Falten.
Übtr den Gabiigabau der Badgiädier Tauem beriahtate F. Fr ach 98») (mit
trefflichen lUastrationen von E. Suefs). Gneifs, Glimraerschiefer, halbkrystalli-
niwhe Gesteine der „Schieferhülle" Kalk- und Quarz-Phyllit, Quarzit bilden das
Qnmdgebirge; NW— SO streichend und steil aufgerichtet. Die Triaagesteine be-
Bitzen wesentlich ruhigere LagemBg. Warfanar Sahiefer, durch Gypa angadaatat,
Diploporen-Dolomit und Rauchwacke, Pjrit- (Kalk-) Schiefer der, Cardita-Schichten
aU Einlagerung und £infaltung im Kalk. Hauptdolomit, Lias nur in vereinzelten
nBnicbtttlcken**. Naimnnlitenkalk über Thonen mit Pechkohlen am K-Hanga
des Diploporen-Dolomits (Qümbels Funde bei Eadstadt). Einfaltung der Triaa
Überschiebung der Trias durch Glimmerschiefer (Twong). Faltenverwerfung.
Wabenversenkung im Taurachthale. Faltung in der mittleren Kreide, Senkungs-
nrbha (W— 0 n. N— 8) im TcrtiXr. — A. Boaiiral hat dia kiTataltfaiiaahaD
23^) BSQltai. XIV, 1895, 286—89. — »«) Paläontogr. Stuttg. 1896. 124 S. —
2 Atti Ac. degli Agiati IX, Eovereto. — VhQeolRA 1895, 340— Gl. —
B«. Naturw.-med. V. Innsbruck 1896. 28 S. (mit Taf.). — *W) Wien 1895.
loL^ (""it K. 1 : 25000). ~ »l) JbOaolBA 1894, 51Q— 82. — Bbanda
I8d5, 615—40 (mit K. 1 : 75000). — *») Sitab. AkBarlin 1896, 19. Not. 83 S.
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60 Fr. lonlA, <}eog;nostiMli«r Aafbau der Erdoberflaebe.
und „halbkryateUinisohen'* Schiefer aus der UmgebuBg der Radätädter Taaen
•inMk Stadium nntanogaD^.
4. Fr. Simonys groise und musterhafte IMiMi- Monogra-
phie^) itt knrz vor Beinem Tode (f 20. JuH 1896) in glämnnder
Weise zum AbBohloia gebracht worden*
G. V. Arthab er2«) hat in den Reiflinger Kalken bei Btif&ng (im Tiefen-
graben an der Enne) reiche Muschelkalk-Ammoniten-Fundstätten aaegebeutet und
einen Teil seiner Funde bereits beschrieben. Es sind die Schichten des Cera-
tites binodoana Haner (68 Arten!). Im Httagenden fand er Halobiaiiidiicaitn.
Das Profil im Salzathal weist folgende Stufen auf: Untere Seiflinger Kalkt
(Cephalopoden-Horizont) , Obere Reiflinger Kalke, Mergelniyeau mit Halobis
Lonmeli, Oberster Eeiflinger Kalk und Schichten der Halobia intermedia,
Aonscbiefer, Raingrabener Sehiefer, Lauser Sandstein, OpponitMr Kalk, Haupt-
dolomit.
AI. Bittner hat über die Verhältnisse der Trias im Gebul;
des Traisenfilmes (Nieder- Österreich) mehrere vorläufige Mitteilungen
erscheinen lassen 243) gj^g Reihe von neuen Fossilien-Fundstätten
nachgewiesen (Muschelkalk, Halobien- und Aonschiefer, Gyroporellen-
und Opponitzer Kalk). Überschiebungen von Muschelkalk über
Neokom (Aptychenmergel)2'i4). _ Auch im Fielachthal hat A.
Bittner Begehungen ausgeführt 245) und die vier oberen Haupt-
abteilungen festgestellt. Aus den gegebenen lehrreichen Profilen
(8. 387) kann man anf das Beste die Entstehung der Übendde-
bungen an Faltenyerwerfangen verfolgen, doroh welche der Husehsl-
kalk und die hangende Sohiohtreihe auf den Hauptdolomit und sn
einer Stelle sogar über das Neokom au liogen kommt
0. M. Paul 246) hat gezeigt, dafs am N-Rand des WienerwaUn
die Fiyschfalten nach N überschoben sind, während sie im Innern
ganz regelraäfsige Sättel und Mulden bilden. Über Neokom Ober-
kreide und Eocän. — K. A. Redl ich 247) besprach einen von
Dr. Starke bei Hütteldorf (Wien W) im Kreideflysch gefundenen
Zahn von Ptychodus, wodurch das Vorkommen auch der oberen
Kreide im Wiener Sandstein neuerdings bestätigt wird (Acantho-
oeras Mantelli — Inoceramus Cripsi im Kahlengebirge).
A^' ^* ^' Tausch hat sich über Schlier, Oncophora-Schichten
m im Hausruck ausgesprochen 248). Der „Schlier"
(Mergel) liegt ohne Sandunterlage auf dem Granit (entgegen F. R
ouefs). Die Kohle entopricht dem florisont der Belvedere-Sohidi-
ten. — Depdret249) hat sich ttber die mioÄne Wirbeltieribmis
von Eggenburg in Nieder-Österreioh geäulsert. — AuftchlOase in
den tertiären und jüngeren Bildungen des Wiener Beckens im Gebiet
von Wien hat F. Karrer festgehalten 2ö0) (Profil der Krottenbach-
einwölbung im XiX. Bezirk Wiens).
BL ^al*" «''°}^^ ^??*' — Wien 1896. 184 S., lB2Taf., WTert-
Utl rnTt fr? /- Öst-Ung. u. d. Orient 1895, X, Heft 1 u. 2.
u 14 ""'^Pi^f- VhGeoittAi896, 120-26. - 243) VhGeolRA 1894. Nr. 10, H
88^ q7 IS^?^*/'* - ^^enda 1896, 331-36. — läbenda 1896,
189^ 219" ^8^ 5 ^896, 311-18. 818. 819. - »«) JbGeolBA
22 ß Ü ,p1 VhGeolRA 1896, 304-11. - 8») Sit.b.AkWi«i IW».
SS e. — JbGeoIRA 1895, 59—76.
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Ostalpw.
61
6. In einer ausführlichen Arbeit über das Kiesvorkommen von
Kallwang in Ohersteier von E,. Canaval^Sl) findet sich (S. 73) eine
Darstellung der Verhältnisse zwischen den Gneüsen und den bodifar
mefcamorphonwten Gefteinen der KarboBBeriei die Brwälmung ver-
dient. Der AntoT kt snf Grand seiner viden Beobaehtangen an
den Gfaphitvoikommninen nicht zn der Überzengung gekommen, dafs
die von Vacek angenommene unkonforme Lagerung des Karbon über
der Oneifsbane bewiesen nei; ihm scheint es vielmehr, dafs nachträg-
liche Störungen zwischen den plastischen Graphitschiefern und den
starren Gneifsen die Erscheinungen sehr gut erklären könnten. Zum
Vergleich werden die Lagerungsverhältnisse zwischen den nach-
giebigen Bleiberger (Raibier) Schiefern und dem erzführenden Kalk
herbeigezogen. — M. Yacek hat eine andere Vorstellung; nach
seiner Darstellung liegen die Brie im Uoarzpbyllit^.
J. Dreger^ bat Uber seine Aofnabmen im Baäm'^QAwf$he^
liebtet (AngeogneiJb im O, Granitgneiljiy Glimmersobiefer, swei 8er«
pentinzfige, i^ogit); desgleichen über die Gegend von Stor^ in
TIntersteiermark 2^) (Leithakalk vorherrschend auf Triasfelsen). —
Auch C. Dölter^^) hat über den Bacher-Granit geschrieben; er
wurde von D reg er mehrfacher Unrichtigkeiten geziehen 256). —
Über das Bacher -Gebirge (V, 252 — 55) sind mehrere petrogra-
phische Arbeiten hinzugekommen. So von F. Eigelbs?) über
Porphyrite, Granulite, Gneüse &c. und von A. Potoni^äS^ über
Gnnite und Porphyrite. — Über das krystallinisohe Schiefergebirge
der Dngebong ven F&iau bat F. EigeP^^) ausfÜbrlidhe und sehr
ins Einzelne eingebende Darlegungen gemaobt. Gneils, Glimmer^
schiefer (Granulit^ Ampbibolit, Sericit, Glimmerscbiefer und Talk»
•diiflfer). — Im krystalliniscben Schiefergebirge zwischen Drau- und
Krainach-Ihal {iiem&fh^r Anteil Kwalpe) haben Korn, Doel-
ter, J. A. Ippen und K. Bauer gearbeitet 260), — Dag Tertiär-
gebiet um Hartberg in Steiermark und Pinkafeld in Ungarn hat
V. Hi Iber 261) aufgenommen. In meist horizontaler Lagerung
treten mediterrane, sarmatische und pontische Ablagerungen auf.
Zn obeist liegt Diluvium : Löfs, Flufsterrassen und blockfuhrender
Sohutt.
7. R. Canaval^^) hat gezeigt, dafs in der Kreuzeok-Orappe
bei Greifonburg b Kä/ndm Homblendegestone reobt bänfig sind^v
dafs am Graakofel Tonalit auftritt und Porphyrite mehrfach vor-
kommen. Transversale Schieferung verwischt viel&di die ursprüng-
liche Schichtung. Auch die fächerförmige Klüftung stimmt mit der
Schichtung nicht überein. — Über die Auf brucbszone von Eruptiv-
361) M. Naturw. Y. f. Steierm. 1894 (1895). 109 8. — 2«) VhGeolRA 1895,
296—300 (mit K.). — 253) Ebenda 1896, 84—90. — 254) Ebenda 291—93. —
^ M.lf»tuTW. V. f. Steierm. 1894 (Graz 1895). — 266) VhGeolÄÄ 189ö, 379. —
M. Naturw. V. f. Stdfrm. 1894, 901, u. 1896. — ») llin.-p«tr. M., Wien
1894, 360. — 369) JB d. Seckauer Gymn. Graz 1895. 104 S. (mit g. K. 1 : 25000).
gwn vgl. M. Vacek, VhGeolRA 1896, 294!) — «»^ M. Naturw. V. f. Steierm.,
«M 1898 (1895). — 281) jbGeolBA 1894, 889—41«. — «") ElMnda 1895,
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69 Fr. TonU, Geognottitcher Aufbtn der Srdoberfläoli«.
gesteinen in Südknrnten zwischen den Karawanken und Sannthaler
Alpen äufserte sich H. G r a b e r '^^^). Im Grünschiefer, auf iiberkippter
Trias, liegt Diabas. Oranitite in einem gneifsartigen, sedimendären
Schiefer und im Tonalitgneifs geben am Rande in Porphyr Uber. —
Eme ▼ortrefflidhe geologische Karte der Setliohen Analinfer der
KanMm und JvUtehm JJgm (Ostkarawanken und Steiner Alpen)
ist Ton Fr. Teller erschienen^).
AufbruchswoUen legen mitten in den mesozoischen Kalken palSosoUche «od
archäische Gesteine blofs. Fünf Zonen : Earawankenkalke ; die paläozoische Qrün-
achieferzone mit Granit, Glimmerschiefer und Tonalitgneifs; die Dolomite und
KaUce der Kosehnta und Ortacheva; die pallosoiaehe Zone der oberen Sia nad
£anker (Silur — Perm), und daa Kalkgebirge der Steiner Alpen. — Die Kalke und
Dolomite haben N- alpinen Charakter. Am Rande Rhät — Oberjura. Trans-
grodierend liadeu sich oberkretazit>che liudistenkalke. Oligocän. Nordwärti-
geiiehteta Übaraehiebnageii und ÜborkippimgeB. An Südnnde der Steiner Alpei
aber Anaeichcn eines nach S gerichteten Druckes. Ein nördliches älteres (Jura —
Kreideseit) und ein südliches jüngeres (tertiäres) Seakuogafeld mit Terti&r erföUt;
im südlichen an Bruchlinien Andesitdurchbrüche.
G. Geyer^fö) hat Uber die paläozoischen Gebiete der Karnischea
Alpen berichtet.
Ea werdan beaproehen: das Binderkalktomin der Hooakofelketta (Orboidii-
stielglieder), als Obersilur und Deyon bezeichnet (Längsstörungen), das silurii^
Faltengebiet im 0 des roUinik (steilgestellte, enganeinandergeprefste Falten tob
teUs eiluriecben, teils devonischen Thonschiefern, Grauwacken und Kalken, im
allgamainen im K naeli 8, im 8 naeli N fallend). Übei^eifendes Obafkarbon dar
Ahomach-Alpe (Fusulincnkalk'^ über proriuktenführendon Thonschieforn). Dis-
kordant darüber Grödener Sandsteiii und schicferiKO Mor^u-l. — Bei Conieglianaä*)
fimd O. sünriBche Orthoceren und Cardiola iu den „jS etzkalken". — Auch über
marine Äquivalente der Permformation swisehen dem Qail- und Canaltbale sprach
derselbe Autor 2671; Wechsellagerung von Landpflanzen- (Ottweiler-) Schichten mit
FuBulinenkalken (Farallelismoa mit dem obersten marinen Karbon in Ualsland}.
Dia Diploporanfkeiea Ttrtdfefe daa ganae Perm (Artinskstnfe fto.). Die Preehichea
tektoniachee Spaknhttionen (Y, 844) aoUen dadorah ihren ÜBaten Boden Terlieran.
6. Oejer^ hat aach die geologischen VerUtttniasa im Poft-
tafeler Abschnitte der Karnisohen Alpen untersucht.
Im N steilgefaliete, altpaläozoiaeha Sehiefer nnd Kalke; die Wasserscheide
aus flachliegenden jungpaläozoischen Schiefem und Sandsteinen, mit isolierten
Kuppen paläozoischer und mesozoischer Kalke; am Südhange eine kontinuierliehe
Auflagemng Toa penaiaehen Kalken nnd Dolomiten, welehe aaeh 8 eufUlei. —
Zwischen Oberkarbon nnd Wecfaner Sehiefer daa permlaehe Diploporan-DoIoBtt'
NiTean»»»)-
Fr. Frech 270) hat die zuerst in das Obersilur gestellten Ko-
rallen (Riffkorallen) der Karnischen Alpen (Gegend von Paulano)
als unterdevonisch erkannt. — G. De Ange Iis d'Ossat hat
über die Karbon- und Devon - Korallen der Karnisohen Alpen ge-
schrieben 871).
Die geologischen Verhältnisse der Berge von St. Faid in Kärnten hat H.
HÄfer beapioehansa). Triaa tbar FhylUtaa (Karbon) mit Diabaalagan. ö"*-
SM. 127.— 284) Wien, GeolRA 1896. 262 S. 4B1. (1 : 75000).-
r?r - ^> Ebenda 308. — «?) Ebenda 392-413. -
f8) JbGeolRA 1896, XLVI, lW-284 (mit K. l : 76000). - «») VhGaolBA MW,
^ll7\ ZDGeolQs. 1896, 199-201. - 271) ß. SGeoL It XIV, B«
1896, 1. — 272) siteb. AkWien. Matli.-Nat. KL, ClU, 467—87.
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Oatolpen. Ungaro.
68
dener Sandstein, Werfener Sflhiefer, MutehellcaUc (ohne VenteiBernDgeQ), Dolomit,
blsugraue Plattenkalke und Raibier Schichten (Htlobien, Baktryllien), Kreide folgt
diskordant darüber ; Tertiärkonglomerate liegen in den Niederungen, Zwei Haupt-
TerwUrfe, annähernd N — S yerlaufend, haben eine Zerstäckung und Verschiebungen
Tenmehi — Aneli dl« Ottende dee dUufialen Drau-OlttBekgn in Klmlen hMt
H. Höf er behandelt 273). Es verläuft tos St. Stephan Büdlich von der Drau über
Dollach, Klein -St. Veit, gegen Frauenstein bei St. Veit a. d. Glan. Längsee»
Klopeiner und Qdsselsdorfer See liegen in yergletachert gewesenem Terrain. —
P ran teil er hat eine zusammenfiBBeade Daratdlnng Uber fosaile Fannen und
Bieren in Kintoi gegeben ^^}.
8. Über die Geologie des Naoob im Erainer Eani hat F. Ko f b m a t
vorläufige BemerkuDgen gemacht ^7^). Die Hudistenkalke gehören
Ton der Flyscbgrenze bis aar Bradyabank zum Danien. — G. B öhm
bat in seinen' Beiträgen zur Kenntnis der Kreide in den Südalpen
die Schiosi- und die Callaneghe-Fauna beschrieben 276). Die erstere
rechnet er zum oberen Cenoman, die letztere dürfte dem üntersenon
entsprechen, wodurch in den Rudistenkalken von Friaul zwei be-
stimmte Horizonte nachgewiesen erscheinen.
G. Y. Bukowski ^'<^7) hat sioh über den geologischen Bau des
aSrdliohen Teils von Spizsa in Sfiddalmatien auegesproohen.
Werfener Sehiefer, Ifveehelkalk (mit reieber Fann«: Cemtitea, Aeroehordi-
ceras, Ptychites &c.), diploporenführender Kalk und Dolomit (Noritporphyrit
durchbricht diese Bildungen) ; Dzurmanischicbten (Cassianer Schichten mit M o n o t i s
lineata, Daonella u.a.), obertriadiache Kalke (Monotis-, Ualobia-, Daonella-
nnd Ammonitenkalke karaischen Alters). Korallenkalk und Oolithkalko unbe-
»timmten Alters werden untcrscbicdcn. Streichen parallel der Kiistfi; Liini^sbrüche,
Überschiebungen, Verwerfungen Terwickeln den Bau. — Über die Muschelkalk-
Pnma tod Brai2 in Sttddalmatien hat derselbe Antor sebon früher berichtet*'^,
Geratites subnodosus Mojs., Acrochordiceras Damesi Noetl. werden neben anderen
aicher bestimmt. — Kreidepflanzen von Lesina hat Fr. v. Kerner279) besprochen,
Pormen, welche teils der mittleren Kreide angehören, teUs aus der unteren in die
mittlere Kreide reiehen nnd teile auf iltere als mittelkretasisidie Sdiiehten be*
schränkt sind. Die cenomane Cuningharaia und die vielen Dikotyledonen
sprechen für ein oberes Niveau der unteren Kreide. Uber v. K.s Aufnahmen in
IMnutien liegen einige Notizen vor^). Eine längere Auseinandersetzung wird
dem geologischen Bau des mittleren nnd unteren Kerkagebiets gewidmet^)
(Faltengebirge). — In der Umgebung von Sebenico^) wnrde das faltengebirge
studiert (obere Kreide — Nummulitenkalk).
E. Länder der wtffomehm Krone. Ende 1896 erschien in Buda-
pest eine hübsoh aosgeftthrte geelogisohe Karte von Ungarn in
1 : 1 000000.
Tb. Posewitz^^) gab Erläuterungen zur geologischen Spezialkarte von
Mi»marM'8ziget. — Th. Posewita hat aaoh die ürogebang von Alsö-Apsa
ud Dmbe avlisenommen>*).
J. Pethö^) erörtert die geologischen Verhältnisse der Um"
ä"^) JbQeolEA 1894, 633—46. — »*) Carinthia II, 4 u. 5, 1896. — 276) YhGeolBA
IM«» 149— 54. — 9») PaUtontogr. XLI, Stnttg. XXI, 1894, 80 If. — "7) VbeeolBA
IWe, 95-119. 325-31. 379—85; vgl. auch 1895, 133—38. — 278) Ebenda
WW, 319—24 (1894, 120). — 279) JbGfolRA 1895, 37—58. — 280) YhGeolRA
IMÖ» 44S~-44. 258—63. — 281) Ebenda 413— 33. — 282) Ebenda 1896, 278—83. —
2 Sr^P*"* ^8**- M S. — «) Jb. üng. g. Anst. f. 1898, BndapMt 1895, «. —
»«Ida £. 1892 (1894), 69-107. » if- >
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64 Vt, Tools, OaogDottiMiMr Avflwn der Erdobtrfliehe.
gebuDg von Vasköh {Bihar- Gehrrge W., zwischen schwarzem und
weifsem Köree), welche seit Peters nicht behandelt worden sind.
Dyas-Schiefer und -Sandsteine mit „geschiclxtetem Felsitporphyr" und von
Diabst-BrnptioiieB HBtortnwehtB. — Trias-Kalk. Auch die von Peters (Nerinsi
Staszyczii) für Titbon erklärten Kalke südlich von VMköh werdMi alf Triu »
klärt. Pothö gibt Gyroporella annulata als häufig an. Zwischen Yasköb und
Jiimp wurden echte Trias-Fossilien gefunden. — Pyroxen-Andesittuff. — Pontische
SoMohten und DilaTivm. — Im Kodm-Oebirge hat derselbe Autor Detsilaufiiahmen
ausgeführt 288). Zu den obengenannten Formationen können Phyllite als Gnad-
gebirge, Arkosen, femer sarraatiflche Kalke und Konglomerate, HochgebirgsschotUr
und Terrassenbildungen. — Auch ilber das östliche Zosammentreffen des Kodrn-
VAbut lud HegTte-DröeM-OebiiiB^ in Konftat Aitd bat X. PetbS berichtet^").
BSne Geologie der Fruscagora ist von A. Koch erschienen 288).
Bin Feltensattel der jüngeren azoisch-krystallinischen Schiefer bildet die Achse.
Der Nordflfig«! ist zerbrochen und wird siim grStrtenTell tob niditigea jlBgmi
Bildungen bedeckt. Im Süden, infolge eines Einbruchs, eine grofse Bucht mit
Phylliüuselchen, erfüllt von kohleführendem Oligocän. Der Mantel des krystalli-
Bieeheii Kenie beiteltt m Sedimenten, die mit der unteren Trias beginnen. Jura
und untere Kreide fehlen, nur Thon- und Mergelschiefer, sowie Sandsteine der
obersten Kreide finden sich. Darüber folgen nach einer Lücke das erwähnte Oligocän
und die mediterranen, sarmatischen und pontischen (Beociner Cementmergel-) Bil-
dungen. OberpoBtisobe Otrdien vnd die PtlBdiaeBichichten treten hier mid dt nt
Qnarztrachyte haboB daa Oboroligodfai dnnlibroeheB.
Über die Gegend zwisoben den Flüasen Gr. Kockel ond JÜt
sprach sich A. Koeb ai»^).
Am Roten Berg bei Mühlbach treten über den roten Thonen, Saaditeinen und
Konglomeraten graue Globigerinen-Mergel auf. Sarraatische Schichten sind weit
Tvteeitet Auch pontische Ablagerungen sind bekannt, Spuren der leTantinisclieB
Statt aber airgmida aDgetroffea.
In dem Berioht der Plattwate -Kommission (1892/93) gibt L.
Loczy eine geologisehe Gewhidite dee Seebeokens^.
Es ist eine seichte, bis 160 m tiefe Wanne ao der Grenze «wischen dsa M
JN Sich erhebenden, NW fallenden Triasschichten und den horizontal gelagsrt«
pontischen Schichten. Die ersteren bilden ein Hochplateau, das durch Meeres-
abrasIoB entstanden ist. QrabeuYersenkungen in alten Flnfsthälern und Horste
dazwischen bildeten die Wanne. Seine beatige regataniUsige Gestalt bildete «itk
aer bee durch die Arbeit seiner windgepeitschten Wellen.
»mm ^^^'^^^'^^^^ ^^oatien (bei Pregrada) hat Gorj anovi c- Kramberger^si)
ose Yorkommen tob alpbiem Muschelkalk (Schreyeralmschicbten) nachgewiesen.
Baa Kalkgebirge in der Umgebung von Kraasova (im Banei)
bat Roth y. Tel egd untersucht 292).
««^ WWW— OSO gibt eine gute VorsteUung Ton dem Faltenbsn
und den Hauptstörungslinien. Über dem Gaeilb ÜB G folgt Idti-Sndstein ; darüber
wigtem offenbar überschobener und umgelegter Faltensattel von Malm und unterer
'^«"«»^^^ern untere Dyas auftritt; dann folgt gegen W eine Synklinale
efu^^n Malmiehiehten, die an eine? Verwerfung abstofse«, o
(Neaeren-, Gryphsöenschichten) ; Callovien und Malm folg«
awuber^J)^n scheint wieder ein gegen 0 fibevgelegter Sattel (Malm-ütlu»)
»)^th^NÄ «W» 6»-8«. - ») Ebenda 1896, 65-4«. -
Siii" ♦ ? Z'"' ^'^^'"'^ 1^96, 45-227 (mit geoL K. 1 : 100000). -
deut^I^ p. i^y^LF^^^^'^'^y" 85-89; Klausenburg 1895. üng. mit
^'moTol^ JÄa"^^^^ Soc Hongr.' Q6ogr. XXII (1894) ; mit K. 24 8, -
SiLiio ' - •») Jb. ÜDgfGeoL A. t 1898, Badq^ ISW,
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DiBflinaik. SkandiiiftTiw.
65
«n einem Kreidesattel an einer Yerverfong abzustofsen. Gefaltetes Oberkarbon
mit pontischen und diluyialen Bildangen in den Mulden scUiefBen das Profil im
W Ton KrasBova ab. — J. Halaväts berichtete über die Neogenbucht von
Szöczän-Tirnova im Banat^ss). Krystallinische Schiefer und Gesteine des Ob.-
Karbon, untere Dyas und Beqnienienkalke bilden die Unterlage. Mediterrane Mergel
Mit AaeilUria glandiformis «nd (^ngerieneeldchtea (Thonei Said« v&d Gtanä-
itaiie). — J. HilftTiti hftt ftnek in der Umgebnng tmi Beeioia gearbeitet^
Die geologischen Verhältnisse im Durchbrach der untersn Donaa
schilderte F. Toula^^^) mit Hinblick auf die RegulierungaarbeiteiL
in den Weitangen nnd StromsohoeUen und am „Eisernen Thor''.
Dänemarh
Über die geologischen Arbeiten in Dänemark im J. 1S95 gab
K. Rördam^^^) eine ÜberBioht.
Sdhmden. 1. Das zentralskandimvücke Bergland hat A. £. Törne-
bohm untersnoht^.
Die dieeee HoehvebivgegeUet «MHDnieiieefcMBdeB Femationett eiad die fol-
genden: die älteren algonkischen und arcbSischen Bildangen (ürgebirge: Qneifie,
Orannlite, Glimmerschiefer &o., ögongneifs, und von Massengesteinen: Diorit,
Qabbn» nnd Hyperit, Porphyre, Granite nnd Oancrinit- Syenit). Die jüngeren
algonkischen Bildungen: Dala-Sandetein in Dalarne, mit Diabaslagermassen in gana
flach synklinaler Lagerung; Sevegruppe (klastische [Sparagmit- Formation, Hoch-
gebirgsquarzit, Birikalkstein; Seiohtwasserbildungen] und krjataliiDschieferige Ge-
eteine [ireadiiefer: quanige Olimmeraehiefer, anphibolitbelie Schiefer nnd naeeige
Ämpbibolite, brauner Glimmergnelfs] ; Silur in zwei Facies: eine kalkstein- und
fossilienreicbe im 0 und S der Sparagmitforraation und eine kalkstein - und
fbMilieoanne im N und W. In Jemtland finden sich Übergänge. Die untersten
Bildungen im Trondhjemer Badcen bilden die krystallinischen Börosschiefer (auch
fruchtschieferartige Bildungen, mit Olivin und Serpentin), mit den oberen Gliedern
der SeTegruppe das Kambrium vertretend. Sie werden in die Brecksohiefer und
in die StSren-SingsSs-, Selbn-, Horin-Meraker-, HSiland-SnIeehiefer- nnd die
Kknegruppe unterschieden. Im TJntersilur dee Oetme finden eich Primordial-
lesBilien und Graptolithon. Qrünsteine, Porphyr- nnd GranitgSnge und Rhomben-
porphyr gehören in das Silur. Devon ist fraglich (versteinerungsleere Sand-
steine). — Faltungen treten beeondere im Trondbjemer Becken anf. Sie Terlanfn
von NNO — SSW. Überschiebungen sind sowohl pegen W (unbedeutend) als anoh
0 erfolgt. Gegen 0 nnd 80 sind, besonders in Jemtland, die alten Ire-
Mbiefer weitbin über dae ffilnr geschoben worden, an einer im allgemeinen gana
flachen uberschiebungsflicbeO). Durch nachherigen Abtrag iet die gewaltige Scholle
vielfach aufgelöst worden, ao dals eie jetat in der Form von inenUren Uaieea
auftritt.
Die Grandzüge der Geologie von Schweden wurden schon früher
▼on A, E. Törneboh m298^ zur übersichtlichen Darstellung ge-
bwobt. ^ Von J. C. Moberg 299) erschien ein Beitrag £ur Kennt»
niB der sohwediaohen mesosoischen Bildangen. — Anoh die ober-
Bilarisohen Poridonomyenechiefer in SJeoM hat derselbe Autor be-
^ *5 jlj. Ung. GeoL A. (1892) 1894. — 2W) Ebenda (1893) 1895, 111—24. —
J öttfiften d.V. a.Verbr.natuTw.Kenntn. 1896. 99 8. (mit K.). — aw) oanm.
lÜfl v^*'" ' Kopenhagen 1895/96, Nr. 7 u. 8. — 297j Handl. K. yetensk. Ak.
i?J®» ^Vni, .0. 210 S.; mit K. (1 : 800000) u. Prof. — 298) Stockh. 1894.
«JB.; mit 2 geol. IL. (1 : 8000000 u. 1: 3500000). — ^) Bih.Vet. Ak. Handl.
18 8.
Qeogr. Jafavbneb ZX. 5
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66 Fr. Twüä, Gtoognotttiebw Anfbav d«r Erdobcrfliehe.
sproohen *^). — J. D. Wallerius 301) hat das Kambrium von Vegter-
geÜand studiert. (Zone des Faradoxides Tessini, des P. Forchhammeri
und des Agnostus laevigatus.) — Von G. de Geer*^^) erschien
(schon etwas früher) eine Beschreibung der quartären Bildungeo
von Salland (in 8*Schweden). Sie werden in Glazial-, glaziofluvia-
tile, marine, Plufs- und biogene Bildungen unterschieden. — Einer
Mitteilung E. Svedmarks^^) über die südschwedischen Erdbeben
ist ein Kärtchen beigegeben, auf dem die Störungslinieu eingezeich*
net eindy an weldie die Eidbeben gebunden enehmnen. Vorwaltond
von SO — KW Yerlaufende Linien mit einigen TransTenalen« —
A. Hennig hat den Ahnssandatein (obere Kreide) beeprochen**)
nnd die Fauna beechrieben. Viele Bofainiden, BryozoeD, Bradiio-
poden» Ostrea veeicnlaria nnd andere Arteo. Im gansen 68 Formen.
A. 0. Nathorst^) hat fossilienfQhrende Thone (aus der Äncylas-Zeit) Ton
SkattmansS (Upsala W) untersucht. Neun Horisonte (zusatnTnen Ilm mächtig)
werden unterschieden. Aufser eingeachwemmten Diatomeen nur Land- und S&b-
WMterfosailien. Brtto Vertinnig (die BiMmg dae Ktiiilt tob Calais beginnt).
Mächtige Flässp oberhalb der Enge mündend. Interglazialzeit : Erosion, Thal-
aasforchang, Transport auf weite Entfernungen ; Ruhe, geringe Eroaion, fippige
Vegetation (Pinna, Betula» Ainua, Fopulus, Salix &c.). Zweite Vereiaung: Binrill
in die Nordsee, ItlnitriBe OberflntaBf , die nVue in die Nordiee. Poet^niil:
•tarke Erosion.
Über die Silurformation in Jmthnd berichtete C. Wiman306),—
Von A. G. Högbom307) gind mehrere Abhandlungen auch über
glaziale (in Upland) und interglaziale Ablagerungen (in Jemtland)
erschienen. Die „Urgranite" und „Urgneifse" in Upland erklärt
H. für magmatische Eruptivmassen, die Schieferung sei durch Pres-
sungen im Magma zu erklären. — In interglazialen Thonea fand
er verecbiedene Kriechspuren.
2. Über das Nephelinsyenit-Gebiet auf der Insel Alnö (Bottiu
Meerb.) bat A. Ö. Högbom^osj ausfuhrlich berichtet.
Bt liegt Ml NO der Inial nad eteht mit KtUcatein in naher yerUndinr,
welcher sowohl inmitten der Masse, ala auch näher den Rändern, gegen den um-
geänderten Gneifs, auftritt. Nephelinsyenit schlielbt &alk nnd letaterer den eraten
ein (Übergänge! Kalle magraatischer Natur!).
3. GunnarAndersson809) hat über spätglaziale und nach-
glaziale Ablagerungen im mittleren Norland geschrieben. Fossilfreie
nnd foeail^brende Flufsablagerungen (letztere pflanzenfahrend) w«P
den untersofaieden. Sowohl in Sola- als auch in Salswaaserablage-
rangen finden rieb die Foseilien.
4. Über die Geologie der Orsa-Finmarkm-Dalama ßcbrieb B.
Syedmark^lO). Vorwiegend krystalliniiehe Gesteine, Gneift im
^ Sver. Geol. Ünders. Stockholm 156, 1—23. — 301) Diss. Lund 1895.
72 S. (nut Taf ). — 802) q^^^ Unders. Stockh. 1893, Nr. 131. 76 8. (mit
Sis^^u }'\ '^ ^ FSr. 1894, 193-224. 357—60. 597-688.
804) Ebenria \VI, 1894, 492-^r.30. - 806) Ebmdti XV. 589 -87. — B.Geol.
21 S. — 307) sved. geol. undersSkn. 189.3. Förh. Geol. F5r.
S' T ^ Förh. Geol. För. 1895, 100—60. 214-56 (mit K. 1:40000).-
W) Ebenda 1894 631-76, 666-708. - 810) Ebenda 1895, 161-88. ««O^««
(nut K. 1 : 250000).
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8kaiidioftTi«D. Qro&britMuiMD nad Iri«ad.
67
NO, Porphyr im W und SW mit Diabasgängen, Titanitgranit im N.
YoD Sedimenten nur Quarzite und Quarzsandsteine im mittleren Teil.
5. Hj. Sjögren"^^^) bat einen neaen Beitrag zur Geologie des
8ii]Hilma*Grabenbeurka geliefert. An der GUmnienohiefer>6reiise
gegen GrfiDBteine (Oabbros) liegen die Erie. — Einen TorlMifigeii
Bericht über die physikaliBohe Geographie der Litorina-See gab H.
Munthe heraus*^). Die L.-S. war salzreicher und wärmer als
die heutige Ostaee. — De Geer hat auoh über Strandlinien Ton
ehemaligen Binnenseen geschrieben ^^3).
Süfswasserthone in Flufsthälern des Hochlandes führen ihn zur Annahme der
Existenz von Binnenseen. Der gröfste wird Ancjlus-See genannt (57000 km'
grob), an Stell« d«r hmitigui Ostaeai
Norwegen. Geomorphologiache Beobachtungen aus Norwegen hat
E Biehter*^) bemnsgegeben. I
Der •nffiktleode 0«g«iiMti iwiMheo den flaehwelUgeo Fjalditndidiifleii lad
den energischsten Erosionsformen der Fjorde wird besonders hervorgehoben, welch
letztere neben ihrer Steilwandigkeit ausgezeichnet sind durch das Zurücktreten der
Tenweignngen. (Transgression während der Eisseit und gegenwärtige positiTO
StniidvinnehMbiiiig.)
1. W. C. BrSggerSlß) (IV, 247) hat eine monographische Bearbeitung der
EniptiTgesteine des Cbristianiagebiets begonnen. Als erster Teil liegt uns eine
umfangreiche Abhandlang Uber die Grorudit-Tinguait- Serie vor, welche auch
detlüUerte Angaben ttber dio Art dea Anftretens und dm genetieehen Verband
dieser in Natron-Graniten auftretenden Ganf^gesteine enthält, welche durch Über-
ginge verbunden erscheinen. — M. Eeusch^^®) gab geologische Notizen ttber
die Region uSrdKeh Tom Palrannd-Set hertvi: Thonglfmminehiofer nnd ütwe
krystallinische Schiefer sind weit verbreitet, Granit besonders im südlichen und
mittleren Teil, Olivinfels und Serpentin im Süden, Grünsteine im nördlichen Teil.
Weite Flächen sind mit Glazialablagerungen bedeckt. — Desgleichen ttber Tele-
niikm (W.T.'OhrietiaBfn), IiiMr-Htrdanger, Nnmedal und HalliBfdal. ArehUnh«
Landschaften 81^). — 0. N o rd en skiSld^") hat über die postarchäischen gneifs-
iluüichen Granite von Sulitelma in Norwegen nnd über das Vorkommen von sogen.
Keffrorionaqoars in Gneifsen und Graniten geschrieben. Intrusivmassen sind bei
dar Faltung in die ungeboidMi Selurfer «ingvdrongaD.
2. Drei Ueuere Abhandlangen hat H. ReuBchSl^ ttber Erd-
beben in Norwegen ▼eraffentlioht.
Groftbrüannü» und Jrkmd,
AligemeineB. A. C. Ramsay*s physikalisohe Geologie und Geo-
graphie von Grofsbritannien hat H. B. Wo od ward in 6. Auflage
neu bearbeitet 319). — E. Hu 11 320) hat Beiträge zur physikalischen
Geschichte der Britischen Inseln erscheinen lassen. — T. Mellard
Reade32i) hat die britischen geologischen Verhältnisse mit den
Jaltangen und Verwerfungen der Erde in Vergleich gebracht.
F8rh. Qeol. F5r, 1895, 18»— 210 (mit K. 1 : 100000). — 812) ß. geol.
«Jt Univ. üpsala 1895, 1—30. — Förh. Qeol. För. XV, 378. — 3H) Sitzb.
ÄWien, Math.-nat Kl., CV, 1896, 147—89. — ^) Kristiania 1894. Vidensk.
Skrifter I. Math.-nnt Kl. Nr. 4. 906 8. (mit K. 1 : 100000). — »»«) Chrlatitaia
Yid. Selsk. Forh. 189ß, i. 42 S. (mit engl. Ansz. u. K.). — Ebenda 2.
102 8. (mit K.). — 3i7j B.öeol. Unat. Univ. üpsala 1895, 118—28. — si») Chri-
2iamaVld.Porii. 1895, 10. 79 8. — »») London 1894. XY u. 481 S. (mit K.). —
Sondra 189A. — •«) GaolHag. 1895, 667.
5«
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68 Fr. Tonla, etogBostfadiir Avfbtu in Erdobtrilidie.
Über die tertiären Basaitplateaus von NW-£uropa schrieb
Arch. Geikie^22j,
Zahlreidie Uldliehe DtrstelluDgen TerBiDnlichen die Btratigrapbiscliea Yer-
hältoisae, die Aufeinanderfolge der ErgttiM, Dnrvhbrllebe und Iiijektton«ii vaA
Vorgänge des späteren Abtrags der Plateaulaven. Die VulkanschlSte werden
folgt, die Ververfangen and Gangbildungen festgehalten, Konglomeratausfüllungen
▼nUctniMher AbflulsdAiinigan BBehgewiesen. Nach Zwischenlagerungen vou Kon*
^moraten wird auf Plursläufe während der Tolkaniscben Period« fesdilMNi.
Intmiire GabbrosSaS) auf Skye und Granitophyr-lntrusionenSM) werden bespro-
chm, und endlich werden aach die NW-europäiachen Basaltplateau-Bildungen mit
j«BMi d«r MUfln isUndiMhen Vorgänge verglichen. Den Schlafs bilden Auaeinander-
aetzutigon über die Besaltate dos sich Tollziebendeii AMng«, irie rie ndiiM
der Betrachtung der heutigen Oberflächeii|{estaite]ig «gtben.
H. B. Wo od ward 325) seine monographische Bearbeitung
der Jurageateine Grofsbritanniens (V, 336) fortgesetet, indem er
den mittleren und oberen Oolith in Betracht zog.
Einen Vergleich zwischen dem englischen und französisohen
Genoman bat A. J. J u k es - B ro w n e angestellt 826),
Er rarbiodet Gaiitt und Grünsand : es seien dies nur verschiedene Facie«.
Der Chidkraarl der Insel Wighi tümmt mit dar gUukonittaebw Xi«ide in Fnak-
reich überem. Das Cenoman von Ham and Bönen ist dto PortMtnuig
unteren Chalkmarl in SÜdengland.
A. England. 1, Längere Auseinandersetzungen widmete F. G.
Bonney327) den Serpentinen und Hornblende-Gesteinen dee Zewni-
Bisi/rikü; er erklärt die ersteren für umgewandelte Intrusionen. —
C. A. McMahon hat seine Mitteilungen über die Gegend von
Dartmoor (V, 349) fortgesetzt 328) ^ indem er auf die metamorpho-
«ierten trachytischen Tuflfe hinwies.
^ 3. Einen wohlmarkierten Horizont von Radiolarien - Gesteinen
in den unteren Kulm-Measures von Devon, Comwall und JF-JSomerad
▼erfolgten G. J. Hinde und H. Fox329),
Sie finden ikh neben Trfloblten (Phillip sia u. a.), Brachiopoden (Pro-
üuctus, Chonetes, Leptaena &c.) und Pleurodictyum Decheniannm
uV' jT betre£Fendeii Schichten in zwei Hauptlagen im nörd-
iWMn und afidl. Teil des Kulmgebiets nahe an der Grenze gegen das Devon auf.
iL Hioks^SO) iiat über die Morte Slates in iJ-Devon und W-
Somerset beriohtet.
maJ^ ""'^fl"*? ^^"•^ <<^a*wd6Ton) im Gebiet» und etofpen awiaehen tw
•Uttwarts verflachenden Verwerfungen im Norden an den Sandsteineo und Scbie-
iSI-JkJ" ^"«^«0 »° den noch jüngeren Sandsteinen derPickwtU-
Jleronbeda ab. Alles in Palten gelegt, welche 0— W streichen.
/n- k* ^"■'*^*) „Grünsteine" aus Devonshire beschriebeu
lüiabaae und Paläopikrit). — Über die Purbeckschichten im Wardour-
(Dorget) haben R. Andrews .und A. J. Jukea-Browne332)
oerwutet und viele vergleichende Profile gegeben. — Über Schiebt-
Störungen tertiären Alten in Dorset machte A. Straham»») Mitr
oqL,7? £5rJ?- T ^ eeol. Surv. London 1896. - 328) QJ 1896,
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GroÜBbritaanieii.
69
teiluDg. Zwei Paltungen, eine vor Ablagerung der oberen Kreide
und eine iweite im mittleren Terti&r, werden naohmireiaen geeaeht.
8.8. Buokman^) hat daa Bi^odan (unterer Teil dea oberen
ItoL-OcUit) 'Won Mid-Q>ttmoolds ausführlich besprochen und mit den
Zonen der französischen Alpen (Haug) und der Normandie (Monier-
Chalmas) in Vergleich gebracht.
AU stratigrapbUche Einheit fährt er di« „Hemera", den Höhepunkt der
Entwickelnog einer oder mohrerer Aiteo, ein, ifai Begriff, der wahrhaftig Dichte
Neues vorstellt und sich als Horizont, Bank (mtp^iflUwaise für den schwäbischen
Jora längst in Anwmduig befindet. Nor immer m mit solelMin ODDötigon Ballast,
bis ins Absurde!
Eine eingebende Darlegang über die Aufeinanderfolge der Jura«
■ehiobten in den DondryHiE'B haben 8. 8. Buokman nnd B.
WiUon gegeben^). (Toardan, Aalenian nnd Bathonian.)
Über vertikal au%erichtetea Tertiär swiaehen horiiontal lagern«
der Oberkreide in Bincombe (Dorset) berichtete 0. Fisher^. —
Dem unteren Ghr&naand von 0-Surrey widmete T. Leighton^^)
ausführliche Auseinandersetzungen auf Grund einer gröfaeren Anzahl
von vergleichenden Profilen. Die Folkestone-Sande sind in tieferem
Wasser abgelagert, als bisher angenommen wurde. — Eine Abhand-
lung W. Hill's und A. J. J ukes-Bro wne's^) beschäftigt sich
mit dem Vorkommen von Radiolarienreaten in der oberen Kreide in
den Melbonmfalaen. — Eine Mitteilung Uber Spalten in den Uber
dem Wealden liagenden Hytheaobiohten mit Knoäienreaten von teila
rezenten, teile düitvialeii Tieren im Shodethal in der Nähe von
Ightham in J^mt hat W. J. Lewis Abbott^) gemacht. (Ele*
phaa ap., Rhynooeroa antiquitati.^, Rangifer tarandus &c.) — Über
pleistocäne Ablagerungen im Themsdhal bei Twickenham haben J. R.
Leese n^) und G. B. L äff an berichtet. (Von Säugern wurden
nachgewiesen : Bos longifrons, Rangifer tarandus, Bison priscus &c.) —
E. T. Newton^i) hat in ungestörtem paläolithischen Terrassen-
aehotter von Galley Hill in Keut menschliche Schädel und Knoohen-
nate aii%efanden.
8. Bei Herefordahire Beaeon hat A. H. Ghreen**^ daa Vor-
bmunen von Porphyrit und Diabaaporphyrit angetroffen, die mit
dazugehörigen Tuffen jünger eradheinen ala die kryatalliniaohen
Schiefer der Malvem Hills. — Über die „permischen" Spirorbia-
kalke von Wyne Forest (8. Staffordshire) schrieb T. CroabeeCan-
trillsiS); er rechnet sie samt den dünnen Kohlenlagen zum oberen
produktiven Karbon. — G. W. Lamplug h 3^) hat über die Speeton
Swiee in Yorhhire und Lincolnshire gesprochen. Die Clayschichten
xmcben im Speetonprofil vom Portland bis ins obere Neocom (Zone
das Hoplitea Deahayeai und Belemnites brunsviceusis).
Ober das Ttrhiltnis BwiMhea dtm Q»bbro von Oarroek Fell (OeUet der eng-
yphen Seen) und dem Gn&epiLyTkein hat A. HarkerM») «me Arbeit varSffent-
,-^"*) QJl«M, 888—461. _ an^Qj 1896, 669—720 (mitK.). — «») GeolUftg.
JJ9«, 246. — ai?) Qj 1895, 101—24. — 338) Qj i895, 600—8. — 839) Qj i894,
iII""'"* — ""XW 1894, 453—62. — 3*i) QJ 1895, 505—27. — 3*2) QJ LI»
895, 1-8. — QJ 1896, 6S8— 46. — «**) OJ 1896, 176—818. — »«) QJ
1W4, 8U-67J LI, 1896 (?), 186-47.
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70 Fr. ToalAi OeognostUcher Aafbaa der Erdobsrfläehe.
lIAtf worin b«MBdm die EiBwirkniign der IntranonsmasBen aufeinander and
die dadvrch entatehenden GeeteinaviriAtioneii beapioeh«D werden.
J. E. Marr^ hat die Sümpfe des engÜBehen Seengebiots oiow
Besprediaog unterzogen (Eiserosion and Moränenablagwangen). —
W. Gun und C. T. Clough haben eine Geologie von ÜMIMr-
Imd herausgegeben 3*7)
Die Crush- „Konglomerate" (oder -Breccien) auf der Insel jUm
(bis 500 Fufs mächtig) und ihre eigentümlichen Streckungen und
Verschiebungen in den Skiddaschiefern besprach G.W. Lamplugh*^).
atts machte petrographische Bemerkungen dazu.
JFkkt, F, R. Cowper Heed besprach die Geologie de«
Gebiete^ von Fiahgoard in Pmbrokeshtre. Silurische Schiefer mit
G^ptolithen fta, wenig gefaltet, treten nur hier und da zu tage; weit
werbleitet sind nluriaohe (Qnarzporpbyre und Porpbyrtuffe) nnd
jüngere (Melaphyre und Porphyrite, Diabase, Gabbros und tradiy^
tische) Eruptivgesteine. — Die Geologie der Umgebung von Cv-
marthen haben Miss M. C. CroafieldMO) xmd Mise B. G. Skeat
untersucht (Silur). Das Vorkommen der Tremadoc- Gruppe whd
nachgewiesen. ~ Ph. Lake und S. H. ReynoldsSöl) besprachen
die silurischen Lingulaschichten („ Dolgellygruppe ") und Eruptiv-
gesteine aus der Gegend von Dolgelly. Andesitlava- Durchbruch
und Diabas -Intrusion. -- Miss G. L. El Iis und Miss E. M. R.
WoodM») haben die Llandoverygesteine (an der Basis des Silur) von
Convay in N^Walss einer Untersuchung unterzogen. — F. Lake^M)
beepraoh die Denbighshire- Serie von S • Denbighsbire und vergM
die Schiohtfolge der .»Welsh Borders'' mit den entepitodieaden Bfl>
düngen in N-Wales und im Seengebiet. Hit Ausnahme der Sünr-
kalke des ersten ])istrikt8, welche sich in den beiden anderen nicht
finden, herrscht schöne Übereinstimmung. — Uber die Geologie
des östlichen Teils von Anffl^sey berichtete Ed vir. Greenley^M).
Karbon diskordant über gefalteten und mehrfach gestörten krystslii-
nischen und Grün-Schiefern.
/VT ^- J^^^'^'^^«^^- 1- Von der geologischen Karte von SOMmi
(V 367) erschien das Blatt 355): 12. Oampbelton von R. G. Symes
A n r Blairgowrie von J. Geikie, fl. M. Skae
und G. Barrow. - Von A. F. Calvert856) erschien eine geo-
logische Karte von Coolgardie. — B. N. P e ac h 3ö7) bat eine weitere
Mitteilung über die Olenelluszone in dem grofsartigen nordschotti-
schen Uberschiebungsgebiet (III, 333. 334) gebracht. — Über die
iJeziehui^n zwischen Graniten (z. T. blättrig geworden) und kry-
stalliniBchenSohiefern in O^StOherland schrieben J. Horn und B.
Greenlyoos),
5ßai?7 ??r;*®' Surv. London 1896. - 8*8) QJ 1895,
fn.it "~ ffiu St 149—94 (mit K.). — 360) qj i896, 423-441
d.B r895 ligeTi' fi^«lf -J"^ ^ «"-32 (mit Prof.). - 3«) La».
«? ^ 1896 688 60 ^' ^ - »«) OJ 1894, 681-76. '
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WilM. Sehotflaiid. Irland. Hiadarltiide.
71
2. Die Massengesteine der unterkarbonen roten Sandsteine des
atidlichen Teils der Insel Ärran in Schottland hat G. S. Corstor-
phine^^^) in Betrachtung gezogen. Quarzporphyre und Diabase
treten in Decken auf. Quarzführende Diabase sind älter, Analcin-
Diabase jünger als die Quarzporphyre. — Über die Granophyre
mit QabbroeiDSchlüssen in Straith auf Skye äufserte sich A.
flarker3fl0).
C. Irland. Über das Alter der trachytisohen Gesteine von Antrtm
hat A. Mc Henry^^^) dahin berichtet, dafs dieselben als Lakkolith-
bildung aufzufassen seien, eingedrungen zwischen die tertiären Basalt-
mandelsteine und den jüngeren Säulenbasalt. Der Granit derMourne-
MouDtaioB zeige Ähnlichkeit mit dem Trachyt von Tardree und sei
▼nUeieht terti&ren Alt«n. Das zuletst genaimto Traohytrorkonim«!!
bttpraob G.J. Gole^ als Rhyolith, der Ton Blöcken und BftpiUi
▼OD Obsidian und von rhyolHliisehen Sauden begleitet sei. (yergldioh
mit den ungarisoben Rbyolithgebirgen : weltgehender Abtrag.) —
Über die Einlagerungen von zum Teil olivinfilhrenden Gesteinen
(Andesite und Basalte) zwischen silurische Schiefer mit Kalkeinlage-
rangen und die Grits von Kildare sprachen S. H. Keynolds und
C. J. Gardiner363).
Niederlande.
Über die niederländische geologische Karte erschien eine Mit-
teilung von J. L. C. Schroeder van der Kolk 36*).
Die Pliocänablagerungen in Holland zog F. W. Harme r^ßS) in
Bedacht. Er verglich dieselben mit dem belgischen und englischen
Crag und erörterte ihre räumUobe Yerbreitniig im nordwestlieheii
Baropa. Er sah sich genötigt, eine neue Stufe „Amstelien'*
iwischen Sealdien uod PleistooSn einsnsobieben.
H. van CappelleSß«) (V, 387) hat auf Grund vieler Tief-
bohrungen Mitteilungen über glasiale und vorglaziale Bildungen in
Gelderland gemacht. Tertiär nur an drei Stellen.
Ebenso hat derselbe Autor Über DilurialBtudien im 8W von Friesland be-
nebt«t^7^. In friesland werden unterscliieden : unterer Qeschiebelehm , jong-
^stUOct Sand, HMMweblick mit iuit«rlag«nid«B Torf, HeemMUid. — fliiM
Zasaromenstcllung der Ergebnisn d«r ai«derUtodiNh«D DQaTjalfonohlulg bat der-
selbe Autor herausgegeben 388j,
Sedimentärgeschiebe ans Holland hat P. G. Krause bespro-
chen 369). Neu ist das Vorkommen von Graptolithenschiefer, Fene-
ateUeokalk, CyclocriQUskalk. — Über quartäre (diluviale und alluviale)
Sandeln den Niederlanden schrieb Schroeder van der Kolk-^^Oj.
«•) Min. u. petr, M. Wien 1895, 443—70. — 380) qj isgg^ 320—30. —
QeolMag. 1895, 372, 260—64. — Ebenda 276—90. — ^) QJ 1896,
587-605 _ 884) f. q^,^ jgjg^ 1,9, ^ QJ 1896, 748-8« (alt
Ä.}. — 366) vh.Ak. Amsterdam 1894. 20 S. — 3«7) Med. Geol. van Nederland,
Amsterdam 1895. 16 S. (mit K. 1:50000). — 368) t. AardrGen. XIU, 1896,
l— »4 (mit TW.). — 869) ZDQeolQa. 1896, 363—71. — »0) NJb. 1896, 271—76.
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72
Fr. Toni«, QMgiMttiMlifr Aufb«« der Brd »beffliehe.
1. Von der geokgitolieii Karte von SMm^^ (1:40000) ar^
schienen die Blätter (V, 389):
41. Zeveneekeren— Lokeren, 43. Hoboken— Coutich, 67. Terraonde— Puan
Ö8. Boom — Malines, 59. Putte— Heyst op den Berg, 74. Haecht-Rotselaer!
7Ö.TUTorde-B6inp8t, 8Ö. Howbreck— St. Marie Sottegem, 99. llsbeca— NederbrakeL
101. Lenmk— St. Quenchis-Hal., 102. Uccl«^T«rvn«riii, lt2, (Mlaf^FhmiM Im
BuMsenal, ferner die Blätter l, 5, 6, 10-15, 21—26, 35—88. «8, 50. 51, M
und 115 von Delvaui, Mourlon, Rutot und Velge.
2. A. Rutot3^2) bat den Synchronismus der Schichten vonMastrioht
und des belgischen und hoUändiscb-limburgischen Senon besprochen.
In Yerglefeh gebracht werden die Becken von Hainaut, PetiteÖeete, BuGea
ind der Maas. Eine Tabelle Vtkt mit einem Bliek die Ltteken und die ftnetliii
VeTBchiedenheiten in den einzelnen Profilen erkennen. — In einer spitaiM Ab-
handlung «a») wurden neuere Ergebnissf^ über die Geologie von Flandern erörtert,
i]Wl»eeaidere «nf Gmd Ton Brunnen bohrungen. — Auch Uber die Fauna dei
interen Senmi im Tiial Toa UiliftigDe lieft ung eine TorlSuflge lUtteüong vorwa*).
H. de Dorlodota^S) hat Untersuohungea fLber die weatlicbo Fort-
setzung des Silur von Sambre und Maas angestellt — H. Forire'«*)
eingehende GUedemng des belgischen Devon von Vesdre weicht in
manchen Stücken von der als trefflich anerkannten QoBseletidiai
Uliederung ab.
3. A. Briart375) studierte den geologischen Bau des Kohlen-
beckens von Hainaut und besonders den stark gestörten südlichen
Teil der Mulde. Überschiebungen. — X. S t a i n i e r •'^76) hat das
KoUenbeoken der Ardennen untersucht. — E. van den Broeck377)
JiAt die Gliederung des belgischen Oligocän eingehender zu bespre-
ftK **?""*" ^^^^ Lapparent).
A^mntlll u Limburg folgt ünteroligocin (in Brsbant liegt 'Obeieoel«
dTÄn.« n^'^nu'^^ '^''"S"«'" TeSwedese Stufe, imd^uiee) od
CM Eupehen. Das Oberoligocän fehlt.
tf sml ^^^^^ "^^^ oligocänen Sande von Boom schrieb M.
Lorid«r^ -Beiträge zur Geologie des Pays-ßas verfalate J.
FrcmJc7'etch.
n ÄnnitS^w^o geologischen Detailkarte von Frankreich
^i:öUUiW) (V, 395) erschienen die folgenden Blätter 880):
70 LunÄ 7/™^'"'' IT. Oherbourg, 87. BameyiUe et Jersey, 66. Meie»,
180 TSlon 'ifit a^r' J'^- 1^8. Chalet, 149. Saint Claude,
et. Jent de Maoriemie, 888. Castellane.
Eme sehr lehrreiche und übersichtliche Darstellung über die
umrisse des Meeres in Frankreich in den verschiedenen Epochen
nat F. Cann»!) gegeben.
54 8. - 1S ^' ^' ^«^ee Q^ol. Brüssel VIII, Dez. 1895.
Ann SQÄolR? f^.^^' 289-319. ~ 872b) Ebenda X, 1896, 3-43. -
^ EbLa XXI ^25 '''' '^Tn 'Jl^' ~ Ebenda XX, III. -
Pr.-V«b B 8 1^- ®- Brüssel 1894. 22 8. (mit K ). -
G*oL Liig7;895 «ff ^t^'JiK'^'' 208-302. - 378) Ana. S.
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Belgien. Frankreich. 78
A. IMfirmiirM, O. Gosselet veröffentliohte eine elementare
Geologie deo l>ep. du Nnrd^,
AuBführliche Darlegungen über das Bassin du M^ez-Belair (aSrdl*
und nordwestl. von Rmnes) verdanken wir Ch. Barrois^).
Der inhaltreichen Abhandlung sind zwei Karten, eine geologisch kolorierte
und eine mit den tektoniscben Uauptlinien, beigegeben, sowie viele Profile. Wir
mahn divAM, doli sechs Antiklinalen, die im allgemeinen weatBttUeh Terlaufen,
einander südlich von der Bucht von St. Brienc sehr nähern , nach W und 0
aber divergierend auaeinandertreten. In dem 0 verlaafenden Devon- und
Kubooing rind V«rhiltiti«te am vtnHekelteten und erinnern an jene weUet
int 0 im Bereiche des nordfranzösisch^belgischen Kohleogebiets. Im „ Massiv " voll
Üzel bilden die beiden Formationen schöne Falten, in deren Synklinalen das Kar-
ben eisgepreist erscheint. Orofse Verschiebungen der Falten sind vielfach nach-
ftviei«, vnd nigen -die betreffmdM Venehlebnngeo im N (Sjit. da Uon) einen
gegen NO, im S (Syst. du Cornuaille) einen gegen NW gerichteten Verlauf.
Durch die (karbonen) Qranite wurden metamorphische Yeränderangen herbei-
gef&hrt
Eine grofee Monographie bat A. Soubeyrau^) dem Koblen-
beokeii tod Fas-de-GalaiB gewidmet — M. Bertrand^) hat
Studien im Kohlenbecken du Nord et aar le BoolonnaiB durgeftlhrt. —
L. Bretow^ hat im G^eneati sa Ooseelet angenommen, dab
das Kohlenbecken von Bas Boulonnaie anderen Altera sei als jenes
von Fas-de-Calaie. — V. Gossa nge^^ gab eine geologisohe Karte
des Kohlenbeckens von Tas-de-Calaü heraus.
Eine vorläufige Mitteilung über den Jura der Ardennm hat
Munier-Chalmas^^) veröffentlicht. Eine Lücke zwischen dem
oberen Bajocien und dem Bathonien. Die Grenze zwischen Oxfordien
und Rauracien im Korallenkalk. — Geologische Untersuchungen über
den Idaa von Bordüre s&dwestl. vom Massiv der Ardennen hat A.
ThirietSSV) angestellt ~ Eine gröfsere Stndie über die foetile
Flora des Albien* Genoman von Argonne bat P. Fliehe heraoe-
g^eben (39 Arten, daranter 32 Goniferen) 390). — J. Gosselet^»!)
bat den Calcaire grossier aus dem nördL Teil des Pariser Beokene
nach Belgien verfolgt.
B. Westfrankreioh. H. R au ff 3^) bezweifelt das Vorkommen
von Organismen Festen in den präkambrischen Schichten der Bretagne.
Er denkt dabei an Pyritkörperchen. ~ D. P. Oehlert^93) ^at die
Becken von Lavai und Mayen ne besprochen. — Den geologischen
Bau des Arrondissem. Alen^on schilderte L e tel ie r^^*). — Von
Ii* Bureau und D. P. Oehlert396) erschien eine erklärende Notiz
>u geologieoben Karte von Ghftteau-Gontier. — Über die Anf-
eiDanderfolge der Faunen im oberen Lies und im Beeden der
vend^e sebrieben Ghartron und Weleelil^). — Über die Oeo-
"2) Lille 1896. Mit K. — 383) Ann. SGiolN 1896, XXIL 181—360 (mit K.
1. 320060). — «4) Paria 1895. 848 8. (mit AUas). — »6) Ann. des Minea 1894.
71 s. — 386) Ann. SGdolN XIX, 24. — 387) Lille 1896 (1 : 80000). — 888) ß. serv.
Urtegeol. Fr. 1894, VI, 13— U. — 388) Paris 1894. 223 S. — »«>) B. 8. Sc.
» WiBey 1896. 196 S. — 3öi; Ann. SG60IN XXllI, 160. — aW) NJb. 1896, 1,
S ~ ^ B. Carte g<ol. d« FTaiin 1894 iL 1896. 8 n. 4 8. — am.
«orm. Caen 1895. 34 S. - 8B6) B. 8. Sc N«t Onnt Fr. Nantes 1896. 14 8.^
CR 1896, CXXIU, 62.
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74 Fr. Toalai Geognostiscber Aufbau der Erdoberfläche.
logie dei Bezirkt Ton FoHim haben A. BoisBeliori A. Four-
nierW») Q„a J. Welsoh beriofatet Details über die Entirid»
Ittng dei Jara entbaltend.
C* SSdfrankreich. Eine geologische Karte der Umgebung von
Bordeaux verdanken wir E. FaUot^^e),
Sie ffthrt alle die AuCBcblüase der tertiären Ablagerungen vom Helvetieo bioib
bis zum Camptnien und HMtrichtiaii , wie sie In den Tliil«» unter den Lndti*
Banden hervortreten, vor. Obere Kreide, Obereocän, Tongrien, Aquitanien und
Helvetien werden aoageacbieden. Die alten Deltabildunf_'en der Landes- Sande
folgen darüber, sowie die neuen Alluvionen. Fortdauernde Senkung des Gebiets.
E. Fallot396aj jjai; weitere Beiträge zu seinen Studien
ttber das Tongrien im Dep. Girondt herausgegeben (V, 427).
GrIInliehe Melasse, Süfswasserkalk, Ihone mit Ostr. longirostris,
Asterienkalk, Unt. Molasse von Fronsadaii. — - DerMibe Autor hat awä du Aipl-
tanien in der Gegend von St.ATit (Undee) besprochen
Perm, Trias, Lias uDd Jura auf dem Blatte t^Gahors" besprach
E. Pournier397). Der Jura bildet regelmäfsige Plateaus. — Über
die Alluvionen der Garonne in der Gegend von ToolooBe sprach
E. Harle397a) Terrassenbildungen. Einseitig e Ablagerungen infolge
von Regenwirkungen. — Über die Geologie des Dep. des Landes
schrieb Stuart-Menteath 398). Unter anderra wies er bei St. Lon
das Vorkommen von Eocän (mit Operculina ammonea) und östlich
da^on jenes von Cenoman (Orbitolina concava) nach, an Stellen, wo
Mioo&n auf den Karten ausgesohieden erscheint. — Über das Montagnt
Ninr$ äufserte sieh R. Ni ckUsSM). Trias and Jura horizontal Uigemd;
gesunkenes Oebirge. — Über die Granite von Bord^ree in den Ho«h-
Pyrenäen sprach Caralp^O), gie gehören dem Karbon an.
M. Boule^l) beschrieb das Plateau von Lannemezan nnd dia
alten Alluvionen der oleren Geroime,
Drei fluvioglaziale Bildungen werden unterschieden: die Formation tob
Lannemezan mit grofsen Qnarzitbldcken (Pliocän), die oberen Garonne-Terrass«,
50 m über der Tlialeohle (— Hoehterriuea mit Ldfadecke, nnterae Pleiateab),
die unteren Gannme-TerrMaen, 15 m Aber der Thaleohle, mit Hoilaen nnd ait
Mammutresten.
L. C a r e z -102) besprach die Altersfrage der Ardoisier-Schiefer der
Gegend von Bagneres-de-Bigorre (Hoch-Pyrenäen) und von St. Lary
(Ariege). — In der Gegend von Padern in den O Pyrenäea hat
J. RousseHOS) Turon Ammoniten aufgefunden (Maramites,
Paohydiscus). — P. W. Stuart-Men teath^oi) hat nach dem Vor-
kommen von Ophiten und Graniten in der untersten Kreide auf
das geringere Alter der DurohbrUche geschlossen. — G. VaBsettr*«^)
1895.
u'^i'^TJof-^^^^' _ 397) BVserv.'ca^tTgeol. Fr. 1895, VII,
74 75 1896 Nr. 51. - »7») ß. SQ^ol. 1895, 490-503. - 308) Ebenda 1896,
401^ R V ® ^^'^ö ^- — *») B. 8G4oL 1896, 528-32. -
«70 mk" ^»"8 ^895, Nr. 43. 23 S. — 402) B. 8Q60L 1896,
Jm? B i'rTrJ!? S^^^da 1895, 92-94. - Cß 1894, OXVIII, 32-36. -
*^ B. lerr. Carte gioL Fr. 1894, Nr. 87. 1 — »
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Fnokreich.
75
htt gezeigt, da& das Boo&nmeer (Nummnlitentehioliteii) dei Pariser
Beoke&i Imb an die Nordaeite des Montagne-Noire (Gartraia) reiehte
(V, 441).
D. ZMn^^rmibrM. B. Barrett) hat eine Geologie Ton
Limmm geeehrieben.
Anfser der Übersichtskarte sind auch Karten mit den einzelnen Formations-
gliedern gegeben: die krystallinischen Schiefer, die granitiscben Gesteine, die
jttogflren Eraptiygesteine, die paläozoischen Formationen and die Trias, der Jura,
Krridf und Tertilr vad die BTriegeratilttMi. — H. Bovle hat aneh das Zentral*
massiv von Frankreich besprochen — L. de Launay*^) hat das Masaiv von
St. Ssulge im Zentralplateau von Frankreich untersucht, in Beziehung auf das
Kohlengebiet von Decize. — Die Stratigraphie der „Petit- Chausses" zwischen
CÜTaadan und Yivarais erörterte 0. Fabre^. Der Jnra grenzt an BrOohen
an die krystallinischen Schiefer und liegt in Relikten auf der Höhe des Plateans.
Die einzelnen der eingeklemmten Schollen zeigen recht verechiedene Schicht«
folgen. — J. Berg e TOB ^) hat eine Notia TerSffentlicht Ober daa PalioBoikum
in der Nachbarschaft der tertiären Faltungen Ton St. Chinian. Bine Beihe N— 8
verlanfender enger Falten ; kambrische Kalke in den Einfaltungen. — Eine grofsere
Uonograpbie bat A. Julien ^^^) dem Karbon im zentralen Frankreich gewidmet. —
B. Olangeand^ bearbeitete den Jnra (Uai- und Jura-moyen) wettlieb Tom
Zentralplateau and hat auch die Falte von llochechouart*^2») besprochen. Im all-
gemeinen regelralfirige, wenig gestorte Lagerung. Im Becken von Aquitanien wird
dts fieatehen tob „Horsten** nachgewiesen. — Das Gantal-Miodbi behandelte
M. Boule**3). — Boule schrieb auch über pliocane und quaternäre Gletscher
in der Anvergne — Q. Fabre*i5) hat in den Dep.s der Lozfere und des
Cantal aus dem Vorkommen von grofsen Blöcken und Moränen auf Vergletschorung
gesehloMan, die in daa OberplioeSn Terlegt wird. — J, A. 0. Boaz bat Stadien
tbor die Berge der Lyonnai» angeatellt^.
£. Ostfranhrekih. 1. Rhonethal. Bine BntwickelangBgeaohiolite
des Rhonethala Ton Lyon bia aum Meere hat Ch. Dep^ret herana-
gegeben
Paläozoische (karbonische) SW — NO-Falten. Rhonethal ein Längenthal. Ein
Meerbnioi wSbrend der mesozoischen Ära erlischt in der oberen Kreide. SQfs-
vmerteen im üntereocSn. Nummulitenschichten deuten auf den Beginn einer
anm Transgression, bis zum Schlufs des MioeSn andauernd.
Derselbe Autor hat auch das untere Eocän im Rhonethal
gegliedert (V, 443). Süfswasserbildungen : Untereocän bunte Thone,
Mitteleocän Mergel und Kalke mit Feuerateinknollen. — Bis auf
wenige Überbleibsel abgetragen.
Die Stratigraphie des „Massivs von Allauch'^ (bei Marseille) be-
liMidelt eine Abhandlung E. Eourniers«^).
Eine aentrale Soholle (Turon — 8en<ni) und «ine gefaltete Randaone ans Triaa,
WM, Jura und Kreide, welche als Antiklinale gegen die Scholle überschoben er-
J^int. Zwieehen dem „Massiv von Allauch" und einem nördlichen von Notre
«ed« Angea^ao) ist der Gürtel in eine Doppelfalte gestaucht un<\ bei Lee Miee
««) Limoges 1892 (1895). 10 u. 210 8. (mit K. 1 : 800000). — «7) Dict.
gwgr. Fr. 1895. 16 8. (mit K.). — *06) B. eerv. Carte g6ol. de la Fr., Nr. 46,
1896. — 409) B.SGeoL XXI, 1894. 640—78 (mit Prof.). — ««) Ebenda 576—
92. - 411) p„i8 1398 23 u. 304 8. (»it Tfln.). — *^ B,BO«ol. 1895, 8—43.
«.sery. Carte göol. de la Fr. 1896, Nr. 50. 263 S. (mit K.). — «2») Ebenda
4u?t;J^' 69—73. — *i3) BuU. serv. Carte g^ol. Fr. Paria 1896 (mit K.). —
'5 CB 1896. 8 8. — ««) OB OXXII, 95. — ««) Ann. 8. Ltmi. Lyon 1895. —
) AnnQ^ogr. IV, 432—52 (mit K.). — «8) ß. SG60I. XXII, 1894, 683—712
(mit K.). — 419) Ebenda 1896. 38 8. — *») Bbeada 1896, XXiY, 256—67.
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7^ Fr. Tonla, GeognosÜscher Aufbau der Erdoberfläche.
über Kfii4* gseeliobm. — B. Hang fibt die MUtetto SehoU« «1b ein Bynklinile»
Über das üigon von La Hontagnette bei Taraaoon (Booehcs do
Khdne) schrieb A. Torcapel*»). Eine konkordasta; leioht gegen
0 geneigte Schicbteareibe von Mergeln und Kalken mit einer mek
abgetragenen Decke von PUocSn. Verwerfung im Liegendkalk.—
E. Pellat423) gj^^^ vorläufigen Mitteilung einige neue geo-
logische Thatsachen im südlichen Rhonebecken besprochen. Bei
St. Andrd Molasse mit Pecten praescrabiusculus, bei Ville-
neuve-les-Avignon Schlierfacies mit Pecten Gen toni. — H. Dou-
▼ ilU besprach die Hippuriten -Vorkommnisse im Rhonethal ^^i^.
P. G. Rouville*25j jj^t in einem gröfseren Werk über die
Geologie von SA-ault^ speziell Uber die Tektonik dieses Gebiets ge-
schrieben^ Im W ein ürgebirgamaBsiv (Hercyn.) mit alten Falten,
im O ein serbroohenee und Terworfenei Kalkgebiet.
Rom an AST) bat die Sltesten TertiSrablagerangen bd
besprochen.
Eine O—W- Mulde mit Querfalte. SüfswasgerablagerungeB. — Auch du
Miocan Toa Montpellier besprach derselbe Autor *a8). Die Transgression beginnt
M«r sdioii mtt dtm Aquitan (blaue Mergel mit Cerithium roargaritaceam
«id plicatum). Marines HelvetieB folgt darttber. SfibwttifliMhfebfeB ■»
l-lanorbis und Helii Rabouli schliefeen ab. — Vaseeur*») hat die Ver-
haltnisse von Martigues und Leetaque (Rhonebucht) erörtert. Über Ürgonkalk,
Aptnorgtl und Cenornftii folgen Sandsteine mit Cyprineu und thonige Schichten
rJiaT" u tv'^^**™ Kalksandsteine und HipiravHsnMliMiteB folgaa dirttar
UlöiJanke.) — Eine Revision der HippuriteBkreide der Provence war
A|Toucas*30) ausgeführt. Eine eigenartig zusammengeprefste, am Scheitel aber
g«g«i Jf «Bd B Übergelegte FSlte wird «. B. bei Vieux-Beaueset angegeben.
_ 2. Alpines Gebiet. W. Kil ian*8^) hat (mit Leenhar dt,
Kevil, Lory, Pasquier nnd Sayn) in den französischen Alpen-
departements (Briangon, Die, St-Jcan, de Maurienne, Buis, Valence,
örenoble und ViaeU) Anfnahmen durchgeführt und wrlltttoD Be-
ncht erstattet. - W. Kilian und P. Termier haben in
gefalteten Sedimentformationen der franz8si8chen Alpen Ptorphyrita,
Melaphyre, Labradorit und Glaukophanit entdeckt, die durch Dynamo-
metamorphose schieferige Struktur angenommen haben «2). — Tertiär-
btudien aus der Dau^him, Savoijm und der westUofaen Sohweii hat
a. lJouxami433) veröflfentlicht.
M. Lugeon*34) h^t die Region de ia Breche von Chablais und
Soefa-^aweym bearbeitet.
üh«,!i!-*I! Fermatlonen (Karbon, Perm und Trias) tritt Tertiär vA
MUeertll oL^^^ ^ .^'l'^'' Schollen sind Rette tfaee frU»f in. N ror-
gelagerten Gebirges („VindeUoiecber Bftekea" lUMb Gtmbel). — Oea flehlftei
isgs^'xlfn^^Jfi"?*'«^*^' - Ebenda 1895, 1Ö5-69. - ^ Ebenda
peUie'r 1894"' I^'^a/?^-"- - ^) 0^ »O. P;br. 1896. ^«^M^
^ Ok It^I^T ^' 2£.*°^- '^^5' ^^"I' 288-98. - CR XXHI, 206. -
431 Tray llh^. xT ^ B'SG^l. 1894, XXIL — «0) Ebenda 1896, 602. -
B. ser/ c^L ' f , "i;^?- ^ ^ Aan.UaiT. Lyoa 1896. 399 8. («it K.)- 7
87-90 ) ^ *»• COB 8. Viad. Lamanae lIMlfi^
Digitized by Goo*: '
WaitaliMii.
77
laatrds yom MontJoret in SaToyen gibt J.W. Gregory Tortriassitohes Älter,
„weil sich Fragment« davon in Sehiefnrn der Triaa finden** vnd die leteteren di#
finlamoTphischeD EinwirkuDgen nicht zeigen.
M. Bertranda Kartenskizze deaselben Gebiets weist jener Gregorys
ftgenüber wesentliche Neaerungeu auf. Die Triaa ist weiter verbreitet, nod Lias
iritt fameliwen Zügen (8nnmmengepre(ateSyiikliBale&) auf. — Über die Straktar
des Mt. Joly bei St.-Gervais in Hoch-Savoyen aufserten sich M. Bertrand und
£. Bitter^). In sahlreichen engen Falten finden eich Triaa, Liaa und Bajocien
im MasslT eingeklemmt. — Von Holland«^ enehien «ine stratigraphieehe'
Studie des Oligocän im Yallte des Desert bei Chamb^ry.
J. R6vil und H. DouxaTni*39) haben in den Thälem von Novalaise in
Savoyen das Vorkommen von pontisohen lignitfübrenden Thonen diskordant Uber
lUocin Ba«h|«wieaen.
P. Lory und G. Sayn^) haben die Kmde in der Umgebung
▼on Gbatillon-en-DanoiB nntennohi. Eine jnngoenomane Faltnng dei
IMfuluy.
In der neueren VerofFentHcliung P. Lorys*^!) werden der Verlauf postoligo-
dher Antiklinalen und Synklinalen und eogene Transgressionen in demselben Ge-
biet erörtert. — Lory hat auch die Kette von Belledonne studiert^). Dia-
kordanz zwischen dem Karbon und dem alten krystalliniscben Grundgebirge. Die
KarboDmuIden sind stark zusammengeprefst. — P. T e r m ie r **3^4i) f^mj ^{j^
krystaUiniacbee Gebiet an der Oataeite des Mt. Pelvoux. Nnmmulitenkalk nnd
VjtA Uber den kryatalKniaeheii Grandgebirge liegend, im 0 tob der Triaa— Jurtp
"Salkmasse der Kalktone von Brian^onnais isoklinal fiberlagert. Innerhalb dar
letzteren treten zwischen Mon^stier und Yallonise dunkle, sericitisch-glimraerigo
Schiefer über einer tertiären Breccie auf (!); ob umgewandelte Tertiärgeateine ? —
In einer Notii ttber das HaaiiT tob CQiaiUol (HmM» Alpe») seigte P. Lory
an^'»), dafs Nummulitenschichten diskordant auf einem abradierttn UntergTBado
liegen, welch letzterer vor- und nachsenone Faltungen aufweist.
E. Haug und W. Kilian werden bei Barcelonette zu der
Annahme von grofsartigen liegenden Falten geführt, deren Kelikte
über Flyschgesteinen auftreten (ÜberdeckungsachoUen).
W. Kilian und £. Haug^'^) gaben eine Übersicht Uber die geologische
Stroktnr von Baroelonetto (Baaeea Alpee). Die Boete der frofeen liegenden Fftlta
(Brian^onnaifi) auf den älteren Gesteinen der Daupliin^. — Die Tertiärschielittn
TOD Chateau-Eedou (Baases Alpes) besprachen Ch. Depäret und D o u x a m i **). —
Bat OUgooia tob Ravin du Youson bei St. Genies untersuchte der erstgenannte
Antor mit G. Say n ^^^} ; eine konkordaate oligodbie Sebiehtfols« wird tob flbor-
aehobenera Keuper-Gyps bedeckt.
W. Kilian^) hat über die Struktur der MimtagM de Zure in
der Gegend von Sisteron (Basses Alpes) und über die Umgebung
von Sisteron geschrieben und weitere Mitteilungen bei Gelegenheit
der Exkursion in dieses Gebiet gemacht '^^i).
Zwischen Cruia und Ribiera grofsartige Faltenüberschiebung gegen N; an
einer Faltenverwerfnag : oberer Jara'(Amm. polyploene), Aber dem in koB-
kordanter Folge Jnra, Tithon und die Kreide bis zu den Schichten ra\t Exogyra
«oUmba lagern, auf dem etldUchen Muldenacbenkel mit Crioeerae-Schichten.
*36) Qj 1896^ ^j^j^ 1:80000). — *») B. SO^ol. 1896, 140—47
(mt K.). — 437) CR CXXII V. 10. Febr. 1896. 6 S. — *38) b, serv. Carte g^ol.
« la Fr. 1895. — 438) B. SÖ6ol. 1895, XXUl, 116. — Trav. labor. gÄoU
Grenoble 1895. 28 8. — 4«) OR t. 17. Ang. 1896 (mit K.). — Ebenda
71-82. - 443 '44) gG^ol. 1895, 572—89. — *«) TTav. labor. geol. Grenoble
1895. — «6) CR V. 21. Dez. 1894, 1285-88. — *^7) Trav. Fac. Sc. Grenoble
0894/5), IU2, 1896. — *«) B. SGeol. 1895, XXUl, 874. — Ebenda 827—29. —
^ fitenda 1896, 648—808. — ««) EbeadB 806—26. 887—46.
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78 Fr. Tonla, Gaognoitf tdier Avfbra d«r IfdobariUehe.
Östlich dftTon sind die beiden Antiklinalen eng aneinandergeprefst. Südlich folgen
dis Sdiiehtfo in glslcbmilbigsr Lagerung mit Neigung gegen S. Eine groise An-
BShl 7on Verwerfungen zerstUckten das Gebiet der unteren Kreide von St-j^tians
und Banon. Vergleiche nnd Fwttsswsehssl wsrdflB aaf bsigflgtbtBSB TsbsUcn ud
anf Karten versinnlicht.
Die Region von Escragnolles {Meeralpen) haben W. Kilian und
Ph. Z ü rcli e r ,\{q Umgebung von MoustierB - St. Marie (Basses
Alpes) W. Kilian und F. Leenhardt ^^^) , jene von Chabrieres
hat Ph. Zürcher*^*) geschildert.
£ine geologische Studie über den nördlichen Teil der Meeralpeu hat L.
Bertrand herausgegeben — Ph. Zürcher*«) hat die Struktur der Eegioa
von Caetellane besprochen. Eine Region der Interferenz zweier Faltensysteroa
(Trias — Miocän). Die ersten Faltungen im Eocän, wohlmarkiert im AquiUn, die
grofste in der pontiachen Epoche. Eine Karte versinnlicht sowohl den Verlaof
der AntiklinalSD wie auch den sehenatisehen Ysrlaaf der Schiehtenfaltnogea nd
Überfaltungon. Verwickelungen weitestgehender ArtI — Aneh W. Kilian hat
ftber die Gegend von Castellane gssohrisben^.
3. Voralpen und Jnngebiet. Nach E. Hang^'} !>e8lieh6ii k
BecJcm der Durance Anzeichen einer älteren Faltang, die vor der
Ablagerung der Nuramulitenschiohten erfolgte tind WSW— ONO
verläuft, parallel mit der Faltung der Voralpen, welche älter iat,
als die aquitan. rote Molasse. — E. Haug*^) verteidigt gegen
P. Lory seine Meinung, dafa die Falten des subalpinen Massivs
von Vercors die Fortsetzung der Jurafalten seien, während Lory
nur die Falte von Vercors als Fortsetzung der Jiirafalte von EchailloD
anffabt. — Be Riaz*59) stellte Studien im Jura von Cremieux und
▼on MoreBtel im Depart. lüre an. Kelloway, Portland, mit grofi«
ISMnellen VerBohiedenheiten.
W. Kilian^ hat den geologischen Bau des Jun im OeUetdei
Dciubt erörtert und mit P. Petitclero fieitr8ge sam Stadium dei
Bajooien geliefert^!).
Nachgewiesen wird das Vorkommen: a) der Schichten mit Amm. MnrsM-
aonae; b) mit Pecten pumilus (unterer Crinoidenkalk), Trigonia costati,
Amm. diseites, und mit Coeloceraa vindo b o n ensia (oberer Crinoideo-
kalk); c) Eorallenkalk und Kalk mit Belsna. gi ganten s; d) 0«lith vad KortU«'
J*^*'- ~ ^' Riehe hat die untere Partie des Jura im Dep. Ton Aln geschil-
dert«»),— Bourgeat hat sich über die Combe von Pr^s im Jura geäufsert
Das obere UioeSn in der Umfassung des Jura der Gegend von AmbÄrien W
r'^Sr/*^*^ (V, 479) neuerlich besproehsn. — P. DeUfond und Ch. De-
p6ret*t'ö) haben in einer inhaltsreichen Monographie die Stratigraphie und Palä-
ontologie des lakustrinen Pliocän und (iuartär im Saonethal studiert und mit
vorkommniaeen tadsm Gegenden in Tergleieh gebimeht mit besonderw Bsrli*-
wehtignBg der SKogetiemste (V, 448 a. 478).
Qfto ^qI^'^^x«^- ^^^^ 952-69. — «8)BbeBda 970-81. - *«) Ebenda
M « M ^' ^"^^ 1896. — *ßö) Ebenda 1895, Nr. 48;
?9 T^ylo*?'^'' ß.SG^ol. 1895, Exkursion d. Gesellschaft 862-77. 902-
isar.r m »W-MO. ~ 4«) CR 17. Juni 1895. - B-SOW.
löab d4 (Man vgl. P. Lory ebenda 236.) — «9) Ebenda 189.5, 366-94. -
iRQi ,ßf"Q^*''*';i^ ^»93. 4 S. - 461) MontbMiard, Mdm, S. d'Bnnilf
\ll oj / r. *^ S. Linn. Lyon 1895. 106 S. - «8j B.SGÄoL 181«,
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WmMp«ii. Si»uii6ii« Portagil.
7»
G«olog]wbe Untanaohnngen in der östlichen Region der ProTinz
BargMi Bowie in den Provinsen Alava und Logro&o führte A.
Larrazet durch *ö6) — Eine phyaikaliach- geologisch -minera-
logische Beecbreiboog der Provins Logrofko gab aaeb £. 8. Lo-
Über das Fliocän in der Provinz Gerona segiia schrieb J.
Alm er a*®).
Derselbe Autor berichtete auch über die Stretigraphie des „Kreidemaasiva'*
hl litonl i«r FroTiiw Berealooa^. — J. Almera^ bispraeli di« geo-
logische Qeacbichte des Thals von Nüria. — Über die sekundären Ablagerungen
in den Provinzen Murcia, Almeria, Qranada and Alicante äufserte aicli jR.
NiekUs«!).
Geologische Untersuchungen in der Fronni AUcante (südl. toa Valencia) hat
B. Nie kl 6 s durchgeführt. — Beiträge zur Paläontologie von SO-Spanien
(Neokom) erschienen von B. Nicki 6«^''^. — EruptiTgeeteine yon Fortana in
der FroTim Mureia beepraeh D. B. A. de Tarsa^). — Über die goldflUureii-
den Ällavionen von Granada schrieb A. J. Bourdariat^. — 8. Oalderott
hat das Tertiär der Provinz Sevilla untersucht *76).
Ein weiterer Beitrag zur Kenntnis der spanischen Neogenfauna (Y, 490} von
F. Sehrodt ^77) beschäftigt sich mit der Umgebung ron SeTÜla (niocine inariae
Abtagemgea) aad bH dem merioen Plioein tob BmelMia.
Die Eieslager des südliohea Spanien und Portugal liegen in
aUarisoben, deTonisehen und Eulm^Schiefem und sind nach F. Klook-
mann^^^) eng an die vorkommenden Eruptivgesteine gebunden.
Die geologische Struktur der Balearm bat H. Nolan^^^) dar-
gelegt.
»Dieselben sind Trümmer einer nordöstlichen Forttetinng des Aufsengürtels
dm ttdahuieehai Faltensystems." Majorka besteht ans smammengeprersten Syn-
Uiaaltn (Mioclaplateau des Innern) und Teilen der Trias— Jura- Antiklinalen;
darch Verwerfungen zerstückt. Auf Minorka sind drei meridional© Antiklinalen
(Deren und altmesozoische Bildungen). Ibiza zeigt zwei Trias — Jura-Antiklinalen
{fima, Kahn, TiIm, Lde, Jnra, Kreide, Beelii and MioeiB).
Porttigal.
Eine Bibliographie über die Geologie von Portugal und dem
portugiesischen Afrika hat F. Choffat zusammengestellt *80). —
Einen Überblick über die mesozoischen Meere Portugals gab P.
Choffat*81) gleichfalls, wobei auch die faziellen Unterschiede der
betreffenden Ablagerungen und deren Verbreitung angegeben werden,
▼OD den Trias-Sandsteinen bis sum Oarnmnien (obere Kreide).
. ^ Lffle 1896. 310 S. — «7) Mem. Com. Mapa geol. Madrid 1895. 66 S.
(mit K ). _ 468) Barcelona 1894. le 8. — «*) B.SG«ol. 1896. 8 8. — *'«) Bar-
«lonal896. 40 S. — 471) qr 1894. 4 S. — *72) B. Com. Mapa geol. de Espana
AI, Madrid 1896 (1893). — «8) M«m. palöont. Paris 1894. — «*) B. Com.
«pageoL de BiptSa 18M, 849. — 4»») B, 8. Belg. Gdol. 1896. 8 8. — «») B. Com.
JJfP* de Espana XX, Madrid 1895 (1893). — <77) ZDQeolQs. 1894, 483—
tS^ir S*^*>, AkBerlin 1894, 1173—81. — *79) ß. sQ«5ol. 1896, 76—91 (mit
autini^M). — «0) comm. Trab. Geol. Lissabon 1896. 26 S. — «i) Natarf.
Zflndh XU, 1896, S94— 317 (mit K. 1 : 176<N)0).
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80 Fr. Tottlft, GtogDMtiMhtr Avfbn dtr Brdoberiliehe.
Studien über das Karbon von Alemtc|jo hat WenosUn d«
Lima*®2) aogestellt.
30 fossile Pflanzenarten werden besprochen, welche zum Teil dem mittleren
und svm Ttil dem oberen Karbon entsprechen. £e liegt aufgerichtet Uber Porphyr
und wird rom Tertiär bedeckt. Auch alterea PalioMiknm tritt ftvt ^ An eb«ra
Alemtejo hat J. F. N. D elgado*83) eine Primordialfiauna nachgewiesen in Kalken
und Quaraiten. Trilobiten. — Über alte Gletscher im Thal von Mond4go ichrieb
J. P. Nery Delgftdo^). Blaekanhäufnngen mit gekritzten Geschieben.
Die foaaile Flora vonPortogal bearbeitete G. de Baporta^M). p. Ohof fit
gab stratigraphiscbe Begleitworte dazu. — Über die mesozoische Floit TM Vvh
tugal hat L. F. Ward^) eine vergleichende Betraohtang angeateUt.
Itakän,
A. Ohmialm, 1. Das Tertiftr in Piemont und Ligurien b«-
fq[»rach G. de Alessandri^. — Über qaaternftre AblageroiigeD
in Oberitalien Bcbriebeo B. Corti^) und O. De Agastini^).
A S t e 1 1 a <ß8a) tiat über die quaternSren Ablagerungen im Pö-Thale berichtet
über dem mannen Piiocän folgen zum Teil noch dem Pliocän zugerechnete gla-
mue SehottCT und Konglomerate mit interglaaialen Ablagerungen. Postglaiiiie
AUnTioaen bfldea die Deek«. d d -o—
A. Stella^ hat in den Westalpen (V. deU' Orco und della
Soana) gearbeitet und auch in den ettdHdien Zentralalpen (Lugano-
see und Val Gammonica) Beobaohtungen angesteUt^^).
Die zwischen Tziu und Zentralgaeife auftreteaden Bfldnngen eiUirt derY«-
lasser zum Teil für archäisch (..Casannaschiefer " und „Apenninite"). Gegen ^8^^°'^
und Verrncano diskordanU — Über seine geologischen Erhebungen im VaUe delk
Germanaiea and Val PeUiee«l/M) (,,Alpi Coaie") berichtete V. Novarese (tot-
nehmUch krystallinische Bildungen) , über Jen« im YaUa Vtndta««) und Valle
^ow^^ in demselben Teil der Alpen A. Stella. — NoTarese hat die grtoen
«eeteöie der Weetalpen nach ihrer mineralogiachen Zusammensetzung zu gliedern
gesucht Qabbros, Lhenolith, Ohlorit-, Aktinolith- und Qlaukophangesteine (Pra-
amite), Dionte, Diabase, Amphibolite und Hornblendeschiefer. Eine gröfcere An-
«aüi von ProfildarsteUungeii yersinnlichen die im allgemeinen ziemlich einfsch
«jMhwnendeB VerhÄltnieee. — A. M. Davies und J. W. Qregory"ö) habei
über die Oeologio dea Moote Ohabertoa ia dea OoUUehen Alptn and über
bekhTer^*""^ KrrideWkea (swiaeh«! iwei Venrerfmigen) im Triw-
i^^^iiSv*'®**^^ Geologie der Provioi Turin heraaig»'
geben
fTnrtt^\^^j}^ ^' NoTarese*»?) haben aus der Gegend von Pinerolo
Vinna BW J petrograpbiaehe aad geologische Mitteilungen geroaeht. Die graphitische
1 • SOnon?**""* 4^*«'?°! geologicos Lisboa 1895/96, Uli, 34-54 (mit
Dir des Tr ~ ^\ - Ebenda 55-83. - «4) Pabl. de ta
N ier i lio,. t*?; P^'t^gal» Lisbonne 1894 (mit 40 Tat). - Scieace,
sie fi i. S?'*' f i7?,*^ - T«rin 1896, XLV. - Atti
ISWrixvm ; ' 2. Rend.B.l8t. lomb, Maüajd
1895 loa «Ä W ^^•««og' it.U, Born 1895, 5. — 488*) ß. Com.geoLd'Ifc
it-Ihi «iri,u i^*''"^^ ^894, 343-71. - 490) Ebenda XXV. 1894,
«3) EbendriRflK^S!."*.*i*^*» 263-82. - 492) Ebenda 1896. 231-87. -
303-10 rL-f J 'i**!r*"- ^^«°da 1896, 268-96. - «») QJ 1894,
Com. Äu' li95?r5L«9? ''''' ^' ^
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Italien.
81
Zone im jflDgeren Qneifs; dfo dUoritiadieft Gesteine werden besonders herror-
geboben. — Mit Q. di Stefano bat 8. Franc hi**) die fossilienftihrenden
(Trias-) Kalke nnd Kalkschiefer im V. Grana und V. Maira in den Cottiachen Alpen
besproehen. — Die Hügel von Turin und ihr Verhältnia zu den Aipen und
AparafMi bellaadelte F. Vlrgilio in einer weit anigraifSBnden Abhandlnng^^NO).
Die oligocänen und miocänen Konglomerate in einer gegen N Bteileren Falte ent-
stammen ihrem Material nach den Alpen und Apenninen. £ine Karte verzeiehnet
die tektonischen Linien Italiene und der Westalpen. Bntatehnng der gentnnten
Hügel durch Zusammenscbub auf geneigter Unterlage (mit Anlehnung an Beyers
Experimente). — Dm diluTiele MAmphitheftter" der Dora Baltea batL. Brano(><>i)
besprochen.
Nachträglich sei der ,,Geologia delV Ossola von St. Traverso
gedacht, woriu die Lepontinischea Alpen vom Tooe bis zum Lago
Haggiore Vohandelt vavdMi.
Be werden nntersebieden; OneUagfaait (BewSlb^ern), granatAbrende Gneilbe,
AntigoriogneiTs (Granitgneifs — Zentralmasee)| Gneifs, Kalkphyllit (Deveroschiefer,
Ton anderen zu den triadiscben Sohistes Intträa gerechnet), acbieferiger Gneifs,
«isenschössige Biotitgueifse (Strona- nnd Serii^eile snm Teil), Glimnieramphibol
nnd CbloritBchiefer (Phyllitformatlon). Die Sehiefer an der Rhone werden als
triadiscb (Schistes lustres) belassen. — Eine geognostische Skizzo der Umgebung
von Finero (weatl. vom Lage Maggiore) hat Cea. Forro^) gegeben. Stimmt
mit der 1894 Ton Traverso flilr das Ossola-Tbalgebiet gegebenen Gliederung gut
ttberein. Biotitgneifse (basische Zone), Sericitscbiefer, schieferiger Gneifs, Kalk,
Kalk- und Glimmerschiefer, Granitgneifs (Antigoriogneifs). In der „basischen
Zone" treten Peridotite und feldspatführende Amphibol- und Pyroxengeateine
uid ibre Uaiwandlnagebildu&geD auf.
Einen Beitrag zur Kenntnis des Aiifbaos der Scbiohtenfolge im
Grignagebirge (Lage di Leooo: 0) hat E. Philip pi^^^^) ▼erö£Fent^
licht.
Altere Längsfaltungen führten zu zwei Überschiebungen im Bereich der Trias
(Beneeke hat eine davon schon früher nachgewiesen), die im Miocän erfolgten.
Eine spätere Faltong verUhifl nft ibrer Aebte normal anf den ersteron. DiloTiale
(Glazial-) Terrassen am Oiitfufae des Seos zeigen Neigung nach N und deuten uuf
eine nachglaziale Terrainbewegung hin. Bei Pasturo wird folgende Schichtfolge
bb sn den Baibier Sohichten angegeben: unterer Moeebelkalk, Brachiopodenkalk,
Boeheosteiner (Triaodoenskalk), Calimorokalk, Wengener Sebiebten, Esino* (Diplo*
poren-) Kalk.
A. Tommasi^^) besprach den Muschelkalk der XiOmbard^
nach dem Vorkommen in den einzelneu Thälern,
86 Arten. Über Knollenkalken plattige Kalke mit Ceratitee trinodosua und
20 anderen Oephalopoden. Die Binodoenssone mit Tielen Bradiiopoden. Gegen
Westen vollzieht sich ein allmählieb» Übergang in Dolomit — A. Toraraasi«'«)
besprach auch die untere Trias an der Südseite der Alpen, d. h. die Schichten
SWitehen dem Beilerophonkalk und dem Muschelkalk mit Encrinus lilii-
lormis. — Derselbe Avtor braebte aneb einen Beitrag Aber die Fanaa des
weifsen Kalkes des Latemar und der Marranlata (Lon-^'nbjirditos avisianns vom
Latemar, Pseudomonotia tritentina von der Marmolata)ö07^, über die Fossilien
dea Bellerophonkalkes teilte Tommasi gleichfalls einige Angaben mit«»). —
B. Com. geol. d'It. 1896, 171 — 80. — *99''ö<») Turin 1895 ; 159 S. (mit K.).
Ath E. Ac. della sc. XXX. Turin 1895, 19. Mai; 20 S. (mit K.). BSGlt.
XY, 1896, 36-70. — 801) Ri^. g«ogr. it. II, 2, Rom 1895. — » «) Genna 189«.
S. (mit K.). Atti S. Lig. Sc. nat. V, 4, u. CR 18. März 1895. — «») ZDGeolGs*
1895, 377—422 (mit K. 1:60000). — 504) ZDGeolGa. ßerl. 1896. Inaug.-Disa*
W5— 784; ait K. (1 : 25000) u. Profiion. — «») Mem. prem. K. Ist. Lomb. Sc
c Lett. Pavia 1894. 168 S. — ö06) Pal. ital. Pisa 1896, 1. 43 S. — 6OT) Att^
Acc. degli Agiati, Rovereto 1896. 78. — fi<^Bend.&.Aee. deiLitteeil89ft,216>-21.
Qeogr. Jahrbncb ZX. 6
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8t
Fr. Toul«, Q«ogno«UMhtr Aufbau der Erdoberflich«,
C. F. Parona^) hat im Lias der Lombardei Studien Torgenommen (Arietiten*
whidkieD). — EfB« K«lIoir»yFanna von Acqw WfAA» ta liniib.Ufbr d«« Btth'
sees hat er gleichfalls besprochen ^'ö). — Auch besprach Parona die Scbiehttt
mit PosidoQomya alpioa in dea Sette Comuni^^^). Kelloway-Tjpen treten in den
betreffenden Schiebten (heilgraue, rotgefleckte halbkryetalliDe Kalke) in über-
wiegender HivUgkeit neben Batbformen voi (Bdneeküi Ghreppfni, Oomeeam
Pollns u.a.). — E. Mariani^^^) hat Trias, Rbät und Lias-Fossilien aus der
Lombardei nntersucht. — Nach C. F. Farona^iS) kommt in der Lombardei
(Opreno~-Bnrligo, Blatt Bergamo) auch das Barremien Tor. — Einen Quarz*
^Inmefdiorit von Bino im V. Oamoniea bespmdi 0. BiTaB^).
2. Eine geologische Notiz über die lombardiscbeQ Alpeo (GoUoo—
Splügen) hat E. Mattirolo 515/16) gebracht.
Am Splfigensattel treten Uber sericitiscben Goeifsen chloritisch-sericitisch»
Sehiefer auf, über welchen in Falten gelegte ireUbe kryatallinieeh-kSniige Kalb
folgen, während sich weiterhin — offenbar liegen zwei zuaaramengeprefste Syn-
klinalen Tor — wieder die verschiedenen chlori tisch - sericitiscben Schiefer, mit
gvanftddiech-porpbyTischen Gesteinen dazwischen, einstellen.
Beiträge zur Kenntnis der interglazialen Ablagerungen am
lamee hat A. Bai tz er 517) geliefert.
Es sind feinschichtige grauweilsliche Mergel und erdige weifse Kalke ntt
Blattern und tierischen Beeten inHeohen der nnteren vnd oberen Itorloe. Sit
beiden Horizonte sind durch Kies, Sand und Lehm der Beckenausfüllang gescHe-
den. £s sind Pflanzen, die von der heutigen Flora verschieden sind, and findet
eieh Bhododendron ponticum L. darunter, welche Art v. Wettsteia nw
den Hottinger (Innsbruck) interglaaialen Bildungen angefahrt hat. Die pflaDsen«
führenden Mergel sind lokal teila ge<et, taila von aaUniekea kleineren Ver-
▼erfoBgen durchsetzt.
A. FneiniBiS) besprach nene Fossilien ans den Oolithen rom Kap 8NlVi^
gilio am Gardasee (Terebratula Aspasia, Harpoceras discoides, Traetoceras, Be-
lemnites &c.). — Eine Abhandlung über das Moränen-Amphitheater des Gardasees
hat F. Saoco (V, 527)"») herausgegeben. Die ümwallung tritt auf der geolo-
giuiien Eavte reckt eehSn herror. AnIber dem MorSnen-lMlnvinm weiden nech
awei Terraaeeoetafen nntevaebieden.
3. K. F atterer 0^ hat die DurehbraohBthiler in den 8Bd-
alpen (in den KamiBoben Yoralpen) einem genaueren Stadium antt^
zogen und die orogenetiachen Vorgänge in den betreffenden Gebieten
festzustellen versucht. „Die Dorohbraobstbäler sind älter als die
von ihnen durohbrocbenen Ketten oder Gebirge."
T. Taramelli52i) besprach Exkursion sc rgebniee« (mit A. Tommasi) in
den Kamiachen Alpen. Qraptolitbenschiefer (Monograptus) wurden aufgefunden.
Der Kulm an der Kellerwand (Frecb, Geyer) soll üntersilur sein. Geyer hit
jedoch das Vorkommen von Archeocalamitea radiatne nachgewiesen! Auch neue
Pundpunkte des Bellerophonkalkes wurden entdeckt. — In der vicentiniscben
Trias fand A. Thornqui8t622) einen Ammoniten, den er als Ceratites nodosue
bestimmt. Ea wire dies das erste Vorkommen dieser Form in der alpinen Trfw;
8») Rend. B. Ist. lomb. Uafland, Ser. U, XXVII, 141. - B. S. mal. it. XWn
(Gastropoden). - no) Mem. R. Acc. dei Lincei, Rom, IV. VII. — 6") Pal-
Pisa 1896, 1-42. - 612) Atti S. it. sc. nat. Mailand 1896, 113-37 (mit2 Taf.)--
r, . ^» "c. e lett. XXIX, 1896. — 6") Atti S. ital. sc alt»
. - «^"^^ B. Com. geoLd'It. 1896. 51-108. - «')
Bii : ' ^i^-^^ K. u. Prof.). - 518) B. S. malac. itaL Pisa XVIIL -
Tvv f* Turin XXXVIll, 1895. 54 S. - 6») ZQsB ISW,
p..ro T«f«^"?i/"''^"«>- — "0 ßend. R. Acc. dei Lincei, Se. nrt. H,
Fase. 9, 1895, 185. - ««) Q«tt. Naebr., H..natnrw. Kl, 1886, 1.
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Italien.
88
T. Arthaber bezweifelt, dals ee diese germanische Art sei'^. — Alis den eocäneu
HenloBolet-aeliiflhtM bat F. Saeeo*») iwel Krokodile (Gr. vieetiau viid
boleimii) besehrieben. Das letztere ist gsTialahnlich.
Das Alttertiär der Colli Berid (Venetien), die Schichten TOn
Priabona und die oligocäne TraD^greBsioii im alpinen EoropA be-
handelte P. Oppenheim525).
Die Reihenfolge der Ablageraogen wird auf einer rergleichenden Tabelle
gegeben, vom Mitteleocän bis ins Miocän. Schiebten Ton Postale, Taffe tob
Nevals mid Bmnoa, Kalk von Bonca (mittlerer Qrobkalk, Stifswaseertnife imd
flSlswasserschichten von Ronca &c. (oberer Qrobkalk). Lücke und folgende Trans-
gieisioD des Onteroligocän: Tufif von Qranella, Lamachella vonOraocona, Schichten
Ton Priabont.' BryoaoenaelilehteBi Sehiehten ron Sangonini und Grooert. Hittelp
oligocän : Kalke mit Lithocardinm carinatam, Taffe, SchiehtMl mit Macropneottet
Meneghinii. Oberoligocän : Lignite mit Anthracotberium magnnm Ton M. Tiole
und Zovencedo. — Lücke — Schichten von Schio fraglichen Alters.
B. Mittelitalien. 1. F. Sacco hat mehrere Abhandlungen über
den nördlichen Apennin herausgegeben ^^^j — q. M arinelli ^2'')
besprach fossilienführende Kalklinsen (Nummoliteokalk) in den £ocän-
acbichten des nördlichen Apennin.
0. Bovereto^^) hat au der neuen Eisenbahnlinie Genua — Ovada geologische
Beobaditnttgen aageetellt. — BoToretoOiW) hat ancli das W— O atreidieiide
Gneifsvorkommen bei SaTona als den Nordschenkel eines den alpinen gleichwertigen
archäischen GewSlbes (Massir) aufgefafst. Ein archäischer Schiefermantel mit
michtigeo Serpentinmassen umgibt dasselbe. — Über das Litorale Ton Yado und
Spotomo beriditeten A. Issel und S. Traverso ^^). — Über die Stellung des
Argille galestrine und die Scagliose dea Flyeeh und der Serpentine dea nördlichen
Apennin schrieb G. Trabucco^i).
C. di Stefani^32^ hat das Lignitbecken von Borgotaro im
ligariachen Apennin besprochen. Über dem gefalteten Obereocän
liegen diskordant und wenig gestört die iignitfiihrenden Sande und
Thone (üntermieeihi). — Das foBsUienfOlirande „EooSa<* bei Bari^
gaao Im modeneaiaohen Apennin bespraeh B. Lotti^^). Es wird
fblgonde wenig gestörte Sdiichtfolge angegeben: Über Sandateinen
mit Palaeodictyon Ceratophyeaa fblgen tbonig-sandige Schichten, dar-
über thonig'mergelige Bildungen (Alberese) mit Bryozoen und Fora-
inioiferen (Serpentine), sandige Gesteine und thonige Schiefer mit Inoj
ceramen(!) Helrainthoidea und Palaeodictyon. — D. Pa n tanelli^^*)
hat die Miocänzone mit Radiolarien im nördlichen und zentralen
Apennin besprochen. Desgleichen das Miocän von Vigoleno und
Vernasca^*).
Fr. Sacco^) hat einen zusammenfassenden Bericht über die
Geologie des Apennin in Toskana gegeben.
B«r Apeanin ist keine immitteibare tektonisehe Fotteetning der weetolpiaea
VhÖeolRA 1896, 125. — «»*) Mem. B. Acc. Sc. di Torino 1894, II, XLV,
W. — MB) ZDQeolGs. 1896, 27—152. — ««») B. SGeol. It. XII, 1894, 4,
».Boll Ol. alp. &c. Tnrin XXVII. — ea?) b. SGeol. It. XIII, 1894, 203—9. —
^Ebenda XUI, 2 (mit Taf.). — s^ö) Ebenda XIV, 1895, 37—75. — MO) Atti
ö.Ligust.Sc. Nat. Genua 1894. 20 8. — Florenz 1896. 30 S. — ^) B. Com.
jwl. d'ItXXVI, 1896, 205—19 (mit K. 1 : 100000). — «) Ebenda 1895, 429—
« (mit K. 1 : 25000). — »*) Atti S. natur. di Modena XII, 3. — 68U) Ebenda
im, 1. — 636) B. SGeol. It. XIY, 1895, 2 (Bom 1896). 49 8. — B. 8. Belg.
^ |*0l. IX, 1895, 33-49.
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84 Fr. Tonla, Gaofiuwtiaclier Aufbau der Erdobncfliehe.
Brian^oDDais- und Monte Rosa-Zooe; diese U^t im ligurischen MauiT und in der
Oatw» netelUfera, mklie gegvn den Oolf tob Oemu «imtreidieii. Der ApenBin
sei eine durch die Po-Ebene nnterbrochene Fortsetzung der südlichen Ukioae dar
Ostalpen und tauche südlich Ton Neapel (luganisch - calabriaches Küsten gebirge)
irieder auf. Der Monte Conero (Ancona) und Monte Gargano Terhalten sich nm
ApamiB wie der Jon su den Alpen.
S. B. Lotti^^) erstattete Bericht über seine geologischeo Auf*
nalimeii in Toskana.
B. Lotti^37) hat die folgenden Blätter der geologiicheD Karie
Italiens angenommen :
Radicondoli (120, IV), S. Casaiano, Val di Pesa (113, IV), Greve (113, 1),
Prato und Borgo Lorenzo (106, 1, IV), Cutigliano und Lizzano (97, II, NWu.NO),
Badicofani (129, I) und Montepulciano (121, 11). fiei Cetona (129, I) Lias ont«
d«n Rhit EoelB vnd Plioela sind weit Terbreitet.
D. Zaooagna hat die Karte der apttanüohm Alpm bespro«
V. KovareseOdS) bat zwischen dem Yerruoano ond dem Bhit
in den Maremmen Toskanas Schiefer nnd Kalke gefunden mit fin-
crinitee lüiiformis und anderen Eehinodermen, wodnrdi das Voi^
kommen von Mniichelkalk nachgewiesen erscheint
Die Flora aus dem Verrucano vom Monte Pisano hat S. de Bosniaski^«)
neuerlich besprochen (Callipteria conferta, Walchia piniformis &c.)- Schiefer,
Saadeteine und Konglomerate uraBehliefsen die Pdanzenreste. — A. f ucinilut
die Fauna in den weifsen Kalken mit PhyUoeerae eylindrienm tm M. Fisaoo in
Toskana beschrieben 5*i). Die Cephalopoden zeigen viele Übereinstimmungen mit
jenen aus dem unteren Liaa von Spezia, von den Brachiopoden (40 Arten) stimmeii
SO mit jenen der HierUtiecdiiditen ttberein, mit jenen von Spezia aber keine ilf
lige Art. — Bei Speiit wurde naeh du Vorkommen Ton mittleiem Uie udi-
gewiesenW2) (Amaltheus margaritatus und spinatus u a ).
G. Gioli«3) hat gezeigt, dafa die Ebene zwischen Pisa und Li?omo dareh
nnbansehwenunungen ein ausgefülltes flaches Meerbecken darateUt.
^ Th. Fuohs^) hat über eine geologiache Studienreise inOb«P*
Italien, der Schweis ond S&ddentsohland herichtety welche hsopt'
sachlich den Zweck hatte, die Fuooiden und Hieroglyphen DSher
kennen zu lernen. So besaohte er u. a. auch die Flyschlokalititsn
m der Nähe von Florenz.
über das Langhiano bei Langhe aufserte sich 0. di Stefsni«*). — Dil
Langhiano der Provinz Florenz besprach G. Trabucco««).
3. B. Lotti547^ untersuchte die Granitapophysen des Moute
Capanne auf Elba und fand in dem durchsetzten Gestein Nummu-
Ilten! (V, 572).
R. V. MatteucoiWfi) besprach die „Porphyre" von Elba (Granit-Porphyr
und endogene Breeeieii). öranitporphyre (vollkrystalUnisch) eind in
ßansen dem hocdn eingeschaltet; der Granit dee Monte Oapanne ist vorailuriadl. -
u dij^t^ani6*9) hat über die paläosoiaeheu Sehiehten auf £lbe gmcbniibn-
It. iftTi h?^"^' ^'äc^'^*- 313-26. — «9)Bbendnl894, 2.-^B. SG*L
^,*J^^'' ^"I. 1894. 15—17. - 5*0) Atti S. Tose. So.Nst,
Xr7^^' IV;^**^' - "^'J XIV, Pisa 1895. - ^) B.SQeol.It.
W.rnr f ^Ö^-^' X' 58-77. - Proc.-verb. Soc. tose Sc. nat
m4/\ vf «"i ^ii^- - B-Söeol.It. 1895, XIV. - 547) Atti R. Ist. Yen.
^ XIII, 1. B. SGeol. Paiie UI, XXI 1.
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Mittel- und SttditAlien. 86
Siliir mit Orthoeerta, Gonpboceras, Cardiola &c. (Apnaoe); Devon anf Elba mit
Hfetitiiea, Beyriohia, Qoniatites &c. ; Oberkarbon mit Calamites Cietii, Spbeno-
phyllmn &c. — 34 verschiedene Felsarten von Elba hat 0. Yiolft unteniioht^).
Granitapophysen des M. Capanne im Eocän bei Fetovaja.
4. Eine grö&ere Abhandlung hat P. Moderni^*) den Saba-
tinischen Vulkanen (Lago di Bracciano und L. di Martiguano) ge-
widmet.
Auf eiur Karte lind di« lahlniehoii AnalmebaBttiidiiafiii <iiig«s«ieliBet,
62 an der Zahl. Sie wwdeii mit einem Netie Ten BrueUinieii in Zmammenbaiig
gebracht.
0. Viola^^^) hat im Saccothal im römischen Gebiet geologisoh-
petrograpbische Studien angestellt.
Zwischen gefalteter und mehrfacih zeretttckter Urgon-Tnron- Kreide im Süden
md iom Eoein gereehnetem Kalke mit Bnditten und Pecten im Norden liegen
gefaltete Eocinsandsteine nnd Thone mit Travertin nnd quaternärem vulkanischen
Tuff. — Etwas früher besprach V. das Vorkommen von Asphalt und Petroleum
in eocänen Sandsteinen des Saccothals, welches als ein Grabenbruch aufgefafst
wird; mit den Bmehrlndem (dnrch die kleinen Ynlkane dee Hemikerlandee be-
zeichnet) stehen die Asphaltvorkommnisse in Zusammenhang. — Anch die geo-
logieeben Verhältnisse der Monti Ernici im Römischen hat derselbe erörtert^). —
Über den Monte Circeo hat C. Viola Mitteilungen gemacht. Kryetallinische
Liaskalke wenden ihre SchiclitkSpfe dem Heere in (i^ehrsnd)» darttber liegt
Spirifwenkalk (mittlere Lias) und lokal auch oberes Eocän.
Eine Anzahl von ProElen im Pliocän (Villafranchiano und Astiano)
im Sabiner Gebiet enthält eine Arbeit G. T u cci m eis ö56). Die
beiden Stufen weisen Diskordanzen auf, und stoisen die Ablagerangen
der jüngeren an den älteren geradezu ab.
5. In den Ah'uzzen von Teramo hat P. Moderni^^) gearbeitet.
Über steilaufgerichtetem Neokomkalk und -mergel liegt das Eocän
(mergelige Kalke) und zum Teil sogar gegen WSW übergefaltetes
10o<An, aber dem diskorduit kicbt geneigtes Plioo&n lagert, das gegen
ONO mit Travertin bedeckt ut.
6. Eine geologische Karte des M. Conero bei Anoona bat 0.
Bonarelli verfiOstW).
C. Südüalien. I. Die Tertiärkorallen Süditaliens bat G. d e A n -
gelis d'Ossat bearbeitet<^.
Über den geologisdien Bau der Berge Ton 0aeta hat M. Gas-
setti gesehiiebenfiM).
Der M. Calvo besteht aus Urgon und Genoman» diekordant über Brachiopoden*
ulk des mittleren Lias; der M. Mola aus urgonera Requienienkalk, an den iB
■ner Verwerfung das Eocän (Thonschiefer und Konglomerate) abstöfst.
Über d ie (Geologie der Ponza-In^eln schrieb K. K. Schneider 559a^
Auf einer Brucbapalte häufte sich rbyolithisoher Tuö auf, Rhyoiitbe
B.Com. geoL d'Ii 1894, XXV, i, — Mi) Ebenda 1896« 67— IIS n.
129-60 (mit K. 1 : 100000). — »2) Ebenda 1896. XXYII, 4—35 (mit K.
l; 200000). — 663) Ebenda 189fi, 300—1.3. — ^) Ebenda 1896, 161—71 (mit
1 : 50000). — 666) Acc. pont. dei nuovi Lincei, Kom 1896. 30 S. — »6) ß.Com.
geol dit. 1895, 446—98. — «7) B.8eeel. It. XIII, 1895. — Mem.B.Aee.
JwLincei, S.V. I, Rom, u. Riv. it. di sc. nat. Siena 1895, XV, 2—5 u. 7. —
mL d'lt. 1896, 36—45 (mit Prof.), 313—32. — «»•) Min.-petr.
XVI, Wien 1896, 65-96 (mit K.).
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86 Fr. Tonla, Oeognottiaahor AnflNui der Erdoberfliclie.
drängten sich in den Tuff. Später wurde trachytiscbe Asche aus-
geworfen, auf die sich am M. Guardia eine Trachytdecke legte. Seit-
Hohe lAvaauBbrüche ohne Aschen. Eine radiale Anordnung der
GangmaBsen im Sinne DSlters ist nicht anzunehmen.
Zur Geologie der Monti Pioentini bei Neapel haben E. Büse
and G. de Lorenso einen Beitrag geliefert^.
über Heaptdolomit folgen Kreidekalke und Kiefdedolonite» die in 88W ai
einer Verwerfung am Hauptdolomit abstofsen. Viele parallele VerwerfuDgskIflfte
(streichende und Querbrttche) zerstücken das Gebirge. Die Kreide-, Kalk- und
Dolomitmeeaen dee M. Le Stella erscheinen «wischen zwei flauptdolomitschoUen.
Nach E. Böse 561) wird auf der Halbinsel von Sorrento der Haupt-
delonüt Ton RadiBtenkaik mit Einlagerung von Orbitolinenmergeln
im Hangenden Überlagert. Zahlreiche Verwerfungen zerstückeo das
EalkgeMige. — Nach H. Karaten MS) besteht Capn (vgl. Oppen-
heim ni, 488) aum gröfsten Teil ans EreidekaUrao (wenig midi-
tige Nerineen- und maohtige dünngeaohiohtete Radistenkalke), wddw
mit tertiären AUagernngen erat im Quartär auftauchten, und imr
in zwei Phasen.
G. di Stefano5«3) hat am Honte Bulgheria in der Pioviai
Salerno geologische Beobachtungen angestellt.
Das Vorkommen von Lias wird nachgewiesen. Kalke im oberen Teil mit
Mergelawif eheolagerungen mitAmmonites bifrons. Kalke mit EUipsakünieD
über Cnnoidenkalken eathalten anoli Sphaenditei-Beete (!). — P. Boiiiai<^
bat die Faou dee Hauptdolomiti von Qiffoiii (Prov. Saleroo) beeproehen.
M. CassettiMft) arbeitete im sildliohen Teile des Apennin.
über Hauptdolomit (Trias) liegt diskordaot in flache Falten gelegt der Re-
quienienkalk (ürgon) und Hippuritenkreide (Taren). In Erosionsmulden tritt
aiUordut darftber eocäner Kalkschiefer mit Thonen und Sandsteinen auf, aa
beiden Fltnken aber vnlkeiiiacher Tnff ond gebimdener Detritne.
Über die Keigel mit Myophoria vestita in der kleinen Trias-
sohoUe Yon der Punta deUe Pietre Nere (adriatische Küste) in der
Provinz Poggia hat G. di Stefano»«) eine ffrölaere Abhand-
lung veröfFentUoht (V, 588). Mit yergleichender Betrachtung und
einer Beschreibung der Fauna. — C. Viola«") hat die Bruptif
gesteine der Punta deUe Pietre Nere (Monte Gargano) in derProfim
Foggia untersucht.
Überreste Ton oberer Trias zusammen vor und sind
Mmpropayneota. Auch tof Lesina und in Dalmatien kommen ähnhche Gestain«
wr, de epi«ehen Ar die Ezistei» einee adriatieehen Feetlandee.
L. Baldaeoi und C. Viola»«) sprachen sich aus über dis
AüBdehnung der Trias in der BasiUoata und über die Tektonik des
meridionalen Apennin.
denomvl'nTiw'lii* ^'JJ- öiploporen und Megtlodoateii. Htlobien- und Poii-
doaomyenschichten, KoraUenkalke. — G. de LoreaioW) hat in der attdliehen
18 s'^l^iS^vl?; - Atti ß. Acc. d. sc. Neapel VUl, 18W.
PaW ^ P^^i'oi'.^*'-«*- - B.8öeol.It IUI, 18M, 191-98.--
Prin 1 l^^PK 1 - Com. geol. d'lt. 1895, 329-45 (mit
™Ebe7da 189A "«^Ä ^-^2.- - Ebenda 1894, 391-403 (mit K.). -
Vll, 8 8 ' " ^ ^- • '
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Süditalien.
87
BMÜictte aagtiraflim: Biffktlke nit Gyroponllen (Eiiiioktlk) b»1»«ii dtoiMllaii-
{Ührenden Eieselschiefern, Haaptdolomit, unteren Liaakalk, Kalk mit Ellipsaktinien,
Kreidekalke, Eocänkalk mit EinschlUsseu krystalliniscber Fragmente und Obereocän
mit Qabbros und Serpentinen. Faltung mit Überschiebungen, Treppenbrüche. —
DmrilM Avtor hat auch das Vorkommen eine« „alten glazialen Circus" in der
Gruppe des M.Vulturino in der Baailicata beschrieben ß'''). — Eine ausführliche Dar-
legong aber die geologiechen Verbiltnieae in der sttdlichen Baailicata und dem nord-
ireetl. Kalabrien eriehieii ii«tt0rHdMt>'>) tod B. B8b6 und 0. de Lorenao. In
dem zweiten Teile der Arbeit werden eine Reihe von Angaben Corteses (VI, 574)
berichtigt. Er habe wiederholt Lias und Eocän (Glanzschiefer) als obere Trias,
Lias aU Abät, Urgon als Titbon aufgefatst. Es kommen thatsächlich vor : Haupt-
delemit, Kalk «d Dolomit dea vntereD und nitlloreii Lits, Urgon, Turon, fiber*
greifend Eocän und Miocän (Eocän- und Miocän-Flysch). — Faltungen, Cberschie-
bungen im Lagonegro - Gebiete , südl. und westl. davon ZerstUckung in Schollen
an Verwerfungen. — G. de Lorenzo^'^) hat seine Arbeiten über die Gegend
TOI Lagonegro forlgeaotet (V, 598). Br witenehaidot obwe Trias, BUt-LlM,
Apt-Ürgon (Orbitolina lenticularis), Hippuritenkreide, Sch. mit Actaeo-
oeUen und Obereocän. Die Tunnels liegen im Liaskalk, Hauptdoiomit und in
Poaidonomyeokalkeii. Sieben Antiklinalen streichen N — S. Streichende Brüche,
Neigung zur Übersehiebimg* In der südlichen Basilicata ein Gneifskern. — Unter
den Trias - Fossilien von Lagonegro (V, 596) fanden sich nnehrere interessante
Brachiopoden (in den dolomitisehen Riffkalken), welche AI. Bittner^^^) unter-
«Mbte. 8io tpreehMi für dio Aoittkiii« iutertri«Uadi«ii Alten (ßt. Otaafttar-
ScU^teii md ihr« IguiTalonta).
3. Eine geologisobe BesolireibaDg von CtMrien verdankeD wir
B. Cortese^TA).
Es ist ein umfassendes Werk. Zuerst werden die geographisch-physikalischen
Verhältnisse erörtert und dabei die geotektonischen und seismologischen Fragen
behandelt. Die stratigraphischen Auseinandersetzungen nehmen einen grofsen Teil
des Werkes ein. Behandelt werden die archäischen Bildungen, fragliches Deron
(Monte Consolino di Stilo), Trias; weiter werden Lias, Jura, Kreide, Eocän,
Miocäo, Pliocän, Quarternär und Eecentes ausgeschieden. Daran eohliefiBen sich
Sohüdemngen dnsehior Qobitte und Besprechungen von MineralTorkoinniBlaMii.
Die Karte ist sehr sauber ausgeführt. Dem speziellen Teil sind hübsche Lidit*
druckbilder beigegeben. Im nördlichen Teil quer durch die Apenninen sind die
Trias-Schiefer und -Kalke und der Jura-Kalk in ganz flache Falten gelegt, die
n Oberst Kreiderelikt« tragen. Gegen 0 folgen Vervorfengon «nd liegt Boeln
in einer Einsenkung zwischen Jura und Kreide. Südlich des Apenninenrandes bei
Outrovillari beginnt das krystallinische Gebirge, an welches im nördlichen Teil
neogen« Ablagerungen zum Teil (V. Crati) an Verwerfungen (in Senkungsgebieten)
MBcbliefson, während sie an andoren Stdion weit Uber di« kryatalliniaehen SohioCnr
binsttfreichen. Die grofse Granitmasse von Serra S. Bruno ist umgeben davon;
Ml W gana ungestört, verflächen sie im 0 etwas steiler gegen 0. Weiter im
8 apiden in 0 und 6 Bodbi-Plyschgesteine eine wichtige Bolle; es treten dar-
unter auch Kreide- und Jnra>Kalke in geneigter Schichtstellung nach 0 fallend
Wl (bei Stilo und Geraco sup ). Auch das Miocän ist aufgerichtet, während daa
•••W Pliocän weithin fast ungestört liegt. — Bei Bossano in Caiabrien (V, 593.
095) hat B. Or««o««) in roton Orinoidonknlknn Phylloceraa tatrionm nad
Nilssoni, Harpoceras cos tula und discoides u. v. a. aufgefunden. Die-
selben entsprechen sonach den Oolithen von C. St. Vigilio (Zone des A mm. 0 pa-
~* A, P nein 1676) ii^t bei Rossano in Caiabrien rote Kalke mit Ammo-
ywjf Btfahen und BvMliiopodon gefandeo, weleh« swii«li«n «ohwtrsfln vnd grraen
tmJ^^ SQeol.lt, 1896, XIV, n. Atti Acc. Lincei 1896, 114. — 57i) JbGeolBA
iW, 286-68. — ««) Um. B. Aee. 8e. fi«. e mat. Neapel VI, 15 (124 S., mit
VII. Atti R. Ist. d'Incoragg. Neapel 1894, IV, 7. Mem. — 673) JbQeolRA
1W4, 583— 88. — 674) Rom 1895. Mem. descr. della Carta geol. d'Italia, IX.
liL ^- • öOCM)00) u. Prof. — 676; Proc-Tcrb. Soc. Tose. Pisa, Mär»
1W6. (AnA 11^, 1 j ) _ «•) Attt So«. To««. 8«. mt. Pia», Pr.PT«ib. IX, 184.
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^® Toula, Öeogaostisolier Aufbau der Erdoberfläehe.
ä^riS^?" la^^"*!??* Tithoa (mit PseudochMtee aiciliensU
Gu.) U«gt in OtUbritn diakordaot auf dam nntenn Lim.
4. Die rinliaoisohoB und Baditalienlfloben Halobienkalke, welche
die Horizonte des Traohyoen» Aonoides bis zur Zone des C^rto-
pieoriteB bioreDatos umÜMBen, hat E. t. Mo jsisovicB besprodieDS??)
Auf den fünf Seiten finden sich folgende neue Sch1ek«bM0i«hBUig«i: loBgo-
bMdiBCh, karnisch, corderolisch, julisch, juvavisch, sevatiech und anisfioli! — Bald
mir ein Bittnerscher Spott-Terrainus in die Feder gekommen. — G. de Lo-
renzo«») (v, 596) hat rieh gegen einige Annahmen v. Mojaiaovica' (VI, 676)
über die süditahenisch-sizilianische Trias ausgesprochen. MojiisoTlet liit
darauf erwidert 578a). ^ach Gemraellaros 10 Ammoniten wurde das Vorkommen
aet miteren und oberen (karnischen und norischen) Halhtätter Kalkes als er-
wiesen erklirt. Die 10 AnmonitaD atanmen Ton vier verschiedenen FundstelleD.
tr. de Lorenzo verteidigt seine fm Felde gewonnenen ErkeantDlete gegw die
irtiJf «TÖN ^'"i® ^""""^ unsicherer paläontologischer Daten" geraachten Ein-
wie Bs 18t die ganze Ladinische Gruppe Bittners (Muschelkalkgruppe^
vertreten. - M Caterino«^ ▼•rtÄRmtUelite einen Beitrag Aber die ümgebunj
von Nicosia (weatl. vom Itna).
A. de GregorioMi) beschrieb tertiftre Fossilien Ton JMs.
T o^p"°*r i^"!^'^*''"' Trochus patulus, Genus Mercati, Volute flenÜBa 1. a. -
L-^-Ja"** mr-* aoch die Pleistocän-Abla-Prüngen auf Malta
oeipwcneii: Thalablagerungen, Abschwemmungsanhäufungen an den Jtüsten und
foiochenaWaganuigen in Höhlan und Kttflan. - Deraelbe Autor besprach auch
das Vorkommen von Olobigarinankalk auf ]lalte"8).
Sardinien. Über die GraDite und Porphyre Ton Sarraboi SnAert»
Bich St. Traversoöö*).
«wischen Porphyr und Granit, mit beiden durchsetzt von meridional-
Twrlaufenden verwerfenden Porphyrit- Gängen. - D. LovisatoööS) besprach das
i^Tl^^^^^'^L^J'^'^'^ (Clymenia und Goniatitee). - A. Pucini^s«)
BrL nL?.^ fu- Safdirfan (im S) TarilTentUeht; mit vietai
SÄSl^ii^l- - 8- BertoIio 687) hat Beitrage zur Kenntnis der
S!v!SJ??T o geliefert: Andesit (Pula), Retinite (Portoscaso),
(MJntrfTO) & ^ liabradorite (Montevecchio), Sanidinite und Bwalt»
Balkan -Ha Ibinsel.
A ^cJ^"^* Serugotoina. Eine interessante Monographie über
WOTd^ Bosnien ist von A. Rück er herausgegebea
" Mm
Travnlk^ wi*'**/?,^ goldfBhrwiden Flllaae angegeben (GeMet airi«*«
Sd^^s^afi^^nlr ^'"^ Wasserscheidegebiet awieehen Nannta, Veri»
QuarSl^i^^^^^^^^ Schiefergebiet), welches reich an Eruptivgesteins- und
der SSn f* F. T. Hauer 689) erschienen neue Beiträge aar Kenntoi»
tlil^ltlll^^^^ ^""i (IV, 471), Ergebniwe neaerHeh«
66 A ^""^"^T ""'^«^ ^^«»'änge des Miljackf-Thals (J. Kellner).
tTS^Tj^'^'^:Z^,^ VorherraehendUoeratitenCaiArteo,
mBln^töi^^ ö S. - 578) Bbenda 1895. 483. - 578«) Ebenda
«Tlnn Sr?i ItT ^««ö, 275-77. - «0)'Aver8a 1894. 13 S. -
Nr 63?' ^ 1895 ^ 22 S. - ^ Pr. Geol. S. London,
Lig. Se^'nafe Geo» V «<>2. - «4) Atti 80c.
B. Com eeol* d'TfTaaT^ tl^' nat., Pr.-verb. IX, Piaa. -
(mit K riöOOOm iS^k^l*-*^« - «8) Wien 18M. 101 8.
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BilktiipHAtbinMl.
89
2. Albanien. V. Simo nelli hat bei Selenitza in Albmim
bitumenreicbe Sandsteine, Sande und Konglomerate getroffen mit
plioeSner Fanoa neben dem sarmatisoben Cerithium piotum.
3. Bulgarien. Fr. Toula^^^) brachte seine Arbeiten über die
geologischen Untersuchungen im Balkan» zum Abschlufa (I, 661. 662;
III, 505—509; IV, 476. 477; V, 620) mit der Herausgabe der
geologischen Karte des östlichen Teils des Gebirges und mit Zu-
sammeDfassuDg der Ergebnisse.
Es sind zu HDterscheideti : du nordbaUcanische Vorland, das gefaltete Balkan-
System, das südliche Mittelgebirge nnd das Aasbruchsgebirge von Jambol — ^AitoiH—
Burgaa , der westliche Balkan mit entwickelter krystallinischer Schieferzone und
granitiscbea iierneo; der zentrale mit gefalteter flyschzooe im N, weitreicbendea
Läogebrttdieii nnd «in«r stldHolien Sedfmentione; der SitUelie mit anrflektreteiiden
alteren Gesteinen gegenüber der vorherrschenden Kreide nnd Flyschzttge. Die
sfidliche Sedimentzone fehlt. Im Balkangebiet festländische Bildungen bis zur
Trias, welche sehr unToIIkomnien entwickelt ist, vorwaltend als marine Seicht'
mnertblagemiigeii. LiM und Jon fs einselnen Stafen (mit Vnterbreehniigeii);
Tithon angedeutet, die Kreide ziemlich Tollständig entwickelt Eocän (und Oligocan)
reicht bis in die zentrale Region. Andesitiacbe Durchbrilche beginnen mit der
oberen (Inoceramen-) Kreide. Vergleich nicht mit dem Erzgebirge (Th. Fischer),
sondern etwa mit dem zentralen Karpathenayetem. — Naehtriglieh iat ^er Arbeit
L. Vankovs^) zu gedenken, welcher den Schipka-Balkan untersuchte und auch
weiter nördüoh Ton Qabrova Reisen aosführte. Neu ist vor allem die Angabe dee
VwkowMoa Ton Titken in 4kr Bdb» d«r foMUieiianii«ii SudattiBfomitbnen des
Balkim
4. Griechenland. A. P hilipps on ^93) h^t über seine Reisen
und Fonobnngen in Nordgriechmland (V, 624) einen zweiten Bericht
(Trfkkala und ChMa) erstattet
Oaa OeVirge Ton Trikkatt besteht ava gefalteten und •teUinrgwiehtetea
krystallici sehen Schiefern ; Kreidegesteine begleiten den Rand der Ebene des oberen
Feneios zwischen Trikkala und Kalabdka: Serpentin, bunte Schiefer und Kalk;
Mmmnlitenfttbrender Fljsch folgt diskordant über der Kreide (Voivoda). Tertiär
trfliUt das Gebiet von Cbassia: OlfgMla bia (?) miter Hiodn. Dm Streiehee der
krystalünischen Züge verläuft NW, NNW und N. Im oHgocänon Bttgelbnd ver-
jchiedenes Verflachen, SW, ONO und WSW. über Küppen von Kreide— Eocän. —
Uber Spinta handelt ein weiterer Beriebt »t). Zwischen parallelen, im N SatHeh,
im S meridional verlaufenden Paltengewölben von mesozoischen und eocänen Kalk-
und Hornsteinen liegen in Faltenmulden Flyschgesteine. Neigung zur Überschie-
baog gegen W. Die geologische Karte umfafst Epirus und W-Thessalien (mit
^^J«f"«l»i«denen Anseeheidnngen). — Über das Tertiir in Nordgrteehenland, in
Albanien und bei Patras im Peloponnos schrieben A. Philippaon und P. Op-
panbeim^). Letzterer beschrieb von Sinn kerasia (NW- Thessalien) Cerithium
J'ff •'itaeenm und plicatum, Congeria Basteroti u. a. m.; von
Keriöa On Albanien) eine Area; Ton Nikopolis (S-Thaasallen) HeUnoateirn
»etohca; von Patras Paludina Fuchsi, Melanopsis anceps, Con-
Keria und Uni o. — K. A. Pen ecke hat marine Tertiär- Fossilien aus Nord-
PMianland naddeaaeii türkischen Nachbarländern einer Bearbeitung unterzogen ö»).
, ) SGeoL lt. XII, 1893, 552—58. — Denke. AkWien LXIII, 1896,
So R«K>«ter. K. 1 : 300000. — Rev. g6n, des Sc. Vll, 1896,
ftK ; Lapparent). — «») Atnram 1892. 109 8. (Sttdainwiaeh) ; mit
UDersohau- Kärtchen (18 Ausscheidungen). — 593) ZQgE 1895, XXX, 417—98. —
mi/* ^^^^» 193—294 (mit geol. K. 1 : 300000). — ZDGeolQa.
«»4, 800.S2. ^ »•) Denk». AkWien 1896. 24 8.
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90 Fr. Toult, GeognostiMher AaflMa der Brdoberflüdi«.
Zur Geologie des Pmdos- Gebirges ist eine gegen Hilber (V, 627)
gerichtete kleine Abhandlung A. PhilippsonsSöT) erschienen.
Du Bodn itt in der wratätoluchen Saad«teinzone Terbreiteter, «U Hüb«
und Tor ihm Neumayr aDgeiiommen luibMi. Aber euch in d«r oetttoUadMB nd
Aspros-FIyschzone sind Numrnuliten von Philippson sicher naehgewieseo worden;
Kreidefoseiiien wurden nirgends angetroffen. Dagegen werden die Pinduakalke
und iofolgedeMen die Olenoskalke (III, 512) anders gedeutet. Sie fallen nach 0
unter den eocinen Flysch, der Flyscb mag gegen W flbereehoben eein. Audi Pfc.
hat, wie früher Hilher, Kreidofossüien im Pinduakalk aufgefunden. Die Aus-
einandersetzungen wurden dann weiter fortgesetzt öSS). Die abschliefsenden Arbeiten
beider Autoren werden wohl rar Klarheit führen, soweit ajie bislang zu erbringen
mSglieh eein kann.
5. QriitikuehB LiaOn, Ch. de Stefani bat auf ^or/W geolo-
giscbe Beobaohtungen aagestdUt^.
Es finden sich: mittlerer und oberer Lias im N und W; mächtige Kalksteine
(Tithon— obere Kreide) im N, in der Inselmitte (Irakli— Pantokrator) und im S;
auch bei Korfu und auf der Lazarett-Insel (Durchragungen durch Tertiär); hora-
steinreiche Plattenkalke im Ostfldgel dee Hauptgebirges (als Boeln aufgefafst, wöU
nach Philippsons Arbeiten). Für Miocän werden gewisse Mergelschiefer und Sand-
steine erklärt (nach Partsch Flysch!); Pliocän und Quartär. — PartBch«*») hat
eehwerwiegende Bedenken gegen einige der Ausführungen erhoben. Der Panto-
kratorkalk Uegt weitbin über Flysehgesteinen.
Eine petrographisohe Skiste der Insel Aegina und der HalbuBd
iMma bat H. 8. Washington Terfaikt«»!).
Aepina besteht aus Augit-Hypersthen-Andeeit (mit Dadt-DnnhbrBehen) ao der
Büdspitze, aus Amphibol-Andesit in der Mitte, aus krystallinischera Kreidekalk in
NO, wahrend im NW neogene Mergel und Kalke anstehen. — Methans bioft
dnroh den Kreidekalk mit dem Peloponnea susammen. flornblende-Hyperithe^
Dacit bildet die Insel, ala deren Kern efai Amphibol-Andeeit auftritt
Die Schmirgellagerstätten auf iV«EM sind nach A. Öobanti«*}
an krystallinische Kalke im Glimmerschiefer gebunden. — Über den
Naxos-Scbmirgel schrieb G. T scher m ak im kömigen £aU»
der Gneifaformation in der Form von Linsen auftretend.
Eine geologische Darstellung der Insel Karpathos^) hat nach
den Aufsammlungen von C. J. Fo rs y t h - Maj o r C. de Stefani
gegeben. Das Südende dürfte tertiär sein, die Mitte besteht aus
Ereidekalk, an welche eocäne Sandsteine anscbliefsen.
Uber den geologischen Bau der Insel (kindia finden sich Mit-
teilungen in zwei AuMtzen von V. SimonelHöt»).
Es finden sich dieselben krystaUiniaeben und balbkryatalliniseben Sehiifi»
wie in Attika mit körnigem Kalk (und Diorit). Aufserdem Kreidekalke mit
Kuaisteu und Nerineen mit Serpentinen an der Basis. Eoran (wie in Italien!),
mamea Miocän (Tiefcee- und Btrandfacies) und pontische Schichten mit Melanopsü,
ünio und Nentinen. Quartlre Kenglomevuto und Terraroasa.
T ^ J; ^''^owski bat die levantinisohe MoUusken&nna d«r
Insel Bh^m) beschrieben. — L. de Launay bat eine vor-
VhQ^IPp^Ä^faQ^HVI^'***-'-^**--*-^«"'^- 4.Febr.l895. 9 8. - ««) Hüber,
1894 XTiT !h tmd Philippson ebeida 277-89. - •«) B. MW.
1894/95 n ' 7ao o,*o ~ ^896, 262-64. - «i) j. o£ Qeol. Chkugo
1894 lisil^l^^^^ill' 138-68. - 602) öst.Z.f.Berg-u.H..we.e»
1895 180 9 n\7 ^^^*^in.u.petr.Mitt. Wien 1895, 311-42. - ^) LausaaDe
MeLi u ilift ft ^ ^ Acc. Lincei Rom 1894, UI, Heft T,
836-41 »Hefts. 266«68.-«08)Denka.AkWlenl898,18M. 1408. »it 11 TA«.
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Grieehmiland. BumänieD.
•1
ISufige Notiz über den geologischen Bau der Insel Lesbos^'^) ver-
öffentlicht. Gefaltete und aufgerichtete eocäne oder kretazeische
Sandsteine und Schiefer mit P£anzenabdrückea werden von Gang-
trachyten durohbraehen. Stroidieii der Falten von 8W — NO (wie
auf Samotbiake [I] und am thraekoben ChenonoB). VerverfangB-
qMÜten. Eine resento Muadielbreooid Sei Hephistia.
Greg. Stefan es eil bat ein Jahrbuch des geologischen
in Bokarest berausgegeben, in wel<diem flieh Darlegungen
Ober die Geologie der Moldau (Botuscban, Jaeify, Reman, Waslui
lud Braila) finden.
G. Stefanescu bespricht auch Unterkiefer-Eeste tbiM fossilen Karoeis, die
eich in Banden und Schottern an der Aluta bei Slatina zusammen mit Elephas
jrimigenius und Antilopenreaten gafaoden haben, nnd das grofae Dinotherium
ÖfB. gigantisairnnm*') von lEaiua^
Über die Zentralzone der transsylvaniaoben Alpen in Rumänien
bat L. Hrasec Mitteilung gemacht ^'0^.
Die Gesteine derselben sind nicht durchwega als archäisch anaasiihMi) loa»
dem vom Teil als weitgehend raetamorphosierte paläozoische Bildungen. — Ein
weiterer Aufsats desselben Autors ^^^) bringt petrograpbische Mitteilungen über
•die Oastefai» der ZontnUioii« (Serpentine, Amphibolite, Hikrogranulit » AmpMbol-
granit von Bumbesfll Ac). — Auch über die Anthracitbildungen hat M. berieb-
tet^^) (Skela und Porcani am Südrande der Zentralzone), sowie über Aufnahmen
io der Gegend von Turn-Severin und Verciorova an der Donau^^^) (Granitgänge,
QlimmerBchiefer nad eneifsgUmmeraohiefer). — Qr. Btefanes««***) hat anf die
Deutung der von ihm als Eocän bezeichneten Konglomerate von Muntenia (V, 635)
durch S. Stefanescu, der sie als sarmatisch auffafst, erwidert und seine An>
■duae verteidigt. F. Toala hat übrigens gleichfalls in sogenannten Eocän*
Xonglomeraten am Sädrande der traaeeylTaaiachen AlpeD an mebreroii Stellen
ettnatisebe Fossilien angetroffen.
Eine gröfsere paläontologische Studie über das rumänische Tertiär
hat S. Stefanescu erscheinen lassen ^^^), welche die aarmatiaohe,
pontische und levantinische Fauna behandelt.
N. AndrusBow^^^) hat Bemerkungen über einige Neogenablagerungen Eu-
■iiiene gemacht nnd sie mit jenen der Halbinsel KertBch verglichen. Sarmatische,
lUotisehe, Congerien- (mit 0. subcarinata, rhomboidea und Valenciennesia), Palv-
dioea-Schichten (über Psilodonsch.). — K. A. Redlich'^i^) hat das Tertiär von
€eniadia (im Betirk (iorjn) untersucht. £& liegt auf Earpathensandstein imd
«*nktlk. Lelthakalk und Tegel und Sande des Leitbakalke wurden mit FoeefUen-
rahrang (besonders reich im Tegel) angetroffen. Über dem Leithakalk (mit AWeo«
lina roelo) liegt konkordant sarmatisches Konglomerat mit Mactra podolica.
M. Draghio^ n u^l8) hat hydrologische Studien über die Unter-
grund wasser Verhältnisse im mittleren Rumänien gegebeui mit flin-
Ser. areh«ol. Paris 1896. 21 S. (mit K.). — «»/») Anuarulu. Bukarest
em r. ^ P^ys- Bttcarest 1895, Nr. 5. 6. 12 S. —
^Ebenda 1896, 1. 2. 24 S. — 6»2) Anz. d. K. Ak. Wien 1895, XXVII. 3 8.—
™f) IWl. Soc. des sc. phys. de Bucarest 1896, 11. 12, 3 8. Man vgl anch Anuarulu
5, "~ 8- «94, 6M— ». — W«) M<m. S. 0A>1. Pkife 189«.
147 S. (mit Tafeln). — 616) VhGeolRA 1895, 189—97. (M6m. Ac. St. Petersb. .
;3 *• — VhGeolRA 1895, 330—34. — «18) Bukarest 1895. 183 S.
™ K, II. pfof.). z. d. Österr. Ing.- u. Arch.-V. 1896, Nr. 43 u. 44.
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92 Fr. Tonla, GeognMtisclier Aufbau der £rdob«rlIich«.
blicken auf die Wasserversorgung von Bukarest veröffentlicht und
dabei seine Vorstellungen über den tektoDischen Bau des Vorland»
der traDssylvanischen Alpen gegeben.
Ein Profil von diattu Ui an das Schwarze Meer Tersionlicht seine Yor-
itellnngen über die Hauptstorangslinieii am Sfldrande dea GeMrgea und an dir
Grenze der Dobrudscha. — C. Alimanes tianu^ifl) hat über die Tiefbohnngen
Tott Baragan berichtet. Er bat seine Vorstellung über den geologi8chen Bau
in einem riesigen, leider in aehr nnnatttrlichen Verhältnissen gezeichneten Idealprofil
gegeben, worin wir nur recht wenig beträchtliche Yerwerfnngen ?«n«itii]Mt flndca;
das ganze Karpathenvorland hätten wir uns als eine durch nachmiocane Absen-
kungen schollenförmiger Stücke entstandene Senke, als eine Art Iliesenmulde vo^
niatallen, in weleber die jüngeren, von späteren StSrnngen nur im Norden be-
troffenen Formationen lagern. Belbreut glaubt nicht, dals die bisher zur Danb-
führung gekommenen Tiefbohrungen ausreichen , um so weitgehende Folgerungen
mit einiger Sicherheit ziehen zu können. Wertvoll sind die beiden Bohrprofile, voa
welchen jenes tob Uarenleaei (Baragan) (530 m) bia tief in die Kreide Uiab-
zaieht. Bei 860 na Tiefe find aieh Balemaitea et anbfiuiCbrmis Bwp.
V. Anastasiu^^ besprach einige geologische BeUib der
Dobrudscha.
Bei Cekir gesa hat er das Vorkommen des Rauracien, S^quanien nnd Kim-
mendgien , bei Topal die beiden ersten Stufen , bei Cemavoda Kirameridge und
Kalke mit Monoplenra nachzuweisen gesucht, welche er mit den von Toul» bei
Rustschuk genaehten WahmehnBUiigwD ia Yergleioh bringt, wobei nur au betom
ist, dafs das genannte Vorkommen an der Donau mit dem östlichen Balkan nichti
au thnn hat. Bei Enisemli und fiaaarlik hat Anaataaiu weiiae NnmmuUtoakslk»
gefuBden.
L. Teisaeyre^^l) hat in der Moldau (Dialr. Bacau) geologische
Studien aogeetellt und «uDäcbst über die subkarpathiscbe Salzformft*
tion lierichtet Mehrere Profile geben eine VorstelluDg Ton d«B
tektonlsdien VerhältniBaen. (Gegen O übersohobene Falten.)
Mufüand,
1. Allgemeines. Eine geologische Karte des europilMob«B
Rufsland in sehr kleinem Blaftstab (1:10000000)622) und mit IS
Ausscheidungen hat Supan auf Grundlage der grolken Karte d«
Russ. geol. Komitees in 1:2 520000 (V, 637) Terdffentlicht. — Im
Bull, du Com. gdologique623) findet sich eine kleine Übersichtskarte
des Russischen Reiches, auf welcher man über den Stand der geo-
logischen Karte von Rufsland in Europa sofort Klarheit erhält.
"^if-lü! /S"'^ *° ^^^^^ 6 aum Teil ausgegeben, an mehr al8 30
wiru gearbeitet (eesamtsahl der Blatter 141, 1 1420000). — Blatt 72 der aUgemeinea
geoIogiBchen Karte Ton Rufsland (Wladimir, Niaehnij-Nowgorod, llurew) hat N.
Sibirzew bearbeitete«). Karbon, Perruokarbon, Perm, bunte Mergel nnd Sand-
2SL°«j;ru ^"»«V P'fKesteinen " weite Räume ein, Jura (Kelloway- Oxford)
Sd wJf ^•".T.f deaBlattee anf, an der Wolga (nördUron Niaehnij-Nowgorod)
J^W^t^'n 'r*^**^ Wladimir, wo aueh die Wolgaatufe und natere Kwide
JI^hTES* Lagerongaverhältnisse sind ungemein einfache, zxim Teil abgetragene
flache Molden und Sättel. — A. Netachae w626) j^at im Bereiche dee Blatte. 12»
isee^ösf^em' P-^i*«»««* XI, «. 5« B.) - «^oj B.SÖfcO.
138 T.f ^^^^* ^^^^ ^^^'"^^-^ 1896, 132-42. 230 r,:?. - 622) pM 1895.
283 S rifV"".^«!*'' ^«^^ - '^^) M6m. Com. g6ol. XV, 2. 1896,
(^.' m^'flaL. LT"^^- - «^o^ St.PetersU 1896, 1-14
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Aalaland.
93
(FUiM Dima und Bi61aea) Beobachtungen angestellt. Über dem nnteren Perm,
fimditaiMii, Mergeln und Kalken im NO folgen iyq,iif«l«iite das Zeehsteuia mit
BraoUopoden. Als Decke poattertüre Ablagerungen.
Grolk ist die Anzahl von Arbeiten über agronomisch-geologiBche
Untersuchungen. Man findet sie in den trefflichen bibliographischen
Jahresberichten von 8. Nikitin neben den übrigen geologifwhen
Abhandlungen zusammengestellt ^26).
Eine verp^leichende Studie über die Schichten zwischen Kimmehdge und
Aptien in Euiulaud mit jenen in Deutschland, England und 80-Frankreich hat
A. P. Parlow (UI, 544 n. T, 658) Ter6ffentlkht«0 (mit einer tobeUartoeben
übartiekt).
S. Fmkmd, Von der geologischen Karte von Finknd 1 : 900000
und 1 : 400000 (Y, 642) sind weiter erschienen die Blätter«»):
25. Fögio und die a. S. Alanda - Inseln tod B. Frogterus (Rapakiwigranit,
•Qranitporphyre und Quarzporphyre im NW) ; 26. Enskär (Gneifs und Granitinseln)
Ton A. F. Tigerstedt; 27. Fredrikshamn Ton £.A. Moberg; 28. Säkkijärri
▼om B. Bergbell nnd B. Froaterua; 99. Lavannari tod H. Barghell;
90/51. Baiaela nnd SjaterbSek von J. J. Sederholm, Mit BrUirongeD.
J. J, Sederholm^) hat das krystallinisehe Grandgebirge
Biolands su gliedern gesucht.
Es wird in die Eatarchäische Gruppe (iltere Schiefer und älterer Granit)
und in die dazu diskordante Bottnieche Gruppe (jüne;ere Schiefer und jüngerer
Oranit) unterschieden. Die Quarzitformation ist durch eine noch schärfere Dis-
kordanz von der botthfeehen Qmppe gesAteden, irird jedoeb glelehfUIe Ittr rw
kambrisch angenommen, weil das eigentliche Kambrium am Finnischen Meerbusen
horizontal lagert. — Auch den durch Streckung metamorphosierten Torkambrischen
Qoarzporphyrgang von Karra in der Frovins Abo besprach derselbe Autor^). — >
P. G. Wiik<^i) hat die PrimitivPomationen Finlands besprochrn und mit J. J.
ßederholms Anschauungen verglichen. Er unterscheidet die laurentinische
^neifsformation mit Dioriten, die Glimmerschieferforraation mit Syenitgranit, die
Pb^tfomatien mit DIoriten« Rapakiwigranit (Stuckgranit), Gang- nnd Leger-
grauit und die kambrische Formatioil« Arkoaen mit Olivindiabas und Diabas-
gangen. — Ober quarternäre Ablagerungen in Pinland und Rufsland hat sich G.
De Oeer geäulsert^^). Peipus-, Onega- und Ladoga-See sind Reliktenseen des
Ancylas-Sees. Die hSebaten Grensen des letstereii liegen bis 86 n» die obersten
marinen Grenzen 60m über dem heutigen Mooresniveau. Von W. Ramsay^SS)
•erschien eine Abhandlung über Glazialerscheinungen im südlichen Finland. — Die
l^erindeningen, welche sich in Südhnland während der Quartärzeit vollzogen, be-
sprach H. Bergh6ll«8*). — A. G. Hatborst«») hat auch bei Viborg in Pin-
laod in interglazialen Thonen Pflanzonreste angetroffen. Marine Formen deuten
auf eine mögliche Verbindung der Ostsee mit dem Eismeer hin. — • J. Linden
Uber den W Ton RustiBeh-Lappland beriebfetM).
3. Nordrufsland. N. Knipo witsch ^37) besprach den Relikten-
«ee auf der InseUTtldm an der Murmanküste. — B. Palenow<^8)
fthrte geologische Forschungen im N-Vral aus.
^ B. Com. giol. StPeterib. X, 1895 (für 1894). ~ «a?) qj i896, LU,
542-55. — 628) Helsingfors 1894 — 96. 1 : 200000. Mit Erläuterungen. —
•») Pennia VIII, 3 (mit D. Auszug); mit K. 1 -. l 000000. — «30) B. Com. g^ol.
™Bde 1895. 16 S. — 631) fennia Xli, 2. Helsingfors 1895. 30 8. (mit D.
Alang). — 632) TOrii. Geol. P»r. XV, 557; XVI, 699. — «) Pennia Xll, 5,
J896. 44 S. (mit K.). — 634) Pennia XIII, 2, 1896. 64 S. (mit K.). — Förh.
•Geol. För. XVI, 361. — 630) Fennia IX. 24 S. (mit K.). — 637) ß. Ac. St.Peters-
»Mgl896, III, 1—5. — 688) CR S. imp. Nat. St. Petersburg 1895, 7.
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94 Fr. Toula, GeogHoatiicher Aofban der JBrdoberflicha.
Eine grofse Monographie hat A. Stucken b er g639^ den Korallen undBrjozoen
dM mliieben und Timao- Karbon gewidmet. Im Und finden nsh Femen 1«
unteren nnd oberen Abt«ilnng, im Timan nnr Fomen d«r obeim AbteUnagto
marinen Karbon.
4. Mittleres und östliches Rufsland. S. Nikitin und H. Pro-
grehow studierten die hydrogeologiechen Verhältnisse im Becken
der oberen Oka bis zur Einmündung der Kroma^).
M. K. Tnrsky sehilderte in demselben Organ das Bassin der Oka nach den
Untertnohnngen im Jahre 1894^1). — A. P. Pftvlow hat anch Uber dee Jui
im Gouv. Rjäsan geschrieben 6*2). _ n. B o tr n s 1 o w a k 6«) stellte geologische
Untersuchungen im östlichen Teil des Gouv. Rjasan an. — K. Glinka^**) ver-
Sffmttidite geologisch« nnd pedologische Forschungsergebnisse im Bezirk Koslow
(6«aT. TanAaw),
N. WisBotiky^) hat ab«r den Kreis SädoDsk (Qoqt.
nesch) berichtet. Devonisohe Kalke, tfeigel und Thone (NW Ta^
flächend) und fragliolie obere Kreide. An den Hängen glasiale Alh
lagerangen.
A. S t u c k e n b e r g 646) hat eine geologische Skizze der Ufer d«
Don zwischen Woronesch und Kaiatsch veröffentlicht.
Im östlichen Teil des Gouv. Kastroma hat E. S. Fedorow«*') Beobach-
tnngen angestellt. Über ptnnotriaaaitehen Mergeln liegen nachtertiire Sande nod
Glazialablagerungen. — A. Michalski««) hat die Amnoniten dir oateren
Wolgastufe monographisch bearbeitet. „Virgatenhorizont" von geringer vertikaler
Ausdehnung und beschränkter horisontaler VerbreituDR (vgl. V, 653). Südöstliche
und boreale Migratlan. — B. Bipoloeehansky 6^9) gab einen Entwurf dar
hydrographischen und geologiaohan YerhSltniMie de« Oonr. Eatan karant.
A. P. Pay lo w 6ä0) bespraoh das Vorkommen eigenartiger Durofa-
Setzungen von Neokom-Thonen von Alaty (Prov. Simbirsk) däwh
oligocäne Sandsteine. — W. Sohirowsky 651) hat AmmooitBD
aus dem N-Simbirskiechen Neokom beeobrieben (Ozynotioefia uid
Hoplites).
A. Ketsch aew 652) den Perm-Possilien im östlichen Rula-
land eine grofse Monographie gewidmet.
5. Westrufsland {Ostsee^yroimzen, Polen, Wolhynien, Podolim &0.).
Fr. SchmidtööS) hat über die Glazialbiidungen in Estland und
auf der Insel öwl Mitteilungen gemacht.
das Vorkonmien tou Drumlins in LivUmd sprach sich Br. Dofs^s*)
aus Nach SSO-SO gerichtete langgiatrMkt« Hfigil ana GnndmorinanaiatKiil
«na unter der Eisdecke entstanden. — Derselbe Autor hat auch die geologische
Jiatnr der Kanger (wallförmige Jäügelaüge) im Bigaaehen Kreiae beaprochen
6I0X Tl ^^"1,^°"^- g*ol. St Petersburg 1895, X, 3. 224 S. (179— IM d. Baa.). -
%J ,.kr - Unters, d. Quellen der wicht. Flüsse Rufslands., St. Pete».
eS^M«.! liJ.^-.i^'i?''-^- « **»«»da 1895. 10 u. 97 8. (mit 2 £.)• -
mn«!^? iä^t ®- ~ »ttW. (Min. Ges.) XVII, 1894.
M t 7. l ^''^ Bodenkunde Rufsl. IX. St. Petereb. 1895. — ß.Com.
SS. re ?if**!5!^.^^^^*^ 83-115 (mit K.). — ««) Mat. zur Geol. Ruft-
JiMiN löoi ro St.Petersb.l894. (Russ.) — W7) ß. Com. giol. St. Petereb.
Deuteche« r: 'Ir.^^cT M*"- d« e«m. g*ol. St. Paterab. V, «, 18«.
«ÖSh Trlv sl* r^?* ^ ^ Natur. Moskau 1893 (1894). 369-80. -
g6ol J^q's Nr"? K^^o^^ifc ^-50*- 1-1* (»it Tafeln). - ^) B. Com.
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Bufaluid. 95
8fe irtrdeii tli glaslale BildiiiigvB (Isar) erklirl. — B. Sehellwiea^ be*
sprach den lithauUch ' kuriBeh§n Jura nnd die ostpreufsischen Gesehieb«. D«r
litbauische Jura steht dem raBsischeo bäher als dem baltischen und polnischen. —
A. K&rnoaoho wsk;^?) berichtete Uber seine geologischen Untersuchungen im
iMwatt. Tttta d« QonT. WüM,
A. Oedroits^ Arbeitete in den GoaTeroements Wilna, Grodno,
llhisk, Wolhynien nnd Polen.
Von M. Lempioki und A. Hattowski^) enehien «ine VlStikttte dM
polnücheii SteiaJkohlenbeckens (auf 54 Blättern).
Die Frage, ob sich die Ausläufer der Karpathen auf russisches
Gebiet erstrecken, hat A. v. Tillo behandelt 6*^). Die Erhebungen
vom mittleren Don bis zur oberen Oder gehören einer abgetragenen
Bodenwelle an, welche mit den Karpatben ia keinem orogenetiscben
ZuBammenbang steht.
Über die geologische Natur der unter dem Namen „Toltry" bezeichneten
HttgtbeibMi ia FodoHm tehtteb A. MiohaUkiMi}. Bfne meditemn« Konll«-
t&Än alt Ken nit «intr MraiatiaohfD (diakordaaten) UinbfiUiiiig.
6. Sädruffkmd. Bine interanante Abhandlang N. Sokolows
buidfllt über die Bntstehang der Limane SüdroiUAndB^).
Am Ende des Pliocäns war nur ein Relikten -WasserbtAen in der politischen
Senke Yorbanden ohne Verbindung mit dem Ozean (40 — 60 m unter dem Niveau
des heutigen Schwarzen Meeres). Ausbildung von Flufsthälem, welche spater
Meeresbnektea-Limane wurdan. — Qeologisebe üntoMaehnngen des Ode$»aer
Kreises TerSffentlichte J. S i n z 0 w 663). _ p. Semiatschenakyßö*) ]igt Uber
die kaolinrdhrenden Formationen des südlichen Rufsland geschrieben.
A. Gurow^ß^) hat im Gouv. Jekaterinoslaw (Charkow) ausführ-
liche hydrügeologische Untersuchungen angestellt.
Granitgueifs, Karbon, Perno, Jura, Kreide, Eocän, Neogen und Posttertiär. Die
jüDgeren Bildungen Tom Eocan an ungestört über dem abgetragenen und ana-
geebneten älteren Grundgebirge mit aufgerichteten Schichten. — Auch yon J.
Edelstein^) liegt eine umfangreiche Arbeit hydrogeologischer Natur vor über
den Distrikt von Slavianossersk im Qout. Jekaterinoslaw : Karbon, untere Kreide,
Inid«, Beel», Neogen nnd QuartSr^?). Aneh fibar den Saliae« Ton WaUk in dar
Gegend von SlsYiansk berichtete derselbe Autor.
Untertertiäre Selachier hat 0. Jaekel^esj Södrufsland besprochen,
valebe sich in den glaukonitlachen Sanden von Jekaterinoslaw (unteroligocäne) und
in dan Manganeraaii daa Flvasea 8«lanajn (mitteloHgoelne Formen) indmu Onnha-
wdon nnd Odontaspis herrschen ror (V, 676—81). — P. Pnatoiritow h»i
•toe geologische Beschreibung der Stadt Charkoio gebracht ß«^).
N. Lebedew ^"Oj setzte seine Arbeiten im Donetzbeckea (V,679)
fort. Deagleichen L. Lutugin (V, 680) «71),
«*) NJb. 1894, I, 207—87. — W) Mit ivr eeol. Bnblanda (Hin. Ges.)
XVir, 1894. (Ru88 ) - 658) Ebenda. — ^ Berg-Departem. St. Petersb. 1892— 95.
jOBL (1:10000) mit Erläuterungen (Deutsch von L. Mauwe). Die geol. Karte
Ij 60000. — «60) rugg. d yff St. Petersb. 1895. (Rnss.) — ««i) B. Com.
g^ . St. Petersb. 189S, IT, IIS-M. (Rnsa. mit frans. Raa.) — «>) M«m. Com.
|*ol. St. Petersb. X, 4. 112 S. (Russ. u. deutsch.) — 663) M^m. Soc. Natur. Nonr.
O'i««»» 1895. 81 8. (mit K.). (Russ.) - 66«) Arb. Naturf. Oes. St. Petersb.
i' (^^•■•) — Charkow 1893. 529 S. (russ.), mit grofser Karte
tt^ Proaien. -- 6«6) Charkow 1896. 20 8. (Rnsa.) — 667) Charkow 1896, 182 u.
1885—6. 309 S. mit grofser Karte u. Profilen. — 668) M^m. Com. geol. St. Petersb.
JW5. IX, 4. — «6») Natuf. Qea. t. Charkow XiVlU, 1—67; mit K. (Euaa.) —
m. QaoL Eon. 1894, Nr. 4—6, 149—77. — •») Bbaodn 1S9— 48.
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99 Fr. Toula, Geognostiacher Aafbaa der £rdoberfl£che.
Aueh neuere VarSffentlichiiiigen Ton Th. TBehernyBchew^?^), Lebe-
dew678) und L. Iiiitaf(iii674) über des Donetzkohlembeeken eiad «nehiaiee. -
J. Schmal hausen 676) hat aus dem Dbnetzbecken stammende Devonpflanzen
besehrieben, die er bei iCarakuba aufgefunden hat (in lehmigem Sandstein). Da-
dnreh vird Teehemyechewa Angabe, dafs zwiaehen den kryatalliaischen Qesteiaea
und dem Karbon deroniaehe Schiebten eingeaebaltet aeien, beatitigt*").
Eine gro&e Abhandlang enobien Ton J. MuBohketow^^) fib«
die geologischen üntenaohangen der KalmflokenBteppe (1884/85).
Es sind Erklärungen aum 95. u. 96. Blatt der geologischen Karte voa Enfi-
land. Aufaer fluviatilen und lakustrinen AUuvionen werden auch alte AllumneD
(Löfs), die Flugsande (Dünen von Barkhanen) und kaapiacbe Ablagerungen au-
geschieden. Letstere erfttUen mehr «le die HUIta dea Kaitenbüdea. AnTiertai
treten nur noch (im NW und W) tertiäre Ablagenmgen auf. In den Jergeni-
Hügeln liegen oben Mactra podolica - Kalke , darunter liegen Sandsteine and zd
nnterst Thone und Sehieferthone ohne Fossilien, die dem Oligocän augerecJiDet
werden. Es ist ein Faltensystem von im 8 awlaehen NW- nnd N0-8treichiB, du
sich bei Elista in eine meridionalc Falte vereinigt. Der Ostachenkel ist der steilere
und kärzere (25—30*), der westliche dacht flach ab (lö*») und ebnet sich gegen den
Don an ane. Breite flaebe ThSler finden sich im W, tiefe kurze Querthäler im 0,
Über geologische Forsch uogen in der Eirgisemteppe berichtete
A. Krasnopolsky^re). — Einige iirystallinische Schiefer der
Umgebung von Krim— Rag in SadrulflUnd besprach P. Piat-
iiitsky<(79). Qneilsfonnation und jüngere krystallinlaohe Sobiefor.
7, Krim. N. Karakasch brachte einen Bericht über seine
PerBohungen in den Gebieten der oberen Läufe der Flüsse Alma,
Katacha und Belbek in der Knm^).
Über Posidonomya Buobi in den Sebiefern von Balaklavi (SV-Kiin)
brachte D. Stremoaneboir tine Hotis^Bi).
N. AndruB8owö8») sohrieb aber daa Sohwarse Meer wfihrwid
der Pliocänepoche.
In einem Aufsatz über das Erzgebiet von Karataohai im nördL
Kaukasus von A. D. K o n d r a t i e f f 6^3) findet sich auch eine ge-
drängte Darstellung des geologischen Aufbaus des nördl. Kaukasus.
•• V Mergel und Sandsteine liegen über Kreide und Jura und sind au-
nachst leicht gegen NO goneigt, gebirgswSrti aber steil aufgerichtet Das krystd-
linische Grundgebirge bildet die Hauptkette, nnd reichen die darüber schollen-
förmig auftretenden Sedimente nicht bis zur Kammhöhe. Im Jura wird Lignit(!)
angegeben. Porphyrite (Grünateine) sind jünger als Jura, auf dem sie, diosM
teils bedeckend teils eingelagert, aaftretan. Die Erzgänge tnten im Talksdiisftc
nnd Felsitporphyr auf. Die geol. Angaben abid niebt aehr. bestimmt ausgefUhrt.
Eine ausfdhrliohe Studie über die zentrale Partie der Haapt*
kette des Kaukasus zwischen Wladikawkaa und Tiflis (der Trace der
projektierten Eisenbahnlinie) ist von A. Inofltranaeff erschienene^).
Nach der Karte besteht die zentrale Kette ane eebwaraen, fllr paläMoisd»
«74N Ti!^ ? Com. geol. St. Petersb. 1895, XIV, 269-77. — ««) Ebenda 279-98. -
Ebenda 299--325. — 675) M^m. Com. geol. YIIl, 3, 1894. (Russ. mit d. Bes.)
hniiil,^?*"n'' - ®'^) Gß pr61iminaire Trav. geol. ex6c. dans le baMis
V Ä V ^^*^9-99].) - 678) Berg-J. 1895, III, 33. - 679) M. d. Natur^.
iftqT f •V°^P'^°i?eni XXVm, 1896. 38 S. - 680) CR S. Imp. Nat. St.Petersb.
1896 (Direct. chemins de te). 248 8. mae. (848-50 frans. Ana«.) Mit it.
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Ktnkitiflii.
»7
«rklärten ThoMOhiefflni (Abich hatte sie für Lias gehalten) — es fand sich ein
fraglicher Rest von Calamites sp. ?; an beiden Seiten von Jurazonen begleitet,
in welchen mächtige Sandsteinmassen (bis 1 öOÜ m) mit Lignit anftreten (leider
9lkM FoMiU«ii, Tialleicht Lias?), auf w«l«k6 kSinfg» Kalke („Kavktniakalk*')
folgen (ohne bezeichnende Fossilien). Mergeltwiichenlagerunpen werden als oberer
Jura angenommen. Beide Zonen sind im SfidMl breiter als im Norden. Kreide
Dimint an beiden Seiten kleinere Bimne ein. In VT hat Karakasch Neokom,
Apt, Albien und Senon nach vielen Fossilresten unterscheiden können. Auch das
Tertiär ist auf beiden Seiten entwickelt: Oligocän-Mergel und -Thone (Bourton)
und Neogen (Konglomerate mit sandigen Mergeln, Lithothamnienschiohten, Sarmat.
Sehfebtm, Halix führende Seichten). — In der ZentralieBe tretoi Diabaie und
Angit-PorpbTiite mf (Intnuiv^ nnd Onngmaaeen). Weftg^ende PfUtenbüdnnfen.
8. Kauhm'en. E. F u 1 1 e r e r ^) hat eine' veigleichende Charak-
teristik des Ural und des Kaukasus za geben Tersucfat.
Zwei Gebirge, welche als Faltengebirge manche Strukturähnlichkeiten auf-
weisen, seigen im übrigen aber so gewaltige Altersunterschiede, dafs eigentlich
nnr «bi Vergteleh eines lingat niebt mebr Torhandenen, abradierten Qebii^ee mit
einem verhältnismärsig wenig veränderten Faltcngobirgc vorliegt. Die Okarak-
terisierungen beider Gebirge sind sehr ansprechend gegeben.
Eine geologische Beschreibung des zentralen Kaukasus hat E. F o u r n i e r
Pelikan hat die Untersuchung einiger Eruptivgesteine der Kaukasus-
länder vorgenommen. Biotitgranit bildet die Unterlage; Quaraporphyre, Forphjritei
Tor allem aber lagerartig swisebenJnreachiehten: Andeeite. — Feldipatbaealte. —
Petrographische Untersuchungen im Zentralkaukasus hatF. Loe winson-Les sing
angestellt 688). — N. Darbot de Marny besprach den geologischen Bau von
Bay/ieslan^. — Derselbe Autor ^ bat geologische Forschungen im Besirk
Temii'Chia-Sehvra in Degkeetan angeeteltt.
A. Konehin behandelte die Geologie der Napbthalagerst&tten
Balachany, Sabnntsoby, Romanino und' Sabrat und gab eine Be-
aohrdbung der Mineralquellen des weitl. Kaukasus ^l).
N. Qawrilow und S. Simonowitsch haben geologische Forschungen in
den Thälem von Jora und Alasan durchgeführt ö92). _ k. lledlichC93) hat die
Juafossilien (70 Arten, ges. von P. Courath) der Umgebung von Ali-Acbtala
(rtdl. von Tiflis) besproeben (benptiieblieh Bivalren nnd Brachiopeden). Anf
von Porphyr durchbrochenem Granit lagernde Thonsandsteino mit Austern. Die
AmmoniteD führende Schicht liegt darüber. Die Zone des Stephanoceraa
Httmpkrieei nnd der Parkinsonia Parkinsoni, rieUeicht aneh jene der
Terebratnla digona sind vertreten. — K. Mittermaier^) hat einen Bei-
trag »ur Kenntnis der Mikmfauna der oberen Kreide von Transhaukasien ge-
liefert Möller hielt die betreÜ'enden Schichten für Jura, während sie dem Türen
ugebBren dftrften.
Asien.
1. Allgemeines. Über paläozoische Faunen in Asien und Nord-
afrika hat sich Pr. Frech 695) geäufsert, auf Grund von Fossilien
aus China (v. Richthofen), Peraien (Oberdevon, ges. von Stahl^.
Karbonkalk und Dyas, ges. von Pohl ig).
Pnterailttrieebe Ortboeerenkalke vom Berge Sunschan (Nanking), Koblenkalk
•») VhGsE 1896, 229—44. — ^) Ann. Pac. Sc. ifarseiUe 1896. 294 S. —
J »• Pal. n. Oeol. t. Österr.-Ungam u. d. Orient, Wien 1894, 83—94. —
) CR S Imp. Nat. St.Petersb. 1895, .31. — 689) Mat. Geol. d. Kaukasus VIII,
Aiflia 189Ö, 229-86 (mit K.). — 6öö) Ebenda (mit K ). — 69i) Ebenda. —
Sbenda 1—176 (mit K.). — «93) ßeitr. a. Pal. u. (äeol. Österr.- Ungarns u. d.
i?Q? .T^^' ^^-^^ Tfto). — Briangen 189S. IHee. WS. — ««) NJb.
Ao»ö, II, 47—67.
^Mgr* Jahrbneb ZX. 7
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S6 Er. ToBla, GeogQottiMhar Anfbia dm BidoberflSehe«
aus Nord- nnd Mittelcbina (Schantucg und vom Yang-tsze), prodakt. Karbon nni
marinea Perm (von Nacking and Kiangsu), tranegredierende Dyas bei Ning-kwo-
hsien. (DeTon-ßrachiopodeü vom Stidabfall derflammada unweit Murziik [Tripoli].)
2. Sibirien. J. Czersky^^C)^ Sewenow und G. Petz
haben die geologische Beschreibung des asiatischen Rufsland zu-
sammen gestellt. Der erste Teil des grofsen Werkes betrifft das
Sajangebirge, der zweite das Baikalgebirge und den Baikalsee. (Sie
betraehten ihr Werk als eine Ergänzung von K. Bitters „Erd-
kande Ton Asien*'.)
Die Oolddistrikte Ton B«r«iow und MiM an Ural aehfld^rte F. Potohepny
sehr eingehend 697). — N. Wysaotzky hat geologische Beobachtungen in dem
Tacbernosem gebiet Weataibiriena aogeatellt^^). Oberoligocän , Miocäo and Süft»
vtaserabla gerungen mit Unio pronua bilden den Üntergrand. — A. KratBo-
polsky hat in demselben Heft einen Beriebt Aber daa Gebiet zwischen dem
aüdlichen Ural und Tomsk erstattet. Es finden sieb: unterer KarboD(r)k8lk,
xhatiacbe Süfawaaaer- Ablagerungen mit Lignit, darüber Kreide am Ajat, £ocäs,
Oligocin, Sfirawaaaer-lfiocSn (?) und posttertiärc Ablagerungen. — de Paai hit
geologiacha Unteranchungen im SW des 14. Blattes der Karte Ton Tomsk (Blitt
Ojache) ausgeführt 699). Das Blatt Balachonka hat Wen j u k 0 w bearbeitet 70"), —
Einen Torläuhgen Bericht über geologische Unterauchurigen im Qout. Tomsk hit
A. DarschairU eratsttet?»!). — a. Kraanopolaky 7Q2) beriehtata TorlivHiL
Über geologische Forschungen (im J. 1894) in Weataibirien. — Auch an der Bahn-
linie Techeljabinsk— Kainsk hat derselbe Autor studiert 703), Krystallinische Magsen-
und Schieferge^eine , paläozoische Schiefer, Kooglomerata and Kalke (Dem),
Ktlkataina (? 0nter>Karbon), Jnra od«r Bh2t mit Kohlen am Mijaa*. koriioolil-
lagornde Kreide. Tertiär: Eocän, OUgoaSn. Miocan (Süfswasserabl.). Nur an
den Flüasen Aufschlüsse. — A. K r a s n o p o 1 sk y 7»*) hat über die Kohlenror-
kommniase im Irtysch-Becken geschrieben. Rhät, Liaa Über krystalüniscbem Grund-
gebirge, Devon nnd Karbon. Anbardem kommen Tor: EoeSn-SsDdateine wie tm
Ostabhangc des Ural, jüngeres Tertiär (ohne Fosailien). — Über Eisene^zlsge^
atätten in den Kreisen Tomsk und Mariinsk bat A. Saytzeff705) eine kurze Mit-
teilung gemiebt. Brauneiaenadern in Talkachiefem und Konkretionen von thonigem
Sphärosiderit in plastischen Thonen (Tartür?). — Lageratfitten nutzbarer Mine-
ralien im Bereiche der Sibirischen Eisenhahn hat A. Saytzeff706) untersucht
(Steinkohlen, Eiaenerse nnd Goidseifen). — Derselbe Autor bespricht auch Ge-
ataina ana dem Sojanifehen Gdtirge : Syenite, Quarzporphyre, Gabbro (zum T*
schieferig durch Dynaraometamorphoae) , Baaalta, Qaeibo, Kalk, Tbonschiefer,
Sandsteine nnd Kongbmerate (Deron). Sandataina und achiaferiga Thona ait
Kohle (Jura).
Auch K. B 0 g d a n 0 w i t s c h 707) hat im eigentlichen Sibirien geo-
logische Studien entlang der Sibirischen Bahn angestellt (Krasno-
jarsk, AtBofainsk, Eansk).
Junge Ablagerungen, Tertiir (mit Lignit) und Jura liegen tlber kompliziert
gebautem, fossUienarmem Paläozoikum. Devon, von der Ursastufe bedeckt, W
über Oberailur. — W. Sakow itsch 708) hat im J. 1893 geologische Forschungen
m der weataibirischen Eiaenbabn angestellt. — N. lechitzky hat geologisch»
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Sibirieo. TnmfkMpim.
99
Arbeiten in den Bezirken JCrAsnojarsk und Kansk im G<mv. Jenüaei durch-
gefübrt?^). — Ober die Oeolofi« des NO-Tefli da« Betirka Miniusfiiak (Oonr.
Jenisseisk) entlang der Sibiriechen Eisenbahn bat P. Jaworowski einen Bericht
erstattet '1°). Metamorphischo Schiefer bedeckt mit Devon. Schichten mit Le-
pidodendron Veltheim lanum ((Jraastufe). Faltungen NO — S\V. Qranit,
Perpliyr. Ali Beeke Tid&ch Ldb. L. Jneseweky^i) hat Aber die lUnen-
distrikte am Jcnissei geschrieben, welche, im Gebiete der krj'stallinischen Schiefer-
usd Massengesteine liegend, auch Kalke, Thonschiefer und Sandsteine aufweisen
nnd Ton mesozoischen Emptivf^esteinen durchsetzt sind. Auch Tertiär tritt auf. —
P. JaworowskyTia^ gab eine Übersicht fiber die Geologie im NO des Distrikte
Minnssinsk (Gouv. Jenissei), Ein Devonplateau. Über Silur folgt ^.'''ffiltotes Devon
(MO-Streichen). iLonglomerate, Kalksteine, graue und rote Sandsteine und Sand-
•t«jne der (Freutufe. — K. Bogd anovitseb'^ braolit« Untaritlfen snr Geo-
logie des Goav. Irkutsk. — Petrographisches Material h«t P. N. Krylow'^*)
im Sajanlscfien Bergland und im Gebiet Urjancliaisk gesammelt. — E, To 11 716)
hat sich Über die Ergebnisse der Reise nach Neusibirien im J. 1893 ausgespro-
cken, tnf weleber er viele palSontologieebe Anftammlnngen Tomahm. Foeailien-
reicher Oherjura und Neokom am Olinek und der AwAara. — E. ToIl^W)
besprach forner die Verbreitung der kambrischen and untersilurischen Ablagerungen
in Sibirien. Im Lenabecken gehören die Schichten von Olekminsk bis Jakutsk cum
Uteren Kambrinm (Olenellnaione). üntersilnriseh ist der Horisont mit Asnpliiden
Tel Kriwoluzk an der Lena. — M. Melnikow'iT) berichtete über dio Ex-
pedition MegUtakya (1851) im JakuliscUen Gebiet Ostsibiriens. — Einen vor-
läufigen Berieht über die Arbeiten der Berg- Expedition im Sltd^Usnirigebiet
brachte D. Iwanow^iS). — k. Diener'^ hat das Vorkommen von cephalo-
podenfUbrenden marinen Triasablagerungen bei Wladiwostok im südl. Ussurigebiet
nachgewiesen. Sie entsprechen der untersten Trias und sind älter als die Olenek-
nhiditen. — Derselbe Antor^ hat die triadieehen OephalopodfDiSinaeB der oet-
sibirischen Küstenprovinz bearbeitet (gesammelt von Iwanoir nnd Margaritow).
Zwei Faunen. Auf der Insel Russkij und der Halbinsel Murawiew in hellgrauen,
lam Teil fast quarzitischen (untertriadischen) Sandsteinen älter als die Olenek-
schicbten im nördl. Sibirien (-s den Otoeerae Bed*s im Himilaya), als Proptyehitce-
schichten bezeichnet. Darüber liegen auf Russkij dunkle, verwittert rostfarbige
Sandsteine, die mit Monophyllites, Ptychites und Acrocbordiceras den Muschelkalk
nprinentiereD. — Über das Vorkommen von Petroleum auf Sachalin schrieb S.
MaslennikowWi). _ w. J ouk o wsky 72^) lieferte einen Beitrag zur Petro-
grtpbie von Kamtschatka und der Bai des Heiligen Krenaes. Andeeite nnd Tra*
•kjte, nur bei Talbascha ein Hyalobasalt.
3. Transkaspten und Turan. Das Devon in der Miigadja renkette
besprach P. Wenjukow 723). — Michailow berichtete über Ötein-
adslager im Syr-Darja- Bezirk ^24).
A* Inostr anzef i' hat eine geologische Exkursion in den
AMgefllhrt'»).
(In demselben Bande findet aieb aneh eine geologisch -geographieeht Biblio-
TOhie des Altaidiatrikte.) P. Wenjnkow hat die Karbonab1ag«mag«i im
'"^ Berg-J. 1895, 4—6. 53. — ««) B. Com. geol. St. Petersb. 1895, 195—228.
(Ru88. mit fr. Res.) — «1) J. des minee msses 1894, 126—44 (mit K.), 304— »5. —
-0 ß. Com. g6ol. St. Petersb. (1893) 1895, 195—228. — 718) Berg-J. 1895, 107.
ij^- 357. — 7") Torask 1896. 23 S. (Russ. mit d. Ausz.) — W*) M6m. Äc.
«.P4tapsb. LXXV, 41-55, u. BSG de.ßussie XXX, 435-61. — ni) y. Min.
St.Pet. XXXm, 189». (Roes.) Tori. Mitt. NJb. 1896, U, 167—66. —
) Berg-J. 1895, 178. — T») Ebenda 370. — 719) sitzb. AkWien, Math.-nat. Kl.,
^V, 1895, 268--74. — 'S») M6m. Com. g6ol. St. Petersb. 1895, XIV, 3. —
) Mem. 8. de rstnde de la rÄg. de Ämour. IV. 36 8. — 7«) Trav 8. Nat.
«. Petersb. XXIII, 61—70. — 723) St. Petersb. 1895. 66 S. (Russ. mit fr. Res.) —
) Berg-J. 1896. 322. - W) tmt. Seet. du Gab. (Hin. de la Maiaon da
iJSapereur), St. Petersb. 1895, I.
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100 Fr. Toni«, OMgnostueher Aufbau der £rdoberfl2dM.
Becken Ton Kusnetzk im Altai beeprochen ^26). — R. Z ei lier727) (Die fossile Flora
des Altai und der unteren Tungaska 7^7)) hält es für möglicli, dafs die betreffenden
Sohiohton (naeh Schmalhaiiaeii brauner Jnra) amn Perm gehSren, ihnM jenen im
Petaehoraland, liCit jedoeh die EDtioheidiiog der Frage dahingeateUt
4. ZaOraUuim und dtr Mmälafä, E. Suefs^) hat auf Grond
d«r palSontologisoheo Sammlangen von Stolioika und BogdaoowhiQk
in seinen „Beiträgen cor Stratigraphie Zentralaaiens" eine Aoiaht
Ton Schlufsfolgerungen gesogen;
Eine mitteldevonische Transgresaion (F. Frech); das Vorhandensein eines
triasaischen Meerosarmes, durch Asien bis nach Westeuropa reichend, Tetbi« oder
,,Thetls** genannt; paläozoische Faltungsperioden in Zentralasien; Tordevomsch
im Küen-Lün, aber Karbon in Tibet. — In dem Werke W. M. Conwayi «bat
den Karakorum - Himalaja findet sich eine Bearbeitung der Qesteinsproben toü
T. G. Bonney und Miss C, A. Rai sin 'S®). Vorwiegend sind es krystallinlMlie
€^teine. Avfaerdem liegen nur noch Kalke und Schiefer Tor (leider ohne Foi-
silien), welche Ljdekker für Trias hielt. — Über poatplioeine Yertebietangia
der Wasserscheide im Zentral-Himdlaja berichtet K. Diener'^). Transport Ton
Gesteinen (durch Gletscher .=>) von Sttd nach Nord. — GrSfsere Publikationen liad
fÜMt die Hneehelkalb-Cephalopoden de« Htm&laja erschienen. Die eine derielb«
Tordanken wir K. Diener'81). Gegenüber deu Ansichten Stoliczkas, wonach
im nordwestl. Himälaja über dem Perm sofort Haiistatter oder St. Cassian-Schich-
ten folgen sollten, ergibt sich, entsprechend Gümbels und Bejrichs An-
aehannngen der SeUagiatweitschen Sammlungen, eine sichere und QbemtdiNd
reichhaltige Verbreitung auch der unteren Trias nnd besonders des Muschelkalks,
was schon von K. Griesbach erkannt worden war. Aus der Hauptregion wer-
den 82 (26 Arten von Ceratites). aus den Triaskalken von Chitichun 16 verschie-
dene Arten (damnter 6 Monophyllites -Arten) beschrieben. In Spiti und Kifi
(Shalshal C!i ff -Profil Griesbachs) sind die Verhältnisse am besten bekannt. Ge-
scUkdigt werden die Ausführungen mehrfach durch die wenig glücklichen strati-
graphischen Termini „Juvavian", „Norian" und „Kamian"(ü. — Die ober-
triadischen Cephalopöden*Pannen des Himdlaja hat £. r. MojaiaoTies^ bf
arbeitet, eine Abhandlung, welche wohl geradeso in die Patoontologia iadici
gehört hätte wie jene Dieners und Waagens. Es sind .5 verschiedene Horiiente,
welche das Material geliefert haben : 1. die Crinoidenkalke von Rirokin Paiar,
Daonellenschichten, Tropitenschichten (kamiseh). 2. Knollige nnd sebieferige Kilk»
mit nur einer sicher bestimmbaren Art („Hauerites Beds"), Haloritenkslke
(Barobanag-Proül) mit 60 Arten (juvavisch, d. h. norisch nach der älteren flon-
aontbeseichnnng). Es ist Tielleicbt erwähnenswert, dafs unter den 60 juwii'
sdien recte norischen Arten der indischen Triasprovins keine einzige angegeb«n
wird, die aus den europäischen Triasprovinzen bekannt wäre, obgleich die medi-
terrane Triasprovinz bekanntlich als deren westlichste Bucht zu betrachten ist.
5. Chtna. W. Obrutsche w 733) (V, 731) bat über den Nan-
flchan und auch über die geologischen Verhältnisse der zentralen
Mongolei, von Ordoss, Od-Eamu und West-Soharut Darlegungen ge-
geben'«*).
_ Die zentrale Mongolei besteht hiernach ans krystallinischen (Ondfc vai
öramtgneifs) und halbkrystallinischen Schiefem. Aufserdem treten Karbonkalke
m grofser Verbreitung anf, bedeckt von Sandstein und KonglomeraUn. D«
Omndgebtrge ist stark disloziert und von Eruptivgesteinen durchbrochen. W»
/ni> - Sect.G6ol. (Min. de la Maison de l'Empereur), St Petersb. 1895, L
T^n' u ^-.ii^V P«tersb. 1895, 30.) - 727) ß. SG60I. 1896, 466-87. -
Sxf^'- ^^•»» Math.-nat. Kl., LXl, 431--66. — W) London 1894.
nai r ~ '''^ M«"* ^V, II, 2. Calcutta 1891
JiJoJSi Vilf ^ ~ l>eDfe8 AkWien 1896, LXIII, 575-701 (mit 22Taf.).
S? sSfA T'^-^ - BSG Ättssi XXX, 42-113 (mit U -
Sbenda 841^53. fiO2~10.
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Zentralasien. Cliina. Japan. Vorderasieo.
101
jtBgeren Gestein» eind d«m Alter nach noeh nieht m. bestinnaen, aber i^eieh&lla
von tektonischcn Stürangen mit betroffen. In Ordos treten zu oberst Sande, in
EaDSU and Schansi aber Löfs auf. — Früher bat derselbe Autor auch über die
Geologie auf der KarawaDenatrafse von Kjachta bis Kaigan und von Poun-tschou-fa
bis LW'tschoa berichtet^). — Alex. St euer 788) hat Gaeteine aus den chine-
sischen Provinzen Kansu, Schensi, Hupe und Honan (ges, von H. Michaelis) be-
eproclien: Granite und Qranitite (Kansu und Schensi) ; sie werden von Karboa
ftberligert. Hontbleillla-Vogeeit (Hoaao), Melapbyr (Kansu), Serpentin, Amphi-
bettt (Kansu), Qneils, feldapatfreie Schiefer (auch Graphitacbiefer bei Paliwang.)
Sedimentäre Gesteine verschiedener Art (ohne Fossilien). — D. Putiata737) hat
Über die Expedition nach Kkingan viele geologische Notisen gebracht über die
arebiiaehen, palioaoiaebeii Ablagerungen, die maaoaoiaohea Dnrehbruehageateine
ud die taktomeelifii VarbaltBiaao.
Über den Löls und ähnliche Ablagerungen Ton Sohantung (Nord*
ehina) schrieben 8. B. J. Skertohly und T. W. EingBmill^).
Anf der Halbinsel zwischen dem Gelben Meer und dem Golf Ton Fetschili
und weiter landeinwärts treten archäische Gesteine an drei isolierten Stellen auf
(auf der Halbinsel sind sie zum Teil von Kohlenkalk umgeben). Das gaste weite
Gebiet wird ra den Ufern Ton Uteren terraaeierten und jnngen Allnnonen ein*
genommen, dahinter treten marine Sande und weiterhin (aber auch um die er-
vähote Halbinsel) lagert der Löfs über Schottern. Auch alte Thalschotter treten
anf, nvd iwar Über dem Löfs. Die ältesten Bildungen sind die roten Hangscban-
Sandsteine, die mit den Siwalik-S^ndsteinen Indiens verglichen werden, vergesell-
schaftet und überlagert von vulkanischen Bildungen (Dayingschichten), Darüber
folgt Kieselscbotter marinen Ursprungs, mit vielem paläozoischen Material. £r-
merte Tolkanisehe AnabrttiAe folgten (BaaaltatrSme Ton Riangsu). Darllber folgt
dk oben erwilute Rübe jttngater Bildungen.
6. JSqmm. Die Insel HoJtkmäo (V, 734) behandelt ein Aufbatz
▼on R. Jimbo^.
Kyngaku Nishi wada?^^) besprach organische Beste aus den tertiären
Kalken von Sagara (Prov. Totomi). Lithotharaniumkalke unter marinem Pliocän. —
U. Yokoyama?^^) besprach mesozoische Pflanzen von Kozuke, Kii, Awa und Tosa.
7. Vorderasien. Den geologischen Bau der Umgebung von Heraklea
(an der S-Küste des Schwarzen Meeres) in Kleinasien hat H. Dou-
▼ill^ besprochen "^^2) mj^j überraschende Ähnlichkeit mit den
TerhiUtDiasen im Balkan nördlich von Sofia hingewiesen (!).
Angegeben werden von Heraklea bia sn den Minen Ton Coata (80 km SatUdi
von Heraklea) Karbon mit Productus giganteua (im Balkan unbekannt) und
Kulmkohle. Diskordant folgen darüber: Urgon (Requienienkalke) und Albien
(%schartig) mit Amm. Agassizi, Orbitolinen und Nerineenkalke, Rudiatenkalk
nd n Oberst Sandsteine mit Neithea qnadrieoatata. Damit iat die Ver-
nntung Toulas, dafs die Fortsetzung des Ballcana im pontischen Gebirge zu suchen
sein dürfte, noch wahrscheinlicher gemacht worden, wenigstens was die Entwicke-
der Krefdeformation anlangt, da, wie gesagt, marines Karbon im Bereiche
«s fillkana nirgeode angetroifen worden ist.
Über snne geologische Reise nach der Südkoste des Ifannara^
«eeres {Klmaum) erstattete F. Toula?^ einen Yorl&afigen Bericht
Muschelkalk (VI, 742), obere Kreide^ jnngtertiire TransgreasioD (Uthothamnien-
yd AttsterabÜBke), pflansenfiUirendea Alttertür (oder Kreide?) in ateüer Anfrieh-
J35) BSG Hag,, JJilX, S47— 407 (mit K.). — W«) NJb. (B. B. X), 477—94. —
) St.Petersb. 1893, 1—74 (mit K.). — W8) QJ 1895, 238—54 (mit K.). —
ÖS- St.Petersb. XXXI, 3 0 5—13. — 740) Tokio, J. Coli. sc. 1894,
▼ i"*"^^ Ebenda. 31 S. — 7*2) CR 16. Mära 1896. — 7«) Schriften d.
w Yerb?. aatonr. Kenatn., Wien 1896 (96). 6S 8.
102 Fr. Toala, QeognostiMhar Anfbui der £rdoberflSclie.
tnng. Vomrmatieche Süfswaaserablagerungen. Altea Gebirge bei Priapos (Kar».
Bich«). — F. TouIa7M) hat am Golf wm Itmid (Umm-Um) In KMaaski
ein reiches Muschelkalkvorkommen entdeckt. Von den 56 Arten frleuronan-
tilus m.ap., Ceratitea, Koninckites m. sp., Beyrichitcs in. sp., Nico-
medites n. g. ra. sp., Aorochordiceraa, Procladiscites, Monophji-
lites, Hungarites, Ptychitea, Stvria, Atraetitas), dimhwega imm
Arten, lassen sich nur 9 mit bekannten Formen in Vergleich bringen, wovon drei
alpine Typen, drei arktische und drei Himälaya-Arten sind. Die mergeligen Kalke
mit der reiehea Farn» üegen über halbkrystallinischen Kalken mit Entrochit«a
von Encrinites cf. liliiformia. — AI. BIttfter hat neue Bnehiopodm
(Rhynchonellen, Koninckina, AraphicHnodonta) und eine neue Halobia aas der
Trias von Balia in Kleinasien besprochen (V, 737)7*5). _ Mysien (von Balis
Maden) wird von MojaieoTiea?^^) das Vorkommen einiger Cepbalopoden m
dem oberen HallitStterkalk aagd&hrt, and awar aoe danUea KaUtmergda lad
oemefern.
W. F. Wilkinaon'*?) hat in Kleinasien [Anatolien) Beobach-
tungen angestellt und ein Trofil vom Marmara-Meer (Äladania). über
Brussa, das ^'ilufer (Granit), llhyndacus und Hermanjik (Terüär
zwischen Grünstein und Granit) bis zu den CbromeiBanerzmiiieii im
SO davon gegeben.
Hit den Grünateinen stehen Serpentine ia Verbindung. Bei Mudania zeichnet
er fragliches lakustrinea Tertifc ein. — H. 8. Waahington»«) hat jUagere
Eruptivgesteine („Basalte") von Kala bei Smyma als Kulaite beschrieben, Sie
durchbrechen terUäre Kalke. Es sind olivinarme Amphibol - PiagioUaagcitoiBi
und waren dem Ampbibolandesit anzuschliefsen.
Die baaaltiBcben Gesteine von Nordsyrien (Blänckenhorns Auf-
^^mlangen) bearbeitete W. Poltz749). Auf einem Kärtcheo wird
die Yerbreitung der Basalte (meist Feldspatbasalte, die im all-
gemeinen mit jenen des Hauran übereinstimmen), aitf einem sweites
ein engerer Bezirk in der Qegend von B4ni&8 von BlanckeDbon
geologisch zur Darstellung gebraebt
M BlaDckenhorn^öO) hat 1894 geologisch« AufiiabmeR in
Palästina ausgeführt (Karte von Jerusalem, 1 : 20000).
w Weatjordanland wird der tektonische Bau festgestellt. Auch fiber die
^atatehnng und die Geschichte des Toten Meerea gab deraelbe Autor eine Aus-
einandersetzung. Einbmeh gegen Ende dei Tertiirs. Die vorwaltend annih«»4
meridional (N-S und NNO -SSW) verlaufenden Bruefaspalten und Pleinren («e
acüaron sich mehrfach mit kürzeren gegen NW— SO) bedingen einen treppen-
»rmigea BehoUenban der Üebirge, von Judäa absinkend gegen die tiefe Jordansenke.
6. Cotteau und V. Gauthier^ßl) beschrieben die von der
firansÖBisdien Expedition nach Fersim (J. de Morgan) gesammelten
foasüen Eehioiden. e ^ e
Jordermdm, A. Petiton752) hat eine Geologie von Indo-
C^tfM herausgegeben. — Über die Fortschritte der Aufnahmearbeiteo
in Indien gibt 0. L. Griesbaob««) übersichtliche Darstellungen
I4ft~fil^??*^i?'"^^^^' Anz. AkWicn 1896,'l, 3— 7. NJb. 1896, I,
« S ♦ ,« J""^^" -Beschreibung der Fauna, Beitr. zur Geol. v. Österr.-ÜDg.
?*'6, Si?;wtw Tnn). - 7«i) JbGeolRA 1895. 219-5*.-
748 A ^^^th.-nat. KI., 1896, CV, 39. - 747) QJ 1895, 93-98. -
Iii K f^l AOnnni.***"^?^^- - MDPaläat.-V. 1896, 1, u.'l896, XiX. 69 S.;
?4 Paria 1896 ^? - LTT?: " »W- 8 (mit I« Ma). -
; l-aria 1896. 17 n. 367 8. (mit Atlaa). — OOeitta 1W4-96.
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Yord«nHitii. Yoidtrindieo.
108
in den Records. — Notizen über die indische Geologie und Uber
£aschnir hat W. H. H u d 1 e 8 to n '^^^) herausgegeben.
Fr. Noetling ^^^) hat das Kambrium io der östlichen SaUBat^e
•einer Untersuchung unterzogen.
Das Salz liegt ia der uoterateu Qrappe (Kbewa-Or.). 1b dea 5 ZUgea der
•dtrIlMr folgendao Neobodof-Sdiiebtan werden PoMilieii aimr^troffm CTrilebittB^
z. B. Olonellus und Brachiopodon). Profile werden ausführlich beschrieben. —
Fr. Noetling'^'^) hat auch über die glazialen Schichten permischen Alters in
der Salt Range geschrieben. Sie liegen diskordant auf kambrischen Schichten.
Dreikantner wurden nicht beobachtet. — In Fortsetzung seiner gro/sen Bearbei-
tung der SaltRange- Fossilien (V, 753) hat W. Waagen 767) ()ie Fossilien aus der
triassischen Ceratitcnformation (fische und Ammonoideen) einer eingehenden mono-
graphisohigüi fiatiMliteng nmtenog««. Die betreffenden Ablagerungen stehen ttritt-
grtphiMh in innigem Zasamnanhang mit den Gliedern der Prodactuskalk-Grnppey
von der sie oft nur auf Grund der Fossilienführung geschieden werden können.
Zu Unterst liegen die mächtigen Ceratitenschichten (Kalke, Mergel und Sandsteine)
mit glatten Formen ; darttber folgen die BiTalvenkelke mit omtmentierten Formen
in den unteren Lagen; zu oberst folgt die Dolomitgruppo, mit Kalken im Hangen-
den: arm an Fossilien. Von den zahlreichen von Waagen beschriebenen Formen
scheint nar Acrochordiceras cf. Damesi Noetl. (sehlesischer Muschelkalk)
in die enropiiseben Trieaprorinflen n reldien.
F. H. 8 mit h^) bat Uber die Geologie des Tocbitbale bäriohtet.
Eocane (Nammuliten') Sohichten ia leichter Faltang von EraptiT»
gesteinen durchbrochen. Steil aufgerichtete Siwaliks (Konglomerat
and Sandateinbänke). — R. D. 0 1 d h a m 7^9) hat mit P. N. D a 1 1 a^eO)
die Umrisse dee Viiußiif4ma!fritm sUdliob vom Sooethal (BundeUEhand)
festgestellt.
Zu unterat liegen Konglomerate, darüber Porzellan-Schiefer. Die Eheinjua-
nod Bhotas-AMeilung. Die letztere ist reich an Kalk und Kalkechiefer. Die
vorletzte bestdit ans Schiefern und Sandsteinen mit Knlkswisehenlagern. Die
Poraellan-Schiefer nmschliefaen Lagergänge und Decken von Trapp, Diese Bil-
doogen sind aufgerichtet, und die oberen Yindhyaschichten liegen diskordant
darSber.
Das Giridih-(KailiarbarlOKoblenfeld in Cliota Nagpur (Bengal)
lehrt ODS W. Saise^^l) kennen.
Anf schieferig-krystallinischcm Grundgebirge ; durch Verwerfungen zerstttckt.
Diorite und Epidiorite, Granit und Eurite, Poridotitc und Basalte spielen wich-
tige Hollen als lotrusions- und Qanggesteine. Die Eurite sind vor den Becken-
aniftUnngen (ror den Dirnndaachicbten) im Oneifigebiet darebgebroeheo. Kontabt-
nelimorphosen ia den Saadetdnen dnreh die Peridotiteb
Von C. 8. M iddlemis^es) erschien eine HttCeilung Uber altrar
baaiaebe Gesteine aus der Gegend am Sakm (Madraa).
In den Chalk Hüls (an Karstscenerien erinnernd) treten chroroitfübrende
Dunite (serpentinisiert) und Magnesit (in Gängen) auf. — Derselbe Autor 763) be-
*(ditete auch über die Korund - Fundstätten im Salem- und Coimbatorodistrikt
(Madras). — Ober die Kreide Ton Pondioherry beriehtete H. Warth«*«),
flonsonte werden nntenehieden (A~F). Wir dürfen eine genane Bearbeitung
'■*)Pr. Geol. Ass. London 1896. 40 S. (mit K.). — Bec. Geol Surv. Ind.
1894, XXVII, 71-86. — W«) NJb. 1896, II, 61—86. — W) Mem. Geol Surr.
Ajd. (PalKont. Ind.), Calcutta 1895, Ser. XIU, II, 1—323 (mit 40 Tafeln) —
JJ2 Ree. Geol. Surr. Ind. XXV III, 106—10 (mit Prof.). — 'ö») Ebenda 189—44. —
Ebenda 144—60. — wi) Ef^enda 88—100 (mit K. n. vielen Pref.), «. ebeada
121. 138. — 762) Ebenda XXIX, 2, 1896, 31—38 (mit K.). — Bbeada a»-HM>
(mit K. u. Prof. &cO. — £benda XXVIU, 16—21.
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104 Fr, Tovb, OeognoAtiMhMr Aiifban d«r Erdob«rflielit.
durch Kossraat erwarten. A-D bestehen yorwaltend aus Sanden mit Konkretlaii«
mid Schiefere C ist besonders reich an Fossilien (AmraoLiton, Hamiten
Bacahten &c.). D «thUt ^rte WtiIwii, i«i.h tB Phosphaten. In E kndeu Lh
Cycloht«. und Sxogynm und Tiel« Plioaphufkadtoheii; P berteht au. „Pueoid«i.
Jcaiicen
F. Zirkel '65) hat in einem Vortrage Uber C^lm das herrliche
(iraphitvorkommen im NNO von Colombo baeproohen: SpftltoosuifiU-
langen in hellem, granatreichem Gneife.
9. mnUnndim. Über das Vorkommen der Robioe In Jiwm
berichtet M. Bau er 766).
Muttergestein ist bei Mogonk ein körniger, zum Teil dolomitischer Kalk,
nach NoethDg karbonen Alters, worin er sich neben Spinell und anderen Mineralien
sä^fJ'Ä^^ ^^^^^^ ^^y»^^"-^-
Über einige marine Fossilien aus dem Mioc&n von Oberbarma
schrieb Fr. Noetling767).
51 Arten davon 23 neu; nur 3 Arten stimmen mit solchen, welche alter al»
Miocan sind, überein. 18 Arten sind aus Indien, 7 sind aus Java und nur eine
wü^S.""*?* nl T* ^'^T^''* JBrocch.). - Auch über die Geologie m
1"*'^°'^^** ^"^^ AutorTO») gesobriebeu. Miocio ttb« im-
Si!«.hL '^i^^'n!" Twrtiar von Barma werdtt fünf Abteflmgtt
2Si£^ äÄn' Chm shales. und Nummnlitau-BocSn. Prom.- und Yeoaigroif.
•tufe (Hiocia), Irawaddigruppe (Pliocän).
K ^ ^"2'^^^""^^ über das Jadeit- Vorkommen von Oberbanna
Jat ffr. Noetling770) »uoh die geologischen Verhältnisse des Ge-
biets am Irawaddi beschrieben.
ii^^Hnf !n A*"* T krystallintaeh«! Sehiefera rieht ron S nach N iwiseheo bfr
rr-tl.r . ^""^-y" Ki^e^ und es dehnen sich diese auch östlich von dem
^arbonkalk (?) tritt in mehreren Inseln aus den weiten
Auunonen berror. Mioclnschichten (Sandsteine und Thone) dehnen sich im W
Ind jldTitr" Ti ^'^'r ^'■°P«^Kertrfn. traten im 8W. jüngere (mit Serpenth
^ '""^ ^° ^^«^ ^'-ß Terlaufenden Vorkommnissen auf.
^^d!^^^r''\ Irawaddi. - Nach M. Bauers??!) Meinung
S Nn«?il '^^l kryttalliniachen Schiefern und nicht dem Tertiär, wie
Ä. Noethng annimmt. Sollte etwa ein« Kontaktbildung vorUegen?
o« f ' ^'^ii^ '^'^ ^ geologische Notis aber eine fidw
an den oberen Mekong (Siam) gegeben. — Die EnkgentStten und
b^uchr'' """""^ SmithW)
^IrT I^ake774) ^at über Forschungen im Gebiet des Indan
im^^chen Jolme (MaMkaJ berichtet: Granit and darüber Thon-
Ba}l ff T/f Eine Bibliographie über das intereBsanta
Margen Island (Andamanen, 12° N. Br.) hat F. R. Hallet "8) «tt-
sammengestellt (1884 bis 1894). J»»"«» ^
GeoI.?urv^;;d"*|?m 1.^^ ''''' ^^^-238. - Me«.
XXVIII, 59-86Tm AT • Tio Z^r^'''''^' '^^-^i (mit K.). - ^ Ebenda
"1) Ebenda is-löi ^ 7^2 •pT 7 ^ J-^- I» 1:1018760). -
Murray. 189» lo« s r l J\ S. (mit K.). — T?») London,
«•Pin«. — "C) Bec. G««]. Sur?. Ind. XXVUI, 34-38.
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Hinterndfra. Sttdaiiatiach« Inieln. Afrika. lOb
VulkaDiBobe and metamorphiBche desteine von der Hochebene
von Toba im NW Sumatra besprach S. Traver so ^"^6), Es sind
Amphibol- und Augit-Andesite» Kbyolitbe mit TufTen, Sandsteine,
Thon- and Ealkschiefer und Quarzite. — Über das Tertiär von
Java und Uber die meBozoiBchen Scbiohten von W-JBomeo sebrieb
K. Martin ^^').
Pliocän, JuQgmiocan und Miocän kommen vor. Zum Miocän geboren unter
andmu die frfiher für BoeSn gembneten AblagenuigeB von Tambokbata. Es
erhebt sich bis 108S m. Erhebung (oder langsame no[^atiye StrsadTSnehisbUDg)
leit dem Jungmiocän. Eocän und Kreide sind nachgewiesen.
G. A. F. M 0 1 G n g r aa f f 'f'**^) hat über die Ergebnisse der
niederländischen Expedition nach Zentral- Borneo berichtet. —
P. VogeP^^) besprach Mollusken aus dem Jura von Bomw. —
P. G. Krause ^*^^) erläuterte den Lias von Borneo.
Avber dem Halm (mit Perisphinetee)^') liegen (swisehen Lamar und Sepang)
Schieferthone vor mit Harpocerae sp. und Inoceraraus (?). Der Erhaltungszustand
der Possilien läfst wobl manches zu wünschen übrig, ist aber doch so, dafs die
eyolaten Formen besser an gewisse Neokomtypen erinnern könnten, etwa an solche
ais den Wernadorfsr Sehiefern.
P. Sarasin^ hat unter anderem Uber den geologischen Bau
von Celebeft einige Bemerkungen gemacht» die freilich etwas zwofel*
halt werden, da er Quarzit unter den alteruptiven Gesteinen an-
fuhren konnte. — A. Wichmann '^^) hat über die Qeologie des
Gebiets um den Posso-See in Cehles berichtet.
Dm sentrale Celebes dürfte der Hauptsache nach aus krystallinischen Schiefem
bestebea. In JaspisgeröUen wurden Badiolarien gefunden. Aufserdem treten nnr
noch junge Korallenkalke (am Tomini-Golf), kalkige Sandsteine und Thone mit
leieDten marinen Molloeken auf.
Schroeder van der Kolk'^) unterzog Gesteine von den
JS-olukken einem mikroskopischen Studium. Die Insel Amben weist
auf der südlichen Halbinsel Granite und Peridotite auf, während
juDge Eruptivgesteine (Dacite und Liparite) im N auftreten, wo
auch Kalksteine vorkommen (mit Foraminiferen und Radiolarien).
K, Martin^) bat tertiäre Fossilien von den FhtUppinen be-
eprocben.
Die Nummulitenscbichten werden von miocanen Mergeln überlagert. Fliocän
findet sich auf Mindanao gleichfalls; dazu gehören die älteren Korallenkalke der
Philippinen. 60' hoch über dem Meere liegen an der SüdkUste von LÄmar und
aa Strande von Paxana qnartare Mneehelbiake.
Afrika.
A. Allgemeines. Die Geologie des deutschen Schutzgebietes in
Afrika behandelt £. Stromer Beiohenbaoh?^^). Das Buch
Ann. llne. eiv. Sterin nai Genna XVI, 1896, 808— S6. — nV) SammL
öeol. Reichsroue. 1895. 29 8. (Beitr. z. Qeol. Ostasiens u. Australiens V, Heft 2.) —
^ PM 1896, 201-6. — "9) Beitr. z. Geol. Ostasiens u. Austr. V, Leyden 1896. —
^ Jj*"»l. Öeol.Befchem., Leiden 1896, Ser. I, Bd. V, 154—68. — »i) Ebenda
JMl Fr. Vogel besprochen. ZDGeolGs. 1896, 218. — W») VhGsE 1896, 337—39. —
PM 1896, VII. 6 S. ZGsE XXX, 1895, 311—62. — 784) jb. Mijnw. Nederl.
«Wind. XXIV, 1895, Arasterdam 1896. NJb. 1896, I, 152-57. — t^) Beitr.
uatasien u. Anafar. V, 58. Leiden 1896. — «8) 0iM. HttBcben 1896. 808 8.;
nw 6 gML K. (1:4000000).
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106 Fr. Tonla, QeogBostischer Aufbau der Erdoberflüche.
gibt einen erwünschten Überblick über den Stand unserer Kenni-
nisse Yon dem geclogisoben Bau Ton I>eatseh*Ostaffika, Deutidi-
Südwestafrika and Kamerun. Mit ausführlichen Ltterataraogabsn.
In Dßtttaelt'OHafrika werden nntersehieden : die jungen BAdoDgen n der
Küste (Korallenkalk und Sandsteine) und die Alluvionen; dio Jurazone (Zusamtneti*
hang mit dem Jura von Cutsch, ohne Beziehung zu dem Jura im Kapland); Sand*
stein unbestimmten Alters (mit Pflanzen resten, ob Jura?); die ausgedehnten est»
und zentralafrikanischen Schiefergebirge, sowie jene im Nyassa- Hochland; du
Granitgpbict von üniamwesi (reicht bis über den Ruaha nach S). Ferner werden
ausgeschieden: die roten Sandsteine und Thonschiefer der Karroo-FormatioD| tu
bdden Seiten des mittleren Tanganyika, sowie die alt- und jungvnlkaniBeben nf«
gesetzten Gebirge. — Die Einsenkungszonen („Gräben"). Binsenkungen mit zwei
deutlichen Rändern sind nur stellenweise nachzuweisen (Natronsee). Der West-
steilrand zieht vom Maniarasee bis Usaogo gegen SSW (ob die EinaenkuDg d«
NyuM die Fortsetzung.^), öitlieh davon zieht eine Einaenkung sftdiieli vm
KilinftNJaro, an den Pangani und durch Pare. — Auch die Einsenkang im
Bikvaiees wird als „Graben" aufgefafst, desgleichen jene des Tanganyika und in
seiner Fortsetzung jene des Kiwa und Albert Nyansa. — Auf der Karte tob
DeuUeh^SüdtBeattrfrika finden wir ein ansgedebntes gefaltetes, krystalünittha
Gebiet (Hereroland), Schiefer mit Graniten, das im Innern von Tafelberg- und
Kalaharischichten (beide fossilienlecr !) bedeckt wird. Namaschiefer und -Sand-
steine (zum Teil Devon, Karbon) dehnen sich im S im Namalande aus. Ob der
KalshMrikalk wirkliclL dflnvial sei, ist nicht siehergestellt, ksnn auch welter svrIA-
reichen. — Kamerun ist nur routenweise bekannt. Auch hier erscheinen Primär-
gesteino weit verbreitet, von Graniten und Porphyren durchbrochen. Ausgedehnte
fiasaltberge und -decken am Kamerunberge und nördlich davon, aber aach m
oberen Benno und in Adamaun (im PrimSrgebiete). Die Sandsteine sm BaiM
haben leider ksine Fossilien geliefert, ihr Alter ist nnbestinrnt
K, Futter er "787) bat eine Abhandlong über „Afrika in seiner
Bedeutung für die Goldprodaktion in Vergangenheit, Gegenwart und
Zukunft" herausgegeben, in welcher auch die geologischen Verhält-
nisBe Berücksichtigung finden. — Die Goldlagerstatten in der Süd*
afrikanischen Republik hat Schmeifser sehr eingehend
dert788). Ygi^ ^jj^^ weitere Schrift Schmeifsers unter Nr. 823.
B. Nordwest-Afrika. 1. Von der geologiscben Karte von Älgvir
(1 : 50000) erudiienen die Blätter 22. M^nervflle und 43. Fa-
leatro '^^^).
Eine geologische Studie der Umgebung von Orleanwiüe verfafste J. Bep«-
lin'W). «. Derselbe Autor W) braehte aneh Mne Notis ttber die Paltong^to
Massiv von Ouarsenis. Überfaltung gegen NW. Über Gault, Aptien folgen Ncokom,
Jura und Lias. Gault, Aptien diskordant. — Repelin'^») berichtete auch übef
Lithothamnienkalke im Thale von Chellif (Algier), welche nicht dem Helvjti«
oder Tortonien, sondern dem 8ah«lien entsprechen. — J. Welseh»») «tndierte
das Miocän von Algerien. Langhien, Helvötien, Tortonien, Sarraatien und Pontien
•bd in den einzelnen Becken ungleichmäfsig vorhanden. Am rerbreitetsten wod
die helfetisehen Mergel mit Ostrea crassissima. Pontischo Schichten nur hei (Wj
Palmiero. Mergel mit Konglomeraten im Liegenden nnd Hangenden. Im Profil
von Oued Rion Lithothamnien. Kalk Über dem Crassissima-Mergel. — ^-
2*i.\ ^"°J£°'"*^^^® 0»oe Monographie der Ba8<51apbes-Bay in il^/'e'".
IS. giehenrW») hespraeh die Süfswasserablagerungen im Becken von Centlmm»>
T« »'^^S'^"'»^l5^«'»l«85. 191 8. (mit K.). S Ref. V. A. Schenck PM 1895,
tL ^""^ 8- («"it Ktu.). - ^) Paris 1896 (Min.
Ixl ^ Marseüle 1895. 806 8. (mit Tfln.). - »l) B. Sfliol. 1895,
XXI 160-67. - 792) CR CXIX, 1023. - 793) ß. SG60I. 1895, 271-8».-
^ Algier 1894. 61 ß. (mit Tfln.). — 7») ß, SQ^oL 1894, 5U— 75.
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Nordafnka.
107
OHgoefo: Thone und TraTertfne, Gypstbooe, rote Konglonerata nad Baad«^ HloelB:
lakustrine Tbone mit Lignit (Thoomergel mit Oatr. crassiasiim}» SftMlien fehlt.
Fliocän: Konglomerate, Sande und Travertine. Zum Teil in grabenartigen Senken
zwiacben Kreidescbicbten, zum Teil in flachen Falten. Diekordanzen zwischen
Tongrfen und Aquitan und swfMhen dieaam und dam Mioein. B. Fi ah au r^)
hat fiber das Sandsteinbecken toti Constantine und das Oligocan in Alpicr f^c-
Bchrieben. Lakustrine Ablagerungen wechseln mit terrestrischen ab und sind durch
Diskordanzen getrennt. Auf Gypsthonen mit Helices folgen Konglomerate und
IIb« diesen Thone mit Unionan und Malanapaidan. Auch TrarertinbildaBgan sind
abgeschaltet. ^larines Miocän mit Ostr. crassissima folgt darüber. — Blayac'^)
hit die Pbospbatregion im (Jntereocän Ton Djr und Kuif bei Tebesea in 0-Algier
befprocben. — BiiiMi Ainflng naeh d«B Buida dar Wfiata H dar Gegend toh
Hakra QDternahm A. Baltzer?^). Zwei herrliche WüatoibUdar TarainttHehin
uns das Relief, d88 dnrcb WaaaararoaioD und YarwitteriingaforgiDga hartiia«
gebildet wurde.
2. Im tunesischm Atlas hat A. Baltzer'^99) (y^ IQl) das Vor-
Icommen von Lias (Arietites Conybeari u. a.) nachgewiesen.
Oxford (Peltoaana transversarias, Oppelia flexuosa n. a.) und Naokom tCxio«
«eras Duvalii und Balamnitaa latna). — £. Pichenr und E. Hang^ aaluiab«i
Uber die Lias Domes yon Zaghonan und Bon Kournin in Tunis.
3. Die Geologie und Hydrologie der Sahara behandelt ein
«röiaerea Werk ven G. Rolland (lY, 638} ^i).
G. Mräoa-JfrOa. Im Iffilthal bat E d. H u II »») Beobaehtnngea
angestellt.
Er besprach das Vorkommen von Süfswasserfischen im Nil und im Jordan
und schlofs daraus auf eine nachmiocäne Scheidung der mediterranen Area in
mehrere Baekan. Bei Foriknt werden drai Tairaaiaii Tanddmat, tralclia für
gröfsere frühere WiiaamaDgan apfaehea (nFlutialpariode'*). Im Hioaia bagaaa
die ThalbilduDg.
V. Sabatini^3) hat über Gesteine aus der Erithräischen Kolonie
eine Mitteilung gemacht. Von krystallinischen Schiefern: Gneifs,
Grünsteine, Kieaelachiefer, Phyllite. — J. W. Gregory^) hat
aoch eine Notiz über die Geologie des Somalilandes gebracht und
0. G. Grxek eine solche Über Belemniten-Fragmente.
D. Mittel- Afrika. 1. Nach 8. Passarge^^) verlaufen die Ge-
Hrgsrichtungen in Adamaua SSW — NNO (Kamerunlinie) und W — 0
(BenoeliDie). Das Tschebtsche-Gebirge scheint ein Horst sein.
Die vulkanisoben Eruptionen tertiär. Seither Abtrag.
Barrat^ hat aber die Geologie des ftwia^^Mtivik EongogMü
beriohtei
Drei geologische Profile : Ogowe— Francevüle, Prancerille — Njol4, NjolÄ —
Libreville. Vorkambriache und silorische Schiefer und Dolomite, Qranit, £alk*
aebiefer das Kongo and Kniln (Deron nnd üntarkarbon), gefikltata Gabirga. Flaeh
Hegen weifse und rote Sandsteine (Oberkarbon— Lias), kretazeische und nachkreta-
zeiscbe Bildungen nur an der Küste. Die Erhebung ist in der unteren Kreide
anm Abscblufa gelangt. — Nach G. TreilleS«) (über das tropische Afrika und
^) CR 1894, 7. Mai. — 797) Ann. d. Minaa 1894, 6, 819. 331. — 798) Bern
1895. Populärer Vortrag. Bern, Naturf. Ges. — 799) NJb. 1895, 105—7. —
CE 18»e. 4 8. — 801) Paris 1895 (IL Bd. Hydrologie). — 802) Qj i895, 93
Auszug); 1896, 308—19. — 808) B. Con. gaol. It. 1895,469—76. — »*) QeolMag.
1896, 289 u. 29G. — 806) Berlin, Reimor, 1895. Die deutsche KaracTun-Expedit.
(1893/94) (mit Routonk.). — ^) CR 1894, OXIX, 708 ff. u. 768 ff. Auch Ann. des
«M« 1896, Apfa 18t 8* — W) Eot. gta. 8c. paiw at appl. 1894, Y, 809—19.
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108 Fr. Toula, Geogoostischer Aufbau der £rdoberfläebe.
daa KoDgogeUat) wnrdo im Kviliigebiat ein arebSiaehea HaaalT ron einer altmao-
zoischen, später zum gröfsten Teil wiadar abgetragenen Sandsteinforroation flbar-
lagert. Auch alto, znm Teil gefaltete, zum Teil ungefaltete Kalksteine werden
angeführt. An der Grenze beider Erzführung. — Ober die oberflächliehen Ablage-
rungen nnd den Abtrag im Kongobaeken apraeh aieli J. OornatW) ans. FrUher
hat derselbe Autor über die postprima'ren Ablagerungen im Kongobecken 809) und
über das Vorkommen von Erzlagern in KatangaS^) geschrieben. Das ßscken ist
Ton primären Gebirgen umgeben (Granit, Gneifs) und von stark gefalteten alt>
palSoaoischen Qaateinan, dia im Backan nur in tiafan Plnfiainaebnittan m Tkg«
treten und hier gegen den Rand zu von sohwabandgelagerten roten Sandsteinen
(Kundelunguachichten) bedeckt werden, während im Bocken selbst die LubiU-
aahiehtan (Quanite und Sandsteine) auftreten (wohl Äquivalente der Kapforma'
tbnan: Kairoo- und Strombergsckioktan [A- Sahonck]). — Amak «bar diafimlagU
Ton OgoweS") und von Niari«») bat aich daraelba Antor galnlaavt.
2. A. Graf V. Götzen 8i3j schildert den zentralafrikaniBchen
(Tanganyika — Kionsee-) Graben als von etwa 1500 m hohen Steil-
wänden begrenzt. Auf seiner Sohle erhebt sich der thätige Virungf
Vulkan. — G. F. Elliot und J. W. Gregory 81*) haben imfiquap
torialen Afrika in der Gegend des Mt. Ruweozori gearbeitet.
Vnlkaniaebe Bildungen über archäischem Grundgebirge. Sedimente ?on ?Tor«
karbonem Alter (Nandigabirga). Bia aurn Ttaganyikaaae raiehaa avanite, Sud-
stoine (zum Teil mit Hamatit) und thoniga Schiefer („Karagweformation"), di»-
kordant auf dem Krystallin. Das Kairanaorigabirga baataht ana kryaUUiniiciMB
Sahiafem und Granit (bis 3000 m).
Über die Glazialgeologie des liejna in Britisch-Ostafrika hat
J.W. Gregory 8i5j q-^^^ Mitteilung gemacht. Moräneu, Felsstrei-
fangen, glasiale Seebecken &c. deuten auf eine weitgehende frühere
VergletwheruDg. — In J. W. Gregorys 816) Beiträgen zur physi-
kalischen Geographie von Oetafrika finden lioh anoh geologisclie
Angaben über das GneiTsgebiet von Kiknyu nnd Aber den „Graben*
des Naivasoha- und Baringoeeee mit ttber 260 m hohen Wänden
(Scarps), 80 dafs er ein cafionartigea Ansflehen annimmt. Ynifam-
kegel und Lavaströme im Grande.
E. Südafrika. P. Choffat hat aber die Geologie der ProTini
Angola berichteten).
^^^^ metamorphische Bildungen treten auf, Über welchen alte Massengesteine
nntt unTarindarta palioaoische Gesteine liegen. Es findet eich auch ein horizontal-
gelagerter Sandstein mit Schieferawiaohanlagerungen (anm Teil bitnmin3s). Mv.
nC!^»^VT^' Cenoman und Turon, welche bis über den Äquator nach X reicht.
»«^anke) mit Fossilien und jüngere Eruptivgesteine. VTeite Yer-
wwrang baaltaan die jungen Verwittcrungsböden (Latente) und Alluvionen.
Eine geologische Karte von Sudafrika südlich vom Sambeu er-
schien von P F. T. Straben8l8). _ j. a. Chalmers und F.
l^J^L^ y ^ ^^•^ Kotwen ttber die Geologie des Mashena- mi
Matabelelandes veröfiFentlioht.
Granite mit Streifen Ton mattmorpkiacham Geatein (0— W TerianfiBiid), W
XXr^°^^qf^9 7^'l^-?'5***- ^896, X, 44-116. — «>») Ann.S.göoi. Belg.
Vel PM iTöx f^/* ''^ 8- *«• Haina«!. Mona 1894. 66 8.
lliö « i ' J^\rr ^ t'^^K«-- BrÜBsel 1894. 8 S. - 8i2) Ebenda
(mit ^sTc^?- ^- Öeogr.-Tags 1895, 67. - 8'*) QJ 1895, 669-80
818) LoX ifiQT".. L^;'"™- Trab. geol. Liaboe 1895/96. IUI, 84-91. -
; London 1896 (l; 2 534400). - 819) (JeolMag. 1896, 198-208
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SftdftfHka.
109
Sedimentgesteinen nur geringe Überreste. Das Gold in den steilaufgerichtetea
metamorphischen Sehiefeni (^loiit-Anphibolsebfefer mit Epidioriten , Dioriten,
IKibaaen &c.). — Über den Umtalidistrikt im Masbonaland (Grenze det «DglisdieiL
und portugiesischen Gebiets) berichtet K. A. lledlich nach A. t.D essauers®*^)
Angaben. £in Scbieferzug mit einem basischen Eruptivgestein zwischen Granit
«ntbilt itreiehende dnangSnge. — A. A. Freie d'Aadrade^} hat in dem
BO •afrikanisch -portugiesischen Gebiet« attdUeli Yom Sambesi geologiaehe üntw»
•nehuogen angestellt. Karroo und EocSn.
Über die Boerenfreistaaten Südafrikas hat A. Schenck^^ eine
ansprechende Schilderung gegeben.
Die horizontalgelagerten Sandsteine und Schiefer der Karrooformation (hier
md da mit Köpern) erfQIlen fast den ganzen Freistaat, nur bei Vredefort greifen
Utere Gesteine über den Vaal herüber. Decken von basischen Ausbruchsgestainail
(Diabas, Melaphyr) liegen darüber und haben das Tafelland vor dem Abtraf^ ge-
schützt (Auftreten Ton Tafelbergen, den »«Zeugen'* der Sahara Yergleichbar). Der
AbM der Drakensberge iat ein Denndatioasrand.
Scbmeifser ^^3) hat in eiDer Schrift über die Goldgewinnung
in der Sttdafrikanisohen RepnUik (Transvaal) die Verhfiltmaae der
▼orkommenden Oebirgsglieder erörtert (nach Sohenok).
In der Primärformation in Quarzgängen im Granit, der von den Swasischichten
(ThoDBchiefer, Quarzit mit Grünsteinen) überlagert wird ; in der Kapformation in
ihren Konglomeratflötzen. In den Eccaschichteu — früher waren nur die Strom-
bsrgiehiebtai genannt worden (Karrooformation) — liegen SteinkohleuflStae mit
Gleiaepterisresten. Reich an Gold sind auch die rezenten Laterita. — Auch F«
Zeppeö24) ßjne Karte der südlichen Goldfelder in Transvaal herausgegeben. —
Die Diätrillte von Witwatersrand, Heidelberg und Klerksdorp behandelt eine gröfsere
Abhandhuig von L. de tiaunay^. >-> Dia Anfeinanderfolge der Geeteine im
Pilprims Rost- Distrikt erörterte N. Brown^Sö). — Von 8. Goldmann erschien
eine Karte des Golddistrikts von Witwatersrand ^27) — A. Pelikan hat die
goldführenden Quarzkonglomerate von Witwateraracd besprochene^). Dieselben
«nd auf Quarsgfage sarttekanfabren.
A. R. Sawyer^ hat einen Bericht tther die Geologie und
die Mineralvorkommnisse im Prince Abert District Terfa&t. Das Gold
liegt hier in den Eccaschiohten (untere Karrooformation) in Qoarz-
gangen. Die Eccaschichten bilden eine flache Antiklinale.
D. D r aper 830) publizierte über das Primärsystem Südafrikas
nut besonderer Rückeiclitnahme auf die Konglomerate von Wit-
watersrand (Dwykakonglomerate). Auch über die Ausdehnung des
f^Main Reef" westwärts der Farm WitPoortje schrieb derselbe Autor ^31)^
• sowie auch über Marmorlager in Natal, über Granit, an Tafelberg-
«hiohten ah8toi8end832). — R. Zeiller »33) untersuchte Pflanzen-
isste (damnter Glossopterisformen) aus' der Umgebung von Johannes*
borg in Transvaal, aus den permo-triassisohen Schichten von Beau-
fort. — Eine Notis Aber sttdafrikanisohe Nummulitenkalke gab K«
B. Newton«!*).
Z. f. Berg- u. H.-w. 44, 1896, 1—4 (mit K.). — ^) 1894. 186 S,
m — II, 189«, 1-82. — 8») Berlin 18«5. 185 8. (mit K.). —
p Pretoria 1896 (1 : 291000). — 825) Ann. des Minas, Paris 1896. 201 S.
i'Sf^*^* " S- of S.Afr. II, Johannisbur^ 1896. — 827) Parfs
1895. — B"B) VhGeolRA 1894, 421—25. — 829) Cape of good Hope Bluebook.
^^^3 25 s — tao) Tr. GeoL 8. of S.Afr. I, Johanniabnrg 1896. —
2 Ebenda 11 - 832) qj 1395 51—56^ « 888) B. BGM. 189«, 849— 78i. —
«*) QeolMag. 1896, 487. •
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110
Fr. Toni», Qeognoftiachttr Aufbau der ErdoberflSehe.
Von J. J. Qarrard^) erschien eine Karte des Zululandes. — A.Sciienck^)
hat Uber die Glaiitlersehefnuiigeii in S-Afrikt eine Mitteflaog gemaebt
F. Die afrikanischen Inseln. Über die Geologie von Madagaskar
Bohrbb R. Baron 887).
Homblende-Granitl^eifse bilden das Hoehgebirge (Streleben Ton N15*Q
und NW — SO). Im 0 krystallinische Massengesteioe bis ans Meer (Dolerite weit
▼erbreitet). Spaltenergüase. Jenseits des Lokiaflusses Jura, das NW. KUstenflacb-
land bildend; vom Massiv gegen das Meur abfallend: Sandsteine und Oolitbe mit
FoeiUIen. Ambobinarina ein krettseiaebee GlebifeiineBkalkplateaQ. Die Imal
Antanifaly (an der NW- Küste) besteht aus Nummulitenkalk. Trachyt und Phonolith
im NW. Küätenflachland. Rezente Koralleoriite und Meeresmascbeln bis 30 und
60m Meeresböhe. Neue Hebung! — £. B. Newton hat die von Baron gesam-
■hdtan FoBsilien unterancbt. Qnartare Wirbeltiere und Silfswasser- und Land-
molluskenscbalen , Encän (Nummnliten, Ostreen und Gaatropoden), Kreide und
•wischen Neokom und Oberkreide (Gryphaea vesicularis n. a.) Jura and zwischen
UnterooUtb (Stephanoeeraa Herreyi) Lias (Lytoceraa fioabriatam),
Calloyien (Stephanoeeraa calloyiense), Oxford (Ferisph inctes sp. nnd
Stephanoceras macro cophalum). — Übtr die Dinosaurier der oberen
Xreide von Madagaskar hat Gh. Depöret^) Auseinandersetzungen gegeben. Sie
fimden eleb neben anderen Knoehenresten in thonigen Senden, in der Ebene an
der Basis dea Platnns von Mevarana, zwischen senonen Mergeln und Kalken. —
Kreide-Ecbiniden von ^fada^askar beschrieb J. Lambert^). — AL Boale bat *
über Fossilien von Ma-la^^abkar berichtet 8*0).
Über die Geologie der Se^jchellen finden sich einige Angaben in
einem Vortrage A. Brauers ^^). Sie sind ,,ganz von Granit auf-
gebaut" und erheben sich über einer submarinen Bank.
Über die Geologie von Mauritius brachte H. deHagaHaig^^)
einige Bemerkungen. LaTaströme: andeeitisohe und doleritis^*
basaltisohe Periode mit vulkaDisohen Atifiichüttangeii eetien die
Insel der Haapteache nach xueammen. An zwei Punkten treten
ältere Gesteine auf, bei Chamarel ein ThonBchiefer (in 400 m Höhe),
bei Midlands im Innern der Insel Chloritschiefer (in 550 m Höhe).
Basalte und Sauidinite von den Azoren und den Cana^chm
Inseln und LeucitophyrtufF von Is. Graciosa (Canaren) besprach S,
Traverso^).^ — Fr. Berwerth^^) hat die schönen vulkani-
schen Bomben von den Canarischen Inseln einer Untersuchung unter-
zogen. Sie bestehen durchweg aus „ Plagioklasbaaalllava'* von hypo-
krystallin-porphyrisoher Ausbildung.
Australien.
1. Über die Glazialerscheinungen im australischen Permokarbon
hat T. W. E. David 845^ berichtet und sie mit jenen in den Karroo-
und Eccaschichten Südafrikas verglichen. Die blockführenden Schich-
ten folgen über Silur und wechsellagern (in 12 Horizonten auf-
tretend) mit Sandstein. Im Hangenden tritt Gargamopteris
888) London 1896 (1 : 8l«800). — «•) Tr. 6eol. 8. of S. Afr. I, Johannis-
burg 1896. — 837) Qj 1895, LI, 57—71 (mit K.). 72—92. — ^) B. SGeol.
1896, 176—94 (mit £.). — ^ Ebenda 313—32. — 840) ß. M. d'hiat.nat. 1896, 6.
1 B. — MI) VhGeB 1896, 300—9. — 842) qj iggs, 463—71. — Öioi».
Min. Crist. e Petr. Favia Y, 1894. 8 8. ^M) ^„1, d. K. K. utHofin. Wim H»
1894, 899^14. — W6) qj isee, S89~80l (mit Prof.).
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AvitraliMi.
III
auf. — Von C. v. Ettingshausenö^*^) erschienen Beiträge zur
Kenntnis der Kreideflora Australiens. — ß. Tate^^^j besprach die
ältere Iertiär*Fauna von Australien.
2. Eine geologiaohe Karte des weatUcheo Aostralieu hat H. P.
Woodward ^^^) zusammengestellt.
Asoiuhe Bildungen herrschen tot mit meridionBler t'altung. 6 Zonen werden
iiit«ncbied«D; alluviale Kttstenaone, Gneifs-, erste Granit-, erste goldfÄhrende
CkrjBtalliBiMhe Schiefer-'), «weite Granit-, sweite goMfllhrende Zone. Kambrium,
Silur und Devon folgen gegen Osten über dem Archaikum. (Jura-) Kreide folgt
dmuf (Pcrth-Exmouthgolf). Eine neue „negative Strandverachiebang" ist allent^
kilbea an der fcUiste zu beobachten. — Eine Karte über die weetniietraUieheii
eddfeUer erseliien Tor knnem in IS Blittera (8. 9. 11. 12) von Bewiek und
Mo rein g 8*9). Auch A. F. Calvert hat eine Karte von Westaustralien mit
den Goldfeldern herausgegeben 850). — Die Goldfelder WesUustraliens hat W. H.
Bark er geschildert Sßi), — Crick^sa) hat Jnra-Cephalopoden tu WestaastraUen
liCBproehen: 2 Belemniten (naheatehend dem B. canalioolatua), 1 Nantilne, 7 Am-
WKDiten (ferwandt mit Formen des otMren Lins und braunem Jura).
3. Die paläontologieohen Ergebnisse der wissenschaftlichen E#x-
pedilion nach Zentralaustralien (Horü) besprach R. Tate8^3\
Eine geologische Karte von N.-S.- Wales hat E, F. Fittman^^)
Terfarst.
Metamorphische Gesteine, Silur, Devon, Karbon, Permokarbon, Trias, untere
nd obere Kreide und jüngere Bitdungen (raeist pleistocSn) werden nnteracbieden.
larbon und Permokarbon im Norden Cn. t. 33.** S. Br.) vorherrschend. Granit
nd Silur südlich davon. Granit bildet die Wasserscheide, basische Eruptiv-
INteine das Liverpoolgebirge. £ine Silur — Devon-Insel westl. vom Boganfluli,
intuiM»rp1iiaebe und eltpallotoisebe Bildungen nSrdl. ron Henindee. Trias tritt
an der Küste auf (Sydney und an der Grenze gegen Queensland). Die Ebenen
im Innern bestehen aus mit känozoischen Bildungen überlagerter unterer Kreide. —
Ober die Kreide im NW von N.-S.-Wales hat derselbe Autor geschrieben«"). —
Bis obere Kreide ist weiter Terbreitet, ele bisher angenommen worden war: Sand-
rtein und quarzitartige Gesteine reichen bis nach Südaustralien und bis an die
Qrewe von Queenaland. — W. J. Cluniea Eoss^öß) hat über die Geologie vou
Bithnnt in N.-S.* Wales geschrieben. Granit yon metamorphisehem SUnr nmgeben,
Jünger als diese, welche eine fltehe Antiklhiale bilden. Basaltdecken als Über-
reste von grofsen Basaltströmen. — ß. Dunstan^) beschrieb das Vorkommen
von triadischen Pflanzenresten von Manly (N.-S.- Wales). — Ä. Etheridge jun.ss»)
kit in N.-8.-Walee am Hnmy floffiatilee jüngeres nnd marines Slteres Tertiär
nachgewiesen. Das letalere wird in zwei Stufen : MiocSn (Trigonia aontieostata)
and Untereocän (Trigonia aeminndnlata) unterschieden.
Mac Gill ivray 8*0) widmete den Tertiär-Polyzoen von Viäoria
eine Monographie.
4
4. Neue Notizen über die Pal&ontelogie von Queensland sind
von K. £theridge^O heiaoagegeben worden (V, 826). — A. C.
^) Denks.AkWien 1895. 56 S. — 8*7) J. a. Proc. R. See. N.S.W., Sydney 1893.
31 S. — 8i8) PctiIj igg^ : 3 000000). Erläuterungen im GeolMag. 1894, 545 —
51. ~ W) iMim. 1895 (1 : 7«O320). — ^ Edinbnrg iWe. — «) Perth 1894.
W 8. (mit K.). — 868) GeolMag. 1894, 386. — ^ Bep. Horn Exp., Melbourne
JJJ«. 20 S. — 854) Sydney 1893 (1 : 1 013760). Dep. of Min. and Agric. —
2»«. 6. S. N.S.Walea 1894, IV, 143. — 866) qj i894, L, 105-19. —
«•Pna.B.fioe. N.8.W., Sydney 1898. 8 8. — «f) Bep.Geol Surv. N.8.
Wales IV, 115 _ 860) k. gsol. See. Melbourne 1896. 186 8. — »i) Pr. Linn,
öoc. Sydney 1885, £2 ß.
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118
Fr. Tonla, OaognostMchcr Aufbau der Erdoberfliche.
HaddoD, W. J. Sollas und G. A. J. Cole862) babeo die Geo-
logie der Inseln in der Torresstrafse erörtert.
Aus älteren MasseDgesteiooD (Graoiti Diorit &c.) beateheu die westlicbsten;
die mittleren sind fliehe KoraUenbau«, die SafUehtti aisd ToUca&iieher Natnr. Dia
Inseln bilden die Oipfal einea Tarannkenen Landaa. Nanare Hcbungaanaheioiuigm
aind nachgewiesen.
W. Saville Kent^^^) hat ein berrlioh auBgestattetee Werk
über das grofee Barrier Riff von Australiea eraoheinen laBsen.
Inseln des Stillen Ozeans.
1, A. Bernard hat in seinem Werke über NwkaUdomm^^)
auch die geologischen VerhältDisse besprochen.
Nenkaledonien wurde aehon vor Seblnfs der masosoiscben Zeit rom Festland
getrennt, die Verbindung mit Neuseeland wurde während der oberen Kreide ge-
lost. — V. M 0 i si R 0 vica^) hat Triaa-Ammoniteii von Ntuludedoinien alt
„juvaviscli" (!) bestimmt,
W. W. Watts und E. T. New ton 866) gaben eine Notiz über
Gesteine von den Sniomon-Inseln.
2. C. W. Andrews 867) ßchrieb über ausgestorbene Vögel der
CSkaOum-Insel (Diaphorapteryz Hawkinsi)
Über die ReiBon dee Jason" und der Hertha" in ^BAJsiiairb'
iMs Meer (189B/94) erschien ein Bericht von J. Petersen^).
Auf den Seymour-Inseln wurden Fossilien gefunden, die mit solchen
aus dem britischen und patagonischen Tertiär Ähnlichkeit haben.
Die 8ttd-Sbetlands- und Robben-Inseln sind ▼ulkanischer Natur.
Amerika.
Nordamerika,
A. BriUttih-Noiriamerika, Von der geologischen Karte von dmaU
sind die Blätter 11, 25—88 von Neusohottland (Granit, Kambrium,
Devon und Trias) und Nr. 364 — 372 von Britisch - Columbia er-
echienen^d). Die Berichte (Ann. Rep.) geben Au&chlQsse Ober die
Fortschritte der Aufnahmearbeiten.
Die Protolenusfauna von Brit- Columbia hat G. F. Matth ew 8^^)
beschrieben. — G. M. Dawson^Tl) berechnete das Maximum der
Erhebung in der Rocky MoutUain»'- Kette des britischen Amerika mit
32- bis 35000 Fufa.
Einen neuen Beitrag zur Kenntnis der marinen Miocänfauoa von
Nordamerika hat E. D. Cope872^ gegeben, worin unter aoderm
auch mehrere Cetotheriumreste besprochen werden. Auch einige
pleistocäne Säugetiere aus liouisiana hat Gope besprodien: Mylodou
renidens, Equus intermedius^^.
8«a) Tr. R. Irish Ac. XXX, Dublin 1894. 58 S. (mit K.). — London
1898. (Vgl. A. Penck: Sehr. d. Y. zur Verbr. naturw. Kenntn. Wien XXXVI,
1898, 326—47.) — 864)pari8, Haehette, 1894. 459 8. — 8») CR 1 8. Nov. 1895. —
^ GeolMag. 1896, 358. — 887) Nqv Zoolop. London 189R. — 868) MGGsHamburg
1891/92 (1895), 2. 61 8. — ^) Geol. Sur?, of Canada (1892/93) 1896. —
»2 Tr. New York Ae. 1895. Mira. 53 8. — «") Am. JSc. 1895, IL, 48S. —
«*) Aiii.Philoaoph.Soo., 15.11*11896, 122—46. — «") Bbasd» 15. Not. 1895.
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Oanada. Vereinigte Staaten.
118
Die vorpaläozoischen SchiohteD nördlich vom Huron-See besprach
S. Bell^^*). Sie rind von meilenbreiten, laDgen GhTfinsteingängen
dnidiBetsty welche nie ins SUur emporreichen. Jüngere Ablagerungen
ftllen. Spftrlich finden sich oberkambrieohe Sandsteine and Kalke. —
F. D. Adams ^7^) gab einen Torliinfigen Bericht fiber die G^logie
TOD ZmkiU'Ontam,
Lanrentinieclier Gneifs mit Einlagerungen yon krystalliDiscbem Kalk herrsohtB
Tor; in) SW ToUkrystalllDische Massengesteine (Granit und sehr grobkörniger
Kaphelinsycsit). Derselbe Autor hat auch das Laurentian in der Gegend von
Mentreil besproehon^). — Chaa. T. Simpaon^) hat im Drift Ton Toronto
(Csnada; Unionen angetroffen, die heute noch im Mississippigebiet leben und früher
OuMb der ersten Vereiaung) weit nach Osten reichten. — B. Chalmers^^^) hat
einen Beriebt tb«r die OberflSdaen-Geologie Ton Nenbranaschweig-Ost, Ton Nea-
Mtbottland und Teilen der Prins Bdwards - Inseln erstattet.
L. W. Balley^'^) hat einen Torläufigen Bericht über die geologischen ünter-
nehoBgen im südwestlichen Nenachottland herausgegeben. Wahrscheinlich intra-
fifv Gnnit vird tob Kambrimn begrenst Aneb die krystalHiiiseben Sebiafer
im 80 werden dem Kambrium zugerechnet. Ein alter meridionaler Faltenban. —
A. P. Low*0) hat die Halbinsel Labrador durchquert (V, 860). Das Kambrium
iet sehr reich an Eisenerzen uud besteht aus Konglomeraten, Sand- und Kalk-
•Mnen und Sdiialbm mit plutoniMhtn Qeiteiiieii. OroJte Sdnittmanen und Tef
nnenbildangen.
G. M. D awson^^^) brachte geologieohe Notisen fiber die Ettsten
und Inseln des Bering-Meeres.
Bip Aleuten bcp;annpn sich im spateren Eocän zu bilden. Im MiocSn bedeckte
ein »eichtes Meer das Gebiet. Der Aufsenrand des untorseeischen Plateaus (Aleuten)
beitAt ans jungem vulkanischen Material. Wiederholt war das Plateau über dem
Meere. Anzeichen einer allgemeinen VergletseheniBg und emtiaehe Blöcke feblan
gänzlich. Leichte, aber allgemeine Hobung in neuester Zeit — M. SzachnoSa»)
m die Fetrograpbie der Inseln Suka und Kruzow besprochen. Grauwacken-
•andsteioe waltm tot anf Sitka, daneben Qnarsglimnerdiofit, Anpbibolit nnd
Aplit Auf Kruzow: Melaphyre, Andesit und Trachyte. — Nene PflaBBenNlte
Ton der VancouTer-Inael hat J. W. Dawaon beaproehen^ss).
V&r$migt$ 8haUn,
!• JUgmtmet, Über die Aufnahmearbeiten der Un. St Geol.
»oirey berichten der XIV., XV. nnd XVI. Annaal Report; die beiden
ewten von J. W. P o w ell884), der letstere (es liegen der IL— IV. Teü
vor) von Ch. D. W alcott. Die vorliegenden drei Teile des XVI. Be-
nchtB behandeln durchwegs die geologischen Verhältnisse ökonomisch
wichtiger Gebiete mit besonderer fierücksichtigang der Minen-
industrie.
^jEine dem U.Ann. Report J. W. Po well' s 885) beiget'ebene Karte gibt eine
UNindit Uber die Portschritte der geologischen Landesaufnahme und den Stand
n ao?' ^ 1894, V, 367~ee. — B») Geol. Sur?. Ganada VI, 189S/98
1895, L, 58 — 69. — 877) Pr. ü. St. Nat. Mus. XVI, 591—95. —
Surr. Ottawa 1895. 150 S. (mit K.). — 879) Geol. Surr. Canada 1892/93
V 117 ** — ^ PM 1895, 143. — 881) B. Geol. S. Am. 1894,
p' ^l_^^-^6 — ®^ Trav. 8. Nat. StPeterab. XXIII, 87—102. — ^ Tr. E. S.
J'.g. 1894. 21 8. — 884) Wash. XIV. 1892/93 (1893 u. 94); XV. 1893/94
V Mö) mit einer geol. Übersichtskarte der Verein. St. u. einer Karte, welche den
»WM ü« Aufilthwatrbelteii angibt; XVI. 1894/95 (1895). — ^) Wadi. 189S, L
d«ogr. Jabcbwii XX. 8
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114
Fr. Toula, Qeogaofttiicher Aufbau der Erdoberfläche.
der Anftiftlinifii am Ende des Jahrei 1898. — Deroselben Berichte Hegt aber aiuli
eine geologische Obersichtskarte der Vereinigten Staaten bei, auf welcher die Yer-
breitnng der einzelnen Ilauptformationen (13 Unterscheidungen) zur Anschauung
gebracht sind. — Andere Karten bringen die Verteilung der natürlichen Mineral-
qnellen (hienn anafUirltolia T«xU Ton W. J. H'Gee und A. C. PealeBU)),
Von dem gro& angelegten ,|Geological Atlas of the U. St.**, Uber
dessen Anlage im GJb. XVIII, 1G3 näher berichtet ist, sind mittler^
weile S5 Lieferangen (zu je 1 BL) erschienen. Die Gebiete, welche
zur Barstellang kommen > . sind aas der letzten Indezkarte dieses
«Tshrhacbs XIX, 1896, zu ersehen.
Einen trefflichen geologischen Führer für die Exkursion in die Rocky Mountain»
hat S. F. Emmons herausgegeben ^7). £xn mit Karten, Profilen und Qebirgs-
ansichten reiehausgestattetes Werk, an dem anoh 0. K. Oilbert, 0. H. Williame,
J. C. White, E. Orton, ü. S. Graut, 0. H. Eldrige, A. Uague u. a. mitgearbeitet
haben. — Geologische Rciseskizzen aus Nordamerika hat J. Felix^^S) veröffent-
licht (mit einem schönen Lichtdruck dea Caacade-Gebirges). — Über das Frä-
kassbrium Ton Nordamerika aehrieb 0. B. YSti Hlee^^') (V, 844); er hat aaeh
die vorkambrische Geschichte der Region des Oberen Sees geschildert. — Die
Steinkohlen der Kreideformation in Nordamerika hat Klose^*^ übersichtlich
aar Darstellung gebracht. — Gh. K. Keyes^^) hat den zur Kohlenbildung füh'
rinden YerbSltuaaen in Nordamerika auefahrliebo Darlegungen gewidmet Er
nntersoheidet 5 Frorinzen: die Küstenregion von N. -Schottland, die Appalachische
Region, die innere Koutinentalregion an beiden Seiten des Mississippi, die Rocky
Mountains- Region und die Arktische Region. — Die Einteilung der amerikanischen
Glaaialablagffraiigeii hat T. 0. CbamborlinB**) Torgeaommen. Hortoen dreier
Eiszeiten werden unterschieden (parallel der II., III. und IV. J. Geikics). —
P.W. lJpham893) iiat die spiitglaziale (Champlain-) Senkung und Wiedererhebung
des St. Lorenzstrorobeckens besprochen. Das Quartär wird folgendermafsen ge*
gliedert: PleistoeSn -Abteilung: Lafayetta- Periode (LaC-Bpoebe, Brbebnngs- and
Erosionsepoche) ; Glaziale Poriodo (Glaziale Epoche, Champlsiin-Epnche). Paycho-
aoische Abteilung: Rezente Periode (Torrassenepoche und Gegenwart).
2. Alaska. Ö. M. Dawscn^^) hat neuerlichst das Vorkommen
von Mamrautresten im Yiiknndistrikt von Alaska nachgewiesen (die
ersten wurden nach H. Wondward durch Kapt. Kellett 1850 nach
England gebracht). Alaska wäre nach M. Dawaon nicht verglet-
schert gewesen.
3. Der Westen. Über Kreideschichten im Roque River -Thal
(Oregon) schrieb F. M. Anderson ^'■^^). Dieselben liegen trans-
gredierend über Qraniten und Schiefern. Senkung des Landes
während der Kreideepoohe gegen SO.
Über die 6keonorphogenie der Kttate von Nord-KaUfi>rmm aebrieb A. G.
La TV Ron. Gefaltete Pliocänsedimente, gehoben und erodiert; in eine lokale De-
pression (Golden Gate) drang das Meer^^O). — Über die tertiären Veränderungen
der topographischen Verhältnisse der pazifischen Küstengegenden (Kalifornien)
apraeb sieh J. S. Diller «na — Die Sferattrö^e derXüate von Kalifornien
beepra«b H. Fairbanka^M). Die Oolden-eate- Serie Hegt diekordant auf
886) Wash. 1894, 11,6—90. — 887) CRCongr. Intern. 1894. 235 S. New York.—
888) P5Mt. Kfel. XXV, 1896. 27 8.—«") CB Congr. Intern. 1894. 84 u. 41 S. —
8«>) Z. f. Berg-, H.. u. Salinenwesen im pr. St. 1894, XLII, 151—56. — 8öl) Geol.
Surv. of Iowa II, 1894 (Des Moines). — 892) j of Geol. Chicago 1895, III,
270—77. — 893) Geol. a. Nat. Hist. Surv. of Minnesota XXIII (f. 1894), 156.—
M*) QJ 1894, 1-9. — J.GeoL1896, III, 455 ff. — Berkeley. Cal., Nov.
1894. .31 s. — 897) 14. Ann. Rep. 1894, 897—484 (mit K.). — «») hfdOvA.
JEUiohester 1895, 415 ff.
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Weattn dwr V«r«iiiJgtoii Staat«. 115
altkrystalliDen üesteineu und wird von den JbLaoxschichten mit serpeutiniiiierten
Oanggesteinea (untere Enid« oder oberer Jura) imkonfonn ttberlagert. Die Ghieo-
Tejon-S«rie (fast 2000 m mächtig) und ItioeSn (Sandst. und bitaminöse Schiefer)
folgen immer wieder diskordant darüber. — Auch eine Übersicht über die Geologie
der Kütten von Kalifornien gab derselbe Verfasser^). — A. C. Lawson^)
kt die 8kine Toa dem geologiaehen Bav der Halbineel San Fraaeieoo gegeben.
An den Hontanagranit im W sind gegen 0 Sandsteine, Foraminiferonkalke und
ndiolarienffibrende Gesteine (mesozoischen Alters: Francisco- Schichten), sowie
Tülkaniscbe (Gesteine angelagert, die in eine Falte zusammengeschoben sind und
Tm Verwerfungen durchsetzt werden. Auch Serpeatioe treten auf.
Über die Geologie von Amjel Island (San Mateo County, Kalifornien) und auch
über das „Grofse Thal'.' Ton Kalifornien schrieb F. L. Ranso me^^). Angel Island
(Bit von 8. Frtneiaeo) beatebt aoe Sandeteinen in einer Synklinale mit nordweift.
ndaaftader Aohie, mit einer Einlagerung eines basischen Eruptivgesteins (zum Teil
ilSerpentin umgewandelt) und eines jaspisartigen Radiolariengestcins („R.-chcrt").
Die üeologie yon Point Sal (Santa Barbara County) behandelt eine Abhandlung
TOB E V. Fairbanka^. — Die Gold- und Silbergänge von Opher in KaH-
forcicn betrifft eine Arbeit W. Lindgr en' S^OS). _ j. p. Smith»W) hat die
mesozoischen Faunen in Kalifornien vergleichend in Betracht gezogen. Die untere
ttiu teigt Anklänge an Nordsibirien und Indien, die mittlere an die mediterrane
Tria«. Aoch im Jura bestand eine Verbindung mit den enropUaeben Fannen,
m der unteren Kreide zeigt sich borealer Charakter, in der oberen aber wieder
Anklang« an Indien. — üb. A. WhiteO™5) hat die kalifornische Kreide in die
ankn Bhista nnd die obere Tejou - Chico - Gruppe unterschieden. Nach Diller
uiStanton entspricht die Shaata-Obieo-Qrappe dem Wealden bis snm Unter-
«enon und umfafst die Aucellenschichten. Die Tejougruppe sollte nach White
tertiär sein; sie wird nun als oberes Eocan und diskordant auf der Chicograppe
Mgnid avgeaemmeD.
Über die „Kreidefossilien** an der Pacifisclien Küste, und zwar über jene der
^«artigen QrenzbilduDgen zwischen Jura und Kreide, welche als Knox-Ville Beds
•■Michnet wurden, hat T. W. Staut on geschrieben«»). Eins der interessantesten
^■"uinlMMnte bilden die Anedlen. Aber aneli Lytoeeraa, Pbylloeeras, OIco-
•tephsBus, Desmoceras, Hoplites und Belemnites (ob die Bestimmung immer «n-
ShL— werden die Spezialisten zu entscheiden haben) werden abgebildet. —
UMrtmare (Neocän-)Schichten von Kalifornien schrieb H. Ashley^). Dabei
bespncht er diü Umgebnag Ton Franeiaeo und die Coaat Bangee nnd ihre geo-
lösche Geschichte. Letztore sind durch jungmiocänc und pliocäne Faltungen ge-
ÜUzJT" ^^^^ ^^^^ Neocän der Santa Cruz -Berge veröffentlichte derselbe
«w «he Abbandlnng^.
Die Gesteine der Sierra JSevada hat H. W. Turn er 909) be-
tpnwheo.
^•11 Karten liegen bei: jene der Bear Mount., des Grizzly Peak, des M.Ingolls
JM yon QoldtD Gate. Sflur (Griazly-F ), Karbon (OalaTeras-F.), oberoa Karbon
^öinson- und LittleGrizzlycreek-Sch.), Trias (Cedar-F.), Obeijura oder unterste
^^de (Mariposa- F.) werden als goldführende Schieferreihe zusammengefafst.
w»irkr«de(CMco-P.), Eocän (Tejou-F.), Miocän (Ocoya creek- Sch. und Jone J-L?]),
riiocfiD Pleistocän. Die goldltthrenden FInlesebotter sind Hio-PIioein (Neogen,
fcsri ' ^'"^''"^'^ sind basisebe und saure vorkretazeische, effusiv saure und
■■whe Tertiärgesteine (KhyoHthe, Andesite — Dolerite nnd Basalte). — Die
M^T!.^' ^- 1896, VI, 71 — WO) 16. Ann. Rep. U. St. Qeol. Surv.
19^0. ^^'^ (mit K ). ~ «1) B. Dop. eeol. TTbIt. of California, Berkeley 1894,
«i 11 i ' ^^^^'^^ 68 S. — 902) Ebenda 1896. 91 8. (mit K.). —
fj f n , ■ ^^P- ^- S'- Öeol. Surv. 1894. 42 S. (mit K.). — «»*) Ebenda 369 flf.
189ß - «»)B.eeol. S. Am. 1894, V. — 80«) B. ü. St. Qeol. 8. OXXXni,
g^jg^*'- 1« S. (mit 20 Fos8.-Taf.). — 907) j. of Qeol. Rochester 1895, 434 ff. —
J iaio Alto Calif. 189.5. 95 8. — «») 14. Ann. Bep. ü. St. Geol. Snrv. 1894,
n»it mehreren K. (1 : 62500),
8*
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116 Fr. Toula, Oeognostiseher Aufbau der Erdoberfläche.
Altenfolge der EruptiTgesteine der Sierra Nevada erSrterte W. U. Tarner^i^').
Im Karbon sind IntrueiTgeateine hSofig (Granite, Porphyrite, Diabai &e.). Aaeh
Trias und Jura sind reich an Eruptivgesteinen. Im Miocän beginnt erneuerte erup-
tive Tbäligkeit(UbYolithe, Andesite und Basalte). — J.F. Smitb^^) hat gezeigt,
dafs die Öoldffihruug in dar Signra Narada btt la daa oberen Jura reieht. Die
Aufwölbung und GetteimmetamorplLoaa tSllt in die ober« Jura-Zeit, vor Begian
der Kreideseit.
4. Dü mnermt Staatm, a) Westlioh vom Fdaengebirge (von S
nach N). R T. Hill»^ hat Tdle von Texas, vom Indianer-Terri-
torium und von Jriemtaa, am Mittelläufe dee Red River, unterancht
Südlich an die gefalteten paläozoischen Onachita Mountains legt sich diaKreidt,
Über welcher Eocän, Miocän, Neocän (IMateauschotter), Pleistocän und jüngstes
Quarternär folgen. Die Kreide beginnt mit Äquivalenten des Qault (Washita-Div.),
darüber folgt ämoaiiaa (Dakote-DiT.), Tnron (Otlorado-DiT.) und Stnon (Qlankonit-
Div.). — Das Eocän von Texas (0 vom Brazos River) hat W. Kennedy®*')
untersueht. Nur unteres £ocän (in drei Stufen) ist vorhanden: die marinen
unteren Claibomeschiehten , die lignitischen Queen City - Schichten und die Thone
und Basalte (Midwayschichten). — Geologische nnd petrographische Mitteilungen
über die Apache Mt« in W-Tcias hat A. Osann gebracht^i*). — T.W. Stanton
und T.W. V a u g h a n ^1^) haben das Kreideprofil von £1 Faso in Texas studiert.
10 Sehiebten, ausammen 69S Puls maehtig. £s fehlt hier der Oaprinakelk dee
aentralen Texas. — J. Harcou beepraeh den Jnra von Tezaa*>*).
Oh. D. Waloott hat die vorkambrisohen Eruptivgesteine dei
Cbformfe (Grand Gafion)- Gebiets besproohen^^^.
Das Profil des Grofsen Colorade Canon besprach Fr. Frech
J. J. Stevenson hat auch über das Gerrillus-Kohlen-Feld in Neu-Mexiko
berichtet ^^). Die Kohlen liegen in vielen FlÖtsen in der Laramie-Formatiou
(oberste Kreide). Die Koble ist snn Teil in Antbraeit umgewandelt durch die
gevsltigen Emptivgesteinsmassen andesitischer Trachyte. — Über die lakkolitid-
sehen Berggruppen in Colorado, Utah und Arizona handelt eine Abhandlung; von
Wh. Gross 920). Eg gind die Henry-, Elk-, fiagged-, San Miguel-, La Plata-
Hountaine und andere. In sehSnsn Ansiebten erkennt uaa den Ge^neate swissben
diesen Eruptivmassen und den Sediment - Tafelgebirgen auf das beste. Die For-
phyrit-lntrusionen sind obertriassisch ; sie sind von den jurassischen Verwerfungen
raitbetro£fen worden. — Die Geologie und Minenindustrie des Crippie creek-
Distrikte von Colorado bsbsndelt eine nmfengretebe Abhandlung von Vbitman
Gross und E. A. P. FenroseS^i). Goldführung hauptsächlich im Tuff- und
Brecciengebirge, aber auch in den alten Schiefern (NW) und im Granit, und be-
sonders auch in der N8he der Andesib- und Fhonolithdurchbriiche. — G. K. Oil-
bert und F. P. Gulliver^) bespHMdieii die Tepee Buttes in Colorado. Die
lepeekalke in den Pierreschiefem. Sie enflialtenlnoeerainnsGriprinadCephalopoden.
J. P. Iddings^) hat über die Eruptivgesteine (extrusive Er*
guisgesteine und intrnsive Massen) in läaho^ Montana und Wyinmg
eine Betrachtung angestellt.
Grofse dioritiseb-granitiscbe nnd aadesitiseb-porpbyTisohe Lakkolitbe liegen im
»10) J. of Geol. Rochester 1895, 385 ff. (Am. Geologist XIII, 1894, 228-49.
297—316.) — 011) BSGeol. Am. 1894, V, 243. — oi2) B. Geol. S. Am. V, 1894. —
«») Pr. Ae. Nat. 8e. Phüadelphia 1895, I, 89—161. — ö") Min.-petr. M., Wi«
1896, 394—456. — 915) Am. J. 1896, 151, 1. — ««) Boston Fr. S. nat. Eist.
1896. 10 S. — 917) 14. Ann. Rep. U. St. Geol. Surv. 1894, 497—519 (mit K.). —
«2 NJb. 1895, II, 1Ö3— Ö6. — 819) New York Ac. of Sc 1896, 106-22. —
«0 U. Ann. Bep. U. 8t Geol. Surv., Wash. 1894, 166—241. — 16. Ann.
Rep, 1895, 1—209 (geol, Teil 1 — 109, von Whitman Gross; mit K, 1 :SM0O). —
^ B. Geol. S. Am. Yl, 333. — »83) QJ 1896, 606—17 (mit IL).
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Westen der Vereinigten Staaten.
117
I, begleitet von Breceien (Bocin). Oeiraltige Ei^nilamtiien folgten nnd
MUm bette die grofsen Plateaue im Tellowstone Park. Differensierang der Ge-
stsine. — Über die Bear River- Formation und ihre Fauna sprach sich Ch. A.
White aua^). Sie liegt über den Dakotaechichten (Konglomerate and Sand-
itoiiMijf aleo Mh» n der Baiis der N. An. Kreide, und tritt in einer langen
iduealen Zone in der Orenzregion tou Idaho und Wyoming nnd in mehreren
Zügen im Osten davon auf. Das Auffallondsto ist das Vorkommen von Pyrgulifera,
veiches Geschlecht in Europa vor allem in den Gosauschichten auftritt. — Über
geologiMhe ÜBtennehnngen im NW. Wyoming sebrieb 0. H. Eldridge*!^. Dae
Big florn - Becken ist mit seiner Umrandung dargestellt. Eocän liegt auf Kreide,
Jura, Trias, Karbon, Silur, Kambrium und Arc>iaean (nur inselförmig), welche
FormatioDen im 0 eine grofsartige Antiklinale bilden, während der südliche Teil
in grofsen Bogens weniger regelmSbig oraeheint. — Über die Floren des Tertiära
im Yelloicstone Park schrieb F. H. K n o wl t o n ''28)_ — Eine ansprechende Schil-
dimng des Tellowstone Parks hat H. Credner gegeben^). — W. H. Weed
vnd L. V. Pirsson^ schrieben über die Highvood Monntaine in Montana,
Desgleichen über die Bearpaw Honatains^, über SmptiTgesteine in den Sweet
Grass Hill's^ und über solche vom Togo Peak 931). — über einige Eruptiv-
gOBteine von Oallatin, Jefferson nnd Madison Connty in Montana hat 0. F.
Kerill Ifittieatiiigen gemacht^. Bhyolithe, mm Tea im Kontakt mit Gneila,
ii AbM tbergebend. Andeaite, Porpbyrite, Syenite fte.
b) WeBtl. vom Mississippi (N — S). Die Bildungen der Endmoräne
(BjiMB, Ed»») besprach W. üpham^). SohmdswMaerBtTSme
tfjuittm dabei eine gro&e Bolle. Im Eise eingeeohloBsener Schutt
dfligleicheii.
über die Anfeinanderfolge der pleiatocänen Formationen im MisBiasippi- nnd
Nelson River- Becken äufserte sich W. Upham^^i). Die älteste derselben, die
Ufayette- Formation, reicht von der Sädgrense der Qlazialbildungen bis nach
iMÜina. Tin nnd L8fs. — Deradbe Antor bespracb anoh die spätere €llasia1'
odtr OhliBplaiBepoche^), während welcher sich im St. Lorenzstrom -Gebiet acht
g»ofte Glazialseen ausbildeten. Der westliche Superior fand seinen Abfiufs nach
8Uen, der westliche Eriesee zum Wabashiüver hin. Der Warrensee nmfafste
Jt Miaer grSbten Avidebnnng Snperior-, Hnnm- und Brieaee. Daa ganse Beeken
jit nm 400—600 Pufs geboben worden, welehe Hebnng deh gegen SO abiehwiebt
•ai etwa 115 Fols.
tber dM Karbon des Mississippithals hat C h. E. K e y e e eine Mitteilung
gemaeht. Die betreifenden Ablagemogen werden in untere (Ifieeieeippi) nnd obere
karbone (Missouriforra.) unterschieden. Kalke mit Schiefereinlagerungen treten
J.?"^* ▼«•ehiedenen Horizonten auf, wovon sieben dem ünterkarbon zufallen. —
Uber dea JltMouri nnd seine obersten Quellen hat J. V. Brower«
^ ..'»W) ausfttbr-
Uche Ausebandersetznngen veröFentliebt"— 7. K T ödd»^ hat den 1. Bericht
aber die Geologie von S- Dakota herausgegeben. Die Black Hills (eine unregel-
«uige i'alte) und das Siouxgebiet bestehen aus archäischen Gesteinen. Qranit-
ujektiosen etaaden mit groÜMtt tektoniscben StSrungen in Verbindung. Dann
»Igte Senkung bis zum Karbon. Karbon, Trias, Jura kamen zur Ablagerung,
«e Black Hills waren wieder Festland. Die spütere Kreide überflutete vorüber-
Vnin das gaase Land. Während der Laramiezeit bildeten eich Deltaanschwem-
PTT^^ 2«"- ü. St. Qeol. S. CXXVIII. 86 S. (mit K.). — ^) BuU. ü. St. Geol. S.
^AU(1894). 72 8. (mitK. 1 : 72000). — ^ Am. JSc. 1896, 61. — «W) GZ 1895.
\Lc r ^ S- Am., Rochester 1896, 889—423. — »29) Am. J8e.
^»6, 283 u. 351. — 930) Qj 1895^ 309—13. — 931) Ebenda 467—77. —
ü. St. Nat. Mus., Waskington 1896, XVII, 637—73. — »83) ß. Geol.
Vr 00,.^**** ^« — Ebenda 87—100. — MB) Am. Joum. XLIX»
inöß ' ~ ®^ ^Jb. 1896, I, 96—110. — 937) St. Paul (Minnesota)
!?• o , > 8- (»it Ä.). — M8) South DakoU Geol. Surr. BuU. 1896, 1*
*« 8. (mit K.).
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Fr. Toula, Geognostischer Aufbau der Erdoberfläche.
mungen. Dm Miocin iM> Iftkostrin entwickelt, im PliocSn entetand«! di« heu-
tigen Flufswof,'e, — Dio Eruptiv- und Sedimentgesteine vom Pigeon Point in
Minnesota und ihre Kontakterscheinungen behandelte W. S. Bayl ey^^. Klastische
Gesteine sind an der Oabbrogrenze in Keratophyre umgewandelt. — Über die
Vorgmehichte des Miasiasippilaufes durch Iowa brachte C. H. Gor doli*''') Mit-
teilungen. Das alte, 13 km breite Bett ist durch die Glazialablagerungen aus-
gefüllt worden und war um 24 m tiefer als das heutige. — Über die geologischen
Aufnahmen in lowa^) erschienen die Beriehte I mid II (1898). Oh. R. Keyei
schildert die geologischeu Formationen: Algonkian, Kambrium, Silur, Üevon und
Karbon, besonders das letztere, treten auf. Grofse Lücke. Kreide lindet sich
im NW; sie wird von S. Calvin besprochen. Die alten Quarzporphyre wer-
den de Intraiirbildiiiigeii toh 8. W. Beyer betraehtet (wohl DeekebeiKfiei»). —
Den das Liegende des Karbon bildenden St.Loitif-£alk in Mabaska Oomtf lieht
H. F. Blain in Betracht. Diskordante Lagerung. Der Kohlenablagerung ging
eine Erosionsperiode vorana. — Der Bericht der Iowa Geol. Surv. für 1894 ent-
fallt Abhandlnngen toh 8. GalTin, W. H. Norton, G. H. Oordon, fi. F.
Bain und E. H. Lonsdale Uber einzelne Counties^^. Im Torhergdtendn
Bericht wurden Lee und Des Moines County von Ch. R. Key es beschrieben. —
S. Calvin^^^) besprach das Vorkommen von typischer Schreibkreide iu Iowa.
Am Foraminiferen und Kokkolitben beateheDd, dio daaaelbo ala TiefBceablagemiig
■dhankteriaieren.
C. S. Prosier^) hat ttVer die Kansas River Seotion der pemo-
karbonen and Perm-Gesteine von JBuuuas geschrieben«
ünten iii gdblieh-blänUehen Sehiefem finden' aich viele FoaailieD (Prodvetna
cora, longiapinus, semireticulatus hSher, in lichtgelben Kalken,
Fusulinen (F. cylindrica) und darüber Kalke mit vielen Bivalven. — Derselbe
Autor hat auch die Einteilung der oberpaläozoischen Gesteine des zentralen Kansas
dnrcbgefUhrt*"^. Ober der obevtaHHmen produktiven Steinkohle folfon Ealke
der TVabaunsee-Form. (Karbon), darüber dio Cottonwood-Form., Kalke mit Fusu-
linen (Karbon); die Neoshoe-Form., Kalke mit Schiefern (Basis des Permokarbon);
•die Chase- Form., Kalke mit Feuerstein (Perm); die Marion-Form., Kalke md
Schiefer (Perm). — R. T.Hill ^ hat der Gomanche-Serie in Kansas eine kleine
Studie gewidmet und kommt zu der Überzeufjunfr, dafs die Watihitaschichten dem
Gault äquiTaient seien und dafs die Trinity-Abteilung dem Neokom entsprechen
4firfte.
Übor das Auftreten vou Bleierzen im Silur des sttdlichen Missouri schrieb
A. Winsln w»*7). _ j. i] Todd»i8) besprach die pleistocäncn Ablagerungen im
Staate Missouri. Till und Löfs (tiuviatil gebiidetO. — Von J. J. S tevensoni^*»)
Uegt eine Notis übor dio Geologie daa Indtaner'Territorium» tot. Das kohle«
führende Karbon wird mit dem von Texas Terglichen. Eine cephalopodenführende
Kalkantiklinale stört die Verhältnisse des Kohlengebiets. — Die Jahresberichte
ftber die geologischen Aufnahmen in Arkansas^) für 1891 u. 92 enthalten Ar-
baitan yon W. Simonda nnd T. C. Hopkina Uber dio Oeologio von Benton
County: Silur, fragliches Devon (Eurekaschiefcr) und Ünterkarbon, von C. E.
Siebenthal über die Geologie von Dallas County im mittleren Teil des südlichen
Aikanaaa: weichea, leicht seratörbares TertiSr, nnd von Q. D. Harria ttbar die
Tcvtiir-Oaologio daa attdUehen Arkanaaa. Eocin in Tier Stnfan mit wenig ho-
989) B.Ü. St. Geol. Surv. 1893, Nr. 109. — o*») Iowa geol. Surv. III, 237.—
Flrat Ann. Rep. 1892. Geol. Surv., Des Moines 1893 u. 1894 (mit K.).
Der 5. Ann. Rep. (452 S., mit K.) eraehien 1896. ^ ^) Des Moines 1894, Illt
305 u. 409; 1895, IV. 451 S. — 9*3) lowa geol. Surv. III, 211. — »**) B.G.8.
of Am., Rochester 1895, VI, 29. — WS) J. of Geol. III, 682 u. 764. — *") Am.
•JBe. 189ft, 205—84. — oi?) UuU. u. 8. GeoL Surv. CXXXil, 1896. 80 8. (mit
K. n. Prof.). — W8) B. Geol. S. Am. 1894, Y, 531-48. — 9*») Tr. New York
Ao. of 8c. 1895, 50—61. — «N} Ann. Rep. geoL Surv. of Arkansas, Des Moinea
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Osten der Yereinigten Staaten.
119
rtbuntin GrtDson flb«r Kreide, di« im KO von Arknsas grSÜMte VerbrdtDiig
berittt. — H.S. Williams^^) hat gezeigt, dafs im nördlichen Arkansas in dtn
dortigen zweifellosen Karbonschichten typische Devonfornoen sich vorfinden („Be-
korrenz'*). In Nevada und Kalifornien sei deren Anzahl sogar noch gröfser als
ni Arknifit. Der Autor denkt an Einwanderungen «ne Gebieten, in welehen dae
Devon noch fortbestand. — Erinnert lebhaft an Barrande's Kolonien-Vorstellung!
Die Mächtigkeit der paläozoischen Sedimente in Arkansas bestimmte J. C.
Brtnner^). Silnr, DeTon und Unterkarbon 4440 Fufs, das produktive Ober-
faurboB S8780 Fnb.
5. Oddaaten (östlich vom Mississippi). Die Entsteliungsgeschichte
der Baraboo-Quarzit-Kette im zentralea Wisconsin erörterte C. R.
Tan Hiae^ ttnd erklärt sie für eine duroh HHsewirkuiig Tor-
ittderte Reibangibreode.
Ii Wiieeaein mirden nach W. H. H ebbe in der EndoierXne und in iUterem
Drift Diamanten gefunden ö^). — Über den Marquette-Eisenerc-Distriktvon Michigan
bandelt eine ausführliche Abhandlung von Ch. R. van H is e und W. Sh. B ay 1 e y^).
Die betreffenden Schichten gehören dem Oberliuron (Algonkian) an, unter welchem
•lehiiMhea Gebirge (Granite, Syenite, Ondfe) anflreten. ZuaammengeprerBto Syn-
klinnlec von Quarziten zwischen Granit. Faltenbau des Gebiets. — W. B. Clark
liat die i^reideablagerungen der nördlichen atlantischen KüstCDebone besprochen^).
Olnkonttreiehe Schichten , die in sechs Stufen gegliedert werden, deren Parelli-
Bienug leider nicht möglich ist. Eocän, Neogen und Pleistocän folgen darüber. —
Über Kreide- und Tertiärgeologie in New Jersey bat derselbe Autor Mitteilung
gemacht^«). Die „Grünsandserie^' reicht bis in das Eocän (ShackBiver-iorm.).
Umo^ Kalknergel, roter Sand und MergeleeMebten aetien eie enaanmeo. — Das
Archean in New Jersey beschrieb £. Wolff. Es setzt das Hochland losammen
und besteht aus bochraetamorphischen Gesteinen. (Ob aus Sedimenten entstan-
den?) — W. B. Ciark^^) hat auch die Verbreitung der Eocänfauna an der
■tiltleren atlantiaeben Kttete der Yereinigten Staaten beeproeben: aua i^nkoniti-
«clieo SandoD und Tbonen. — Auch die miocanen Cheaspeake- Ablagerungen in
New Jersey 9^) (Kiese, Sande, Thone und Mergel) erörterte er,
T. N. Dal 6^60) schilderte die Struktur der Rttoken swifloliea
deo Taconic- uud Green Mount. - Ketten in Vermont
(Faltung und Überschiebung.) Auch die Berge in Great ßarrington (Massa-
v****SL?** derselbe Autor in Betracht gezogen »«i). (Überfeltung.) — H. Cu-
•kiagiO) jp, Untersilur der Umgebung den Obamplain-Seee Verwerfungen
m zu 2000 Fufa Sprunghöhe nachgewiesen. — Eine geologische Einleitung über
^iomDesertJdand(.yaineJ erschien von W. M. D a v i sSe^). — R. Pumpilly,
J.E.Welff utdT.N.DaleMi) schrieben Aber die Geologie der Green Monntaina
in MassaehiueUs. Aufser Präkambrium (Gneifs) ist noch daa Kambrium mit drei
AttgMheidungen, das Kambrium-Silur (Stockbridgekalk und Hoosacschiefer) und das
«UV Tertreten (mit vier Ausscbeidungen). Auf der Karte sind die tektonischen
iwanuigeUnien eingeaeiebnet. Ein Faltengebirge mit lokaler Neigung aur Falten-
«HWstellmii^ gopen WNWundOSO. — W. 0. Crossby schrieb über die Geologie
«• Boston -Beckens ööö). — N. 8. Shaler«») hat die pleUtoeSne Faltung der
*1) Am JSc. 1895, 94. — 952) Ebenda 1896, II, 229—36 (mit K.). —
) J ■ of Qeol. 1 347 — 55 (1893). — ^) QJ 1896, 11, 249 — 51, —
~) lö. Ann. Bep. U. 8t. «eoL Snrr. 1896, 477—607 (mit K.). — «•) B. O. 8.
f ,oö,' ^"^^öster 1895, 479 (J. of Geol. 1894, II). — Ann. Bep. N.Jeraej
«h — ^'^) J- Hopkins Un. Circ. XV, 121, 3. - »69) Ebenda 6. —
J./trJW-Bep. ü. St. üeol. Surv. 1894, 525—49 (mit K.). — Ml) Ebenda 651
Tmi^' ^••1- 8. Am. VI, 1898, SS6. — •»> Cambridge, Massach.,
: Monogr. ü. St. Geol. Surv. XXXIII. 1894. 14 u. 206 S. (mit K.
Ih i» ^ ^) Pap. Soc. Nat. Hist., Boston 1894. 112 S. —
».Geol 8. Am. 1894, V, 199—202.
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120
Fr. Toula, OeognoBtitolier Aufbau der EtdoberflMche.
mächtigen Kreide- und Tertifaidiichten auf der Insel Martha*» Vineyaird n»
5rtert. — 0. 0. Marsh hat die Geologie von Block Island im W von Lm^
Island aowie di« Juraformation an dar Atlantiaehoi Kttate^ baaproahan.
T. O. Whi teMS) hat Aber die G^logie von Essex und Willsbora'
TowDships in Essex Co, im Staate lfm York gesehrieben nnd A.
Halliok ttber Dislokationen in gewissen Teilen der Atlantisehen
Kflste.
Darton®^^) (V, 950) erörterte die geologischen Beziehungen zwischen dem
Green Pond in N.Jersey und dem Skunnemunk-Qebirge in New York. Kambrium,
Silur und Devon Aber archäiacbeQ Gesteinen im NW streichen gegen NO. Eine
gefaltete Synklinale. Transgressionen zwischen den einzelnen Formationen. —
Über das Devon (15 Etagen) im östl. Pennsyivanien und New York äufaerte sich
Gh. S. F rosse r^^}. In grofser Begelmäfsigkeit folgen die Ablagerungen von
dar obenten (M. Pleasart [Karbon] - Konglomerate) bia an den mitteldeyoniachen
Harcellne-Schiefeni, welehe mit dem Unterdaron in der Küstengegend in Falten
gelegt erscheinen. — Über das Kambrium von Permsylrnrnen schrieb Ch. D.
Waloott^^). Zahlreiche Lichtdruckbilder versinnlichen das Auftreten der be-
treffenden Oeateioe. Deraelbe Antor bat schon frflber daa nnTennittelte Anfbeten
Ton Konglomeraten im pennaylTanischen Dnterkambrium (Olenelluszone) bespro-
chen, welches für lokale Nireauverändernngen spricht®^^), — Über die Entstehnng
und die Beziehungen des Zentral- Maryland -idT&niii schrieb Ch. R. Key es ^^).
Die Granite darebaetaeii alle Gesteine dea Gebiete: Oabbroa, Dioiite, Porpbyrite
nnd GneiTee. Sontakteneheinnngen. Binacblflaae ton Kalk, Sandatein, Gneib.
Die Potomae- nnd Boaring Oreek- Kohlenfelder in W' Virginia be-
apraoh J, D. Weeks^).
Die „Geologie Ton Wathmgion und ITugebung" eebrieb W. J. MoGee^^. —
Die Geologie der Catoctin Bolt am Potomae hat Ä. Koith^) dargelegt. Die
betreffende Schichtenfolge weist ITntcrbrccbunj^on zwischen dem Atgonkian und
Kambrian und zwischen den Silur- Sandsteinen und der jurassischen Newark-
Sandstein-Formation auf, ttber weleber dann neoeSne Sande nnd Schotter folgen.
Faltungslinien mit Überschiebungen. Die Entstehungsgeschichte wird durch fol-
gende Phasen gebildet: Oberflächeneruption von Diabas, Injektion von tiranit.
Eroaion. OberflBchenernption von Quarzporpbyr („RhyoHth nnd Andesit**). Des-
gleichen von Diabas. Erosion. Senkung: Kambrium. Oscillation während der
späteren paläozoischen Zeit. Hebung nach dem Karbon. Erosion. Senkung:
Newark • Sandstein. Intrnsion von Diabas. Hebung: Abtrag der Newark-Form.
Senkung nnd Ablagemng. Hebung und Ablagerung der Lafayette-Porm. Hebung
nnd Abtrag in wiederboltem VoUang.
Die sttdliohen JffpalaeJim bespraeh W. Hayes^^).
Fünf parallele Zonen: 1. daa IHedmond -Plateau (flaches, krystalliniacbea
Rumpfgebirge) ; 2. die Äppalachen aus drei Ketten von krystallinischen und meta-
morphischen Sedimenten: Blaue Kette (Wasserscheide) im 0, Nuaka-Kette im W,
dazwischen kurze Berggruppen; 3. das Appalachische Thai in altpaläozoiseben
Sehiebten; 4. daa Onmberland- Plateau ana boriaontaleoi Karbon iteit abfallend
gegen 0; 5. das innere Tiefland, vor der Kreide abgetngen, dann gehoben nnd
wieder erodiert.
•W) Am. JSc. 1896, II, 296 u. 375. — ^) Ebenda 1896, Dez. 16 S. — Tr.
KewTork Ae. n. Tr. An. Inat. Min. Eng. New York 1894. — W«) B. GeoL 8. Am. 1894,
V, 867. — 971) B. U, St. geol. Surv. CXX, 1894. BIS. — »») Ebenda CXXXIV,
1896. 43 S. — 978) B.Qeol. S. Am. 1894, V, 191 (Taf.). — 16. Ann. Rep. Ü. St.
Geol. Surv. 1895, 661—740 (mit K.). — 976) u. Ann. Eep. ü. St. Geol. Surv. 1894,
Ö67-90 (mit K.). — »») CR Oongr. Intern., Waabington 1894. 42 8. —
^2 14. Ann. Rep. U. St. Geol. Surv. 1894, S85~895 (mit K. 1 : S7Ö000). —
^ Nat. Qeogr. Mon. I, 10. 32 S.
Osten der Vereinigteu Staaten. Mexiko.
121
Eine geologische Karte von Alabama erschien von E. A. S m i th ö'^^).
Einen Beriebt über die Geologie der Küstenebeno von Alabama hat derselbe
Antormitl. C. Johnston und D. W. Langdon heraasgegeben^BO). Kreide,
TertiSr ucid Posttertiär. Die paläozoischen Sedimente im NO entstammen einem
heute nicht mehr vorhandenen Kontinent im Osten. Die Ablagerungen seit Be-
ginn der Kreide sind in einem Ästuarinm gebildet. Auakeilen ganser Fonnatione*
^ader.
A. M. öib8onö8i) tat einen Bericht über die Steinkohlen der Blount Mountains
(Wirrior-Koblenfeld) erstattet (V, 963). — Derselbe Autor gab auch einen Be-
fidit ttber dai Coow-Kohlenfeld in AltbftiDE*^); ea iat eine schmale Zone, eine
znaamiDengeprerste , mehrfach gestörte Synklinale swisehen Auffaltungen älterer
Gesteine. — Cb. Hayes^^) besprach die Geologie eines Teiles des Coosathales
in Georgia and Alabama. NO — ONO streichende Falten von kambrisch - silur-
dsTini- ind karbonisehen Sehiehten, mit kleineren nnd grSfserenÜbenchiebnngeii;
die ersteren streichen gegen N, die letzteren (gröfseren) gegen 0 nnd NO. Die
letsteren sind die jüngeren (Karbon) nnd verlaufen (die Liej^endpartien sind stark
windert) ganz liack. — V. WatteyneWi) imt die Pliospbatvorkommniase in
Bhnda besprochen. Ober einer fladien Tafel von obereoeSnem Kalk treten jnng-
tertiire nnd quartäre Thone und Sande attf. An der Basis die Felspnphosphate ;
Konglomeratphospbate in jungen Sauden. — W. H. D a 1 1 ^) hat die Bearbeitung
dnr TertiirWia von Fwnda (V, 966) fortgesetzt. Bivalven ans dem Mioflin
Wii Tampa und dem Piiocän vom Caloosahatchie River.
J. Leidy und P A. Laoaa^ beapraeheik die foaailen Wirbeltiere ane den
AlacbuaClays von Florida.
8. F. Emmons und G. P. Merrill haben eine geologische
SIdtie ?oii VfikthiUtwn^ geHefert^?).
Die sttdliehste Region der Halbinsel besteht ans Qranitbergen, der mittlere
Teil aus einem Wüsten-Tafelland, der nördliche ist die Fortsetzung dos bergigen
Pestlandes. Die Ostseite derselben besteht aus Granit und gefalteten metamorphi-
Nhen Schiefern. Eine Senkungsperiode während der Kreide bis ins £ocänt zwi-
schen beiden keine Diskordani. In der Oonat Rang« ist die Mde naehgefidtet,
auf der Halbinsel ungestört. — Hebung seit dem Ende der Tertüneit, wahrend
sie im südUchen Kalifornien schon früher begann.
Über die wissenschaftliche Expedition auf den Popocatepetl berichteten J. G.
Agnilera nnd £z. OrdoSea«»). BtratoTnlkin, in drei Phasen entsUnden:
WTSBtrome, Breccienbildung (lose Auswürflinge), Aschen. Übrigens finden sich
SB den 500 m hohen Wänden des Kraters häufige Wechsellagerungen von Lava-
banken mit Aaswttrflingen Terschiedener Grdfse (!). Den Pico del Pratte erkUren
die Verfasser ffir einen durch Erosion abgetrennten Teil des Hauptkegels (Felix
jadLenk fafeten ihn als den Rest eines früheren grofsen Kraters auf). Dreierlei
Jj««! Labrador-Basalt (Slteat), Hypersthen-Andesit und Hyperstben-Trachyt. —
Bipper«^ hat sieh ttber die riumliehe Anordnung der meiikanisehen Ynlkane
aisgesprochen, die er in zwei „Hauptspalten" gliedert, die von 080 gegen WNW
TMlanfen sollen. J". Felix und H Lenk sind dieser Annahme entgegengetreten
Wteldigen ihre Anschauung (IV, 802). — Die Eruptivgesteine aus der
«•md Ton Onmea in Mexiko nntennehte B. OrdoüeaMO). Tiraehyte, Traehyt-
. Mentgemmery 1894 (mit Erkl.). — ««>) 0. 8. of Alabama 1896. 769 8.
^JaKTrin.). — 981) Montgomery, Alab., 1893. Qeol. Surv. of AI. — ^ GeoU
Jjnr. Alabama 1895. 143 S. ^ B. Qeol. S. Am. 1894, V, 465 (mit K.). —
«ftJÜ^'J?"^^- ^"«'» ^»"»1 ^^^86 1896, XXXUI. 23 S. (mit K.). —
Pka /',y*^*' I««t. 8e. 1895, 481—670. — "■) Tr. Free Inst,
"wwelphia 1896. Gl S. — 887) ß. Geol. S. Am. 1894, V, 489. — ^ Com.
K pST*^ 1896. 48 S. (mit K.). — 869) ZDQeolQe. 1893, 674 (mit K.). —
'WH. Com. Geol. de Mexico 1895. 46 8.
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122
Fr. TouU, OeogDostitcher Aufbau der Erdoberfläche.
andesite, Andesite und Basalto. — B.T. DnmlileWi^) beriehtoto fib«r die Kreide
im westlichen Texas und Coahnila in Mexiko. — Das Yorkoromen von Numrauliten-
achichten in Mexiko (am Salto de agua) haben J. Felix und H. Lenk^^^) nach
Aafsammlungen Dr. Karstens nachweisen können. — A. del Castillo und
I. 6. y Agnilara^ bearbaitotan dia foaaila Fauna dar Sierra da Oitoraa, San
Liiia PotoaL
Miitelamerika.
1. Über die physikalische Georrraphie und Geologie der Halb*
insel Yuhatan schrieb C. Sappor^^'^).
Über Granit und krystallinischom Schiefer folgen (in Chiaras) die Sa. Rosa-
Schichten, Devon und Karbon (Konglomerate, rote Sandsteine, Schiefer und Kalke),
Fraglicbe Trias (Todoe Santos - Schichten) : Sandsteine (rot und gelb), Schiefer nod
Konglomerate, Kreide (Kalk, Mergel und Thon), Tertiär (Miocän und Pliocän) in
Tabasco von Quartär bedeckt, in der Sierra Madre Granit und Andesit. Die
nSrdliehe Ebane qaartSr, die Kreideaona «d bia 9800 m liohaa Qabirge (Christobal)
mit O—W- Brüchen.
B. Mi e r is c h öö'') hat Reisen im nördlichen Nicaragua ausgeführt und die
geologischen Verhältnisse auf den Routen festgestellt Auf der geologisch kolo*
riartoa Rontenkarta sind auagaaohiaden: Tartilr, Trias, Daron, Primir (mit Oiwi^
Andesite (jüngere und ältere), auch Basalte und Phonolithc, Porphyr nnd Mela^
phyr, Diabas und Diorit, Kalk und Quarsite. Grofse Ausdehnung scheinen die
Porphyre im SUden zu besitzen, am Rio Tuma treten Trias^Sandsteiue auf. Aach
darüber hinana treten am Bio pis pis wieder Porphyre auf bia an den Bio eoeo.
Andesite finden sich in der Gegend der Minendistrikte. — Die Geologie von Tala-
manca (Cosfri Jiica) behandelt W. M. Gabb^) ausführlich in seinem erst vor
kurzem erechieuenen Bericht über seine Reisen im Jahre 1878/74.
2. J. W. Gregory 997) veröfiPentlichte paläontologische und phyai-
Icalisch'geologische Notizen über die Geologie von Westindien.
Im Eocän war an Stelle der Windward Islands eine Landarea. im älteren
Miocan oder OligocUn wurden Atlantic und Pacific geschieden durch eine gröfsere
Landmaaae. Hit dem Aufsteigen dea Luidea im Westen der Karaiben-See versank
das Land im Osten, welches aich im spateren Miocän und Pliocän wieder hob.
Im Pliocän oder ältesten I'leistocän begann der Riübau von Rarbados. — Die
Frage nach der Entstehung des ost- und westindischen Archipeh hat K. Martin
erörtert 993). — Die ßahanuM, die Riffe Ton JCtAa wdBermudtu bat A. Agas-
gi2 9i)9) eingcliend besprochen. Äolische Sandsteine. RifFbildungen (Kalkdünen
chemisch verfestigt mit Rinden von Miileporen und Koraliinen). Fünf Terrassen
(Strandlinien) an der Ost- und Nordkflste von Kuba; die unterste: gehobene Korsll*
riffe, die übrigra im Miocänkalk, Bahamas dagegen in Senkung. Erosionsvorgänge,
Unterwaschungen, Erdfälle spielen eine wichtige Rolle. Die Bermudas sind in
Senkung begriffen. RiffkoraUen spielen eigentlich eine untergeordnete Rolle. —
Ober die „Beetanration daa Antälen* Kontinente" aabrieb J. W. SpanaeriMO).
Derselbe Antor äufserte sich auch über das Tmnnri-Thal auf Knba^^^^)- —
R. J. L, Ouppj-i*^) beschrieb die Foraminiferen aus den Microzoic Deposits von
Trinidad. — Von R. T. Hill erschienen Notiaen zur Geologie von Kuba (nacb
A. Agaaais)!«»).
»öl) B. üeol. S. Am. 189Ö, 875 ff. — S»2) NJb. 1896, II, 208. — Bol. Com.
GeoL de Mexieo, Nr. 1. Mexiko 1894. — M*) Ebenda 1895. 57 8. (mit Tfla.).
Ist, Qeol, Mexico 1896. — 905) PM 1895, 57—66 (mit K. 1 : 700000). — ^) Ann.
Ist fis.-geogr. Costa-Rica V (1892), 1895. — »97) qj i895, 255—312. — »«) ßZ
1896, 11, 361-78. — «») ß. Mus. comp. Zool, Harvard CoU. XXVI, 1-2».
Am. Joum. XLVII, 411^16. — MOO) QaolMaff. 1894, 364, 448. — ^<»') ^^benda
365, 499. — 1002) Pr. Zool. Soa. London 1896. 7 S. — ««) B. Mna. C««p.
Zool. 1895, XVI, 15, 243-88.
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Mittel- and Sttdamerikt.
123
Südmnenka.
1. ÄllgeDMines. !Neue Tertiärpflansen SüdamerikaB hat H. Engel-
hardt beBprochen ^^).
9. Vmmela, JEouador, Über geologische und tektoniBohe Karten
imViimuekt bat W. Sie y er verg^elohende Betraehtungen an-
gMfaUi
Es sind folgende Formationen unterschieden worden: Granit der Eordillere,
Granitgneifs, Granit und Pyroxenit im Gebirgssystem Guayana. Eruptivgesteina-
stacke (Diabas und Augitporpbyrit). ArohÄiaohes Schiefergebirge (Caribbean W.).
Qainite rad Thonicluefer, Neolcom (StodsteiDe, Quarrfte «ad Thoneehiefer),
Osnlt (fossilienflQiMkde Kalke), Trinidad •Formationen. Cerro de Oro - System.
Miocän Ton Paraguand und Coro LI anos- Formation (Jungtertiär und Quartär).
Mesaa der iiLordillere. Junge Küstenbildungen (Quartär), Alluvium. NO- und
OlTO-Stnidin herreeht tor. Lokale Ablenkung dordi dos Zaeammentreffen dreier
Systeme. Gegen den Westrand des Karibischen Gebirges hin, östlich von Caraees
sogar gegen NW. Es werden sechs tektonische Systeme unterschieden. —
E.EBohi^) behandelt in seiner luaug.-Diss. die Gesteine der Ecttadoriamiachen
Ost-Kordiüerej und iwar die Berge dee IbarabwAene und dar Cayinibe, noeh
den Eeifs- und Stübelschcn Materialien (870 Handstücke): idQireild die West-
KoidiUere aus Sedimentgesteinen (Kreide?) mit Diabasen und POTphyriten be-
etdit, igt die Oit-Kordillere vorwiegend aus krystaUinischen Sohiefem and Oneiis
astipbiat^ Ter welehen sieb im Weiten Tolkaiuhobe Maaaan erbeben (Andeute and
Oidte}.
B. (Me, Eine Beihe neaer Beiträge snr Geologie und Palä-
mitologie von SOdamerika (7, 993) hat Steinmann heraiugegeben.
Die ersten, von dem Herausgeber, W. De ecke and MSrieke Ter-
fafrtKW), beschäftigen sich mit dem Alter und der Fauna der obersenonen
Qoiriqttinaschiohten in Chile. An der chilenischen Küste lassen sich folgende
marine Sedimeiite onterseheiden : 1. qnartilTe Bildungen ; 2. die nardlieben Tertiir-
bildungen (die neogenen Coquimboschichten) mit pazifischer Fauna; 3. die afidliehen
Terti&rbildttngen (die mediterrane Navidadstufe) von mnlasseartigem Gepräge, ähn-
™k patagonischen Vorkommnissen, oligocäne, frühmiocäne Konchyüenfaunen
(ndM«lit mehrere vereebiedenalterige Abteilungen) ; 4. die obersenonen Qniriqaina-
Mhichten, nach der Insel gleichen Namens, wo sie auf krystaUinischen Schiefem
Om N) auflagern und im 8 von jungem Meeressand überdeckt sind. Unten sandig-
pNkeBjtisoh, oben aus Konglomeraten und sandigen Thonen bestehend, über wel-
chen dann diskordant kohleftthrendea Tertilr lagert. Die Tertiirbildangen dee
Bordjichen Chile und ihre Fauna haben G. Steinmann und W. Möricke be-
ireMtetW*). Die Co^uimboschicbten (60 m) liegen geneigt und transgredierend
«Mr kryatrilinem Grundgebirge. — A. F. Naguis«»») hat die lignitftthrende
rormation im südlichen Chile bei Araaeo ontersacht und gefnnden, dafs sie der
||*wme- und der Ohico-Tejou - Gruppe entsprechen. Die Grenze »wischen Kreide
Stbi^^ ui der Pasifischen Ktlste weniger scharf zu ziehen ala in anderen
B. PöhluannUU) hat einige eeateine ron Mataasas beetimmt.
4» Srmäün, Orv. Derby besprach die Fauna des oberem
Ättbott am Ama«onenBtroin«>") (zwieohen 63* nnd 60* W.L.), wo
m ^} Abh. Senckenb. Net.G8. Prankfurt a. M. 1895. 47 S. — PM 1896,
mTvu r ^ «0 S- — ^ NJb., B. B. I, 189ß. 1— 11«. —
V ^' 1896,533-612. — 1009) CR CXXI, 571. — ^lO) Vh.D.naturw.
fiittS^*^?.^^^^^«) ^8^0, lU, 34—89. — W") J. o£ GeoL II 8, 480 — 501
Kim); mit K. Text).
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124
Fr. Tottla, Gdognostiacher Aufbau der firdoberfliche.
auch das Vorkommen von Obersilur, Devon über fraglichem Arohean
angegeben wird, während von jüngeren Ablagerungen Kreide- (nur
an einer beschränkten Stelle) and Tertiärschichten verzeichnet
werden.
Du OoldTorkoniMeii v<m MiaasGeruM (inBrMilien) bespraeh P. Per rund
Oänge im kryttalÜDiBchen Sehitiergebirge und in metamorphen Formationen. —
Die Yerwitterungserschoinungen der brasilianischen Gestein« hat J. C. Branner
besprochen und auf das prächtigste illustriert ^013)
5. Za Flata- Staatm und Fatagonien, L. Milch^^^^) beschrieb
Gesteine aus Paraguay auB dem Westen und Zentrum des Landes.
Kalk- und Sandsteine. Limburgit (Cerro Tacumbii), Hauyn-Phono-
lith von Sabucdy (Distrikt Ibitimi). — Eine geologische Karte von
Argentinien hat zu erscheinen begonnen. Von L. B rackebusch^^^^).
Von 6. AT^-Lallemant^^^^) wurde eine geologisch kolorierte Karte der
Anden (SS^'-SS* 8. Br., «9* 45'— 68* 46' V. L.) herausgegeben. Die Haapt-
kette Tom Aconcagna ostwärts besteht aus Granit, Pnrpbyr &;c. und zurücktretenden
krystallinischen Schiefern, die Vorkordillere aus paläolithischen Grauwacken, Thon-
schiefern (SUnr), worüber Bbät (Sandsteine) und Tertiär lagern; die zweite Vor-
kordillere beeteht aus den Belikten einer Decke von Bflnrkalk. Die tertüren
Sandsteine sind von Andesiten und Trachyten durchbrochen. — Zur geologischen
Kenntnis der Siorron von Olavarria und Azue in der Provinz Bnevos Aires hat
J. Valentin üeitrüge gebracht ^0^'^. Die genannten niederen Hügel (bis 300m)
beatehen an dar Baaia ana Gneifa-Granit, worUbwr Dolomite, Quarsit und KaUc
folgen. Fossilien fehlen (paläozoisch oder Jura!). — F. Kurtz^oiS) hat über
das Vorkommen von Üntergondwana-Scbichten in Argentinien berichtet. 8 Pflanzen-
formen in thonigen Schiefern (von Bajo de Velis). Unterkarbon (Kulm), Perm
und Rhät sollen mit Sicherheit dureb pflanaenfUirende Horisonta vartreton eein. —
G. de Ä 1 es 8 an d ri ^^'i^*) hat fossile Fische aus Parana besprochen. — Über
konkordante Schichtenfolge von Silur, Devon, Karbon und der QlossopteriB-Stnfe
(„Perm**?) bei Jaehal in NW- Argentinien verdanken wir W. Bodenbender
aiaa Mitteilung 1020^. Nach der Profildarstellung wiederholt sich (durch Dialeka-
tionen bedingt) die Aufeinanderfolge (in steiler Aufrichtung), wie sie angegeben
wurde, mehrere Male mit westlichem Einfallen. Das Devon ist nach £. Kajser
dw mitttaren Abteilung entspreehend. Aueh die Pampaaformation iet, von den-
aalban StSmngen mitbetroffen, steil gestellt. — Bodenbender lo^i) hat gezeigt,
dafs auch Trias in Argentinien auftritt, sowie kohleführendes Rhät. — Derselbe
Autor besprach auch das Erdbeben von Argentinien (27. Okt. 1894)^*^). —>
0. BurmeiaterUBB) hat daa Gebiet dar Seen von SantaCma in Patagoimtn
bereist. Er fand Trigonien und Ammoniten (Jura?), Pechkohlen, Quarzit und
roten Porphyr; Granit steht am Lago San Martin an. — Fl, Ameghinoi"^)
berichtete über Wirbeltierreste in mesozoischen Schichten von Santa crucena in
PatHionien.
MW) Ouro Polto 1894. — 1013) ß. Geol. S. Am. VII, Rochester 1896, 255—
314. — «»*) Min.-petr. M., Wien 1896, 383—94. — ^lö) Braunschweig 1895.
1 : 1000000. — WW) La Plate I8M. K. l 250000. Teit 20 S. — ^oit) Ber.
Senckenb. Ga. in Frankfurt a. M. 1895 und Rev. Mus. de la Plata VI, 1894,
1—24 (mit Prof.). — WW) Revista Mus. de la Plata VI, 117 ff. (Ree. Geol.
Surr. Ind. XXVIU, 111—17.) QJ 1896, 446. — »») Acc. R. sc. Turin 1896/96.
17 S. — 1020) D. G G z 1896, 183—86. — l<»l) Huseo de la Plata
1895, YII, 129. — 1022) Bol. Ac. Nac. Buenos Aires 1895. 39 S. (Man vgl.
darüber und über andere Erdbeben der let«ten Zeit J?r. Toula, Schriften des
Verafna anr Verbreitung natanriia. Kenntn., Wien 1896. 89 8.) — ^ B«J-
Mus. da la Plata 1893, lY, 825 £ — UM) bIt. Jard. aool., Bnanoa Airaa 1895,
76—84.
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Südaoiehka. Fularländer.
125
6. Über die Goldfunde am Kap Horn enthält ein Buch von J. E.
Spear^^} Mitteilaogen. Es findet sich im Magneteisensand der
Külte.
Über die Geologie der QüUvpagw^JMkn finden sieh Angaben in
euMm Vortlage von Th. W o] f Eine alte Tuffformation (Palagonit-
toffe) und relativ junge basaltisebe Laven. Geringes geologisches
Alter: höehatens bis in die jüngere Tertiärseit zurttokreiohend.
Polarländer.
1. A. Nathorsti027) (y, 1007) hat die paläozoische Flora der
arktischen Zone (Spitzbergen, Bären-Insel und Nowtya Seml^ja) be-
schrieben.
2. Über Ergebnisse der dänischen Expedition nach Osi^rimland
(1891/92) ist eine Mitteilung von E. Bay erschienen ^028^.
B. Landgren^<^) hat neue Jarafossilien (Kap. Stewart) aus Ostgrönland
imtmeht — T.G.ObamberlinKKKtj hat Olazialstndien in GrSnland «ngeatellt
3. Eine Abhandlung über das südöstliche Island hat T h. T h o -
roddsen^^) herausgegeben.
Bualt titelt di« Htnptrolle. SttdUeh Tom öratf a JSkiill und im NO Tom
Vatna JokuU treten Palagonitgesteioe auf. Liptrite «tabflO in dem Kflstenzuge
melirfach an, Qabbro bei Hoalncs. Aufserdem sind noch Sande und Moränen aus-
geaehieden, sowie präglaziaie Lavaströme im äufsersten, Süden. — Früher erscliien
TOD demselben Autor eine Beseliftibiiiig der YerbUtDisa« im S and SW des Yttaa
Jökulli032) (Vcstaskaptafells-Sysael), ein Geb iet, welches an das im Vorstehenden
geschilderte westlich anschliefst. Palagonittuife sind landeinwärts sehr ausgedehnt,
grelM LaTastrom von 1783 mit seiner Adventivkraterreihe tritt auf der Karte
»chon hervor. Aufserdem werden vor- und nachglaziale Lavastrome und Sande vet^
seichnet. Das Nebeneinander der Säuion- und Schlackenlava am Ende des Lava-
Jtroms (Sydri Ofaera's Utlob i 8kapt4) wird aus Fig. 4 (S. 217) gut ersichtlich. —
über die Beiseergebidsae deeaelbeii Antora im NO. Idand btriehtete K. Keil-
hackioss). Basalte und Tuffe, vor- und naehgUsiAle LavaatrOm»; im NW Plioela.
Kttgsand r. üf. d. Jökolaa i Axarfjordl.
4. E.J. Garwood und J. W. Gregory l^^) berichteten über
(üe geologischen Ergebnisse der Gonwaysohen SpMfrgen-jExpedäMn,
5. Über die Glazialgeologie des arktiseben Europa, und zwar
zuoäcbst über jene der Kolgorew- Insel, wo sich Thone und Sande
mit Saxicava arctica finden, sprach H. W. Feilen 1035). ©r erklärt
diese für marinen Ursprungs. Die Blöcke entstammen treibendem
J"*« — Derselbe Autor hat über Nord - Norwegen , Russisch-
**ppland, NowajaSemlja, sowie Spitzbergen und Franz Joseph -Land
SmfoUs berichtet l03Cj und dabei die glazio - marinen Vorgänge,
ifia/T^ ^•^Yerk a. London (Putnam's Sons) 1895. 819 8. — VhGsB
«»5 246-65. — 1027) Svenska Vet. Ak. Handl. XXYI, 4. 80 8. (mit T.). —
} Kopenhagen, Medd. om Qrönl. 1896. 43 S. (mit K.). — i«») Medd. om
oToiUMid 1895, XIX, 191-214. — 103«) Ann. Adr. Bull. Ö. S. of Am. VI, lb9ö,
721—47.
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186
fr. Toola, Geognostiacher Aufbau der Erdoberfläche.
die AblttgerungeQ von Blockmassen (Boulder Clay) und die Scheue-
rungen durch schwimmende Eismassen besonders betont.
Tb. Tsekernysehef f 1^7} htt Nowaja Sendja dnrehquert und in der
Umgebung von Karmakvly geologische Profile studiert. Das Qelnrga paläozoischen
Alters, seither aus Abtrag. Senkung wahrend der Eisbedeckung, neuerlich: He-
bung. Südlicher Teil: Fortsetzung des Pai-Choi (NW- Streichen), der nördliche
Teil g«li8rt dem Üral an* An der Grense (Nameiilote Bai) eis gewaltiger Ttnmrf.
Die fossilen Eislager („Steineis") des Janalandes und der Nemihir'achtn
Inaein und ihre Beziehungen zu den Mamrautl eichen schilderte E. v. To 11^038)^
Im nordsibirisohen Quartär unterscheidet er älteres und jüngeres Fostglazial^
entern reieh an Stiineia, letatma an SfiftwaaaarbÜdnDgen mit Laiiz, Ahnu, Salix,
Batttla nana mid den Ifunmntraatan.
"37) 1895^ 261. Man vgl. Vh. "Russ. Min. Qs. St. Petersburg 1894,
XXXn, 389 (mit K.). Ymer 1896, III, 124—49. — M^m. Ac. St. Petersburg
1896. 86 8.
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lartschiitte der Länderkunde aui'sereuropäisclier Gebiete.
Afrika.
Von Prof. Dr. F. Hahn in Königsberg..
I. Afrika im allgemeinen.
1. So gern auch die Teiloebmer des sechsten internationalen
geographischen Kongresm, der im Juli und August 1895 in London
tagte, an dio lebhafte, öfters geradezu spannende Afrikadehatte, die
einen der Glanzpunkte der Tagung bildete, zurückdenken, raufs man
sich doch gestehen, dafa die afrikanische Landeskunde durch die
damak gehaltenen Keden und die auächiiefsendeD DiskuBsioDen ver-
hiÜtDanÄlng wenig gefördert werden konDte. Handelte es Bloh
dooh weniger um Berichte über neue Foreohungen oder Zosammen-
fiwQDgea fremder Ergebnisee, als um Torsoblftge mid Plane, die
banptgSeUieh die wirtschaftHohe Auftchlielsung Afrikas betrafen.
Es mag deshalb für unsere Zwecke genügen, auf die Vortrage des Grafen
J. Pfeili), A. Silva WhitesS), John KirksS) und des französischen Rei-
linden Lionel D&cle^), die sich sämtlich auf die Jj'rage der Eignung Afrikas
w die Beiiedelnng dvreh die weüie Basaa bezogen, aowie auf cUe im Berieht
Uir uad da rin wenig abgesohwiehte und verkürzte Diskussion einfach hinzu-
lillii. Schon mehr positive Ausbeute gewährt eine zweite Arbeit A. Silva
WhitesS) über den allgemeinen Wert Afrika« für den Europäer, aus der zu
«rseheo ist, dafs der grSfsere Ttil AfHkaa den PUtoMi der Europäer geradezu
Jeiudlich gegenübertritt. General Chapmans Vortrag über die kartographische
Aufnahme Afrika»*) betraf auch mehr die Zukunft als die Vergangenheit. Jeder
wird aber dem Sedner beistimmen, wenn er darauf hinweist, dafs die Afrika-
^^^^^ gerade an einem Mangel an Beobachtern, sondern viel eher an einem
ft'*^' Ton ungleiohwertigen, nicht genügend aiif/uklSrenden und passend ein-
wHgeBden Beobachtungen leidet, wodurch namentlich die Arbeit der Kartographen
"^enehwart wird.
2; Au mämoeiiigmf Afrika im ganzen bOreffendm Arheäm fehlt
es nicht. Von der im vorigeo Bericht unter Nr. 3 erwähnten
'^frihihrU in 1 : 8 000000 ist eine sweite, beriehtigte AuBgabe er-
BchienenT), Pariser G^graphische GeseUschaffc gab eine nur
eiDBtweibii ausrdchende politische Übersichtskarte in 1:10000000
^) Rep. of the Sixth Internat. Gcogr. Congr. London 1896, 537. — 2) Ebenda
w». 3) Ebenda 523. — *) Ebenda 555 — 6) Ebenda 679. — 6) Ebenda 571,
^ W, sowie OJ V, 467. — 7) Pari» 1894, 6 Bl.; Tgl. PM 18»6, LB MO.
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128
F. üabn, ForUchritte der Länderkunde in Afrika,
heraus^). Während von deutscher Seite die Kartographie der deut-
schen Kolonien, wie wir onten sehen werden, ün ganzen erfreulich
gefördert wird, möchte eine mit dentscher Gründlidikeit ausgeführte
Nenbearbeitung aueh des niobtdeutscben Afrika jetat wieder reeht
erwünscht sein; die bekannten Perthessdhen Kartenwerke werden
allerdings immer auf dem Laufenden erhalten. Von Scott Eelti es
„Partition of Afrioa** ist eine neue, wesentlich vervollständigte Aus-
gabe 9) erschienen. Verwandt ist Hertslets Sammelwerk über
die Besitztitel europäischer Mächte in Afrika lO). Keanes umfang-
reiches boBchreibendes Werk läfst doch manches zu wünschen übrig
und kann eine systematische Geographie Afrikas, die uns immer
noch fehlt, keinesfalls ersetzen ^^). Das dicke Buch des amerikani-
schen Touristen Vincent bietet manclien Beitrag zur Kultur-
geschichte Afrikas am Schlüsse des 19. Jahrhunderts, aber für die
wissenschaltltehe Landeskunde nur wenig i^). Dagegen sind des
Pro£ 0. Lens gesammelte Au&ätxe Aber sehr ▼enehiedene Afrika^
fragen sehr dankenswert und anregend^). Hurray gab Winke
znr praktischen Klimatologie fär die Beisenden und bespricht nament»
lieh die Malaria ^^). Felkins ähnliche Arbeit enthält eine Karte
der Verteilung der Krankheiten, ist aber von meteorologischen Irr-
tümern nicht frei^^). Scott Elliots Vortrag berührt sich teils
mit den letztgenannten Arbeiten, teils mit den oben erwähnten
Kongrefavorträgen ^^).
Paul Keichard hat sieb mit der Frage der allmählich /ortechreitenden
Avttroekiraiig AfdksB beaehiftigt^T). Br ist der Anaieht, difa heate die Waiter^
ahDahme in Afrika aiehar nicht grSiaar iat ala diejanige» die llbarall auf dar
Erde stattfindet.
3, Von „Durchquerungen" Afrikas, die übrigens heute lange
nicht mehr das frühere Aufsehen erregen, sind diejenigen von Ver-
sepuy und Moray bekannt geworden.
Maarice Versepuj (kurz nach der Heimkehr gestorben), Baron de Bo-
nana und Spore k braehen hu Sommer 1895 von Mombaa auf, bertthrten dm
Kilimandscharo, dnrehaogen unter Gefechten das Massailand, passierten Uganda
und wendeten sich, zwischen dem Ruvenzori und dem Albert Edward - See mar-
schierend, dem Aruwimi zu, der nun bis zum Kongo verfolgt wurde. Im August
1896 wurde die Rttekreiae naeh Bnvopa angetreten. Die wiaMDaehaftliehen Er-
pe^nisse lassen sich noch nicht übersehen, doch scheinen sieh wieder einige Be-
richtigungen zu den Angaben Stanleys herauszustellen ^8). Moray s Durcbquerung
scheint wenig wissenschaftliche Bedeutung gehabt zu haben; dieser Belgier war
aehon 1892 Ton Sansibar dnreh daa dentaehe Gebiet naeh dem Tanganyika gereist
nnd folgte — nach langem Aufenthalt — dem Lualaba und Kongo bis zur Mün-
dung Graf Götzen hat über seine wichtige Keiae ein sehr gediegenes Werk
8) Paris 1895 ; vgl. PM 1895, LB 741. — «) London 1895 ; mit 24 Karten. —
10) The map of Africa by Treaty. London 1894, 2 Bde. Zahlreiche Karten. —
Africa. 2 Bde. London I89ö. Bez. Hahn PM 1896, LB 197. — ^ Actual
Afriea or the eoming Continent. London 1895. Bea. Hahn ebenda 199. —
") Wanderungen in Afrika. Studien und Erlebnisse. Wien 1895. Eez. Hahn
ebenda 198. — H) How to liye in tropical Africa? London 1895. Rez. Kohlfe
PM 1895, LB 523. — W) Tr. B. Phys. Soc. Edinb. 1894, Nr. 12, 415. ^
Bohlfs PM 1895, LB 909. — ») Yorgetragan tot der Brlt. Aaa. Liverpool 1896.
Auszug Nat. LIV, 587. — 17) qz i, 426. — M) CB S&P 1898, 8«9; mit Karte»
GJ Yill, 516 tt. a. — W) PM 1895, 108.
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AfriJta. Nordafink*. 129
veröffentlicht^. Ein bisher wenig betehtete«» aber nicht vnwiehtigefl Kapitel
hikHdbias in Aogriff genominen, indem er die Entwickelung der NaturschUde-
nng, zunächst in den englischen Äfrikawerken , untersuchte 21). Das Buch von
Septans besieht eich nur auf englische Kolonialkriege in Afrika!^), Mise
Latin ers Bndi ist populär, aber nieht gaai werttos*^.
4. Eine eingebende BerUcksiobtigung der zahllosen Kolonial-
Mi(im kt likir weder m^gUeh, noch erforderlioli. Nur einige
Huptwerke, die aneh fttr ans grSfiwre Wichtigkeit besitzen, rnttneo
gvoannt werden.
BudolfFitzners Kolo n ialhandbuoh Hefert eine überaus ein*
gdiande nod sehr handliche Darstellung unserer Kolonien, wird
aber, wenn es dauernd nützlich bleiben soUi öfters neu aufgelegt
werden müssen 2*). Reiches, auch geographisches Material enthalten
die amtlichen ,, Jahresberichte" über die Entwicklung der deutschen
Schutzgebiete, von denen in der Berichtsperiode die Bände für 1895
und 1896 herausgegeben wurden 25). In englischer, übrigens keines-
wegs ungünstiger Beleuchtung erscbeinen unsere Kolonien in regel-
miisig wiederkehrenden Blaabüchern W a r b u r g gab eine kurze,
ntir ttberriohtliohe Dafstdlnog der ans unseren Kolonien zu expor-
tianodea Produkte und ihrer technischen Verwertung^). Auch
Warburg-Wohltmann*lleineokes neue Zeitschrift fttr tro-
pische Landwirtschaft dürfte gelegentlich Brauchbares enthalten^).
Dr. E. Frhr. Stromer V. Reichenbach hat alles zusammen-
gestellt, was bisher über den Gebirgsbau der deutschen Schutz-
gebiete bekannt geworden ist 29). Schliefslich möge auch noch
Zimmermanns vielversprechendes Werk über die Entwicklung
und die Aussichten der europäischen Kolonien, von dem bis jetzt
der erste, die spanisch -portugiesischen Kolonien enthaltende Band
Torliegt, mit besonderem Nachdruck genannt werden^). Über die
•frilEsäiBohen Eisenbahnpläne bat Major L. Darwin vor der British
Aaociation einen anrogenden Vortrag gehalten ^^), kürzere Hittei»
luQgen über die Entwicklung der einseinen afdkanisohen Bahn-
netze bringt Ton Zeit zu Zeit das amtliohe .^Archiv für Bisenhahn-
veBen«.
II. Nordafrika.
1. Marokko. Das Buch des Spaniers Cauizares y Moyano
■*ikt zwar keineswegs auf dem Standpunkt der neueren Geographie
vnd ist insbesondere in seinen Karten ungenügend, enthält aber
^ "5 Dnrch Afrika yon Oat naeh Weet Berlin 1895. — 2i) VIII. Bericht d.
«««.höheren Mädchenschule Kiel 1895. Nach Ref. t. Ratzel PM 1895, LB 744. —
Ti^_"P«ditiona tnglaises en Afrique. Paris 1896. Äea. Wejhe PM 1896,
w l « ^ Bnwpe in Africe in the 19th Century. Chiesgo 1S95. Bes.
JkSlsi 1896, LB 509. — a*) Deutsches Kolonial-Handbuch, BerUn 1896. —
2 fleüsgen mm Kolonialblatt 1896 u. 1897. Auch in den deutschen WeHe-
J"wn» entbalten. — J») Report on the German colonies in Africa and the SoiLtk
^MUic Miscellaneoie eeriee 1894, Nr. 346 u. «fter. — ») Beilage nun Kdomal*
Tom 15. Mai 1896. — 28) Berlin, yon 1897 an. — 29) Die Geologie der
■JSJhen Schutsgebiete in Afrika. München u. Leipzig 1896. — 80) Die «uro-
Kelenien, Bd. I. Berlin 1896. — si) GJ VIII, 488.
Öwpr. Jahrbuch XX. 9
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180 f. Holm, Fortochritte der Länderkunde in Afrika.
doch reichhaltige Angaben über die Geschichte und die gegenwär-
tigen politischen Verhältnisse Marokkos, sowie zahlreiche eigene
und fremde Itinerare, unter denen namentlich diejenigen von Ma-
rokko üher Rhat nach Meknes wichtig sind^^). Moulieras in
Oma hat nach angeblich sehr genanen and aorgftltig koatrolliertea
einheimischen Berichten eine Art Laadeakunde des Btf entworfoiy
die aber manche Mangel aofweiat^.
Paal Pelet hat einige teilweise yon älteren Angaben abwei«
ohende Znsammenstellungen über die Stadt Tanger und die Za>
sammensetzung ihrer Bewohnerschaft mitgeteilt^). De la Mar*
tini^re hat diesmal über das Gebiet zwischen dem mittleren Atlas
und dem Eif sehr wertvolle orographische und ethnographische An-
gaben zusammengetragen^). Harris fand Gelegenheit, im Winter
1893 auf 94, zur Zeit, als auch der 1894 verstorbene Sultan von
Marokko die Oase besuchte, einen Vorstois von der Stadt Marokko
nach Tafilelt zu unternehmen.
Seine in Bik gcMmnelten Ifotiien sind fttr die Kunde Ttflielts wertrell,
ebeneo eeine Angaben über die Stadt Marokko und über den Atlas, den der Bei-
sende auf dem 8150 engl. Fufs hohen, sehr stoilen Passe Tißinglawi überschritt.
Auch über das bäaslicbe Leben erfahrt der Leaer mancherlei. In Tielea Kapiteln
überwiegt d«e rein liieterieelie Blenent**).
Eine neue Karte yen Marokko soheint nach einer Kotis im 6J
beaohtenswert sa sein^^).
2. Algerien, Die vom französischen Generalstab herausgegebenen
Kartenwerke über Algerien (und Tunesien) in 1 : 50000, 1 : 200000
und 1 : 800000 sind in der Berichtsperiode rüstig fortgeschritten.
BoiBsiers Buch beschäftigt sich trotz seines Titels nicht hloJb
mit dem rdmiseben Altertam, sondern will swisohea der rSmisohea
Eroberung Nordafrikas und der heutigen fransösisohen Vergleiohe
ziehen Toulottes umfSungreiohes Buoh ist aber in der Haupt-
sache nur der altohristlichen Topographie, der Identifixierung der
alten Bisohoftsitze u. dgl. gewidmet^). Ein amtliches, zunächst
der Förderung der Schafzucht gewidmetes Werk bringt auch ein
aufserordentlich reiches landeskundliches Material über die Plateaus
des südlichen Algerien , zahlreiche Ansichten, Karten , statistische,
auch für klimatologische Fragen verwertbare Diagramme u. dgl.^^.
A. de Uiapar^dea kleines Beisewerk iat kolonialpolitisch nicht ganz
wiehtig^. gnnTine Hannel iat hanptaSohlieh fttr Ubifiige Aneiedler bettimnt^).
Die Algerien (und Tunis) betrefifenden Abschnitte bl Oeell-Fels' Riviera ent-
halten namentliek beachtenewerte OrteicbUdenuigea Ten Al^, Constaatine,
^ Apnntee eobre MsmieMM. Madrid 1895. Bes. Sefanell PM 1896, £B 5U. —
S3) Exploration du Rif. Oran 1895. Res. Schnell PM 1896, LB 516. — ^) CR
SQP 1896, 182. — 85) Bull. g6ogr. bist, et descr. 1895, 65. Rez. Schnell PM
1896, LB 515. — 88) Tafilet. London u. üdinb. 1895. Rea. Hahn PM 1896,
LB 735. — 87) Carte de Meroe, dreei<e par R. de Flotte de Beqnevaire, 1 : 1 MAL
Paris 1897. Nach QJ IX (1897). 247. 87*) L'afriquo romaine. Paris 1895.
Re». W. Rüge PM 1895, LB 749. — 88) Geographie de l Äfrique chr4tienno.
Bennee 1898—94. Re«. W. Rüge PM 1896, LB 731. — 8») Le pays du menton.
Alger 1893. Rez. Fischer PM 1895, LB 755. — «) En Algerie. Genf 1896.
Rea. Fiacher PM 1896, LB 738. — tt) Mannel de rj^mignat en Algörie. Pane o. J.
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181
Biskra u. a. mit einigen Plinen^. Biskr» «ebeint jetzt sttrk als klimatischar
Xuwrt besucht zu werden. Mit der Gegend tos Biskra bsschiftigt sioh Koiih.
dl lungfliidsr Vortrag des Goologen Baltser^.
Die wichtigen Reisen von Foureau hatten wir im vorigen
Bericht bis zum Winter 1R94/95 verfolgt. Inzwischen ist der Be-
richt über die Reisen von 1892 und 1893 in neuer, vervollständigter
öestalt erschienen*^). Auch über die 1894/95 ausgeführte Expedi-
tion liegt eine ausführliche Denkschrift vor*^).
im Dezember 1895 trat Foureau eine neue Reise an, jedoch beschränkte
•r deh diesmal, statt gegen das CtoMet der Tnareg Aidjsr Tonmdriiigeo, auf eino
Erkundigungsreise in dem Wüstengebiet an der algerisch-tunesischon Grenze. Er
legte 1600 km zurück, davon 879 über noch nicht von Europäern begangenes
Terrain; 75 Ortsbestimmungen wurden gewonnen. Die Heise ging von Biskra in
lUBifiicher Bichtnog bis zum Bronnen Kaasalsniis, dami wurde (immer innerhalb
der grofsrü Sandvrüste El Erg) nach SW abgeschwenkt und schliefslich noch nach
8 bis über die Breite von Ghadames an den Rand des Plateaus von Tinghert
iw^edruDgen. Den interessanten, vielleiobt Torhistorischen' Wasserplats mit Sab-
lagem, Qräbern, gut kenntlichen Fufssteigen u. dgl., von dem ihm seine Führer
mählten, konnte Foureau diesmal noch nicht selbst erreichen*^. Der Rückweg
ging im 0 des Wadi Ighergar direkt nach Tuggnrt. Der ausführliche Bericht
iit wiedir sehr reiebbaltig und anfbllt ntmentlieb sin Oloasar «rabisober geogra-
phischer Ausdrücke und die Bmiftsokivte in 1 : 400000^. Fooreau gedenkt, die
auf seinen letzten Reisen gewosneiMii Ergebnisse demnldhst au einer grolsen
überBichtskarte zu benutzen.
Die Arbeit von Jean Hefs ist zwar vorwiegend politisch, aber
wegen der auf teilweise neuem Material beruhenden Karte (El-Golea
Iw Lunlah) und der schönen Ansichten für uns von Wert^^).
Rolland hat wahrscbeinlich gemacht, dafs die groDieii Waaser*
mtS^ welehe moh im Untergrund TSUiger Wfiste im Süden von
Algerien findaii, überwiegend vom Norden, vom Atb» her stammen^.
Hähnel lieferte einen kleinen Beitrag anr Morphologie der Oasen
überhaupt; er unterscheidet Deprearionaoasen, Ghsbirgsoasen, Flnia-
ouen und Knnstoaeen^).
3. Tunis. B. Fitzners lehrreiehes Bnoh ist eins der besten,
über dieses Land geschrieben wurde ; der Leser wolle aber auch
Tb. Fischers kritische Bemerkungen vergleichen ^l). Cagnat und
Sa ladin 8 ßeisewerk ist trotz der berühmten Namen der Verfasser
geographisch nicht sehr wertvoll 52), ein wenig brauchbarer sind
die kleinen Werke von RibanöS) und Saurinö*).
Charles Maumeme sucht in einer ausführlichen Arbeit nach-
•BWeiBen, dals schon rein geographische Gründe die Umwandlung
*\ Leipzig u. WisB 1897. — «) v«m Bande der Wftsts. Bern 1895. Bes.
»«i«jck PM 1896, LB 756. — Au Sahara. Paris 1897. — «) Mission chez
wo» Mes deux itineraires Sahariens, octobre 1894 k mai 1896. Paris
p7»* — ") ob SOP 1896, 99 u. 301 ; mit Kärtchen. — Dans le Grand Brg.
d« » ~ ^ AnnG6ogr. VI (1897), 147 ; K. 1:1 500000. — *») B. S. gÄol.
je^ance, Ser. 3, Bd. 22, 306. Rez. Fischer PM 1896, LB 202. — «>) Progr.
Yl™. Bnnslan 1895. Rea. Sohenck PM 189Ö, LB 759. — ^i) Die Regentschaft
, 18»5. Bes. Fiaefaer PM 1896, LB T51. — «) Voyage en Tnniais.
iSi D ^<5lier PM 1895, LB 750. — 63) La Tunisie agricole. Tunis
IMa V^' ebenda 753. — ^) Manuel de l'^igrant en Tnmsie. Paris.
Ita. FiMher ebenda Ibi^.
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181
F. Hahn, Foitaehritte der XJiadwkaiide in Afrika.
des vielgenannten Biserta in einen mächtigen Kriegabafen dringend
fordern. Ein Ausschnitt aus der 200000teiligen Karte von Tunesien
ist beigegeben ^^). Der dänische Oi&zier Braun hat von Gabes
aus mehrere fixkorsioneiii aneh bis ib dem sttdlidisten gegen Gha-
dames vorgeBehobenen Posten der Franzoeeiiy unternommen. Der
Bericht über seine Yorwiegend ethnographisehe Beise bietet einigw
Inteieaee^)« Bertbolooi ein framSslBober Militärarzt, hatte
schon 1882 — 85 die südlichste Provinz Tunesiens , Arad, durch-
streift. Seine erst spät veröfiPentlichten Bemerkungen sind sehr
brauchbar.
Si-Salem-Bu-Grara an der Bucht von Gerba wird als einer der
besten Ausgangspunkte für die übrigens jetzt seltener erörterte
französische Saharababn bezeichnete'^).
Von Oabes über Gbadames nach Gbat wollte mit einer, wie es scheint, ohne
die nötige Umsicht anegerttsteten Expedition der Marquis da Morii Tordringen,
er wnrde jedoch bei Ghadames am 10. Juni 1896 ermordetes). Dieser Vorfall
beweist, dafs die Zustände an der Grenze der französiBcben Herrschaft seit der
flattersschen Katastrophe (die durch ein lesenswertes Buch von Bernard^)
viedar in Briimerung gebracht wird) sieht ▼esentlick bmer geworden ifad,
ebflSiO aber auch, dafs die von Bohlfs so oft auegaqiMaliMiail Ansichten über
das gegen die Wttatanatimine einanaohlagende Verfahren aodi immer antreffen.
Cazemajou und Dumas haben 1893 ein genaues Itinerar
(Hin- und Rückweg etwas abweichender Weg) von der Oase Nefta
nach Ghadames aufgenommen; diese neue Route hat grofse stra-
tegische und kommerzielle Bedeutung, da sie fast gar keine Natur-
hindemisse bietet ^0). Staudingers Aufsatz über die Schotts be-
ruht im wesentlichen auf den im yorigeu Bericht unter Nr. 48 er*
wfthnten Arbaten VuillotsSi). Eapt de Lar minat hat eine Stodis
aber die TenaivIbnDeii im tunesiseh-tripolitMiisQiien GrensgebisI
herausgegeben, die sieh mit der geologischen Gesohiehte das 0s*
biets, mit der atmosphärisohen Erosion , d«a Verinderungen dar
Wasseninnen n. dgL besohSftigt
4. lir^M und Cifrmmöa, D'Attanoux suchte naohsuirassn,
daJs Bohl&* Wort: „Wem Tripoüs su&llen wiid, dem wird der
Sudan gehdren" heute nicht mehr zutri£Ft, da der Weg durch die
WOste die wesÜichen Zugangsstralsen zum Sudan nicht mehr er-
setzen kann^). Mit dem Handel von Tripolis hat sich auch
Bricohetti -Robecchi beschäftigt 6^). Cowpers Reisen be-
weisen^ wie nahe gerade in TripoUtanien das Unbekannte noch ao
das Mittelmeer heranreicht.
Der Reisende erforschte auf swei Expeditionen das Taghona- (Tarhona) nad
ehaTian-(6haiiaa)eebiifa im 80 voa Tripolis, und swar wollta er hanptsächUch
Dankmaler des Attartuia awMhiea, van danaa er snah nblraieka gafandfls asd
*^ ianQ^ogr. IV, 464. — «) Huieboeme i Syd- Tunis. Kopenhsgen 1996.
Baa. Fiaaher PM 1895, LH 7SS. — ^ ihade gtognphiqne et ieonomiqne su
la proTince de l'Arad. Tunis 1894. Rez Fischer PM 1896, LB 512. — 88) pM
1896, 171. CßSGP 1896, 259. Qeogr. Äundsch. ilX, 254. — «>) Deax misaions
taqaiaaa ahaa lea Tbaareg. Alger 1896. Bes. Hahn PM 1897, LB 138. — ") BBÖ
Pari«, 8er. 7, Bd. 17, 145; Kte. 1 : 400000. — «) 6Z I, 692. — ^) AnnQfiogf.
Y, 386. — «8) Ebenda 6, 19$. — Ifamona Soa. gaagr. itaU S (1896), 103.
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NordaCrika.
188
abgebildet hat Doch hat er auch zur Landes- und Volkskuode der Gegenwart
ffiaig« beigetragen; sein Berieht erg&ut die Anftben von Barth U). Viele Be-
ikhtignngen zar Geschichte des grofsen Reisenden HorncmanD gab Pah de in
Orefeld^). A. Rainaud hat (und zwar lateinisch) alles zusaraniengeBtellt, was
sich über die physischen Verhältnisse der Cyrenaica im Altertum ermitteln liefe,
ffittbei vtgßhvk lidi aneli naaehe Ansbliek» anf dia Qagenwart^).
5. Igyptm wid ägyptuehir Sudan. Eine aÜBeitig befriedigende,
auf dam Standpunkt der heutigen Erdkunde stehende Daratellung
der Landes- und Volkakande des fTillandes fehlt nooh immer. An^
desFrhrn. y. Firoka zablenreiches und sehr dankenswertes Werk
berücksichtigt hauptsächlich die wirtschaftlichen Zustände Ägyptens 6®).
Bei der Benutzung sind die wichtigen Bemerkungen Schweinfurths ^ö)
und V. Luachans '^0) nicht unbeachtet zu Ifissen. Die teils politisch-
polemiachen, teils touristisch schildernden Werke von Hron'^l),
H. Alis (= H. Percher)''2) und Pensa"^^) enthalten nur einzelne
für uns brauchbare Kapitel. Pollard s das Nilthal von Kairo
Im Wadi Haifa umfassende Reise- und Denkmälerbeschreibung soll
andi ids eine Art Führer dienen 74). B ä d e k e r s längst nicht blofs
bai Kilreisenden eingebürgertes Handbuch ist kttrsUoh in vierter,
in einen einaigen Band zusammengezogener Auflage ersohienen 7^).
Ms der Text Tielfach gekOrst wurde, mag wohl aus pndctasehen
Rücksichten nötig gewesen sein, wird aber gewift vielfach bedauert
werden. Die Sinairouten sind in den Band „Palästina" verwiesen.
Auch Murraya gleichfalls nüteliohes Handbuch ist neubearbeitot
wieder aufgelegt worden "^6).
Von Einzelerbeiten merke ich noch folgende an: R. H. Brown und W. E.
otritin gaben eine mit schonen Abbildungen versehene Geschichte des grofsen
StauT^erkes (barrage) an der Deltaspitze heraus 'T). G. Sehwein furths Karte
Umgegend von Heluan (als Beispiel der Wüsten -Denudation) in 1 : 30000
1897) ist jedenfalls sehr wertvoll, mir aber noch nicht zu Gesicht ge-
«mn^ Dtt TerbingnisToUe Projekt eines grofsen Stauwerkes bei Aeman will
"■jy 'MCh nicht zur Ruhe kommen, wenn auch die Hauptgefahr abgewendet
■wintw). Aus Stuart-Monorieffs Vortrag über den Nil merkt raan das
Mdamni, dafs der ursprüngliche Plan nicht zur Ausführung kommt, deutlich
genug heraus 79). Borohardts Untennehnagen haben klar gezeigt, dafa aneh
AM reduzierte Projekt für Philae und den Charakter der ganzen Landschaft
bT'^V'^ Mhr nachteilig sein würde«)). Die kleinen Beiträge von Lyons und
alundsll zur Kunde der ägyptischen Oasen haben für die Klimatologie einige
^edeutuDg Lyons bespricht Ghargeh and Daobein), BlondaU Chargeh, Daehel»
86) Gj (mit £ 1:500000); ebenda VII, 551 über die aweite Ex-
Mr«on; vgl, auch Scott. GMag. 189R, l. — 66) PM i895, 126; erweitert in
•"Wo Hefte der Yirchowschen Vortragsammlung. — W) Quid de natura &c.
PuTlf." monnmeDta &c. tradiderlnt Paris 1894. Re«. W. Bnga
S 7« ' ^^^OQ. — 68) igypten 1894. 2 Bde. Berlin 1895 f. - e») PM 189«,
IM» "i^ VhGsE 1896, 438. — 71) Ägypten u. die ägyptische Frage. Lpz.
w». 78) Promenade en Egypte. Paris 1895. — ^ L'ügypte et le Soudan
2?S?? ^r'' '1—^« "nB««- Sobweinfurth PM 1896, LB 748
ftj - ~~ ) The Land of the raonuments. London 1896. — 75) Lpz. 1897. —
Jljwdon 1896. — 77) fiietory of the Barrage at the head of the Delto of
Wi. UUro 1896. — 78) pM 1895, 295. — 79) Nat LI, 444 ; vgl. auch Crook
jn Jonra. Manchester G.S. XI, 186, sowie Pearsall im Scott. GMag. ib95, 393. —
Ui \^^^^^^'' ^^96' Nr. XLV, 1199. — M) BuU.8oÄ.KhWiT.Geogr., 8er. 4,.
•M. — ö3) Ebendj^ 267.
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184
£. üabn, Fortiehritte der Landsrkand« in Afrika.
Bent führte eine interessante Heise an der Westküste des
Roten Meeres von Kosseir über Berenice bis Suakin aus.
Genauer erforscht wurden die Bergländer landeinwärts von Bas £lba und
Bu Bomjt. D«r Eeiaoidt ging Toixugaweiae den Spuren alter Kvltnr nidi; die
Karte enthüt aber auch geoloigieehe Angaben^.
J. T. Flayfair-Heatley beseioibnet Akik (450 engl. Meilen
yon Khartum) als den besten Hafen am Boten Meer für den Ver-
kehr mit den Nilländern
Die Wiedereroberung des ägyptischen Sudan hat 1896 begonnen.
Die englischen Zeitungen und Zeitschriften sind voll von Berichten
und Bildern über den zweiten Nilfeldzug**. Sir Charles Wil-
son hat die Hilf8([uellen und Aussichten des ägyptischen Sudan
ausführlich besprochen ; er rät zum baldigen Bau einer Bahn von
Berber nach Suakin^). Dal Verme schrieb eine Geschichte des
Mahdistenau&tandes^; viel wichtiger iat aber das spannende Werki
welches einer der Gefiingenen des Ehalifen, der 1895 gliioUich ent^
wiohene Slatin-Paschai über eeine Erlebnine und den Mahdis-
mxa herauBgegeben hat^).
III. Abessinien, Galla- und Somaliländer.
1. Eritrea und Ahessmien. Die Kriegsereignisse in den afrikani-
schen Besitzungen Italiens waren der wissenschaftlichen Erforschung
natürlich nicht günstig. Doch enthalten die mannigfachen amtlichen
Schriften meist auch geographisches Material. Über die im vor.
Bericht unter 92 erwähnte Karte in 1 : 1 Mill. hat v. Bruch-
faansen eine eingehende kritische Anzeige geschrieben^).
Balla Vedoyas grolSse Karte von „Etiopien nnd Somafien'*
ist mehr 2ur allgemeinen Orientierung als sum Detailstudium be>
stimmt, immerbin aber dankenswert^. Dem amtliohen Bericht
Baratieris Über die Operationen im Dez. 1894 und Jan. 1895
sind mehrere Karten ^ namentlich eine Übersichtskarte der Gegend
zwischen Asmara, Adua und Adigrat in 1:400000, beigegeben ^0).
Ein 1895 erschienenes Grünbuch enthält besonders Nachrichten
über den Stamm der Baza oder Cunama, der zwischen dem Mareb-
Gasch und dem Setit sitzt. Er scheint weniger zahlreich zu sein,
als Munzinger annahm 91). Mehrere andere Grünbücher sind vor-
wiegend militärischen Inhalts, aber für Spezialforscher natürlich
auch zu beachten 92). Die Schriften von Paronelli, Nazari
und Fr an ohetti sind kolonialpolitisoh und miUtärisoh^) ^) ^^). Aus
^) GJ VIII, 335. — 84) Seott. GMag. 1896, 671. — ^) Vorläufige Notiz
Nat. LiV, 588. — 88) i Dervisci nel Sudan Egiziano. Rom 1894. Eez. Scbwein-
InrÖi PM 1895, LB 205. — Feuer und Schwert im Sudan. Leipzig 1896.
PM 1895, LB 6d2»b. _ 88) Tariii 1896. 9 Ausgaben in 1 : 8 Mill. u. 1 : sm
Vgl. V. Bruchhausens krit. Anzeige PM 1895, LB 768ab. — ^) Opprazioni per
la difesa della colonia Eritrea See Rom 1895. Eez. t. Bruchhausen ebenda 772.
") Agordat— Oaatala. Docuraenti diploraatici &c. Rom 1895. Ee». t. Brudi-
hausen ebenda 773. — 92) Aufgezählt PM 1896, LB 741 ; vgl. auch unten Nr. 107. —
^) Amba Alagi e MakaUö. Como 1896. — M) La eoloniuasione della £rttrea.
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Abessinien, Galla- und Somaliländer.
186
ILassftjas gioAem Werk igt ein für weiten Erdte IteBÜmmter
Am\tg Teftmrtaltet worden^.
Tod aUgomeinereii Arbeiten von Niohtitalienern erwähne ieh
T. BruohhansenB aaberordentlich klare und brauclibare Abhand-
laog^. An die .8chweinfurth-Sühö 11 ersehe Reise erinnern
Boeh zwei sehr ansprechende kleinere Berichte^)
Die ältere Geschichte und Topographie der abessinisch-BÜdarabi-
sclien Länder hat Glaser in einem eingebenden, aber ziemlich
polemischen und zu manchem Widerspruch Anlafs gebenden Werke
behandelt 100). Vanderheyms kleines Buch wirft auf heutige
abessinische Zustände scharfes Licht ^^l),
Hassensteia hat es sehr wahrscheinlich gemaclit, daTs der tou Vanderkeym
bmehto »»AbbBbee** iil«ht Donaldion Smiths (t. «.) Abaya, •ondtn oin atwas
•Srdlicherer, tob B*Abbidio wwihDtw 8«a Abba oder Abbila gowom iot^^.
2. Im Somaliknde waren wieder mehrere Expeditionen thätig;
€1 ilt hior freilich schwer, zu enteobeiden, ob die wiseenBohafUiohe
Forschung oder das JagdinteresM Überwiegt. Über ältere, schon
zum Abschlufs gekommene Reisen liegen noch folgende Veröffent-
lichungen vor:
fiottegos und Grixonis erste grofse Expedition ist in einem sehr inhalt-
wiehaD, aber unbequem angeordneten Reisewerk beschrieben , das namentlich für
Vdkfrkunde und Tiergeographie wiehtig itt. Binen Qltnspunkt dee Buches bildet
die Beschreibung der Torher so gut wie unbekannten Stadt Lugh am Juba^^S).
Uber Swaynes nicht weniger als 17 Jagdreisen und amtliche Expeditionen im
8«ulilind itt auch «Sn niiinmenfaasender Bericht erschienen, der fireilich die
Jigdibenteuer und die Reiseanweisungen für Jäger sehr in den Vordergrund
•teilt Auf Grund der Papiere, welche die Reisebegleiter des Fürsten
Kuspoli heimbrachten, bat MilloaeTich noch einen ausführlicben Bericht
tbir den Iststen Teil der Reiee entworfen. Aafcer den Tesebfidm und Auf-
nahmen sind auch wichtige botanische Sammlungen gerettet worden l'''^). Der
»ohlbekannte Ro b ec c h i - B ric c h et ti hat über einen früheren, raonatelangen
Anffliithilt in Harrar ein erzählendes Werk herausgegeben i**). Endlich bringt
«in italienisches Qrttnbveh eine Meoge Ton geographiiehea und ethnographiidioa
Koticen über die italienische Somaliküste, die meiet Ton des Kommandaiiteii der
»rlegsgchiffe gesammelt worden sindi07).
Die wichtigste der neuesten Expeditionen war die des Ameri-
kaners Dr. Donaldson Smith (s. GJb. XVIIT, 108).
^""ith, der Juli 1894 von Berbera aufgebrochen war, passierte das Qaell-
{•Uct^dei Webbi-Sebebeli, besuchte die merkwürdige Arussi- Siedelung Schech
Cwale 189 5. — 95) L'avvenire della colonia Eritrea, Rom 1895, Nr. 93-95; angei.
«reb T. Bruchhausen PM 1896, LB Ö19— 520b. — »ö) Abissinia e fra i Galla,
oaiie memorie del Cerd.HMBeji. Florette 1895. Bei. BohUi PH 1896, LB 906. —
f »K in Afrika. Achtes Beiheft zum Militär -WoohenM. Ree. Schwein-
jwiü PM 1895^ LB 771. — öS) Schöller, Witt, über raeine Reise in der Colonia
rj**, 1895. Rez. v. Brucbbausen PM 1895, LB 770. — M) gchwein-
k. Pf«8ente e l'arTenire della Colonia Rritree. Mailand 1894. Bei. Braeh-
Musen ebenda 219. — lOO) Die Abessinier in Arabien u Afrika auf Grund neu-
inwhriften. München 1895. Rez. Schweinf. PM 1895, LB 774; TgL
SV?: — Une ExpWition avec le Negous M6n61ik. Paris 1896.—
thr l If^'' ~ ^i*»*»» eaplorato. Born 1895. — IW) Seyenteen tripe
Or VT J^"*^"^' L*^*'!^^'^" '895. — i*^) Mem. Soc. Geogr. Ital. V, Pt. 1. VgL
2L I«??* -üarrar. Mailand 1896. — SomaUa lUliana 1885—95.
«M. Rez. T. Braehbaueea PM 1896, LB 741, Nr. 8.
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I
136 F. Hahn, Fortochritte der Länderkunde in Afrika.
HiUMia, die ein« bltthende ttobammedanuehe Obs« in heidirisdieT Umgebuog und
ein grofses Handelszentrani darstellt (etwa 7** 40' N. Br., 40° 40' Östl. t. Gr.),
wurde aber durch Abesainier verhindert, gerade nach W in die Gegend, in wel-
cher offenbar das Omoproblem za lösen war, vorzudringen. Doch wurden am
Web (der in den Jnba geht) die tnaebeineiid lehr grofeartigen HifhleB tob Wyndlawii
(nach Bs Benennung) besacht, dann wurde das Land zwischen Schebeli and Jnbt
durchzogen und der letztere Flufs oberhalb von Lugh gekreuzt. Endlich kam ei
zu einem glänzenden Yorstols nach W, auf welchem der Abaya-See, der von
Zwergstlmaen umtrohBte 8tepbtnie-8ee und eeblieleUeh ancb das Oslhifer dei
Budolf'Sees untersucht und nordlich von letzterem See eine Exknrsion bis 6° N.
Br. unternommen wurde. Die Lösunp des ^rofsen hydrographischen Problem»
dieser Gegend gelang nicht vüUig, die Ergebnisse sind aber sonst sehr befrie*
diijeDd. Neu ist Boeb die Lttcke swiseben Smitbs nStrdliebsteai (0* 05') und
Borellis südlichstem Punkt (etwa 7°) auszufüllen. Die Expeditien endete am
25. Oktober ISO.*) in Lamu^oe), — Ki^e Erj^änzung zu Smiths Reise scheint die
Boute von M ain war ing, Christie und Sparrow zu bieten, welche 1894
in der Gegend iwischen SeaMbme und dem TngTarfli, sowie nooh westiieb
davon bis zum 42.** Ö. L. thatig waren. Smiths Ererthal wird hier als Korayo
bezeichnet, im ganzen stimmen aber die Berichte gut überein Von Berbers
felis drang auch Ffirst Demeter Qhika Comanesti 1895 in das Innere eis.
Es gelang ihm, den Webi Schebeli (43° 28' ö. t. Gr.) zu Überschreiten ind Mflb
bis ö** 4' N. Br. vorzudringen. Die Route wurde mit Uhr und Kompafs genau anf-
genommen, 79 üöhenmessungen sind angestellt worden; aneh sonst wurde das
Liad tielse&tlg erforsebt^i^. Hftuptsieblieb tun fBr femerikuieebe Museen Tiere sn
sammelBf Ist Dr. Slliot mit Dodson, einem Begleiter Denaldson Smiths, m
Berbers aus vorgedrungen und hat auf zwei Expeditionen zunächst das Land
östlich und sttdlich von Berbers auf teilweise neuen Wegen durchforscht; auf
efaier dritten Beise wurde die Wüste Htvd bis nt einem 82 km tob Mflrail ent-
fernten Punkte durchzogen. Die Hitze scheint eine ganz anfsergewohnlicbe ge-
wesen zu sein. Die Sammlungen des Reisenden sind sehr reich ^"). Parkinson
will das Land im SO von Berbera genau aufnehmen; er hat vorläufige Notizen
aa die B. 0. S. gesebiektii*).
Von Sttdottmi her hat Bottego nooh im Herhtt 1895 eine
sweite groike Rum angetreten.
Er gründete in Lngh eine StatieB, deren Lage er zu 8° 48' 20" N. Br. und
42'' 50' 40" ö. V. Gr. bestimmte , erreichte glücklich den Rudolfsee, soll aber
auf dem Bückweg snr Küste ermordet worden sein^^^). An der Ostküste des
Bndelfsees bat aneb der englische Jäger A. H. Neumann Exkursionen sss-
gelllbrt, über die Näheres abzuwarten ist^^^). Der wohlbekannte italieaisdie
Beisende Cecchi ist mit einer gröfseren Expedition bei einem Vorstofs TOÄ
Indischen Ozean zum Webbi Schebeli von den Somali ermordet worden"^).
*
IV. Ostafrika.
1. Brüüches Geltet. OiV Rodengestalt Britisch - Ostafrikas ist
durch eine Reihe neuer ^Expeditionen , sowie wertvolle Veröffent-
lichungen über altern wesüntiich besser bekannt geworden. Gustav
Denhardt ist 1896 nach sechsjährigem Aufenthalt in OatafriH
naoli DeutsoblaQd zurückgekehrt; er hat namentlich zwei Ezpedi*
tionen den Tana aufwarte bis zu den Fallen unternommen » von
^ QJ Vm, 120 u. 221, mit Ktn in 1 : IMill. und Abbild.; danach PM
1897, 7, mit sehr guter Kte in 1 : 2Mill. Dies bis jetzt die Hauptberichte. —
«») QJ VI, 474. — nO) PM 1896, 246; mit Kte in 1 : 2 MiU. — "1) PM 18»«,
171. Geogr. Bnadseha« XIX, 188. — uS) 0J JX, 2M. — i») PM 1895, 221;
1896, 171 u. 266. Näheres im BvU. der It, Oeegr. Ges. — PM 1896,
266. — iiß) QJ IX, 230 u. v. a.
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OsUfrika.
187
denen die zweite besonders Höhenmessungen gewidmet war^^C).
£in groiser Teil des Taiialaiifea kt aucb Ton dem engliBohen
Minioiiar Ormerod beeaoht worden.
Br voUte hanptaachlioh ethnographische Studien treiben und die Volksdichte
«■itteln. Das Ergebnis war ein ähnliches wie in anderen Teilen Afrikas, die
B«vUeruDg war bisher weit überschätzt. Ormerod fand am Tana nur eine Be-
Tölkerang tob 18- bii 19000 Köpfen , wUnrend mui fiHhor 60000 ugmottMeB
Latte'^'). — Am Athi ist 1895 John Ainaworth th&tig gewaaon; er liftt eine
Anzahl der kleinen, anscheinend ziemlich isolierten Berggmppen zwischen 1° 20'
osd r 40 ' S. Br. beaueht Übrigens waren diese Gegenden bereits von Krapf
Mit worden
Über die Reisen von Gregory zum Kenia und Baringo-See ist
flin sehr gebaltreidiea Reuewerk, eins der beeten ttber dkee Gegen-
den, erBobienen
Besonders die Kenntnis des Kenia — der aber bei den Kikäfä „Eilinyaga"
heilst — ist sehr dadurch gefördert worden; das Buch enthiilt auch wichtige
Ansichten der Keniagletscher. — Nicht ganz so hochstehend, wenn auch immer-
Uii «in wertroller Beitrag snr Landeskunde, ist das Werk der Astor Chanl«r-
SipeditioiiUB). (George Kolb hat 1894—96 zwei Expeditionen zum KeDia
UaterDomnen; es wurde besonders der ostliche und nordöstliche Abfall des Berges
ud der 2000m hoch liegende, von Nenmann 1894 entdeckte Ngangasee unter-
ncht. Der Torlinflg» Berieht des Reisenden enthSlt sehen viel Neues IS^*
Hobley besuchte zunächst die Shimbaberge im SW von Momba8'22), Januar
1896 hat dann der Reisende den vulkanischen Berg Elgon umwandert und dabei
HA putes Land und Volksatärame gefunden, welche bisher aufser aller Beziehung
rar Eftste standen. Der Nuae Blgon i«t unbekannt; der Berg ist besser
„Masawa" au nennen
Colville bat die Kämpfe gegen Kabrega höchst anschaulich
geschildert und damit auch einen Beitrag inr Landeslronde Ugandas
und seiner Umgebung geliefert 124).
Die Sease- Inseln im Victoriasee, welche von einer durch den
Bürgerkrieg sehr zusammengeschmolzenen, teilweise noch Anthropo-
phagie treibenden Bevölkerung bewohnt werden, hat Pater Brard
«ÄUm 1893 zehn Tage laug durchstreift. Die Inseln haben sehr
«M^gehnäfsige Umrisse 125).
DttBvreMeri ist (GJb. XVIII, 164) von Scott EUiot, der auf einer
WMISietiden Eeise durch das britisehe Ostafrika begriffen war, näher untersucht
joifdaii. Das Buch des Heisenden macht keinen ganz befriedigenden Eindruck,
w aoGh zu Tieles hypothetisch ist; auch bricht grofse Feindseligkeit gegen
dentsche Reisende und Poraeher tberall dnreh)^. Soott Blliot besprieht nueh
Jelfach die Verkehrswege, StrsTeen- und BthnplSne Ostafrikas; ebenso hat
»olater über den Bau der Wege sum YietoriMee wiederholt Bericht erstattet^?).
^- In Ikutach-OHafrÜM ist im gansen Erfreuliches geleistet
worden.
frfu^j ^ ■ ^^^^^^ fortgesetzt worden, und nicht unbedeutende
Teils des Westens und Nordwestens der Kolonie sind unter Verarbeitung der
. "VhGsE 189G, 514. ~ 117) GJ VIII, 283; mit Kärtchen. — "8) GJ VII,
^" ia 1 : ÖOOOOO. — "9) The Great Rift Valley. London 1896. — ^20) Through
l!*? Desert. London 1896. Vgl. auch Nat. LLV, 313. — i2i) PM 1896,
; K. in l : 1 Hill. — MJ) y, 659. — M8) GJ IX, 1 78 ; K. ittl : 600000. —
l. Jif ^^^e Springs. London 1895. — '25) PM 189.5. 169; K. in
t.aoooOO. -.128) ^ Naturalist in Mid-Afrioa. London 1896. Vgl. auch QJGeolS
U, es». - ») 0j Yll, 662 ; IX. 89.
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188
¥. Ualm, Fortschritte der LSnderktuide in Afrika.
ErgebnisM des Onfen QStsen o. a, bereitt eraehieneii^. Aadi die Uodmidw
Wliieiiioliaftiiahe Beschreibung Oetafrikas schreitet fort. Insbesoodere Englers
pflanzengeoi^phische Darstellung enthält landeskundlich wichtige Kapitel, die
auch der Ntdifbotaniker nicht übersehen sollte^). Auch noch eine andere
Arbeit Bnglere gehSrt hierher^), ebenso Paul Matseblea anaamflieBfiMacB-
dea Weck fiber die SSngetierfauna des Landes^^^). — Unter den sonstigen Beiaa*
werken zeichnet sich das von Werther durch sehr anschauliche Schilderungen
Ton Land und Leuten aus *^). M e i n e c k e ist auf seiner im Interesse der
ZaekerpflansiiDgeB nnternommeBen Reiae niebt Uber Uaambara bfnansgekemnca,
sein Buch bietet aber Uber die gesamten KQstengegenden eine gute Orientierung'^').
Hans Wagner behandelt in einer an Litteraturangaben reieben Schrift MVerkehia*
und Handelsverhältnisse Ostafrikas ** ^^).
3. Gehen wir nun zu den Einzelheiten über. Die Inseln des
Sansibar -Archipels werden im Auftrage des Leipziger Vereins für
Erdkunde von Dr. 0. Baumann untersucht.
Die Beschreibung der deatecben Insel Mafia, ein treffliches Beispiel einer
kleineren landeskundlicbea Hanograpbie, aowie die ibnUehe Daratelinng Bansiban
(mit guten Karten und Planen) liegen bereits vor '34*), Einige Briefe an den
Leipziger Verein geben auch über andere Inseln und die Festlandküste schon
einige Hotisen ^6), ttber die Küste des deutschen Gebiets und die Insel Sansibir
ist ein Segelhandbuch erschienen, daa erata derartige, auf deutaeben YemeMiuigaa
beruhende Werk in Afrika 196).
4. Eine kleine Reise in die Flufsgebiete des Ewangogo» Mkusa
und Nyassa (südliches Usambara) hat 1896 Eick unternommen.
Er fand viel gutes Land 137). Woodward lieferte eine etwas primitiv aus-
sehende Karte des Bondelandes im östlichen Uaambara zwischen dem Sigi nnd
dem Pangani, eehlielat eieb jedoeb (ket nur an engUaebe Beobaebtnngea aa»^.
Dia Karte ist aber reich an Ortsnamen, v. St. Paul Illaire hat die einst von
Bnrton entdeckten Margareten fälle des Pangani beschrieben^). Der Unterlauf
dea Pangani von diesen Fällen bis zum Meere wurde von Dr. Bau mann anf-
geaonmiaB. Der Hure, der aeine MUndung naeb 8 an Terlegen aebeint, kann m
Fabraangen von nicht über Im Tiefgang bis Chogwe bei Flut, darüber hinan«
bia 8 km unterhalb der Fälle jederzeit befahren werden. Daa Thal erscheint für
Znekerrohr, Reis und Kaltee geeignet i^).
5. Am Kilhnandioha/ro beginnt jetzt immer mehr die ruhige
Forscherthätigkeit.
Dr. Wideumanu schildert die Position und die gesundheitlichen TerUQt*
nisse der 1150 m boeh liegenden Station HoaebiUi). Sehr anregend sind Vol-
kens' Schilderungen seiner Exkursionen am Berge im Nachlasse des ermor-
deten Dr. L e n t fanden sich zwei Kartenblätter in 1 : 50000, welche den südöst-
Uaben Abbang des Massivs zwischen Moschi und Taveta umfaesen. Sie aind aaf
1 : 100000 verkleinert veröffentlicht worden Wie ee aieh mit den Abweichungen
gegen frühere Karten beim Djalasee verhält, müssen weitere Forschungen auf-
klaren. Zwischen dem Kilimandscharo und dem Meru hat Leutn. Merker zwei
^) D. KoL-Bl. 1895, 304 ; 1896, 422. — Die Pflanzenwelt Oetafribt
und der Nachbargebieto. 8 Teile. Berlin 1805. — Über die Gliederung der
Vegetation von Usambara. Phys. Abb. der Berl. Ak. aus 1894, 1. — ^^^) Berlin
1896. — MS) Zum Victoria Nyanaa. Berlin 1896. Kea.Hahn PM 1896, LB 524. —
»■) Ana dem Lande der SnabelL Berlin 1895. Kea. Weybe ebenda 623. —
184) Frankfurt a. 0. 2. Aufl. 1896. — 134*) ßie Insel Mafia. Leipzig 1896. K. m
1 : 150000. Die Insel Sansibar. Lpz. 1897. K. in 1 : 200000, Plan in 1 : 10000. —
136) MVE Leipzig 1895, 1. — IM) Berlin 1895. — Mitt. Schutzgeb. iX, 184.--
138) QJ VIU. 60S. - la») Leipa. lUnatr. Ztg., Nr. 2726 (1895). - ^ PM 1896
59; K. in 1 : 80000. — i«) Mitt. Schutzgeb. VIII, 288. — VbGaB 1890|
162. — 1*3) Mitt. Schtttageb. IX, Taf. 1 und S. 42.
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OtUfrika. 139
kleine Seen, den Nyoro Lkateude und den Ndoroto melo, entdeckt; es
6. Wir gehen westlich yom KÜimandBohAro weiter. Oekar N e a •
mann hat fiher seine sehr nmfiMsenden Beinen (GJb. XYIIIi Nr. 155),
die noh in grofter Aaedehnong «uoh auf englkohee Gebiet emtredk-
teni einen sniammenliuHenden Bericht gegeben.
Wenn die Reise auch als vorwiegend zoologische bezeichnet wird, so hatte sie
doch auch für die Topographie und die Völkerkunde gute Ergebnissen^). ~
Sehr beachtenswert war die Reise des Oberstleutn. v. Trotha, der 1896 Tom
Kilimandscharo aus sieh d«m Nordande des N&tronseea zuwendete und dann die
Striche im S der Grenze bis zur Moribucht am "Victoriasoc durchzoc^. Diese
Gegend war bisher wenig durchforscht worden, v. Trotha hat sehr eingehende
AoAihnen uid Meesungen mitgebraeht Kompanieftthrer Johannei ist
1896 TOQ Hoschi nach Umbngwe gereist; er fand, dafs die Landaciilflen Grofs-
Amscha und ümbugwe sich für Viehzucht eignen würden; Umbugwe ist aber
wenig gesoodi^?). Dr. Schöll er hat 1896 eine gröfsere ßeise vom Kilima-
ndMiMn» tu üi nwrdweillidier Biehtung angetreten, die sidi auoli anf engliiohas
Mdst •ntr8«k«B aoU^^.
7. Im äufientm NbrAimim dee dentsohen Gebietes hat Eompanie-
führer Herrmann zahlreiche Höhlen in der Gegend von Bukoba
hm^if die in Khegezeiten tu. Verstecken benutst werden ^^).
8. Kehren wir wieder nach der KQste xarack, um die sfid-
licheren Teile des Schatsgebietee zu mastem, so begegnen wir am
BMfdji mehreren neuen Untersuchungen.
Ziegenhorn hat das sich von 7" 41' bis 8° 13' S. Br. ausdehnende,
gewöhnlich Simba Uranga genannte Rufidjidelta beschrieben i^). Bezirksamtmann
Berg hat eliie Beise in das Kufidjidelta unternommen, um die von Kons bei
Nyongoni im Überschwemmungsgebiet des Ruhoi entdeekten Sohwefelqnellen, die
rieh iiber eine 200 m lange und 50 m breite Fläche erstrecken, näher zu unter-
mchen"»). Leutn. t. .Grawert hat eine Flufsfahrt auf dem Rufidji yon
Imgolioe Oerf (etwaa nnterhalh der F^nganischnellen) strombwirte gemacht mid
«iM Skizze geUefertUl).
Richard Kiepert hat die neueren Aufnahmen deutscher
Offiziere in Uhehe, üsagara und JSgogo auf einer trefflichen Karte
iD 1 : 500000 zusammengestellt; Ton Expeditionen der Jahre 1894
und 1895 sind dabei u. a. die von Hermann, Ramsay, Böhmer,
Maafg, Fromm, Engelhardt und Mankiewitz berücksichtigt^^).
Weule hat den Stand unserer Kenntnisse über Land und Volk
Wahehe in einem Vortrage dargelegt ^^). Die TJluguruberge
Oj'pkanii, östlich von üsagara) sind von Dr. Stuhlmann be-
"imben worden; seine Arbeit ist ein sehr guter Beitrag lur
Landeakondel»). Stuhlmanns und Sohlobaohs in den Jahren
1894 und 1895 in dieser Gegend angestellte Auftiahmen, besonders
Hohenmessnngen, sind in einer Karte in 1:150000 verwertet
worden 15*).
^**) Mitt. Schutzgeb. IX, 249; K. in 1 : 500000. — i«) VhGsE 1895, 270;
U8^ — ^' ÄoL-Bl. 1896, 610. 640. — U?) Ebenda 286. —
J n ~ ^ Kel.-Bl. 1896, 709. — ^^O) Mi«. Sehutzgeb. IX, 78. —
IT . 1895, 619. — 1Ö2) Ebenda 1896, 287. — ^53) Mitt. Schutzgeb.
JJj u. Taf. 2. — löt) viiüsE 1896, 467. — ^) Mitt. Schutegeb. VIII. 209. —
Bbttda a, 247 u. Taf. 4.
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140
F. Hahn» Fortochritte der Landerkond« in Afrika.
Die Grflndiing der SUtioa KUimatinde in Uhehe beeehrieb &onip«niefUii«r
Prince^BT). Von Mpapwa und Kilimatinde aas wurde 1896 m» £zpeditioi
nach Ügogo, Irangi, Burungi und üfionii unter Qlauning unternommen, auf der
die Beuten Mpapwa— Mkondoa und Uüomi — Tora — Kilimatinde — Mpapwa auf*
genommen wurden ii^. Nteh Inmgi bat anob Pr.-Lante. Wert bar eine mm
Sipedition angetreten, bei der auch die Ulaguruberge wieder Tiilieitig mitaiaiuht
wurden. Vielfach wurde gutes Land gefunden i^S).
Leutn. Fonck II hat 1896 einen Teil des Malagarasithais vom Tasganyika-
•ee bis m die NIhe von Njensa unterauebt; die Branebbarkeit des Flnnei iit
sehr gering;
Von Lindi aus hat Kompanieführer Fromm einen Marsch an den etwas
nördlicher fliefsenden Umbemkurru unternommen, wobei Stämme besucht wurdea,
die noch keine Weiften gesehen hatten^).
E. Kiepert hat eine grofse Karte (1 : 150000) vom Land der Wakonde
(Deutsch- Kondeland) im Norden des Nyassa entworfen, welche deutlich zeigt, wie
viel hier im Einzelnen noch zu thun bleibt ^^). Im NW des Nyassa, am Kiwira,
bat Bernhardt Steinkohlen entdeekt, die für die 10 Dampfer des Sees (8 og^
lische, 2 deutsche) vielleicht nützlich werden können '®3). Über die deutsche
Thätigkeit am Nyassa orientiert auch Merenskys Buch^^). W. H. Nutt bat
Tom Tangauyika aus den seichten, einem riesigen Schlammloch vergleiabbinB
BIkwasee beenebt vad ttber das uuliegeade Teriain einige Ksebiiehten g^
saaunelt^).
V. Südafrika.
1. AUgemmnM, Hassenateiii entwarf eine sehr bequeme poU-
tische Übersichtskarte von Südafrika in 1 : 1 Mill., S u p a n schrieb
einen kurzen statistisch- politischen Text dazu^^, Südafrika stand
während eines grolisen Teils der Berichtsperiode ira Vordergrund
des politischen Interesses; der Aufstand der Matabele und Jameaons
Einfall in Transvaal riefen eine Menge von Broschüren und Artikeln
hervor, selten von wissenschaftlichem Wert, wenn auch in jedem
ein kleines Körnchen zur Landeskunde stecken mag. Nar einige
allgemeine, der Geographie etwas näher stehende Werke kSniwii
genannt werden. Worsfolds huitorisoh-poMtiadiee Werk ist yor
den Breigniaaen Ton 1895/96 endhienen, nicht ganz ohne koloni«!-
pefitiaohe Bedeutong, aber nioht uiipwteüach genug
Beiaewetfce leiehteren Stüe eebrieben der vielgereiste Franaose Leelereq
(Hauptoisenbahnlinien, Charakteristik hervorragender Politiker)!^ und eine Dame,
Alice Balfour (Maschonaland, Beira)i09). Kirbys Werk gehört in das wohl-
bekannte Kapitel der Jagd- und Sportbücher, macht aber einige Anläufe ra tier*
geographiiehen UnterauchnngeniTt^. Ed. Fok bat aeinem Jagdwerk eine etwas
mehr geographische Schrift folgen lassen "i). Hauptsächlich vom Standpunkt der
Miaaion reden ächreiber, Stewart und Buchner. Der erste bespricht
Kapiaod and Oeatieh*Blldweatafrikai72)^ der aweite hanpteieblioh die en^iidi*
^5') D. K0I.-BI. 189Ä, 644; mit Skiise. — l«) Ebenda 1896, 706. —
«9) VhÖsE 1896, 429. — 160) Rol.-Bl. 1897, 98. — 1«) Ebenda 1896, 584. —
"2) Mitt. Schutzgeb. VlU, 153 u. Taf. 2. — i63) QZ U, 710. — "*) Deutsche
Arbeit am Nyaasa. Berlin 1894. Bes. Weyhe PM 1895, LB 228. —
4 2 7. — 166) PM 1896, 88 u. Taf. 7. — IW) South Äfrica. London 1895. Be«.
Dove PM 1896, LB 226. — 168) k travers l'Afriquo Australe. Paris 1895. Res.
Schenck I8dö, LB 544. — Twelve Hundred milea in a Waggon. London
1895. — 170) In Hannta of Wild Game. London 1896. Bea. Weyhe PM 1896,
LB 227. — IH) cap au Lac Nyassa. Paris 1897. — »>) Pttnf MonatO ia
Südafrika. Barnten 1894. Ree. Doto PJl 1896, LB 543.
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Südafrika.
141
UiflüonBstation LoTedale ^7^), der dritte melur den öatliohen Teil des Kaplandes ^7*).
IHeht mintflnisant ist Seymoar Forts Versueh einer Kultur- und Bodenkarte
Ton Südafrika , der Text ist aber nur ein in Zeiten politischer Erregung gehal-
tener Vortrag ^7^). Strubens geologische Karte mit Textheft will hauptsächliok
die weite Aoadabinng der goldnluMidiii Wltvataranu^adiiditaa m^veiMii «ad
bik kiNua wifBenaekafUiohe Zireeka^'^.
2. Fortugimtdm OtM am Biiki^ (htan. Der Hurionar W. 6.
Anderson hat die Ifttodung des Zangwe oder Zangwa untersucht,
der dem Sambesi vom S ber unterhaLb der Mündung des Schire
nflie&t. Ob die Hoffnungen einer brauchbaren Waaserverbindooig
bis nach Beira sich erfüllen werden, steht noch sehr dahin
Maller hat in einer Oiefsener Dissertation einen sehr brauchbaren Anfang
«hier Landeskunde dee Gebiets zwischen Sambesi und Limpopo gemacht
Schifsleutnant Ferraz gab eine wesentlich abweichendo Daratellviig der Bazaruto-
Inseln südlicli vom Sabi-Delta in 1 : 200000, ebenso erschian eine neue Darstel-
Insg der Limpopomündung^^. Machados Arbeit behapdilt die wirtechaft-
Maa VerfailtBiMe dee Toa der Beirababn durehzogenen Laadilriehs vnd bespiiobt
fieThitigkeit der britiaöheii Sfidafinkagesellschaft Tom portugiesischen Standpunkt
aas^SO). Die Karten von Noronha und Grandjean, die sich gut erfränzen,
gebea eine sehr bequeme Übersicht vom südlichsten Teil des portugiesischen Gte*
Ulli. Dtndi die eratere yrvedm eine Seihe Ton kldneren portugieeiaehen Ezpedt*
tionen bekannt, von denen man in Europa bisher noch nichts wufste ^81). Derselbe
Noronha bat auch eine hiatoriack«politiaehe Abhandlung über Lonrenoo liarquea
wrtffeatliehtJM).
3. Britisch- ZeniralafiUca^ Rhodesia und Nachbargebiete. Die bei
Stttifoid enohieDene ,,Map of Rhodesia" (1 : IMill.) ist 1896 in
«ner Beerbeitiuig mit vielen EinselheiteD über Aneiedelangeni
Bnmen, Waaseilödier u. dg^. beransgegeben worden Über Britisoh-
Zentralafrika (also die in der Beeiedeloog rasoh forteohreitende eng-
lische Besitzung sudlich vom NyasBa) hat 8ir Harry Johnston
ein neues Blaubuch, die Zeit vom 1. Aprü 1895 bis dabin 1896
umfassend, erscheinen lassen ^84)^
unterrichtend ist A. Sharpes zusammenfassende, auch durch Abbil-
*[>i^ erliuterte Arbeit über dasselbe Gebiet Sharpe glaubt weniger an eine
wUieh forteebreitoide Awtroekniing Afirikaa, ala vielmebr an Ungere
ahmaperioden von noch unbekannter Daner R. Codrington besuchte den
^if<ijch Tom Schirwasee liegenden langen, schmalen Chintasee, doch teilt er über
Bee icBiRt nur wenig mitiM). ^ ^ oä will am oberen Schire reiche Kohlen-
a^iir gefanden haben 1^7). ~ A. Wilmots an mandien Bedenken Anlab gebandaa
glM beschäftigt sich weni^rer mit der Gegenwart als vielmehr mit den alten
«werken dieser Länder und dem, was sie uns zu lehren acheinen lö^^. Ober
^« geolosisflbMi YerklllidMa derjenigen QoldlUder, walehe aioh tob Traaaraal in
r* '"'«honalaBd Imieiiiaiiaidian aditiiiMi, aber sieht tberaU abbanwflxdig aeis
an "^^^^▼•dale, South Africa. Edinb. 1894. Kes. üove PM 1895, LB Ö48. —
J ^oB»te iD SMafrika. Qütmloh 1894. Bea. Mereniky PH 18M,
IM 1^ Scott. GMag. 1896, 281. — 176) London 1896. Vgl. Nat. LIV,
in. ^177) Gj 596; mit Skizze. — 178) Land u. Volk zwischen Sambesi u.
yopo. efel8ettl894. Re«. Schlichter PM 1895, LB 545. MitK. in 1 : 4Mill. —
Lii o** ^^^^ ^- Vgl. Wichraann PH 1896, LB 224. 226. — i»)) BSG
J™' Ser. 14 (1895), 491. — isi) Noronhas Karte 1:250000, Lisboa 1894;
T?VJ?1" ^ '• 260000, BSÖ Neuchätel 1892/93, 118. VgL Wiehmann PM 1895,
Ä 4f • Liaboa, 8er. 15 (1896), 47. — ») GJ IX, 119. —
W JfJ^ Nr. 5 (1896). London 1896; mit Karte. Vgl. QJ VIII, 530. —
J Vi^ 366. — J«) Ebenda 183; K. 1 : 500000. — 187) CR SGPari» 1886,
*~ ^ Monemotapa. London 1896. Vgl. Scott. QMag. 1896, 653.
142
F. Hahn, Fortschritte der Länderkunde in Afrika.
dilrften, haben J. H. Chalmers nnd F. H. Hatch gesprochen^. Biaohof
Knight-Brnce berührt in seinem Buch über das Maschonaland sowoU dit
Mis8ion8ge8chichte wie auch den Matabelekrieg^^. Auch H. Lin coln Tangyes
Beisewerk fuhrt uns nach Rhodesia, berührt aber aohon Transvaal. Der Beisende
liat aoeh Simbabyo beandit. Seine politiielisn firMarnugen a&id fBr nna aldifc
bimnehbarsn).
Ein englisoher Offizier, Alfred St Hill Gibbons, hat das
wenig bekannte, südlich und weatliob vom Sambesi, östlioh vom
oberen Luenge oder Kafukwe begrenzte Gebiet auf mehreren Routen
dnrchsohnitten, die den Sambesi bei Lialui sowie viel weiter südlich
bei Kasungula (17° 46' 10" S. Br.) verlassen und den Kafukwe
nördlich vom 16.°, wo StroniBcbneUea sind, erreioben, resp. ein
wenig überBchreiten.
Der illustrierte Bericht des Beisenden, der eine Anzahl BreitenbestünmuDgea
•ngMtollt bat, ist raeht interenant, aber wie gewSlulieh mebr anf das Yotk all
auf daa Land beafiglieh^). Gibbons' Karte enth< noeh die ergänzenden Routen
Ton Bwei anderen Reisenden: Reid drang yom Sambesi in der Nähe von Ka-
sungula in nördlicher Richtung bis in eine sandige Waldgegend auf der Wasser-
•cheide gegen den Kaftikwe vor^, und Bertrand erreiehte deaselben Pnnkt
(etwa 16** 8' 8") von W her, von Lialui am Sambesi ausgehend i^). Das aas
den Erinnerungen des verstorbenen Missionars J. D. Hepburn zusammengestellte
Werk ist für die Kenntnis von Land und Volk am Ngamisee (den der Reisende
Tienael beraeht hat) aieht oline Wnt^,
4. Sudafrikamsehe Republik und Oranj'efrMaat, Die im TorigeQ
Beriobt erwähnte Troyesebe Karte der SlIdafHkaniaolien Republik
(1 : 500000, sehr hober Preis) ist in neuer, teilwase berichtigter
Ausgabe erschienen ^^). Jeppes Karte in 1:240000 bezieht sioh
hauptsächlich auf die Goldfelder in den Distrikten Heidelberg,
Erügersdorp und Potschefstroom 197^. Öerade in unserer Zeit sind
die sehr sachkundigen Ausführungen A. Sobenoks über die Boerea-
republiken 1^) besonders willkommen.
Über Passarges Reisen in Transvaal, die jedenfalls sehr lehrreich werden,
liegen bis jetzt nur vorläufige Berichte vor^). Bevölkerungsstatistisehe Angaboi
über Johanneshurg, die gerade jetat von Interesee aind, hat Snpan nuammen-
gestellt ^''0). Tabberts kloine Schrift ist mehr eine Art Reiseführer, enthält
aber u. a. auch Uber Natal Nachweise ^^i). — Die sonst noch erschienenen Bächer
nnd Aufsätae beachSftigen sich entweder mit Jameaons Zug und seinen Felgen
oder aber mit den Goldfeldern nnd sind in letaterem Falle von einigem landes-
kundlichen Wert. Ich nenne noch die Arbeiten von A b r a h n m
202), Pollack203) und
Mol engraa f aowie einen Bericht der Handelskammer von Johannesburg
^) QeelMag. 1896, 198. Bei. Sehenek PH 1895, LB 788. — ^ Hemoriea
of Mashonaland. London 1895. — In New South Africa. London 1896. Vgl.
Scott. QMag. 1896, 654. Über Simbabye auch zu vgl. Lena in MQÖsWien
1897, 187. — M2) Qj IX, 121; K. in l:lMiU. — Bbenda 148. —
^M) Ebenda 145. — IM) Tweoty yeara in Khaniaa eevntrj. London 1895. Bez.
Schenok PM 1896, LB 750. — i«) Pretoria u. London 1896. Vgl. Lüddecke
PM 1896, LB 746. — w?) Pretoria 1896. Lüddecke ebenda 746. — i*) ÖZ H,
186 tt. 861. — 1«) VhGsE 1896, 492; 1897, 142. — »») PM 1897, 47. —
*W) Nach den Transvaal -Goldfeldern. Berlin 1898. — *») Die neue Ära der
Witwatersrand-Qoldindustrie. Berlin 1894. Rez. Schenck PM 1895, LB 229.—
Les mines d'or du TransvaaL Paria 1894. Bes. Schenck ebenda 230. —
^) GoldMder anf dem Hoogeveld. NJbliin., Beilageband IX (1894), 174. Bes.
Schenck ebenda 546. — ao6) gi^th Annnal Bep. of the Witwateniaad Clie«b«r
of mines. Bez. Schenok ebenda 547.
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Sttdafriki.
143
5. Suluknd, Natale Kapland. Ein sehr wertvoller amtlicher
Bericht über das Sululand orientiert über den Zustand dieses Lan-
dwj allerdiogs nar bü Dezember 1894.
An wiMMutthtfUiehaii BeobMhtuiig«ii fohlt m noch lehr. Die HSfen, wie
Port Dnrnford u, a., sind wenig brauchbar. Es gab in Sululand 803 Weifte
(exkl. Soldaten) und 1C3000 Eiogeborne, davon 1600 Basuto^^). Über das
Basntoland, welches den Eingebornen Torbebalten, daher wenigstens vorlänfig
nicht m Besiedelung durch Weifse besamt ist, bsriehtet hanptaSslklioli im
Miniauiiitenise J. Widdioombeao?).
Von grofsem, daaerndem Wert ist der amtliche Bericht über die
1883—1892 unter David Q-ille Leitang durchgeführte Landes«
aufnähme der Kapkolonie
Bequeme Darlegungen des Wichtigsten daraus gaben Gill im Londoner Kon-
gn&bericht^'«) und C. W. Wilson 2i0). jjber dio Geschichte der älteren Auf-
nahmen hat d 6 8 m i d t beriehtat^). BbenftUs recht wichtig istRob.WalUe«i
Werk Über die wirtschaftlichen Hilfsquellen des Kaplandes, für welches auf aus-
gedehnten amtlichen Reisen das Material gesammslt wurde. Beigegeben sind
iirtni über HöbanscliichteD , Klima, PflansenverbreituDg u. a.^^. Sawyer
bat die Prinz Albert* Q«14feld«r in der Karroo (iiSrdlioh von den Zwartebergen)
6. BeidBA'QSiiienU^rika. Die DareteUung SUdweetafrikae im
Langh an Sachen Kolonial -Atlas ist jetst vollständig geworden und
hat überall, aaeh im Auslande^^), die ▼erdienle WOrdQ;ung gefunden.
Mehrere sehr tüchtige allgemeine Darstellangen sind erschienen. H. t. Fran-
foia^), P, J. V. Bülow^^iC) und ganz besonders K. Dove haben das, was sie
hl liSde lelbet erfahren and gesehen haben, zu meist sehr ansprechenden, wenn
ndi latBrlieh von liemlich verschiedenen Oeaichtspnnkten anegehenden Geaamtp
ofldem zusamraenzufasBen gesucht 217). Diese Werke wollen auch, oder sogar
Torwiegend, den Ansprüchen weiterer Kreise entgegenkommen. Rein wissenschi^
heb ist eine eodere Verdlfontlichang Doves, der u. a. eine Kartenskine des
Landes zwischen dem Khous-Gebirge nnd dem Swakopbett (nordöstl. von Walfisch»
bay) beigegeben ist2i8). Auch hat Dove seine kleinorPTi Studien über die Geo-
Snpbie Südwestafrikas fortgesetzt und diesmal die Wasservorräte des Landes be-
■P«»«lwa>»). Fett lein biegsgeschiohtUch iet die kleine Schrift von Bittrolf«);
H, H, y. Schwerin hat die Küste Südwestafrikas von der
^'n^je- bis aar Kongomündung besohrieben.
Nach ihm waebaen mindeetene einselne Streekea der KVate nieht blofii dnreh
«•ehwemmung, sondern auch durch Hebung 221). _ H. C. Wilraer hatte schon
W89 einige Bemerkongen über die Beziehungen zwischen Winden und Dünen
dLttT'iS^^ ssaanmengestellt; sie sind aber erst später veröffentlicht wof-
^™). Die Bemwknngen dea Korv.-Kapt Beiaeeke beaiehen aioh auf «ine
PH uS*^*" Information conceming Zululand. London 1895. llez. Schenck
m *oi? — In the Lesuto. London 1896. Kez. Schenck ebenda
^ Sep. on the Gebdetie Snrv. of Bonth Afirica. Capetown 1896. —
^MP. Siith Internat. GeoE?r. Congr. 311. — 2iO) Nat. LV, 225. — 2ii) Rep.
VWl ßT WT^* ^' ~ Farming Industries of Cape Colony. London 1896.
IM!» I — Cape of good Hope, Bluebook Ö 45~18«S. CapatoWA
ßez. Schenck PM 1895, LB 649. — 2U) VgL z. B. GJ IX, 62. —
J Warna und Daraara. Magdeburg 1896. Rez, Schinz PM 1896, LB 749. —
afnv? « Berlin 1896. Ee». Schin« ebenda 747. — 2i7) Südwest-
McJ!; 1896. Bes. Sehina ebenda 748. — «ß) Brg&unngsheft 120 PM
rik« ^ ^^^^» ~ Deutsch- Süd westafrika. Karls-
' "iJ*^^ Sydvest Afrikas Kust. Lund 1895. Rez. Krümmel PM 1896,
— Tr. S. Afr. Philos. Soc, Yol. 5, Pt. 2. GJ V, 385.
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144
F. Eahn, Fortochritta der Länderkunde in Afrika.
Anzahl Küsteopunkte (Önrakop) im SchuUgebiet und io Angola^;. Über
T. ÜehtritB' nieht nnbedentende Reis«, aaf weleher von Walfiidibftj ans die
Etosha-Pfanne und der Kunene erreicht wurden , Ue\:t noch ein ausführlicherer,
manches weniger Bekannte hervor In bende Bericht vor224j_ Yon ßietfontein aus
aeheint der Mieeionar Pabst zioiuUch bedeutende Exkuraionen in die Kalahari
UDtemommen au haben
BrinekeiB Beieebenoht mit der bdgefttgten Benmnaniuebtii
Earte ist ethnographisoh und anoh topographiaoh nioht anwiohtig.
Er bezieht sich auf Ovamboland und die Umgebung der Etosha-Pfanne W). ^
Pr.-Lentn. Dr. Hartmann hat ansf^edehnte Reisen in der Kolonie unternommen
und besonders das nördliche Kaokofeld Ton der Mündung des Cunene bis zum
XTniab erfDraebt; aaia TorKoflgar Baricfat besieht aieh auf viele Zweige der
Laadeakunda^.
VI. Westafrika vom Cunene bis zom Bio del Campo.
1. Portugiemches Gebiet. Von den Distrikten Benguella und
Mossamedes ist eine portugiesische Vierblattkarte in 1 : 1 Mill. e^
soUsiMD. Nach einer englisohen Besprechung macht sie den Bis-
drack sorgfältiger Arbeit. Hfihensahlen sind eingetragen^. Die
deutsdien Forscher Dr. Esser und Viktor Hösch haben 1896
eine Beise in den sfidUohsten Teil des portngiesisohen Gebieli
onternommen.
Sie gingen von Mossamedes in südöstlicher Richtung vor, überschritten hShen-
messend das Chellagebirge, erreichten den CaouloTar (Nebenflufs dee Cunene) und
andlieh den letcteran aelbat, an deai hfnab die Befea fortgesetst wurde. ZnMit
haben die Reisenden die Mündung dee Fluases besucht und Abstecher an der Sfiste
entlang auf deutsches Gebiet, wo eine verlassene Cunenemündung und eine vielleicht
brauchbare Bai aufgefunden wurden, sowie nach N bis zur Tigerbai unternommen.
Dia ligerbai, «bar wäleha anah eine nena portngiaaiaehe Seekarte «raehienen ist^
iat mit dem sonst „Qrofse Fischbai" genannten Eüsteneinschnitt identisch; die
Tigerbai der englischen Karten wird von den Portugiesen „Bahia das Salines"
genannt. An der Cunenemündung fand man anstatt der auf portugiesischen Kartan
•BgegebeBen Berga von 750 m nnd 926 m nur HShen Ton 80 m*"^
2. Eongodaai^ ABg$mmm. Ffir den Kongostaat müssen wir nook
immer mit siemlioh rohen tTbersiohtskarten, in denen aber gewSlm*
lieh ein reiohes, sonst nidht weiter bekanntes Material Terarbeitei
wird, Torlieb nehmen.
Dies gilt auch für Dn Piefe Karte in 1 :2Mill.2Si), sowie für Wauters'
wohl Torlaufig mafsgebende Karte im gleichen Mafsstaba^a). Wauters hat für
die Jahre 1880—95 eine wohl ziemlich yollständige Bibliographie der Kengo-
litteratur herausgegebenen). ^ aeheint, Tiele kleinere Reiseberichte gir
nicht oder nur durch Eintragung ihrer Ergebnisse auf Übersichtskarten veröffent-
licht werden, wird es einmal schwer halten, eine genaue Erfonchungegescbicbte
dee Xengoataatea an entwerfen. Die allgemeinen Schriften Aber den Kosgoatilt
AnnHydr. 1896, 529. — 2^4 , vhGsE 1895 174. — Ber. der Rhein.
MiM.-Ge. 1895, Nr. 8; danach PM 1895, 223. — ^) Gl. LXX, 79. Rez. Scbin»
PM 1896, LB 744. — aa») pM 1896, 267; GZ U, 469. VhGsE 1897, US;
mit Karte. S») Liseabon 1895. V^. aX Vn, «8T. — Pleno da Bahia
dos Tigres 1: 120000. Lissabon 1896. — ^) Mitt. Schntzgeb. VIII, 209; mit
K. in 1 :3Mill. (Tigerbai doppelter Mafsst ). VhGsE 1897, lOS. — ß'ä"^
1896. Bes. Wiehmann PM 1895, Lß 778. — Blattweiae 1896 ab Beig*
cum Mouv. geogr. erscheinend; TgL Pl£ 1896. 119. 866. — BftUegr*»"*
du Coogo 1880—96. Brttaael 1895.
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K<»gob«ckeii. 149
mi wiederum zahlreich genug, aber meist von mafaigem Wert; entweder sind
lie gni pepiiir, «der sie wollen in stark poloniieher Webt ir^ndwaloho Kdlonl-
sationsmethoden Terteidigen. — Als allonfalls nennenswert führe ith tva det
«sUren Gruppe die Werke von Lamotte^W)^ Söllner235)^ Picard^ und
Lairent^, Ton den letsteren die Schriften von Prayon van ZaflenSBB)^
Droogman8 3S9}undLemaire3<0)an. Die allgemaiBe Beiehreibong des Xongf
staatj von Frederichs ist für unsere Zwecke wenig brauchbar^). Palldtt
Anfiiatz bietet eine knappe, bequeme Erforschungsgeschichte
3. Lauf des Ko7igo, Kongohahn. Ein kurzer Aufsatz im Moav.
gengr.2i3) untersucht die Schiffbarkeitsverhältnisse der Kongomün-
duDg. Puchs hat eine Exkursion von Isangiia am unteren Kongo
nr französischen Grenze gemacht und auf Kulturgewächse und
ffiedebingen geachtet 8**). W auters bat eine sehr dankenswerte
Karte der EoDgobahn in 1:100000 herausgegeben; die Bahn er-
nidit eine MaadmaUitfhe woa 725 m>^). Lemaire bat den
Kataraktendistrikt and aufserdem den des AqaatoirB naoh eigener
AasohattUDg beechiieben^).
Der Aufsatz von Costermans enthält manche Angaben über Siedelungen
'^"'IJI^lksmeDge am Stanley-Pool 247)^ Lie brecht beschreibt die Station Löopold-
Jlle»fl), Lemaire (unter Beigabe vieler klimatologischen Angaben) die Station
MnateufTille^iS), D ha nie bespricht die Kongoitraeke rem Ubangi bie nim Am«
vuni (viele Notizen über die Volksmenge) 250) ^ Roget die Station Basoko und
ikre weitere Umgebung 261). ich habe aUe diese kleinen niltslieben Hefte in FM
lihw gewürdigte
Wauters hatte auf einer Übersichtskarte (1 : SlliU.) die bis 1895 ga-
voDneaen Ergebnisse auf der Kongostreeke wom Aqvator bis aar Rnbimflndnog
«»uaiDinetge8tellt2i2)_ ^ •
4. Südliche xmd südöstliche Zxiflüsse. Gillain, der mit Baron
Dhaois 1892 — 94 das Land zwischen dem obern Sankuru und
Immi durchzogen hatte, teilt Einiges darüber mit.
HBhere Berge linden sich nirgends, wohl aber viel anstehendes Gestein und
öiocktrummer Das Laad ist dieht bewaldetSM). — Der Arst 8. L. Riad» hat
teine dreijährigen Streifzügo mit Mohun, Dhanis &o. an oberen Kongo und im
»lil^ii i beschrieben; seine Karte (1 : 1 Mill.) zeigt
»« «US RoQtmi Tielsr früheren Expeditionen aw). V an Ortr o y hat die Ergeb-
■we der belgischen Katanga- Expeditionen snsasamengesteUt ; Kataaga war ya-
yttnghch der Name eines sttdlieh Ton Bunkeia aitaendea HinptlingB»B!). 0 o r n et
»85\ Congolais. Brüssel o. J. Kea. Haiin PM 1896, LB 527. —
CoL.H T^^ ^"8*- 1^**- Äes. Hahn ebenda «16. — MO) En
vjngoiie Brüssel 1896. — 237) Lettres Congolaises, Ser. 1 n. 8. Brüssel 1896. —
Btflii.1 t 1896, LB 215. — 239) Le Congo.
iS? p J*' ^^^^^ ^^95, LB 225. — a«) Congo et Belgique. Brüssel
o 226. — Mt) Mannel de GKogr. de l'fitat ind^pendent
^xUl' ^^l °- ^' 1896, LB 526. — M«) GZ I, Ö16. —
Brfi«l!i loar ' "üL^'^'^ae. — 244) Publications de l'Etat ind. du Congo, Nr. 10.
•tdT'J ~ 1895, 222; 1896, 241. — 248) Districtea dos Cataractes
«•» iWilL. i u ' ' coloniales II (1895), 25-76. Rez. Hahn PM 1896, LB 528.—
PM iBQrr? ^'ri^''- 2- ße«. Hahn ebenda 218. — ^) Public, Nr. 8;
Nr fi. PM ' ~" ^«Wie., Nr. 8; PM 1896, LB »20. — «) PnbMc,
71* Ä^ • ^ 22^- ~ '^'^^ ^^o^^- 8. Dez. 1895. Vgl. VhGsE 1896,
Wehl«« *1'>'*I; geogr. 1895, Nr. 12. ÖJ VI, 283. — 264) qj y, 426; vgl.
Wga. Brtil SS95 London 1897. — 255) Le
Jshrbneh XX. 10
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146 F. Haho, Fortoohritte der Länderkunde in Afrika.
Bcliildert die Kupferlager toh Katanga, die im S des Landes zu beiden Seiten
dat Luftlaflnuee Uegen'Bt^. Die topognpbieehen Anfnahu«! der Expedittet A.
Beloommune 9 sind von Wanters in einer Karte in 1:2 500000 zasammen-
gestellt worden 25'). A. Blair Watson besuchte die Insel Kilwa im Mwera-
oder Moero'See ; die von einer eigentümlichen Antilopenart bewohnte Insel scheint
aus mehreren durch Sekwsniinlaiid T«rbnndMien Kalk- vnd Saadsfeeiniokellea sa
bestehen 258). Auf einer zweiten Exkursion hat der Reisende merkwürdige Höhlen
auf diesei' Insel, sowie auch das Delta des Luapula untersuchte^). Ponlett
Weatherley ging 1895 auf neuen Wegen vom Tanganyika zum Mwem darek
daa Avembaland. Er fand sehr schSne Landschaften. Später hat der Beisends
einzelne Streeken des Lnapnla sowie aaaehaüiand aveh den Bangweolo nnter-
sttchtaeo).
5. Belgische und franiömche üntetmehmungen an den nordöstlichen
Nebenfüssen des Kongo. Die belgischen Offiziere Lalieux und
Stroobant haben über l^and und Leute des inzwischen an Frank-
reich gefallenen Sultanats Bangasso (westlich vom unteren Mbomu)
wertvolle Beobachtungen angestellt '^6^). Französischerseits wurde in
der Nähe das Land der Nsakkara zwischen dem unteren Mboma
und dem Koto (westlich davon, zum Ubangi) durch den Escadron-
dief Deoazes und mehrere Begleiter erforsoht^. Die Frauosea
Hanolet and van Calater haben auf der Waaseraobeide iwi*
sehen dem Koto (Kette) und dem Sdhari gearbeitet Hanolet ge-
langte in die Nfihe des Schauplatzes der Crampel -Katastrophe und
konnte sich sogar mit Rabeh| dem Eroberer yon Borna, in Verbin-
dung setzen^.
über die wichtige Nordosteipedition der Belgier Nilis und de la Kethull»
(yoriger Bericht Nr. 269) sind noch mancherlei weitere Nachrichten YerÖffentlicht
worden. Bis zu den Eupferininen von Hofrah - en - Nahes scheinen die RetsendeD
nicht gelangt sa sein. Berge von 5 • bis 600 m Höhe wurden angetroffen.
Mehrere Punkte wurden von de la Kethullc astronomisch bestimmt^). Seine
Erlebnisse am Uelle und Bomokandi hat f ernaud de Nys in ansprechender
Weise enlhltitB).
6. Französisches Kongoland. Sehr nützlich ist Hansens Übei^
sichtskarte dieser ausgedehnten Kolonie, wenn sie auch bei dem
raschen Fortgang der selbst in der Nähe der Küste noch notwen*
digen Forschung bald wieder veralten wird^.
Gerade in der NShe der K«ste beginnt man jetst die bei dem rasehen Vor-
dringen ins Innere zunächst unbeachtet ^^elassenen Gebiete näher zu erforscben.
So hat J. B ertön (und zwar schon 1890) von Lastourville am oberen Ogowe
aus auf einem weiten Umweg durch das Quellgebiet des Lolo und des Ofen^ dm
Ngnni« an der Uftndnng des Ogonlon erreieht und hat ihn dann abwirts befataiM>
Du Chaillus Bericht und Karte haben vielfache Berichtigungen erfahren*^'
Lie Karte in 1 : 650000 enthält manche ethnographische Angaben, Eine Ergän-
aung zu Bertons Reise lieferte Barrat, der, (1893) von PranceTiUe am obsren
256) Les gisements ««talUftrea du Katanga. Möns 1894. Rez. Schenck PM
1895, LB 541b. _ 287) Mouv. g6ogr. 4. Aug. 1896; PM 1895, 247. — ^
VI, 458; Skizze 1 : 160Ü00. — ^) GJ IX, 68. — ^) GJ Vil, 204; IX, J«.
Ml) PM 1896, 124. MottT. gtogr. 1896, 79. — «) PM 1895, 223 - 2^^) PM
1896, 242. Bull. Com. Äfr. fran9. 1896, 221 ; Skizze 1 : 3Mill. - 2«) 1»^^'
124. BSG Beige 1895, Nr. 6. GJ VII, 203 u. 428; hier die Ortsbestimmungen. -
^ Che« les Abarambos. Antwerpen 1896. — «6) Congo franqais, 8 »• »
1 : 160000. Paris 1895. Bei. Wiehmann PM 1896, LB 209. — BSG PW
«er. 7, Bd. XYI (1895), 811 ; aveh kn» PM 1895» 888.
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Koogobecken. Westafrika.
147
Opve tugehend, in nordwettlieber Riehtang die Gebiete dea Lolo und Ofon^
dmbiog, bei Ndjol^ den Ogowe wieder kreazte und an dem 1020 m hohen
IBkongoberg vorbei Libreville am Gabun erreichte. Der Reisende hat yiele geo-
kpiche Beobachtungen angestellte^). Die Landschaften am Gabun und unteren
O^we, fltMOio die aeltener erwShnte spanisehe Insel Corisco sind aneh tob der
Hgliachen Reisenden Miss Kingsley besucht worden 26^^. Dem nordwestlichsten
flflil der Kolonie gehören die Beisen von E. C u n y an , die sich besonders aof
du Hiaterland Ton Batah (Gebiet des £yo — üelle— Tenboni) erstreoken^'iO*
ÜbtrHaistres denkwürdige Beiae iet die endgültige Karte in 1:820000 er«
schienen 271), über deren Bedeutung auch die Bemerkungen Wichmanns nachzu-
lesen sind ^2). Über Fonels Zag nach N und den Charakter des besuchten
IttdM lisgt aueh noeh ein Avftftte mit K«rto Tor»*); raeh Oholete Yortrug
Iber dk UBletnebimiiigMi an oberen Saagba lat in Tergleiehen^.
Eine neae Rdse bat Clozel ausgeführt.
Er fuhr den Mambere (zum Sangha) hinauf, gründete unter 5*^ 10' N. Br.
dis Station Tendira und konnte bis 6° 15' vordringen. Der Änschlnfs an
Maistres Route ist nicht erreicht, doch ist Clozel in das Gebiet des Logone
itagedruifni «nd bat damit eine eebr atSrende Ltteke der Karte aueinfUIen
begonnen ^!^). Nach einem anderen Waaaerlanf dee Tschadgebiets, dem Oribingi
(«um Schari), will G en ti 1 vom Übangi aus vordringen und vielleicht einen kleinen
Dampfer hinäberschaifen ^^). Die Missionsthätigkeit und das Volksleben tief im
Innern der firtBaMMben KoBgoUfnder bat Benonard in grellen Farben ge-
Mhüdsrt«?).
Vn. Westafirlka yom Bio del Campo bis sur Sahara.
1. Kamerun. In der deutschen Kolonie Kamerun ist manche
Uemere Forschungsreise unternommen worden. Die Aussichten des
Hantagenbaus liat Prof. Wohltmann ans Bonn auf Grand dgener
Men erörtert^.
Sdir intereaiaat elnd Knoebenbanera geologiadie Darlegnagen ttber die
Snaur erforschten Teile der Kolonie*^. Diese geologischen Eintragungen finden
Ab Meh auf einer wichtigen Karte dos Küstengobiets (umfafst auch Fernando
wo) b 1 : |»00000>0). _ über Land und Volk der Tafinde im südlichen Ka-
MB ist 6. Zenkers anafübrlicbar Beriebt so vergleichen ^i). Eine knrae
«ise zu den östlich von der Station Edea wohnenden Ndokok-, Mangane- und
nkoko-VSlkerschaften nntemahmi um Handelsverbindungen zu erölfnen, v. Bran-
chitscbai). Aneh t. Stettena Bemerkungen Aber die Bakoko, die naeb ihm
die einheitlichste und das gröfsfe Sprachgebiet besitzende Völkerschaft in Kamerun
«ind, gehören hierher283). g^nst sind über den südlichen Teil der Kolonie noch
▼.Stettens Bericht über die Beise von der Yaünde- Station nach Kribi^ß*),
T. Kamptz' militfriaebe Expedition naeb Ta^nde^BS) nnd beaondera t. Bran-
cbitschs vorläufiger Beriebt Über eeine Erforaebnng einer Strecke dee oberen
ö*nD8ga SU beachten 288).
^) BSG Paris, 8er. 7, Bd. XVII (1896\ 154; Karte in 1 :8]fül. Snr la
Ijologie du Congo fran<;ais. Paris 1895. CR CXIX (1894), 703 u. 758. —
}TraTel8 in West Africa, London 1897, 100—547. — ^) BSG Paris, Ser. 7,
SJw ^^^^^)» 337; Karte in 1 : 500000. — Ebenda Bd. XVI, 5. —
) PM 1895, 282. - »8) AnnQeogr. V, 1895, 72. — »*) B80 Paria, Ser. 7,
M.XVH (1896), 188. — 275) Bull. Comite Äfr. frang. 1895, Nr. 8. PM 1896,
»»\pw^^^' ^^SQP 1895, 213. 311. 326. AnnQeogr. V, 309; rait Karte. —
jjgj ^8^8. 21S. — 277^ Le üongo et son apotre Msgr. Augouard. Paris 1896. —
ifiß 1896. Berlin 189«. — «•) Mitt. Sobntigeb. VIII, 87. — sso) Ebenda
^u. Taf. I. _ 281) Ebenda 36 (ethnogr. AbbUd.). — ^82) d. Kol.-BI. 1895,
33' * 2 Ebenda 482. — 884) Ebenda 514. — «) Ebenda 1896, 288, 373 u.
TOB. M) Bi^^ ^
10*
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149
F.UabDi iTortochritte der Läuderkande ia Afrika.
Der Kamerunberg ist yoü der naturwissenschaftlichen Sammlerin
Miss Kingsley bestiegen worden, die ihre ErlebnisBe eehr aus-
f&hrUoh erzählt»^.
Übv im Udnin Kanenrnberg hat Dr. Freaft Ti«lMitig b«rUditil*B). Ir
gibt eine Skizze des KüstSBwages Ton Victoria nach Debundja in 1 : 130000. DU
flcbwedischen Beisenden Du sin und Sjöstedt haben am Oberlauf der in das
Eio del Bey- Delta müDdenden Flüsse wichtige Heisen ausgeführt; auf der oben
unter Nr. SSO ansg^bnisa Karte eind dJeeelben birttekaielitigt^).
Wnter in das Innere iühren uns J. Kellers Nacbriehten Qber
Land und Volk der Baloog (A"" 10' bis 4*" 30' N. Br., 9*" 25' bn
9** 35' ö. V. Qr.)^^), sowie Autenriethe Reise in das Nkon-
land29i) (4° 50' N., 9° 50' ö. v. Gr.), ferner desselben Beraerkungeil-
über das Oebirgsland östl. vom Qebiet der Nkosi^^^). — Dr. Esser
hatte zu wirtschaftlichen Zwecken eine Reise in das Hinterland h'it
nach Bali unternommen, die ihm an einigen Stellen auch Gelegen-
heit gab, noch unerforschtes Gebiet zu berühren ^93^. Über die
Expedition von Passarge und v. Üchtritz sind die endgültige
Routenkarte in 1:350000294) und ein sehr gehaltreiches Reisewerij,
das auob zusammenfassende, echt geographische Abschnitte entbält|
eraehienen^). Über t. Stettens Marsch von Baiinga oachToIs
liegt gleiohfalls noch ein Bericht Yor^).
2. Nigerdelia, Benuegebiet, Lagos mid Hinterland. Eine groise
terrainlose Karte vom Müudungsland des Niger (1 : 500000) soll
sur Verfolgung der Rriegsereigoisse dienen. Die Boute von Warn
naoh Sapele (letzteres etwa 6^ N. Br., ö*" 50' 6. y.Gr.) ist 1896 von
Copland Cmwford neu aufgenommen worden und hier benutzt^. Def
Missionar Mac Kay bat im Yorubaland nordöstlich von Ibadan bii
Oyo und Ogbomosho einige Routen zurückgelegt 298). Wichtiger war
Kapt. F. D. Lugard s Reise swisohen dem Niger und Mac Kays
Reisegebiet.
Von Jebba am Niger aus wurde in westlicher Richtung vorgedrungen und
der S.' 5. T. Gr. noch etwas Uberschritten. Dann ging es nach Südosten in
nördliche Yorubalaad and sebliefeltch wieder noeh Jebba lurBek, io dafs ein
grofser Bogen beschrieben und das wenig bekannte Land Borgu oinigermafsen er-
forscht wurde. Die Reise hatte auch politische Bedeutung, da ein Teil von Berga
als Hinterland von Dahomey und selbst Ton Togo betrachtet werden kann. 6te«
graphisch und geologisch ist das Land recht einförmig; allerdings scheint ^^S^
den Laterit für kupferfarbige, honigwabenartige Lava" angesehen zu haben^W)«
Koch viel weiter ins Innere führen uns die Keisen von C. H. Bobinson und
W. Wallace. Die Beleenden gingen Ton Loko an nnteren Benne bie Kaao ver
und dann nach Egga am Niger zurSck, während Wallace von Kano aus noch eine
wichtige westtiehe Reise ttber Wnrao, Sokoto und Gando bie Boesa am Niger
aneführte«»).
287) Travels in West Africa. London 1897, 548—608. — 288) Mitt. Schutzgeb.
Vm, 113. — 288) Vgl. Y 1894, 66; PM 189.5. 175. — 2») D. Kol.-Bl 1895,
4gt. — «) Ebenda 484. — "«) Mitt. Scbutzgeb. VIII, 80. — «•) VbOsB 189«,
515 u. ö. — 294) Mitt. Schutzgeb. VUI, 181 und Taf. 3 u. 4. — 295) Adamaua.
Berlin 189f,. Auch hierin die Routenkarte. Res. Hahn PM 1896, LB 211.
"«) D. Kol.-üi. 1895, 136. 169. 180. — ^ GJ IX, 218. Kurae Notiz über d»
Beise ebenda VH, «61. ~ M) gJ VI, 569; K. in 1:760000. —
205; K. in 1 : 1 267200. Scott. GHag. 1895, 609. — 300) QJ VlU, 201 ; dürftige
Skizze. Scott.GMag.l896, 21 ; beasoreK. in 1:5600000. Vgl. aneii Nat. UV, »64.
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WcttaMka.
149
Über Mizons grofse Reise von Yola über Ngaumdere zum
Sangha siod jetzt die genauen Routenkarten und sonstigen Beobach-
tungen in zweckmäfsiger Weise veröffentlicht worden 301). Auch
eine grö&ere Arbeit Mizons über die Fulbe und ihre Staaten ist
zu yergleichen 308),
3. Dahrmwj und framösüche Untei'nehmungen im Tlinterland. Das
ziemlich populäre Buch d'Albecas gibt ein anschauliches Bild
0060 tropischen Kolonialkriegs^^), dagegen enthält ein Jahresbericht
denelbeD Administrators auoii eine kurze Landosbesohreibung
Im Biaterland« ist suiiSchst Oaville gerwst, d«M«n Booten lieh mm Tefl
alt denen yon Lugard berühren. Nach Deville ist der von Duncan (dessen Belsen
aennttiogs immer starker auf^^efochten werden) herrübrende, auf zahlreichen Karten
«ingatrageae Ortsname Adafudia lediglich auf ein MirsTeratändois aurUckzuführen
ud n itrdehfnW). Nooh wiebtiger aind die ttb^igen Unternelimnagen d«r Fran»
lOMl im Hinterlande. Major Decccur durchzog von der Station Carnotvillo
•H die Landschaft Gurma und erreichte Say am Nig(>r, Ballet reiste von
OmotTflle fiber Nikki nach Bassang am Niger, Baud durchquerte das Hinter«
Ittd auch Togos und der GoldkUste Ma snr SlfenbeiBkllate, and Tontie drang
▼on Carnotville in nordöstlicher, vielgewundener Route nach Badjibo am Niger
Tor. £r gründete am rechten Nigerufer den Posten Aremberg, verfolgte die Strom-
MkiellflB aafirirta und gelangte bis Bissa und Say, schliefalich noch Ms snr Land-
aehift Tibi Parka nördlich von Sinder, dann wnrde stromabwärts die Rückreise
angetreten 3<X5), Alle diese Expeditionen, die uns auch über die Orographie und
Hydrographie dieser Länder endgültige Anfklärung schaffen werden, dürften in
TvUoding mit des trwffliehsa Forsehnagen der Dentsehsm im Hlaterlaad Toa
Togo (s. u.) wohl zu deutseh -frtniösiseh-snglisehsm Staatatertrigea «ad Grmifl-
festsetzungen Anlafs geben.
4. Togo und deutsche Unternehmungen im Hinterland. P. Spri-
gade hat eine treffliche Karte des südlichen Teils der Kolonie in
1:200000 (wie die Roymannsche Karte) entworfen, welche im
HoTden bis 7° 10' N. Br. reicht und die Siedelungen nach der
Htttteozahl klassifiziert. Ein ähnliches Blatt für den Norden soll
iiwhftlgaii«W). Es liegea godann eine Reihe kleinerer Reisebericlite
vor, die in ihrer GeMtmtbeit dooh viel niltzliohes Material sur
Undeifcnnde enthalten.
Leutn. Klose reiste von Klein- Pepo anf dem sogen. Basebweg nach Lome,
Jttn Undeinwärts nach der jetzt wichtigen Station Misahohe (Ethnographisches,
5"^g«, Handel)«»), Landeabptm. Köhler von Lome über Miaahöhe nach
»IWdu nBbe an der Westgrense. Die neue, 5 m breite StraTse tob Lome bis
Muahohe war Nov. 1895 schon bis auf zwei Tagemärsche fertig»»). Die 1894
'wi Dr. Gruner in der Umgebung von Misahöhe angestellten Ortsbestimmungen
jwaaiTonDr.P. Cohn in Königsberg berechnet 3^). Leutn. Klose unternahm
^ner eine grsrsere Keia« von XisahShe über Kntii naeh Salaga, dar dnat ao
nel genannten 9ta4t, die jetat adir harabgekommoa Ut»»). Leata. Pleha ba-
,-jJ]Jj8Q Paris, 8er. 7, Bd. XVI, 330, u. Bd. XVII, 65; Routenkarten in
{'T*'™- — AnnQiogr. IV (1896), 346. — 303) La France au Dahoraej.
iS' t 1896. IB 765. — »*) BSG Paria, 8er. 7. Bd. XVI,
j;r,7^f^) QJ VIU, 517 nach Bull. Com. AJfr. franQ. 1896, Nr. 8. — 306) pm
J'!?'**«- ÖhLXVlll, 295; mit orientierender Karte. Zahlreiche Torläufige
IB n v"* 2eiUchr. tibergehe ich, doch geht mir eben noch ToutÄes Werk
Taf ? SiK^^"' Touarag. ParU 1897. — "0 Mitt. Schutzgeb. IX, 131 u.
^rt \Z ^ ^- 1896. 738. — W) Sbcnda 484. — «») Mitt. Sabutsgeb,
Tin, 109. 8H) Eben^^ jgg^
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F. Habn, Forftsduritta der Linderkimd« in Afriluu
schrieb eine Beise von Mis&höhe nach Atakpame, Akposso und Kebu (Völker*
knnde, StatisUsches) 3^). Dem Tr.-Lentn. t. Döring verdankt man die Be-
idmibnDg mdurerer Beiaen vad Exkursionen, die sich auf die weitere Umgebung
von Bismarckburg bezogen; es wurden im Osten die Landschaften Anyanga und
Fesai, im Norden Adeii, Adjuti, Fassagu und Bassari (nördlich von 90° N. Br.),
in W daa Land Ma Tatnkple (daa Dntakpanne anderer Karten) und Kratji,
im Süden die Landschaft Boem berührt^l^. Daa Hinterland von Togo (d. b.
hauptsächlich Adeliland und die Umgebung von Bismarekbnrg) hat Lb Oonradt
besonders in wirtschaftlicher Hinsicht beschrieben 814).
Die deutsche Expedition in das Hinterland hat guten Erfolg
gehabt.
Sie hat die westlichen Gebiete von Borgu und Gurma durchkreuzt und dea
Niger bei Say enraieht. Dr. Gruner ging dann abwirta bia Karmama aad
durch Borgu nach Togo zurück, während v. Carnap den Strom abwärts ver-
folgte. Die wissenschaftlichen Ergebnisse sind gut , auch die politischen Ziele
scheinen mit grofser Umsicht vorfolgt worden zu sein^iö).
5. Goldkiiste,, Elfenletnküste, Liberia^ Sierra Leone. Aus Anlafs
der neuesten politischen Ereignisse sind mehrere Arbeiten über das
Aschantiland an der Goldküste za verzeichnen.
W. Scott Dalgleish gab einen kurzen Abrifa der Landeskunde '^^^), Major
Bart er geht mehr anf den Feldsng aelbat, daa Volk and aeine Zastibde
ein'W), ausführlicher ist Major R. Baden-Powells und Sir George Baden-
Powells Buch über den Feldzug und die politische und wirtschaftliche Stellung
des Landes 3^). Nützlich sind einige Hinweise auf ältere Litteratur bei Gelegen*
hait dea Kriegea»*).
Die Srforaahnng und kartographische Featlegong der Elfenbeinküste und
ihres Hinterlandes wird jetzt von den Franzosen mit grofsem Eifer betrieben.
Fobeguins Karte in dem für diese Gegend sehr grolsen Mafsstab von 1 : 150000
wird eine gnte Grundlage der weiteren Foraehnng bilden W). Monteil hat
seine an der Küste und in den Oebteten des Bandama und Komoö angestellten
astronomischen Ortsbestimmungen mitgeteilt 321). Marchands Heise ist für die
Orographie dea Hinterlandes recht wichtig gewesen. Der Keisende, der anf teS-
weise neuen Wegen Kong und von da in nordweatt. Biehtang Tengrela im Niger-
gebiet erreichte, konnte feststellen, dafa von einem ost- westlich vorlaufenden
Konggebirge, wie es so lange auf den Xarteu gezeichnet wurde, auch hier keine
Bede aeln kann. Die Aahaa der Gebirgszüge ist eine nordattdUehe; Tom Beig-
roassiv Mina — im QoeUgebiet dca Yolta — gehen naeh Nord und Sftd Andiaftr
und Äate ab^aa).
Durch einen in Paris am 21. Jan. 1895 unterzeichneten Vertrag
sind die Grenzen der englischen Kolonie Sierra Leone fest bestimmt
worden , wobei an Frankreich ziemlich bedeutende Zugeständnisse
gemacht werden raufsten 323^.
Aus den zur Greuzregulierung angestellten Aufnahmen ist Kapt. Levassenra
grofse Karte der Orenagebiete herrorgegangen , deren SstUehes Blatt auch die
zweite Auflage von Bingers grofser Karte schon wieder wesentlich berichtigt - ).
Bei dieser Gelegenheit ist durch den engUachen Kommissur J. K. Trott er die
812) Mitt. Schutzgeb. IX, 117. — «M) Ebenda VUI, 281 n. Taf.6 in 1 : 600000. -
31*) PM 1896, 11. — 316) PM 1895, 150. Gl. LXVIII, 295 u. a. — 316) Scott.
GMag. 1896, 10; K. in l:4MiU. — si») Ebenda 441. — 318) xhe DownfaU of
Frerapeh. London 1896. — «•) GJ VI, 568. — Carte de la Golonia de la
Cote d'Ivoira. Paria 1894 f. In einzelnen Bl. erscheinend. Rez. Wichmann PM
189Ö, LB 761. — 821) CR SGP 1895, 337. — 322) vhGsK 189.5, 681; Gl. LXVlil,
852. — «M) GJ V, 383 ; K. in l ; 4Mili. — ^) Carte des rögions m^ridionw»
de la Gninte et da Sondan, 1 : 500000. Paria 1894. Bea. Wichmian PH 189»»
LB 760.
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Lage der NigerquelU bei Tflmbi Kmdn m 9'' 6' SO* N. Br. und ea 10** 50'
T. m Qr. gaumer beatimmt worden
6. Senegamhim, SüdwesUcke der Grofsm Wüste, TMukiu, Über
Seoegambien liegen diesmal nar wenig größere FoTBohttiigen Tor.
Ran^oDB siemlioh umfiangreicbes, aber einförmiges Beisewerk be-
zieht sieh auf die zahlreichen kleinen Landsoholten am oberen Gambia.
D«r Beisrade wollte namentlich Kulturpflanzen untersuchen und ethnogra-
phische Erkundi[^\)ngcn einziehen 326). — GaBton Donnet hat über seine For-
achoogeu im Übergangsgebiet yon Senegambien zur WUate, die ihn von St. Louis
m Senegal bis über den 21.^ iieeh Norden fahrten , noeh ein klefnee Werk
herausgegeben^}. Die interessante Untersuchung von J. de Crozals über den
Salzhaüde] bezieht sich auch meist auf den Südwesten der Wfiete eowie auf dae
Beisegebiet Bingers weiter im Süden ^28)^
Die Besetzuug des Gebiets von Timbuktu durch die Franzosen
bringt fortdauernd der Geographie reiche Frucht.
Yaillot hat eine Vi er blattkarte der Umgegend von Timbuktu in I : 100000
MtirorfeD, welche eine treffliche Grundlage weiterer erginaender Forsebnng UX^,
Anf der schöneo und bequemen Übersichtskarte von Hoarst und Bluzot fällt
vor allem die neuentdeckte Seeregion im W von Timbuktu ins Äuge, zu der der
groft« Uo Faguibine (Eauptrichtung SW— NO), der durch einen Kanal damit
nnmaoBhi&gende Lae de nördlich von Onndam , der Lac Daouna im W
liM.Yorigen nnd wahrscheinlich noch mehrere andere gehören
330). Es ist höchst
merkwtrdig, dafs ein so ansehnlicher See wie der Faguibine nicht früher bekuint
gevorden ist. £s ist möglich, dafs einige der südlicheren Seen mit dem Uber^
BehwemmungsgeMet des Niger in Verbindung eteben, die nfirdUeheren soheinen
aber in Brurhgebietcn zu liegen 331). Diese Seen sind von ziemlich schroffen
fiöheo umgeben und aiemlich tief, vielleicht an 60 m. Der Lac de Daouna im S
ttd ebenso der Lee de Bonkor weiter nach N soheinen nach neueren Ermitte-
Inngen durch „Marigote** mit dem Faguibine in Verbindung zu stehen 8*2).
Vuillot hat über das wasserlose, dünenreiche Land im Nordosten von Timbuktu
eine Skisze in 1 : 2MiU. mitgeteilt "^^j, ij^n allgemeines Werk über Timbuktu
VDd den Weg dorthin ist iwar liemlieh popnllr, enthilt aber doch wertroUo
ABgibealM).
Endlich ist noch die denkwürdige Fahrt des Marineoffiziers
Hourst zu beriiciniohtigen, welcher am S8. «Tan. 1896 von Tim-
buktu aufbrach.
Stromabwärts fahrend erreichte er trotz Stromschnellen und Feindseligkeit
glücklich Say , baute auf der Insel Taiibia 6 km von Say ein Fort , beobachtete
^ bis Mitte September nnd ToUendete dann die Stromlshrt gltteUieh. Somit
kt nun der ganze Niger befahren worden. Hoursts Forschungen knüpfen vielfach
in diejenigen von Barth wieder an; der französische Reisende überwand manche
Sdtwierigkeit deshalb leichter, weil er für einen Verwandten des am Niger noeh
wr hl glioiender Srinnemas stehenden dentsehen Belaendea gehalten worde^^B).
PM 1896, 124; GJ VII, 313. — 326) Dans la Haute- Gambie. Paris
JJ95. Rei. Hthn PM 1896, LB 204. — 327) Une Mission au Sahara occidentaU
«ris 1896. — MB) Le Commerce du Sei du Sahara au Soudan. Grenoble 189«.
Äez. Weyhe PM 1896, LB 617. — «9) Vgl. PlI. 1896, 296. — ^ BSG Paris,
8w. 7, Bd. XVI (1895), 374; K. in 1 : 500000. Vgl. auch Staudinger in VhGsE
1896, ülO. — 331) Vgl ^ Lapparent, ün Lac i Tombouctou. Paris 1896.
^». HahnPM 1896, LB 738. — ^) CR SÖP 1896, 176; mit « Skissen. —
*2 Ebenda 1895, 63. — »t) p. Dubois, Tombouctou la myst^rieuse. Paris
ml" ^^^^ ~ ^) 1-^^^»
516 u. T. a. Französischer ausführlicher Bericht noch su erwarten , ein
CR 86P 1897, 24.
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4
F. Hahn, Fortschritte der Länderkunde in Afrika.
VIII. Afrikanische Inseln.
1. Inseln des JiianHsohen Ozeans. Ans Frans r. Löben
Nacblafs ist nooh ein „ Kanarier bnoh" heranqg^eben worden, dag
wohl des Anregenden und Lesenswerten genng enthält, aber auoh
vieder die bekannte Hypothese der Abstammung der Giianchen von
den Vandalen zu verfechten sucht 8^6), yjel wichtiger fiir den
Geographen ist Hans Meyers Werk über Tenerifa.
Dasselbe gibt viele ganz neue Aufschlüsse ^7). Dr. Meyer hat auch di« i
Gipfelhöhe des Pik gemessen und zu 3732 m gefanden (Simony 3711 m)^). Die
Einleitnag d«e Meyersehen Baches ist mit einer geologischen Karte auch ander*
veit bequem zugänglich veröffentlichtes»). Die Annalen der Hydrojrraphie geben
einen Plan des Schutshafens von La Lus auf 6 ran Canaria, der den fransosisobei '
HSIm am Senegal tageblich Konknrrens machen toU^). k, Sehtttte biHbti
«iiiige Sehildenmgen yon der Insel Falna***).
Auf der Insel Ftmando Poo hat der Pater Juanola von der
Mission Ooncepoion an der Ostkfiste aus im Innern einen Ueioen
See, den Lage Loreto, entdeckt (1350 m boch)^).
In den spanischen Archiven sollen noch wichtige unveröffentlichte Berichte
über die Insel liegen. Fernando Poo ist auch von >nss Kingsley besucht worden
(einige Ansichten)^). Auf Säo Thomi haben sich die deatscheo Beisenden Dr. '
Bsser, Dr. Zintgraff nad V. Hoeteb einige Zeit snni Studium der Kakao-
pflaaniageii avfiialialteDiM).
Über 8t, EbUna liegt eine beachtenswerte Arbeit von Dr. Kobelt»
die tiergeographiscbe Stellung der Insel betreffend, vor^); ferner
Faul Grossers von Abbildungen begleitete Notizen^) und eine
kleine Denkschrift der St. Helena -Industriegesellschafti die dea
Insulanern an Stelle der erloschenen neue Hilfequellen zugänglich
maohen will. Auoh sie enthalt landeskundliohe Angaben ^7).
3. Maiagatihar umd anitr0 J^tseh des JGtdMm Oa$am. Die Be-
xiehtsperiode war gröfiieren wissenschaftlichen Reisen auf Madagaskar
nidit günailig. Anderseits hat gerade der Feldaug der Fransowo
eine ziemlieh grofse, aber ungleiohwertige Litteratur herroigeruftn.
Auch die Übersichtskarte der Insel in 1 : 2Mill.3*8), sowie die von dem un-
ermüdlichen Gran didi er in Verbindung mit Roblet und Colin herausgegebenen
Provinzkarten von Imerina and Betsileo^<0 "i^d durch den Feldzug veranlaftt
oder doek beeokleuigt worden. DMtelbe güt woU Ton der Haaaen sehen Karte
der Insel in 1 : 760000, irelche 11 Bl. umfafsi Poucart schrieb über Handel,
Produkte und Kolonisation 350)^ Marti neau über die Geschichte der französi-
tehm Betiehangen zu Madagaskars^), desgleichen Brauet, der ana den Arohim
>W) Dm K«Da«ierbn«h. Minehen 1895. Kea. SirehhoiF PM 1896, LB 783
W) Die Insel Tenerifa. Leipsig 1896. — 338) pjj i895, 103. — 539) GZ 1, 556;
K. in 1;Ö1Ü000. Vgl. auch VhGsE 1896, 99. — 1896, 300. — ^) üeogr.
Bnadiebtn XIX, 63. — 3i2) iggg, 242; aasführlicher GJ IX, >M. —
3*5) Travels in Weet Afrka, 42 ff. — «*) GZ lU, 84. — OZ II, 199- -
3«) Qaea 1807, 10. — «7) Notes on the Pisheries &c. undertaken in the Island
of St. Helena. London 1896. Vgl. GJ VII, 215. -- 3*«) Carte de Madagas^r.
Pifit 1S96. — «•) Imerina 1 : 200000, nördl. Teil Imerinaa 1 : 100000, B^Jf^
l : 800000, alle Paris 1895. Ober diese Karten Wiehmann PM 1895, LB SSO-
SSI c. _ 360) £e Commerce et la Colonisation h M. Paris 1894. Res. Weyhe
PM 1895, LB 237. — wi) Madagascar en 1894. Paris 1894. Be», Weyhe ebenda m
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I
AfriktaiMbe Inseln.
15S
von R^anion uraeherlei tohSpfBii konnte Piolet baaptsSehlich Aber die
HoT&363). Das MissioDSWtfk Ton Oolin und Sann iat für uns ziemlich un-
«quicklich^**). in noch engerer Beziehung: zu den Tagesereignissen stehen die
ihiw Verf. wegen nennenswerte Schrift des Ministers Hanotaux das sehr
irtiNMSBte Bndi des engliiehen Borlehteretetten B. Enight.derin Pt. Dauphin
landete, nach der Hauptstadt vordrang und während des Krieges dort bleiben
konnte^), und die Arbeiten der franzosischen Militärärzte J. Lömure^ö?) und
üooquard^). Die letztere ist reich illustriert, la objektiver Weise orientiert
C IslUr in Ztriek über die Insel und die politisohe Lage*^), während der
bekannte James ^ibrce gleichRam das Bild der Zustinde, wie sie TOr der firui-
«wischen Besitznahme waren, festzuhalten sucht ^^).
E. P. Gautier gab auf Grund seiner umfasBenden Reisen im
Nordwesten, Westen und Südwesten der Insel ein gut zusammen-
fasseodes Bild der Westhälfte und fügte diesem auch den Versuch
einer Schichtenkarte der ganzen Insel bei^^^).
1. Oouliot fakr fort» sdne Reisen im weetliehen Teil der Insel eingehend
n kesskraibeaHS). Gabriel Fer ran d hat einen Teil der Südostkttste zwi-
■dm der Mündung des Manansra (Mananjary, etwa 21" 15' S. Br.) und der des
XtTibola (etwa 24" 10') untersucht und durch eine reichhaltige Karte erläntert^^).
J. T. Last besdirieb seine sehen 1889 in Semmeliveelcen nnternonmene Sefse
im Gebiet des Ongulahi - Flusses . der an der Westküste etwa unter dem Wende-
kreii mündet und auch als Onitahy angegeben wird^ß*). Etwas nördlicher liegt
du Beisegebiet des Missionars N leisen -L und, der den südlichen Teil der
landsehaft Menabe besncbto*«). Bndlieh hat aneh Dr. YSltikov wieder
einen Beitrag zur Geographie der Insel gegeben, in dem er seine Reiseroute vom
Morondaya (mUndet Westküste 20|° S. Br.) zum Mangöki (mündet 2 Ii") be-
«W«b*^ nnd einen allgemeinen Vortrag über West-Madagaskar hieltst).
Über das französische Edunton schrieb der Engländer W. D u d 1 e y
OliTerMB), aber das biitisebe MmMu der Franzoso J. 01er q 3^»).
Beide Bucher eiad empiriileaswert , aamentlieh das letatere eebildeit die
Motigen, nicht sehr bofriedigenden Zustände der Insel hSehat aniehanlieh. UBjvt
fisig beschrieb den geologischen Bau der Insel ^O).
Dr. A. Brauer hat seine Studien auf den SeycTiellen abgeschlos-
seo und vorläufig einen kürzeren, viel Wichtiges (z. B. über den
Meerkokos [Lodoicea Seychellarum]) bietenden Vortrag darüber ge-
halten Der schwedische Graf Carlo Landberg hat Sokotra
oht*W) ' zu ethnographischen und Sprach -Studien) be-
La France ä Madagascar 1815—95. Paris 1895. Rez. Weyhe PM 1895,
5si r ^ Mftdsgaaear et les Hofts. Paris 1895. Res. Weyhe ebenda
t A~ ^ Madagascar et sa mission catholique. Paris 1895, Rez. Weyhe
ejeuda 785. ~ 355) L'affaire de Madagascar. Paris 1896. Rez Weyhe PM 1896,
Jf? Madagascar in War Time. London 1896. Rez. Weyhe ebenda
M ä" ^ Madagasear. Paris 18»«. Res. Weyhe ebenda 766. — »") Tour du
J^onde, Neue Serie III (1897), 62. — 359) GZ 1, 137. — ^) Madagascar before
JJjUoquest. London 1896. Vgl. Scott. GMag. 1896, 603. — 3ßi) AnnG6ogr. IV
»10; vgl. auch den Vortrag CR SGP 1895, 106. — BSG Paris,
C", ^^'^ Bd. XVn (1896), 86. 888. 864. — ««) Bbsada»
Jf ^fin • ^5 ^- i° 1 : 400000 — 364) Qj VI, 227; K. in 1 : 291457. —
887? Jm.>. - 21. — 306) ZQsE XXXI (1896), 105; K. l ; 1 2Ü0Ü00. —
J Vhe«B 1896, 170. — 868) crags and Craters. Ramblee in the Island of Bfoiion.
wnaon 1896. — aW) au Pays de Paul et Virginie. Paris 1895. Rez. Hehn
l.iÄ^ 2Ü- - QJQeolS hU 468. — Wl) VhöE 1896, 300; JL in
*.«IQ00O. — TO) GZ II, 298.
154 Jb\ KahOi Fortschritte der Laaderkiuide iA Auatraliea and Foijnflsiai.
Australien und Polynesien.
Von Prof. Dr. F. Hahn in Königsberg.
I. Anstralkontinent und Tasmanien.
1. Das SieversBche UDternehmeu der Länderkunden der fünf
Erdteile ist mit dem sehr ausführlichen, vielseitigen und reich iliu-
Btrierten Band über Australien zum Abschlufs gelangt 1),
Eine quelleDmüfsige DarBtellang des Australkontioocts wird aber dadarch
niebt liberfltttsig gemaeht, dt die ttattliehen Binde der Sfefeitidiett Samnlng
sich in erster Linie an einen weiteren Leserkreia wenden. In Anstralien selbst
herrscht eine rein praktische Richtunf? der landeskundlichen Forschung immer
noch vor, die Goldfelder, die Weidegriinde und die Bewässerungsanlagen stehen
im Terdeigmndo des Intereisee. Immerhin iat es aber ein gutei Ziehen, da(s Mi
neben den zahlreichen, immer wieder in neuen Ausgaben erscheinenden Gazetteers
und Handbooks statistisch - ortskundlichen Inhalts, deren Änftibrung ich diesmal
wohl übergehen kann, auch einzelne, der neueren Qeographie näher steheadl
Arbeiten hervorwagen. So hat C. H. Barton in tecba, allerdinga IN>pnliI«nT•^
letungen einen Abrifs der Landealinnde an geb«i Teveneht*).
Mit der Entdeokiingsgesohiohte des australiachen Innern besehaf*
tigt sich ein neues Werk von A. F. Calvert^). Sehr nützlich
ist Jenks' zur Cambridge Historical Series gehörende australische
Kolonialgeschichte bis 1893*). Kleinere Übersichten der neuesten
Reisen und Forschungen ähnlich dem vorliegenden Bericht schrie-
ben E. Jungö) und H. Greffrath6). Wohl eine der letzten
Arbeiten des Baron Ferd. v. Müller, dessen Tod ein grofser
Verlust für die australische Landeskunde sein wird, ist ein Vortrag
Aber AustralienB Weltatellung und Handelsbedeutung
Über die Bieenbahnen AostraUena orientiert eine sueammenfasseDde Arbfit
nach amtlichen Quellen^), über Anstraliene Eabelverbindungen eine kurze Notii
von H. Qreffrath, aus der man u. a. ersieht, dafs auch ein direktei KaW
Ton Australien nach Südafrika in Erwägung gesogen wird^).
2. IFestaustralün, Wir durchwandern non die einzelnen Kolonien,
indem wir die wenigen eigentlichen Entdeckungsreisen an geeigneter
Stelle gleich einfügen. Ungewöhnlich zahlreiche Karten über West-
australien und seine Goldfelder sind erschienen, die meisten ohne
Ansprüche auf höhere wissenschaftliche Bedeutung. Woodwardi
geologische Skizze der Kolonie unterscheidet nur sechs grofse Grup-
pen, ein Text von demselben Verfasser gibt aber mehr Einselheiten^.
Von Übenichtskarten nenne ich A.F. OalTertB Karte in 1 :6MilL^)
1) Australien u. Ozeanien. Leipzig 1895. — 2) Outlinee of Äustralian Physio-
graphy, Maryborough (Queensland) 1895, nach Ref. von v. Lendenfeld in PM 1896,
LB 769. — 8) The Exploration of Australia from 1844 to 1896. London —
The History of the Anetralaeian Goloniea frem their fondation to the yesr
1893. Cambridge 1895. — 6) GZ II, .5 76—83. — «) DRfG XVII, 481—89;
XYllI, 489—96. — 7) Auatralas. Ass. Adv. Science (Brisbane, 1896) VI, 120—3*;-;
^ Arehiv f . Eiaenbalinir. 1S96, 944—69. - 9) GZ I, 465-67. — ^ Geelegi««
Sketch map of W. A. l:3Mill. Perth 1894. Text GeolMag. 1894, 545 — 51.
Nach Eef. yon Supan in PM 1895, LB 844ab. — U) BeilMe aar Wett Äustralian
Beriew. Vgl. GJ VII (1896), Ö74.
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Australian. 156
und die grofse vierblättrige Philipssche Karte ^"^). Die Küsten der
Kolonie, besonders die nordwestlichen, sollen neu vermessen werden^
Kapt. L. S. Dawson hat 1895 die Arbeiten begonnen^). Kurze
geographische Übersiohten der Kolonie gaben H. Oreffrath^^)
uidB. Uayrl^.
An Kirttawwkea Uber die Tielf«DMiBt0Bi Goolgardio- Goldfelder Hegen ror:
Arthur J. Yogans Karte in 1:633600, die auch geolo^^'ische Ängabeii ent-
halt«); ferner eine Zwölfblattkarte in 1:300000^7) und Philips Karte in dem
grofsen Mafssiab Ton fast 1 : 63360^). Unter den sahireichen Beschreibongen
MIM ieb an onter Stelle Sehmeifaera ntehteme und inberat lehnreiehe
Beitebeobaebtnngen , ferner Prices ebenfalls lehrreiches, wenn auch kanu
wiseenscbaftliches Werk 2^). Was von den in Ausführung begriffenen Wasser-
reierroiren &c. Bestand haben wird , tnufs man abwarten. Die Bahn nach den
Ooolgirdiefeldem ist eelt Hirn 1895 aohon Tollendet ünbedenteod lafe A. F.
Oaherti Sdirift«).
Eine nieht grofte, aber wichtige Reise hat James Robertson
1895 im Golddistrikt unternommen ; es gelang ihm, von der Route
der Elder-Expedition (1892) am Lake Darlot (wenig nördl. vom 28.**)
bis zu Giles' Route (1875) am Lake GoowaDie (südlich vom 30.°)
vorzudringen 22). Weit gröfser war die Reise, welche David W.
Carnegie von den Coolgardie-Goldfeldern aus angeblich bis zum
Kimberley-Distrikt und der MUndunj? des Fitzroy ausgeführt hat.
Diese Heise müfste ein fast unbekanntes Gebiet durchschnitten
haben; weitere Nachrichten werden mit Spannung erwartetes).
W.OarrBoyd rebte 1895 von dem trockenen Salzsee Lake Carey
in Westaastralien (etwa 39"* 8., 133** 0. Gr.), snerst dem 38."*
£dgend, dann sich nördlicher haltend, bis zur sUdaustralisohen Bahn-
itation Warioa an der Überlandlinie. Das durohrebte Land erschien
Dur mäfaig brauchbar^).
Im Mai 1896 ist eine neue, von A. F. Calvert ausgerüstete
Expedition Tom Orte Cue (37° 25' 8. Br., 117° 52' ö. v. Gr.) auf-
gebrochen.
Sie stand unter Leitung von L, A, Wells und sollte das Werk der Elder-
Bxpedition fortsetzen. Da mehrere Naturforscher teUnahmen, durfte man gute
Erwartangen hegen. Die Reisenden haben nSrdliohe Bichtnng eingeaehlagen, wthr*
iraeinlich ein grofses Stück fast TöUifr unbekannten Wüstenlandes durchquert,
W TOB Warburton gerühraton Joanna Springs (20° 6' 8. Br., 123° 56' ö. v. Gr.)
Mnraieht aafgefttn^ und sind in grofser Not am Fitzroy angekommen. Zwei
JJlifcwer, Charles F. Welle nnd der Qeolog J. W. Jones, sind bei einer
Bmognoszierang nach W verschollen; eine Anfanohnngaezpedition aoU von d«r
Mflndung des Fitzroy aus vordringen 25).
wird immer wahrscheinlicher, dals die nun fast seit 50
Ifil Tmi* v^""' 1896. — 13) GRfG XVIII, 492. — GZ I, 225—31. —
) um XVIII, 356—66. — 16) Map of the Coolgardie Goldhelds. Melbourne u.
" ^n^^ ~~ ^^Bewick, MotemgftOiea Map of tbeW.A.0eldfielda. Sontheni
S VKrc- ^'11 (1896), 573. — 18) Western Australia Goldfields. London 1896. —
) 'ii^E 1896, S98— 422. — 20) xhe Land of Gold. London 1896. Nach Eef.
V ° ^•i'^?^«»Wd PM 1896, LB 532. — 21) The Coolgardie Goldfield. London 1894.
»^ 01 ISQÖ, LB 245. — ^ PM 1896. 46-, K. 1 : 3Mill. —
UT M7 ~ ^hendA 61— G2; K. 1.2MiU. — ^) PM 1896,
* <«7 ; 1897, 47, nnd aahlreiche Notizen in vielen anderen Zeitschriften.
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156 F. Hahn, f ortschritie der Länderknndie in Australien und PoljnMiiD.
Jahren verschollene L e ich h a rd t sehe Expedition wirklich noch
den Nordwesten der Kolonie Westaustralien erreicht hatte.
Baron F. t. Müller verfolgte noch in seiner letzten Lebenszeit den Plan,
4i6 in d«n lataten Jahren wieder aellj^vehtw Sporen dnreh tine UeiM Iipfdi»
tion erforschen an laaaen; sein Tod dürfte die Aussichten auf eine endUeh« Alf*
klärung des Leicbhardt-Rfitsels sehr abgeschwächt haben ^^).
A. Mann aas Sydney entdeckte auf einer Jagdez pedition in dem viisten
Iduide wettUeh und sttdirasllieh von Port Eueln eine bisher unbeachtet i^ebliebeoe
Oase fruchtbaren Landes, anscheinend aber ohne fliefsendes Wasser^'). J. p.
Brocke hat die Qegend an der israelite-Bai beschrieben; seiner Ansicht aaeh
wire der Beoherche-Archipel sehr gut für mancherlei Knltnreo, sowie als Btnt*
toviam in verwerten 'S).
3. SääaiuiraUen und Ifor^ern Tnräory, Eine grobe Karte des
Veuedelten Teile dieser Kolonie gibt Uber die WasBer?eiioigwg9>
anlagen Aufscblule^^), eine andere verseichnet die keineswegs eins
einheitUohe Spurweite beeitxenden Eisenbahnen^).
Aus einem Vortrage J. P. Thomsons in Brisbane erfahren wir einiges
über den Murray und sein Gebiet 31). Der Lake Eyre ist nunmehr als eine De-
pression nachgewiesen worden, sein Südende liegt 11,6 m unter dem Spiegel des
Oaeans bei Niedrigwasaer, die Station Stuarts Oreek attdlieh vom See noch 7,6 m.
Der sehr öde , gelegentlich in seiner Knlturbedoutung sehr überschätzte Salzsee
JUtke Torrens soll dagegen eine Meereshöbe von 30 m besitzen, weit mehr, al»
man bisher annahm ^3). Der Naturforscher £. C. Shilling hat den zwiiehtn
der Flinders- Kette und der Grey^Kette liegenden See Callabonna untersucht ; er
ist eine grofse flache Thonpfanne 33). g. g. Hübbe erforschte 1895 das Land
Bwisohen der Bahnstation Oodnadatta und den Musgravebergen und drang daim
oaeh Weatanstralien tw. Es gelang, Aber die Tomkinson-Eette, die Barlee Spring«,
Aleiander Spring und Mt. Worsnop (allfs aus früheren Expeditionen bekannte
PIStze), nur zuletzt neues Land passierend, wirklich die Coolgardie-Goldfelder zu
erreichen. An einigen Stellen fand man wohl brauchbare Wasserlöcher, im
gMien war aber daa Laad Infoent 8d«M).
Über die sogenannte Horn-Bzpedition naeb der Maodonnell*
Kette, welche eine der rasensebaftlieh ergiebigsten der neueren
Zeit gewesen zu sein scheint, ist sehr rasoh ein ansführlioher Bt-
licht in vier Bänden erschienen^). — Die Forschnngen der nor-
wegischen Expedition unter Knut Dahl erstreckten sich auf das
sogenannte Arnhemland zwischen Port Darwin und dem Golf von
Carpentaria, sodann auf die Umgebung der Roebuck-Bai im Kimberley-
Dietrikt. Es scheinen besonders reiohe ethnographische Ergebnisse
gewonnen zu sein '^^).
Der bekannte Staatsgeolog yon Südaustralicn H. Y. L. Brown ftahr fort,
daa Korthem Territory bis an die fireose Von Qneenaland geologisch in unter-
suchen. Die praktischen Ergebnisse waren weit geringer als die wissenschaft-
liohen37). u. Greffraths kurze Skizze lEfst die höchst ungünstige Situation
des Korthern Territory wieder recht deutlich horyortreten 3^.
26) PM 1895, 223; 1896, 171. — 27) PM 1896, 267 — ^) Austr. Ass. Adr.
Science, Brisbane 1896, VI, 661—69. — 29) jjap of South Australia, sbowing
pnblie worka &c. 1 : 1 lOOOOO. Adelaide 1894. — 30) Map showing the lines ol
railways in S. A. 1894. Beide nach Ref. von Lttddecke PM 1895, LB 797/796.--
31) Scott. GMag. 1895, 646. — 32) 1895, 152; GZ II, 577. — 38) DRfö
XVll, 483. — 34) PM 1896, 214. — 35) ßeport on the Work of the He«
scientific Expedition to Oeatral Australia, London 1896. PM 1897, 47. DRfö
XVII, 482; XVIII, 350 u. v. a. — 3Q) VhQsE 1897, 148-50. ^ f) fii 189«i
147. DRfG XYllI, 490. - ») DKfß XVIU, 81-83.
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Attstralien.
167
4. QumMkmd. Bine Eitenbahnkarta von Qaeensland enthSlt
sieh Angaben Uber die Aiuidehnaiig der Eultaran , sowie über die
Buwobnenehlen^; aulserdem ist eine andere offizidle» jetsi aneb
Kit Nea-Gainea und die benachbarten Archipele om&Mende EartM
in neuer Ausgabe erschienen^). Eins der beeten neueren Reise-
werke hat R. Semon über seine Beobachtungen in Queensland,
auf den Inseln der Torres-Strafse und auf Neu-Guinea herausgegeben;
es werden treffliche allgemeine Bilder von Land und Leuten ent-
worfen'^^). Wichtig ist zwar auch das grofse. gleichfalls Queens-
land und Neu-Guinea zusammenfassende geologische Werk von R.
L.Jack und H. Etheridge, es nimmt jedoch auf die Bedürf-
UMW des Geographen zu wenig Rückdcbt^. A. C. Bioknells
Bfliiewerk besiebt sieb «af den nördlicben Teil der Kolonie, ist
Bbsr siemlidi populär^. J, W. Norman bat eine interessante
BM&b Qbsr Cooks Reise an der Nordostkttste yon Australien beran»-
gege1)eD; wir lernen daraus u. a., dafs man statt Moreton Bay rich-
tiger Morton Bay schreiben müfste^). An der Ostktiste der York-
halbinael, wo es noch mancherlei zu entdecken gibt, wurden zwei
neue Flüsse aufgefunden Näheres ist noch zu erwarten.
Prof. A 1 e X a n d e r Agassi z hat eine Untersuchung des grofsen
Barrierenriffes begonnen Wichtig und auch nicht arm an geo-
graphischen Gesichtspunkten sind A.C. Haddons, W. J. So 1 las'
vsd 6. A. J. Coles Arbeiten über die geologische Beschaffenheit
der kleinen Inseln in der Torres-Strafse.
Es Warden drei Zonen nntcrsehieden ; die weeUfehste enthält Inseln aus
alteren Eruptivgesteinen, die mittlere nur flache Koralleninseln, in der östlichen
gibt es einige erloschene volkaniache Inseln. Das ostaustralische Faltengebirge
Mheiiiti trie sehen Snefs annahm, nach Nea-Guinea hinttbennstreiehen*^.
6. Neu- Süd -Wales. E. P. Pittman gab eine gute geologische
Kirto der Koionie heraus^). In ganz demselben Malastab suid
«Mb BSnteilu&gs- und Eisenbabnkarten erschienen^. Ein scbon
«twas älteres Heft von B. Twynam entbält die Positionsangaben
40 ziemlich gleicbmft&tg über die Kolonie Terteilten, unter Lei-
bng von H. Gopeland astronomisob bestimmten Punkten M).
In den nordwestlichen , früher für sehr unfruchtbar gdialtenen Ebenen der
KMe hat man jetzt» ähnlich wie in der algerischen Sahara, durch Bohrungen
»tt gatas Wiieer enehlonea nnd Bewässerungsanlagen, hergestellt , so dafe sich
iwallmihMah groAe Brlrige eineteUea kSnnenn).
^) Map of Queensland, prepared by the ttaüway Commissioners, 1 : 4 Mill. —
T^.^'^'^^i'sland md British Neu Qnnen, 1 : 1 013760. 10 EL Beide naeh Bef. Ton
LMdecke PM 1895, LB 790 u. 787. — ") Im australisehea Busch und an den
Jwten des Korallenmeeres. Leipzig 1896. — ^) Geology and Paleontology of
ViMBsltiid and New Guinea. Brisbane und London 1892. Nach Ref. von Supan.
m.;^^^^ "~ ^ Travel and Adventore in Kortheni QneeneliDd. London
l ) Proc. and Tr.Queensl. Branch RQS. Australas. XI (1895/96), 1 ff. —
RH Y V ''^^^^» 1896, 147. — *7) Tr. E. Irish Academy,
JQ. XXX, T.XL Bnblm 1894. Nach Ref. v. Philippson PM 1895, LB 246. —
) beological Map of N.S. W., 1 : 1013760» Sydney 1893. Nach Ref. v. Snpes
JiihL« "^^^^ ~~ ^ ^^'^'^ ^«f- ^- Läddecke PM 1895, LB 791/792. —
li IS?**,^**®"^"»««! astronomicaUy &e. Sydney 1892. Nach B«f. t. Lüddecke
« 1895, LB 769, - 81) GZ II, 170-.71.
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Iö8 E, Hahn, Fortschritte der Läaderkande in Australien und Folfnesieo.
H. Biegers Sobüderungen der Stadt Sydney und eines Aus-
flugs in das G^ebiige sind ganz lesenswert; sie enthalten u. a. eine
Ansiebt der bekannten Zicksackbahn in den Blauen Beigen'^. Von
R. Lendenfelds schönem australischen Reisewerk, das sieh
aniser auf Neu •Seeland namentlich auf Neu -Süd -Wales und die
australischen Alpen bezieht, ist eine neue, besondeis in den statisti*
sehen Angaben eigänate Auflage erschienen^).
6. Vfoforiä, Auch aber Victoria liegen swei Übersichtskarten vor:
Eine Eisenbahnkarte in 1:1 013760'^) und eine allerdings der physischen
Geographie nur in geringem Mafse Rechnung tragende Karte in 1 : 500000*5),
die überdem schon 1890 abgeschlossen worden ist, aber noch immer Ton den
nutraliaeli«! Behörden als die beete Spesialkarte Tietorias angeieheii wird.
Meist auf Victoria bezieht sich eine aUerdings vorwiegend geo-
logische, insbesondere auf die Eiszeitsparen eingehende Arbsit von
T.W. Bdgeworth David, die aber doch so viel geographisehe
Bedeutung hat, dafs sie auch hier angeführt werden mufs'^.
7. Tamomm, Bi9$t Norfolk und ZordJBmm-JBud. Die kleine
Arbeit J. Backhonse Walkers aus der Beeiedelnngsgesehiehte
Tasmaniens ist kolonialpolitisch nicht ohne Bedeutung , und zwar
nicht blofs für Tasmanien, sondern auch fttr die selten erwähnte
Insel Norfolk 5^). Über letztere wolle man auch den inbaltreichen
Bericht Uber die Fahrt der „Theti8"58)^ sowie die Notizen des
amerikanischen Konsuls J. Robinson^^), über Lord Howes -InBel
aber wiederum die Reise der „Thetis" vergleichen^).
H. Neu-Gulnes, melanesische und mikronesisohe Gruppen.
I. Es mögen zunächst zwei Werke über eine gröfs&re Anzahl
von Südseeinseln U7id Archipelen erwähnt werden, die auch auf Mela-
nesien Rücksicht nehmen : das Missionswerk von James Alexander^^)
und das auch ein Kapitel über Kaiser Wilhelms - Land und manehe
interessante Abbildung enthaltende Buch von A. Bärsler^^). Auf
Nen-Ouinea bezogen sich von den unter Australien angeführten
Bttchern und Karten die wichtigen Nummern 40, 41 und 42.
2. Über den kartographischen Standpunkt des hoB&idiMhm
YonNm-CfimM hatH. Zondervan im Ansohluis an einen grölseren,
Niederländisch-Indien Überhaupt besprechenden Au&atz einige Be-
merkungen gemacht®). H.yelthuyzen hat mit dem Kriegssobiff
„Borneo'' 1894 dne erfolgreiche Yermeesungsreise an der Südkfiste
M) DRfÖ XVII, 289—97. 351—57. — 53) Australische Reise. 2. Aufl. Inw
brnck 1896. — W) Kailway map of Victoria 1895. — 65) Map of Victoria, BbowiiJ
counties, parUhH a. rdlwaya. Beide iiaeh Ref. v. Lfiddeeke PM 1896, LB 794/793. -
^) Australas. Abs. Adv. Science (Brisbane 1895) VI, 58—98; mit Karten n. An-
wehten. — ö7) The deportation of the Norfolk Isländers to the Derwent in 1808.
Hobart 1896. — bS) i895, 75—77. — ») CR SÖP 1895, 314— IT. -*
«0 PM 1895, 72—74. — «i) The lelanda of the PaciBc. New York 1895. Nacb
Ref. V. Kirchhoff PM 1896, LH 239. — «2) Südsce-Bilder. BerUn 1896. Nach
Bef. V. Kirchhoff PM 1895, LB 789. — M) p|i i896, 192.
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Neu'Guinea.
159
des holländiMhen Anteils anflgeftthrt Eb warde ein an der Mtto-
ding 1600 m breiter Flufii Dewinka, der TieUeioht befahrbar iBt,
ufj^unden and die ganse Küste Ton der Prinz Friedrich Heinricb-
Insal bis sar Orenie yermeflsen^).
8. Sir William Haegregor f&hrt fort, die Landesknnde von
BnM-NM'Guinea in umfossender Weise zu fördern. Sein kurzer
oiNDtierender Bericht von 1896 bezieht sich meist auf die Sitten
and Gebräuche der Bewohner und auf die getroffenen Verwaltnngs-
mafsregeln Seitdem ist ihm, abgesehen von vielen kleineren,
geographisch in der Regel auch nicht ergebnislosen Exkursionen,
DsmeDtlich eine Durchkreuzung der Insel, wenn auch nicht eben
an ihrer breitesten Stelle, geglückt.
Die Expedition folgte dem 1894 erforschten Mambere-FIufs von der Münduig
(alba der denttdien Greose) bis in das Qsellgabiet, tbaraehritt dann das SarateUejr-
Qebirge und die Owen Stanley - Kette, gelangte im Thale des Vanapa oder "Wanaba
bis tD die Käste der Redscarbay und war am 14. Oktober 1896 in Port Moresby
larlekW). Die Beise war ja räumlich nicht sehr grofs, aber wegen der Schwierig-
keit des ßeisens im Innern dar Inaal doch eins aahr anarkannenawerte Leistung.
Unter den übrigen Arbeitan Macgregors sind eine gegen Bevans Angaben viele Ver-
udeniogen aufweisende Karte des Papua -Golfes in 1:350000 und zwei Karten
TM» dir Nordoatkftste (CoUingwood-Bai und Umgebung) herrorsnhaban
J. Chalmers hat seine Erfahrungen abermals in einem hand«
üshsn Bnebe susammengestellty das natiirlioh vleMhoh mit seinen
iltersn Schriften zusammenfSllty aber doch namentlich für Ethno-
graphen beachtenswert Ist^.
Der italienische Naturforscher L. Loria hat seine ethnographi-
wben und naturwissenschaftlichen Studien auf Neu -Guinea nach
7 Jahren abgeschlossen und ist nach Italien zurückgekehrt, so dals
wir gewifs ein umfassendes Werk erwarten dürfen 69).
Die Insel Fergusson in der d'Entrecaateaux- Gruppe ist durch
Macgregor von Nordost nach Südwest durchzogen worden. Das
hinere ist waldig, die Gesteine waren meist vulkanisch "^Ö).
^ 4. Im deutschen Anteil sind zwei gröfsere Expeditionen zu ver-
MflllDen: eine unglücklich abgelaufene und eine erfolgreiche.
^Otto Eblara Tarsuchte 1895 mit einer wohl nicht genügend vorbereiteten
^BQatttion Ton der Bayern -Bnabt am Huon-Golf tna die Insel sn durchreisen,
«k Wirde, wenn auch unter grofsen Schwierigkeiten, die Wasserscheide
Überschritten und der nach S fließende Heath River erreicht. Doch sind Ehlers
TO dsr Untsroffiaiar Pierisg bei dar Flufsfahrt ertrunken, ain Tafl der yom
»»marck- Archipel stammenden Mannschaft erreichte die Miaaionsatation Motu-
«otu tn der SüdkUste. Diaaa kfibna Bdaa tat aonaeh ohne wiaaanachaCUicbe
niauiiflse geblieben
Glücklicher verlief eine zweite Expedition 1896 unter Tappen-
'•ck, C. Lauterbach und Dr. Kersting.
_ 8ia tartolgta nach ainar Torbereitenden Tour au dem nur 14 km toh Stapbasa-
GJ lY^^ ^^^^» — Scott. GMag. 1895, 161—80. — 66) pM 1896, 282.
T u A (1896/97), 157; vgl ebenda 247 die Bemerkungen
a. 0. Forbea. - 67) pM iggs, 271. — «) Pionaar Mfe and Work in Naw
jaiBjft 1877—94. London 1895. Nach Ref. v. Warburg PM 1896, LB 245. —
4«f ö'^' Ebenda 147. — ") Ebanda 46 f. D. Koi.-Bl. 1896,
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•1
i 160 F. Hahn, Fortschritte der Länderkunde in Australien und Polynesien.
■ 4
i
ort entferDten OerUeDgebir^e, dMam 1100 m höbe Spitze erstiegen Wirde, den
.< NuTU in sUdwestticher Richtung aufwärts. Es wurden günstige Ausblicke auf die
. 4000 bis 4300 m hohen Gebirge des Innern gewonnen, dann wurde die Wasser-
' scheide überschritten und der Harau in westlicher Richtung stromabwärts Terfolgt,
der durch ciemlieh stark bewohntes Gebiet flioTst. Bs gefamg anerdingt iMit,
ihn bis zur Mündung zu erforschen, doch ist er wahrscheinlich mit dem Ottilien-
Flufs identisch. Der Rückwep vollzog sich fast auf demselben Wego wie der
Hinmarsch '^2). ßag durchreiste Land machte im ganzen einen günstigen Eindruck.
F. Grabows ky beBcbrieb die Gegend um den Hatzfeldt-Hafen
und sein Hinterland '^^). Über die Nordkiiste des Huon-Golfti
': (K. Gerhards und Hänisch - Hafen) ist auch noch die auf Grund der
Aufnahmen von Ludw. K&rnbaoh entworfene Langhanssdie
Karte sa Tergleiohen^^). Über den äu&ersten sadCstliohen Teil des
deutschen Küstengebiets, besonders den 'Adolf- Hafen (der entgegen
früheren Berichten kein Sülswasser enthält), brachte eine Fahrt d<B
Korvettenkapt Rüdiger manchen nenen Au&ohlulii^^).
. • Der Missionar Qeorg Knnse beschrieh die Insel Erakar (= Dampier-Insel);
er spricht über die Eingeborenen, die Ansegelungsverhältnisse und den seit 1895
wieder thätig gewordenen Vulkan. Auch die etwas östlicher liegende Bich^Ioeel
wird «rvlUint^. Die Bemerkungen t. Lu seh ans über die an 150 km ron dir
EUste Ncu-Quineas entfernte Matty- oder Tiger- Ineel sind fast rein etbao-
graphisch")*
5. Bismarck -Archipel tmd Salomon-Inseln. Das deutsche Kriegfl*
;. scbiff ,,Möve" hat 1B95 Vermessungsarbeiten im deutschen Schutz-
gebiet begonnen. Es sind durch den Astronomen Ür. Hayn dabei
an einer grofsen Zabl von Kiistenpunkten aller Teile des Schutz-
gebiets die geographischen Koordinaten bestimmt worden ''^). Eine
i" wesentliche Erweiterung unserer Kenntnisse von Neu-Pommero be-
^ deutet die Yeröffentlichung der schon 1887 durchgeführten Kfistss-
aufnahme des IPrbrn. Schleinits.
Da die nengewonnoien und die früher als gültig angenommenen Küsten-
mnrisse auf demselben Blatt verglichen werden können, zeigt sich die eingötret«ne
TSUige Umwandlung eehr deutlich ; manche Teile der Nordküste sind kaum wisdei
SU erkennen^.
Auf der Pflanzung Ralun auf der Gazelle- Halbinsel wird dunÄ
Pro£ Dahl aus Kiel eine zoologische Station eingerichtet, yon der
wir gewifs auch manche geographische Ergebnisse erwarten dürfen^.
An der Ostkttste der Gaxelle- Halbinsel hat der Landmesser A.
Roch oll wichtige Entdeckungen gemacht, namentlich den Flofs
Warangoi (Parkinsons Yaangiok) 27 km weit befiAren^i). Der Kauf- ,
mann Parkinson hat die Nord küste der deutschen Insel Bougain- I
▼ille, die ihm einen recht günstigen Eindruck machte» beschrieben ^^)-
Eine neue englische Aufnahrae der Insel Neu- Georgia im englischen Anteil
der Salomen- Inseln zeigt die Küste und die kleinen Nachbarinseln sehr rer-
-) VhGtB 1897, 51—69; Naehr. KaieerWilh.-Land 1896, 86-44 u v a. -
78) PM 1895, 186-90; K. 1:100000. — 74) Ebonda 170; K. 1:250000. -
W) Nachr. K.Wilh.-Land 1895, 23-31. — 76) pm i896, 193—95; K. 1:250000.-
^ VhGaB 1895, 443—49. — 78) Ebenda 1897, 147 £. D. Kol.-Bl. 1896, 499 1.
713. — n) ZGsE XXXI (1896), 187—54; K. 1 : 500000, «ine Tafel mit KUaten-
«nsichten. — 80) VhGsE 1897, 147 u. a. — Sl) PM 1895, 169: K. 1 : 950000. —
D. KoL-Bl. 1896, 46—48.
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M«laii«iieB. KtliroaMiMi.
161
drfni''). Der Ssterreichische Geolog H. Frhr. v. FoullOB-Norbeck ist im
Imeni der Insel Guadalcaoar ermordet irorden^).
6. Neite Helnden und Fidschi- Inseln. Auf der Hebrideninsel
Ambrym bat am 15. Okt. 1894 eine Überaua groikartige Vulkan-
eroption begonnen.
IHet«1b« iat gUldtUeherwdM tob dem engliidieii MtrineolBsier H. B. Pnrey-
Cnit beobachtet und konnte auch durch photographisehe Anfnahmen erlSntert
weiden^ß). Es wäre interessant, zu wiaaen, ob sich an diese insulare Eraption
lieht tach ähnliche atmosphärische &c. Phänomene angeschlossen hab«n, wie an
di^jaiiia TOB 1888 in der SvBdMtctbe.
Basil Thomion 8oh«mt naoli einer Kotiz im GJ eine Art
TonutenfÜlirer fttr die Fidiohi-Inseln geeobrieben in baben^.
7. Nm-CMotiim, Eine anüwrordentlioh Tielseitige und tfiobtige
Arbeit von A. Bernard ist anoh metbodisoh bedeutsam, weil sie
wieder einmal beweist, dab aaob jetst nodb, wie su Bittere Zeit,
tocbtige länderkundliche Werke Ton soloben gesobrieben ' werden
koDDen, die, wie Bemard, dae geecbilderte Land gar nieht eelbet
bsBucht haben
8. Mikronetim. Die Maraball- Inseln sind Ten Dr. E. Stein-
bach in sehr grQndlioher, vielseitiger Weise besprooben wer*
Die üblichen Hundreisen des Landeshauptmanns haben wieder mehrfach statt-
gefunden und wurden im Kolonialblatt kurz geschildert. Im ganzen gewinnt man
darnlbe Bild wie am den frUhorett Boriehten; daa efaei grofaen änfSmigkoit
derluelc, physisch wie ethnographisch, aber aneh eiatr langsam, aber aieher
fortschreitenden günstigen EntwickelnngSO).
Ober die abweichend gebaute Insel Naurn und ihre Höhlen hat Senft wieder
«ige Mitteihngm gemaeht*0, wihrend Jane uetaorolociMho Beobaeiitnifon
Tiriegt^^).
Bei einer der ßundreiseo des Landeshauptmanns Dr. Irmer wurden auch die
n dm EaroUnen gekSrenden Inaein Fonape und Knssaie besucht
III, Polynesisohe Gruppen.
1. C. M. Woodford hat eine ziemlich umfassende Studie über
Gilbe}'t-Inseln veröffentlicht. Er spricht mit besonderer Aus-
nuirlidikeit über die verwickelte Entdeckungsgeschichte der Inseln,
Www über ihre Natur und über die ethnoßraphische Stellung der
Iwiiliner«^.
In der Qnippe der EBüß-JBudn wurden anf Anregung der Royal
bociety BobruDgen Torgenommen, nm auf diese längst sebon vor-
geschlagene Weise die Frage naob der Entstebung der Korallen-
rifie üirer Lösung n&her sn fdbren.
Das englische Kriegsschiff „Penguin" brachte den Geologen Sollas mit
wkrerenjmsenscbaftUcken Begleitern nach der Insel Fonafuti, dock ist man bei
85^ ß?^„^?8^- Adm.-Karte Nr. 2601. PM 1895, 176. — PM 1896, 243. —
flÄft« ^^^^^), 585—602. — 86) piji for Tourists. London o. J. GJ IX
W«R ^iS'' ~ ®^ L' Archipel de la NouYOlle-Calödonie. Paris 1894. — 88) VhGsE
iMR Tf'-^S; Tgl. tach Kirohhoff, Ans allen Welttoü. «7, 1. — ") B.KoL-fiL
IM,. ^^^6» 161- — ^ Witt. Schutzgeb. IX, 101—9. — «) Bboada
*vv-u. 92) I) Kol.-Bl. 1898, 161. — M) GJ VI (1895), 325—50.
Q«ogr. Jahrbncb XX. 11
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16S F. HabB, Portichritt« der Linderkmide in Anttralioi nsd Polynesien.
den BohruDgen nicht über 22 m Tiefe gekommen. Die übrigen wissenschaftlichoD
Ergebnisse waren aber nicht unbedeutend und auch die abgebrochene Bohrung
selbst nicht wertlos, da unter einer starken Bnk Korallenkalks nnerwartetervein
Sand mit nur vereinzelten Korallenblöcken angetroffen wurde Mannigfache
Naehrichten über die Ellice-Inseln überhaupt verdankt man L. Becke, der rieh
lütigere Zeit dort nnfhieftW).
2. Korv.-Kapt. Graf H. Moltke gab anläfslich einer Rundfahrt
in der Samoa-Grtippe einige auch geographisch immerhin verwertbare
Beiträge znr Sogätnweieiing ^6). Leuto. Boyle T. SomeiYiHe
vom obengenanDten englischeD Schiff „Fengom" hat die weaUioh
TOD den Samoa-IoBeln liegende, eigentUeh tchon snr Tooga*Grappe
gereohnete Insel Ninafa (lo<* 34' 8., 175"* 41' w.T.Gr.) beBaoht.
Er bespricht besonders den Zentralsee und die Spuren der vulkani-
schen Eruption von 1886^^. Nördlich von Niuafu liegen die fran-
zösischen Wallis-Inseln y über welche der bisherige Ministerresident
Graf H. Dodun de Keroraar mitteilt, dafs der Nutzen dieser
Inseln für Prankreich sehr gering sei. Wirbelstürme sind häuüg
und die etwa 4000 Einwohner sehr indolent^). Diese Angaben
werden durch den deutschen Kapt. Dreyer lediglich bestätigt 9^).
3. Über den Cool- -Archipel, besonders Rarotonga, sind die Mit-
teilungen von H. G reffrat h zu vergleichen i^). Die zuv Faumotur
Gnippe gehörende, in früheren Zeiten öfter genannte Insel Pitcairn
wurde von Kapt. Graham besucht, der die Zustände recht güostig
Bchüdertioi).
4. Des Rev. H. H. Gowen Werk über Hawaii scheint ziemlicb
populär zu sein 102). J. Palmers Buch gehört der politischen Ge-
legenheitslitteratur an 103) Wichtiger istB. Friedländers Arbeit
Uber den Vulkan Kilauea, den er höchst anschaulich und in wiwn*
Bohaftliob fruchtbarer Weise beschrieben hat^Oi).
Der denteehe Natnrforteher Dr. SehaniniUnd hat aleli naeh der «üb
noch zu der Hawaii- Gruppe gerechneten Inael Laysan begebeilt nm anf diaMB
durch Anhäufung von Guano nach und nach zur geschlossenen Insel j»ewordenen Atoll
besonders die Yogelweit, die hier sehr interessant zu sein scheint, zu studieren ^°^)-
IV. Neu- Seeland und benachbarte Gruppen.
1. D ie neuseeländischen Gelehrten fahren in anerkennenswertor
Weise fort, eich auch mit der Kolonüatiom- und EntdechungsgeschM
ihrer Kolonie zu beschäftigen. T. M. Hocken gab wieder wb'
interessante Beiträge zur Litterat Urgeschichte der Sttdseereisen im
17. und 18. Jahrhundert (besonders für Cook zn beachten) und
brachte aalserdem einen Beitrag snr Geschichte Abel Tasrnsae^^*
»*) Nat. LIV (1896), 201; LV (1896/97), 873 (hier Karte u. Bohrprofil) und
tiL:r ^S^^» 214-I6. — ^) AnnHydr. 1896, 390—92. - ,01 VII
(18»6), 65^71. — «) PM 1897, 46. — »9) ÄnnBydr. 1896, 149. —
1896, 145-46. — 101) Ebenda 291. — W») The Paradiee of the Pacific. London,
schon 1892. Vgl. GJ VU (1896), 566. — 103) Again in Hawaii. Boston 1895.
Wach Eef. t. Weyhe PM 1895, LB 800. — iW) Der Vulkan Küauea auf Hawtti.
Berlin 1896. MB) PM 1896, 147 u. 291. — MB) T,. Proe. HZ. Imtit«*»
XXVU (1S94). 616—8«. — MJ) Ebenda XXVUI (1895), 117-40.
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Nawatluid.
168
A.Hamilton bat aus allen neuseeländischen imd tasmanischen
Berichten die Geschichte eines blutigen Zusammentreffens zwischen
Europäern und Maori am Eingang der heutigen Bucht von Dunedin
festzustellen gesucht; das Gemetzel fand 1817 statt ^^). Der Geo-
graphie nfiher steht denelben A. Hamilton Arbeit über die nea-
Meliiidisohen FSAür, ihre Geichiofate> and ihre BewirtsohaftuDg ^^^),
lÜBe mir nur dnroh eine Anseige im GJ bekannt gewordene Sohrift
scheint gute Nachweise über die MinerahcMtm der KoloniOi femer
gsdogisohe Karten n. dgl. sn enthalten ^^^).
Ein im bekannten CasafdlBohen Verlag erschienenes, sehr reich illustriert««
Cllianitwerk Über Nen-Seeland besteht aus Monographien verschiedener Verfasser,
walehe zum Teil wissenschaftlich unzureichend sind, zum Teil aber auch, wie
Tuckers Beschreibung des Tamwengebieta (mit Abbfldmigeii das Ltndes Tor
ud naoh der £«tastioph« tob 1886), Mhr beaehtenmrtM Mataritl bieten"^.
S. Über die neueren vulkanischen Vorgänge an dem mit Unreeht
früher flir erloschen angesehenen Ruapeha auf der Nurdiiiml berichtet
H. Hill IIS). Viel Beachtung haben wieder die Alpen der smwi
gpfonden. Der Alpinist E. A. Fitz gerald und der Führer Znr-
briggen aus llacugnaga haben 1894/95 eine groike Anzahl von
Gipfeln erstiegen, darunter Mt Sefton , Mt. Haidinger, Mt. Tasman
und auch Mt. Cook. Südlich von Mt. Cook fand sich ein leicht zu-
gänglicher Pafs von der Ost- zur Westseite des Gebirges, den die
KegieruDg Fitzgerald - Pafs genannt hat. Der Mt. Seftoü soll dem
Matterhorn ähnlich sein
Das „NewZealand Alpine Journar* gibt über diese und andere Touren in
an oaesaeliadiMheii Hoebilpeii «rsebSpfenden BeriebtU«), «baito dw kflrtlioh
«Mhienene ausführliche, reich illustrierte Reiaewerk M6). Eine kane Daratelliug
w wichtigsten Expeditionen Fitzgeraltls mit manchen Abbildungen und guter
urto findet man auch im üjiiß). Üme wichtige Ergänzung zu Fitzgeralds Ar-
inin bietst Arthur P. Harpara Bariaht ilbar die im amtliahao Anftvaga Tor^
genoramenen Untersuchungen des Gebirges in den Jahren 1893 — 95. Es wird
^eria auch besonders betont, dafs es sich bei joner Auffindung eines bequemen
»•Hilddit atwa um die erste Durchkreuzung des Gebirges überhaupt handelt "7).
Einige Notizen über den Dusky Sound nahe an der Südweetecke
w Södinsel (besonders tier- und pflanzengeographische) hat K.
Henry mitgeteilt 118).
3. Über die seit 1891 mit Neu -Seeland vereinigten Kermadec-
mdn, auf denen Ende 1894 nur 7 Weifse (1891 noch 19), Farbige
&ber gar nicht lebten, hat H. Greffrath einige Bemerkungen
gegeben 119). ^ *
^ Tr. Plroc. NZ. Institute XXVIII (1895), 141 —47. — Ebenda
-«8. — nO) Papers and reports relating to minerals and mining. Wellington
Vgl. Qj VII (1896), 682. — ui) Nev Zealaad. Pietorial. London 1895.
i.a'isf. Ref. T. Lendenfeld PM 189G, LB 533. — "2) Tr. Proe. NZ. Inst.
(1895), 681—87. — "3) pM i895, 176 u. 270. — "*) Vgl. auch
. Leudenfeids Ref. PM 1896. LB 760. — Climbs in the New Zealand Alps,
^ndon 1896. - lU) yn (1896), 489-Ö0«. — »») PioBoar Work in tlie
Zealand. London 1896. Vgl. GJ IX (1897), 328; Nat. LV (1898/97),
w». - IIB) xr. Proc. NZ. Inat. XXYIII (189Ö), 50—64. — "ö) PM 1896, 264
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164 W. Sievera, Fortschritte der Länderkunde im romtiiiBcheii AmerUcB.
Sehr wichtige ist A. Hamiltons Bericht über seioea Besuch
auf Macq^uarie- Island,
Haaptsacblieh irird die Tier- und PflanzeBwelt der l&sel besclirieben, doch
werden auch einige Bemttrkungen Über den äuTeeren Anblick und die Erfiinchiuiga*
getchichte der einsamen, im April 1811 dureh Ofept. Öirbutt wohl nent bs-
•uchten Insel gegeben i^).
uo) Tr. Froe. NZ. Inet. XXTU (1894), 560—79.
Da8 romanische Amerika (IB95— 87).
Von Prof. Dr. W. Sieyers in Giefsen.
(AbgeeehlosifliL 98. Juni 18e7.)
Westindien.
Die Eotstebung des Westindischen Archipels bebandelt £.
Martini).
Uittelamerika.
1. Die wenig bekannte HalliinBel Nieder-Californien ist zwischen
1885 und 1894 mehrmals ^on GuBtav Bisen und anderen Sand-
lingen der GalifomiMhen Akademie der Winensobaften besuclit
worden. Die sweimonatliche letzte Beise im Herbst 1894 führte
zu einer zusammenfassenden DanteUnng der Geographie der 8fid-
spitze der Halbinsel 2).
£in Öranitmassiv yon über 2000 m Höhe mit Pässen von 900— 1200 m Höhe
ind angeblich sahireichen mächtigen Moränen der Eisseit bildet den Weatea, eine
Kdkateinformation mit Tafelbergea und itefleii Pynmiden den Oiten. Dim-
gem'äfs sind die Oberflächenformen beider Seiten sehr abweichend. Die Ostküste
begleitet vulkanisches Gestein. Der Hauptflufs ist der Rio SanJos*. Das Klim«
ist troeken, dor Regenfall tropisch, vom Juli bis November. Die Vegetation be-
steht hsaptsadiUeh ans Buschwerk uid siedereii BSumeo.
2. Ed. Seier machte im Herbst 1896 eine kurze MittefliiDg
über das Karstgebiet im Distrikt Nenton an der Ghrenze Ton Gua-
temala und Mexico, ein Gebiet früherer hoher Kultur, das jedoch
jetzt bauptsächlush mit Eiobeui Oyprenen und Feigenb&amen be*
standen ist 3).
3. Die Entdeckungen bedeutender Ruinenstädte im Gebiete der
Maya in Yucatan durch Teobert Maler und einer Riesenstadt
nordwestlich von Chilpancingo im Staate Guerrero durch Will.
KlTea haben auch der Geographie Nutzen gebracht, da die dar-
über veröffentUohten Berichte einige Angaben über diese wenig
besnofaten Teile Mittelamerikas enthalten A).
4. Dr. Karl Sapper^^) setzt seine Belsen in Guatemala fort.
Nach anscheinend nur kurzem Aufenthalt in Europa im Herbst
1895 bereiste Sapper im Sommer 1896 von Goban ans das Qoioh^
über Guatemala, Jalapa» Ghiquimula» Puerto Barrios und lavingston,
ni« " ^ — ^ Bbeada 424. — *) asbands MS.
669; Im 1896,' Lb'tW;
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Mittelamerüuu Colombia. Ecntdor.
166
und ferner im Frühling 1896 ebenfalls von Coban auB das Gebirge-
land von Britisch-Honduras.
Veröffentlicht wurden fnswfMhm iwti kleine AblundlmgeB : »»Beitrige tvr
Bflmographie yon Südost- Mexico und Britisch-Honduras", mit einer Karte der
gegenwärtigen Verteilnng der Sprachen in 1 : 4 Mill., und „Vulkane in Salvador und
SUoit-Ouatemala In letzterer Abhandlung werden der Vulkan von Santa Ana,
der Outpaza, der tob 8«& Diego, der Ton Ztenalpa, der Tsborete, der Ton Tecapa
ind der ton Conchagua besprochen und in 1 : 10000 dargestellt; aufserdem sind
eine Karte der Umgebung des Vulkans San Diego in 1 : 100000 und eine Ober«
liehtikarte des Gesamtgebieta in 1 : 1^ Mill. beigegeben. Diese im Anfang 1896
aafMtoDtiii Beobaehtungeii und Unteraneliviigen fVlirteB snr Aufetellvog einer
iltesten Vulkanreihe, die Ton San Vicente bei Zacatecoluca ausgeht und über die
Yalkane Guazapa und San Diego zum Jumay verläuft, während eine jüngste quer
über die üauptspalte vom Ipala zum laalco sieht; die Vulkane der Hauptspalte
lUin an Alter awisehen beiden. DemgealA Tnludtai sieh aneh dtoOberflKehen-
formen; die Vulkane der ülteBten Spalte lind itttk MffltSrt» die der jVngeten haben
Tortrefflich erhaltene einfache Kegel.
Eine gröfsere Arbeit desselben Verfassers in spanischer Sprache
behandelt die physikalische Geographie und Geologie von Yucatan,
Chiapas und Tabasco und ist von mir eingehend in PM 1896,
LB Nr. 776 besprochen worden. Endlich veröffentlichte Sapper
«n •Ugemeiner gehaltenes Buch: „Das nördliche Mittelflmeiika'^
Bnnniebweig 1897, mit 17 Abbildungen und 8 Karten, snm TeQ
nach filf Bfg.-Heft 113, snm Teil neue, wie: „Piodnktbn und
Verkehrswege im nördlusfaen Mittdimeffika**» in ItifHüL, ,,Die
nnabhängigen Indianerstaaten Ton Tnoatan", in 1:3100000, und
beeonders „Indianische Ortsnamen im nördlichen Mittelamerika'*!
m l:2iMill.. und jjHuinenplätze und geo^praphiBche Oitenanien m
QördUohen Mittelamerika 'S in 1 : 3 Mill.
Nicaragua. Eine Übersicht über den Stand der Nioaragoa-
kM«lfrage gibt fl. Pelakowskyß).
Südamerika.
Colmhia. Prof. F. Regel landete im August 1896 in Barren-
qailla und bereiste seit September Antioquia, zunächst die Um-
gebung von Medellin, dann im Oktober das Land zwischen Medellin
und Manizales '^), hierauf den Nordwesten, das Land östlich von Me-
jellin;^ im Januar und Februar führte er die Kundreise Medellin-
l«"ö«iioB-Zaragoza-Cacere8-Medellin aus.
Setmior, 1. In einem Vortrage über die Galapagos- Inseln pcJe«
mwiert Th. Wolf gegen Dr. Baurs Ansicht von der Zugehörige
^eit der Qelapagos-Grappe sum eftdamerikaniiohea Feeiland nnd
die ältere i^ebt Ton der oseaniflob-yalkanisohen Entstebong
^er Inseln anfreobt (s. GJb. XYI, 480). Inswisoben bat Baur
wme Annahme von der Zugehörigkeit der Galapagos zu Zentral-
amerika weiter gestützt, and seine botanischen Sammlungen lind
^^^_K^biü8on und Greenman bearbeitet worden»).
^ä-) Vp'J? 373-85; Pl£ 189«, LB 777. — ^ PM 1896, 220. 243.
1WB, I4« ***** — 8) PM 1896, LB 854. 865; VhGaB
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166 W. SieverSy Fortscliritte der Länderkunde im romanischen Amerika.
2. AuB Reifs' und Stübels „Reisen in ISüdamerika'' ist als ein
weiteres Heft veröffentlicht worden: Das Hochgebirge der Bepublik
Bouador. II. Petrographische UnteTBUchuDgen. 2. Ostkorällere.
Lieferung 1. Berlin 1896. L Die Berge des Ibarra-Beckens und
der Gayambe, bearbeitet von ErnatEach.
In dieser Publikation hat geographischen Wert die Einleitung, geologisch-
geographischer Teil, weil in ihr der Versuch gemacht wird, Wolfs topographische
Notizen mit Beifa' geologischen Erläuterungen zu einem Bilde der Yulkangebiete
SU rertohmelzen. Wenngleieh es für die Geographie nooh imtsbringeDder geweies
wäre, wenn lleifs seibat die Einleitung gsscbrieben hätte, so ist doch auch diese
Art der Publikation erfreulich, weil vermutlich der Text vor dem Druck lleifs'
Billigung erfahren hat. Nach einer allgemeinen Charakteriatik des Beckens von
IbwTK worden im einseloen naeheininder die besonderen Eigratamlicbkeiten te
grofsen Vulkane Cayambo, Mojnndft, Imbabura und der kleineren Cuvilche, Cocha
Loma, Cunra, Casin angegebeni endlich die GordüLera de Angochagua kan be-
handelt.
Peru und BoUvia. 1. Daa dreibändige Werk Middendorfs:
„Peru" liegt jetzt abgeschlossen vor (s. GJb. XVIII, 270).
Band 1 behandelt Lima und die wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse
Limas und Perua, Band II daa Küstenland, Band III daa Hochland. Bas Ganze
ist eigentUeh keine streng ayatematiseh geordnet« Landeskonde von Peru, seideES
die Darstellung der einzelnen Landschaften knilpft an die Beiseronten des Ter»
fasaers an. Im zweiten und dritten Band finden sich allerdings auch als Bin-
leituugen allgemeine geographische Übersichten über die zu behandelnden Landes-
tene; im übrigen iet eine so grofse FttUe reiehen Stoflias im Werke smtrsst,
namentlich archäologische Notizen und Betrachtungen, die dem Verfasser als Arzt
am nächsten lagen, dafs Middendorfs ,,Peru" stets als eine der wichtigsten zu-
sammenhangenden Arbeiten über das Land wird gelten müssen.
2. Die rührigo Greographische Gesellschaft in Lima
setzt im 3. und 4. Bande ihrer Veröffentlichungen die Berichte
Aber kleinere Beisen in Peru fort und enthält einige Abhand-
lungen Aber die Bepaitamentoe Puno Ton M. Basadre und Finra
▼on M. A. Viftas, aowie Aber den Distrikt von Cbanohaoiayo. An
wichtigsten ist aber die bedanerliohe Mitteilnng, dafii die periianiaohe
Regierung keine Mittel mehr zur Herauagabe des KaoUaaBea A.
fiaünondia bewilligt 9),
3. Fand 08 auaftthrliober Berieht über seine im GJb. XYIHj
271 angezeigte Reise nach dem Madre de Dies nnd Beni ist sehr
inhaltsreich.
Im Februar 1893 wurde der Madro de Dios mit Dampfboot und Kähnen
befahren, der Bio Heath, der Inarabari und der Hauptflufa selbst untersucht.
Sodann begab sich die Expedition zu Fufa durch den Urwald am Nordrsnds dtr
Kordillere in einmonatlicbem Marsch nach der kleinen Mission Ixiamus im 6e*
biete der Tacana- Indianer. Der Rückmarsch erfolgte über die Mission Fumapaa»
nach Riveralta. Im November 1893 untersuchte Pando den Orton-Flufsi*^).
4. Um dieselbe Zeit sandte die bolivianische Regierung den
aus seinen Arbeiten über Nord-Bolivia bekannten Manuel V. Balli-
▼ian nach dem Tieflande am Madidi.
Von La Paa begab sich die Expedition zunächst nach dem Hafen Mapiri,
dann den Flufs Blapiri abwirts Uber Huanay nach Bnfenabaqne nnd snm TeU
^ PM 1895, LB 319. — 16) Ebenda 850.
Eeotdor. Fern. Bolivia. Chil«.
167
stt Lande nach Trinidad, zam Teil nfteh Beyes oahe dem Beni, zum Teil aber
mit Ballivian selbst ar. die Mündung des Madidi. Während nun J. L. Munoz
den Madidi untersuchte, fuhr Ballivian selbst auf dem Bcni weiter nordwärta
luk Bibtrdta an dar UlbidiiBg daa Hadv« da DioiU).
5. Dr. M. ühle bereiste 1895 — 96 sa arohäologischen Stadien
im Auftrage der UniTerut&t Philadelphia Bolivia und Pera, sa-
oiobrt die Imelo des Titicaoa, die Umgebang des Seei, Tiahaanacoy
dum das Gebiet von Pacbacamao an der peraanisohen Küste i').
S. Br. H. Polakewsky macht aas den Ministenalbeiichten
TOD 1892 und 1893 wertvolle Mitteilungen über Verkehr und
flandel Bolivias, sowie über die Grenze Bolivias gegen Paraguay.
„Die neue Grenze beginnt 15 km nördlich von Fuerte Olimpo (21° S. Br.)
au reebten Ufer des Paraguay und verläuft in westlicher Bichtang durch deu
diMo bis dahin, wo dar Meridian 61* S8' den Hauptarm daa Pilaouajo trUEt<*l>).
Chile. 1. Über Juan Fernandez berichtet eingehend L. Plate
auf Grund eines zehn wöchentlichen Aufenthalts auf Mas a tierra.
lotensaant ist die Annahme eines nordsüdlich Teriaofenden warmen
G^Btroms der Humboldt-Strömung, wodurch sich der nordohilenisoh-
peruanische Charakter der Fanna dieser oseanischen Inseln erklart
(i. ajb. XVni, 278) lA).
8. Eine Zusammenfusang über den Ausbruch des Vulkans Osl-
buco (s. QJb. XYIU, 371) gibt A. Plagemann in einem Separat-
abdnick ans der „Südamer. Rundsch.'*.
3. Die fiestdgung de8^0O9iM^iM durch Zur briggen undFita-
gerald ist in mehrfacher Beziehung wichtig; denn einmal ist
damit der nach bisheriger Annahme höchste Berg Amerikas erstie-
gen, dann aber auch die höchste auf der Erde durch Bergsteiger
erreichte Höhe erzielt worden; endlich, weil über die vulkanische
Natur des Berges Zweifel bestanden.
Diese siud nach deu bisher eingelaufenen Berichten freilich noch nicht ge-
boben, and aneh die genaua H8he ist noeh nicht bekannt gaworden; die Beatün-
ttiing am 14. Jan. 1897 ergab „über 24000"'; Fitzgerald war in 23000' Hohe
UBgekehrt. Einige Tage später bestieg auch der Geolog Vines den Gipfel und
bootete, dals er aus Porphyr bestehe. Demnach ist der Aconcagua kein
4. Im Januar — Februar 1896 untersuchte P. Stange den
thatigan Peteroa -Vulkan in der Deecabezado*Oruppe, gelangte jedoch
nicht auf den Gipfel. Nach Poehlmann ist das Gestein des
Berges Augitandesit^O).
5. Bei fortschreitender kartographischer Aufnahme des südwest-
chilenischen Archipels zeigt sich immer mehr eine weitgehende
Zfcrsplittprung der anscheinend grofsen Inseln in kleine. Im Dez.
1894 ergab die Aufnahme der Adelaide - Imel durch Kapt. Wilson
dem SchiÖe „Toro" der chilenischen Marine die Existenz eines
^^J^cQipels anstatt einer zusammenhängenden groüseu Insei^ö*),
") PM 1897, LB 181. — VhGsE 1896, 357. — vhGsE 1895, 129;
>;« 1895, 262. ~ 14) VhGsE 1896, 221. — i») Nach neueren Zeitungsnach-
«ü*"!.'- VhGsE 1897, 76. 96. 517. — VhGsE 1897, 206. — i«») PM
*a»p, i4S.
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168 W. BieTen, Fortsehritte der LSnderkvode im ronuischen Amerika.
Ormse swü(^ Chile und Argentma.
1. Der Grenzstreit zwischen Chile und Argentina hat in den
letzten vier bis fünf Jahren der Geographie so grofse Dienste ge-
leistet, dafe, wie H. Polakowsky richtig sagt, hei Fortgang der Sache
in gleichem Ma&e in weiteren vier bis fünf Jahren die pliysikalische
Geographie von Sttdchile und Ai^gentinien jswischen 40 und 52'
S. Br. Tollgtändig bekannt Bein wird.
Einen guten Überbliok über den Verlaaf des Streitet voi
1848/49 an, als zuent Piasis die Grenie wegen seiner Landes-
aufnahme bestimmen mulste, bia 1895 gibt der ffhilenigflhe 8adi>
verständige in der Grenzfrage nnd Chef der GrenzkommissioD
Diego Barros Arana in einem vornehm kesohriebenen Hefte
2. Über den Verlauf der Grenzetreitigkeiten und der Grera-
ahsteckung im einzelnen sind folgende Naehriohten in die Offeat-
liobkeit gelangtes):
Von den vier im Sommer 1894/95 abgegangenen Qronzkommissionen (s. GJb.
ivm, 273) hat die im Feueriand ihre Arbeiten im selben Sommer beendet und
Ton Cabo de Espiritn Santo bit sam Nordnfer des Besgle-Eanals 24 Qren«8teine
gesetzt im Meridian von GS" 34' W. L. Die zweite Subkommiseion in Mittel-
Chile ging TonCauquenee aus und setzte einen Grenzstein auf dem Paso de la Lena.
J^*" .^"? ^.""1 Kommission führten meist nur vorbereitende Arbeiten aus,
(üe dritte legte im Gebiet dss Looto^-Phisses elf PSsse fest. Die ylerte lern-
miBBion unter Fnck und v. Fischer auf chilenischer, Fontana auf argentinischer
Seite arbeitete zwischen dem oberen Tolten und dem Collen Cura (Alumine) 8Üd-
lieh TOB 89 a. Br. ZK« Chilenen zogen von Pucon am ViUarica-See das Pucon-
und Maichin-Thal hinauf und «bersehritten die Wasserseheide auf drei Phs«;
in zweien, Reigolil und Coloco, setzte sie Grenzsteine und führte auf beiden
beiten der Wasserscheide Triangulationen aus. — Der Rückweg wurde durch das
argentmische VaUe de Nonpehuen und den Pafs von Santa Maria (Llaimas) nach
dem Ursprung des Aillipen, eines Zuflusses des Tolten, geDonmen. Naeh Bern«
Arana^ standen 1895 auf der Wasserscheide Grenzsteine aufser auf dem Paso de
'♦^*"*»^!« 1?"^°"^ ^^"^^ Santa Elena. Endüch
»t der bartt^tigte Qrensstein tob 8aa PrÄncisco su erwähnen, über dessen lisb-
Oge oder aniiehtig« Aafttellmig Zireifet erhoben worden sind.
Im ganzen stehen jetzt 13 Grenzateine zwizohen 39^ 36' S. Br.
und 39° 13' S. Br., die H. Steffen in einem Überbliok über die
chüenisch-argentinische Grenzfrage aufeShltW).
Dieser Aufsatz bietet die klarste und neueste Übersicht über die gesamte
arenzfrage und bietet auch geographisch Neues, da er im Abschnitt IV an
«n^i o o^l . ^ Örensgeb.iet der patagonischen Hochebene südüch tob
4Uj is. Br. immer mit Rücksicht auf die Qreaabestimunag elBKehesd bsscbislbt
und von einer vorzüglichen Übersichtskarte des chilenisch -argentinischen Grenz-
gebiets zwischen 40° 30' und 44^ S. Br. in 1 : 1 600000 begleitet ist, die sum
erstenmal einen zusammenfcssenden Überblick über die Reisen Steffens, T. Hsehsn,
^"'"i""' 1892-96 gibt. Auch findet sich daria sine sisssM
erschöpfende Zusammenstellung der Litterator über die Grensfrago.
3. Neben diesen Grenzkommissionen sind aber noch beeondeie
üixpeditionen zur Untersuchung wichtiger Teile der Grenze, alw
namentUohder Gebiete mit unklarer Wasaeracheide, aiugeaandt worden.
laa/'L^M^^iSlf'JL?® C^^^e y la Republica Argentiaa. Santiago
laa». - M) PM 1895, 217. - M) ZGsE 1897, 23-64.
Grenze zwischen Chile und Argentina.
169
Blflw neaeren Bdaen zur AufhelluDg der Fra ;e der Waaser-
Mheide ImOpfen nch wiedemm an den Namen J. Steffena. Die
im QJb. XVUr, 373 bereits aogekfindigte ünteranchnng dee Rio
Paelo fahrte dieser Reisende mit P. Krfiger snsammen vom Janoar
bialfärz 1895 aus^).
55 km Warden auf dem Puelo zu Wasser zurückgelegt, bis zu dem fernsten
Paokte Vidal Qormaz' 1873. Dann folgte ein Landmarsch durch pfadlosen Ur-
mU nd dtreh die Region der WaldverwIlstaBg dnreh Brand, die Seiras qnemadu,
fiber die Lagunen Totoral, Azul, Verde durch die Enge zu den Seen Lage Inferior
und Lago Superior am Fufse der 2000 m hohen Cordillera de los Castillos. Der
Lago Superior ist als Quelle des Puelo anzusehen, hat die Gröfse des Lago Todos
los Santos in Llanquihue und ist vielleicht identisch mit dem Ton B. Litte ent-
deckten Lago Nuevo (s. GJb. XVIU, 273). Von ihm aus wurde der Mandl
noch bis zum fiio Haitenj das breite Thal Yalle Nuero hinauf ausgedehnt, wobei
tie Oeloda de Vtlle Nnero itttn entennal von Sttden erreicht mirde. Diese
Kolonie war in Chile bisher unbekannt; ihre Umgebung ist ein Längsthal mit
Pimpe-Charakter, kleinen Höhenzügen und Cedro-Bäumen, aber ohne Wald. Das
Eigebni« der Reise war die Entdeckong eines Verbindungsweges mit dem oberen
GhiksL Die Rtteki^ aaeb Puerto Mostt erforderte nur iwSlf Tftge.
4b Im folgenden Sommer 1895/96 nntersachte Steffen mit
dflm Fflanzengeographen E. Reiohe den J2to MamOy einen dem
Poelo kurz vor der Laguna Tagnatagaa von Nordosten angehenden
Hebeofla&äi).
Auch dieser entspringt in der 2000 m hohen wasserscheidenden Kordillere, flicfst
durch breite offene ThalebeoeUt mit Herden verwilderten Rindviehs, und durch-
Weht dann die ehUeoisohe Hoehkoidillere in seUnehtartigen Engen. Der Über-
gug ron der Küste naeb den oberen Teilen des Rio Manso- Thals geschah in
1680 m Höhe , nach Argentinien führen breite boqnetes iwisohen den sebroifeB
Hihea der wasserscheidenden Kette hindurch.
6. Im Sommer 1896/97 sind von der chileuischea Regierung
ünlgende ÜnteranohuDgen angeordnet wordenes): J.Steffen, 0.
Fiscber, P. Dusän» W. Bronaart t. Sohellendorf und
A. Horn sollen den Aysen^FIuls, einen der die Kordillere dnreh-
brecheDdeo FlSsse^ bis snr Quelle Terfolgen, dann den Lago Fontana
durchbrechen und nordwftrts den Nahuel Hoapi su erreioben suchen.
P Krüger und Stange haben die üntersuchung der Qaellseen
des Staleufu als Ziel.
Diese letztem haben mit A. Seile vom 24. Dez. 1896 bis 4. März 1897 vom
•■»'»•Fjord ans eine seknndire Kordillerenwasserscheide tiberschritten und hinter
aieier Läcgsthilsr mit 18 Ssen gefnnden. Es gelang, die Quelle des Stalenfd auf-
Manoea und diesen Strom bis zum Thal des 16. Oktober zu befahren. Er erwies
bedeutendster aller westpatagonischen Ströme und mündet wahrscheinlich
•JJJJWMlig, doch erlanbte ihre Instruktion der Untersnehnngs-Expedition leider
WM, Ihn bis zur Mündung an verfolgen. Die Zeichnung des Laufes des Staleufd
1^ "'.»eben Karten erwies sich als Phantasiegebilde. Eine 1200— 1500 m
lelost in Hochsommer nicht ganz schneefreie Kordillere trennt ihn von der
vwagonischen Hoehebene. Der sttdlichste erreiohte Ponkt war 4S* Vl\ S.
6. Als Folgen der Palena-Ezpedition Steffens 1893 sind P. Krfi-
Kors Abbandlangen über die geographischen Qrtsbestimmnngen, die
||][P^^metnB^ nndmeteorolog^enUnteisuehnngen su betraohten^},
IW. VhesB 18M, 814; s. anch P. Krftger, Die baro-
llfifi o«A I'Qfilo - Thals. Valparaiso 1896. — 2i) pm
U Jjj^Jj VhQsß 1896, 148. 316. ~ ^ VhQaE 1897, 70. — 28) PM 1896,
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170 W. Sievers, Fortschritte d«r Länderkunde im romanischen Amerika.
als BirgebniB der noob fröher, Anfang 1893 fallenden Reise J. S tef-
fens das Buch: »,ReIaoion de un viige de Estadio d la Rejioo an-
dina<*, Santiago 1893, mit einer Karte des Gebiets zwischen dem
Lage de Lianqaihue und dem Nahuelhuapi in 1 : 250000 von Oskar
V. Fischer, vier Abhildongen nnd zwei Anhängen von 0. Eiadier
über die kartographischen Arbeiten und R. Pöhlmann über die
Petrographie von LIanquihue.
7. Im November 1893 machte 0. v. Fischer den VerBuch,
von Chile aus den Paso de Vuriloche (Bariloche) zu finden 2*).
Er beaachte den oberen Cochamö, die südlichen Zuflüsse der Rios Blanco,
Espertnia niid Tariloche und glaubt, dafs der Fafa nahe den Quellen de« Bio
Vnriloehe liege.
8. 1895 publisierte P. Ezcurra^) eine Karte des oberes
Chubat-Gebiets ia 1 : 1 Mill. und begleitete sie mit einer Abhand-
lung über die Grensfrage; über diese selbe handelt B. Garsoo.
Daraus ist n. a. zu entnehmen, dafs 30 Kolonisten in einem Ifonat einen
800 km langen Fahrweg von der Kolonie im Valle 16 de Octubre bis Puerto
Modryn erbeut haben und auf diesera Wege Wolle und Häute ausführen, in
dieser Abhandlung wird von ergeatiniaeher Seite als Hanptkette die hobi
westliche, der Küste entlac^' ziehende Andenkctte betrachtet, während die Chi-
lenen M. Vaiderrama und iiamon Sorrano M. die an den Quellen der pazifischen
Plttsse aioh erhebenden, leicht zu durchquerenden Gebirgszüge als solche ansehen.
9. Über R. L istas Reise 1894 nach der Grenzkordillere stebea
genaue Nachrichten noch immer aus.
Dagegen hat deraelbe Seiaende einen aueflUuüehen Bevieht Iber eine btniti
1S90/91 ausgeführte, bisher unbekannt goblieboie Beiee hennagegeben Diese
Expedition führte den Rio Santa Cruz hinauf bis zum Lago Argentino, nahm den
bisher nicht nntersuchten Eio Leona auf und erreichte den Viedma-See Mitte
Dezember. Nach Aufnahne der Sttd- und SUdwestUste des etllnni«ch«D, gefSh^
liehen tiefen blauen Sees sandte Lista die Schiffe zurQck nnd begib sich über
Land an dem erloschenen Payne -Vulkan vorbei zum Lago del Casiillo und dem
oberen Oallegos , von wo der Rückweg zur Küste leicht ist. Nach Lista hab«
der Lago Argentino, der Lago Sarmiento und der Lege del GastiUo westliche Ab-
niisse, die die Kordillere durchschneiden und in den Grofsen Ozean münden.
Diese oft wiederholte Behauptung ist aber bisher nicht bewiesen worden. Neuer-
dings wöl fireilieh Cl. Onelli») im Hir> 1895 den Abflufs des Lago Argentino
nach dem Grofsen Osean entdeckt haben; eein Bericht entbehrt aber jeder 6s-
nauigkeit.
10. Carlos Siewert^) bereiste £nde 1894 die sädwestlichsteD
Teile des Kontinents.
Den Qallegos aufwärts erreichte er zu Lande die grofso, 300 m hohe Ebene,
die sich rom Enie dieses Flusses fast bis zum Grofsen Ozean erstreckt. Yoi
hier gelangte er nordwärts bis zum Payne nnd errelehte auf der Rückreise zwi-
schen der Sierra del Castillo und der Sierra del Sol südlich des Lago Sarmiento
•nf Fahrwegen an Seen und Estancias der Schafaüchtcr, sowie am Fjord
Ultima Esperania Torbei Ponte Arenae.
11. C. Bur meisternd), der Sohn des berühmten A. Burmeiiter,
besuchte 1891/92 ebenfalls die grofsen Seen der südohüsniaelieD
Kordillere.
Zu Lande dem Bio Sinta Gras entlang erreichte er den LegoViedna, fand
27. pu\«ü^ i^^^' ^"^S. ») PM 18»6. 146. - ") PM 1896, LB 800. -
^ PM ?895 LB 74? Argsitino XVII, Heft 7-9. 8. 666-01.-
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Grente swiMben CMe nnd Argeotin». Feuerland.
171
tber im Gegeiuata zu Lista kdse Spur Ton Thätigkeit am Fitsroy oder Chalten-
Talkai. Vom Viedma aus verlief dio BnM durch den Rio Leona zum Lago
Ärgentino, dann über den Rio Scheuen zum Lago San ^Martin, der als Haupt«
qaeliM« des Scheuen angesehen wurde. Der Rückzug wurde am Scheuen und
Bio OUeo enflaof nach SuiU Cruz geuommeiu Die totsten meniohliehen Woh-
nnogen liegen am Scheuen — Bio Ohieo bei OMbeebenem-eik unter 49^ 39' 80"
8. Br., 69" 4' 10" W. L.
12. N. 0. C. Nordenskjöld 30) ist seit Ende 1896 in den
Grenzlandschaften EÖrdlich von 52° S. Br. thätig. N. Cobos ist
Ende 1896 von Puerto Montt nach dem Nahuel Huapi aufgebro-
chen und will von diesem aus den La^o Fontana erreichen, also
umgekehrt wie Steffen.
Bai dieser rafichen Erforschung der Orenzlandschaften zwiBoben
Gbfle und Argentinien ist der AnÜBats von R. A. Philippi^i):
uBemerlraogen fiber die orographisobe und geologische VerBobieden-
beik swisdien Patagonien und Chile" besonderB bemerkenswert!
Patagonien und Feuerland.
1 Über Patagonien hat die Greuzkommis8ion32) des Som-
mers 1894/95 neues Licht verbreitet, da das eigentliche Innere bei
dieser Gelegenheit von Norden nach Süden durchquert worden ist.
Zwei Drittel des neutralen Gebiets im Innern sind Weiden, ein Teil Wald,
im SBden sehr tiel Moor, Morast, GebirgskBmme. Bin 50 — 70 km langer,
ostwestlich verlaufender See, Fragnano, fliefst zum Admiralitätssund durch einen
kmoD, schiffbaren Flufs ab. Durch diesen See wird der ganze Süden des Landes
aufgeschlossen.
^ 2. Im Sommer 1895/96 erforschte N. 0. G. N o r d e u skj öld ^3)
mit d«m Botaniker P. Düsen und dem Zoologen A. Olin Feuer^
Isnd tonSohBt so glazialgeologisoben Zwecken.
Sie unterscheiden drei Teile: das sttdliche waldige Hochgebirgsgebiet , eine
mittlere niedrige Zone mit waldbewachsenen Hügeln und den waldlosen Norden.
Die KordiUere zerfällt wieder in drei Teile, die durch den Admirality - Sund und
Fragnano -See getrennt eind. Talelformen kommen eowohl im Norden wie »neb
m der KordiUere vor, fehlen aber in der Mittelsone. Unter den ^nartaren Ab-
lagerungen ist ein Geschiebethon wichtig, weil er identisch ist mit der Grund-
■^toe des nordeuropäischen Glaaialgebiets. Eine einzige Buchenart, Fagus
PUkilio, «etxt im Osten nnd Norden den Wald inaammen* im Weaten und Sflden
«t er mannigfaltiger. Biiie flberans üppige Moosvegetation ist beseiohnend.
3. Über die gegenwärtigen Zustände an der Magalbaes • Strafse
and die Entwickelung des südlichsten Chile unterrichtet J. B.
^pears in einem guten Buche
Argeniina und Paraguag.
1. Gegenüber früheren Jahren ist in Argentina nur gelinge
»orderung der geographischen Forschungsreisen zu verzeichnen,
^us den Jabren 1891 Ins 1893 sind zwei Reisen des Botaniken
Kurts (s. GXb. XVI, 488) nachzutragen 35).
« , ewte fahrte von Villa Mercedes in der Provinz San Luis nach Rama
vuda bei San Ralael, dem Cerro de la Qaardia und dem Fuente de Nibuil, dann
J°) Ebenda; s. auch VhGsE 1895, 131. 221. — ^i) zQsE 1896, 50—63. —
u{£J} ,18952, 17. — 33) VhGsE 1895, 131. 221., 1896, 433. PM 1896, 200. —
i 1896, LB 295. — 85) ßoi. Acad. Nac. de Cienc. CordobaXIll, S. 171—210.
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172 W. Sievers, fortochritte der Länderkunde im romanisehen Amerika.
den Atael anfvirU (?) bit sn leiner Vereinigung mit dem Salado, und eadüeh
diesen aufwärt« bU au seiner Quelle. Die RückreiM Twlief Uber Bodee Virio
und Malal - liu^ , die Sierra de los Jagueles wieder zur Vereinigung des Atnd
und Salado. — Die sweit« Reise (Deaember 1892 big März 1893) bezweckte eioe
genaue Untenuehung deaaelben Qebiets, also der Kordillere zwischen den f läim
Atuel und Salado und dem Planchon - Pafa. In der Abhaadlmig irird nm die
Vegetation beatimmter Gebiete nach einander behandelt , nämlich der Pampa nad
der Salitralea, der Dünen (Medanoa), der Fiufsufer und Lagunen, der pampinen
Sierren und endlich in der KordiUere der anbandinen, der mittelandinen uud der
oberandmen Region.
2. Wertvoll ist die Zusammenstellang der bisher gemeMn
Höhen in der Argentinischen Republik daroh den leider iniwiadieD
verstorbenen A. Seelstrang^^^.
3. Eine Expedition Lange, Hautbai, Wolff beiente dm
Süden der Provinz Mendosa, San Carlos, San Raiael und Villi
Beitran zu geologisch-geographischem Zweck 87).
MO J^Lf**"?®^"" topographische Karte der Gegend zwischen 34 und
»6 8. Br. in l:öO00O0, eine geologische i^arte der Mine Rafaelito und eine
Xaite dee Beiaewegea.
4. Über die Siurm wn Okmrria md Ana in der Plrovio«
Buenos Aires macht J. Valentin^d) genauere Angaben, fiber die
ÖletBcher der Anden von Kendoza R. Hanthal^), der ihnes
rasches Rückwärtsschreiten suBohreibt. Intereesant ist, dsls die
Gletscher auf der trockenen argentinischen Ostseite nur bis 3800 m,
auf der feuchteren chilenischen Westseite bis 1900 m herabsteigen.
5. Die Sierra Ventana wurde 1895 von N. Alboff«) auf üu»
Vegetation untersucht.
;i 1*"^** }^^^ ^ quaraitiecbe Gebirge ist mit nur geringer Vegetation be-
oeelrt und giealleh banmloi; die hdehaten Pflanzen sind die 1 m hohen Dooi-
Btraucher Colletia longiapin», dae Gepräge geben Oevena, Opnatian, Behiaoaaatii
und der Chanar-Strauch. t v j
6. Die Sierra de Famatina beetieg am 20. Mai 1895 B. Hau-
thal^).
• ^ dafs die höchste Spitze der Nevado Colorado, nicht der NegroOTero
aa^ und bestimmte den hSohaten Gipfel an 6160 m Hohe; doch iat niaht sag«-
geben, wie diese Zahl gewonnen wvrde.
7. J.B. Ambrosetti führte mit Dr. P.Mowno in der iweiten
Hälfte des Jahres 1892 eine Reise nach den Misiones aus, meist
in Flufsfahrten, auf dem Paranä, durch den Salto de Apip^, auf
dem Iguazu^i). .
Die westlichea Zuflüsse des Paranä, besonders das Gebiet des
Munday und Igatimi, untersuchte 1896 Kapt, Jerrmann^).
BratiHm.
1« Das X£nffü-GtUte erweist sich als von grolaer Anziehungfl-
kraft auf Geographen nnd Anthropologen. Der durch seine Fw- .
agangen in Guayana bekannt gewordene Co ndreau hat sich 1896
LR 7?Q ^« Cordoba Xm, S. 4Ö— löO. — »0 18»«.
1895 - ^ PM 1896, LB 798, nach W. Mna. la PUta Yfl,
1896. *i) PM 1895, LB 304. - VhösB 1897, 76.
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Ax^tin«. Brasilien. Amaionu,
173
in das Gebiet des genannten Flusses begeben — Zurückgekehrt
ist bereits die deutsche Expedition der Herren Dr. Herrmaun
Meyer nod Bänke**).
IMeae hat r. d. BtaimiiB Plan, die beiden anderen QneUfltteee des Xingü,
Knh'ene und Ronuro, zu untersnchen , wieder aufgenommen und brach im Mai
1896 Ton Cttjabä nach dem Innern ani. Sie erreichte auerat den znm Tapojos
ihffilliMBden Paranatinga, dann in Satlidiaai Mtridie dm Branro^ der Ua tum
Ziummenflusse mit dem Kulu'ene und BatoTj anfgenommen wvide. Die Befah-
miig des Koluene hinderte die Strömung, seine Untersuchung zu Lande ergab
seine Inferiorität gagenüber dem Bonaro, der als hauptsächlicher Qaellflafs dea
liogi gelten nnb. Dia Bttekkebr nteh Cayab& erfolgte Bnda 1896.
2. Die Geographie des Innern Brasiliens ist auch durch zwei
brasilisohe ünternehmuiigen gefördert worden. Die eine
«pb noh auB dem Plan, auf dem inneren HooUande eine Bnndes-
hanptstadt za grflndeni einem Plan, der nnterdenen wieder anf-
g^en werden uX^).
Die zur Untersuchung dea Gebiets zwischen 47 und 48° W. L, und um 15"
8.Br. 1892/93 ausgeeandte Kommission unter Dr. Cr als, Fimentel, Hussakf
E Ule und Cavalcanti hat in einem umfangreichen Bericht und Atlas wert-
Tolle Beobachtnngen über die Geographie, Geologie, Botanik nnd Zoologie nieder-
gelegt; auch gelang Dr. Ule ein Vorstofs nach den 1700 m hohen Chapadoes doa
Yeadeiros. Die Serra dos Pyreneos wird auf nur 1385 m Höhe angegeben.
3. Ferner bearbeitet seit einigen Jahren eine geographisch-
geologische Kommission unter A. de Abreu Lacerda und
AWaro Astolpho da Silveira den Staat Minas Geraes*^).
Ihrer Thätigkeit sind bereits eine Eeihe wertvoller Abhandlungen entsprangen,
dtB bedeatendate Ergebnia iat aber das Eraeheinin einaa groften AHaa dea Staate
m 1 100000, von dem beraita die BUtter Barbacena, Ibartioga, 8io Joio dal Bai
und Carraacas Torli^en.
Amazonas- GeUet und Guayana.
1. Lber das wenig bekannte Gebiet von Loreto^ der Amazonas-
provinz Penis, machte Falacios liendiburu genauere Mit-
ttUungen*7).
2. Die im GJb. XVIII, 276 angeführte Auswanderung der
MVohner der Kolonie Fozuzu nach Oxobamba beruht auf irrtüm-
«Ärtr Auffassung K. Payers; es sind 1890 — 92 nur einige Familien
•W Pozazu natih Oxobamba verzogen*?).
^3. Über eine im übrigen wenig erfolgreiche Expedition an der
*«»«e von Pera nnd Bolivia berichtet ßamon Paz. Die Reize
verhef von Biberalta den Hadre de Bioe anfwSrta bis zur Mflndnng
^ loambari nnd nahm die Zeit Yom 34. MSrz bis Ende April
1894 in AnBpmdiAS).
1" A-' ^^^^ ^ Oeologie nnd Geographie des franzSsizoli- nieder^
laDdischen Grenzgebiets an den Oberläufen der Flttese Canerenne,
^f^^^^hipur and Yaud berichtet 0. Bronazean»).
— **) VhGsE 1897, 172— »Ä. — «) PM 1896, 2S7. —
/ JJa 1896, LB 792. ^ *7) PM 1897, 45. — *8) Nach Mitteilungen des Herrn
j^^sert, Dannstadt; s. auch v. Schütz-Holzhauscn, „Der Amazonas", 2. Attfl.
«WTg 1895. — 48) PM 1896, LB 301. — «>) VhGsE 1897, 151.
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174 W. Sierers, Fortschritte der Länderkunde im romaniseheD Amerika.
5. Das Gebiet des ober«o Orinoco besuchte Anfang 1895 ö.
HUbner^l).
Er gelangte Ton Eemeralda den Iguapo und Padamo aufwärts zum Maragoaco,
den er bis 2360 m H<ibe erstieg. Eine etva 900 m hohe Felmaiie irar vi-
ersteighch. üeinLach hätte der Maraguaco über 3000 m Höhe und wäre somit
der höchste Gipfel des gesamten Guayana und Brasilien. Den Rückwee nahm
Hübner an I«nde nach dam Iguapo, aodaaii mf der Waiaerverbindung zum Bio
Nagro nad Amaaonaa.
6. Von IfanaoB wurde 1893 eine 815 km lange Strafse durch
den Urwald nach BdaVista am oberen RioBranoo durch Sebaatiäo
Biaz hefgoBteUt^. 761 km davon sind Urwald, der Best BaTune.
Zwischen km 344 und 467 dehnt siöh ein Höhensug von den
EsBequibo-Qoellen her aus.
7. Im Jahre 1894 besti^n J. J. Queloh nnd Lloyd den
Roraima^).
Sie brachen im Juli von eeorgetown auf, errdehtea tm 6. Sept. Kwaimitii,
verliefsen dieses erst wieder am 18. Oktober und gelangten nach 17 Tagen mit
6 Ruhetagen an den Koraima. Hier wurde in 1952 m Höhe das Lager auf-
gaeehlagen und die Hohe der drei ieolierten Piks auf dem Gipfeiplateau zu 2665 m
bestinirrt Auf dem Rückwege brauchte die Ezpeditton awiaahen dem Bonina
und Jkwaimatta nar 11 Tag».
Venezuela.
Im Gegensatz zu dem chilenisch - argentinischen örenzstreit bat
derjenige zwischen Venezuela und Britisch-Guayana keine Bereiche-
rung unserer Kenntnis der noch sehr unerforschten Grenzgebiete
gebracht 5^).
Hdchatene ist dahin die Expedition Chartier zu rechnen , die Anfaog 1895
TOI dem neu gegrVndeten TeneiolaDieehen Grenzposten El Dorado her den Bo-
rairaa erreichte, der bisher immer nur Ton der britischen Seite her besucht vor-
den war.^ Auch die Untersuchung des Rio Araacuro durch eine venezolaniflche
Komraitnon gehört dahin. Im übrigen beschränkt sich die beiderseitige Thätig-
keit meist auf Publikatioii von Aktenattteken aua dem 17. und 18. JahAandart:
dabei sind eine Reihe bisher unbekannter oder unbeachteter Karten und BUiMl
der Holländer und der spanischen Kapuziner zu tage gekommen, durch die jeloeh
mtaere Kenntnis von der Geographie des Landes nicht gefördert wird.
W. Sievers legte in der Darstellung seiner Zweiten Reise in
Venezuela 1892/93 seine auf dieser Reise gemachten wissenschaft-
hdien Beobachtungen nieder 5ö) und veröffentlichte ferner Übersichts-
karten über die Geologie, Tektonik, die Vegetationsformationen, die
YerkehrsverhältnisBe» sowie eine Höhenschichtenkarte des Landes
nördlich dea Orinoco, in denen die Resultate seiner beiden Bam
m Venesuela auBammengeeteUt aind^.
Jan^iri y^o^/V^I^' - ^«^i»*» Soaiadade de e«ognpbia do Bio de
m ^' ^-33. - 63) pM 1895, LB 885. - ^yPM 1896. LB 187.
^ oo; MQGsHamburg XU, 1896. — «) FM 1896, 125. 149. 207.
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Nordameiikft.
176
Nordamerika (1895 und 1896).
Von Prof. Dr. B. Weigand in Strafsborg im filsafs.
Nordamerika im allgemeinen.
Als den Rahmen der hier für die YerteiluDg des Sto£Pee he-
sttteten pofitischeD Gliederaog fiberaolireiteDd haben wir vor allem
difi Uttterrocfanngen zu erwähnen, welche sich mit den der Eisxeit
entstamm enden Oberflaohenformen , sowie mit den durch spätere
TWtikale VerBchiebuDgen bewirkten Veränderungen befassen, also
zwei eng miteinander verknüpfte Probleme zu lösen suchen, für die
das Interesse entschieden noch im Wachsen begriffen ist. S. diese
Ber. Bd. XVIII, y. 252. Es handelt sich besonders um das Land
der fünf grofsen kanadischen Seen ; Forscher der Vereinigten Staaten
teileo sich daher mit den kanadischen Gelehrten in die oben ge-
BtDfite Aufgabe: die Verfolgung der Endmoränen, der Drumlins
und Esker, der Strandlinien der Eiaataaseen, der diesen glazialen
Ssen angehangen Deltabildangen, die Feststellung der Ände-
rungen, welche der Aosflols dieser Wasserbecken erlitt, teils durch
Abschmelzen der Eisdämme, teils dnrch vertikale Bewegungen
des Rodens, — endlich die Bestimmung der Gröfse und des Sinnes
dieser Bewegungen , soweit sie eine Abweichung der Strandlinien
von der Horizontalen bewirkt haben: alle diese Untersuchungen
sind von verschiedenen Seiten in Angriff genommen und liefern
wichtiges Material für die Kenntnis des Reliefs und der Boden-
beechaffenheit der untersuchten Landstriche, insbesondere auch für
dis Verständnis der jetzigen Gestalt der Flulsläufe und Strom-
Wir nennen hier die Arbeiten von P. B. Taylor i) 2), W.
üpham8-7), J.W. Spencer«), R.Chalmers»), F.Leverett»«),
J B. Tyrrell"), T. 0. Chamberlin»»)» «>wie eine zusammen-
«neode Besprechung 18) im JGeol.
Ein Kärtchen mit der DanteUong von sieben Rückzugsstadien des Eisrandes,
Jir Erklärung der acht angenommenen Stauseen der letzten Eiszeit, gibt Up harn«).
a>J Bucht zwischen der Auffassung Uphams und derjenigen Spencers (siebe
^^■^VIU) tit TennitMn; «r gibt eboifidls ein Kirtchen, um die grBbte naeh-
J) Changeg of level in the region of the Great lakes. Brief an J. D. Dana.
iMr' ^' 69-71. — 2) Niagara and the Great Lakes. Am. JSc. 1895.
, M9—70. — •) late glac. or Charoplain Subsidenee and Be-elerstioii of the
öi.LawrenceR. basin. Am. JSc. 1895, I, 1—18. PM 1896. LB 259. — *) Epoche
yy^«8of the Glac. period. Am. JSc. 1895, I, 305— G. — 5) Glac. lake Agassiz.
Ü.8. öeol. SuTv. Mon. XXV. — 6) Xert. and early quart. Baseleveling. Am. Geo-
'ofist XIV, 235-46. — 7) DeparKire of the iee-ebeet fr, the I*iir. lakee. BvU.
TO • 21— 27. — 8) Deform, of Lundy Beach, birth of Lake Eric.
«"• JSc. 1894, XLVU. Bespr. LB 1896, 259. — 9) On the Glac. lake of
J'.*^™««- Am. JSc. 1895, I, 273—75: — Correl. of N.Y. raoraines with
JßHi 1« ^- JSc. 1895, II, 1-20. — 11) Genesis of L. Agassi«.
j^l»96, IV, 811—15. — 12) Übersicht der Glaz.- Bildungen im Miesiwippi-
JÖeol. 1896, IV, 872—76. — 18) JQeol. 1895, III, 349—52.
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176
B. Weigwd, Fortsohritto der Underkiude in Nordttneriln.
glamle Au.breitaüg des Meere» im Gebiete der Kanadischen Seen darzuBtellen
Dieie Arbeit «otkllt aiiio groiM Zihl tob H6henangaben über die beobachtet«,
StrandhnieD sowie eine Schilderong der letzteren und zum Schlnb eine Übflnielit
über die zeitliche Folge der Bildung der einzelnen Strandlinien. N. S. ShalerK)
bespricht m einem allgemeinen Artikel über Strandverschiebungen auch eingeheDd
die Verschiebungen der N.-A. Sttete (8. 158-160). Chalmers«») bestreitet du
A orhandensem eines Eisdararaes bei Quebec und somit des ron Vvhtm §Bgmnh
menen letzten Stausees Lake St. Lawrence und findet das Auftreten nur begchränt-
tar Btokappen auf den Hohen von Neu-üraunschweig und Maine durch die letat«n
Aafitthmen bestätigt. - t yr r eil «) gibt «ine Bantelliuig dei Verlaufes der £ii.
zeit, wonach deren Perioden durch dia Anftreten zuerst einer westlichen Es-
kappe, dos Kordiilerengletschers, dann einer solchen, die in den Ländern westlich
Mr Uiidaoiietey entstand, des Keewatingletschers , drittens des der flalbinsel
Labrador entstammenden Laurentischen Oletsebers (es soll dieser Käme In isiair
Bedeutung beschränkt werden) gebildet sein soUen, deren Nachfolgerin der Jetit-
aeitdie Liskappe Grönlands wäre, also jede folgende Eiskappe im Osten ihrer
VMglBgwin gelegen. Das Verhältnis der Geschiebebildungen und die Herkuoft
Ihres Ma enals werden dabei besonders berilckaiehtigt - Vem Hydrographisd»
Amt zu Washington veröffentlichto SegeliB««iiiiiiKe& fUr den Obem. MioUai-
nnd Huron-See besprechen TMiß). '
Über die Entstehung und Physiographie der Seen von Nord-
amerika gibt ein Werlt toh J. C. ßuBsell W) eine aehr erwOiisobte
Zusammenstellung.
Kergeographie. Die geographische Verbreitung der Batrachier
und Reptilien in Kordamerika behandelt E. D. Cope^^); die Bären-
arten von Nordamerika und ihre geographische Verbreitung bespricht
0. H. MerpiamM) (5 Typen, 12 Arten!).
Anthropogeographie. Hier verdient beeondere ErwiOmneg ik
Anthropometrische Studie von F. Boas 10) fiber HalbblutindiMor.
W. J Hoffmann lieferte wieder Anfnabmen von Mianen):
Assinibwne- und Atsina-Gesandtiohaft in Washington, mit 7 Abbil-
dungen und Bemerkungen über die Pit River - Indianer in
lormen^i), über Shoshoni und Banak in Wyoming22).
Zunächst sind die Karten der Ankerplätze von Mist harbour,
Port Sitka und Sitka Sound der Engl. Admiralität 23) zu erwähnen,
sowie eine Karte der magnetischen Deklination für 1895 seitens
K i,r k^' ^" ^' ^' wissenschaftliche Erforschung folgt haupt-
■äoWich der Küste und begleitet anderseits die Grenzaufnahme. In
OTWerer Hinsicht hat G. M. Dawsons Aufnahme noch eine Berück-
wolltigung erfohreniiö). Dali berichtete über die Untersuchung
der öold-, Kohle- und Lignitvorkommen im Jahre 1895, in Ge-
neinechaft mit G. P. Becker unternommen.
«if w"i ^' ^^95' VI, 141. - ISN, LB 1895, 557a-c. - «) Lakes
606 öriR07 S ' 9 Fig., 21 K. ßespr. Am. JSc. 1896, U,
io lm 8Re 'o^^.*^"- - ^^«t'^- Batr. and llept. A».H.tf
LXVII aoR Jo!^"!* 1003-1026. - iS) Gl. i896, LXX, 83. - i») Gl. 1896,
^) Gl 189i"TTtV^\^^^^' 192-94. - Gl. 1896, LXX, 131-32.-
2* C A S.hMf p n Ir^iJ' "»^^ - ^) 260: 1896. 260. -
; Jiull. Geol. S. Am. 1894. Beipr. LB 189«, 865.
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Britiseh-Nordamerika«
177
BeaoDders der Aufsats: „Geogr. notes in Alaska"^) gibt eine selir ansohau-
lleha SeUMmmg dar Phyaiographie, wihnnd dnr BlialcbUek auf die letaten 90
Jabre^ die miTemünftige Vernichtung des Reichtums an Walen und Bobben
feitoteltt und dem augenblicklich blühenden Lachsfang ein gleiches Schicksal in
Aauicht stellt, anderseits der Hochseefischerei, der Ausbcutoog des Mioeral-
nbUm, MWie dem TonristeoTerkehr eine grofse Zukunft Toraussagt. Die ein-
geborene Beycjlkerung schwindet schnell dahin, noch schneller ihre eigentümlichen
Sitten und Gebräuche , Kleidung und Geräte. Dem steigeuden NahrongsmaDgel
ibnhdfen, hat man neuerdings Lappen mit ikren Benn^rea ift Alaaka angeeieddt»
ab«r bis jatit nur auf den Inseln mit der BinbUrgemig dieeea ^vstieree Bifolg
filtabt.
Sehr lesenswert ist der Reisebericht von J. C. B u b s e 1 1 ^) über
fleine Fahrt den Yukon aufwärts bis zum Lake Lewis und über
den Thlinkitpafs nach Juneau. Über die Verbreitung des Goldes
berichtet 6. F. Becker^^), den Zudrang nach der Umgegend von
Forty Miles Creek und die dort herrschenden Lebensbedingungen
schildert eine Notiz im Globus^). Daselbst ist auch eine zusam-
menftneoda Darstellong der Expeditionen nach dem Mt Elias von
W.Kobelt^i) gegeben. Mit der Grenze gegen Kanada beschäftigen
MliH.Baker^, M'GrathM), G. DavideonM), Landessat«»),
während die Eis- und beeonders Gletecberrerhaltnisse von H. P.
CnskingM), H. F. Reid») und J. 0. Cantwell^) behandelt
werden.
Hochwichtig sind die Schilderungen des Steineises, sowohl am Tukon (Russell)
vii besonders an den Ufern des Kowak , der nach einem Laufe Ton ööO miles
in den Hotham Inlet (am Kotaebve-Snnd) mündet. Die Btovand ist dort ateUm-
weise 15— 50 in mächtig; die 2— Sm dicke Bodenschicht darauf tragt MOOB,
Graa, Gesträuch; der Flufs zerstört das Gebilde schnell. (Cantwell, s. o.)
Anhangsweise erwähnen wir: E. R. Scidraores Appleton-
führer nach Alaska39), den Bericht in FM über den Alaskaband
i«B XI. Census von 1890'^0) und über einen Vortrag von 0. K 1 o t z
«8 dem Ottawa Naturalist über Alaska Die Flora des Chilkat-
ClfbietB» durch die Gebrüder Krause gesammelt, hat in P. Eurti^
«in«D Bearbeiter gefunden.
BiitiBOh - Amerika«
Mit der Ausdehnung der Forsohnngmreiien auf die bisher ver^
nachlässigten Nord- und NordoBtgebiete der Dominion hat sich auch
das Bedürfnis einer Einteilung und Namengebung geltend gemacht;
eine solche ist „vorläufig" im X. Statistioal Year-Book of Canada
ggchaffen worden Labrador, soweit es nioht su Neufundland
PV1 ^ ^- 8- 1—20. — ST) Alaska as It ia and waa 18«6— 96.
"»1^ S^Wash. Bull. XIII, 113—62. Beepr. LB 1896, 264. — 28) ßuU. Am.
J- 8. 27 (1895), 143—60; mit Abb. — ^ JQeol. 1895, III, 960—62. —
fl fi ol'*^' ^^^^» 328. — 31) öl. 1896, LXViL 377—82. — ^ Bull. Am.
1 ° 2» (1896), 18Ö— 46. — 88) Beoti QMMg. 1896, S«. — «) Ebmda 88. —
; J-botograph. Qreazvermessung. PM 1896, LB 560. — 86) Notes on the acrial
iU i!S ^^y» Y. Ac. Sc. XV, 1895. — ^) Glacier Bay and
N.f !r??- ^V^- I^ep. ü. S. Qeol. Surv. 1896, Pt. L — 38) Ice cliffs in Alaska.
üWR i?"^- ^t>- — ai) LB 1896, 267. — «) LB 1896, 258. —
1895, 803. — 42) Bot. Jahrb. 1894. Bespr. LB 1896, 766. — «) 10«» yaar.
«ww» Qov. Print. oflF. 1896. Beapr. Scott. QMag. 1896, 62.
Ö«ogr. Jahrbuck XX. 12
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7cV* 1^^ ~" J 808. — öl) LB 1895, 260. — ^ i^ü i»"»
767. 53) Googr. wmrk of the eeol. Snrv. of Ctattdft in 1896. GJ 1896, YII,
TY • ~ ^ "«^o^-lt of the Geol. Surv. of Canada in 1896. GJ 1897,
iso^ y7?* ~" ^® "öS' »ö^- - ^) LB 1896, 266. — «) Scott. öMag-
löQ^' !>' i*' "*• 147. - ßö) for 1895. Ottawa, e»r. Print «t»
«TEbeÄz^l'is; ®^ - *^ ^^'^^ "
178 B. Weigand, EortMhritte d«r Luidttrkiinde in Nordametikt.
gehört, bildet den Distrikt von Ungarn , der Archipel im Norden des
Amerikanischen Festlandes heifst der Franklindütrtkt, im Westen
dM 186. Meridians liegt der Yukondütnkt^ östlich davon bis zum
110. Meridian der MaAmiieäiiaiM. Die Barren Lands soheinen
Keewatin sageeohlagen za aein.
An Seekarten sind Annahmen der Kosten Ton Britisdh*OoIambia^),
Yancouver Island«), Kanada Labrador und Ifeufiindland^}
darch OfQziere der ü. S., Englands nnd Frankreichs su verzeidUNQ;
nähere Angaben in PM.
Mit der Beschreibung des Gebiete beschäftigt sich Baedeckers
„The Dominion of Canada das gelobt wird; ein wichtiges Ka-
pitel der Physiographie behandelt J. W. Dawsons „The Canadian
Ice-age*'50), Besprechungen über den V. und VI. Rep. Can. GeoL
Surveyöl. 52)^ dessen geographische Ergebnisse der neue Direktor
der Landesaufnahme, G. M. Dawson selbst im zugam-
mengeetellt hat, sowie über G. R. Parkin&5) brachten PM, ebenso
über das Ganadian Gnide Book von C h. R o b e r t s ^6). Wie ParkioB,
behandelt aaofa Ch. Tupper«) die wirtschaftliche Eatwiok«laiig
.Ton Kanada, nnd awar in seiner Jahresanspraohe an die Sohottisohe
Oeogr. GeseUscbaft.
Da diese Bede des High Commissioner for ihe Dominion Meht ra benhaflin
ist, verweisen wir nur nachdrücklich auf den reichen Inhalt, der durch eine Reihe
von Karten: Boates to Canada, political map, surface eievation, surfcce feature«,
tonperatwa. (jnly, jaanary), geology«), rainfell, und grapbiachen Dantdlangia
daa YarlEalna dar bavegUehen Werte argintt wird.
Das Xlth Statist. Year-Book«^ berichtet aber den rapiden For(>
schritt Kanadas auf wirtschaltlicbem Gebiete. An Stadien für die
in Aussieht genommene ITandelslinie England — Hudsonsbai W-
zeichnen wir J. Harris'«)) Aufsatz im GJ, der die Verkürzung
der Reise um zwei Tage, um 1300 miles, die AufschliefsuDg der
NW-Territorien, die Verringerung der Transportkosten des Weizens
um 20 cts für den Scheffel und des Viehs um 3 L für das Stück
als zu erwartende Vorteile des neuen Weges anführt. F. F. Pay ne^l)
nntersucht zu demselben Zweck das Klima der Hudsonsstraise, die
nach Harris 44- Monate im Jahre offen sein soll.
Danaeb kündet sich der Wechsel der Jahreszeit in der iarbe der FlecM« |'
zuerst an im März , und nnn eraebeinen VSgel, Insekten, Pflanaflownelia im Laufe |^
des April und Mai ; aber erst am 1 . Juli beginnt der Sommer, am 20. Juli i»t
das £i8 Überall offen, am ö. August verschwunden ; und schon am 23. Sept. trat
mit Schnee und Froat dar Winter ein, wenn auch das Eis gelegentUet Ws Bade
iJeaember wieder anl^g. Die Beobaabtnngen eratreektan aiah Aber 1884-8«.
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BritiMh-Nordaauiika.
17»
Wir erwähnen hier gleich die Arbeiten von R. Bell, J. B.
Tyrrell, Th. L. Watson über die HebangBerscheinungen der
Hudsonsbailänder.
B»U<») iMidmilyt di« mt Hebung dentni4«B Zflfe im Avmtikn d«r HvA-
undwikiBte and glaubt aus Änderungan des Ankergrundes bei Fk Ohurchill fto;
BebuDg seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts nachweisen zu können;
Ijrrell^), der gleichfalls die fraglichen Gegenden durch den Augenscheio.
Ini^ beetreitet diet. Wttion**) «fn Kfetehen dar Umgebimg der Hudioiit-
liii, die H5he der StnadUnlM Mfgand» vad fUurt die Uttenliur ftW neuen
Hebimgen in Nordamerika an.
Über künstliche Bewässerung hat die Canadian Irrigation Sarvey
einen Bericht für 1895 herausgegeben^), der mit Abbildungen und
Karten in Ottawa 1896 erschienen ist. J. Macoun^^) hat die Wälder
von Ranada, die Verbreitung und das Vorkommen der wichtigen
Bauraarten besprochen,
YulmidütnU. Aufser den bei Alaska angeführten Arbeiten ist
hier W. Pike^*^) mit seinem Buche „Durch den subarktischen
Vald'* SU erwähnen, worin die Kanoefahrt von Pt. Wrangel zu den
PflOyLakes und den Ynkon hinab gesehfldert wird. 0ie jetzigen
yorkehn» und HandeltrerhSltniBse Bchfld«rt femer aneobaidioh A.
B«gg«).
Besonders wichtig sind darin die Mitteilungen ans einem Briefe von Wm.
OgilTie aus Ft. Cadaby, wonach sowohl letzteres wie auch das Goldsucherlagtr
IVvty Mile City auf britischem Gebiet liegen ; zwei Uandelsgesellsohaften besorgen
■ü ihren DampfSen den Personen- toA WareoTerkehr. Bemerkeuwevt tind
auch die Angaben über Temperaturen, über die Überwinterung, die Schwierig-
keiten der Qrenaaufnahroe (nach photo - topographiacher Methode), die Fxeia-
WUltnisie, den Warenumsatz.
Britiuh-Colunihia. Eine Besprechung des Verwaltungsberichts
»B^idi Colombia, its present resources and future possibilitiea''
«eben PIteS). Ebenda^ wird fiber Hiet. of Br. G. from its earL
(ÜBcov. fto. von A. Begg berichtet, wie über eine Karte der Pro-
vinz in 1:1300000, Viotoria BC. 1895 Ton G. Jörgenien.
Die Richtigkeit der Anffiunnng, welche bei der IT. S. Regierung in
^^etreff der Grenzbestimmung des früher Russischen Amerika herrscht,
bestreitet AI. Bein2). Von Karten einzelner Teile des Gebiets
iBt diejenige des westlichen Teils des Kootenaydistrikts'^3) ^.n er-
wähnen, von G. B. Martin im Auftrage der Regierung des Staates
Maammengestellt, mit den Grenzen Kootenay — Shushwap Lake und
^/^•ÖMoze — Provinzgrenze, — Über die wirtschaftlichen Verhalt-
Mie b den letzten Jahren gibt der jährliche Bericht des B.C. Board
tf Trade Anaknnft, dessen letzter Band (für 1896) '^*) besonders die
L «i5_^^ ®^ around Hudson Bay. Am. JSc. 1896,
ie2%7^' ^ the land around Hadaon Bay at present rising? Am. JSo.
iS5* ?» — •*) 0^ wo. eler. 8- wtet of Baflla Lwid. J€teoL
R R r. • ~ ^ ^^P- °f Interior. Gen. Rep. Ottawa 1896. — ««) Pr. a. Tr.
4Ma (1895), 3—20. — 67) Through the subarctic forest. London
Br! r?** ^-2 ^'i — ^ Notes on the Yukon country. Scott. GMag. 1896,
n~ ^ «0^- — W) LB 1896, 267. — «) LB 1896, 766. -
eu. 1895, 488. — 78) 1 . 500000. 1896. Tltd lidke « Scott.
" 1896, 280. - 74) seott. GMag. 1887, 41—42.
12*
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180 B. Weigand, Foxtsohiitte der Laadarknnda in NordaniMrika.
Goldgewinnung, Kohlen, Fischfang, Eisenbahnwesen berücksichtigt.
W. J. Button berichtet unter Beigabe einer Kartenskizze über
den Bergbau im Albernidistrikt auf Vancouver Island. Aub B. C.
GrownlandB Snr?8y ibr 1895 iit am Berioht^^ entnommen, der
den Plan einer demnüdiet zu banenden Eisenbahn von VaddingtoD
den Homathoo B. binanf snm Tatlayooo L., Firaeer- nnd IfeUowHead-
Pabi sowie anm Frederio, nnd mittelst F&hre naoh Ottercove auf
Vanoouver bis Comox, enthält.
Die Verbreitung der Indianerapraofaen in B. C. bebandelt auf
einer Karte in PM '^'^) F. B o a s , dem wir auch einen Aoftats über
die Ethnologie von B. C. in den VhGsE'^ö) verdanken.
"Wichtige Mitteilungen erhalten wir in den geologischen Arbeiten
von ö. M. DawBon*9j über die Verhältnisse auf dem Blatte Kam-
loops, von B. Willis^) über die pleistocäne Geschichte des Pugel
Sound; hauptsächlich geographischen Inhalts sind die Berichte fon
McCornell^l) über die Erforschung des Finlay und OmenieaBiferi
▼on AL BeggS^) ttber Vancouver Island, von W.D. Wilcoz^
über Lake Louise im Kanadischen Felsengebirge.
Finlay (312 miles) und Parsnip bilden den Peac« (7fi7); dit Wasserstwfcl
beträgt über den Gr. Sklavenflufe (240), Grofsen SklaTOnsee (90) und Mackeniie
(965) zuMmmen 2360 miles. Der Omenica ist ein Neben^urs des Finlay. Eine
MMnrtig« Avabreitnng dM Fioky Bthe seiner Quelle »t Toe 4000—5000 Pols
höheren Bergen und zahlreichen Gletschern umgeben. Picea alba nnd Pinus
Murrayana bilden dichten Wald bis 5200 Fufa Höhe. Mangel an Traneport-
mittein hindern die Ausbeutung der reichen Silborschätze. — Der Aafnts tei
Begg gibt simlichat ein» auftthriiehe Gaaehiehto der Entdeckung nnd politischen
Verhältnisse, dann einen Auszug aus dem obengenannten Bericht ron SuttoB,
nämlich die Schilderung des Baues der Insel, sowie der Vorkommen von Gold.—
Wileoz hat mit einigen Freunden von Yate Univ. den Sommannfttttlillt M 3
Banff zn einer topographiseben nnd tlpiniatiecben Erforaebang des kleineo, nm
den Lako Louise gelegenen Teils der Continental Divide benutzt; genau genommen
liegt daa Gebiet in Alberto, an der Grenze von ß. C. Aufser dem Kärtchen ja L
1 : 160000, irelehes die Ansdehnang der gemessenen Höhen, OleticlMr nid IM ^
Wasaerläufe enthält, gibt eine Skizze die Isobnthen des Saea; IBnf Aiiisht«
neigen die kühnen Bergformen und tiefen Canons.
Ihe mittleren Gebiete. Allgemeine Schilderungen der Kanadischen
Ebenen finden wir bei .T. A. Brandes»*), Frank Rassel^),
Somersetöß); das Farmer- und Viehzücbterwesen stellt Dach
eigenen Erfahrungen W. M. E 1 k i ng t o n 87) dar, unter Angabe ▼OB
Auslagen und Einkommen. Über die Indianer in Kanada berichtot
Lemke^). Über Alberta im besondern erhielten wir eine Ab-
76) Victoria BC. 1895. Rep. mining section in Alberni district. — ")
3—99. — 77) PM 1896, 21. — VhGaE 22 (1895), M«-^^*-.":
I
1896, Vlll, 298—99. — 77) pM 1896, 21. — 78) VhGaE 22 (1895), 268—70. — ,
^ Geol. Surr. Canadn, Sep. on the Area of ihe KamloepB map-aheet, BC; witb
maps Nr. 556 u. 557, 427 S. 1896. — 80) Prelim. note on the pleist. bist, ol
Paget Sound. JG 1897, V, 99—100. — 8i) Rep. on the oxplor. of J'^SlfL*"* >
Omeniea Ba. 408., 2 Taf., 1 K. Geol. Surv. Canada, Kep. Vli, 1896. —
on ^ ancouver Island. Scott. GUag. 1896, 885—85. — «) ÖJ 1896, VII, 49—64. - i
°*) Zur Konnzeichnung der Kanadischen Ebenen. Globus 1896, LXIX, 340—«. —
«) Reise durch das nördliche Kanada 1892—94. Globus 1895, LXVIU, 1«. -*
^) The laad of the nnakeg; bespr. LB 1895, 806. — Fire years in Canad»
(farming and ranching); bespr. Scott. GMag. 1895, 543. — ») Unter d«
in Kanada. Ana allen Weltteilen 27 (1886), 879—86.
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BritiMh-Nordamerika. 181
handluDg von G. M. Dawaon^^), und zwar über glaziale Gebilde
des SW. Dazu gehören besonders die Terrassen in den den Eocky
Mts Yorgelagerten, bis 6000 FuJk hoben Poronpiii« Hi]l% im W ans
Gtsteinsmaterial bMtebend, das den Rocky Mta entetammt, während
im 0 das Material anf den Lanrentiachen Qletaoher hinweist, aber
dfiimal ae booh Hegt wie das Laurentiflohe Plateau. Über daa
Klima ?on Alberta achrieb B. F. Stupart^) nach 9]ahrigen Be-
obachtuDgen in Calgary und lljäbrigen in £dmonton.
Auffallend sind die grofsen Unterscliiedo in den Monatsraitteln verschiedener
Jahre, iaabesondere der kältesten Monate Januar und Februar ; der April ist auf»
ftUmd wurm, der wärmste Monat der Juli, auf den ein langer Nachsommer folgt.
Ä. P. Coleman^*) unternahm eine Eeise zu den Quellen des
Athabaaka, entdeckte und benannte mehrere Flüsse und Seen und
fcnd die Höhen nieht ao hoob, wie früher angegeben; betondera
1»imte er keine Gipfel der Höhe nach ala die Berge Kt Hooker nnd
Mt Brown erkennen; erat weiter im SO aoheinen Höhen yon 12000
I» 13000 Fufs aufzutreten.
Im N dea Winnipeg war 1895 und 1896 J. B. TyrrellBS- ^)
thätig; er untersuchte besonders daa Flufsgebiet dea Nelson und
des untern Churchill; die Namen der im Bericht genannten Flüaae
siüd zum Teil neu.
Die südlich davon liegende Red Lake -Gegend, im südw. Keewatin,
mit dem nach SW in den Winnipegsee fliefsenden Berens R., hat
1898 D. B. Do wling93) aufgenommen. Die wichtigste Förderung
der Kanntiua unaerea Gebiets verdanken wir aber den Reisen J. B.
Tjrralla doroh die Barren Gronnda, Uber deren erate aohon berichtet
Warfe GJb. XVm, 255. Weitere lätteratur darfiber a. u. «• »* ^^).
Durch die sweite, Anfang JTuni 1894 tob WiDidpflf ans aagtttrstaae Bell»
wt die Hydrographie dieses bisher ganz unbekannten Landstriches in ihren grofsen
yn geklärt. Der Weg führte im 0 des ersten, 1893 eingeschlagenen und
■ravonkt» tor dem Cheaterfield Inlet zur Küste der Hudsonsbai um. Die Eanoft-
nhrt begann an der Mündung des Saakaehewaa in d«a Winnipegsee, flufsaufwirla
bu Cumberland Houae, dann den Sturgenn R. aufwärts und über Froy Portage
ChurchiU E., dieeen einige Meilen abwärts und den Beindeer B. hinauf, über
den Reindeer Lake naeh N, lam Idaeraten Handelspoaten der HBO, Dv Broehat
«et Hier begann das Yollstandig nnbekannte Gebiet; nach dner Fahrt den
*Jä. aufwärts folgte eine Reihe von 44 Tragstrecken bis zum N fliefsenden
«»Witta R. und Theitaga L. Von hier sUömt der Flufs der Hudsonsbai zu,
m Reuenden gingen aber in NW. Biehtiing anm Kaaba L. nnd den Kasaw B.
™»b, tiberschritten bei 61" N. die Baumgrenze und sandten die Eingebomen
"wttek, da hier das Gebiet der von jenen gefürchteten Eskimo beginnt, zugleich
*a «»biet fast immerwährender Stürme. Bald traf mau die ersten Eskimo, die
als Führer dienten. Nach Überqnereng Ton Tatb-Kyed L. wurde bei 63* 7'
ttw Kazaw R. verlassen und nach Stäf^i^er Tragarbeit FergnaonL. nnd R. er-
«««bt, der bei 62 in die fludsonabai mündet.
«•li?^^** on glac. depos. in S.W. Alberta. JGeol. 1895, III, 507—11. —
iflo, .„*^*"**® °^ Alberta. Canad. Inet. Tr., Oktober 1896; bespr. Scott. GMag.
8nr n - 1896, 176; nach GJ V, 1. — «) Ann.Bep. VII. OeoL
Kttt ^"«P'- 1896, YIII, 299. — qj i895, VI, 438—48; mit
M nlv"" ^ Through the Barren Lands. Paper read, before 0. L. S. Aeaoeiation
«.mr. 1896. Map, Portrait, lUuatr. — PM 1896, 199.
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Ii in ^ ^ — 1896, M8. — ") A great pre„-
iL n 1895, 368. — ^) Explorations in Canada. Bep.
or m Oominr Crown Lands for the ProY. of Ottawa for 1894/95. GJ 1896, VU,
GM J ißcT ^7 GMag. 1895, 427. — loi) iho Labrador peninsiili. Scott.
143-47. - 104) 1895^ 176; naeh Am. N»^ Febr, 1896. - l») 8eott.ßMag.
182 B. Weigand, Fortscliritte der Länderkunde in Nordamerika.
Die Länder im 8 der Hudsonsbai sind hauptsächlich durch R.
Bell weiter erforseht werden. Insbesondere hat er 1895 einen
neuen Floft (Nettoway) entdeckt» der, waaserreioher als der Ottawa,
ans dessen Qnellgebiet nach N flieJet und in die Rupertbei mündet;
dieser soll daher den Kamen „Bell B." ftthien^ ^> B^.
Im Jahre 1896 hat Bell dasselbe Gebiet genauer erldnoht^),
den Nottaway (Noddaway) aufgenommen und vom WaswaoipiL
nach N eine Reise zum Rupertfluls ausgefthrt.
R. Bell 98) hat ferner die Annahme, dafs vor der Eiszeit die LandernB
l^'l?^""'**" bedeutend höher lagen, besonders im Süden, dazu benutzt, einen
▼orglaafaleii ttnk m rekonstmieren, der etwa in der Mitte der Bai nach N und
dann durch die Hndaonastrafae üotk, Dieter Bieienstrom Utta dann dai 7ftelM
Gebiet des jetzigen Lorensstroms gehabt. Ein« Menge eiiiselner Beobeditaig«
aollen die Eichtigkeit der Annahme bestätigen.
K. W. Brock^) trennte sich von Bell, um Tcm Waswsoipi
ostwärts den Mistasaini L. zu erreichen. H. 0. iSulIivan^^) be-
tont besonders die natürlichen Reichtümer des Landes nördlich der
grolsea Wasserscheide zwischen Hudsonsbai und Lorenzstrom; auch
er &nd mehrere unbekannte Seen und Flufsläufe, nördlich vom
Grand Lake Yiotoria, u. a. Shabokoma L., in den von 0 der Mokiskao
mttndet, um nach N abzuflieTsen, in 48** 2ß' N. und 77° 10' W.
Die Provini Ontario soll demn&ofast einen Nationalpark srhaltsB,
um der Fauna und Flora ein Sohntsgebiet xu schaffen; die Be-
zeichnung ist: Algonquio Nat P., die GrGlse auf 1 Blill. aerai
(4000 qkm) bemessen ^^).
Das Land im 0 der Hudsonsbai, jetzt Unffava getauft, ist durch
die Reisen der letzten Jahre von R. Bell, A. F. Low, D. J. V.
Eaton, Hind, Bryant, Stupart, Payne u. s. w. wflsentlioh
genauer bekannt geworden.
1 a FifUIl^*'* wichtig ist die Arbeit von R. Bellio^j, mit einer Karte ia f
1 : 3 168000 und TetaehiedeiieD IHvatrationen , die Karte mit Verbreitungsgreaieii ^
der Baume und Sträucher, geologischen Notizen. Dieselbe Karte findet sich
verkleinert xm Globus 102). j is95^) fuhr A. P. Low den Manicougan B.
▼on eeiner Mündung in den St. Lorenz aufwärts bis zur Wasserscheide und stellte
Met üntcrsuchungon an. 1896M) ging er vom Biehmondgolf an der OaÜdtate
1 *^"?»°f,»^ai längs des Clear Water R. aufwärts zum Clear Water Like (46 »ü.
lang, 20 miL breit), Seal Lake (über 60 mil. ; 1-5 mil.), und über die WaM«^
eeaeide den StlUwater Branch und Koksoak hinab zur Ungavabai.
Für alles Frühere verweisen wir auf die gründliche oben ge-
Zusammenstellung von Bell im Scott. ÖMag. 1895, sowie
PM103) In PM104) befindet sich auch ein Bericht über Ch. B.
üite s Expedition nach der SO-Kfiste von Labrador (Sandwich Bay).
Xarmubrm^ Neufundland, Quebec Sfc. Die Strömungen im Lorenz-
gotf behandelt W. B e 1 1 D a w s o n 105. 106) den Kep. of the Survey
1
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Brituch-Nordamerika.
18S
«f Tid« and Camnts la Oanadian Waten 1894—96. Zur Gm*
logie von NenfiiDdlaiid bringen J. P. Howley^) und G. F.
Wrigbt^) Beiträge; die Veränderungen der Neofiindlaadbank
QDtersucht W. T. Main^^^). Über AntiooBtt^^) werden wir näohat-
d«D einiges Nähere durdi eine Expedition erfahren, weiche von
der jetzigen Besitzerin, einer Gesellschaft, dahin gesandt worden
ist. Über die Oberflächengeologie von 0 -New Brunswick, NW-Nova
Scotia und die Prince Edward - Insel berichtet R. Chalmersm),
über den St. John R. in Maine, Quebec und N. Brunswick W. Bai-
ley'**). Das Leben der Eskimo an der Labradorküste, den Stock-
fisch- und Seehundfang schildert W. T. GrenfelH^^), der als Arzt
dort mehrere Jahre thätig war. Reiseskizzen aus Labrador gab
B. Bach IIA). Die .Physiograpbie und Geologie der Gegend, dar oh
wddie der geplante Kanal Tom Lorenzatrom znm HuronBee fttbren
loU, finden wir von Ella und BarlowilS) dafgeatellt. W. B.
Dawson^) gibt nach Gh>rdon Zahlen über die Verluste an
Menßcbenleben und Vermögen, die in den 18 Jahren von 1870 — 87
entstanden sind und durch Kenntnis der Gezeitenströmungen vielleicht
hätten vermieden werden können, schildert die Errichtung von Sta-
tionen zur Untersuchung und Feststellung der Hoch- uud der Nieder-
WMserzeiten, sowie der Tiefen vor den Häfen und der Strömungen
und führt die vorläufigen Ergebnisse auf. G. F. WrightlO^) be-
tätigt Murrays Meinung, dafs zur Eiszeit den Loreuzstrom hinab
«0 Eiistrom sieb eratreokte, der von den lokalen Höhen nioht be-
«mflnlst war; die Kilate von Labrador leigt nur runde Formen.
W. T. Itain ^ beobaobtete die Neufundlandbank wahrend mehr^
jährigen Aufenthalts auf dem Dampfer „Corean*' der Allen -Linie.
Snt 1859 hat aioh die Geatalt der Bank durch Ablagerungen und
Gisfurchungen wesentlich geändert. Die Kenntnis der einzelnen
Bänke ist aber wichtig für die Schiffahrt, da sie die grofsen Eis-
berge fernhalten. Anticosti 1^0), gröfser als Corsica, ist nur von
500 Personen bewohnt, reich an Wald und Pelztieren, in Bezug
«uf Mineralschätze noch unerforscht.
Vereinigte Staaten.
. ^bysiographie. Über den Wecfaael im Direktorium der (F. d.
Ueol. Sarv. berichten Am. JSe.li<»), GJ^^^ und PMi^); ebenao
IM« currents in Canadian water». — Scott. Gllag.
JL i, currents of the guif of St. Lawrence. — W) Qeology of S.New-
lonndlanl 41 S. St. Joluw 1894. — »») ObMrr. epoe the «Im. phenomena of
«ewfoundland, Labrador and S. Greenland. Am. JSo. 1896, 86-94. — The
Sl" Newfoundland. GJ 1896, Vll, 316. — Scott. GMag. 1895,
to d ~~ T - ^"••'^Se.1897, I, 72—74. — l") LB 1896, 634. — "») Vildag» of
•day (Life and med. work among the fiahermen of Labrador. London 1896.
SSlMi« 5*3. — "*) Deutsche Rundschau 19 (1897), 164—70.—
S iiffü-^*°»'i*i 8«nei X. OtUwa 1895. — "6) Am. JSc. 1896, 1, 142—44. —
1896, YI, 968—60. Yen Markua Baker. — ^LB 19», 661. 809.
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184
B. Weigand, Fortschritte der Länderkunde in Nordamerika.
PMIM) und 8oott.GMag.lW) über die Hemiugabe von National
Oeograpbioal Monographs BeiteoB der Nal.G8oo.
Dm eetantgabiet betreflFen PhydcfprspUe Prooesiee, Phyg. Fettmi, Phyg.
Kegions of U. S. von J. Powell, gröfsere Teile des Gebiets The N. AppslMshisM
von B. Willis und The S. Appalachians von C. W. Hayes. BMchAs «od lUal
HsnbM of the Atltniic Coast von N. S. S haier.
DieRep.der U.S.C. and Geod.Surv. für 1893/94 werden in PM«!)
besprochen, die Rep. der TT.S.Geol. Surv. XVII in Am. JSc.i22).
M. Baker gibt eine kane Geechichte der U. S. Survey,
sohildert dann die neaen Aufgaben nnd beiobreibt den Inbilt mm
abeet (laeferong) des Atlas eingebend. Der Rep. XV (bia 31. Juni
1894) ist noch von Powell berämfgegeben; aeitdem sind Rep. XTI
und XYU erschienen.
Topographie. U. Gannett^^) gab ReeiütB of primny
Triangulation. Eine Übersicht Qber die iraberen Anftiilwnw
hält sein Manuel 124), Eine Besprechung seiner mittleren Höhen dir
U.S. (s. GJb. XVIII, 258) bringen PM125). Aufserdem gab er
ein Kachschlagebuch der g. Lage von Orten der U. S. 126). Seekarten
führten PM auf, und zwar vom Oberen See 127)^ von IllinoiB '28),
Schoodic 129). Atlantischer Küste 130)^ dem Grofsen Seen 13 1). Eine
Karte der U. S. in 1 : 3 984 000 gaben W. und K. A. JohnetoniaS)
in Bdinburgh und London heraus. Über die bisher erscbieDenen
Blätter des groisen Atlas der U. S. siebe Am. JSc.138. 184). Das
GJb. XIX, 1896 giebt am Bnde eine Übersichtskarte Uber die
bisher ersobienenen Blätter der Idef. I— XXIV. Wh werden ae
bei den einseinen Gebieten anffttbren.
Wirtsobaftsgeographie. Über E. IieTassenrs L'sgii-
culture aux E.-TJ. siebe PU^, ttber N. S. Sbalers U.S. Am,^
auch GJ 137). Daselbst sind die Titel der 1895 ersobienenen Arbeitea
über den XI. Zensus angegeben 188). Beiträge zur Geschichte des
Baumwollhandels der V. St. liefert Tb. EllisonlS»), eine Übersicht
der Eisenbahnen L. Paul-Duboisl*«), E. Deckertl^i) Notizen
über die nordamer. Seeschiffahrtskanäle; L, Wuarinl*2) bespricht
die Transportmittel. — Die Ausnutzung der Bodenschätze behandeln
Tb. M. Chatard (Sodalager) 1*3^, E. W. Parker (Asphalt, An-
,ßo ^®^*» — ^ Scott GMag. 1896, 275-76. - LH 18M,
7bb. — ui) Am. JSc. 1897, I, 153—55. — W3) BuH. 122. U. S. Geol. Snn.
i« 811. — 124) Mon. XXII U. S. Geol. Surr. 1893. ßwpr.
i?K * Äep. ü. S. Geol. Surv. 1893. ßeepr. LB 1895,
«65 - 126) Bull. 123. ü. 8. Geol. Snrr. 1895. — ») LB 1895, 261. -
™) LB 1895, 262. _ 129) lb 1895, 263. — 130) LB 1896, 255. -
\lla T^t'^r ^iJ"^ «lö- — ^) Am. JSc. 1895, II, 504. — Am.JSc
iöye, I, 488. — 188) LB 1895, 217. — l») LB 1895, 662. — ^ Bespr.
Keclus zugleich mit den entspr. Arbeiten Toa Whitney und BatMl. in ÖJ 1895.
ik 7nV~ n r 564-65; anch Scott. GMag. 1895, 645. -
; OT «eschickte des Baumwolliiandols in den Verein. Staaten; über», von
de fer aux Etats-Uma. Paris 1896. BaH*.
Uni« r!; ^ 189^' - ^*2) Leemoyens de transport aux EtaU-
ia Äi^wi i"'''* 551-59. ~ 1«) The satnnl Soda depoiiti oftlw U.S.,
u mnkUa Jonmal 139 (1896).
Vereinigte Staaten. Neu-fingland-Staaten.
186
tiBum, Platin, Schwefel, Pyrit) i^^), H. Riei (Thonindostrie)
K. 8 h »1er (Torf)i^6)^ j. m. Swank (Stahl nnd Bieen)!^?), j.
B. Weeks (Koke, Mangan, Gas, Petfolenm)!^; die Bewinerung
ind BMoedelung des Westens bespricht F. H. Newell^^^-
Tiergeographie. T. S. Falmer^^^) hat die VerbreituDg der
Kanin chenarten, 0, fiango^^ die des Lepus silvaticus behandelt.
Anthropogeographie. Steffens ^^3) giebt einen Bericht
zur Stntistik der Negerbevölkerung der V. St. nach G. Gannet. —
Uber die Reschäftigung der Indianer findet sich eine Notiz im
Globus ^^). Das Verschwinden der Reservationen in Utah, IdabOj
Dakota, Oregon wird im Bull. GSAm. ^^5) besprochen. Zum Schlufs
geben wir nach den Titel; C. H. Tyler Townsend: On
tbe Bio-geograpby of If ezioo, Tezaa» New Mexico and Arizona.
Neu-England-Staaten.
An Referaten über schon früher im GJb. erwähnte Arbeiten
fuhren wir diejenigen in PM über H. L. Marindins^'^^) TTnter-
süchungen der Küstenlinien an, sowie über L, V. PirsBOUS^^)
Beschreibung von Conanicut.
Mit der Darstellung der physischen Geographie des Südens von
Hea-Bngland beschäftigt sich M. W. Davis i^^} in einer der Geo-
gn|ilu8ohen Monographien. Die Eliatenformen des Gebiets werden
von M. W. BavisUO) und F. P. GuiliTerl^i) besprochen und
erklärt. Auch 0. 0. M'arshl^ beschäftigt sich mit der Gestalt
eines Teiles d icser Küste. Die Fox Islands, Maine, untersucht G.
O.Smith 163), — Die Kenntnis der Flüsse förderten Dav. Porter^«)
und J. W. Baileyißö). Mit der Erklärung der Oberflächenformen,
soweit sie der letzten Eisbedeckung entstammen , beschäftigen sich
B. K Emer8onl66)^ G. H. Bartonl67)^ W 0 od ward und Mar-
buti68), j. w. Danaiö9), mit den Green Mta. T. Nelson
P«le"0) und R. Pumpellyi^l).
"*) XVI. Ann. Bep. ü. B. Geol. Surr. 1895. — M») Daae. — ^ Daaa. —
V R n ~ P^^^ic lande and their water supply. XVI. Bq^.
1501 TV. ' 459—533; bespr. Scott. GMag. 1896, 321—22. —
J rhe Hydrography in the ü. 8., in Isat. G. Mag. 7 (1896), 146—50. — ^^i) The
Mh p'^ °f U. 8., 81 8., S Taf. U. 8. Dap. Agiie. Ball. VU, 1896. —
^160 ^^'' distrib. E. races of the Cottontail, in Proc. Boiton S. Nat. Hist. 26
TTv '„i^*~^*- — ^ ölobua 1895, LXVII, 258—67. — l") Öiobus 1896,
jjÄi 20. — W) BtiU.Q8AiB. XXVI, Nr. 83. — i«) GJ i896, VII, 888. —
9 N J^^^' ^- 568. — 168) LB 1895, 569. — «») phyg. Geography of
i^^Vf-öglaad, Nat. Geogr. Mon. Bespr. Scott. GMag. 1896, 276. — Plains
?JIr5* »ttbaerial denudation. BuU.QeoL 8. Am. VII, 377—98. — i") Cuapate
JWMiaiU BullGeol, 8. Am. VII, 1896, 899—489. — öaology of Block laland,
itei n ■ 295-98. 375-77. — »«3) The geology of Fox Islands.
««g.-DiB8. Hopkins üniT. 1896. Mit Karte. — i^) The flow of Connecticut R.
m Vi^**^*^» 579-82. — l«6) The St. John ß. in Maine &c., in LB 1896,
_ the geology 9t Old Hanpahir» 00., Maaa , BuU.Geol. 8. Am. VII,
8— Ii 1 ^° glacial origin of Channels in drumlins. Bull. Gcol. S. Am VI,
MtoLlv"«^ The Qneen's R. moraine in Rhode Island; mit Taf. u. Kartchen.
«w. IV, 891—708. — 169) On New England and the upper Miaaiaa. baaiii during
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186
B. Weigand, Fortschritte der Ländorkando iu Kordamerika.
QiilliT«y fuhrt tu nnterem QeU«te betcfadm Sandpoint in Ktm^iMtt^
bay alt Typus für sein tidal Cuspate Foreland an, also einen durch die Fiatwirbel
in engen Buchten gebildeten Vorsprung der Küste zwischen ewei flachen Buchten;
ebenso Gaspee point, ebenda, für diejenige Form, bei der zwei sum Laude kon-
Taxa Mahraagan «Ina Lagima afaiaahliafaaB. Naeh Ilarah iat Black blawl, ia4ir
ostlichen Verlängerung Ton Long Island, nicht blofs Best der grorsen Endmoräne,
die beide Inseln bpdeekt und ihre Gestalt bedingt, sondern zeigt als Ünterlige
Thone, die nach dem Verfasser in der Hauptmasse jurassisch sind und all
SOftiTMaarliUdiingaik aina Batlieh gatagane Kttataiibarra daa meeoBaisehaa Koatinanti
fordern. Gleiches zeigte Rieh auf Martha's Vineyard. Porter will aus 25j5hrifai
Beobachtungen zeigen, dafs der Connecticut K. trotz der gewaltigen in Beinen
Gebiete Torgenommenen Abholsungeu keine Abnahme der Waasermenge seigt.
Bailey» Emerson und Bartoo bdhandaln die Verbreitung and Entstehung der
Druralins in Massachusetts; interessant ist besonders bei dem letzteren Autor die
Schilderung der tiefen Kanäle, die manche Drumlins iu deren Laogaerstreckaag teil*
weise darehaidhen und schon wahrend der Eisbedeckong entstanden aeia mlliNi.
W. M. Davis "2) und N. S. Shaler^^^) bringen Angaben
über die nutzbaren Gesteine des Gebiets.
Übrige aUantisohe und Golf- Staaten.
Von grölsere Gebiete mnfasBenden Arbeiten enrilhnen wir die m
B. Willis"*), C. W. HayesWA») and A. Keith»»), M. R. Camp-
bell"») über das Appalachengebirge, J. W. Spencer"^) über
die zur Tertiärzeit erfolgte Senkung des SO des nordamerikanischen
Festlandes, F. P. Gulliver "8) und Gl. Abbe "9) über Caspate
Forelands, N. S. Shaler^) über Beachee and Tidal marshes of
the Atlantic coast.
Willis und Hayes geben eine Beschreibung der Hauptoberfläcbenformen dei be»
handelten Gebirges, die Erklärung der Entstehung der jetzigen Oealalk dwoh die Ab-
tragung, die Art dar Anffassnng des Syatems, and eine Untersuchung daa VarhältniMei
der Äppalachian zur Eesiedelung des Landes. A. Keith geht naher auf die ein-
seinen Erosionsepochen des üebirgssystems ein. Campbell bespricht in seinen
Anfaatae Uber inderangen dar WaaaMilSnfe einige Beispiele daron in dea Ap]A-
lachian. — Gulliver führt als Beispiele tob Oorrent enapa die KttotaaroriprlBp
Kap Hatteras, Lookout, Fear und Canaveral an.
New York. C. W. Bardeen»81) gab eine Beschreibung des
„Empire State", R. S. Tarri82) ©ine physische Geographie mit
Karten, H. L. Fairohildi83) eine solche von Monroe Co. uod
the glac. period. LH 1896. 566. — "O) struotural detoils of the GreeaM*» regjj*
and E. N.Y. XVi. Bap. U. 8. GeoU Barr. 1, 648—70 — "i) Geology of JM
Green Mts in Mass. Mon. XXIU. ü. S. Geol. Surv. — »72) The Quarries la W
lava beds, Meriden, Conn., in Am. JSc. 1896, I, 1—13. — Oaology of
read bnilding stones of Masa., mit vielen Abb. XVI. Bep. ü. 8. Oael. Sur j
Pt. II, 283— — 174) The northani -Appalaahiana. Nat. G. Monographs: >eff
York &c. Ära Book Comp 1895. — "U) The southem Appalacbians. öiw»«
yorherg. Anm. — Wö) gome sUges of Äppalachian eroaion. Geol. S. Am.
"») Drainaga modiflaationa. III. Beispiele: Appalaehfaa i^eol
666-78. - 1T7) Bull. Geol. 8 Am. V. Uespr. LB 1896, 270. - CuspaW
Eorelands. Bull. Geol. S. Ära. Vll, 399—422. — i^O) Remarks on Cuspate tap»
0*«>lh»a coast. Vx. Boston 8., Nr. 11, 1894. Bespr. LB 1896, 772.
ISO) Scott. GMag. 1898, 276. — ») LB 1896. «68. — ^) The physical bto-
graphy of N.Y.stote, aiahaBaU.Am.G.S.«8{1896),99-lM. - ^ Pr.Bochester
Ac. Ba. III, 1896.
Atkntisehe und Qolf •Staaten.
187
Umgegend. Die AusdebDUDg und Entstehung der Glazialgebüde in
diesem Stoate behandeln H. L. Fairohild^' A. P. Brig-
bAmi»), &.K.Gilberti^), B. 8. Tarrl^A); die Kartieruiig H.
Oannettl^ Die Arbeiten ▼od J. W. Spencer^l) fiber die
Sauer des Niagara enduenen gesammelt, ergänzt nnd vermehrt in
Baehform von der KommlBsion der N. Y. State Reservation at Nia-
gara in ihrem 11. Berichte; dasselbe Thema behandelte 6. K. Gil-
bert^^) in einer der geographischen Monographien. Daran reihte
sich eine Arbeit über die Nutzbarmachung des Niagara von G.
Forbes^^^)^ Eine ökonomisch-geologische Karte des Staates gab F.
J.H. Merrill 194^ ; über die Thonindustrien berichtete 11. Kies^^^).
New Jersey. PMl^^- 197) berichten über die Veröffentlichungen
des Staatsgeologen 1894 und 1895. R. D. Salisbury be-
Mbroibt und onteraohttdet die Oberfläohengebilde (Sande fto.) des
aildlinheD Teils and einen einstigen Glazialaee, Lake Paaaaio^
imH. Über Wasserftthrnng, Wasserkräfte fto. macht C. A. Ver-
meale^ Angaben. H. Gannett^l) gab ein Verzeichnis der
Kamen auf der Karte im 118. BulL d. ü. S. Gcol. Sarv.
Für Pennsyhamm kennen wir nur die allerdings sehr interes-
santen Untersuchungen von E. H. William 8^02) über die S-Grenze
der Eisdecke, von einem Kärtchen begleitet, erwähnen. Es handelt
sich um das Eindringen der Eiskappe in die Faltenzüge der Appa-
lachen.
Über Mm-yland ist der 2. der in Zwischenräumen von 2 Jahren
m TsrSffentlichenden Berichte ^^^) über Klima und Physiographie
owliienen.
Über Teile von Virgma^ O^orgüt, Temettte berichten die Br-
l'fntonugen lu den bisher erschienenen Idefernngen des IT. S. Geol.
Aflas; Fol II Binggold, lY Kingston, VI Chattanooga, YUI Se-
Oladal lakea in W. N. Y., Lake Newberry, the successor of L. Warrea.
Bull. Am. Qeol. S. VI, 357—74; mit Karte u. Abb. — ^85) pour gmt kamu area«
of W.N.Y. JGeol. IV, 129—59. — 188) shore lines of L.Warren and of a lower
Water level in W. C. N. Y. JGeol. V, 106—7. — ^) Drift bowldera between
Hi Holiavk nd Snaquehamah Rs. An. XSe. 1895, 1, 218—228; mit KSrtehM. —
^ Old tracks of Brian drainage. W. N. Y. JGeol. 1897, V, 109—10. — Geol.
» Chantanqua (N. Y.) grape belt. Top. and struct. featnre« of the land
* «f Lake Brie. Bull. 109. Comeli üniy. Agric. exper. Station. — The
>MW»8 of H.r. ttata. BuU, Am. 0. 8. 27 (1895). 21—2«. — >») Duration of
»lagara raQs. 126 S , 27 Fig., « Taf. — Niagara falls and their history.
«at. G. MflMgyapha. S. auch Anm. 174. — 1^3) Hamessing Niagara falle, ia
™™«4^a magaaine 1895, 430—44. S. auch GZ II, H. 5, oder Scott. OHag.
1896, 431. _ 194) Economic Md geological map of N. Y. state. 15 mls to 1 inch.
«»pr. Am. J8c. 1895, U, 505. — "ß) Clay industriee of N. Y. aus N. Y. State
1895, 8. 96—262; mit III. — i««) LB 1896, 271. Dasselbe nochmals voa
»M» Referenten beaproehen 1896, 587. — LB 18M, 638. — >") The
wface formations of S. N. J. Bespr. Am. JSc. 1895, I, 157—59. — 1») Lake
2*8MC, an extinct glac. lake in N. N. J. JGeol. III, 1895, 533—60; mit Kärt-
Rep. on water sapply, water power, flow of streams &c. Beapr.
J-B 1896, 272. — ia> Geogr. dietionary of W. J. BnlL 118. U, B. Goal. Surv.
im. - 203) j^otgg jj^g g j.j^^ ^ ^ Pennsylvania. Am. JSc. 1895, I,
"4—85; mit Kärtchen. — 203) The climatology and physical features of Mary-
110 8., 5 K. Baltimore 1896. lld biennial rep. Md. sUte weather bor.
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188 B. Weigand, FortBohritte der Länderkunde in Noidamenka.
wanee, Bümtlioh in Georgia und Tennesee, X, Harpers JFerry,
Xin Frederiksburg, XIV Staunten in Virginia gelegen.
Fknäa betreffen Arbeiten von J. N. Mac Goe igle^W) A
-A-gaBBix^Oö), F. N. Cü8hing206)^ j. jg. ßrowne207), y. Wat-
teyne**).
Mac Gonigle beschreibt ala enmdlag« eoefami Kalkatihi uü SinUSeii«
nnd Hohlen, unterscheidet von 0 nach W drei Zonen: 1) Sandflgeben, 2) 9m-
regon, 3) Laganenkttste. Ägassiz findet in der Bildung der Keys und Marquesa»
nm Atoll, keine Senkung angedeutet, sondern sieht nur mechaniBche und chemisolie
Wirkung des SeewasserB auf dünenartige BUeken, die frfther ftr Riffe gehiata
worden, m Wirklichkeit aber äolische Bildungen sind. Cushing verfolgte aNUf
logische Zwecke; interessant ist seine Schilderung künstlicher Muschelinseln.
Über Alabama siehe die Arbeiten von A. M. Gibeon^O»)« Dig
Coosa- Steinkohlengebiet, und E. A. Smith2l0), Johnston und
Langdon über den in Albama gelegenen Teil der coastal plaia.
r
Innere Staaten.
Das ganze Gebiet umfassen die Untersuohmigen über den
Mississippi von J. L. Greenleaf 211), C. M. TownsendZW), aod
ebenso erstrecken sich die verwandten Arbeiten von P. H. Ne-
wel 1213) über die Staatsländereien und ihre Wasservorräte, von p
Rob. Kay 214) über den Ursprung des Wassers in einem Teile der
Qreat Piaina auf gröfsere Teile des Gebiets. Wir schliefsen daran
diejenigen Arbeiten, welche sich auf beschränktem Gebiete mit der-
Mlben, augenblieldich im Vordergrunde des Interesses stehenden
IVage naoh der Menge verfügbaren Wassers in den trockenen Ge-
bieten beschäftigen, nämlich von A. P. DaviflSU) ttber den Kanna-
fiuTs, von G. E. Gilbert^i^ Uber Grandwaner im ArkanMsthak^
I^everettSiT) über die WasBersohätie in DlinoiB, wn G.
Fowke^i«) über vorglaziale und gegenwärtige Wasserläufe in Ohio,
über den Ursprung des untern Mississippi von L. 8. GriBWold*»»)^
von J. B. Mead220)^ ^ rp^ HillMl).
aosVxf? ^•'*?»- ^ Nat. GMag. for De«. 1896. Bespr. Scott. GMag. 1897, 92-93. -
aoßl ^r^^^J^^t*»« '"f of Florida (letter to J.D.D«»). Am. JSe. 1895, 1, 154-W.-
^?1oa^^ ~ the gulf by rtil to Key West. In Nat. GMag.
T« ;o«i' — ^) 1806, 774a «. b. _ 209) The Coosa coalfield Alab. .
Jt, *9m ^ ^®P' the geology of the Coastal piain, Alab. LB 1896, g
54 1 . 211) The hy drology of Mluisaippi. Am. JSe. 1896, II, «9-46. - «") Ol ?
the uifluence of the basin of the Ifiasissippi B. oll ita flood heights. Ann. Rep. Z
um« fingin. ü. S. Army 1895. — SM) The public lands and their water supplj. *
t\i' w«>I- flttrr., Pt. II, 463— 5Ö2. — 2i4) vVater resources of a ^
Portion of tho Great Plains. XVI. Rep. U. S. Geol. SlTT., Pfc II, 641-88. -
IBB« 47« "'^f ^- Nat. GMag. VII (1896), 181-84. Siehe auch Scott. GMag. '<
TVtT V I?' ""J**^ Underground water of the Arkansas vaUey in E.Colorado. •
reIonri.f,*%^;, ^' ^"P'* 1897, I. 154. - The Vltor
San«!5 JS«- 1897, I, 154. - 818) Pr^giadal and recent drainage '
«f"'«»?^ B»^"- Sc. labor. Dennison Univ. IX. - a") Oa the
aaow • " Mississippi, in Pr. Boston S. Nat. Hist. XXVI, 1895- -
Areas öf Zl n v^'' «e. XPT. Topeka 1898. - ») 0» outlyu»?
189« U, Joö " ^""^ OctahwnCNebraak», Miiaonri. Am. JS«.
Ji
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Inntre Stestuk
189
Greenleaf untersncht die Verhältoisae voq 16 Nebenflässen des Miääiesippi
«ingaliaid, Bteb MiedmdilAgtgebiet, Beschaffenhait det B«ttes, WawermeDge und
Verteilung derselben auf die einzelnen Jahreszeiten, und stellt die Er^^ebnisse
graphisch dar (Fig. 2, 3, 4). So verfolgen wir an der Hand der Zahlen den
eigentümlichen Anteil, welchen jeder eineelne der NabenflÜMe an dem Zustande-
kommen des Oesamtbildes hat, welches der Mississippi nach WasBermasat» Hoeh*
fluten &c, darbietet. Zum Glück für die Anwohner treten die Hochwasser auf
des einzelnen Zuflüssen su Terschiedenen Jahreszeiten auf. — Newells Bericht
nilt ivf Karten den Umfuig und die Vartailiuig dar künatiiahett Be^Htoserung
der Walder und Parklandschaften. — Bmj hat einen Streifen auf der Qrenze von
Nebraska, Colorado und Kansas heransgegriffen und giebt eine anschauliche Schil-
derung der Topographie, des Kampfes der Ansiedier mit der Dürre der Grofsea
Ibcata; er aveht die Betfung in dar Ananntanng daa Gmndwaaaara. — Dar
Kansas zeigt in der Verschiedenheit seinar Qnall' und Zuflüsse nach der Wasser-
nenge die Abnahme der Niederschlagsmenge von 0 nach W : der Blue River hat
bei kleinstem Gebiete den gröfsten Wasserreichtum, der Bepublican übertrifft den
Smoky Hill R. — Bai HIU llndat aieh aina Sabildanuig dar drei Flofatypan:
BandflÜBse des Ostabsturzes der Great Plains (Red, Braioa, Oolomdo), FlainBflBaaa
(ÄepnblicaD, Smoky Hill), Gebirgsfliisse (Arkansas).
Der nördliche Teil des Gebiets erfährt besonders durch die
Glazialforschungen BerücksichtiguDg ; wir verzeichnen : Pr. L e v e -
rett222. 223X ö. ^ Wright224), E. H. Mudge225), der das Bett
d« „Huronian" R. beschreibt, das sich quer über die Michigan-
IttlbmBel zog; R. D. 8ali8bury226), o. H. Hershey^ST), w,
llpham«8), R. B. Hioe«»).
Ansfübrliche Referate über dto YarSffanlüdinngen der Staataanfnahmen gaben
PM, und zwar über Iowa LB 1895, 275. 276; LB 1896, 548—553; über Ar-
kinaas LB 1895, 274; über Minnesota LB 1896, 273. 274; ttber Soutb Dakota
IB 1896^ 6M.
Uit der Physiographie einzelner Gebiete besohäftigeo rioh 6-. K.
Gilbert und F. F. GalliTerOO) in einer Arbeit über die Tepee
Bitte» im fisüiohen Colorado, Rydberg^l) über die Sand Hilli
TOB Nebraska, J. C. RoBBell^) über Intrusivgeateine der Um-
gebung der Blaek Hüls, S.Dakota; C. F. Marbut233. 234) über die
Physiographie von Missouri und über die geographische Entwick-
lung von Crowley's Ridge; Brower*'ä35) in geinen Vorschlägen für
die Errichtung eines Nationalparks um die Mississippiquelle ; Win-
^^el^6)_über das Zurückweichen der St. Anthonyfälle. Cl. A b b e 237)
^ Preglacial Talleys of the MisBisaippi tributaries. JGeol. UI, 1895,
740--63. — 223) ;Rel. betw. ioe lobes, S. frora the Wisconsin driftless Area.
«• JBe. 1896, 1, 147. — High ierel terraces of the middle Ohio
»nd iU tributariei. An. JSa. 1896, I, 147. — Oantral Michigan and the
POBtglacial bubmergence. Am. JSc. 1895, II, 442—45. — 2^) Loeas in the Wis-
mtm drift formation. JGeol. 1896, IV, 929—37. — 227) Mode of formation of
M mtetrated by the Kansan drift of N. lUinoia. JGeol. 1897, V, SO— 6S. —
Modified drift inStPanl, Minn. JQaol. 1897, Y, 111—12. — ^) The innar
peterraces of the upper Ohio and Beaver Rs. Am. JSc. 1895, I, 112—20. —
2 Jf« Tepee Buttea. BuU. Am. GeoU S. 189Ö, VI, 333 — 42; mit Abb. —
} flora of tiw aand hUla of Nabraaka. LB 1896, 898. — >») Igoaooa intm-
g J' neighbonrhood of the Black Hills. JGeol. 1896, IV, 23—43; mit
L«! ^ Physical featurea of Missouri. Geol. Surv. Missouri X, 1—109;
■Ji'. JQeol. 1896, lY, 877—78. — ^) The geographica! development of Crowleys
Pr. Boaton 8. Nal hiat 96 (1896), 479—88. — ») Itaaca State Park,
ypj. GJ 1895, VI, 285-86. ^ 236) Globus 1896, LXX, 67. — ^) ßbowar
u» coanection with anow. Natura Vm, 1896, 419.
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190
B. Wtigtod, f ortachritte dar LüBdAtkimd« in Kordnnnik«.
t)e8chreibt Niederschläge von Schnee, mit Staub vermischt (aus In-
diana und Kentucky), A. H. Purdue238) ^as Erdbeben von Cbu'
leston, Missouri, vom 13. Oktober 1895.
Für die Wirtschaftsgeographie erwähnen wir E. T. D umble^äS)
über die Bodenarten von Texas ; H. G a n n e 1 1 240) über dag Indianer-
territorium (den gegenwärtigen Zustand, dio wachsende weifse Be-
tölkerang und daraus bevorstehende politische Umwälzung); die
Aogaben Über die bevorstehende Erweiterung des alten Kanak
zwiBcfaen dem Ohio und Eriesee*^!); die Untersuchungen von
Ö. P. ÖTimsley242) ö^j^r VoriroauDflii die. des Gipses in Kanaas,
von E. OrtODMS) uber Thon und Thonindnstrien in Ohio, von
£v. Haworth^) fiber Kohlen in Kansu. In unter Gebiet fidÜ
Ton Karten dee U. 8. GeoL Atlas, Fol. XII, EBtiU?me, Kentucky.
Pelsengebirge- und pazifische Staaten.
Die wichtigste Erscheinung auf diesem Gebiete sind die Arbeiten,
durch welche die den Rocky Mts im Osten, in Montana fto. W
gelagerten und sich isolirt aus den Prärien erhebenden Berggruppen
unserer Kenntnis näher gerückt werden. Wir führen sie hier auf,
da nach der neuerdings ausgesprochenen Ansicht eines der unter-
suchenden Geologen ein ursächlicher Zusammenhang zwischen diesen
Erhebungen und dem Felseugebirge besteht, so wenig die äufsere
Braeheinung es vermuten läfst. Davon zu unterscheiden sind die
Bchon erwähnten Tepee Buttes. Die von W. H. Weed und L. V.
Pirsson beschriebenen Berggruppen sind die Little Belt Mta^iöj^die
Bewrpaw Mts 2*6), die Little Rocky Mts 2*7), die Highwood Mts 2«);
wShrend Twin Bnttein 80-Golorado von G. K. Gilbert«*») untO'
sucht wurde nnd fthnliche Bildungen in der Umgebung der Blaek
Hills, wie schon erwähnt, von J. C. Bussell*»), der, von dso bei
dieser Untersuchung gewonnenen Ergebnissen au^ehend, fibr die
gesamten Bildungen des östlichen Felsengebirges die gleiche ÜDt*
stehung in Anspruch nimmt ^).
^ Danach hätten wir es in aUen FEUen mit Lakkolithen zu thnn, die bei den
Black Hills liegenden Kuppen Mato Teepee (Bear's Lodge),
Lfttle Hissonri Buttes &c. „pflock"-artig ausgebildet sind und Yon dem kleinen
Bun Dance Dome bis su der 400 miU langen, 40— ÖO mü. brsitMt nd unprtir*
lich 15—16000* (Uber BeBver) hohen Front Bange eine Beihe gUidurrtlger fi^
m^® Charleeton, Missouri, earthquake. Proc. IndianaAc. Sc. 1895. — 239) The
ft fi ^5 /IfJ*?- ^ 25-60. — a*0) indian Territory. Bull. Am.
tt.8. 27(1895), 27«— 76. — ^) QZ 11, H. 2. — 8*2) Origin and age of the gypsn»
depoBits of Kansas. JQeol. 1897, V, M-««. — S«) QeoL Snrv. of Ohio VU, 1893,
r i. 11, Iii, IV. Bespr. JGeol. 1895, III, 353—57. — ^) Stratif. of the Kausal
ooei meaaurea; mit Kärtchen u. Profilen. Am. JSc. 1895, II, 452-66. -
) IgneoM rocke of logo Peak. Mo. Am. JSc. Iö9ö, II, 467-79. - ^46) ßearpaw
mit\ KK f k""- ^' 283-801. — >«) Geology of the Little Rocky M*»;
flr,''o '^^«o^- 1896, IV, 399-426. - M8) flighwood Mt«, Mo. Bull.
S F p!? ; ^^^i» 389-422; mit Kärtchen u. Abb. - 249) Laccolitw m
L n^tori;** IV, 816-25; mit 3 Kärtchen u. 1 Abb. - ») Ol
«10 Mtore of Isneon, intrudon». JOeol. IV, 177-^4.
Fdieagebfigt- «ul puifiieli« Btaatn. 191
Bcheinungen bilden — der Qranit mit seiner Decke aafgewölbt, die auftreibenden
Greateine nicht sichtbari die Decke in einzelnen Fallen fast gans erhalten, eonat
IUI od» trilweiae abgetragen. Die Phyaiographie sfimtlieEer Iiier bearbeiteten
OiUite vird dndi Xirtehen imd Aaaiehteii erlintert.
Eine Übersicht aller früheren Arbeiten Uber ähnliche Bildungen
in Colorado, Utah, Arizona gab Whitman Gross im XIV. Ann,
Rep. d. ü. S. Greol. Surv. Die Leucite Hills in Wyoming beschrieb
J. F. K e m p ^^^), die White Mta an der Ostgrenze von Kalifornien
Ch. D. Walco tt '^'^2). Allgemeine Schilderungen gaben: vom
YellowBtone National Park H. M. Chittend e n 253)^ .1. W. PoweIl2&4)
vom Caüon des Colorado, C. S. Gi Im an 255) von der Halbinsel W.
vom Fuget Sund, J. H. Mitchell^SB) von Oregon. Kleinere
Schilderungen finden sich in den Veröffentlichungen Appalachia
(Mt Goddard, Cal. 257); Avalanche Basin, Mo. 258) und des Sierra
Ciub (Titel siehe GJ VIII, 1896, S. 212. 419).
Ferner nennen wir noch für den Staat Washington: J. 0.
BuBiell«»' »80), V. G. Rogue26i),B. WillisSO), S. RBrnmong
und B. Willis^ (Yorschläge sur Schafifung eines Mt Bainier
NatioiuaPark), fdr Oregon J. 8. Oiller*"* ^ fttr Kalifornien
die Referate in PH för Idaho G. H. EldridgeS^, für Ne<
▼ada J. C. Russell«»), fttr XTtah J. B. Spnrr*»)» Är Wyoming
A. Hayne^O) und W. H. Weed^i), für Colorado die Beechrei-
bung von Green Lake 272).
Die Hydrographie des Missouri behandelt J. V. Brower^'^), die
Erdbeben von Kalifornien E. L. Holden 274), Ch. D. Perrine275),
Staabeturme im Westen der Vereinigten Staaten Udden^^)» die
JOeol. 1897, y, 100—1. ^ M) The Appalaohtaa type of folding in the White
Mü Range, Cal. Am. JSc. 1895, I, 169—74. — 268) The Yellowstone Nat. Park.
CincinnatiClarke&Co. 1895. 397 S., Photogr. Bespr. Scott. ÖMag. 1896, 376— 77.—
The Canyona of the Colorado. Meadville Fa. 1895. 400 S. Beepr. Scott.
QMag. 1895« 600— 1. _ ») The Olynpie eonntry. Nat GMagr., April 1896.
KurzGJ 1896, VIII, 399—400. — 266) Oregon, ite history, geography, resources.
Nat.öM8g. 6 (1895), 239—84. -- 267) Mt. Goddart and its vicinity, in the high
»Mrraef Cal. Appal. 8 (1896), 41—57. — *«) Avalanche Basin, Montana Rockie«.
App 8 (1896), 57-69. — ») &eolo«{ea] reeono. of Central Wsildagton. Bull.
108. ü. S. Qeol. Surv. Bespr. LB 1895, 820. — 260) Principal features of the
oeology of S. E. Washington. JQeol. 1897, V, 107—9. — 261) Stampede paas,
wwede ränge, Washington. Bull. Am. G. S. 27 (1895), 239—55. — 262) ßuU.
Am Qeol. s. 1896, VI, 18-16. — «) Orater lake, Oregon. Am. JSe. 1897, I,
165-72. — 264) ^ geological reconn. in N. W. Oregon. XVII. Eep. IT. S. Qeol.
wn. Bespr. Am. JSc. 1897, 155. — 265) Mt. Shasta, a typical volcano. Nat. G.
««ographs; s. auch Anm. 174. — 266) LB 1896, 277. 556 &c. ^ Geol.
JJWB. acroBs Idaho. XTI. Bep. 8. Geol. Snrr., Pt II, 217—76, Bull. 119. —
) Present and extinct lakes of NcTada. Nat. G. Monographs. — 269) Oquirrh
*■» in iVI. Rep. U. S. Qeol. Surv., Pt. II, 349—454. — 270) Age of the
Jjj»w« mks of the YeUowstone Nat. Park. Am. JSc. 1896, I, 445—57. —
i tlac. of the TeUowttone vaUey. Beepr. LB 189», 977. — "«) Bnll. S. Q6ogr.
IK u- ^" ^^^^ QMag. 1896, 372. — 278) Headwaters and length of
SJ SbÜ?"^' 328. — 274) Bull. 95. U. S. Geol. Sury. Bespr.
Ift J! K ~" *") ^^2, 114, 129, 147. ü. S, Geol. Sur?. Bespr. z. T.
JJ^^^J^T. Am. JSe. 1896, I, 146. — »•) Duat atoraia in W.K. Am. Beapr.
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192 B. Weigaad, Forttehritto d« Undtrkiuido in Noxdaanikt.
Mineralechätze J. J. Stevenson ^77) (Kohlenfelder von Neu Mexico),
J. E. Spurr278) (Quecksilber von Utah), Gold &c. von Kalifornien
die Reports ^79) ; besonders ausführlich wird der Cripple Creek Col.
von Whitman Cross und Penrose^^O^ beschrieben. Nach
diesem aufblühenden Gebiete soll durch den Pikes' Peak ein Tunoel
getrieben werden von 22 mil. Länge 281).
Karten erschienen von Crater Lake, Oregon^*), Fol. I, III, V,
VII, IX, XI, XV, XVIII des Geol. AtlasSSS)^ ferner eine Wege-
und Eisenbahn karte von Kalifornien und Nevada^).
Dk Tiergeographie wurde behandelt Ton K. H, Behr^), der
die seit und infolge der Benedelang entstandenen Yerfinderaogstt
der Tierwelt bespricht, und im Globus LSYIU^, wo das Vo^
kommen der Forellen im Tellowstone Lake za erUSren Tenudit
wird.
Die Shoflhoni- und Banak-Indianer und ihr Gebiet südlich tob
Yellowstone Park bespricht W. J. floffmann^).
277) The Cerrillos coal field New Mexico. Am. JSc. 1896, I, 148. 149. -
Economic geol. Mercur© mining distr. Utah. XYI. Rep. Ü. S. Geol. Surr.,
Ft. II, 349^64. — ») XII. Bep. of the Stete minertloght of €tf. Bevt
Am. JSc. 1895, I, 242. — 380) Q^oL nd mining industry. Cripple creek district,
Colorado. XVI. Rep. U. S. Geol. Surr., Pt. II, 13—209. — Nach Mouve-
ment g. in Scott. GMag. 1896, 544. — 382) Am. JSc 1897, I, 16Ö-72. -
*8) LiTiogston Mo., FlaeerrUle Cal., Sacrsmento Cal., Pikes PmV OoL, Antbiaeite
crested butte, Col., Jaekaon Cal,, Lassen Peak, MaryBville Cal. Bespr. JGeol.
1895, III, 969—76; JGeol. 1896, IV, 246—56; XVIII. Smartville Cal. 1896,
878—80. — 38*) New map of Cal. and Nevada 1895. 1 : 760320, 4 sheets. Sin
Phmdseo. — Chauges in the Fauna and Flora of Cal. Y Vol. Pros. Oil. A«> B*-
Bespr. QJ 1896, VIII, 399. — ^) D» Zwei Osean-Pafa (sfldl. TeBswrtiii
Nat Purk). Globus 1896, LXVIU, 187—29; mit Kirteheo.
Die FixrtsGhritte der Ozeanographie 1896 und 1896.
(A])g«M]üoMen Bnde Hftrs 1897.)
Von Prof. Dr. 0. Krümmel in Kiel.
Allgemeines.
1. Eine zusammenfassende Darstellung des Gesamtgebiets der
Meereikiinde ist nicht erschienen, Doch hat J. T h o u 1 e 1 als £r-
gänzang zu seiner Statischen Ozeanographie den ersten Teil einer
„Dynamischen 0." veröflFentlicht, der die Wellen und die Strömaogen
behandelt und allerdings nur einen Neudruck von Aufsätzen der
Revue maritime vom Januar bis April 1892 bedeutet, worüber bereits
referiert^) worden ist.
L«ider ist die Darstellung der Stofswellen von 1864 und 1868 im Pazifischen
Onn tli fehltrhaft, die der Meeresströmungen als teilweise veraltet zu bezeichnen.
Im übrigen hat auch dieser Teil der Dyntmisohen 0. dieeelben Vorzüge wie die
Statische 0. vom Jahre 1890; namentlich ist die Dara tollung der Beobachtungs-
methoden und der Instrumente vortrefflich. Ebenso hat J. Thoulet^) einen
Uatnen Ffihrer der praktischen Ozeanographie erscheinen lassen, der zwar nicht
i&r den eigentlichen Fachmann bestimmt ist, aber aneh diesem durcli die klare
wid recht vollständige Darstellung der Beobachtungsraethoden und Instrumente,
*owie darch zahlreiche ßeduktionstafeln aller Art sehr nützlich werden kann.
sind in den neuen Auflagen zweier mit Kecht sehr verbreiteten Handbücher
wr ph7Bikalischen Geographie recht braaehbare wnd auf den neueeten Stand der
WiBsenschaft gehobene Darstellvngen der Meereeknnde gegeben: von AL Svpan*)
MO J. Hannö).
Nicht unerwähnt kann an dieser Stelle die Vollendung des
m .^^^ emerkung. Aufser dem allgemein in diesem Bande durchgeführten
J|M>m m Abkürzungen der Zeitschriftentitel sind noch folgende Signaturen
Wger angewendet: UstOD ^ List of oeeanie deptha and aerial tett|>trat«ra
observations fte., pnbL by tbe Hydrogr. Department, Admiialty, Lenden (jSbrlxeh
wunal).
IUI « Rotioes to Mariners, ed. by the ü. S. Hydrogr. Office.
Einer grSfseren Zahl Ton VaeligenoaBeii nnd nantleehen Behörden dee Inlands
Jod Auslands, die dem Verfasser dttieh fortgesetzte liberale Zusendung von Pnbli»
ubonea die Arbeit sehr erleiehtem, aei aneh an dieser Stelle unser Dank ana>
A9 '^^oulet, Ootenographie (dynamique), 1^" Partie, Paris 1896. 131 S.,
1 Tafel - 1^ OJ IVI, 1898, 44. — ») J. Thonlet, Gnide d'peÄanogr.
gV'J'*® (Encyclop. scientif. des aide-mfimoire, publ. par M. LÄaut*). Paris (189Ö).
?Htt ri'^ ■ ~" *^ Supan, Grundzüge der phya. Erdkunde. Leipzig 1896. —
"yanifDie Erde als Ganzes, ihre Atmosphäre u. Hydrosphäre. 5. Aufl. Wien 1896.
^«»gr. Jahrbuch XX. 13
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194 0. Krümmel, Die Fortschritte der OzeacograpLie 1895 und 1896.
grolaeii GhalleDgerwerkes bleibeD, denen SohluJsband 1895 encfaieDeD
ist und ans sam Teil weiter unten noch beaohäftigeu wird.
Der Sdilnftband^ «nthllt v. a. eine tob Jobn Mnrray Terfkfste, aniAliTlid»
und mit Karten reichlich illustrierte Geschichte der Ozeanographie bis zur Cballenger-
Eipedition und gibt einen vollständigen üericht über die an jeder vollen Beob- '
achtungsstation (364) geleistete Arbeit; ferner wird eine Übersicht über die
Tertifaite und horismitalt Vcrteiluig dar gefangenen Tlarapaeiaa gegeben ud ia
drei eleganten Isohypsen* und laobtthen-Karten daa Selief dea Landea vie d«
Maaraabodens dargestellt
Gegen die auf diesen Karten durchgeführte Benennung der Bub*
marinen Mulden und Kücken nach fast ausschlieisUoh englischen I
Schiffen und Forschern bat sich mit Recht Widerspruch erhoben.
Auch hier zeigt sich wiederum das Bestreben der Briten, die Ozeano-
graphie wie ein englisches Monopol zu behandeln, was nicht nur
von deutscher Seite energische Proteste veranlafst hat, sondern auch
unterrichteten englischen Fachleuten zu weitgehend erscheint. Die
Verarbeitung und wissenschaftliche Deutung des ozeanographischen ■
Materials ist in England sogar beträchtlich zurückgeblieben hinter !
den Leistungen der kontinentalen Gelehrten; dagegen wird den
Briten niemand den Ruhm streitig machen dürfen, in der Beschaffung
des Beobachtungsmaterials in erster Linie thätig gewesen zu sein,
und in diesem glänzenden Ruhmeskranze bildet die Ghalleoger*Ei>
pediüon unzweifelhaft daa alles andere Uberstrahlende Jawel.
Über die Kutzbarmaohung der in den Archiven der naatiBdicn
Institute in Form von Sohifiigournalen aufgespeicherten Beobaobtaoges
sprach 0. Krümmel^ vordem 11. Deutschen Geograpbentage in Bremen.
Ihrem umfassenden Titel: Rackbliok auf die Ozeanographie in
den letzten zwanzig Jahren, entspricht die auf dem Internationalen
Geographentage in London vorgetragene Abhandlung von J. ^•
Buchanan^) nicht; vielmehr handelt sie im wesentlichen nur von
den eigenen Arbeiten des Verfassers während und nach der Ch allenger-
Expedition. Auf einige wichtigere Punkte soll unten an passender
Stelle Bezug genommen werden.
2. Die bisherigen Angaben über die Areale und die morphologiBchen
Grundwerte der Meeresräume sind von Hermann Wagner einer
kritischen Untersuchung 9) unterzogen worden, aus der hier Folgendea
reproduziert sein mag:
Die wahre Ausdehnung derMeereafiächen kennen wir natürlich so lange nodiiD^<i
ala die arktiaehen nnd antarktiaehen Gebiet« noch grofse nnerforaahte Räume em-
schliefsen. Genauer kennen wir das Verhältnis der Wasser- an den Landflachen
etwa zwischen 80" N. und 70" S. Br, und hier steht Land zu Wasser wie 136,6: 355,1
Mill. qkm = 27,64 : 72,36. Unter der auch von John Murray schon frlher v«-
tntanen Annabme, dafa in den ttnarforaehten NoidpolanSnnan daa Meer überwöge,
ao dala iwiaefaan 80* nnd 90** N. Br. nnr rnnd 1 Hill, gkm Land an erwarten
«) Rep. of tho Scientif. Results of the voyage of HMS.Challenger &c. A Suroniary
of tha Scientific Results. 2 toI. 4°, 1608 S. London u. Edinb. 1896. Auch ^
1896, 128 n. LB 858. — 7) Krümmel, Yh. d. XL D. Geogr.-Tage, Berlia W»t ,
««-98. - 8) Rep. of tba 6Ä intern, eeogr. Gongr. London 1896, 403-37.
— ») Hermann Wagner, in Beitr. Geoph. II, Stattgart 1895, 667— »W. i^»
1895, 48—61. Scott. QMag, 1894, 186—89.
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Meoresräame.
195
seien, wahrend um den Sädpol eine Antarktis von rund 9 Hill. qkm. polwärts
fOB 60* 8. Br. Bich ausbreite, kommt Wagner au dem wahradieinUehen VeriiSltnia
Ton 144,5 Land zu 365,5 Wasser 28,33 : 71,67 = 1 : 2,54. In runden Zahlen
würde man also auch sagen können: Land und Wasser verhalten sich wie 28 : 72.
Doch aind ja auch die absoluten Areale (144 = 12X12 ; 365 = Zahl der Tage im
Jihr) dem Gedlektais ungemein leiebt ragib^eh, darnm fttr den ünteniekt aelir
empfehlenswert. Anf Zehngrtdaoiian rerteilt ergisben sieh folgende ^roaententeUe
des Wassers:
N, Br. 90^— 80^— 70^—60''— 50**— 40^— 3^0^20°— 10°-^ !
8.Br. 0*— 10'--20°— 30"— 40**— 50°— 60°— 70"— 90* : 0"— 90°
Hat man so genanere Zahlen für die Nord- nnd Stdhalbkogel, ao fehlt ee
Boch immer an solchen für die sogen. Land- und Wasserhalbkugel, wofür nur
tbenchiägliche Schätzungen vorliegen. — Als mittlere Tiefe des Weltmeeres wird
VtUftffieh anf Grund der Berechnungen von Dr. Karstens der abgerundete
Wert = 3500 m und die Fehlergrenie anf dt 150 ra oder ^ öO/q angeaetat. Untw
Huer Annahme der mittleren Erhebung des Landes von 700 m wird der sogen.
„Land block" gleich einem Cylinder von 144,5 Mill. qkm Grundfläche und
«00 700 -f 3500) m Höhe, also 607 Mill. cbkm Inhalt gesetzt. Der Waaser-
llock hat bei 365,5 MOL qkm Chrnndflieiie und 3600 m H5he ein Yolnmen tob
1279 Mill. cbkm. Beide Blöcke verhalten sich also wie 1 : 2,1. — Das mittlere
KiTeitt der Erdkruste (7nea?i sphere level von Hugh Robert Mill), am leichtesten
Hnttadlicb, wenn man sich den ganzen Ozean verschwunden denkt, wird von
Wagner auf —8310 m bereehnet, aber anf — 8300 abgemndet» da bd dem Wege,
dem man diese Zahl gewinnt, alle Fehlerquellen sich akkumulieren. Würde
Uf einer so voUkoranien glatt abgedrehten Kugeloberfläche der Wasserblock wieder
^flidnelfsig ausgebreitet, so erhielte man ein Meer von 2508 m Tiefe, dessen
Oberfläche aber rand 800 m (8508— 83 10-» 198 m) über der jetaigen ICeerea-
oberflache läge. — Weitere Ergebnisse der Wagnerschen Berechnungen gehören
wohl besser in den Bericht über die Morphologie der Erdoberfläche; ebenso kann
kw auf die methodologischen Auseinandersetzungen, die wie immer bei Wagner
mditig nnd lehrreieh aind, nieht niher eingegangen werden.
I>ie Arbeit ▼on Littlehales über den mittleren Böschungs-
^el mbmarioer isolierter BSnke, über die schon bei fraheter Ge-
^Mwit berichtet wurde ^i), ist noohmals abgedraokt worden^ und
^ demselbenU) eme Erörterung hinaugefügt worden Uber die
^Bge, wie grols die Wahrscheinliehkeit sei, eine solche isolierte ün-
hete, nachdem sie einmal gemeldet worden, wieder anfsufinden.
Unter ziemlich günstigen Annahmen für die Fehlergrenzen der Breiten- und
jl^Pgenbestimmungen auf hoher See und bei einer Ausdehnung der Bank von einer
•""wue wird diese Wahrscheinlichkeit nicht gröfser als 1 : 6173, also aufser-
oraentuch klein. Bs iet alao nieht an Tarwnnden, wenn Ton den gelegentlieh
gemeldeten Untiefen die meisten nicht wiedergefunden werden konnten, snmnl wenn
«« nur einen Bruchteil von einer Seemeile Durchmesser hatten.
3. Die Sedimentbildung am Meeresboden ist von Johannes
waltheri*) in seinem Handbuch der Lithogenesis der Gegenwart
? Teil origineller Auffassung dargestellt worden. Eine Ab-
^ndlBDg von Dr.K. Weulei^) zum Problem der Sedimentbüdung
CTt"?o??' -^^^"» ^8^5, 183. — M) Ebenda XYI, 1893, 89. — ") Am. JSc.
tk Ki ; m ' — Ebenda 108—10. — Bfadrftnng in die GeoUgie
«•M02~!f ^' in. Teil, 491 88. Jena 1884. PM 1895, LB 8t0. — >^ AnnHjdr.
18*
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196 0. lürümmel, Die Fortschritte der Oseanographie 1895 und 1896.
gibt eine gute Übersicht der vorhandenen Litteratur. J. Thoulet^^)
hat eine neue Klassifikation der Meeressedimente vorgeschlagen, die
das räumliche Verhältnis von Sand und Schlamm zu gründe legt.
Da aus stereometrischen Gründen eine ADBammluDg Ton rnnden Sandkömeni
snr 0,1< des Baums daiwiaehen frei UUst, würde also dw feine Sddsmm, der
durch die Wellenbewegung dem Sand zngefflhrt wird, höchstens 0,16 des Qesamt-
volumena einnehmen können. Darnach ergibt sich folgende Klassifikation: reiner
Sand; schlammiger Sand mit mehr als 84 Proz. band und weniger als 16 Schlamm;
sandiger Seblamm mit mehr als 16 Pros. Sehlamm; endlieh reiner SehlamiiL lud«
Thoukt auf das sehr gleichmäfsige Korn aller Bestandteile einer Bodenprobe, sowie
auf das von den Brüdern Weber gefundene Gesetz hinweist, dafs die Wollenbewegunj
(Orbitalbewegung) bis sum 3ö0fachen Betrage der Wellenhöhe in die Tiefe hioabreiebt,
meint er, dafs jedesmal erst unterhalb dieser in jedem Metreegebiet msehiedeow
Tiefenstufe die Äbscheidung von Schlamm beginne, man also auch umgekehrt ans
der Wassertiefe, in welcher die ersten Schlammteile dem Sand der Küstenbank bei-
gemengt auftreten, auf die gröfsten Wellenhöhen des betr. Meeresgebiets sorück*
aehliefsen kSrnt«; wia nnter tTmaHnden ftr die Techniker fllr fiafen- nnd Uolsnbavt»
ein bequemes Verfahren gebe. — Eine neuere Abhandlung desselben Verfiussn^
über die Ablagerung Ton Schlamm am Boden der Gewässer hat nur mittelbares ozwno-
graphisches Interesse, insofern die Wirkungen des Drucks auf die form der
vntersten Ablagerungen experimentell festgestellt worden sind.
4. Die jährliche Temperaturschwankung des Ozeanwasaers hat
Gerhard Schott 18) untersucht und kartographisch dargestellt.
Die Bedeutung dieser Arbeit liegt nicht nur in den ozeanograpbiscben, sosdan
auch in den klimatologladien und biologlsehen Folgerangen, die sie zaiäfst. Die
Jahresschwankun^en der Oborflächcntemperaturen sind zwar nicht direkt abhängig
von der geogr. Breite, da am Äquator ebensogut sehr grofse, wie in den böberen
Breiten sehr kleine Jahresamplituden vorkommen können und tbatsiehlich ia(
dar Karte sn finden sind; jedoeh ist diese Sehwanknng ale Regal in den ignatorialn
Gegenden der offenen Ozeane doch klein, nimmt dann polwärts zu, aber nur bis
30" — 40** Br., wo sie ein Maximum (8 — 10") erreicht, um dann in noch höheren
Breiten wieder abzunehmen. Dieses Hervortreten der beiden Bofsbreitensonen
dar grofssn Heiterkeit nnd damit Strahlungsfähigkeit der Laft in denselben sa-
geschrieben, wodurch die Schwankungen im Sonnenstande unverkürzt zum Ausdruck
kommen. Die Ausnahmen von der allgemeinen Regel in den otlenon Ozeanen sind
meist auf vertikale Komponenten in den Meeresströmungen zurückzuftthren. ^
den Nebenmeeren oder dM von IConsnnen bestriehenen Kttstengewiasem sind >elff
grofso Schwankungen vorhanden, im Roten Meere bis »u 18*, in der südlichen
Ostsee 17°, im Schwarzen, Gelben und Japanischen Meere Uber 20 bis 24®. Zeitüch
fällt das Maximum an der Oberfläche der oüeneu Ozeane der nördlichen Breit»
in weitana den meisten Gebieten anf den Angnst, voreinaelt noeh später bis tum
Oktober hin, während Februar und März die kältesten Monate sind. In den Mittel-
meeren hoher Breiten sclieint man das Maximum ebenso oft im Juli wie im August
erwarten zu dürfen, während es im indischen Monsungebiet auf den Mai ffiUi
Bei Gelegenheit der Darstellung der Wärmeschichtung der Ostsee
hat 0. K r Ii m m e 1 i^a) Terminologie für die verschiedenen Formen
vertikaler Temperaturanordnung vorgeschlagen, die sich seitdem Mioh
verbleitet hat.
1) Ist die Temperatnr Ton der Oberfläche oder einem andern Nirean ab b»
zu einem bestimmten andern Nirean oder mm Boden hin gleich, so hat man es
mit homothermer Schichtung zu thun. 2) Ist daa "Wasser an der Oberfläche warm
und wird es nach der Tiefe stetig kälter, so nennt man es anoüierm oder obsa-
warm. 8) Paa Waaser iet oben kälter als in der Tiefe : halothenn odsr
CR CXIX, 1894, 968—70. — W) Ann. des mines, 1897 »fr. 8sp*-Abdr.
16 8. — 18) Pii 1895^ 163—9, Taf. 10. — 18») Ebenda lU.
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Temponttnrrertfllliiiig.
197
4) Das Wasser ist oben kalt, in einer Mittelschicht wärmer, dann wieder
UDtar: metotherm oder mittenwarm. 5) Das WasBer ist oben warm , in einer
Ifittdaehielit küter, dtmater aber wieder wimer: diehotherm oder mitteDkalt.
6) ünregelmäisige Abweehseluog bald kälterer, bald wärmerer SchichtBn : poikihtherm.
2) bis 6) zusammen heifsen heterotherme Schichtung, Analoge Benennungen laseen
uch auch für den Salzgehalt bilden: hovio/ialin, aywhaUn, kaiuhalin &c.
Unter dem Titel Bericht über die ozeanische Zirkulation hat der
Meteorologe Alexander Buchan^^) im Schlufsband des Challenger-
Werkea eine Abhandlung geliefert, die in Wahrheit nur die vertikale
Verteilung der Temperaturen der Ozeane darstellt, also hier be-
]i«idelt werden muiste} nicht bei den StrSmungen. Jedoofa ist aneli
die DenteUnng der Temperaturen dadaroh ungenügend ausgefallen,
dab Bttohan die Beobaohtuugea der deutedien Gazelle- und der
PIsoiktott-Ezpedition, sowie die XTntersuohungen Dr. Schotte und
XrOmmels g&nslioh ignoriert Fttr die sfidhemiBphäriscihen Ozeane
mufs die ganze Arbeit nooli einmal gemacht werden, da im SUd-
Btlantisohen und Indischen Ozean bekanntlich die Gazelle mehr Be-
obachtungen beigebracht hat als der Ghalleoger. Gegen die von
Buchan behauptete Erwärmung der ganzen Ostseite des Nord-
atlantischen Ozeans zwischen 500 bis 1000 Faden Tiefe durch den
warmen submarinen Ausflufs des Mittelmeeres aus der Gibraltarstrafse
haben Krümmel^^) und K. N. Diokson^^) bereits energischen
Widerspruch erhoben.
Alex. Buchan hat seitdem die Verteilung der spezifischen Ge-
wichte in den irdischen Ozeanen 22) Bysteraatisch darzustellen ver-
noht. Hierzu hat er die Beobachtungen der Gazelle allerdings benutzt,
TieUeicht aach angeregt durch die Entrüstung, mit welcher sein
frttheres Ver&hren auf dem Bremer Geographentage aufgenommen
Vörden war. Etwas Nenee ist f&r die Wissenschaft aber ebenso-
wenig ans dieser wie aus der vorher erwähnten Abhandlang heraus-
Rekommen; sdn Versuch, einen Ifittelwert des absoluten spezifischen
Gewichte S^? fär die Terschiedenen Tiefenstufen zu bilden und die
ttatiSchlich beobachteten Werte als Differenzen von diesem Mittel-
wwte danustellen, dflrfle wohl als sehr verfröht, jedenfialls nicht
sIb bequem befinden werden. Die von ihm gegebenen Werte smd
übrigeos:
Tiefe fl
Sjf -.1.0262
100
200
800
400
800
ttb.1500
.0261.
.0868
.0871
.0878
.0276
.0879
ttb. 8000 Fsd.
.0880
Beobachtongen können diese Zahlen kaum fQr mehr als ungefähre
ADDäheruDgen gelten.
Bibe Karte der Temperaturen in 1000 Faden Tiefe soide am
Meeresboden hat Dr. John MurrayM) veröffentlicht. Für 1000 Faden
H1B29 m) sind Isothermen nach vollen Graden F (mit beigeschriebenen
The Physics and Chemistrv of the royage of HMS Challenger, Appendix
,1896, 235. — 22) Specific' Gravities and oceanic Circulation in TrRSoc.
iXXYlU, 1896, 317—48» 9 Karten. — »») Ebenda 600 (»ueg. 10. Jan. 1896).
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0, Krümmel, Die Forteehriite iler Oseuiognphie 1895 und 1898.
Zentigraden) und Flächenkolorit gewählt; die geloteten Bodentiefen
Bind in roten die dabei beobachteten Bodentemperaturen in blum
Ziffern aufgedruckt; es ist im wesentlichen eine Kombination am
ÄWei Karten in Buchans oben genanntem Beitrag 19) zum ChalleDge^
werk, nur dafs auch Murray es nicht für notwendig gehalten hat, die
JiOtungen der GazeUe nachzutragen! Gegen solche fortgesetzten Ver-
snobe, die Leiatangen unserer Gazelleexpedition einfach totzuschweigen,
"^1;*"^.*°^®"' nachdrücklichst Protest erhoben werden,
ß-k . Zuaammensetzung des Seewassers hat Dr. John
ttibBon») eine kurze Notiz veröffentlicht, die sich wesentlich auf
den von Dittmar zuerst aulgesteUten Verhältniflwerfc =
(vergl vorigen Bericht GJb. XVIII, 1895, 186) bezieht und kritkche
Bemerkungen über die Metboden zur Dicbtebestimmuoff dez See-
wassers und seines Chlorgehalts enthält. Auz 122 Seewaszerproben
von den schottischen Küsten, der Nordsee und dem Nordmeer erhielt
er als Mittelwert 1000 = 1,4563, mit einem Maximalwert m
1,4585 und einem Minimalwert von 1,4S36.
Zwei wichtige ünterzuohungen zur GhasanalTse dez Seewaaien
liegen vor.
M-Üi* ®"'®» ''"^ -^^Ißs Richardis), einem der wissenschaftlichen Gehilfen de«
fnJw?* P Monaco, bezweckt festzustellen, wie weit die vom Seewas.cr ab-
f«r hL w der Tiefe herrschenden Drucke proportioDai Em
rL.Z "^'If'^^^^^f^ erfundener Wasaerschöpfer gestattet eine efawandfwle
AU ^i^n l ^)^^«scrprobe in beliebiger Tiefe und besteht in einer Stahlflasche,
AMlZl3'*Ä ^i^^^^ "»^1^ '^"ten in die Tiefe geht, wo sie durch
hfrmpf, t Q«eck«ilber entleert, sich mit Waaser füllt und alsdann wieder
DWun. hJ'"^^°''!^ ^^«^ P'o»>«» wigten. dab bii Vif^
In^ ^L ^«^hlossenen Wassers aus 100 oder 200 Atmosphiren Dmek
Hp!^r. f ^.^'^o'P^are nur sehr wenig freies Gas sich entwickelte. Die Analjs«
hP«t„n i h V t «theltenen Gases mifalang dadurch, dafs die Flasche aus Stahl
dl! 5nl f ""'v Oxydierung einen Teil dee SaaeratofTes Terbranebte. Da« Qoaataii
dlJ i» K V '^^''^^^^t^P^ch nach der Analyse des jüngeren S chl oesing gWlia
mJII^ ^"^"^''^ i^'^* 2700 m herrschenden Temperatur Ton 3 3^
i.lSnJi«7?f ^"*?««»") bat auf seinen Fahrten an üord des „Ingolf" ia den
Mher virn^'^'p'?'' »orgßltige parallele Unteranchungen die baxafti
Luft: dl^ H i'ettersson erkannte Abhängigkeit des Saucrstoffgehalts in der
Mw!A..r fhf Zusammensetzung des Planktons sicher nach-
maTi«rl n' AI ' ^? ^«««tabiliaches Plankton reichlich vorkommt und das ani-
Tm Was..r ^''^ überwiegt, i.t ein Oberaebufa von absorbiert»» Sanetitef
iat •!« nlfil,-. "''o umgekehrt das animalische Plankton dominiert,
5^ Kohl.nSl^''K«^"'"**'5 vorhanden. Grofse anregelmä&igkeiten in der Menga
Oer Kohleaainre hingen ebenfatle damit zusammen.
-»In.?** ^^"^ ^^''^^^ '^eere hat Springt?) um
einen wichtigen Schritt weitergefördert.
oreaniR^^pT'??*' «"«l^^nt grün, sobald schwebende Teüchen unorganischen oder
reflekt eren ^TI?"^' Lichtstrahlen aebon in den oberen Sehichten laieWicb
renektieren. tehlen solche Trflbnngen. wie in den landfernen Teüen dar
Natu^w ^RnSS!;£*^*''.o3^- ^^^^5 315-22. - 26) CR CXXIII, 1896, 1088-01;
1896 463^66 p'' f^V ^ CXXIII, 1896, 1091-93. Annüydr.
^ «. £rde 1896, 238—89. Vgl GJb. XVm, 1896, 191.
Digitize^' ' ' '
Gase. Earbe dat Maent. WeUen.
199
OxMMf die auch fUr das Plankton Wüsten sind (wie die SargasBOsee), so ist nicht
abiasdiio, warum das Wasser nicht völlig schwars erscheint, da es doch optisch
l«er ist Spring weist nun darauf hin, dafii dnreh Salsgahalta- oder Temperatur-
Differenzen im Wasser Konvektionsstrome entstehen, die die Lichtstrahlen in der-
«elben Weise reflektieren lassen, wie das die Oberflächen der schwebenden Teilchen
thuQ. Experimente bestätigen, dafs die Durchsichtigkeit des Wassers duroli soloho
KoBvdctionsstrBme ganz befariohtlich Terringert wird« und schon 0. Krflmoiel hatte
füsigt, dab das Mser um so blaa«r srseheint, je durohsichtigar es ist.
Wichtige Bemerkungen Über die yersoMedeoe innere Struktur des
Flnfswasser-, Seewaaaer- und GletBohereiseB hat Eriche. Drygaleki^»)
fwöffeDtlicht.
6. Über Meereawellen oder, wie unsere deutschen Physiker nach
Helmholtz' Vorgang neuerdings zu sagen pflegen: Meereswogen,
ihre Gestalt und Abhängigkeit vom Winde hat Willy Wien^S) eine
Reibe von matheraatisch-physikalischen Untersuchungen veröfifentlicht,
gegen deren Ergebnisse jedoch Krümmel Widerspruch insofern erhob,
als Rechnung und Beobachtung diametral entgegengesetzte Resultate
zeigten. Nach Wien soll nämlich ein starker Wind an langsana
laufenden Wellen runde Köpfe schaffen, ein schwacher Wind bei
gröfserer Wellengeschwindigkeit spitze Kämme.
Tiel besser scheinen dagegen wieder einige neue Untersuchungen
m Welleolebre von Bonssinesq^^) mit der Natur in Einklang
10 liehen.
Zanächst wird gezeigt, dafs die Gültigkeit dsr GeratDerschen Formel t. J. 1804
ftr.die Radien der OrbitSlInreise in der Tiefe p
wobei i die halbe Wellenlünge bedeutet, nicht blofs eine erste Annäherung bedeute,
wie iBso bisher angenommen, sondern auch durch die strengere Durchführung der
BechnuDg bestftigt wird. Sehr interessant sind sodann die Untersnehnngen Aber
sai Verloschen der Wellenbewegung bei der Entfernung Ton ihrem Ursprangsort.
iitdie Höhe der ursprünglichen D&nung = Bq und x der anrflekgelegte Weg, so ist
also von einem Extinktionakeeffisieoten a abhingig. lat X die halbe WeUenllDge
vid r die halbe Periode, eo wird naeh aehr gewandter Bechnnng erhaltsn:
0,0000« W8 0,000001090
'"TW — ~'
Der Verlöschungskoeffizient nimmt also ab mit der fünften Potens der Helbperiode,
^raus sich ohne weiteres ergibt, dafs die langen Dünungen auch sozusagen das
J*««t€ Leben haben und sich am weitesten fortpflanzen. Wie die Verkleinerung
w WeUsnhöhen forteehreitet, iet an einem Beispiel durcbgeftthrt: nm 0,01 nimmt
Jffsb, wenn «»».171 l J/Fist, also bei «l—ÄmmnfsdieDllnungdaemÄche
7j®^ J^ellon]ängo durchlaufen haben, ehe sie ein Prozent der Höhe einbttfst
erdings ist bei diesen Rechnungen , wie Boussineaq mit Recht hervorhebt, von
«mpMkatioaen, wie Überbrechön der Wellenkämme, abgesehen; dadurch würde
w jc«ibinigswirknng miehtig verstärkt und dae Yerlöaehen der Seen bedentemd
wleunigt werden.
XVm'^ ^' Geogr.-Tages, Berlin 1896, 18—30. — 28) Sitzb. Äk.Berlin
T if a' ^^?^' 3*3—62; Wiedem. Ann. d. Phys., LVl, 1895, 100—30. Referat
1381 o? '/^^ ^®^«» I*» W7» n. 1,. — «) CB OXX, im, 1240—46; 1810-15;
1381-86; CXXI, 18W, 16-10J M-88.
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SOO 0. Krttomel, Die Forteobzitti der Oseaaognphie 1896 und 1896.
^ Über die wellenstillende Wirkung des Oll wie der Seifenlöaungm
sind wiederum eine Anzahl Beobachtungen veröffentlicht 30). Die
Wirkung der Seifenlösungen wird jedoch mehr und mehr fngUdL
7. Über das Wesen der Gezeitenwellen hat C. Boergen») auf
dem Geographentage in Bremen einen kurzen, aber bedentaamai
Vortrag gehalten und die Einwirkung der Interferenzen, wo sich
die verschiedenen Flutwellen (halbtägige, ganztägige^ vienehntiigige,
achtundzwanzigtägige &c. Wellen sowohl lunaren wie iolaren U^
Sprungs) unter gröfseren Winkeln durchdringen, nach den Prinzipien
Airys aufdeckt. Es werden so die wesentlichsten Schwierigkeiten be-
■eitigt für das Verständnis der Eintagsfluten, der örtlichen Unterschiede
xwnohen der Höhe der Sonnen- und Mondwelle und des Ausfallens
Wler lunaren Wellen und des Alleinherrschens der Sonnenwelleü.
Eine populäre Darstellung dieser und einiger anderen Eigenschaftea
der Flutwellen hat 0. Krümmels^) in einer akademischen Ge-
legwiheitsrede gegeben; insbesondere sei auch auf die am Schlulk
derselben versaehte Deutung der den grofgen Flutwellen airf-
gesetsten Wellen von sehr kleiner Periode («wischen 3 und 90
Minuten) hingewiesen, da deren grolse Verbreitung mehr und mehr
hervortritt. — Eine sehr dankenswerte Zosammenstellnng der hsr-
moniBchen Flutkonstanten für eine sehr grolse Ansahl von Kflsten-
orten mit kurzer Diskussion ihrer Bedeutung hat F. L. Orit^)
gegeben. — Es wird aus allen diesen Arbeiten mehr und mehr
wahrscheinlich, dafs in jedem nur eiaigermalsen begrenzten Teü dei
Ozeans und in allen Nebenmeeren eigene Flutwellen entstebeD, die
sich mit den aus den grofsen Ozeanen sich fortpflanzenden zusammen-
setzen und Interferenzen bilden. Je stärker solche Anschauungen
hervortreten, desto mehr verlangt die Lehre von den Gezeiten eine
geographische Behandlung, während man bisher zu sehr die kosmische
Seite der Erscheinung in den Vordergrund gestellt hat. Damit ist
die künftige Entwicklung der Gezeitenlehre klar vorgezeichnet.
Ii •a^v'*^^^^® Zusammenstellungen von Gezeitenkonstanten nach ein-
natbdiem Schema und eine sehr klare und bequeme Anleitung zur
Berechnung von Gezeitentafeln hat auch J. P. van derStok^^) ge-
geben. Demselben Verfasser verdanken wir auch theoretische Unte^
suchnngen Aber Interferenzen von Flutwellen und deren Einflnfc
auf die geographische Anordnung der sogen. Hafenzeiten und dsrdsp
raus konsteuierten Flutstundenlinien, die er Smohmmm nennt»).
iLine bequeme Methode zur Bereehnung der Höhen und Zeitoa
des Hochwassers hat Maurice d'Ooaffne^^ der Pariser Aksdeniie
vorgelegt. * '
T^^^.Jt^^^la\}^^^* 164-5, 467; 1896, 136-7. - 31) Vh. d. XI. D. Geogr^
T h Kol T •'T^*^*- - •*> Gezeiten;eUen. Kiel 1897. 18 S. - ^3) Tijdachrfft
1896 afi4 ^°7*- /• Ingenieurs, 1896/97, Litf. S. Übws. d. von Horn AnnHydr.
Ldi» tVl"",^^^^^^ "^'j^«^^^- ^- Ko^- N»t Vereeniging in Nederl.
Insfit J V . ^*P'-^t)dr. 66 und 109 S., 5 Tafeln. — 36) Tiidschr. t. h. Kon.
^i^Y^^ l^^^^^^ 1894-1896, Sep-Abdr. 38 8., 2 Kto. .
J>»»TiÄ 189Ö. — ») OB OXXH, 1896, 298— «Ol. .
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WtXlm,
201
Die Wirkungen des Windes und des Luftdrucks auf die Höhe der
Gezeiten hat W. H. Wheoler^?) nach Beobachtungen in Bostondock
an 342 Flutwellen untersucht und darüber auf der britischen Natur-
forscherversammlung in Ipswich berichtet. Ein strenges Gesetz für
die Einwirkung der verschiedenen Windstärken aufzufinden, gelang
ihm nicht; die für eine angenäherte Berechnung dieses Effekts auf-
gestellte Kegel fand in der Versammlung selbst Widerspruch und
ebenso von niederländiBoher Seite 3^).
Zwei frtntSdMhe Arbeiten ttber die 0eseit«i sind dilettantenhift und werUot,
tieebe von F. de Saintignon^, die andere von A. Bert^.
8. Über die Windwirkung als UrsBohe einer Yertikalzirknlation
im Wasser hat Br. M. Bobr^^) eine Abhandlang geschrieben,
die jedooh nur als einigermafson vollständige Kompilation gelten
kann, Eigenes und Neues nicht enthält. — Die ganz aufsergewöhn-
Mk starke Wirkung des Windstaus am Menzalebsee im Nildelta hat
den engÜBcheu General A. B. Tulloch*^) dazu veranlafst, den
Dorchzug der Israeliten durchs Rote Meer mit dem Austrocknen
einer solchen Flachsee durch Windstau in Beziehung zu bringen,
Nach langer Pause hat E. Witte*^) wieder einmal seine An-
sichteo über die Entstehung der Meeresströmungen wiederholt.
Kr bleibt dabei, dafs Temperatarunterscbiede die hauptsächlichste Ursache
in HMjreiitrihBnngtti Mien; dietea Motiv xrerde in der Region der Passate an den
Westküsten der KontinAlte Überwogen durch das der Winds trömuo gen, komme aber
»n den Ostküsten am so siegreicher zum Durchbruch. Eine besnnders unklare Vor-
itellnng scheint £. Witte aber von der Bedeutung der £rdrotatioD für die ozeanischen
Winerbewegungen in habitt: die Erdrotation loll aelint entgegen der Tendens der
LoftstrSmiing, oft aber auch Ton ihr unterstütat, das kalte Wasser an den Kttsten
emporheben. Man braucht nur letztere Behauptung mit der Verbreitung des auf-
qaeilenden Wassers an den atlantischen Küsten höherer Breiten zu vergleichen!
ui liieriii neben rielem andern einen Beweis dafür sn erblicken, da(s iiib moderne
Entwicklung der dantMhen OceanograpMe an dem Terfasser gann spnrloa Torflber-
gegugen ist.
Das Ausschwingen der Sturmflutwellen in abgeschlossenen ge-
zeitenlosen Binnenmeeren hat Prof. M. Möller theoretisch unter-
sucht, indem er von der Beobachtung ausgeht, dafs in der Ostsee
der Höhepunkt der Sturmflut nicht mit der gröfsten Stärke des auf-
iandigen Windes zuaammenfalle, sondern ebensowohl bei andauerndem
oturm der Wasserstand sinken, wie bei auftretender Windstille an-
steigen köi.ne.
pendle naclv starken Weststürmen, die das Wasser von den Westküsten
jwjjwg« aaeb Bnfaland getrieben haben , bei pl8tzlich eintretender WindatiUe
K "ff schwinge infolge der in der RttckatrBmung enthaltenen lebendigen
rait über die Gleichgewichtslage hinaus und erzeuge Hochwasser in Flensburg.
m pistslich aufspringender Sturm beaitae demantaprechend eine höher empor-.
^) Naut. Vag IXIV, 1895, 858—56, AnnHydr. 1896, 67--«9. — «) Ref.
J üom AnnHydr, 1896, 565—67. — 89) fjour. Theorie des Mar(5e8. 127 S. 4*,
MtoL « Krümmel PM 1895, LR 859. — Le Phenomene des
SfvV i.®* ö*^*« 1896- — ") öas Wetter 1895, XII, 49—67. —
« 7L ^I? ®J ^I"» IW«. »10. — «) AnnHydr. 1896, 456—69. —
1896 186* ** BwTerwtltnng XV, Ho. 87. Bef. KSppen in AnnHydr.
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202 0. Krümmel, Di« ForUchritte der Ozeanographie 1895 und 1896.
»
schwellende Binflufslinie aU ein langsam auf die gleiche Stärke anwachmder.
Enpirisehe Beweise für diese Betraditangs weise fehlen noch; man dürfte aber ab
niehate Folge dieser Wiadstofse stehende Schwingungen entspreehend den horizoDtalen
(L) und vertikalen (p) Dimensionen des Wasserbeekens erwarten (ateh wohl-
bekannter Formel) mit der Periode
L
9. Die Theorie der Meeresströmungen wurde auf dem 6,
internationalen Geograpbentage von einem Praktiker, dem Kapt.
Anthony S. Thomson*^), behandelt, doch traten seine AuBichten
schon bei den Anwesenden auf starken Widerspruch, da er in der
Verdunstung die hauptsächlich wirksame Ursache gefunden zu haben
meint. Erweist er sich auf dem Gebiete der Theorie als Dilettant,
so sind dagegen seine Ausführungen über die Technik der Strotl*
beobachtungen, namentlich der Tiefenströme, durchweg sehr 1»eaehteiu*
wert, zuintü er als ehemaliger Kapitän des Kabeldampfers Bmmm^
auf dem J. T. Buchaoan im östlichen tropischen Teil des At]anti>di6Q
Oseans seine bekannten Untersaohungen ausgcf&hrt hat, Uber be*
deutende priüctische Brfahrangen auf diesem Gebiete verfiigt.
Bnchanan selbst hat einiges über Tiefenströme, die an Bord des
Bfueanstr und vorher des Challenger beobachtet worden waren, der Ab-
handlung Thomsons hiniugefügt^^). Sein Vorschlag an die Besitzer
grofser Dampfyacbten von mehr als 500 Reg.-Tonnen, deren es unter
englischer Flagge 58 gibt, dem Beispiel des Fürsten von Monaco zu
folgen und im Winter auf der Hocheee systematische Strom- und
Tiefenforschungeu zu veranstalten, dürfte leider vergeblich gewesen
sein, da diesen Yachtbesitzero alles andere näher zu liegen püegt
als die Wissenschaft.
Instrumente.
Dio An=;riistung des V. St. Dampfers Blähe zum Ankern in grofsen Meeres-
tiefen und zu Stromboobachtungen in der Tiefe hat E. Kuipping*') den deutschen
LeBem in einer Übereetzung der betr. Originalabbandlung dee Lt PilUb«ry
Terständlicher gemacht, ftueh einige Beobaehtiiiie«ii deeeelbeo reproduziert. Je
mehr die orlangtea Resultate, die angeblich für die mehrere Kilometer tiefe Hochsee
noch Gezeitenströrao erkennen lassen sollen, hei näherer Überlegung vom theoretiscben
Standpunkte aus an Wahrscheinlichkeit verlieren, dfsto stärker wird für mich die
Übersengang, dafs eis eo kleinea Schiff wie der Blak» (218 Reg.-T.) an einem
80 langen (4—0 km) Ankerkabdl in einem -Strom von 4 Knoten nicht liegen kann,
oiine in periodisches Auf- und Abgitren zu kommen, wobei das .Kabel bald 8}«"»ffjri
bald loser steht zumal wenn an demselbon noch schwere Stromstärkeroeiserin die Tie»
gelaaeen werden. Die Periode dieoer Gierungen bei grofaen Ankertiefen kann lao?
genug werden, um scheinbar periodische Schwankungen der Stromstärke hervorzu-
rufen; in eiaem Falle' , heifsles, „wurde in See ein Wachsen der Stromgeschwmdig-
keit von 3,3 bis 4,6 Knoten innerhalb 50 Minuten gemessen". Wo feste reil-
objekte an Land nicht in Sicht sind, wird an Bord Ton diesem Gieren eich ^
bemerkt werden. Dio Frage bedarf einer Prüfling durch eachTerstiÜldige Technuer,
ist auch wohl der üechnung sugänglicb.
Rep. 6"! intern. Geogr. Congr. London 1896, 443—59, mit iD8t'»"L,*'!!!:Jr
*•) Bbenda 488—488. — 47) AnnHydr. 1896, 279—84. Vgl. GJk. 3CY, 18W»
81 ; XVI, 1898, 51. ' / *
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AtttntiMher Oimo.
SOS
Eine Lotungsmaschine, die Emile Bclloc*^) beschrioben hat, besteht aus
flinir Terbesserten Modifikation des bekannten Thomsonseben Apparats, wiegt zwar
iir SO und ist sehr kompcndiSs, kann aber doch nnr 2000 bis 2500 m Klaviei^
dnht von 0,6 nun Stlrke aufnahmen , ist also nieht für die eigentliche Tiebee
T«rwendbar.
Dem Prinzip nach dem elektrischen Telethermoraoter von Siemens gleich scheint
das Mg. Tkermophone^ ron George 0. Whipple nnd H. E. Warren sn sein,
da es die mit der TemperatorTeranderlichen Widerstände mitHilfe einer Wheatstone-
sehen Brücke bestimmt, nur dsTs statt eines Oalvanometers auch ein Telephon
eingeschaltet werden kann.
£tn«n neuen dureh Abfallgewieht anssuISsenden WassersehVpfer hat H. K.
Olekion'^) beschrieben. Der Schopfcylinder geht leer, aber geschlossen in die
Tiefe, wo durch das Abfallgewicht die Ventile geöffnet werden. Durch eine sinn-
reiche Vorrichtung soll ermöglicht werden, dals sich das eingeschlossene Wasser beim
Asfludn swar auadehen, aber nieht mit don es umgebenden Waeser der h8heren
Schichten Temiscben kacn. Über die Brauchbarkeit des interessanten Apparats
■afs die Praxis entscheiden.
Über die Genauigkeit der ArSonetermethode hat J. Y. B u c h a n a n öi)
iitiNSMiite Bemerkungen gemaeht und beaehtensverte praktisehe Batsehllge daran
geschlossen. — Ein kleineres Äräotneter nach dem Challengertyp mit nur einem
Aufsatzgewicht hat J. Thoulet^'2) beschrieben und zur Verwendung in der
fraozösischen Kriegsmarine empfohlen; die erlangte Genauigkeit Übersteigt aber
lidit O,0Qos. Der Ariometerkfirper ist wen^ mehr als halb so grors wie beim
Ohilleiigertyp, nämlich ca. 90 cbem. Mit ArSometem ähnlicher Gröfse habe ich
idbtt gute Resultate erhalten, Bumal wenn das Thermometer in den Ariometer»
kürper eingeschlossen war.
Bin Universalpegel, das die Waseerstiinde nicht nur kontinuierlich registriert,
«ondeni die Wasserstandskurve auch integriert, haben bekanntlich Prof. Seiht
uid der Mechaniker Fuefs in Swinemiinde aufgestellt und IHngf^re Zeit in Betrieb
geseUt; die Leistungen dieses Instruments hat A. VVestphal^^) genauer unter-
ladit ond namentlich den Integrator geprüft, daesen Prinsipi ein Fendelwerk, eidi
iHKiseichnet bewihrt, wShreod die technische Ausführung noeh su wQnschen lUst
Atlantischer Osean.
Da die Tiefen Verhältnisse, namentlich des nordatlantischen Gebiets,
Ml ihren Grundzügen bekannt siud< waren überraschende Leistungen
darch Lotangen kaum zu erwarten. Die Aufmerksamkeit wird hier
iHhr durch die Entdeckung submariner isolierter Bänke erregt, und
u dieser Beziehnng steht die Tom Ffirsten Albert von Monaco
1895 aafgefondene Bank im Sttden der Azoren wohl an der ersten
Stolle^]. Eine nähere Erforschung durch den portugiesischen Kriegs*
Kämpfer Lidador hat als flachste Stelle eine Tiefe von 67 m in
37 58' N. Br., 29° 19' W. L. ergeben»). Durch ihren JFisch-
mchtum wird die „Prinzefs Alice -Bank« für die Bewohner der
Aßoren eine erfreuliche Erwerbsquelle werden.
Der britische Vermessungsdampfer Watenoitch hat im August
1894 die Umgebung der Hayward-Bank (in 34° 57,1 ' N. Br., 11*»
W. L. 662 m) genauer und sodaon die der Dacia-Bank (31° N.i
»k Ä»^^ CXXlü, 189C, 73—75. — 49) Ref. GJ V 1 1 1, 1896, 76 nach Science.—
iLV^ ^» 1895, 252--54. — öi) Kep. Gtb intern. Öeogr. Congr.
}«w«Ä 1896, 41»-ai, — itt) Key. marit. OXXIV, 1895, 696—707. — «) Z. f.
IIM ,o"'- 193-203; vgl. GJb. XVI, 1893, 46. — r>i) CR CXXI, 1895»
"w»-13; PM 1896, 268; NtoM 1896, § 849. — ») NtoM 1896, § 1028.
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204 0. Kxflmuel, Die Portichritta der Oiesnognpliie 1895 und 1896.
131" W.) flüchtiger abgelotet um sodann im SüdatlaotiBchen
Ozean meist an der Küste zu arbeiten ö^). Zwei wichtigere Tieftee-
lotuDgen seien hier aufgeführt:
0" 14' S. Br., 2° 48' W. L. 5050 m, Globig.-Schlamm
38» 23' „ „ 2» 45' Ö. L. 4755 „ „
Binige Tiefiieebtungen hat auch der britische Kriegsdampfer
fimhhr auf dem Wßge über die Kanarischen Inseln nach der west-
indisefaen Tiefe und aodann naoh Halifax im Frühling und Sommer
1895 aiugeföbrt<»). i
Hieran« sind erwähnenswert die Tiefen von 5540 min 18^ 80' N., 86* 28' V.
und von 6290 m in 27*' 32' N., öS'* 49' W. mit SohokoUtdenthon. Auf «Mr
Fahrt in die westindischen Gewässer im Herbst 1895 worden wieder einige Lotanfn
erhalten, n. a. «010 m in 25" 19' N., 58° 07' W, mit Schokoladenthon »).
Die Kabeldampfer waren wieder mit sorgfältiger Ablotung ge«
wiBBer Stellen thätig. So die Scotia westlich von Irland 60). Über
die Lotungen Aqt Minia seit 1885 ist ein zusammenfassender Bericht
erschienen der die Thätigkeit dieses Schiffes erkennen läfat. Es
arbeitete mehr&oh yor dem Britischen Kanal und in der Umgebung
der GroJeen Neafundlandbank, sowie auch mitten im Ozean, «d
sfidSstlieh TOD den Faraday-Hfigeln eine felsige Stelle angelotee
wurde: 1980 m in 48* 14' N., 26* 54' W. war deren geringste
Tiefe. Die nicht minder aus früheren Berichten bekannte JDm
lotete die Strecke zwischen Fernando Noronha und dem Cabo Verde
neu aus und arbeitete sodann an der EOste ICarokknSi nordastlidt
von den Kanarischen Inseln, westlich von Senegambien und yor der
Gibraltarstrafse^S). Der Kabeldarapfer Fouyer Quertier war an der
Flämischen Kappe und Neufundlandbank 6«), der Dampfer Machy-
Bennet am ganzen Südrande der letztgenannten Bank mehrfach be-
schäftigtet), endlich die Dampfer Vihing und Normm an der Ogt-
küste Brasiliens vor Pernambuco und Santos^^).
Bemerkenswert ist sodann eine im Sommer 1895 aus Privat-
mitteln ausgerüstete, von vier französischen Gelehrten an Bord des
ihnen sur Verfügung gestellten Staatsdampfers Caudan in den Biskaya-
golf unternommene zweiwöehentliche Tiefsee-Expedition. J. T heulet
war das oseanographische Mitglied.
Seine«) nnd dea Kommandanten deKergrohen Berichte 6?) lassen erkwmen,
dafs der Abfall der Kästenbank znr tiefen biakayieehen Mnlde viel echroffer fst, als die
Karten bisher annehmen liefsen, und zwar setzt diese vcrifable falaise bei c«.
500 m Tiefe ein. In den Grundproben wurden in 950 m Tiefe und 50 Seem.
▼öm nieheten Land entfernt noch wohlerhaltene Püanaenreste gefunden. Die
Anordnung der Temperaturen in den Tiefen seheint «twae uiregelmäfsig gewesen
sa sein, doch, glaube ieh, genügen die damals erhaltenen nieht sehr Mhlrttclua
ß«) List OD for 1894, 7. — W) List OD for 1895, 8. — ^) Ebenda 7 und 18.
Z V.^^'y^. 1896' 8 17. - 60) List for 1894, 15. - ^i) List f. 1896.
Trotadem sind die Kenntnisse der Tiefenrerhältniise der groben W
noch so nnzureichend, dafs sie selbst der pr aktischen Schiffahrt noch nicht genügen.
«% lir^^fSf» ~ f. 1895, 35—40. NtoM 1896, § 32 nnd 139. -
l^^Ü — ''^ NtoM 1896, 310, 489, 775. - ^) I^»tO?.Jf
Al 'a? KZ ^ ^'^»•ogr, 1896, 858-67. 1 «)BeT. Marit. CXXVIII, 18»«,
*48— 61. PM 1896, LB 59i.
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Atlantischer Ozean.
205
Hflnaafii noch iitoht, um dartn wettgtheDd« BpekuIattoBen knüpfen zu kSiUMii.
Spezifische Gewichte wurden nur für die Oberfläche bestimmt. Der Strom ging
itets mit dem Winda^ ein BenneUatrom war uat&rlich niftht vorhanden.
Tiefseetemperaturen sind von den schon erwähnten englischen
Kriegsdampfern WaterwttcJi^^) und Ramlhr^^) in Gestalt einiger
Serien, sowie regelmäfsig am Boden bestimmt worden.
Am 22. Sept 1894 hat dabei die Waterwitch in 5° 47,6' N., 14"* 22,5' W.,
ikBlieh gmaa in dar Position Nr. 101 det ChaXkmger vom Angnst 1873 nnd
Kr. T dM Bweamfr vom Januar 1886^ anafBliilifih boobaehtet und dabei «rlulteii :
Tiefe:
0
4G
7;-!
m
I8:i
274
Boden (4(300—4800 lu).
u
u
u
u
u
9
Waterwitch
Baoeaoeer
ChaUeBger
26,7
29,7
26,2
24,0
20,6
22,6
17,1
16,0
15,7
14,9
16,9
1H,9
13,4
13,4
11,4
11,2
2,4
M
Die beim Vergleich mit den früheren Beobachtungen hier etwa erkennbaren Diffo-
mm. bemhan wobl wmiiger auf den jahroaaeitliohan Sakwanknngen, als auf
onperiodischen Indarangan von Jalir ni Jabr, wofir ea anoh aonat an Aniaiehan
nicht feblto»).
Die Verteilung der Temperaturen an der Oberfläche des
Nordatlantischen Ozeans nördlich von 40° N. Br. hat H. N. D i c k s o n
fär Mai, August und November 1893, Februar und Mai 1894 dar-
gestellt, leider ohne erkennbar zu machen, wieweit Beobachtungen
der Darstellung zu gründe liegen. Die Anordnung der Strömungen
zwiBchen Island und Neufundland tritt aus den Ausbuchtungen der
Iwibermen aber so deutlich hervor, dafs Krümmels Auffassung
doielben^^) kaum einer kräftigeren Bestätigung bedürfte; nament-
M auf den Eaften fUr Mai und August 1893 gelangt die Abzweigung
OolteomaateB, der SW von Island nach NW geht, um das
barometiigohe Hinimom an der Kordwestseite zu umkreiBen, sehr
deutlich zum Ausdruck.
Der Florida-, Golfstrom hat wie immer das Int-eresse
der Berufenen wie der Unberufenen beschäftigt. In R. M. Baches
Darstellung 72) der Ursachen des Golfstroms fühlt man sich geradezu
in Zeiten der Meereskunde zurück versetst, die awei Jahrzehnte hinter
UDB liegen, so veraltet sind Bs. Auffassungen von Rotationsablenkung,
Zentrifugalkraft und Vertikalzirkulation. Um so erfreulicher ist die
eingehende Untersuchung, die Will. Libbey73) über die Grenz-
verschiebungen zwischen dem Golf- und Labradorstrom auf der Höhe
^ Neu York auf dem Kougrefs in London vorgetragen hat.
Wie aebon 0. Pettersson in der Diskussion damals hervorhob, geben dieae
venchiebaiigen zu interessanten Vargleiebao mit den Umlagenuigen des sogen.
MJtiBchen Stroms und Bankwassers entlang der Westküsten Skandinaviens
^egenheit: in beiden Fällen ist die Wirkung des Winds die Ursache. Auflandiger
nmd, ^ Oolfstrom im Sommer vorherrscht, kann den warmen, durch die
iBothemcnfläclie von 10" begrenatsn, oborflieUiebereo TeU dea Stromea anf den
Juaa der Küsteubank von Men-Bngland UnaafBohiabfln, wlhrand der im Winter
d.
^^88. — 69) Krümmel, Geoph. Beob. d. Planktonexp. 1
pJlu t — 1«) Qj VII, 1896, 255—67, 10 Taf. — W) Qeophya. Beob.
LB acrf^^' ^' — Science II, 1895, 88-85. Eef. Krümmels PM 1895,
D 860. --.78) ßep. etil intern. Qeogr. Oongr. London 1898, 481—73, 1 TalW.
«at AauHydj. 1895, 416—19.
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f06 0. Krümmel, Die Fortechritte der Ozeanographie 1895 uod 1896.
meist ablandige Wind das warme Wasser nach aufsen diingt, lo daft der Bote
der Küstenbank dann vom kalten Labradorstrom beherrscht wird Das Auflrvtlt
jDd Verschwinden des an das warme Tiefenwasser des Golfstroms gebundenea
Pftnnenfisohes ('^opAo^a^lftM ehamadeonticeps) geht damit genau parallel, eb«Mo
wie an den bohnslanschen Küsten der Hering mit dem Bankwasier kommt und cdit
Sehr interessante Temperaturprofile nach Beobachtungen an Bord dtt Y. 8t
Dampfer ßlake und Gramjms vordoutlichen diese Verschiebungen.
Der Kampf gegen den Rennell ström wird von Lt. M.
H a u t r e u X 74) und Kapt. L. E. D i n k 1 a g e 75) fortgesetzt, wobei sidi
der erste wesentlich der Flaschenpoßttriften, der zweite der Strom«
Versetzungen der deutschen Darapferjournale bedient. Es wird immer
deutlicher, dafs der Strom dem Winde folgt, mit einer schwachen
AblenkuDg nach rechts, und dafs infolgedessen die Stromversetzuageü
ein aehr buntes Bild ergeben.
• Die Eisberge im Südosten der Neufundlandbank sind im Frühling
1896 bis 41° N. Br. (in 48° W. L.) und ziemlich weit nach 0
to K ^* ^* ^ ^' ^^'^ vorgedrungen 76)^ während im Jahre
1896 am 28. April vereinzelte Eisbergtrümmer sogar nach 39° 22' N.,
66 03' W. L. trieben, wo sonst unsere Karten den Golfstrom
hemchen laaeen''). Mericwördigerweise war in den Wintern 1894/95
und namentUoh 1896/97 der Ostrand der Neufundlandbank kwuii
gans frei von groisen Ebbergen «), was eine grofke Ansnalime bedentei
Ans zwei Plasohenpostkarten des H)drographischen Amts der
Verdnigtwn Staaten 79) geht als merkwürdigste Thatsache die grofse
durchschnittliche Geschwindigkeit der Triften in der Äquatorial- und
Earibenströmnng hOTYor.
Während sonst bei der grofsen Masse der FlasehenpoeteD die tigUcke lalirt
zwischen 3 und 6 Seemeilen zu liegen pflegt, überschreitet sie hier fast regel-
mwsig 12; der Durchschnitt yon 15 Flaschenposten, die in den beiden Äquatorial-
•trtmungen westlich von W. L. ausgesetzt und an den westindischen Kfistea
gefunden worden sind, beträgt sogar 15,1 Seem. titglSdi; elnaelae Triften habea
mehr als 1 8, eine 21,8 Seem. (letatere bei einer Gesamtatrecka von ea. SOOO Smü.)
Fahrt gehabt.
Die gröfsere Regelmäfsigkeit der tropischen Strom- und Wind-
verhältnisse gegenüber dem häufigen Wechsel in den aufsertropischeo
Kegionen des Atlantischen Ozeans kommt hierdurch zum Ausdruck:
die langsamsten Fahrten haben die Maschenposteu nördlich voo
40* N. Br. *^
^ Eine vorzügliche Darstellung hat der Guiueastrom mit den
Am benachbarten Teilen der Äquatorialströme in einer von Lt. M.
B. B, J. Kluit^O) bearbeiteten und vom kgl. niederländischen Meteoro-
logiBohen Listitut herausgegebenen Atlas erhalten.
pp n?!?*?' ^^y^- »at- de Bordeaux V, 1895, 418—35, 5 Karten.
' l^?^* 122-86; Ref. AnnHydr. 1896. 892-90. - «) AnnHydr. 1898,
77\ « J^^- ^"^^ 1892, 21. — 76) AnnHydr. 1896, 240 Karte. -
wi iL« U. S. Hydr. Office 1895, Nr. 300. — T») Ebenda 1894,
\ 380-87. — 79) püot Chart of the North Atlantij
s^« ' o ^S,^^' ^"«■»* 1»»«» Bilckswte. — ») De Guinea en Bquato"«»
Steoomen, 24 Taf. gr.-foL, Utrecht 1895. Eef. Krümmel PM 1895, LB 862;
*i"PP"»g, AnnHydr. 1896, 326-63, nnd fiachanan, GJ YII, 1896, 267-70.
y Google
Mittelländisoheii Meer.
207
für jeden Monat ist das gasM Gablet awiaehen t*— 84^ N. Br., 8"— 29^
W. Laafzwei Tafeln dargestellt, wobei die StromrichtuDgen , Stromstärken,
Frequenz der Stromstillen, die Isothernien der Wasseroborfläche und der Luft, die
herrsrheDden WindrichtuDgon und die Frequenz der Kegentage, auch einige An-
gaben über spesifiscbe Gewichte aufgenommen sind. Die Teilung des Gnineastroms
im afriktnischen Festland auf der Höhe der Sierra: Leone und das Umschwenken
des kleineren Teils narh forden wird für das Sommerhalbjahr nunmehr als un-
zweifelhaft bewiesen, für den Winter (nach den W asser temperatoren) als in hohem
Giade wahrscheinlich gelten dürfen, so wie es Krümmel zuerst 1876 in seiner
DoktoidiisertattoB'niebgawiaaao hat
Atlantische Nebenmeere*
1. Im Mittelländischen Meere ist eine Anzahl von Tiefen-
lotungen durch englische Yermessun^s- und Kaheldampfer ausgeführt
worden. Die aus den indieoh-suatralieolieii Gewiaaem heimkebrefide
Egeria^^) lotete namentlich swieoben Sardinien und Gibraltar, Stork^^)
im Ionischen MeerweBtlicli von Kepballenia, die Ihdä^ bei Gibraltar,
die 8w6ta^) und die VoUa^) zwischen Zakyntbo und Malta,
die Jmhar^) von Korfii nach der OtrantoBtra&e hinüber. Über-
Taschende Thatsachen waren dabei nicht zu registrieren. — Die Tiefen
im Golf von Salonichi^^) scheineo, wesentlich durch Anschwemmungen
des Vardar und der Vistriza, bedeutend abgenommen zu haben, Bodab
der Zugang nach Salonicbi ähnlichen Gefahren aufgesetzt ist wie
einflt der zum Hafen von Smyrna.
Über die österreichischen Arbeiten im Ägäischen Meer berichtet
Dr. Gerhard Schott^?)^ wobei er aus den der Seewarte zu-
gegangenen Mitteilungen von Schiffsführern der deutschen Levante-
linie wichtige Angaben über die Strömungen veröflFentlicht.
Auf ältere Untersuchungen von Admiral Magnaghi im Bosporus
VDd auf die Arbeiten von J. Grablowitz über die Gezeiten der
italieninhen Kfisten ist die Aufmerksamkeit von neuem gelenkt
t^ber Araometerbeobacbtungen Friedrich Dahls im östlichen
Hittehneer und im Suez-Kanal berichtet 0. Krümmel^ — Sieht-
MoTon bnntgemalten Scheiben hat Seb. Angelini^*) in der
l«gane von Venedig und im Golf von GaSta bestimmt
Im Marmormeer haben zwei wissenschaftliche Expeditionen ge-
arbeitet: im Auftrage der Wiener Akademie der Wissenschaften zur
Vervollständigung der Fahrten der J*ola der Chemiker Dr. Konrad
Natt er er 90) an Bord des österr.-ungar. Stationsschiffes Taurus im
Mai 1894, und im Auftrage der Geographischen Gesellschaft in
fttersburg^ J. B. Spin dl er 9^) an Bord des türkischen Dampfers
«) LisWD for 1894, 6. — 82) Liat &c. for 1896, 14. — 83) List for 1894,
LXvn ^ — *> — ") 18»*» 5 —
jjAYii 1895^ 309—14, mit Karten. — ^) Ätti del primo Congr. geogr. ital.
««• iheob. Fischer PM 1896, LB 8. — 89) AnnHydr. 1896, 540 f. — 89») Atti
LR Tl?"*** wienze, lett. ed arti 1895/96, VU (7), 89—96. PM 1896,
9u jj^^ ~: ^) Denke. K. K. Ak. d. W. LXII, Wi«ii 1896. 102 B. 4% 9 TklMn. —
^; «at^nalien zur Hydrologie des Marmormeercs (russisch, mit franzSs. ZttMnmeil*
"^th St. Petersburg 1896. 158 S. 8", 5 Karten, 8 Profiltafeln.
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208 0. £rUmmel, Die Fortaciiritte der Ozeanographie 1895 und 1896.
Stüamk^ den der Soltan aaf seine Kosten frei zur Verfügung stellte,
ebenfalls 1894 im September und Oktober.
Natterer berichtet nach einer sehr weit ausholenden Einleitung über Vertikal-
surkulationen aller Art siulchat Uber die älteren Untennehnngen der StrSnmgn
in Dardanellen und Bosporus und nach einer sehr eingehenden Beschreibung 4»
Apparate und Methoden über die Ergebnisse der Beobachtungen auf den 44 Stationen
dea TVmru«. Wie an erwarten , wurde erst von einer Tiefe unterhalb von öO m
das schwerere Mittelm eerwaeeer mit einem Saltgehalt Ton ea. 38 Promille gehndn,
während die Oberfläche von leirhterem Wasser poutischen Ursprungs beherrscht
wird, dessen Salzgehalt zwischen rund 21 und 25 Promille schwankt. Über die
vertikale Verteilung im einzelnen gestatten die Zahlen der Tabellen kein durchweg
genügendea Urteil, da die benntaten Waaaeraehöpfapparate hlnflg Tenagt od«
Mischungen mit Oberflächenwasser geliefert zu haben scheinen, was tu dsn lill
zu kleinen Salzgehalten einzelner Tiefenwasserproben hervorgeht. Die TemperatB^
▼erteilnng ist auf vielen Stationen ebenfalls sehr „poikolitherm", wie diefiefoBii
•n£ Station 0 (40* 47' 65" N.Br., »B* «0' 38" 0. L.) zeigen mügen:
Tiefe: 0 5 10 80 SO 40 50 60 70 80 100 IStSn
Temp.: 12,6 13,8 13,4 17,1 14,3 14,2 13,7 14,1 14,5 14,2 14,2 14,1
Salzgeh.: 21,0 21,4 22,4 30,3 25,8 38,0 22,8 21,6 24,9 21,7 38,1 38,4
Sp-: 1,015'8 15'8 16'7 21'6 18'7 28*4 16'5 lö'O 18'4 16'0 28*5 28*8
Namentlich die letzte Reihe beweist die Mangelhaftigkeit der Wasserschöpfer
filr 30, 50-— 80 m Tiefe, was Dr. Natterer aber nicht bemerkt zu haben scheint
Und so wird man aeine Darlegungen Ton Tertikaien Strombewegangen wohl w-
nächst skeptisch aufnehmen dürfen. Die Durchsichtigkeit dea Marmonneerwasser«
beträgt, mit der im Mittelmeer benutzten weifscn Scheibe gemessen, zwischen 19
und 25 m Sichttiefe, also nur die Hälfte der Werte für das Mittelmeer. Du
Bodenwaaaer, enthalten in den Gmndproben, zeigte reichliche organische (Blweift-
oder Fett-) Beimengiingen. Was die vertikale Verteilung des Sauerstoff- nnd
Kohlensäuregehalts sowie der salpotrigsauren Salze betrifft, so ist auch hier die
Mangelhaftigkeit der Wasserschöpfer sehr störend und manchen SchlufsfolgeraDgen
Dr. Natterera über Vertikatairknlationen im Bereiche einzelner Schichten gefiüirlidi.
Ina allgetneiuen wird hier wohl die Sache nieht riel anders liegen, als in d«
Tiefenschichton des Mittelmeeres, was übrigens auch der Standpunkt Natterers ist.
Die Beobachtungen der russischen Expedition auf ihren 61 Stationen erscheinen
dnrehane einwandfrei nnd genügen auch, um für den Hochsommer ein braachbiwi
Bild von der Temperatur- und Salzgehaltsvertailnng an gewinnen. Es ist ura so
mehr zu bedauern, dafs nur ein kleiner Bruchteil der Natterorschen Daten damit
genügend vergleichbar ist, um die jahreszeitlichen Änderungen von Mai bis
Oktober beurteilen an kSnnen. Aus den reichen Ergebnissen hier nur das Folgends:
Die englische Seekarte liefe die fraOte Tiefe im weetlielMn Teil des Msrmo^
meers erwarten, wo 135G m verzeichnet stehen. Die russischen Lotungen haben geEcigt,
dafs die zweite, östliche Tiefenmulde südwestlich vom Bosporus und den Prinsen-
!!!fi^° V*"®' Lotungen gehen hier über 1300 m, eine in 40'* 48' ». Br.»
28 51 0. L. erreicht 1403 m, und der Nordiand dieier TieHnmnlde erweist sieh
als sehr sohrofl". Die mittlere Tiefe des ganzen Marmormeeres berechnet Spindler
an 289 m. Der Salzgehalt der Oberfläche war im Oktober ungefähr ebenso wie
«n Mai: Spindler Teraeichnet nirgends weniger als 20, im Durchschnitt 24
» Promille. Die vertikale Anordnung der Waaaeraehielitan nach ihren phyri-
Müschen Eigenschaften läfst vier Etagen unterscheiden: 1) von 0 bis Ilm Tiefe
die homothermische und zugleich homohalino Deckschicht von 19,6** Temperatur
und 24,6 Promille Salzgehalt; 2) die Sprungschicht von 11 bis 26m mit oiMT
stetigen Zunahme des Salzgehaltes um 3,6 Promille nnd einer Temperatan«-
minderung von 0,7«; 3) die Tiefenschicht von 23 bia ca. 220— 350 in, deren
lempeijtur, laogsam mit der Tiefe abnehmend, 15,3** im Durchschnitt beträgt, n"t
«inem Salagehalt ron 38,1 PromiUe; 4) die homotherme und homohaliae Cfnad-
!n X .r^u'' 14.2° mit 38,4 PromUle Salagehalt Die herrschenden Winde
aus östiwüer bis nördlicher Richtung scheinen entlang der Nordseite des Msrmor-
meera Tiefenwasser mit groXsem Salzgehalt auf^ueUen au lassen. Der Oberflächea-
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Atlantische Nebeomeere.
809
Strom setzt mit einer nittlereii Qesohwindigkeit yon Ifi Knoten (bei starkem Oet-
vtad Ui tn 8,8 Knoten ansteigend) auf die Dardanellen an, in diesen selbit wichst
er auf 2,5 Knoten, während hier der aus dem Mittelmeer eindringende Unterstrom
nnr 0.1 Knoten hat. Für den Bosporus wurden die Messungen Makaroö's toU"
kommen zutreffend gefunden (ao die Maximalstärke des Unterstroros bei £on-
atuÜMpel Ton 8piBd]srM*l,6, Maktroff 1,7 Knoten). Inmitten des MarnromMsra
inirde der rnterstrom zu höchstens 0,5 Knoten gemessen: er begann durchschnitt-
lich nach den Befunden auf 46 Beobachtungsstationen in 13,5 m Tiefe. Der Unter<*
Strom wird durch die Erdrotation nach rechts, an die SUdseite, gedrängt, der
Okmtfem ebniso an die Nordseite, sowdt anfqoelleiides Tiefenwassev diet
wlafst. Die wechselnden Winde zerlegen die aus dem Bosporus heraustretende
Zunge pontifichcu Wassers in mehrere Lappen, yon denen im Oktober 1894 einer
aaoh Süden um die Frinzeninseln nach dem Golf von lamid zu, ein zweiter nach
BT, eil dritter, als der miehtigat« und Ungate^ naeh W ging.
t. Im amerikaoiBohen Mittelmeer hatdereng^ÜBelie Kriegs-
dampfer SmMr^ einige Lotungen in der Earibensee, der Kabel-
dampfer dämioum^ einige BüdUch von Kuba auBgeftthrt; MaxMr
bBt auch einige Reihentemperatnren gemesBen.
A. Lindenkobl^ giebt eine Übemioht Aber die Temperatar-
und DichtigkeitsbeobachtuDgen der Amerikaner im Golf von Mexiko
und dem Oebiet des FloridaBtroms Büdlich yon 35* N. Br
Die Ergehnisse erscheinen nicht ganz einwandfrei und man wirr! die ausführ-
ückere Publikation abwarten müssen. Nach Lindenkohls Berechnung stehen über
dm Qolf ?on Hexiko Verdunstung und Niederschlag plus Zufuhr durch Flufa-
vasser ungefiüir im Gleiebgewielit. Dwdi die Takatanstraliw soUen in 8i Stunden
2717 cbm Wasser einströmen, während die Floridastrafse nur 1800 cbm zum
Attuüsefaen Ozean wieder entlälst, sodafs ein liest von 900 cbm täglich durch
(nca ünterstrom wieder in das Karibische Becken zurückgehen solle. Die That*
ticbe. dafii in der Wnrael dsa Floridastroms nSrdlieh von Knba in 460 m Tiefe
«ine Temperatur von 15" sich findet gegen 7° bis 8" im Golf und Karibischen
Meer, wird auf die Verdunstung zurückgeführt, die das Oberflächenwasser salziger
iluliie and in die Tiefe sinken lasse; eine Zusammendrängung der Wasserfäden
dtirch die Verengung des Dnreliilufiq»f«flls gibt aber eine gans sinfaobo und viel
wahrscheinlichere mechanische Ursache dafür. Die Beziehungen zwischen dem Florida-
>Uom und den durch die Yukatanstrafse eintretenden (iewässern der Karibischen
y^^ttPg» sowie die Wasserbewegungeu des äoifs von Mexiko bleiben noch
wr unanfgeklirt Nach den Messungen des Blake soll der Floiidastrom Tielfii^
«iMgisriereDifllite Ton Aber 1,0S8 (S^|^) oder mehr als 37,r Prom. Sahgehalt haben,
mi LindenkoU aetbat mit Beobt «afflaiflnd hoch findet und was wahrsebeinlieb
u den Ariometem Hegt.
3. Der Golf von 8t. Lorens hat auf BeBohlaifl der Kana-
oiBchen Bagierung in den letaten Jahren eine sehr aorgföltige ünter^
suchung seiner Temperatur-, Salzgebalta^ und StromverhältniflBe er-
jahren. Der Leiter dieser Untersuchungen, W. Bell DaWBon^)
^at mehrfach darüber beriohtet und G.Sohott^) Auszüge ans Beinen
Berichten gegeben.
«B-ö*** 7 Pegelstationen dienen dazu die Unterlagen für die Neuberechnung
^"|j»w<itentafeln zu liefern, die von den seefahrenden Kreisen dringend verlangt
'^vtm. Untersaehnnga&brteii an Bord des Dunpfera LwnMownB im
g«>mr dienten an Bestimmungen der Temporatoren, des Salsgebalts nnd d^
•) laetOD for 1896, 18. — 93) PM 1896, 26—29, Taf. 3. — Kep. on
hi^^oTc ^dea and eurrenta in Ganadian Vatm, Ottawa 1894
J"ib96, 4 Hefte yon 14, 29, 21, 32 8. 8°. Ref. PM 1896, LB 596. Naut.Mag.
1896, 222-24. 487 f. — »6) AnuHydr. 1896, 221—80; 1897, 116—22.
<^eögr. Jahrbuch XX. 14
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210 0. &iilnuael| die JTorUoliriUe der Ozeanographie 1895 und 1896.
Strdmmigmi. Phynkaliadi hat dieser Oolf eine groJae Ihnliehkeit mit dem Oehel •
kiechen Meer. Inmitten des Golfs , wo die Wassertiefe mehr als 500 m bftiii
herraeht im Sommer dichotherme Wärmeschichtung mit dem Minimum Ton — '
bi« ^"^^ üi 76 — 90 m, während unter der Minimalachicht die Temperator af
8* bif 5** in ea. 400 snniiiimt mid dabei dar Salsgehalt raaeh auf 84^ bis 34 4
From. steigt, während an der Oberfläche 30 bia 31 Prem, herrschen. Die Ströi •
nngen kreisen im Sinne gegen den Uhrzeiger; in der Gaopdetrafse südlich r a
Antikosti strömt das trübe, leichte und somraerwamie Wasser nach 80 ab na Ii
der Kabotatrafse hin , an der Weatküate Neufandlands geht ein Strom nach '. ,
Ton der BaUelala-StraÜM ana ein aehwaoher Strom kalten, klaren und salaigern
(33 Prom.) Wassers nach Westen; doch ist keine Beziehung zum Labadorstroi
nachweisbar, da in der flachen Belle-Isleatrafse die Qezeitenströme überwiegen.
4. Die Änderungen der Oberflächentemperatur und des Salzgehal s
der Nordsee und der angrenzenden Teile der britischen und skai-
dinavischen Gewässer hat auf Grund der internationalen Beobachtungta
H. N. Dickson'^0) kartographisch dargestellt, (s. o. S. 205.)
Die Änderungen des Salzgehalts gleicher Monate, aber Terschiedener Jahre, sii d
sehr angenfilllf g nnd mOaaen, da daa aalaigart Wasaer von mehr alt S5 Prem, i n
Winter wärmer, im Sommer kalter ist als das eigentliche Nordsee wasser, je nach
dem Areal, das es beherrscht, von Einflufs einerseits auf das Wetter, andrerseits
anf die Artung des Planktons, also auch der Ergiebigkeit der Fischerei werde i.
Dia arateren Beiiahnngen hat 0. Pettarsson^), der hoehterdiente Orguiiatcr
dieser internationalen Beobachtungen, selbst in umfassendem Mafsstabe untsmieh^
doch gehören die Ergebnisse beaaer in den Baricbt über die Meteorologie.
Über seine Beobachtungen an der norwegischen Küste vom Kristia-
niagolf bis zu den Lofoten hat J. Hjort^^) eingehend berichtet.
Der in früheren Jahresberichten^) erwähnte aus üstseewasser beateheuw
baltische Strom ist nicht nur an der Nordseite dea Skagerrak, sondern noeh fibff
Hangaennd binana dantUeh naebweiabar, beaondera im Sommer, wo er U** bis 17
warm ist, an der Westküste unter 31 Prora., vor Kristiania unter 24 Prom. Salz und eine
Mächtigkeit von 40—50 m besitzt. Das Bankwasser und Nordseewasser ist wenig
mächtig darunter gelagert, dagegen beginnt in iOOm das atlantisehe Wasser mit
35 Prom. Sala nnd B^i* bU 6,5*' Tamperatnr. Im Htrbat wird dar baltiache Strom
schwächer an Tolnm, aeina Temperatur sinkt, der Salsgehalt steigt durch Ver-
mischung mit dem salzigeren darunterliegenden Wasser in der stürmischen Wellen-
bewegung. Daraua entwickelt sich die Bankwasserachicht im Winter zu grober
MIebtigkait nnd bamebt mit dem Nordaaawaascr ansammen in 200-300 m,
wibrend daa atlaadbebe Wasser erst in 300 m beginnt, also 1—200 m tiefer
liegt als im Sommer. Die Wärraeschichtung ist im November schwach mesotbem,
dabei dringt die Wärme immer tiefer ins Wasser hinab, sodafs am Bade d*
Wintora in dar norwagiaeben Sinne 8* in SSO— 300 m gafoaden wardan, mehr alt
im Sommer in deraalban Tiafa.
SalsgehaltsbeBtimmoogen aus der Weaermündung nnd tod h
Franz iuB^ TeröffentUoht worden.
5. Ober die Entstehung der Ostsee hat Buddf Oredner^^)
«nf der Naturforscherveisammlung in Lttbeck einen Vortrag ge-
^) Met. Z. 1896, 285—321; Landsbrucks- Akademiens Handlingar och
Tidsknft for 1896, 131—76. Vgl. fl. N. Dickaon GJ VlU, ^896» ^^l-SS.
Hydrograflak-biolog. Studier o yer Noraka FiakariSr, Kriatiaaia 1895, U6 »•
8 , 15 Tafeln. Auch Yidenskabs - Selskabete Skrifter I, 1895, Nro. 9, und iJ"
Norske Geo^r. Selsk. Aarbog VI, 1894/95, 127—46. ö Tafeln. Ref. v. i^rümmei.
PM 1896, LB 680. — 86) QJb. XVI, 1893. 56. — Die Korrektion der Uaw-
weser, Leipzig 1896. Eet t. Krümmel FM 1896, LB 380. — ^) Vh. J. b«.
d. Naturf. u. Ärzte 1895, Sep.-Abdr. 25 S. 8". Naturw. Rundschau 1895, 6U» J*-
621—20, 637-89, 648—61; QZ 1896, 637—66, hier mit JUrte. Ke£. PM 1»»"»
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Nordtee und Oetsee.
911
halten. — Eine Übersicht über die neueren Arbeiten auf dem Gebiet
der Physik der Ostsee hat 0. KrümmeH^^) gegebeoi der darin
auch über eigene Beobachtungen berichtet.
F&r die phjaikalische BatrachtuDg zerfällt die Ostsee in drei Teile: 1. Die
sogeD. Beltsee iwtMhen dar Linie Sktgen-Mtretrand im N, den Drogden im 0,
der Darfser Schwelle zwischen Falster nnd Darfs im SO: also das Kattegat, die
Belte, den Sund und die Meckenburger Bucht umfassend; 2. die eigentliche Ost-
see Ton der Darfser Schwelle bis zu den Xlandinselo , also auch den Finnischen
6olf in sich begreifend , und S. das bottnisehe Gebiet. Die Beltsee ist ausge-
xeichnet durch sehr unregelmäfsiges Bodenrelief und gnrfnge Tiefe, sie vermittelt
den Austausch zwischen Ostsee und Nordsee und dient, von häufigen Stürmen be-
wegt, wesentlich dazu, das an der Oberfläche ausfliefsende baltische Wasser mit
dem in der Tiefe eiostrSmenden Nordseewasser zu vermischen. Die Beltsee ist
also eine Region raschen zeitlichen und SrtUchen Wechaels dea Salsgehalti an der
Oberfläche wie in der Tiefe. Die eigentliche Ostsee zeigt viel konstantere Ver-
hSltnisBe, eine homohaline Deckschicht von ca. 50 m Mächtigkeit und bei Bornholm
Ten 7,8, bei den Finnischen Schären 6,0 Prom. Salzgehalt beherrscht die Ober-
fläche, darunter liegen mehr sie 100 m tisf« Mnldaii, mit etürlcer««, nnr in nn-
regelmäfsigen , grofsen Zwischenräumen erneuerten Salzgehalt (Landsorter Tiefe
mit 10,6 Prora, in 4ü0 m ist die tiefste). Die Temperaturen sind im Sommer
lidwttierm; die Minimal tem per atur, im Allgemeinen zwischen 1,7° und 2,7 im
R&iiselien Golf näher bei 0^ Hegend, wird in ca. 60 m angetrolTen, ilso in 4er
WliTsten Region der Deckschicht, die im Winter nicht nur homohalin, sondern
lieh homotherm wird. Unter der kältesten Schicht nimmt die Temperatur wieder
nseh ra, und die Tiefen von 70 m abwärts beherrscht eine nahezu homotherme
Gnmdsehicht mit 3,1** Ma 4,0*. Im Sommer bildet sieh meeheinend bei rahige»
Wetter eine ordentliche Sprungschicht aus, indem oberhalb 11 bis 20 m alles
kemotherm ist und erst darunter ein rascher Abfall der Temperatur auftritt. —
Die Wirmeschichtung der Beltsee ist im Frühling and Spätherbst yoräbergehend
homothem, im Sommer anotherm, im Winter katotherm. — Ober die sebwediseSun
ÜDtersQchuDgen Ton 1877—98 bat aneh Gerbard 8ebott>«) beriebtot
Die im Rahmen der Ton O. Pettersson orgaonirten internatio-
Dilen ozeanographischen Arbeiten von dänischer Seite in der Beltsee
ausgeführten Untersuchungen sind von K. Rördam^) in einer
glänzend ausgestatteten Monographie veröflFentlicht worden.
Auf 14 Profilen (4 im Kattegat, 5 in den Belten, 3 im Sund, 2 in der Ost-
•ee mit ca. 80 SUtionen), wurde seit Ende April 1891 bis Nobember 1892, je im
Hai, August, NoTember, Februar regelmälsig Temperatur nnd Salzgehalt ftt der
«gel Ton 5 zu 5 Faden (5 Faden dänisch == 9,4m) bestimmt und zwar auf
Wien 14 Linien nahezu gleichzeitig. Die Beobachtungen zeigen alle oben ange-
nhrten Charakterziige der Beltsee, und gewahren auch Gelegenheit, auf diesen
«jnoptischwi Karten die Binwirkungen von Wind nnd Wetter auf WSrme- nnd
Silitehiebtang sn studieren.
Eine kone BeecfareibuDg der Kieler Föhrde als Teil der Ostsee
gab 0. Krümmel-lOA). Karl Brandt hat anf seinen soologischen
«ahrten im KsiserWUhehns- Kanal auch das Vordringen des salzigen
weewasBers auf Bmnsbttttel sn mit dem Ariometer verfolgt
Altere Beobaohtongen Uber die vertikale Verteilnng von Tempera-
IBSM. - Ml) pM ,895^ 81—8«, 111—1«, TM 5. — »«) eZ 1S96, U«— ÖS. —
A "^^'•^'1? fra Kommissionen for tidenskabelig Ündersögelse af the danske Far-
IJJr- ^'j^d. Kopenh. 1896. 147 S. gr. 4°, Atlas von 47 Taf. 2. Bd., 1. Heft
f 01 ^' "~ ^'öis üinr. f. Gesuudheitspfl. u. Unterricht. Festechrift
1896?38?r ^•'•^«•'•»•öwimdbeitspfl. Kiel 1899, 88-27. — ^ Zool. Jb. IX,
14«
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212 0. Krümmel, die Forteohntte der Oseuiogxaphie 1896 und 1896.
tur und Salzgehalt in den Seeschären vor Stockholm von 1884—88
hat Axel Hamberg 106) efgt jetzt veröffentlicht
Bemerkungen über den „Seebär" der Ostsee und einige ver-
wandte Erscheinungen, die sich auf das begleitende Schallphänomen
beliehen, hat Prof. Priedr. EahnlO?) der physikalisch-ökonomischen
GeseUaohaft in Königsberg am 5. März 1896 vorgetragen. — Über
Starmflaten in Lttbedc, insbesondere die vom 25. Nov. 1890, sprach
Dr. Sohaper^ auf der Natnrfoiedier -Versammlung in Lübeck;
die Stnrmflat ▼cm 29. u. 30. Jan. 1895 in Tra?emande beaehrieb nach
den AnMohnnngen der registrierenden Pegel A. Westphal^»).
Indisoher Osean«
Tiefteelotangen sind diesmal nur aus dem nördlichen Teil des
Ozeans zu verseiehnen. Das britische Vermessungsschiff Egetia^^^)
lotete sadlich ▼on Ceylon, sodann in der Arabischen See mit Kan
aaf Onsrdafui zu und im Golf von Adeo. Auoh Mn^(e Rethen*
temperatnren wurden dabei gemessen. Dasselbe geschah bei den
wesentlioh zu zodogisohen Zwecken auch in den letzten Jabies
fortgesetzten Tiefeeearbeiten des Indischen Staatsdampfers iMk
yflfori"), der an der Nord- und Ostseite des Arabischen Meeres, bei
den Lakkadivh- und Maledivh-Inseln bis nach Ceylon hin thätig war.
Die KabelgeseÜBchaften liefsen durch Scotia^^^) die Gegend beides
Amiranten, durch Great JVoHhem^^^) entlang der ßomaliküste loten.
Von dem grofsen niederländischen Atlas vom Indischen Ozean iii
die zweite Lieferung, (März bis Mai) umfassend, erschienen"*).
^ Aräometerbeobachtungen von Prof. Friedr. D a h piö) auf der Fahrt
zwischen Suez und Singapore hat 0. Krümmel bearbeitet.
Namentlich die sehr energisch auageprägte Grenze awischen dem stark salzigen
Wasser des weattiehm Arabieehen Maerea und dam aehwiehereit dei Sbriff« b-
dischen Ozeans tritt besondere auffällig au Tage: zwiaehan 66° und 69° 0 Linge
ist der Unterschied im Salzgehalt ganaa 2 Prora. (36,5 gegen 34,6 Prem ).
Eine sehr dankenswerte Zusammenstellung aller britischen Strom-
heobachtungen im ganzen Bereich des Indischen Ozeans bat das
hydrographische Amt in London veröffentlicht 116) : für jeden Monat
im Jahr ist eine besondere Strömungskarte gegeben.
Auch in den hohen Breiten des ludischen Ozeans sind treibende
Eisberge 1895 und 96 besonders reichlich verzeichnet, auch Kolli-
sionen mit ihnen auf der Fahrt zwischen Kapstadt und Melbourne
sind Torgekommen "7). ^^^^^ drangen im JuU 1895 bif 44|' &,
, ^ BmAt Vet Ak. Handl. XXI, I. Nro. 4, 1896. 96 8. 8*,
llafel.-i07)Sehriftenderphys..ökon.Öa8.jranig8bergXXXVU,1896,[10]-Cl6].--
uo. T*!luS°®PP®° AnnHydr. 1896, 185—86. — 109) Met. Z. 1895, 222—23.-
mi T^?!2i * — "1) Ebenda 8 u.l3; f. 1895, 14; f. 1896, 14.--
^ n ^ — ^ W«t f- 1896, 18. — "*) Waaraemingen
Bcnen Ocean ovor the Maanden Maart, April an Mai. UtNaht. llat Inst. 1893. I»
Sr^tl,^ n ■'^26. - 115) AnnHydr. 1896, 542-44! - "«) Indian OcML
"TJ ^°"^<*on 1896. Atlas von 12 Taf. PM 1896, LB 698.
lOÄi «a^- .^uUJ^^* 404-1«. - «7) Naut. Mag. LXIY, 1896, 790, 9W,
1Ü81— 89. Auch PM 1896, LB 586.
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IndiMhar Omib vnd Nebanmear». SlS
zwischen 44" und 67* 0. L.^^®), also in den Längen zwischen Crozet
und Kerguelen I. vor, wo sie sonst nur sehr selten auftreten.
Indische Nebenmeere.
1. Über die Arbeiten der ögterreichischen Expedition an Bord
der Pola im Roten Mee'r ist ein vorläufiger Bericht von Jos.
Luksch^i^) erschienen, die Kreuztouren von Oktober 1895 bis Mai
1896 zwischen Suez und 21 ° N. Br. behandelnd.
Die Tiefeokarte ist durch 103 Lotungen erheblich Tervollständigt, eine tiefste
fltdlt m tl90 n in V N. Br^ 88** 0' 0. L. entdeekt, d«r eolf Ton Akftb«
IBB ffitoiiDal ausgelotet (gröfste Tiefe 1198 m!) und eine grofse Zahl von Tem-
peratar* und Salzgehaltsbestiramungen in allen Tiefen ausgeführt. Der Salzge-
balt nimmt Ton N (41 From.) nach S hin (bei Djedda 39,0 Prom.) ab, ist an der
ilnkiiiiehen Seite etwee hSher ale ao der arabiaeheii, aai Ghntnde unterhalb 500 m
40—41, im Golf von Snez von der Oberfläche bis zum Boden in 48 m 42,5 Prom.
Die Durchsichtigkeit erreicht die des östlichen Mittelmeeres nicht, da die Sicht-
tiefen der weilsen Scheiben nur einmal an 50 m gelangten, sonst nur 30—40 m
iMtrngen. Sbento iit die Ifurbe grilnlioher (4 — 6 Bteb Foreis Skelt). Die
iiinuliibeobiebtaBgea DahlsUS) paieeii Tonflglieh la denen tob J. Lnkedb.
▼om ICeteorologiicheii Amt in London herausgegebener Atlas
d« Boten Meeres enthalt auoh Karten der Waaaertemperaturen,
der spezifischen Gewichte und der Meeresströmungen. A. 8 upan^^)
uid Qerh. Schott^^^) haben ausführliche Auszüge daraus gegebeD.
— Über die Strömungen hat Kapt. W. H. Hoo d seine praktischen
Erfahrungen ausführlich niedergelegt; darnach überwiegen im nörd-
lichen Teil durchweg Gezeitenströme.
2. Aus dem Australasiatischen Meer ist eine kleine Reihe
von Tiefenlotungen in der Floressee durch den Eabeldampfer Beeor--
dtr'^^) bekannt geworden.
Erwin K n i p p i n g l^^) berichtet aus dem Schififsjournal des zwischen
Singapore und dem Bismarckarchipel fahrenden Reichspostdampfers
Lübeck über die beobachteten Strömungen und die Ünterschiede
swischen den Wasser- und Lufttemperaturen; 0. KrümmeU^)
ftber die Ariiometerbeobachtungen Dahls auf derselben Route.
Dr. P. van der Stok^^) hat seine lange Reibe von Abhand-
loogea ttber die Geieiten der Javasee und der henaohbaiten Meeret*
gebiete weiter fortgeführt Zwei Karten der Flntstandenlinien für
die beidmi Teilgezeiten M% (grelste halbtägige Mondwelle} und JS^
(igrSiste eintSgige Sonnenwelle) seigen, dafii hier iwei Flutwellen ein-
dringen, eine aus der Malakastralse, eine aus der Floressee.
PaslflBoher Osean.
Die deutsche Seewarte l>7) hat nun auch fUr diesen Onean einen
iijh ^^'^^ ^8^5' «• h 1«®'» § ^«l- AnnHydr.lSSe, 14—24.—
^ SUzb.AkWien CV, I, 1896, Mai. 32 8. 8", 2 Karton. — ^20) Mctcorol. Charts
«theßed 8ea. Lond. 1895. 24 Taf. — 121) PM 1895, LB 864. — 122) AnnHydr. 1896,>
W-«». — itt) Naut. Mag. LXIV, 1895, 816—18. — »*) ListOD for 1895, 41. —
T} AnnHydr. 1896, 16S u. 165. — OJb. XVUI, 1896, 207. — M?) stiller
V)MUL Hamburg 1896. 14 8. Text 81 Tafeln qn. foL Ret PM 1896, LB 697.
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214 0. Krümmel, die f ortaehrUte der Oaeuiegrapbie 1895 und 189S.
Atlas von 31 Karten erscheinen lassen, der neben dem noch im
Druck befindlichen Segelhandbuch dazu bestimmt erscheint, einen
Markstein in der Entwicklung unserer Kenntnis dieses gröfaten der
irdischen Ozeane zu setzen. Die ersten neun Karten sind ozeaoo*
graphischen Inhalts und stellen die Tiefenverbältnisse, die Wasser*
temperatoren in 400 m, sowie für die X)berfläche im Februar, Mai,
August, Noyember, die Meeraeströmangeii In zwei eztremen Phasen
(Jan. — März, Juli — Sept.), sowie die spesifiiohen Gewichte dar. Dar
Inhalt steht anf der Höbe der Zeit, in welcher die Karten abge>
aohloaaen sind; wichtige BrgSnzaogen sind seit der Dmckl^ognor
für kleinere Gfebiete der Tiefenkarte erforderlich geworden«
Lotungen sind im Nordpazifischen Gebiet nnr von den beiden
amerikaniBchen Kreuzern Corwin und Ranker und zwar im Bereiobe
des Golfs von Alaska ausgeführt worden 128). Dagegen ist in unserer
Kenntnis des südwestlichen Gebiets zwischen Oataustralien und den
SamoaiDseln durch die sehr rege Thätigkeit der englischen Yer-
mesBungssohiffe eine bedeutende Erweiterung erzielt worden.
Der Dampfe Darf lotete von NoTcmber 1893, Juni bis August und Dei.
1894 ia der ostaustraiischen Tiefe uod deren östlicher Umgebung, wo er in ca.
98|'' B., 159|* 0. L. die Dartbank entdeckte, an der flachtten BteUe 989n tiiT;
im Jan. und Mai 1896 war Dort efldlicher bis zur Barsstrafse hin thätig^).
Die Watervitck lotete im April 1895 östlich und südlich von Tasmanien und
zeigte, dafs der Steilrand Ostaustraliens sich auch um diese Insel herum erstreckt:
8090m in 45* 05' S., 146** 45' 0., und 4460 in S«^ 18' 8., 160* 17' 0,
Im Mai 1895 ward« Ton der Nordspitse Neneeelands nach dem Vitiarchipel, in dessen
UmgebuTig, sodann auf dem Neuseelandplateau und in der ostaustralischen Tiefe ge-
arbeitet, dabei in 12i*' 8., 176|** W. die Waterwitchbank mit 22 ra geringster
Tiefe gefiinden Im Mai 1896 wurde wieder in der ostanetnlieeiien Titf», uf
Nea-Oaledonien und die Nenen Hebriden an, jgAoUi und anf allen Pahrtea
leitig auch fleifsig Reihentcmperaturen beobachtet ^^o^.
Am Wichtigsten sind die Arbeiten des Penguin. Nachdem dieses Schiff i«
Jnni 1893 Östlich von Neuguinea und bei den Salomonen gelotet, wandte ei IKl
Juni und Dezember 1894 naoh dem nSrdliehen nnd nordSstlioben Teil der ei^
australischen Tiefe, ging dann von Juni 1895 an nordostwärts von Nenaeeltnd
durch die Tongarinne und nach den' Saraoainseln und arbeitete im August 1896
bei den Yitüneeln. Dasselbe (iebiet wurde im Dezember 1896 nnd Januar e»
Juli 1896 beaneht nnd «in ISngerer Abateeher naeb Funafati hin ausgeführt.
Nachdem schon am 23. Juli 1895 in der Tongarinne Tiefen von über 9000m
ohne den Grund zu erreichen gefunden waren, gelang am zweiten Weihnacbstage
1896 in 2S** 89,4' S., 175° 4,8' W. eine Lotung von 9035 ro, die anf der SteUi
wiederholt 9186 m ergab. An den folgenden Tagen wurden weiter NNO die Lot-
ungen in dieser Kinne fortgesetzt und dabei in 28° 44,4' S., 176'' 4' W. dw
Tiefe von 5147 Faden = 9413 m als gröfste bisher im irdischen Oaean gf'"'''"
gefiinden. Im Ganzen sind hier vier 9000 m übersteigende Lotungeft erhalten,
doch liegen geringere Tiefen Ton 4- bia 7000 m swiaelieB diesen tiefsten Einmui-
dungenisi). Die Tongarinne setzt sich bis in die nächste Nähe der Samoamsein
hin fort, wo der Penguin am 21. August 1895 in 15" 33' S., 172° 4' W. 6460«
gelotet hatte. Reihentemperaturen und Grundproben wurden eifrig gesatnnaelt,
die Probe aus 9418 m genauer beaehriebenÜS): sie bestand aus äulserst fein-
flockigen Mineralpartikelchcn, gemischt mit Bimsstein und andern glasigen Vulk«-
Produkten, grünen Kryetallen von Angit, roten von PaUgonit; Reste Ton Kieaei-
138) NtoM 1895, § 218, 681. — 129) LietOD for 1894, 6; 1895, 7 fcj
1896, 8.-180) liit f. 1896, 9 11. SO; 1896, 9 u. 17. — M) Mit 1 W»*» «"^
16t; 1896, 8—7, 17f. — Kat. UU, 1896, 89«. .
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PasifiMher Osein imd NebenniMn,
216
organisraen waren ,,fa8t oder gar nicht'* yorhanden. — Endlich sind noch einige
Lotni^ des Ter. 8t.-Kreiisere Btn^er^) vu dem Golf nun GniytquU imd des
Kibaldampfert JBaÄneveriM) aus der Gegend von Coqaimbo und Arioasn Terseichnen.
Die grofBo Stofswelle, die am 15. Juni 1896 die Ostküste der
japaniBchen Insel Hondo heimgesucht , insbesondere die Umgebung
der Stadt Kamaishi zerstört nnd dort ca. 27 000 Menschen ertränkt
hat, ist am Ausführlichsten von J. Bein^), nächstdem von J.
Milnel36) dargestellt worden.
Die Strömungen der äquatorialen Region hat in einer sehr fleifsigen
Arbeit nach den Schififsjournalen der Seewarte Dr. Cäsar Puls dar-
gestellt ^3'^). Kritisch ergänzende Bemerkungen hat dazu 0. Krüra-
aael^^) veröffentlicht, Gerb. Schott^^O") einen ausführlichen Auszug.
Die Ergebnisse der Arbeit Yon Puls sind auf den Strömungs- Karten im
AtlM der Beewarte bereite benntst Eine der hanpteiehllehstan JLndeningen gegen das
übliche Bild betrifft die Strömungen im melanesischen Gebiet, wo er den australischen
Monsun in nnserm Winter-Strom nach 0 und SO häufig auftreten lafst, ferner das
Strombild im Meereestrich zwischen den Qal&pagos und Zentralamerika. Hier
kilt KriliQBelW) die Deutung der Thatsachen dnreh Dr. Pnb nieht IBr dnrcliweg
ntreffeod. Erwiesen ist ein sehr starker, sogar das Wasser aus der Tiefe aepir-
irender Strom von Besember bis Mär« entlang 10° Nßr. nach W hin, nach den
ihn erzeugenden Winden Fapagayostrom benannt. Sehr wichtig ist die Dar-
iMluog der Kaltwasserfleeka nnd ihrer Wanderung im Sfidlqnatoiialstroni von
September (bei den Gal&pagos) bis März (in \iO° bis 160* WL.), die ebflalUls
Mf den Isothermenkarten im Atlas der Seewarte aufgenommen sind.
Über einen aus dem Golf von Guayaquil nach S gehenden Küsten-
strom berichtet F. A. Pezet^^O, über eine starke und angeblich
regelmäfsige Strömung von N nach S bei der Insel Juan Fernandez
Dr. Ludwig Plate Eine interessante Flaschenpost 1*2^ igt von
der Torresstrafse ausgegangen und in Jaluit angelandet.
Pazifische Nebenmeere.
In den Gewässern östlich von China hat der Ver. Staat.-Kreuzer
Cmord^^) einige Lotungen ausgeführt. Ein Bericht über Wasser-
temperaturen im Tungbai und Gelben Meer liegt yom Kommando
deotBohen KaoonenbootB Wolf^^^) vor.
In der Beringe ee lotete der Ver. Staat.- Kreuzer MoMem^)
vwentllcb im öetliehen flaeheren Teil.
Kördliohes Eismeer.
Über neuere ruflBiaohe hydrographische Arheiten an der Harman*
Küste und im westliohen ribiriaehen Eismeer hat W. Koeppen^^
«10 Referat gegeben. Die oseanographischen Beobachtungen besogen
^^^^uf^erflächentemperaturen, Sal^halt und Wasserfärbmig.
100,'"? ''^^^^ lö^ö, $ 509, 995. — 134) LUtOD f. 1896, 41 ; 1896, 19. — i») PM
1897, 34-37, Taf. 5. ^ US) OJ VII, 1896, 167f. Hat. GMag. VII, 1897, 286—89.
wat LR , 1896, 449. — Aus d. Archiv der Seewarte XVIII, 1895, Heft 1
jJJ'^J'ger Inaug.-Dissert. 1895). — 138) pM 1896, 135—39; mit Karte. —
"P W. LXIX, 1896, Nr. 19, 6 S. 4**, 1 Tafel. — i«) Bep. 6th intern. Qeogr.-
uaJ'^D r""^ ^®**» 608— e. AnnHydr. 1886, 488. — >«) VhGsB 1898, 898t —
iftoe ■^^"^ 1895, 184. — 1*3) NtoMar. 1895, ^ 596. — l«) ÄnnHjd».
'»»5, 162 f. — 146) KtoM 1895, $ 201. — AnnHydr. 1896, 24—28.
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216 0. Erüramel, die Fortacliritte der Oiea&ogfaphie 1695 und 1896.
^ Premierleutnant C. Ryder l*?) hat die Lage der Treibeiskante
mi europäischen Nordmeer von Kap Farvel bis Nowaya-Semlja hin
m die Jahre 1877 bis 1892 festzustellen gesucht. Eine mittlere
Lage der Kante zu berechnen reichte das Material noch nicht aus,
die Verrohiebungen sind auch sehr beträchtlich und können bei Jan
Mayen 150—200 Seemeilen betragen. In einer andern Arbeit hat
»yderMB) die EiBYerhiUtnine bei Oetgrönland und in ^er Davig.
Btra&e im Sommer 1895 genaner beeehrieben.
Uber eine im Sommer 1893 nntemommene Fahrt ins nördliche
BiBmeer hat Axel Harn bergig berichtet — Ton den wichtigen
ozeanographischen Ergebnisaeo, die auf Nansene E^edition an Bord
des ^Vflw erlangt worden sind, gewinnt man aas einer ?oriaufigen
Notiz von H. Mohoi^) ein ongeföhres Bild.
DiegrofseXnrdmeertiefezwischen Ostgrönland und Spitzbergen zieht siehiUlrdM
um die letatgenannte Insolgnippo and Franz Josephs-Land nach NO hin weiter. Ent-
•preebend sind die Tiefen von aUantischem Wasser erfüllt, das etwas über 0*
erwärmt 18t und TOB 100 n nbwSrto homotherm bis zum Boden +0,5° zu leigea
gflegt. Die abaren Sehiehten bin «ir Obeifliche bleiben ebeneofiel rat« dm
uefnerpunkt.
Südliches Eismeer.
Über seine Fahrt an Bord der Antaretic im Siidsommer 1894/95
naeb Viktorialand hat Egeberg Bore hgrevink 151) berichtet und
auoh einige oaeanographische Beobachtungen gegeben. Die Reisen
zweier andrer Walfönger, der Balama und Active, im Sommer 1892 93
Mid von den OD Bord befindlichen WiUiam S. Bruce und Charles
W. Donald naoh ihrer wiBBenschaftlichen Bedeutung dargelegt
worden. Die &ktisohen Leistungen der lotsten beiden Jahre in d«r
Richtung einer Brforwshnng der Antarktis sind leider ungefähr gleich
Null geblieben, obwohl unsweifelhaft die Sttdpolorforsohung im Vorde^
gründe des geographischen Interesses steht Dies beweist nicht nur
der Beifall, den Vincenz von Haardts schöne SttdpolarkarteM^
gefunden , sondern anch die allgemeine Zustimmung, die die An-
regungen Georg Neumayersi^) auf dem deutschen Geographentage
in Bremen wie auf dem internationalen ^onffreis in London 1896
gefunden haben lö^^.
^Pif^t«ol"^i»' SÖToesen, Kopenhagen 1896. Sep.-Abdr. 28 S. 8°, 1 Taf.
TRQfi ß IT ? * St^' " ^^^'^^ Meteor. Aarbog for 1895, Kopenhagen
iM^ \L 389-93. - 151) GJ V, 189.5, 583-89. Übers. AnnHydr.
8«n.; ^ ../^'P- Geogr.-Congr. London 1896, 169-76. Auch
«Sf wi^ ??Jr"?^' - VII, 1896, 502-17,' u. 625-43. -
) W,en 1896 1: 10000000. - Mi) Yh. d. XI. D. Geogr.- Tages Berlin 1896,
l^rt v.«?"i°^'^^"^' Vorträge von Erich y. Drygalski S. 18-30 und
iS^lJ^SSr Geogr.-gaDgr. Londo»
Die Litteiatur zui G^sohiclite der Erdkunde vom Mittel-
alter an (1894—96).
Von Prof. Pr. Sophus üuge in Dresdeo,
Im aUgemeinen ist der Zeitraum von 1894 bis 1896 beriick-
dshtigt) dooh sind auch nooh einige Nachzügler aas den Torfaergeliendeii
Jahren, soweit sie beacbtenewert Bcfaienen and mir bisher entgangen
wven, euigeschoben. Für die Gliederong nnd den üm&ng des be-
räckaiohtigten Hterar. Materials gilt das bereits im vorigen Bericht
(Bsnd ZVm.) Gesagte.
I. Allgemeiner Teil.
(Bibliographien, Kataloge, Sammlungen von Biographien aus rer-
Bchiedenen Epochen, Sammlungen von Abhandlungen, Schriften Ter-
mischten Inhalts.)
An der Spitze der Bibliographien steht Baschins Biblio-
theca geographica!), in der auch die Geschichte der Erdkunde ini
allgemeinen, und bei den Erdteilen insbesondere bedacht ist. W e n c k -
iterns«) Bibliographie Japans enthält S. 36 — 51 travels und 8.
^•"110 hietorgeograph., Wauters^) behandelte in ähnlicher Weise
Ja» KoDgogebiet , Richter^) das deutsche Reich. Auf ein ganz
■peneUes Gebiet beschränkten sieh Carii und Favaro^).
Zwd noch im Erscheinen begriffene Lehrbtleher Terdienen
w besonders erwähnt sn werden, weil sie in gedrängter Fassung
emige wichtige Abschnitte aus der Geschichte der Erdkunde be-
handeln, vor allem H. Wagners^ Lehrbuch.
Hier sind besonders zu beachten: § 1 Zur Gesch. der Geogr., ^ 7 Karten u.
1 Üi!!! ^ 15 Gesch. der Methodik der Geogr. als Wissenschaft, § 40 der
WgWBWidian , § 53 Die Beweise für d. Kugelgestalt der ürde, § 54 Die Be-
mnn^^^ «1» OrSlae der Brdkng«!, § 06 Die GcMhiehte dei KMtMvntwarft,
51ÜO Die Platkarte und die mittelalterliche Kompafskarte , ^ 101 Di - echten Cy-
SL ÄÄ'*^""®'*' § 102 Die unechten CjUnderprojektionen, § X19 Die Jäntwicklung
^*W«U»ude» Tom Standpunkt europ. Kultur,
]i^!^^'^*8chin, Bibliotheca geographica. 1 (1801—92), Berlin 1895; 11 (1893),
aÜ» ^^'^ ^806, 64. -— 2) Fr. T. Wenck Stern, A bibliogr. of the
isT (1859—93). Leiden 1895. ßez. MGGsWien (XXXIX),
*)P £~R ^' ^ ^ WbHogr- d« Oongo, 1880—95. Brfinel 1896. —
du n f ß^b^iotheca geogr. Germaniae. Litt, dor Landes- u. Volksktindc
iJeut«chen Eeichs. Lpz. 1896. — ß) ♦ä. Carli ed A. Favaro , Bibliografia
7 C"iflQ^*''^^"'*®*®^- ß^^P*"' ^' ^' ^^^^^^^ Beilage a. A. Z.
1 Ti!l .0»; ~ ')H. Wagner, Lehrbaoh der Oeographie. HennoTer a. Lps.
^«t 1894, 9. Lief. 1896.
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.1
218 8. Buge, Die Liiteratar snr Gctehiehte der Erdkiade.
In Günthers 7) Handbuch der Geophysik, von dem eine zweite
.j Auflage im Erscheinen begriffen ist, sind alle Abschnitte in ihrer
• 'j geschichtlichen Entwicklung behandelt. Dazu sind umfassende liten^
fl fische Nachweise gegeben.
••I ^ Für die Geschichte der Kartographie hat Wolkenhauer^)
einen Leitfaden in tabellarischer Form entworfen , der allerdings
noch mancher Berichtigung und Ergänzung bedarf, um als zuver-
lässiger Ratgeber zu gelten. Eine kurzgefafste Geschichte der
Geologie yerfasate Prof. Omboni^; daneben mag Gutieres del
GaftoB^ Arbeit erwähnt werden.
Über Reisen und Reisende sind sn Tergleiohen die Arbeiten m
Launay"), Hantzsoh») und Barbier^S).
Zum Scblufse dieses allgemeinen Teils haben wir uns noch eis*
gehend mit dem greisen Werke der oolombisohen Kommission in
Italien zu beschäftigen, wie das auch in dem vorigen Berichte
(XVIII, 1.) bereits in Aussicht genommen war. Diese Raccolta^*)
liegt nun abgeschlossen vor und mufs unbedingt für das gehalt-
reichste Werk erklärt werden, das aus Anlafs der Jubelfeier der
Eodeckung Amerikas ans Licht getreten ist. Das ganze Werk be-
steht aus sechs Teilen und jeder Teil umfasst mehrere Bände.
Der I. Teil mit drei Bänden umfasst die vollständige, chrono-
logisch geordnete Sammlung aller bekannt gewordenen Schriften
Colons; Herausgeber ist Prof. C. de Lollis.
Dieser kommt nach einer sehr sorgfaltigen Vergleichaog der Aassäge, die
Las Casas ans dem Sehiffstagebuobe der ersten Reise des Entdeekers geasett
hat, mit den Angaben der „Historie", die dem Sohne Ferd Colurabus zugeschrieben
werden, zu dem Ergebnis, dafs der volle Inhalt (nella sostanza) des Tagebuche»
uns erhalten ist, wenn auch nicht der genaue Wortlaut. Denn Las Casas hatte
nicht daa Original, eondem nnr eine mehrfach fehlerhafte Abeehrift desielbea tot
Bich. Er beklagt sich tiber den aehleehten Ataehrdber, „pov falta del mil eieri-
Tano". (13. Jan. 1493).
Übrigens kommen gerade bei genauer Vorgleichung der Texte in den „His-
torien«* und in Laa Caaaa dem Referenten doch wieder JBedenkeii, ob mut die
Historien als unverfälschtes Werk des Ferd. Colnmbns gelten lassen dait nnd ob
man annehmen darf, Ferd. Columbus habe das Original des Tagebuches vor sich ge-
habt. In dieser Beziehung ist merkwürdig, dafs die Historien die Tage m £nde
Oktober und Anfang Norember 1492 so kura abthun. Hier gibt Las Oism m
30.^ Oktober u, Oolumbus habe an der Kfiate Oubw di« gMgnphiselie Breite zu
42 N. Br. bestimmt, und bemerkt dazu ganz richtig: ,,creo qne estä falsa la
letra". Die Historien enthalten nichts über eine solche Beobachtung. Dia darauf
oeattgliehe Angabe in Laa Casas kann aber doch unmöglich von dem sebleditoi
7^ S.Günther, Handbuch der Geophysik. Stuttg. 1897. Bis jetzt 3 Lief.—
«) W. Wolkenhauer, Leitf. z. Gesch. der Kartographie in tabeil. DarsteUnog-
Breslau 1895. Vgl. PM 1896, LB 354. — «) G. Omboni, Brerf Oeaei wl^
Btoria della geologit, compilati per i sn<d «Uievi. Padni 1894. Res. PM 1895,
T « i^' ~ *Gutierez del Cano, Elementes de historia de la geografi».
VaUadoUd 1895. — ") A. Launay, Hist. gen. de la soc. des missions itrangjsf.
J?aris 1894. 9 tom. PM 1897, LB 246 *v. Hantssch, DentsehelW-
aende des 16. Jahrh. (Leipziger Studien ana d. Qabieta der Gesch., v. Lamprecht
n. Marks, l, 4). Lpz. 1895. — 13) j. Barbier, Le role de la femme dsM
la geographie Les voyageuses. SG de l'Est. 1895, 1 — 87. Nancy 1895.
; Kaccolta di Ooenmenti e Studi pubblicati dalla R. Commissiona CeleiBW«a
qnarto Centenario dalla aooperta dell Amerios. Bom 1892—94, 6 Teile in 1»
i^iyu ..L. 1 y Google
Allgemeiner Teil.
219
Abschreiber berrUbren. Oder hat der Verf. der Historien nichts Besseres an die
StÄ der bedeaUi^en Beobaehtuag von 42* N. Br. tu Mtsen gewurst, oder h«t
er rfa veggelaieen , weil er sie als falsch erkannte? Durch die Auslassung wird
•8 aber tim so wahrscheinlicher, dafs die Zahl 42" von Columbus selbst stammte.
— Sehr beachtenswert ist femer die Vergleichnng der Texte in der Geschichte
Im Iii Oatas und in den Hiitorfeo über die sveite Beiee dee Oolnmbus, wo an
ndimren Stellen die Historien EinzelheiteB eilihal(eiD, die bei Las Casaa fehlen.
Dagegen hat aber auch Las Casas wieder manches , was in den Historien fehlt.
De Loliis folgert aus alledem, dafs für die Geschichte des Las Casas die His-
torie iwar die Bauptquelle, aber iiieht die einsige geweaea eei.
W^eiterbin folgt die Textvergleichung beider Geeebidhtaqnellen über die, angeb-
lich in einem Briefe des Col. vom Januar 1495 entnommene, famose Expedition
nach Tonis, wobei CoL seine Schiffsmannschaft durch Umdrehung der Magnet-
udel getlaaeht haben eoll. De LoHia erklärt sieh trots dee Ton Breuaing da-
gegen erhobenen Proteatee für Bchtheit der Geschichte. Es lassen aieh aber
neuerdings noch andere Bedenken als die bisher geäufserten erheben. H. Wagner
hat in einem später noch einmal zu erwähnenden Vortrage Über das Bätsei der
Eonpilskarten (S. 76) darauf hingewiesen, dafs auf allen Seekarten und noch epSter
durch fünf Jahrhunderte die Entfernung von Cagliari naeh Ttinia wesentlich zu
klein dargestellt ist, dafs also die Südküste Sardiniens zu nahe an Afrika gertickt
ist, infolge dessen die Entfernung von der Insel San Pietro bis zum G. de Car-
ttmeiie (au diese Strecke handelte es sich bei der nächtlichen Fahrt des Columbus)
nnr in | des wahren Abatandea erseheint. Die wahre Entfernung, die naeh
ßreosings Schätzung etwa 180 Seemeilen beträgt, wurde also auf den Seekarten
des 16. Jahrhunderts auf 120 Seemeilen verkürzt. Eine Strecke von 180 See-
■tOsB in 12 Maehtstunden zurückzulegen hat gerechte Bedenken erregt, während
mni an dne Fahrt von 120 Seemeilen glauben kann. Ein Seemann des 16. Jahrh.,
der auf die Zuverlässigkeit seiner Kompafskarten vertraut, kann auch die Behaup-
tung wagen, er habe die genannte Strecke in einer Nacht zurückgelegt, denn alle
flMkirtni «einer Zeit lieTsen die Möglichkeit zu. Wenn bei dieser Streitfrage auch
Uber die Lage des C. de Gartbagene TeraehiedeDe Meionngen geiofsert eind, eo
geben die Kompafskartcn vom Ende des 15. Jahrh., z. B. Karten von Benincasa,
darüber gtnz bestimmte Auskunft. Bei der genauem Vergleichnng der Quellenschriften
■Nr die späteren Entdeckungsreisen ist es dem Herausgeber mehrfach gelungen,
Ortanamen richtig zu stellen. Eine Stelle ana einem Briefe dea Colnrobna, in dem
ersieh über sein Verhältnis zu Antonio de Marchena ausspricht, ^iht do Loliis
die Veranlassung noch einmal die Frage zu erörtern, ob Juan Perez und Antonio
«■waena airel Personen seien , wie die meisten neueren Geschichtsschreiber
«Dnebmen, oder nnr eine, wie eehen KaTarrete Termntete. De LoUia neigt der
letsten Annahme zu, aber ohne genügende Belege zu bringen. Die bandschrift-
lichen Bandbemerkungen in verschiedenen Werken ans der Columbischen Bibliothek
«a Berflla sind in den folgenden Bänden in getreuer photographischer Nachbildung,
anch mit Transscription wiedergegeben, waa um ao widitiger tat, ala nnr dadnrdi
«et die Frage wird entscheiden lassen, wer der Schreiber jener Bemerkungen ist.
we Ansicht de Loliis', dafs sie sämtlich von Christoph Columbus herrühren, ist
aem Ii^lte nach unhaltbar. Es widerspräche bekannten historischen Thatsachen.
achon Las Casas hat manebe Bemerkungen dem Bartol. Golnmbna angeeehrieben
Wd ebenso auch die Herausgeher der Biblioteca Colombina (Sevilla 1888—94).
• lafst sich nicht leugnen, dafs die Handschriften beider Brüder schwer ausein-
Ch ft''?*^*'" «od. Mao kann bei einer Prüfung nur von absolut aicher dem
tbr. Columbus sugeschriebenen Bandbemerknngen anagebeo, s.B. anf Tafel ei.
"0 ^3, wo der Schreiber eagt, dafa er der Inael Oipaogo den Namen Sfwgnola
wigelegt habe.
Aasgeieiehnet ist ferner die Textvergleichung der drei etwas Ton einander
oweichendcn Abschriften dee berfihroten Briefea Ton Toeeanelli. De LolUa ist
caso e, probabilissnmentc boIo ** nach
iwi"'! ^' «iafs Columbus erst 1476 „per c
'wragai gekommen sei. Er erklärt sich mit
Ann h " «"«^»arv «luu mit Vollem Kecht entschieden gegen die
nach Portugal gegangen sei, um seinen (im Geiste schon
i?er,) Plan ,n «Brdem. Dafa die atritUge Frage, wann der Brief Toscanellis
^<)'* gewdiriflbeB aei, anf den beiden Angaben: „naeh dem kaatfliaehen Kriege '
tao
S. Enge» Die Lifctmtnr nr GeMUchto der Erdkimde.
und „ha diaa" in der spanischen Fassung und „alqaanti giorni fa" nach den
Hietorien bandie, ist bekannt. Bef. hatte sich in seiner Arbeit übor Columbui
auf die Erklärung eines neuen efHuiieeheii Lexikographen geetllttt, dals bt dlis
K-or langer Zeit" bedeute, konnte aber aus der Zeit des Col. selbst keinen Beleg
ibringen. Diesen liefert uns de Loliis in bester Form von Col. selbst, der in
den Briefe am Jamaica, 1603 (Naverret© I, 457, 2 Aufl.) schreibt: Elempendor
del Oatayo ha dies qne nando eabioe qne le eneeften en le i% de Orisio. Hier
braucht Col. den Ausdruck in dem Sinne „vor langen Jahren" und meint damit
eine Zeit, die mehr als ein Jahrh. zurückliegt. Man sollte demnach nun doth
endlich den Streit aufgeben, wem der Plan einer Weatfahrt ursprünglich zu danken
Ui, dem Toecanelli oder Gel.
Der II. Teil der Raccolta, von Belgrano und Staglieno
herausgegeben, umfafat die Privaturkunden von Chr. Col. und seiner
Familie, auf die wir hier näher eingehen.
Der dritte Band des IL Teils enthält 1. Queationi colombiane
▼on Coro. Desimoni; 2. Chr. Colombo e i corsari Colombo von
Alb. Salvagnini; 8. J, ritratti di C. Colombo von Ach. Neri
und 4. Le inedaglie di G. Colombo von tTmb. Bossi.
Deeinoni nimnit an, dafa Col. in Genua geboren ist, wo sein Vater seit 1440
ein Haus besafs. Die Nachricht der Historien, dala GoL in Pavia itndiflvt kiW,
was mit Recht bestritten ist, wird geschickt dahin gedeutet, dafs unter Paria ein
Stadtviertel in Genua zu verstehen sei: ,,quel vico di Pavia era sitnato nella con-
trade di Lueeoli . . . nome deri?atogli probabilmente dal vicino monasterio di Saa
Sebastian di Pavia 'S Im weitem Verlauf der Lebeoigeeehiehte Col. wadn lUft
Angaben der Historien, auch wo sie offenbar falsch berichten, allzusehr in Schnii
genommen. Darnach müfste also Co), schon 1470 nach Portugal gekomroen sei»
<a, o. dia Ansieht de Lollia') ; die Fahrt Col. über Island hinaus wird als waür aa-
genommen. Um keinen Sehetten auf die Leistungen des astroaom. Batdeckar»
kommen zu lassen, wird die Angabe des Tagebuches, Col. habe an der Nordkfiste
Cubas eine Breite von 42 Graden gefunden, einfach als Schreibfehler erklärt. Aber
diese Angabe findet sich im Tagebuche der ersten Keise am 30. Okt., 2. Nov. und
91. Nov., also dreimal, und soll Überall dnreh Sebald des Absehreiben estitsidN
sein Da man nun annimmt, der Verf. der Historien habe die Originalhandschrift
des Col. vor sich gehabt, so müfste man dort die richtige Zahl erwarten. Leider
enrifanen die Historien au keinem der drei Tage etwas von der Beobachtung.
Der Verf. hat offenbar, ebensogut wie sehen Las Gases, erkennt, dals die Breiten-
bestiramung von 42° recht falsch ist und hat sie darum ganz unterdrtekt. Dafs
aber Col. diese Angabe gemacht, läft sich erweisen. Der Entdecker stand offen-
bar unter dem Einflüsse der Karte Toscanellis, die ihm seinen Weg vorgesohriebai
und auch dureh Gradabteilungen die Breite der Nordkfiste Zipangus nnd der
Städte Zayton und Quinsay festgelegt hatte (vgl. fl. Wagners rekonstruierte
Karte in seiner Abhandlung „Die Rekonstruktion der Toscanellikarte"). Col. be-
fand sieh, als er Cuba vor sich hatte, seiner Meinung nach an der .Küste Asiens,
etwa 100 Lg. Ton den beiden genannten Hifen entfernt, von denen Qoüissy in
grader Linie westwärts von Lissabon (nach Toscauelli) liegen sollte, wahrend flach
Pra Mauro (1459) schon Zayton unter gleicher Breite mit Som su liegen kam»
Quinaay also noch weiter nordwärts ansuaetzen war.
Glaubte aber Col. so weit nSrdlieh Torgedrungen «u sein, — moehte er eine
flüchtige Beobachtung gemacht haben oder nicht, — dann muIM» auch eine Ver-
widerung des Kümas eiDgetreten sein, und auch diese gab er zu. Dafs fiberall
Toecenellis Karte im Spiel ist, ersieht man aus Las Casas, der zu dem Tagebuch
▼om 1. Not. U99, wenaeh Col. nur noeh etwa 100 Lg. Ton Zayton ond Qninsay
entfernt zu sein glaubte, die Bemerkung setzt, das seien Städte oder Provinzen
jut der_ Karte Toscanellis (ciertas ciudades 6 provincias de la tierra firme que
»Wla pmtadM en la carte de Paulo fisico) und wenn Col. soweit nach N gelangt
sei dann erkläre sieh darana die annahmende Xllte^ (Las Omss I. Sil.) p«"J
ist aann die angenommene Breite von Nordenba motiTicrt. Denn er betad m
AUg«m«iMr T«iL SSI
oater der Breite tod Kastilien (que el Norte [era] tan alto como eu CaatiUa).
PiiM iriedHlMlt gegebaa«! BnitaDbMtiiiiiiitiigta mUpnchtii aUe Karten Jen«
Zeit bis etwa 10 Jahre Dach Col. Tode. Auf Ooaaa Wfltkarta (1500) liegt Nord-
nba etwa 35*^ N. Br., auf der Karte im Atlas, Kunstmaon II (etwa 1502) etwa
ficieh mit Liverpool, auf Canerio (etwa 1608) unter 38**. Unter den gedruckten
Kvteo wigt Bayeeh (1608) 89*, B. Sylraiiua (1611) dfeeelbe Breite mit der Nord-
kfiste Spanieoa, Stoboicza (1512) 31", Waldseemfiller (1513) 37"*, Heisch (1515)
oahe an 40" und P. Apian (1520) erst 31°, während dio Seekarten seit etwa
1516 die Lage Gubas richtig angaben. Alle diese Fehler können nur auf eine
QmB* MurldkgelUirt werden, anf die Voraiellnng dee CoL, daTa er eiok an der
OrtldMe Asiaae beilnde.
DtrIILTeil, bearbeitet von Gngl. Berohe t, bringt die ita-
Ueniaohen Qaellen (Fontiitaliane) f&r die Gesobichte der Botdeckuog der
aeaen Welt ond swar saerst die Berichte der Gesandten und Agenten.
Dieie Urkmiden, die eimtlicb naeh den Originalen nen yergUehen aind, finden
«ich nach Städten geordnet und enthalten manches Neue. Neu ist der Brief von
Angelo Tre-risan aus Granada, vom 21. August 1501, nebst einer Übersetzung der
«nten iauadschriftlichen Kapitel von P. Martyra Dekaden. Der Text weicht mehr-
ÜMk tea dem apiteren Drucke von 1611 ab; aber er etfanmt mit dem Texte in
Paesi nuovamenti ritrovati, cp. LXXXIIII, und dem Itinerarinm Portugalleasium
cp. LXXXIIII. Hier findet sich auch bei der Erzählung von der ersten Ent-
deckungsfahrt Col. nach Haiti und Cuba die Stelle: una cbiaroö la Spagnola, l'altra
It Zoaaa» ma la Zoaaa non hebbe ben eerto cbe la foaee inenla. Daf« hierana
durch MifsverstSndnia auf der Weltkarte in G. Eeisch'a Margarita philos. (Strafs-
burg 1515) die lange Zeit rätselhaft gebliebene Bezeichnung des nordamerikanischen
^stlandes „Zoana Mela'* entstanden iat, hat F. v. Wieaer bereits nachgewiesen.
Weiterbia sind wichtig die Beriehte e. M. Oretieoe über Cabrala Entdeckung Bra-
Büiens (S. 83) und P. Paaqualigos über Corte Reala Entdeeknng (8. 83) Hier
Jird auch zuerst die Vermutung von einem kontinentalen Zusammenhang der Länder
w neuen Welt ausgeaprochen. Die Stelle lautet: etiam credono coniungerae con
le Andilie, ehe forono diacoperto per Ii reali de Spagna, et con la terra dei
rapaga (Brasilien) , noviter trovata per le nave di queato re che andorono in
vllicut. Es sind aber auch wichtige Berichte mit aufgenommen, die sich nicht
Wo» mit den Entdeckungen in der neuen Welt beschäftigten, z. B. del Canoa Be-
TiA^^*' Verlauf der ersten Erdumaegelung und (S. 133) ein Brief ava
loledo vom 8. Febr. 1521 über daa in den Molukken verschollene vierte SeUflF
^idad, der Erpedition Magalhaens'. In einem Briefe Giambattista Strozzis aus
19. Mära 1494, heilst ea über die von Col. entdeckten Inseln, (S. 166).
»ono aegnate ditte isole piti de XLIII., gradi XXVI. in gradi XXXi aotto
iequinotio, Breitenbestimmungen, die von Col. goiannt sein müssen.
Der zveiteBand des dritten Teils enthält vorzugsweise auaführliche Erzählungen
(«•natiobe eincrone) und Briefe italienischer Schriftsteller über die neuen Bnt-
aeckoam, darunter P. Martyrs Dekaden (von der vierten Beiae CoL an, wett
>e ersten drei Reisen nach dem Texte Treviaana bereite im ersten Bande mitge-
~j^«nd) und die wichtigsten Briefe Martyrs, ferner Nachrichten über Col.
Beiae von Michele de Cuneo, die Briefe Am. Yeapuccia, die Berichte Qiov.
aa£mpoIis &e. bia anf Bamuaios Abhandlung (1550) fiber die Entdeeknng der
^ewQrzicscIn und über Columbus. In einer aus dem Spanischen übersetzten Nach-
g^Biego Lupia über die Entdeckung Mexikos (Bibl. Marciana in Venedig,
oi prose, XL 131, biaher nicht veröffentlicht) findet aich die erate liLunde
com ^^«l(«lade: ,,Hanno una moneta infra loro eon la quäle vendono et
ut T"'-^*^ l^al se chiama eatagnote; ede certa fruta de arbore molto ra-
^ de Ii quaii fgQQ beveragio per Ii grandi aignori, che dicono flaa« eoaaa
"W««»iina." Die Kakaobohne galt bekanntlich aneh ala Kleingeld.
Der IV. Teil enthält 2 Bände, von denen der erste, vom Kapi-
E. Alb. Alber tis verfafst, sich mit dem Bau der Schiffe und
tter beefahrtakuüBt zur Zeit Col. beeehäftigt.
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SS2 S. Enge, Die Littentar mr GcMhidite d«r Brdkmde.
Hier werden die wichtigsten Scbitfstypen (Panfilo, üscieri, Tarida oder Tareta,
Btetüft oder Sagittea, Nave, Cocca, Galea, Baleniere, Fa»ta, Oaleotta, Bergaatino,
Fregata, Barca, Carracca CaraTele &c.) beschrieb«!!. Über den guten Band nr*
gleiche Gelcichs Besprechung im Auslände 1893 8. 403 und über das Kapitel 8,
(Mittelalterliche Kartographie) Tgl. H. Wagners Kritik in seiner iUkoiutniktioii
der ToseanelUkarte S. 290.
Im Bweiten Band« sind iwei Arbeiten enthalten ; Tim. Bertelll, Lt dsdins-
zione magnetica e la sua yariazione nello spazio acoperte da Cri. Colombo und
V. Bellio, Notizia delle piu antiche carte geografiche che si trovano en Italia
rignardanti rAmerioa. Die noch ziemlich weit verbreitete Ansicht, dals die De-
Uinntion der H agaetatdel schon Tor Col. beobnehtet sei, wird als irrig dargethan,
dum werden alle Schriftsteller vom 12. Jahrh. an aufgeführt, die die Magnetnadel
erwähnen. Der Kompafs mufs im 11. Jahrh. eingeführt sein, der bessere Gebrauct
durch die Amailitanerj beschrieben wurde er zuerst im 14. Jahrh. yon fruceaco
da finti ab ooUo rosa dei yenti mobile coli ago. Im 18. Jahrh. hauen die Kra-
pafskarten auf, die erste ErwShnnog fSllt ins Jahr 1270. Unter den TOD Belli»
▼eröffentlichten Karten sind einige bisher noch nicht vervielfältiVt worden, bedauep
licher weise aber, wie bei der £arte von Fesaro aus dem Anfange des 16. Jakk
nicht TollstSndig. Diese Karte allein gibt unter den iltesten kartographiidMi
Urkunden von Amerika den Namen der von Col. zuerst entdeckten Insel S. Salvador.
Auch die Kiistennamen in Venezuela sind originell und finden sich auf keiner
andern Karte wieder. Weiter sind mitgeteilt eine spanische Weltkarte von 1525,
ein Teil der Karte Verrascanos 1529 und die Karte Maiollos Ton 1527, abar
diese leider so stark Terkleinert, dafs keine Legende zu eotziffem ist — in der
That keine würdige Ausgabe für ein so bedeutendes Werk wie die Baeeolts.
Vom V. Teile enih< der erste Band eine umfassende Arbeit
üziellis: „La vita e i tempi di Paolo dal Posso Toseanelli".
Bora 1894.
Vergl. darüber PM 1895, 286; 1897, 70—78, H. Wagner, Die Rekonstruktion
der Toscaneili- Karte S. 292—312; und C. Merkel, Christoforo Colombo e i
l*Tori della R. Com. Colomb.iß).
^ Der zweite Band ist von vier ital. Gelehrten bearbeitet und
bringt Studien über Schriftsteller und Entdecker.
Q. Penne eis 16), Abhandlung über Peter Martyr, aeigt gute ßenutzuBg der
Torhandenen Quellen. Das Epistolatium Martyrs hat sieh mit msnehen aaoiliw-
nistischen Einschiebungen als eine Komposition späterer Zeit erwiesen. Bei der
Betrachtung der Dekaden gibt der Verf. eine feine und jjcrechte Beurteilung Mar-
tyrs, ohne dessen Schwächen zu Terdecken und schliefst mit den Worten: Enoatn
gloria ehe fosse un Italiano il primo a narrare le gesta che raddoppisrono to
grandezza del globo terra quo. L. Haguea^T) hat leider bei der ihm auferlegten
Beschränkung die drei italienischen Entdeckungsreisenden Vespucci, Verrazzano und
J. Bautista nur summarisch behandeln können. Mit Recht wird die immer nock
wieder anftauchende Ansieht, dais Vespucci schon 1497 eine Reise nieh der wm ^
Welt unternommen habe, mit aeinem unnnterbroohenen Aufenthalte in Spanien Ton
1492—99 widerlegt. Die erste Reise 1499 ist ziemlich klar, die zweite 1500
weniger, weil die Echtheit des von Bandini veröffentlichten Briefes stark bezweifelt
wird; die dritte ist kaum richtig zu stellen, wenn sie überhaupt 1601 gemajh«
ist. Es mufs vor allem befremden, dals Vespueds Nams in portug. ürknnden
überall nicht genannt wird. Trotzdem glaubt Hngues nnnehmen zu können, daft
Vespucci etwa unter 32° S. Br. die Küste Brasüiens verlassen und eioen Voratoif
I'«/? SWpol gemaeht habe. Dann folgt die sogen, vierte IWs«,
Entdeckung der &ilaten Bnailieat bis Aber den sftdliehcn Wendekreis hntu tOat»,
PJ.t,lI^ S'L.^'^''- ^^^5 ^Xil)' 201-88, namenti. 272. - ^6) G. Penneai,
J^iewo Martire d'Anghiera e le sue relazioni sulle scoperte oceaniche.
sommarifc ***** A«- Vespucci, GioT. Yerraazano, Juan Bantist» Qw9fm "»tu»
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Allgemeui«r Teil.
223
Die dum folgende Arbeit Bellemos^^) ateht nicht auf der RSh» der ForschuDgen.
Feraselles^ Mitteflnogen bertthren eieh in vielen Pvnkten mit den Onter-
snehiugen Eugues' über den Genuesen Juan Bautista; denn sowohl Giovanni Battista
als auch Pancaldo nahmen als ,,me8tre'' und ,,piloto" auf dem Schilfe Trinidad
aa der ersten Erdumsegelung teil. Einer von ihnen hat über die Expedition
MagalhMe' ein »Beteiro** geedirieben, ron dem neeh drei portng. Mse. ▼orlin&de&
nnd. Er fragt sich nnr, wer der Verfasser war. Peragallo entscheidet sicli fttr
Pancaldo, Hugues für gemeinsame Arbeit beider Seefahrer. Es ist zu bedauern,
data die wissenschaftlichen Untersuchungen über die beiden Glenuesen nicht in eine
Sud gelegt sind ; ee hSU» dann minehe Wiedffholnng Temieden nnd ntnclieg
Uuer nMmmengafiUet werden kSnnen.
Im dritten Band y«r6ffentlioht Andrea da Mosto^) den Reise-
borioht Pigifettas über die erste Erdumsegelung naoh dem Italien.
Msc. in der Ambroeiana, das Yon Amoretti nioht sorgfältig bereits
1880 in Mailand herauagegeben war.
Hu war daher lange in Zweifel, in welcher Sprache das Original verfafst
sei, bis nun eine genaue Vergleichung der französ. Texte (Nat. Eibl, in Paris
Nr. 56Ö0 u. 24224) mit dem ital. Msc. die Qewifsheit brachte, dafs letzteres das
Origfaua sei.
Aufser dem Reiaeberichte schrieb Pigafetta anch einen Trattato suU' arte del
narigare, eine der wenigen Quellen über das Seewesen seiner Zeit. Bier gibt P.
eine grofse Anzahl von Rflstenpunkten mit Angabe der astronom. Lage. Zu ihrer
Uaitifliieraog genflgen aber iSib von» Heranegeber genannten Hilfemittel keinea-
wegs. Da mufs vor allem eine yoUständige Ettstensynopsis der alten Handschrift-
Seekarten zur Hand sein. Das zeigt gleich der Versuch, den B'iume de Ii Geno-
Ttzi nachzuweisen. Mercator folgend, wird der Hufs in die 2fähe von Grand Balsa
ii Libwia verlegt Dagegen liegt der Find naeh allen alten Karten awieehen 0.
Palmas und Rio doe cestos (Reinel, Ricasoli, Maiollo 1519, Weimar [Ribero]
1Ö27, Ribero 1529). Es kann der Rio Sinou sein; möglicherweise ist dies Wort
aus Qinoues verstümmelt. Die unerklärt gebliebene Ponta de Estana ist Santa Anna.
Dendbe Band enthilt dann noch von M. Allegri^i) die Bearbeitung der
Beisen Benzonis ia der neuen Welt. Benzoni, 1519 in Mailand geboren, bereiste
Ton 1541 — 55 Amerika und schrieb nach seiner Rückkehr sein 1565 in Venedig
gsdrocktes Werk. Den Originaltext begleitet der Heraasgeber mit kritischen he-
■nkangen über die vielfaehen Fehler nnd Idängel in den Berichten Benaonis.
Der aeahste und letzte Teil des grofsen Werkes enthält, von G.
lamagalli und P, Amat22) verfasst, eine Bibliographie aller
italifloisQheii Sohrifien und in Italien gedruckten Werke über CoInm-
^1 ne be&aat sieh aber audi mit den Yorlätifeni des OolombuB,
unter denen wir nur ungern die Beiseromane der Gebrüder Zeno
finden, and sogar mit den allerneuaten italieniachen Reisenden in
Amerika.
II. Das frühere christliche Mittelalter.
Obwohl duroh Schlegels Untersuchungen über Fnsang (GJb. XVIII,
8. 9) die Fusangfrage geklärt worden ist, kehren immer noch die
Versuche wieder, einen lebhaften Seeverkehr zwischen China und
Y. Bei lern 0 , Qiov. Caboto, note critiche. — 19) Prosp. Peraga llo,
Windi documentari per una monografia su Leone Pancaldo. — 20) Andrea da Mosto,
7 ▼iaggio intomo al globo di Antonio Pigafetta e le sne regele suU* arte
«Bjvigare. - 2i) M. Allegri, Giroluno Benzoni, fliatoria del Mondo Nuovo. —
Ibi« ■ ^""^^galli u. Pietro Amat di S. Filippo, Blbliografia degü eeritti
iwuani e stampati in Italia aopra C.Colombo. Äom 1893.
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IM S. Bage, Die Littetatar wax Oeschiclite der Srdkimde.
der Westküste Amerikas in alter Zeit nachzuweisen 23-25^. Auch
die Entdeckungsfahrten des heil. Brandan und der iriBchen Mönohe
nach der neuen Welt kommen noch nicht zur Ruhe 26-27),
Topographische Studien über Phrygien hat Ramsay^S) veröffent-
Höht» Eine «ehr brauchbare und möglichst voilstätidige Sammlung
aller frübmittelelterlidlieD Weltkarten in guten NachbiiduDgen
hat K. Miller^) erscheinen lassen. Wiedergegeben sind nament-
lich die verschiedenen Beatus- , Hieronymus- und&uinlMIigdeiikartsii,
die Hereforder und Ebstorfer Karten. Der Welttafel des BaveomtsD
widmet Waileser^) eine besondere Untersnohnng. Die Bntwiebl-
ung der Karte von Steiermark vom 2. Jahrh. bis 1600 sogt mu
eine Arbeit J. v. Zahns 31;. Aufgenommen sind darin: 1. Ptold-
maus, 2., Tab. Peuting., 3. Karte v. Alby, 4. Karte v. Sever md
Nachbildung einer Karte aus dem 13. Jahrh. (?) im brit. Muieaiii,
aus dem 14. Jahrh. im Münchner 8taaisarohi? &c
III. Die Araber und ihre Glaubensgenoesen.
Die ältere geographische Idteratur der Araber, namentfieh Ibn
Chordadbeh und Mokaddasi, ist von P. Sohwars^ besproeheiL
Über Al-Khuwarism handelt ein Aufsatz von Nallino^). Daa
G. J. (yoI. Vm, 1896, 8. 195) urteilt darttber: An aocount of tbe
earliest Arab. geogr. writer whose work oited by Abulfeda and beliered
to be a mere tianslation of Btolemy was disoovered in 1879 aad
found to possess some elements of originalty.
IV. Die ecbolaetieGlie Zelt
a. Reisen. In einer gründlichen Abhandlung bat Qt. 8trom*^)
die Geschichte der ältesten Fahrten ums Hordkap daigdsgt
Zuerst wird die Fkhrt Ottart geiehitdert, der als der erite NonniiiM i»
Weifte Heer eindrang, aber nieht, tde na bisher gewSlmtieh uiislim, biü nr
^)Fr. J.Masters, Did a Chinaman discoter America (BSGCaliforn. II, 18M>
ö»— 76.) — »J. W. Gambier, The true diacovery of America (Fortnightly EeT.
1894, 49-64). — »L. Noeentini, La seoperta deU America attribuite ai
Cinesi (Atti I Con^^r. Gltal. 1894, vol. II, pt. I, 312—23). Genua. — 26) *D. O'Do-
noghue, lirendaniaua. Dublin 189:5. — 27) «Beauvois, Lea Papas du nou7«tt •
numde rattachöa k ceux dea iles britanniquea et nordatlantiques. Louvain IW*.
(Bes. in BQ hiat et dese. 1894, 447.) — ^*W. U, Bamsayt Tlie citiea and
bishopries of Phrygia, being an eeeay of the looal Mstöry of-flirygia from the
earlieat timea to the Turkish conquest Vol. I. The Lycos Valley and South-
weftem Phrygia. Oxford 1895. (Eea v.J. Partach in Berliner Philol. Wodiwidir.
1»96, Nr. lö u. 16.) — «») K. Miller, Die üteetoa WelÄarten, herausgegeben
u. erläutert. 5 Hefte. Stuttg. 1895 u. 96. PM 1897, LB 237. — ^ «•
le 8 er, Die Welttafel des Ravennaten. L (Beil. z. 31. Jahresber. d. höh. Mädcben-
eeb^e in Mannheim, 1894). PM 1895, LB 654. — si) *J. t. Zahn, Steier««
im Kartenbilde der Helten tom 8. JTahrh. bU 1600, henmeg. dnreh d» etdewl«.
Landesarchiv. Graz 1895. 20 Bl. Querfol. — »2) p. Schwarz, Die ältere geop.
^itteratur der Araber (Hettner, GZ 1897, 137—46). — 33) C. Nallino, Al-
for^'^^f^ •* ^""^ remanlement de la Ööographie de Ptoleme (BSKhedir. J»?«»
l: 7^^K~Z.^^ ®- S*»"»» ^ opdageli« •£ Nordkap og yelea tü Hit ^
bar (Norake aSAarbog Y, 1894, Kri^inia).
1»
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V
IMt MholMtisolM Zeit SIS
Dwina kam, sondern bü sum KandaUz, wo die natürliche Grenae awiaohen dem
karelischen Strande und Lappland let. Die TOH ihm enrCmleii Terfinnen aind
Finnen oder Lappen, die in Ter oder Turja, d. h. Lappland, wohnten. Kurz nach
Ottars Beiso eignete sich der König von Norwegen die Herrschaft über alle Finnen
(Lappen) bis zum WeiTaen Meere an, und damit grenzte Norwegen an BjarmaUuid.
Hanld Oraafdd focht 965 mit den BJanntem an dtt Yina (Dwina), und ao wurde
wuh die östliche Seite des Weifsen Meaoraa entdeekt, daa aich nun als Meerbusen
erwies, worüber Ottar noch im unklaren war. Aus spaterer Zeit sind noch drei
Beiaen bekannt; von diesen ist diejenige im Jahre 1217 bemerkenswert, weil sich
aus dem Bericht ei^bt, dafs man damals schon Ton der Dwina bis zum eigent-
liehen Bufsland reisen konnte, ins Boich Susdal, an einem Nebenflüsse der Wolga.
Später beherrschte Nowgorod den Handel nach der Dwina und auf dem Weifsen
Meere. In f inmarken nahm der Handel einen gröfseren Aufschwung seit Gründung
TOB TardShus 1307. Das 15. Jahrh. bringt kriegerische Seezttge zwischen den
Bassen und Normannen. 1496 machte der rassische Gesandte Ithoma mit dem
dänischen Genndtcn IMd die Beiae Tom WeUaen Meere tna in Sehiif naeh
Dänemark.
Das beste Werk über die Weinlandsfahrten hat Reeves
35) ge-
scbrieben. Die photographische Nachbildung sämtlicher den islän-
dischen Handschriften entnommenen Blätter, die uns von Weinland
berichten, dazu die Transskription und Übersetzung ins Englische ge-
statten dem Leser, sich selbst ein unabhängiges Urteil zu bilden.
Ober UDseru ältesten Geographen Adam von Bremen liegen
mi besondere Stadien von Günther^ und Bernard^ yor,
m denen die zweite eingebender and genauer ist, aber ttber den
Herden Enropas noeh manehe Fehler enthält.
Zur Erinnening an die tot 600 Jahren erfolgte Heimkehr 11
PoIo'b hat Cord i er ^ einen populären Tortiag über den venetiap
nigchen Beisenden veröfiPentlicht und eine BibUographie aller ge-
ärackten Ausgaben des Reisewerkes beigegeben. Einzelne Unter-
suchungen über M. Polo liegen mehrere vor. Sandle r^9) weist
zuerst die Quelle für die Entstehung des Namens Anianstrafse in
der von Eamusio (Navig. et viaggi II) besorgten Ausgabe M. Polos
nach, irrt aber in der geogr. Festlegung der Strafse; S. Ruge*<*)
weist die kartographische Entwicklung der Anianstrafse nach. Col-
lingridge*!) bemüht sich vergebens, in Polos Cipango nicht Japan,
•ondern Java zu erkennen, und wird von Krampf) widerlegt. Dazu
irt noh ein Artikel der Rivista*^) zu vergleichen. Über den See-
▼wkehr der Stadt Kinsay (Quinsay) zur Zeit M. Polos ist noch ein
Ton Fr. Hirt h^) zu nennen. Derselbe Verfiasser hat auöh
A. M. Reeyes, The finding of Wineland the good. London 1895. PM
1897, LB 257. ~ 38) Günther, Adam v. Bremen, der erste deatsehe Qeo-
f*Ph (8llib. K. Böhm. Gs.W. Prag 1894). — 3') a. Bernard, De AdtttO BfO-
ttensi Qeogripho. FaiitlSM. M 1896, LB 86». — H.Oordi«T, Oentenaire
laoc Conference faite k la boc. d'ßtudes Italiennes, 18 d6c. 1 895. Paris
(7nT> ^^•^» S«P*' — ch. Sandler, Die Anian-Strafse u. Marco Polo
ffli 1894, 401—8). — «) 8. Enge, Marco Polo and di» Anlan-Straba
WobuB LXiX, 1896, 138—7). — «) 0. Oollingridge, Cipango not Japan
V««g. Amer. bist. New York 1893). — **) G. OoUingridge, The early carto-
P»Phy of Japaa (QJBGS London 1894, III). — «) F. G. Kramp, Japan or
TT?; Jf^ 1895, LB 660. — **) Lo Zipango df H. Polo (»fr.
JjAw VI, 20). — 48) ft. Hirth, üb« den Schiffsverkehr von Kinaty «u
«• f olos 2nt (rouig.Pto^ AnhiTM ponr tervir k l'Atnde dt riiittoiie ... de
^^•ogr. Jahrlnub zx. IS
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SM S. Boge, JDio Litteifttor lor Getohichte dor £rdkafide.
nach chineBiBohen Quellen nachgewiesen, wie weit die KenntmB c sr
Chinesen über die Lander des Islam reichte ^^).
Hirlh gibt den Inhalt «iaar ehiBwiMhoi Monographie «b«r dfe Stidt Hu
tschoQ (Polos Quinsay) aus dfloi Jahre 1274. Über die Seefabrtskunst wird pm %
dafs die Schiffe auf dem Meere jeder Gefahr trotzen unter keiner andern Pflhn ig
als der Aichtung der Magnetnadel, die dem aufmerksamen Steuermann sa ,^
irehhi «r taiii« Jimke lenkfln nnfa". Wer in diMen Bdiiftni nach fremdan Lindl m
la segeln beabsichtigt, der inufs in Tschüan-tschon (d. b. Sui-tung — Zaitun) a
See stechen. Tschao-Jn-kua, der Hafen- und Zolldirektor von Zaitun 'im 13. Jahn.,
erwähnt in seinem Werke die Häfen Ton Südarabien (Hadramaut), Mekrao, er
nnnt Irak, Bagdad, seibat lapahan nnd Boohara. Afrika nennt er Pi*no-y b,
Sansibar Teeng-pa; Spanien wird nach der Mnribit-Dynastie der Almorariden Hi-
lan-pi genannt und Sizilien (Ssu-tscbia-li-yeh) als eine Felaeoinsel im Meinle-
aeiohnet mit einem feuerspeienden Berge.
Die wissenschaftlichen BergbeBteiguogen in älterer Zeit bit
G ü n t h e r ^'^) zuBammengestellt.
b. Biographisches Uber Marino Sanudo, 1334— 37» bat de la
B 0 n c i ^ r e *8) veröffentlicht.
c. Mathemat. Geographie. A. 8 c h ü c k *9) gibt in sein 3r
Studie über den Jakobsstab Auskunft über Levi ben Gerson, 1287/118
bis 1344, der den Jabobsstab zuerst beschrieb und wahrscheinlich
auch der Erßnder des Instruments ist. Mit Regiomontan begiaat
nachweislich die Benutzung in der Astronomie.
d. Nautik. E.W. D a hlgren 50) hat in einem Werke Nordenr
skiÖlds^^) alles zusammengestellt, was über die ältesten Segelan-
vdenngen für die nordischen Meere niedergesohrieben und ge-
druekt ist
Ba handelt sieh snnachst nm kvne Mitteilungen über die Seefahrten von
Norwegen nach Island und Grönland, wie sie in den isländischen Sagas (Olafsage,
Landnamabuch, Haukabuch) enthalten sind. Auch in einer Handschrift der Kgl.
Bibliothek su Stockholm, „Kung Valdemara jordebok*S ava dem 18. Jihrh. im
Segelanweisungen enthalten. Das eind die Toiliafer der Seebticher , die man bis
ins 14. Jahrh. zurückführen kann. Dae üteate tat daa von JL Keppmun 1876
herausgegebene „Seebuch".
e. Kartographie. Zum richtigen Verständnis der Kompafe-
karten haben ganz besonders beigetragen die Untersuchungen H.
Wagner852-53) in demselben Sinne diejenigen Steg er s^). EiM
besondere Studie über den geographischen Inhalt der berühmten
l'Aaie Orientale, rtd. par G. Schlegel et H.Cordier. Leide 1896). — ^ Fr. Birth,
Die Lander dea Islam nach chines. Quellen. Leiden 1894 (T'oung-Pao, Suppl. 2^
vol. V). — *7) JB GQsMünchen f 1894/95, 51. PM 1897, LB 248. — ^J'^J^
Ron eiere, Lettroe et memoires de Marino Sanudo l'ancien, 1334—37 (www-
thiqne de l'ieole dee chartes). Nogent-le-Botrou 1895. — *») A. S«^^«*' TT
JakobasUb (JB QGsMünchen 1894/96). PM 1897, LB 20. — «>) E. W. Daiu-
gren, Om forntida seglings- anvisningar fdr de nordiska farvattnen. Stockholm
1896. 40. PM 1897, LB, Sept. — 61) «A.E. N or d enskiöi d, Bidrag tdl bjo-
kartonae oeh sjSfartens äldsta historia. Stockholm 189«. — «) H.
Entwickclung der Seekarten (a. Katalog der Ausstelinng des XI. D. Geogr.-iap »u
Bremen 1895). PM 1895, LB 656. — 53) h. Wa-ner, Das BäUel der KompW"
karten im Lichte der Qesamtentwickelung der Seekarten (Vh. XL D. G»^p-"^?Jf
1895, 68-87). PM 1896, LB 357. — «-) E. S teger, üatewifltomg» X
Seekarten des Mittelattera auf Gnmd der kartometr. Methode.. QflttiDgaB ww-
PM 1897, LB 288.
Dm ZaiUUar dtr groJaen Entdeckmigtta.
katalanischen Karte, soweit Ostaaiea in Frage kommt, hat Cordier*)
geliefert. Eine Sammlung alter See- und Weltkarten (Pisani, Dulcert,
Mecia de Viladestes , Soleri) bat G. Marcel in photographischen
NachbildaDgen veröffentlioht. Endlich hat Desimoui^^) Visconti-
SanatoB Karte von Palästma beaohriebeii.
V. Das Zeitalter der groreen Entdeckungen.
A. EntdeokungsrelMiu
L Di» Pwfugiesm auf dm Seewege naeh BiäSen.
An erster Stelle sind hier die Arbeiten zu nennen , die aus Anlals
der fünfhundertjährigen Feier der Geburt des Prinzen Heinrich des See-
fahrers erschienen 58— 63j Beazley und Prestage^^) haben A z u -
raras Chronik der Entdeckung und Eroberung von Guinea zum ersten
mal in englischer Übereetzung herausgegeben. Die nautischen Arbeiten
der Portugiesen und ihre Hauptvertreter hat Sousa Viterbo^^)
geschildert. Danach hat es eine nautische Schule in Sagres, wovon
inmMr noch gefabelt wird , niemals gegeben , es gibt oatttrlioii «Höh
kfline ürkande darüber. Die wisseDSobsftUdian Studien wurden an
der üniTersitiit Idsaabon gemaDfat, von der Prins Heinrieh Protektor
w. Auob Danrera^ hebt seine Geschichte der Portugiesen in
Indien mit Heinrich dem See&hrer an; doch ist die Angabe der
beaatzten Quellen mangelhaft, die dentsdie Litteratur wird Termilst.
Aus einem authentischen Dokument hat D. die Namen und Zahl
der Schiffe Qamas richtiggestellt. Roque da Oostas^'O Arbeit
über die diplomatischen Beziehungen Portugals mit dem Orient nm-
fafst die Zeit von 1498 (Gama) bis 1548 (Castro) und hat zahl-
reiche Urkunden von Albuquerque an benutzt, ist aber, wie es in
der Natur liegt, mehr historisch als geographisch ergiebig. Die Bei-
tr^e zu der Geschichte der einzelnen Entdeckungen und der leiten-
deo Persönlichkeiten sind im folg. chronologisch geordnet. Eine alte
/^H.Oord!er, L'KxtrIme Orient dans ratlas eatalan de OhtrieeV. (Bebirt.
««Mr. 1895, 19). PM 1897, LB 239. — ö6) q. Marcel, Choii de cartet et
M nappemondes des XIV« et XV« sifecles. Paris 1896. — 67) «c. Desimoni,
Ujt Carta di Terra santa (L sec. 14. n. arch. d. Stato d. Firenae, Marino Sanuto
ePietroTiMoiti (Awh. etor. Ital. XI, ser. 5, p.241). — «») »Alfr. Alvet , Dom
Henrique o Infante. Porto 1894. JRGS London 1895, V, 187. — 59) c. R. B e az-
jey^, Prince Henri the navigator. N. York u. London 1896. PM 1897, LB 265. —
2 M. Barradas.O Infante D. Henrique. Liaboa 1894. — ") Prince Henry
«•Navigator. JBGS London 1894, lU, 888—408. — «) B. G»yL Bonrne,
l-nnce Henry the navigator (Yale Rev., Angiwt 1894 [GOeraland, Ohio]). PM 1897,
266. 63) «0 Infante D. Henrique e a arte de navegac. dos Portug. (Ann.
Vnb milit. naval, Liaaabon 1894, p. 21). — ^) Qomea £annea deAzurara,
ihe cronieto of fhe diaooy. vaA eonquest of Qninea, voL I (p. 1—40). H»klnyt 8.,
TO'- aCV. London 1896. — W) Sousa Yiterbo, Trabalhos nauticoa dos Portu-
gew« DOS seculos XVI e XVIL Lisb. 1890 u. 94. — 6«) Fr. Ch. Danvers,
«• portuguese in India being a hiatory of the rise and deciine of their eaatern
London 1894. S vol. — <^ 0. Boque da Costa, Hiatoiift daa relafiet
n tr!?;^** Povtogd no oriittt« (BSG LiiMbon, 18« Mrie, no. 12, Liab. 1804,
P. 1069-1154).
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St8 8. BugOi Die Xattentur «ur OMohiehte der &dkiuide.
französische Übersetzung von Ca' da Mostos Guineafahrten h t
Schefer^) veröffentlicht. Die dazu gegebene Einleitung bei t
aber die Frage , wer der eigentliche Entdecker der Kapverden g i*
Wesen sei, nicht auf. Auch ist es dem Herausgeber auÄer Zweif« I,
dals die Kaoflente Ton Dieppe seit dem 14. Jidub. Handelskento •
an d«r Kttste Ton Gninea gehabt haben, ürlnuidliohe Bat^ dtfi r
gibfs bekaDotlieh nieht L. Oordeiro^^O) gibt Nadirioht itt
dem letsten durch Diogo Oao errichtetea Wappenpfeiler und ttbr
die sterbliohen Vberreste Ghunas. Peragallo^^) hat den berfibrntfa
Brief König ManueiBy 1505, an den spanischen König neu druck« q
laaien. Rodrigues d'Oliveira^^) und Baldaque da SiWa'*']
behandeln noch einmal die Entdeckung Brasiliens durch Cabral, 150 ),
und teilen dabei das Tagebuch des Vaz de Caminha Tom 21. ApiU
bis 1. Mai 1500, die Hauptquelle für diese Entdeckung, mit. En i-
lieh hat Cordeiro*^^) noch einen bisher nicht bekannten Beridit
über den Verlast von Ormoz veröffentlicht.
2, Dü EMuhmg JmmkoB und JCobmhut*
Dae wichtigste und nmfassendete Werk, die Toa der italieaifldiiA
B^gierung heraoflgegebene »yBaocelta"! iit im ABgemeineo Teile (b.0.)
eiDgehend behandelt. Die einseben Abhandlungen, Studien, Werks
werden darum hier nicht wieder aufgefiüirt.
a. Die angeblichen Vorlftnfer des Kolumbus. Es rnuis
einen eigenen, romanhaften Reis gew&hren, in alten Sohrifteo uiui
Überlieferungen den AndeutttUgen und Spuren nachzugehen von
abenteuernden Seeleuten, die yor Kolumbus schon das Gestade der
Neuen Welt erreicht haben sollen. Wenigstens finden sich immer
noch eine Anzahl von Schriftstellern, die dergleichen Fabeln für
Wahrheit ausgeben möchten, und andere, die sich für verpflichtet
halten, dergleichen Gerede wissenschaftlich zu widerlegen. Ganz
allgemein stellt die Frage und verneint sie Jouan
75). Mit den
Ansprüchen der Chinesen beschäftigen sich Masters^^), der sie fÄr
berechtigt hält, und N o c e n t i n i 77). Beachtenswerter ist die m
•) Ch. Schefer, Relation des voyages ä la cote occidentale d'Afrique ^'^^
d« OtL* da Mosto 1455—57. Paris 1895 (BibL de Toyagea anciens). PM IS»»
LB 363. — 60) L. Gordeire, 0 lütimo ptdrio deDiogoOlo (BSdLisb., U ser.,
no. 11, Lisb. 1895). PM 1897, LB 251. — ^ L. Cordeiro, Os restoa de
Vaaoo da Gama (BSG Lisb., 15. aer., no. 4, Lisb. 1896). — ^i) P. Peragall».
Carta d« el ni D. Manuel ao rei cathoL narrando-lhe as viagens portag. a IndjA
1500—1605. Beimprem sobn a prototypo d« 1606, vertida e annotada. Luö.
1894. 40. — 72) Jos« A.Eodrigues d'Oliveira Catramby, Descobr. do Brtiu
om 1600 (BeT.SÖ.Eio de Janeiro 1895, XI, 3—74). — 73) Baldaque da SilTi,
0 dMonbr. do Braail per P. A. CabraL LUb. 1892. PM 1895, W «J»:. T
L. Oordeiro, Quart» «eataMfio do dtM^* da bdia. Contrib. de S&.Lisi'.
Batalbas da India. Como so perdeu Ormaz. Lisb. 1896. — 75) h. Jouan, Chr.
£°lojab, a-t-ü eu des prßcuraeurs ? (Congr. Internat. Amör. IX, 887--89).-'
"2 ». J. Xaattra, Did a Cbinaman discoyer America? (BGSOriitoi» l»»,
arr/l'- r »••«««i, l* iooperta d. AmI« attrib. ü (S^ (OwT-
Gltal. I, 812— SS).
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Das Zeitalter der groüMn £ntdeekimgai.
989
Oldhara'^' aufgeworfene Frage, ob die auf einer Karte von A.
Bianco von 1448 südwestlich vom Grünen Vorgebirge gezeichnete
und mit einer Inschrift versehene Küste als Anzeichen einer wirk-
lichen Entdeckung Südamerikas zu gelten habe. Batalha-Reis^^)
Btimmt Oldham bei; aber die Gegenbeweise Erreras®^*^ sind
doch gewichtiger. Über die aogebliche Entdeckungsreise des Polen
fikohnii wbnitst liöh eme Arbeit Stomui^. Am meittoii lieeoliäftigt
mao neb »ber noch mit Alonso Sanohes, dem spamsoben See-
vannei der auf seinem Totenbette dem Kolumbas das GebebuuB
flhmr Landentdeekang im Weeton anTortrant baben soU^^). Anob
diefranigaisebew Ansprttebe für eine bereita 1488 erlbigte Bntdeokong
Mmeiikas durch JeanCousin sind wieder mebr£acb erörtert
«Ofden, doob bat wobl die beste Lösung im verneinenden Sinne
Bonci^re gegeben.
Gambier^) stellt Jean Conain als den wirklichen Entdecker hin, Duro^)
erklärt, oor der Kartograph J. Conain, um 1570, sei eine historische Persönlich-
kiit, joicr nieht Boii«itr«>B) mdlieh erklirt: Le fimeaz Jean Coatfai de la
Ugende Dieppoise n'est donc qne le maltre d'^ttipage du capitaine de GonneTille,
et 8ft cftmpag:ne de 1488 — 89 est an r^alit* la catnpagne de l'Espoir de 1503 — 05.
Die Überlieferung in Dieppe habe also die >'ahrt GonneviUes 1503 auf Jean Cousin
U88 iirtlattdh flb«rtCH«a.
Dsb Portugiesen tot Kolumbas die Kttsto Amerikas erreiobt
bibeo, bemttbt Mi do Ganto^ su beweisen. Danaob soll König
Johann II« Ton Portugal sobon Ende 1491 oder Anfang 1498 den
Pedro de Baroelloe und Jofto Fernandos Labrador auf Landent-
deckung aasgesendet baben. Layrador Ist danacb natQrliob der Ent-
decker Labradors. Auch die Bretonen werden von Templer
als Vorläufer des Kolumbus empfohlen. Vielleicht gehört auch das
Werk Feyrol8^^)bierher. Endlich sei hier noob die siemliob un-
bedeutende Schrift von Velesö2^ erwähnt.
b. Bibliographien über Kolumbus und seine Zeit
und Kritiken zur Kolumbuslitteratur. Die hierhergehörige
neue Litteratur ist wiederum sehr fleüsig gesammelt und kurz be-
^ H. T. Oldh am , A new light on the discovery of America (OJ London
IV, 356—64). — ») H. T. Oldham, A Procolnmb. diaeov. of Amer. (GJ
London 1895, V, 221—39). PM 1897, LB 259b. _ 80) j. Batalha-Reis, Tho
wpposed discov. of South Amer, before 1448 (QJ London 1897, IX, 185—210). —
^0. Brrera, Deila carta di Andrea Bianco del 1448 e di una supposta teoperta
Jel Brasiln nel 1447 (M«n. Seital. V, pt. 1», SOt— 96, Rom 1895). PM 1897,
LB^2 4 0. — 82) C. Errera, in BSGltal., ser. III, vol. X, 122—25 (1897). —
) Q. Storni, Johannes Skolvus (Norsk bist. T., 2 E. V, 385 — 400). —
^ Daro, La tradioion de Alonso Sanchez de Uaelvai descnbridor de tfema
IJit^o^Tiitas (BBAc. hist. 189S, yol XXI, 8»). — «) •Loronao, Colon y Alonso
öjticliez. Jerez Pareja. 1892. — 88) «c. Gambier, The true discov. of America
(The fortnightly Kev., London 1894, Jan.). — ^) F. Duro, Juan Cousin, yerda-
dwo deMnbridor de Ämirica segun el capitan ingles Gambier (BSG Madrida 1894,
AXXVI, 84—91). — Qh. dt la Roncifcr«, Les nayigatioDs fran^aises an
AV«8iecle (BG hist. et descr. 1895, 183—200). — ^9) *E do Canto, Quem
JTO^o nome ao Labrador? Ponta Delgada 1894 (GJ London, Febr. 1897, 198). —
*^ Tempior, Les Bretons en Am^rique avant Chr. Colomb (Ann. Brat 1894»
ti»") — •^)*J.Feyrol, Lea fraa^aia en Am4rique. Paris 1894. — «)fi.YaUa,
^Abr. pneobBb. da la AmMoa. Faria 1894. PM 1896, LB 869.
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230 8. Bng«, Die Idttoratiir mr Oeaddelite der Bidkundt.
sprochen von K. H ä b 1 e r 93- 94). Einen beschreibenden Katalog der
berühmten Kolumbusbibliothek in Sevilla haben Arboli und Fa-
ra u d 0 9ö) veröffentlicht. Eine scharfe Kritik gegen die von der Spa-
nischen Akademie bearbeitete Bibliographie führt Harries e^ö.e?),
Persgallo^) wendet sich gegen die antikolumbische Schule der
spanudieii ÖeBohichtsforschung. Fastenrath^) beschreibt als
Verehrer die spaniBohe Zentenarfeier 1892 und gibt mit Vergnügen
lange Aussüge aus dem Wortwdiwall der Beden und Gesänge. Dabin
gehört wohl auch GiamberinilOO),
0.DieEntdeekung8ge8chichtederNeaenWeli€r8liwn
mnfiuBende Werke fehlen; man hat ee mehr mit einzelnen U]lie^
suchungen zu thun, die wie Nachzügler der Zentenaxfeier endieiinik
Thachers^oi) ^^fi^ könnte dem Titel naoh ale dne nrntiimf^m
Arbeit erscheinen, verliert sich aber fast in Mbliogra^usohen üntw-
suchungen über die Coemographiae introdactio und steht nicht auf
der Höhe der Forschung. Die Werke von Adams^OS) und Ferr^^W)
sind mir unbekannt geblieben. Mehrere Arbeiten beschäftigen sich
mit den Verdiensten einzelner Stände und Orden am die Entdeckung
Amerikas. Kayserling 104) führt die Juden ins Feld, Man-
donnetiOö) jjiit mehr ßecht die Dominikaner, Thwaites^O^ die
Jesuiten.
Mit einzelnen Schriften und Berichten über die Entdeckungen
ans dem 16. Jahrh. befassen sich folgende Abhandlungen: GaffarepOT)
hat die sweite Dekade von Peter Martyr übersetzt und erläutert;
Herkell«») hat eine gründlich e Studie über die kleine Flugschrift
„De insolis nnper inventis'' veröffentlicht; K. flä blerio^j hat das
^ K. Hlbler, Die Colnnbui-Litteritnr d«r Jnbiläamflseit (Sybel, Hiitor. S.
1890,23 1-5 8). — 94) K. Häbler, in d. JB der Geschichtswissensch. 1893-96. -
'») 8. Arboli y Faraudo, Bibliotöca Colombina. CaUlogo de sua übros impresos,
8 tom. Sevilla 1888, 91, 94. — W) (h. Har risse,) Pro Acadexnia Hispaniewi
(Rev. crit. Paria 1895, 25. Müra). — «) (H. Harrisse,) Opera miaora. Christophe
Colomb et les acad^midens espagnols. Paria 1894. — «)P. Peragallo.Dis-
quisizione Colombine. I. La nuora scnola anticolombina. Lisb. 1893. -
^ J. Pastenrath, Christoph Oolunabus. Studien zur span. vierten Zentenar-
ftier der Bntdedrangr Amerikas. Dresden u. Leipzig 1895. — i«») »A, Giaa-
ioi7t°\J ^' « ^ IV. Cent. deUa scoperta d'Ameriea. Bologna 1894. -
•w w 1. '^^^'^^^r, The continent of America, ita discoverv and its baptism.
».York 1896. PM 1897, LB. — 108) »Ada ms and Wood, Columbus and
hi8 discoTerjr of Auer. Baltimore 1898. — »W)»S. Ferr6,El descabr. de Anariei.
Sevilla 1893. — 104) m. Kayserling, Chr. Colamlm und der Anteil der Judea
aa den span. und portug. Entdeckungen. Berlin 1894. PM 1895, LB 666. -
^oL Mandonuet, Lea dominioains et la d^couverto de l'Amirique. Pari»
A — ^ Thwaites, The Jesuit telatieai
1 «in Travels and explorationa of the Jesuit Miss, in N. Franc«
▼▼TOT • I- ^^^^'^ 1610—13. Cleveland 1896. Bez. in B.Ainer. GS.
UTin. 428—31. N.York 1896. — W) »p. Gaffarel, Pierre Martyr, De
orfte novo. Draxitaie dfeade. Tndute du latin avec notes bist et göogr. (Be^.
oonrgmgnonne de l'enseignement sup^rieur. DijoB 1895). — !<») C. Merkel,
ilu'^fi'Z? insulis nuper inventis" del mossinese Nicolo Scillacio, confrontato
1RQR ^5* »iMioni del secondo viaggio di Cristoforo Colombo in America. Mailand
Die N^JJ^^VV- 1897, LB. - «») K. Hibl",
Die Neuwe Zeitung au Predig Land im Fttfsfl. Pnggicecliflii Awhif (KM M
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Du Zeitalter der gtoXeen Entdeckongen. 281
Bätsei der „Neuwen Zeitung aus Presilg - Land'' glücklich gelöst,
indem er im Fürstl. Fuggerscheo Archiv eine Kopie des Briefes ge-
funden hat.
B« bt der dntMhe Berieht einee Weleerteben Hindeleegfatea tnf Meder»,
der über Antwerpen naeh Deutschland gelangt und in Augsburg gedruckt worden ist.
Darch den deutsehen handschriftlichen Text, den Häbler gefunden hat, ist be-
wiesen} 1) daTs es sich nicht am eine Übersetzung aus dem Italienischen handelt,
wie mn Mäher amiahm) 8) dab der Brief dem Jahre 1614 aagehSrt; denn dae
im Druck ausgelassene Jahr ist in der Handschrift bestimmt angegeben: „Wifst,
dafs auf d. 12. Okt. 1514 ein Schiff aus PresilUandt hier angekommen ist."
£s betrifft die Expedition, die von Nuno Manuel und Cristobal de Uaro ausgesandt
wv, am die OstUste SfldamerikM tbw dto LaplatamH&dnng hinaus hie naeh Fiata»
fodeD Utt SU entdeeken.
Damit ist auch hewieioiii dtSkf in» Hagnei^^) bereits gesagt
btte, die Neawe Zeitung keine Besiehnng zu den Reiaeik Veepno-
m hat.
d. Schriften des Kolumb us. Der Brief des Entdecken Tom
Jahre 1493 ist nach dem alten Pariser Drucke von 1493 von Ni-
cholson^^i) herausgegeben; ebenso ist auch der spanische Brief ^^2)
an Luis de Sant' Angel neu veröffentlicht. Über den ersten Brief
ist Doch ein Aufsatz von Harrisse ^^^) zu vergleichen. Das Schiffs-
tagebuch der ersten Reise nach der Neuen Welt hat Mar kham^^*)
ins Englische übersetzt, erläutert und mit anderen Dokumenten, die
sich auf Caboto und Cortereal beziehen, herausgegeben.
e. Biographien des Kolumbus. Eine nicht hervorragende
Afbeit hat Fo umier^^) verfafst; eine besondere Tendenz verfolgt
XarconeUe). neue italieniidie Idtteratur Aber Kolnmbmi ist
m 0. Merkel in. 118) besprochen.
f. Geburtsort und Familie. Hier nad nur einige kleinere
ßcbriften von Boquet"^), Florentino^), Centurini^^l),
Saoninoisö), Jezzi»«), Olcere«*) und Harrisae»») aufoa-
fthnn.
18»6, 352—68). PM 1896, LB 365. — n«) L. Hugues, Sulla relazione tra la
JmZeytung e il terzo viaggio di A. Vespucci. Casale 1894. PM 1896, LB 366. —
^) ColunbuB, Epistoladeineolis noviter repertii. Phetolithogr. reprint of the
Pans ed. 1493. Issued with introd. by E. W. B. Nicholson. London 1893. —
^ The spsnish letter of Luis de Bant' Angel 1493. Reprint in facsimile w.
«»■•lat, ed. from the unique copy. London 1891. — 118) •Harrisse, The
«ttly Paris editien of Colunbua'e first „Epistola" (ZentralM. f. Bibliethekeweeen,
J^ipzig 1893). — 114) Cl. R. Markham, The joumal of Columbus (during his
first Yoyage 1492—93) and documents relating to the voyages of J. Cabot and
w. Oertereal. Transl. w. notes and an introduction. London 1893. Hakluyt Soc.
Tol. 86. - Ui) A. Ponrnier, Biet de la vie et dee voyagei de raniial C. Co-
lomb. Paris 1894. PM 1896, LB 6«4. — "8) A. Marcone, Vita e questioni
appendice sulla glorificazione religiosa dell' Eroe. Sienal893.— "7)C. Merkel,
wWofoTo Colombo e i lavori della K. commis. Colorab (Eiv. stor. Ital. 1895, XII,
101-88). — c. Merkel, Aneora di aleuii stadi intomo a C. Oolmabo (Aieh.
•w. Ital. XI, 629—54). — IW) »Roquet, La famille de C.Colomb (BSG Anvers
«94, XVm, 3), — 120) »Florentino, Ä mulher de Colombo. Lisb. 1892. —
^h. Centurini, Cogoleto non e la patria di C, Colombo. Genua 1894. —
j^^S. Saonino, latomo alla' patria di C. Colombo. Savona 189S. —
) 0- Jozzi, La patria di C. Colombo. Pisa 1893. — ^W) »j. o 1 c er e, Cenni
«or. intomo aUa patria diC. Colombo. Eom 1893, — »a6)a.. flarriBse, Colomb
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■ i..
232 S. Roge, Die Litteratur zur Getchiohte der fitdkniidfl.
g. Jugend und Studien in Italien. Einzelne Irrtümer
»DB dem Leben des Eblombiu werden von D e 1 g a d o 126) berichtigt. Die
Fragen ob Kelombiu in Eftvia studiert habe, erörtert Codarai«?),
- r^' ^v^^^Jä'^«»»» Portugal, KolumU'iUBdToscanelli.
Die Ankunft des Genuesen in Portugal erörtert Peragalloi^öl
aber er kommt bei seinem Mangel an unparteiischem AbwSgeo dar
widerstreitenden Nachrichten zu keinem befriedigenden Eigebois.
Die Beziehungen zwischen Kolumbus und ToscaneUi werden m
Harri8Bei29) und CarlsoniW) bebandelt.
i. Kolumbus in Spanien und seine Reisen. Zwei Sehriftan
befeesen sich wieder mit der Frage, welche Insel Kolumbus zuerst
betreten habe. R e d w a y 131) entscheidet sich für Samana, M i 1 e t o i«)
für Aklie, beide aber überzeugen uns nicht. Die Akten^SS) des Pro*
zesses, den Diego Colon gegen die spanische Krone führte, aus denen
Navarrete früher bereits Auszüge mitgeteilt hatte, sind vollständig
veröffentlicht. Der Inhalt bezieht sich nicht blofs auf Kolumbus,
sondern bringt auch zahlreiche Angaben über seine Zeitgenossen,
?%*v^"ii?^®"*^ ^'^^«^^ö^ ÖJöda, Vespucci, de la Cosa, ßastidas,
de SoliB, Gomez, Guerra, de Lepe, Loaysa, Nienesa, Niüo, die Pinzonen
U-a, Der Todestag des Entdeckers ist nun endgültig durch Duro^)
MigeBtent. Li der handsehriftlichen Chronik des Jose de Vargas
Fonoe, die die Zeit vom 8. Februar 1490 bis 1518 omialBt, heÜBt
die auf Kolumbus besOgUohe Stelle: Bl Almirante Gol<te, qm deecobrio
las Ittdias y otras mucfaas tierras, mono en esta viUa (Valladolid),
mierooles vispera de la Ascension, 20 de Mayo de 506. EoterroBe es
San Francisco, en la capilla de Luis de la Gerda, en la Cslacrt»
(Uaustra)." Kolumbus starb also am Vorabend (vispera) des Himmel-
fahrtsfeates, aber nicht am Festtage selbst, wie die „ffistorie« wid
liäs Casas irrtümlich angeben.
k. Ferdinand Kolumbus. Die eheliche Geburt desselben
bemüht sich MarconelSö) beweisen. Aber seine Gründe sind nichtig.
1. Die kleinen Entdecker in der Neuen Welt. Im
Vordergrunde stehen die Arbeiten über Giovanni und Sebastian
^i«>to. Das Dunkel, das über ihren Entdeckungsfahrten schwebte,
Oßginnt deh etwas mehr zu lichten, seitdem man gewagt hat, die
n'est pas i Savone (Ber.liirt. Ptrigl892, Nov., Dea.). — »6) P.J.Delftd«,
NotM de actualidad (Congr. Intern. Am. IX, 241-52). - "7) *A. Codara, La
iradmone dl 0. Colombo scolaro in Pavia e Nicolo Scillacio. Treviglio 1894 (Riv.
S^o^i, ' — P.Peragallo, Diaquisizioni Coiombine. U u.üi.
goca den arriTo dl Oatombo in PortogalU. L»b. 1894. PM 1897. LB .a64. -
«nn n 1 'u^"®' etToacanelli (Rw.erit. Paria 1893). — 1«) B. Carl-
vL «ti T i , "^"^^ ToscaneUi eller frSgan om prioriteten af iden om en vestlig
v^tra todfa» (Ymer 1892, XU, 187-97). - wi) j. w. Redway,Tiie fir.t land-
dS^Am«^^ .r^^' (N**-ÖMag. 1894, VI, 179). 1 1«) L. de Mileto, Dwcobr.
.1^4^ P: 267—312). — MS) Coleccion de docum. med.
De L »iJr^?"'« t'" P^b^- real ao. de la hist. Tom. 7 u. 8.
düld?i!!r ^}^''- ^^^''^ i892 u. 94. — 134) C. P. Diiro, Noticiaa dd
STla bist m1 •/ «ntttnnniento de Cr. Colön en YOlMäm (BRAa
J iona krt n®^^^ 44-46). - 135) a. Marcone. L'auteriÄ
^ Cwia nella naseiU di Doa Fenuuido Oolombo. Si«» l»»*»
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Dm Zeitalter der groüien Batdeeknngiii. 838
unberechtigten Ansprüche des Sohnes Sebastian, der sich gern den
Entdeckerruhm des Vaters aneignen möchte, rücksichtslos zurück-
zuweisen.
Tardttcci^^^— Tsrharrt noch auf einem alten, unhaltbaren Standpnnktey
wnrad Harr If iamer entoeblidaiier fOr dia Verdienata daa Yatara
Giovanni eintritt. Über die Ansichten der beiden Gegner in dieser Frage berichtet
DuToi*0) In seinem neuesten Werke tritt Harrisse^*^) noch entschiedener
für die alleinigen Verdienste Giovanni Cabotos auf. Doch wird seine Ansicht,
Oioffaaiii Ga%aCa bei a^ar Fahrt 1497 anarat die Klata tob Labrador ar-
raehte, von D a w s o n i^-i^S) widerlegt. Über die aus dieser Ton England ausgegangenen
Entdeckung abgeleiteten Ansprüche Englanda auf Nordamerika aind 8 Sobtifteil
Ton W in s 0 r 1*^- ^*^) zu vergleichen.
Die Expedition Sebastian Cabotos nach dem Laplata beleuchtet
Erreral*^. Pastorl*"^) teilt einen Brief Sebastian Cabotos, Sevilla,
24. Juni 1533, an den Sekretär Juan de Samano und 2 Erlasse Kaiser
Karls Y., Brüssel 19. Oktober 1548 und ö. November 1548, bezüglich
d« Gehaltes mit, den Caboto bezog.
Über Amerigo Vespuooi liegen einige kleinere Arbeiten Yor,
taik kritisabe BeepreehuDgen anderer Sohriffcen, bo Ton H u gu e s ^
nnd Harriese^), teik ünteraachungen Uber die nrkandlieh be»
^bigtio Fahrten Vespaooie. Hier kommt Pereira da Silva^^)
BBdi der einzig mir bekannt gewordenen franioeiaoben th>erBetsang
n dem Srgebnis:
Nou3 pouvons donc conclure qne deux daa Toyi^ea qvfil a daoita sont par-
faitement proüT^s par les docuraents et archives del'ipoqne; ce sont eenx de 1499
et de 1503. Celni de 1501 parait etre igalement mi. Mais celni qu'il pritend
>roir effttta« an U97, aat antiteaiiiaiit ftiix. n l'a invaDt« da tautaa pitoaa, y
Mdiat Im Apisadaa qvi sa rapportaat au voyagaa poatirianraa.
^) *F. Tarducci, Indice d. memorie intorno a G. e S. Caboto. Yenezia
f?n Dere., Per Seb. Caboto e per la verita d. storia (Ateneo Veneto I,
18 F., p. SOI). — UB) Derg.^ Harriaaa a la fam« di 8. Caboto (RiT. ator.
IUI. XI, 654). — 139) H. Harriaaa, Seb. Cabot, navigateur Venitien (Rev. G.
Jim 1896). — MO) c. F. Duro, Los Cabotos (B. R. Ac. bist. Madrid 1893, XXIU,
•••""•*)• — ***) H. Harriaa e, John Cabot tbe diacoverer of North Amer. and
BebastwB bis aon. London 1896. PM 1897, LB. — 8. B. Dawaon,
llie Yoyages of the Cabots in 1497 and 1498 with an attempt to dotermine their
JjjttfaU and to identify their island of St. John (TrRS. Canada 1894, Tora XII,
M«. II, 51—112). — "8) 8. £. Dawaon, The discoyery of America by John
^bot in 1497. Beiag «itneta firom tbe PrBS. Canada, ralatira to a Cabot aale*
wjUon in 1897. Ottawa 189 G. — *J. Winsor, The Cabot controversiaa
Üfej of England to North America (Pr. Massachus. bist. S. 1896). —
XV '* ^^°Bor, Cabot and the tranamiaaion of eogliah power in North America.
^ lork 1896. ~ IM) C. Brrara, La apedisiono di 8eb. Caboto A Bio daOa
«So.«" 'T- Florenz 1895). PM 1897, LB 269. —
ttlll • Seb. Caboto en 1533 y 1548 (ß R Ac. bist. Madrid 1893,
***** 548— 69). — 148) Httguea, Di Am. Yeepucci e del nome America a
{!Jl^to di vn raaant« laToro di T. H. Lambert (da 8t Bria). Caaala 1894.
1894, LB 545. — L. Hugues, Am. Vespucci secondo i gindiai di Enrico
YiidI^Jii* Clemente Markham. Casale 1895. — *H. Harrisse, Americus
«nü**?!** ^ ^"tical and documentary reyiew of two recent engliah books con-
d*«. i?v- I«adaail895. — «i)J.M.Paraira daSilTt, A.Vaapsaa
"»4, 22is7) ^* ^ ^- ^ (B- ABT«» XIX,
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S84 S. Boge, Die Litteratur aar QeMhiohte der Erdkunde.
Der Bericht des' portugiesischen Gesandten Joäo Mendes de
Vasconcelos, d. d. Logroöo 30. August 1512, über eine von Juan
Dias de Solis geplante Entdeckungsreise auf die Westseite von
Amerika und von da nach Indien, um zu beweisen, dafs Malaka
bereits in der Interessensphäre Spaniens liege (que Malaca caee na
demarea^So do de Castela), ein Bericht, den schon Navarrete (Colec.
d. loa Tiages y deaoabr. ItL 127, Madrid 1829) verüffentlicht hat,
Ist nenerdings wieder eraehienen und kommentiert^. Dab aber
die EntdeekttDgareiBe erat 1516 ao^geföhrt worden ist und am La-
plata endigte, leigt Garransa^.
Der vollständige RdaeberiohtY er razz an 08, Ton dem Ramnrio
nur einen Teil verölffeniliolitey findet sich hf^ndffi^hTfftliflh in der NatioBil-
Bibliothek zu Florenz und iat bereits mehrfiudi, nietat von Berohet,
in der Raccolta Colombianai P*« HI (Narrazionf sincrone) mitgeteilt
Ben Schlufs bildet ein IcoBmographiacher und nautischer Abschnitt,
in dem Verrazzano unter anderm seine Methode der Längenbestimmung
darlegt. Diesen Abschnitt hat Huguesl^i) besonders bearbeitet
und beleuchtet. Vergleiche dazu die Bemerkungen Geloichs^^).
Der Streit, ob Jean Florin und Giovanni Verrazzano eine und die-
selbe Person seien, ist noch nicht geschlichtet. K ugu 68 ver-
tritt die Identität, Peragall o 1^8) verneint sie.
Nachdem schon früher Fr. Joiiondes Longrais'^^) Cartiers
Leben geschildert in einem Werke, das J. Winsor^ß^) als the most
important oritical examination of Cai tier's life bezeichnet, und dann
Dionne^) dasselbe Thema behandelt hatte, haben sich aeow
dinga beeondera Ganongi^ij und Howley^^) mit der enten
Fahrt des fransösisehen Entdeokera besefaSftigt.
Ho wley, Bisehof von Weet-Neofondland, seit 8 Jahren an der 8t. BwtgAä
wohnhaft, über 23 Jahre mit den Naturverhältniasen am Lorenagolf bekannt, hat
den Originalbericht Cartiers als Reiseführer benutzt und ist dem Entdecker m
Hafen au Hafen nachgerei«t,,,identifying and locatiog with absolute certainty
all the plaeea deeeribed in the narratiTe**. Daan hat der Verfiuier Uber dviU*
Stellen und Ausdrücke des Reieeberiehts die in jenen Gewässern arbeitenden
Fiacherkapitäne von der Bretagne und Normasdie anigeiragt, eo dafa damit dio
^) Noticias de Jo2o Dias de Solls dada pelo embaixador portugnex en
Madrid (Rev. trim. do inatituto bist, e geogr. Brazileiro, T. LVI, 1893, pt. I, 1«.
Bio Janeiro 1893. — A. J. Carranaa, Caando fue descubierto el Rio «
la Plata^ (Congr. Intern. Amer. IX, 449-68). — »*) L. Huguee, La parte
coamografica deUa relazione di Ö. da Verraseano. Turin 1894. — ißß) E. Gelcich,
Ortsbestimmung der Verrazzano. PM 1894, 115—17. — L. Hugues, Di
jn nuovo documento attiuente a Qiov. da Verrazzano. Caaale 1895. PM 1897,
LB 268. W) L. Hugues, Sulla identiti del Piorentino Oiof«BBi daVerr8«aD0
con Giov. Florin. Casalo 1897. — «8) P. Peragallo, GioT. Florin e öwt.
Verraazano (BSÖItal., «er. III, vol. IX, 1896, 189). PM 1897, LB 267.-
; Fr. Joüon des Longrais, Jacques Cartier. Paris 1888. — J' *•
»ioane, Jaeqnea Oartfer. Qnebee 1889. — J») J. Winsor, Oerttir to Fron-
tenac, geogr. discovery in the interior of North Ameriea In its bist, relabon»,
I0d4~i700. Boston u. N. York 1894. — wi) W. F. Ganong, Jacque« Cartiw»
Sül \7*!1 cartography of the Gulf of St. Lawrence (TrES. of Cw«l«|
h!f •I.i^SSJiJ^ ^ "W)' - M. F. Ho wley, Oartier'e Oeawe - •
iwt Word (TrR8. of Oaaada, Seet. II, 1894, T. Xü, 151-88).
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Dm ZeitalUr der grolseii EatdeokoBgen. SS6
EntdeckaogeoCartien wohl endgültig festgelegt sind. Eine groIiBe Karte des Lorens-
golb mit dm SeliUbkiun OtaÜnn flr 1584 ud 1586, Mwid mit dn tob iha
artaatn NiniE iat dw Abhaadliuig b6lgag«b«B.
Ober die Untemelimungen der Weher in Venesuela liegen mehrere
itbeiteD von E. Häbler^^^i^) vor, aas denen namentliäi die inter-
oiante Tbatsache hervorgeht, dafii Ambrosius Ehinger und Am*
bioflias Bai fing er dieselbe Peraon sind.
Der Bericht über die Entdeckung des Amazonenstroms durch
Orellana ist nach der Darstellung des den Zug begleitenden Geist-
lichen Gaspar de Carvajal von J. T. M e d i n a ^^^) herausgegeben.
jPür die 2. Fahrt Orellanas, 1545, die er mit 4 Schiffen zum Araa-
zonenstrom unternahm, liegt der von Jimenez. de la £sp ada ^^^)
Yeröffentliohte Originalbericht G u z m a n s vor.
Die Urkunden über Almagro, Valdivia und ihre Gefährten
aiüd von MedinalöS) gesammelt.
Die Geschichte von Buenos Aires ist von Madero^^^) bearbeitet.
Mm enthält auch die Geschichte der Entdeckung des La Plata.
Dann sdhlieben sich die Yon Pedro Feroandes*^ redigierten
Koounentarien des Nunes Gabeea de Yaca an, die zuerst 1655 in
Talladolid erschienenen und neuerdings von Tristao de Alengar
Anripe ins Portugiesische übersetst worden sind.
Eine allgemeine Übersieht Aber die Brobemng und Eolonisation
Mexikos schrieb loaz balceta^*^^). Eingehender bebandelt nach
denselben Gesichtspunkten Rui diaz i^^j^as weite Gebiet von Florida
UDd teilt dabei zahlreiche Urkunden mit. Die Reisen SarmientoS|
eines der bedeutendsten, wissenschaftlich gebildeten Seefahrer Spaniens
im 16. Jahrhundert, von denen die Originalberichte bereits 1866 iü
der Colecc. de doc. ined. t. IV erschienen, sind von Cl. Markham^^*)
ins Englische übersetzt und mit Anmerkungen versehen.
^^Sarmiento ist 1532 in Alcala de Henares geboren, ging 1557 nach Peru und
Mtois 1567—69 die Expedition Mendanas, auf der die Salomonsinseln eDtdeokt
^ K. Häbl er, Der Welser« Kodex im Brit. Mubbuto zu London (Beilage i.
%2tg. 1894, 11. Dez.). — l«*) Ders., Ambrosius Daliinger, der Feldhaupt-
WM T. Yenesnela (Ebenda 1895, 1. März). PAl 1896, LB 368. — Dera^
Welser u. Ehinger in Veneiii«la (Z. Hirt. Y. fllr Soliwaben u. Neubiirg, Augsburg
XXI, 66—86). PM 1896, LB 367. — ^W) J. T. Medina, Descubrimiento
"° <ie Iw Amaaonaa segun la relaciön hasta agora inedita de Fr. Gaspar de
«■Wqil, enn otros documentos referentes ä Franc, de Orellana y aus companeros.
1894. PM 1897, LB SSO. — W) U. Jimeaes de la Espada, Viaje
Jjnunio de OreUana por el rio do las Amazonas (BRAc. bist. XXV, 1894,
Madrid). — i««) J. T. Medina, Colecc. d, doc. ined. para la hiat. de
T rix ^* Almagro y aus companeroa. Santiago de Chile 1896*
1- viii-x. Valdiria y sns eompafieros. Ebenda 1890. — «») «E. Madero,
JWwria del puerto de Buenos Aires. T. I. Descubrira. del rio de la Plata.
«encw Aires 1892. — WO) Commentarios de Alvaro Nunes Cabe^a de Vaca, adolau-
nr°|J^«4«f do Eio da Prata (Rev. trim. do instituto bist, e geogr. BrasüeiTO,
A. LVi, i93_344 Rio de Janeiro I89S). — "i) j. G. loazbalceta, 0<m-
gj"? y '=°^°°'zacion de Mejico (BRAc. bist, T. XXV, 5— 39. Madrid 1894). —
It i3' ^^^'liö^yt^aravia, La Florida, au conquista y civilizaciön por P.
«Wtod« de AtH^s. Madrid 1893. 2 tom. — Ol. R. Markhain, Ped»
^® Oamboa, Narratives of fiie Tongei of . . tranalatad and edited
viut aotfl« and a introdootton. London 1895 (Hakluyt 8., Nr. XCI).
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m 8. Boge, Di0 lattentor mr GeMbielito der Mkvide.
wnrdMi. Hierbei durfte der Kapitän des 2. Schiffes eine der SalomonsiDBeln nich
eeinem GetaviMnrt eudaleaiial bei Sevflls benemin. 1878 beobaebtete Saraiioto
bei Lima eine Sonnenfinsternis, die auch in Senlla von Bodrigo toonu W
obachtet wurde. Es ergab sich daraus ein Abstand beider Städte von 74 Längen-
graden, 2** 58' zu TieL Das war aber au jener Zeit für Lima, die beste Langen,
beitinmimg Sunknto hat meli die ente eingehende Beeebreibong der MaeaUiaeDs-
»trabe gelietet
Die BeBohreibang aller Bpaabolien LSndor in der Neoan Welt,
die Ton Lopes de YelaBooH«) ^on 1571—74 Tei&lit wurde» iit
Ton Zaragozai74) zum ersten Male heraoBgogeben and «atliilt
Tiel schätzbareB Material.
Uber die franzöBisohen Gebiete in Nordamerika; über KoaTeDe
France, Canada n. b. w., liegen mehrere Arbeiten vor. I Win so r"^
behandelt die ganze Zeit von Cartier bis zum GeBTeraeur Fronten«
(+ 1698), und darin namentlich die Entdeckangsreisen GhampkinSj
und die Erforschung des Mississippi. Dionne^'^*) schrieb das Leben
Champlains. Die französische Zivilisation behandelt Gu^nin^'^)
Von dem merkwürdigen Piloten und Kartographen Jean Alfonse
gibt Musset 177) genauere Nachrichten. Dionnei'^*) hat auch
nähere Mitteilungen über die beiden kanadischen Pioniere Medard
Chouartdes Groseilliers und Pierre - Esprit R a d i s s o n gemacbt.
3. Die Südsee tmd Australien.
Eine Geschichte der Entdeckung Australiens hat Collingridgel"^
geschrieben ; aber von der ganz verfehlten Voraussetzung ausgehend,
dala das Land bereits dem Homer bekannt gewesen sei, deaseo
„Athiopen zwiefach geteilt" die afrikanische und australische Menschen-
rasse oin&BBeDi bemüht er sich vergebens, durch Altertum und 3dittel-
alter die Sporen einer Kenntnis vom Südlande nachzuweisen. DiflW
▼erkehrten Hypotheaen nötigen ihn dann, die wirkliche Entdeokni«
duroh die HoUfinder im 17. Jahrhundert mit nichtigen Grflndea n
bestreiten. Im AnBohlnla an obiges Werk sind noch swei kkiam
Arbeiten 179* 180) desselben Ver&ssers an nennen. Eine übeniditSdie
Daiatellung der Vorstellangen yon der terra aastralis inoogoila g»b
Bnge^i). Für die Entwiokelnng der Kartographie sind ven Iw
"*) Ja*to Zaragoza, Geo[,-rafia y descripcion universal de las Indias rec«-
puada por eUoamögrafo-cronista JuanLopez de Velasco ... pabL por pflf
mera yez . . . Uadiid 1894 PM 1897, LB 268. — ^ J. Winior, Oirttorto
Frontenac. Qeogr. dieeorery in tbe interior ©f N. America in ite bist, relations
1634—1700. Boston u. N. York 1894. PM 1895, LB 667. — W^«) «K. &
]>ionne, Samuel Cbamplain. Quebec 1891. — W6) Quenin, Hirt, de«
SJ?S**ä" frMQeiM. UttMiTene France. Paria 1896 (CR SöPteii 1896, «41> -
« ^^^^ Fonteneau dit Alfonse de Saintonge (BG. biet «t
1896, 302-25, Paris). — m») jj. E. Dionne, Cbonart et Eadisson (Mim.8.
B. du Ctnada XI, Sect. I, 116—36. Ottawa 1894). — "8) G. Collingridge,
Tbe discovery of AwtraMa. Sydner 1896. Bespr. in VhOeB 1898. 623-28 -
1ftQa^ i'rJ*® ^^''^y discovery of Auetralia (J. and PrEGS. of Austndaaia, Sydaey
irf. i 7" ) ^ er 8 , The fantastic Islands of the Indian Ocean and of AuattJJ"
m m tbe naiddle ages, and tbeir aiffnificanco in connection with tbe early
I
I
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Du ZnULter dor giofiien Satdeoknognu 237
sonderer Wichtigkeit die Hefte 2 und 3 der Remarkable Maps ^^^).
Einen Originalbericht über die erste Reise Mendanas, 1567 — 9, hat
Duro^^^) veröffentlicht. Mehrere Arbeiten beschäftigen sich mit
Tasman^^), dessen Originalbericht von seiner ersten grolsen Reise
sogar in Faosimile-Drack erschienen ist. Mault^) yeröffentlioh teeine
«Ito^ auf TttsmanB erste Beise bezügliche Karte Yon Tajidkmeoihiidy
midie die Insdirift trSgt : A draught of the aoath land lately diacoTered
164d. Andere kidne Arbeiten aind Ton Walker^, Stamperius^^
um! Hocken
4» Stum m md naeh Mim Üb 1630,
a. Nordasien. Naoihdem tchon früher A. E. y. Norden akiSld^
eine Gesdbiehte der Kartographie yon Nordaaten gegeben hatte, lat
fibr diesmal nur eine Ge8<£ichte der Nordoatfohrten Ton Gostil^
la verzeichnen, deren Ziel Ostasien war.
b. Indien. Über den italienischen Reisenden Piero di Andrea
Strozzi, der 1509 nach Indien ging, an der Eroberung Malakas und
vielleicht auch an der Entdeckung der Molukken unter d'Abreu teil-
genommen haben soll, gibt ein Aufsatz von Uzielli*^^) Auskunft.
Über eine angebliche Fahrt Amerigo Vespuocis ^^^) nach Indien, um
1505 und 1506, liegt die neue englische Übersetzung eines alten
▼lamischen Berichts vor. Eine Segelanweisung für die Fahrt von
Portogal nach Indien entwarf im 16. Jahrhundert der portugiesische
losBograph Joäo Gallego^^^) Das im Mediceisohen Archiv zu
floreni befindliche Msc wurde schon 1862 gedruckt, ist aber non
von Gomea de Brite mit einem Kommentar versehen worden.
Dir «iwM ftblodiafke Text (wohl sehir«rlich die Originalhandsohrift) ualkfrt
Remarkable maps of the XVth, XVlth and XVIlth centuries: The geogr.
•f Äustralia, Amsterdam 1895. — C. F. Duro, Relacion breve de la suce-
<udo en «1 viaje quo hizo Alraro de Mendana en la demaada de la Nnevm Onioea
(BSG. Madrid XXXVU, 1895, 411). — »*) J. E. Heeres u. C. H. Ooote,
Abel Jaiuz. Tasman's Journal of the discoyery of Vandiemensland and New Zealand
with doouments relating to the ezploration of Aastralia in 1644, beiog
PMo-Utltogr. fitesimfles of the original msc. at the Hague and elsewhere, with
<QgI. translation, biographieal and geogr. notes, 53 maps and designs. Fol. Amster-
1895 (Fr. MuUer & Comp.). — ^85) a. Mault, On an old Manuscript Chart
«I Tasmania in the records of the India-office (Tr. of the Australasian Assoc. for
waAmMmMit et toienoe. Hobart 1892). — 1») *J. B. Walker, The di»-
coTery of Tfenunte in 1642, with notet ob fhe locaUtya mentioned in Tasman't
Journal of the Toyage. KS. of Tasmania for 1890, Hobart 1891. — 187) * j, 8 1 a m -
I'/v*' ^^'^ Twraan. Haarlem 1893. — i») »T. M. Hocken, Abel Tasman
mR i«g>«L Paper read before the Otago Institute, 16"« sept. 1895, Dnnedin
1 !» rr'^A'^-NordenskiSld, D« ßrsta pa verkliga iakttagelser grundtde
"TJ» öfrer norra Asien (Ymer VII, 133). — i90) Erm. Costi, Storia del paa
iJi^« Journal by Ä. Vespuccius, translated from the contemporary Flemish
S»n»!i P'oiogue and notes by C. H. Coote. London 1894 (QJ London,
W *W>, 408). — 198) joao Galiego, Descrip^ « rotdvo dM poneHoet
P«nagtiezas do continent» dt Afrka 0 da Alia Bo ZTI MC (BoL 8& Unabon,
"'iw., no. II, 1894).
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tS8 8. Bag«, Die Littantnr nur 6eMluAhte d«r Erdkinda.
nur 4 Druokaeitea, ist aber hier suerst richtiggestellt und erläutert. Gelegent-
lieh Bchwcill Oallago aneh noch BMh der Neuen Welt, steh NeafuQdland nnd
Brasilien ab. Die Eüstenbeschreibong ist nur sehr al^;emein gefslst Die Ent*
femung ron Lissabon bis zum Kap wird auf 2000 leg., von da bis Mosambik auf
600 leg., von da nach Goa auf 600 leg., angegeben. Von Kotachin bis w den
Molnkken reehaet eallego 1000 leg.; Malaka liegt auf halbem Wege. Ad Breiten-
bcstimmungen sind gegeben Madeira 32** N. Br:, Kapverden 15% Kap der gnt«
Hoffnung 35° 8. Br., Mosambik 15° S. Br., Goa 16° N. Br., KotBchin 12" N. Br„
Malaka 2° N. Br., Molukken 1° N. Br., China 26°, Japan 28 und 29" N Br.
Itftrtera nneiehere Beatimnungen lassen ungefähr auf die Zeit der Abfassung
•efalielaen.
Die Frage> wer der Eatdeoker der GewOrzinseln gewesen aei,
beantwortet Warbarg^) dabin, da6 der Italiener Lad. Bartheoa
nm 1505 nnr bis naob Malaka gekommen sei und der Bericht fibar
seine Heise naob den Molnkken nur auf Erfindung beruhe. Jkt
wabre Entdeoker ist A.d'Abreu, 1511.
0. Ostasien. Eine Übersiebt Uber die Entdeokung und die
firOberen Fabrten naob Japan entbSlt das Werk Mflnsterbergs^^^).
Auob in dem Werke „Kippoa** von Fb. Fr. t. Siebold^ wird dia
Entdeeknngsgesobiebte Japans knrs berübrt, aber nicbt kritiioh be-
bandelt.
Mit einer yortrefiPliohen Geschichte der isländischen Qeographie
bat uns Th. Thoro ddsen ^97) beschenkt.
Der erste bis jetzt erschienene Band enthält drei Abschnitte: 1. Bericht«
ftber iBland Tor seiner Beeiedelong. 9. Voratellnagen Uber Island Tor der Bi-
rormationszeit. 3. Die Reformation. Bei der Erörterung der Frage: Was ist unter
Thüle zu verstehen? erklärt Thoroddsen, dafs sich mit Sicherheit daröber nicht
entscheiden läfst. Dafs im Mittelalter anerst die Iren naeh Island gekommen sind,
geht ana INenila Angaben denfUeh beiror. Dann feigen die Hemannsn, ntm
denen Naddod nnd Gardar ▼Ofmstehen; doch bleibt auch die Frage ungelöst, wer
Ton den beiden der erste war; denn die Angaben der Sagas weichen von einander
ab. Thoroddsen scheint sich für Öardar (S, 21) au erklären. Diese normannische
Entdeeknng nnla Ter 874 gesehehen sein. Zwischen 870 und 990 wnfde dni
Insel von Norwegen aus besiedelt. Weiter behandelt Thoroddson die Fahrten der
Normannen und ihre Länderkenntnia , die ältesten in- und ausländischen Mit-
teilungen und Beschreibungen Islands (Adam v. Bremen, öiraldus Cambreneie, Sim
Grammatieaa), sodann die Darstellung Islands auf den nittelaltsrlieheD Uid'
karten, wobei dnreh ein Versehen die Karte von Henricus Martellus statt in 1489 in
1400 verlegt und daher vor der Karte von CI. Clavus betrachtet wird. Beachtens-
wert ist S. 110 die Kritik gegen die anffebliohe Fahrt des Kolumbus ins Bismeec
nBrdlieh von Island.
Die Unternehmungen der Franzosen in die Gewässer von Spih"
bergen bat HamyWS) zusammengestellt.
^^)t>. War bürg, Wer ist der Entdecker der Gewürzinseln (VhGsBerlin 1896i
JSJT^^- "~ *^)*0. Münsterberg, Japans auswärtiger Handel von 16»-
1864.^ Stuttgart 1899. — MB) Ph, Fr. t. Siebold, Nippon. 9. Aufl. I, ?«.
Würzburg u. Leipzig 1897. — »0 Th. Thoroddsen, Geschichte der islan«!-
üeogr. Autorisierte Übersetzung v. A. Gebhardt. I. Die isländ. Geogr, bie snm
SeUnaae des 16. Jahrh. Leipzig 1897. PM 1897, LB 192b. - U8) E.T. fl»«J»
p!L Ä Splttberg an XVIIe ai^e (BG. bist et deicr. 189«, iW-"»
Psna 1896). PM 1897, LB 268.
Dte Ktxtographift von 1480—1680.
289
6. Afrika.
Die Versuche der Franziskaner schon seit dem 13. Jahrhundert,
nach Habesch 189) zu den christlichen Fürsten vorzudringen, hat
Romanet du Caillaud gesammelt und erläutert. Die Be-
schreibung Afrikas, die im 16. Jahrhundert Leo Africanus gegeben,
ist von R. Browne**) für die Hakluyt Soc. herausgegeben und
mit geographischen Anmerkungen versehen.
Eine eingehende Darlegung der Geschichte der portogiensoheii
BiBtzuDgen In Oitafirika hat M'Gall Tbeal*>i) geschrieben. Mit
Bwatrang leiohen nrbindlidien MalerialB ans den portagiesisehen
AnhiTen und der geiamten Siteren Litteratnr werden die Yenudie der
Pnlogieeen, ine Linere einxndringen, geMhUdert und anoh die Oe-
Mbidite von Lomn^o Ifarquei auaföhrliob behandelt Zum Schluls
ist noeh eme Geeohiohte der Canariaahen Inaein von Millaree^
B» Bie Kartographie dei Zeitalters (1420 — ^1660)*
1, Geschichte der Ka/rtographie und Reproduktion alter Karten
in Sammlungen.
Die Geschichte der Erd- und Hiraraelsgloben ist in einer gründ-
lichen Abhandlung von Fiorini^OS^ bearbeitet. In freier Be-
handlung des Stoffes hat Günther 204) eine deutsche Ausgabe davon
Woigt. Fiorini^Oö) hat ferner über drei im 16. Jahrhundert
vjehi&oh angewendete Projektionen, über Albirunis Meridianprojektion,
die äqnidistaate Meridianprojektion und die ovale Danteilung der
Weltkarte gemhrieben. E. Brückner^ lieferte einen Auftati über
JMiefkvteo. Eine sehr gehaltretohe Arbeit ttber ToBoaneDis Welt-
karte vom Jahre 1474 yerdanken wirH. Wagner Die nnter
dem Namen L. da Yinois laufende Weltkarte^ ans 8 Kugelaegmenten
bestehend, ist von Fiorini^) cum GegeuBtande einer üntereoohnng
^ ^ F. Komanet du Caillaud, Lea teutatives des fxanoiscains au moyen
age poar p^netrer dane 1a Haute-^thiopie (BSePerie 1896, eer. TU, tom. XVII,
2 1 2). — 200) (Lqq Africanus,) The history and desoription of Africa and of the
^s^^^ things therein contained, anritten by AI- Hassan ihn - Mohammed al-Weza«
a moor, baptised as Giovanni Leone . . . Done into £ngliBh in the year
UOO, by John Pory, and new edlted, with an introdnetion and notee by Dr. B.
Mown. 3 vol. London 1896. Hakluyt Soc. — 20i) G. M' C all Theal, ThePei*
taguese in South Africa. London 1896. PM 1897, LB 252. — 202) *A.Millaree,
aiitfjn.de las Canarias. I. Las Palmas 1893. PM 1894, LB 706. — *») m. Fio-
^ni. Le 8fere eosmografiehe e spesiilmente le efere temstri (BSGIttL,Som 1894).
1896, LB 355». — 204) Günther, Erd- u. Himmelsgloben, ihre Geschichte
Jl^^'i'truktion. Nach dem Italienischen M. Fiorinis frei bearbeitet. Leipzig
«BW. PM 1896, LB 3ööb. _ 205) m. Piorini, Sopra tre speaiali projezioni
aetidiane e i mapptmendi oTile del seeolo XVI (Mem. SGItal. V, tom. I», 165).
m% ' LB 356. — 20e) B. Brückner, Über Reliefkarten (JB QGsBern
JftW ~" ^' ^a&^er. IJie Rekonstruktion der Toscanelli - Karte vom
*^ U74 u. die Pseudo-Facsimilia des Behaim-Giobus v. J. 1492 (Nachr. K. Gs.
wiB«.Qattingenm4, 8,PML-hiit.Kl.). PM 1895, LB 858. — ») M. Piorini,
T'"'*''^ Leonardo d» Vinei ed iltra consinUi mnppae (Ber.eitaL, April
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940
S. Buge^ Di« Littentar mr ÜMolUtthte der flrdkimd«,
gemacht worden. Die mehrfach veröffentlichte Karte trägt kein Datum
und keinen Verfassernamen. Möglicherweise stammt sie aus den Jahren
1514 — 16; vielleicht ist da Vinci der Urheber. Eine ähnliche Welt-
karte in 8 Kugelaegmenten findet sich im Atlante nautico des Fran-
cesco Gisolfo (Florenz, Bibl. Ricard, no. 3140), aber die Diaposition
weicht von der da Vincis ab; ferner in einem namen« und datum*
losen Atlas der Kationalbibliotbek in Neapel und einem andeni in
der ünif enal-Bibliothek an Qenua. Eine leider mit vielen FeUern
behaftete anaHlhrUobe Gesohiehte der niederlSndisohen Kartographeo-
schule hat Wauwermans^ geschrieben. Geradini^ Ünt»-
liefii eine leider unToUendete, interessante Arbmt fiber & gwgr.
Ansdiaunngen des 16. Jahrhunderts , anknfipfmd an die Globen
Meroators von 1541 und 1551 . Von den in OriginalgrölBe reproda-
sierten Bemarkable Kaps^^^) sind d weitere Hefte eiBohieneo.
Die zweite liefentng enthalt 1. Montaau' Weltkarte in 2 HemispbareD, 1571.
2. B. Wrights Karte von Afrika und Indien mit dena Kurs der Schiffe J, C. m
Neclu, 1600. 3. N. J. Visschers Karte der Sundainaeln, 1617. 4. He»sel Qerritsi'
Oaert im. 't Landt t«ii d'Bendraeht, 1627. S.MamMkriptksrtin TOBAiwtHartenu
de Leenw, 1623, über die Küsten Ton Nra-QidBM md dw Carpentariagolf, wie
aie bei der Expedition von Joh. Carstensz aufgenommen wurden. 6. Weltkarte
in 2 Hemisphären von Eenr. HondioSi 1630. 7. Hinterindien und die Snndawilt
von Jo. JaoMODiag, 1688. 8. Bfn« Weitinrt«, dit von dem Hünbergw FML
EekebMeht auf Vannliaettiig Keplers entworfen wurde, 1680. „Cette carte est
une des plus remarquables de celles qui donnent les premiires traces des coU«
de l'Australie." 9. N. J. Piscators Weltkarte in 2 Hemiaphären, 1639. 10. Indien
von Gnfl. Blaeu, 1640. 11. Die attdUcbe Hemiaphira Mi etwa aam efidüchen
Wendekreise, Ton H. Hondius, 1642. 18. JT. Jaaseonins, Mar di India., 1652.
13, J. Janssonius, Mar del Zur, Hispania mare pacificum. 1650. 14. Arnold Colon»,
Oosterdeel van Ooat Indien, 1650. Die dritte Lieferung enthält 1. Vier Ölob»
Segmente mit der Darateilang yon Auatralien von einem siHeehen 164T and 16«
Twn W. Blaea «ntwortown Qlobne, toh dem nur 2 Exemplare (Library of Tnnvty
House, London, u. Britisches Museum) bekannt sind. 2. N. Visscher, WeltkarU
in 2 Hemisphären, 1657. 3. J. Janssonius, Südliche Haibkugel bis etwa wB
•ttdUeben Wendekreis, 1658/9. 4. N. Viaacher, Indiae orientatii . . . bot» deejr.
1657/8. 6. F. de Wit, Waltkarte in 2 Henitpblreii, 1660. 6.H. Doncker, 'tOoster
Deel van Oost Indien, 1660. 7. J. Th^venot, Karte von HoUandit »of», "W.
Die Karten der vierten Abteilung aind aohoa im Titel angegeben.
G. 8aint-Yve82i2) hat einen aus 6 Karten bestehenden See-
Atlas von 1568 beeohrieben : fünf Karten vom Mittelmeer und eme
•») Wamrermana, Hiat. de l'*cole cartographique Bei«« tt AnTersoJse
dn XVI» aUd«. 2 Bde. Brüasel 1896. Unveränderter Abdruck aus d. ösku.
d'Anvera, Tora. XIX et suiv. PM 1897, LB. — aiO) G. Ceradini, A propo^
dei dne globi mercatoriani 1641 e 1551, appunti critici auUa atoria della S^^Tr.
nalaeeoliXV eXVI. Mailand 1894(1896). PM 1897, LB*42.— «") ;i
mapa on the XV«k, XVI«» and XVUtJ» centuriea, reproduced in their ongi^ai su»
II— IIL The geography of Australia aa delineated by the Dutch Cartograpäersoi
the XVUth Century, edited by 0. H. Goote. Amaterdam 1895. ^^tt
WiUen'a Map of Norllieni Aais from the Bodel Nyenlinia «ollMtion
Library, Leyden), with notes by F. Q. Kramp. — Tbree raaps of t'»« ^^^V
Yavasaor's map of the World (Venedig) ; Giacomo Gastaldis ümTewale tVMe-J
1Ö46) ; Paulo Iforlanie üniTeraale Deacriaione di tutU la terra oonoi««» «
(1665), AaigtMdaaa 1867. — ««) 0. St-TTas (BG. Mit et d«»., 4"^
1866, 878).
Dm KftttogftpMd ton 1420—1660. 241
Weltkarte. Das Original befindet sich in der Bibliothek zu Marseille
und tragt die Inschrift: Julianus Graffingnia oomposuit huQC Ubrum
in nobiU dvitate Maasilia, auno Ddi 1568.
2. Qlobm vnd Welticarien.
fäneo kleinen Globus aus vergoldetem Kupfer, 44 om Umfang,
TOD einem bisher unbekanoten Kartographen hat Harrisse-^^^^^^)
beschrieben. Die Arbeit erinnert an den vergoldeten Globus der
Nationalbibliothek zu Paris. Nordamerika ist nach Verrazzano (1529)
dargestellt und trägt die Inschrift „Verrazana". Im Siidlande , das
nach Job. Schöners Vorstellung gezeichnet ist, findet sich der Name
des Kartographen Robertus de Bailly, 1530. Ein Globus von
Kaspar Vopell aus dem Jahre 1545 ist durch Graf 215) bekannt
gemacht. Er gehört zu einem Astrolabium , das im Besitz des
Fürstiiispektors Frey in Bern ist und die Inschrift trägt: Caspar
VopeUiuB Mathe* Profes* hanc sphaeram faciebat Coloniae 1545*.
Ei gabt daraus bervor, dafe Vopell selbst Metallgloben graviert bat.
Meine Yamutung, dab der vergoldete Globus in Paris Yopells
Arbeit sei (GJb. XYin, S. 40, Ko. 510), wird dadurch bestärkt
BineSbDfiohe Arbeit Yopells Ton 1543 befindet sich im Altnordischen
Museum zu Kopenhagen. (NordenskiSlds Facsimile-Atlas 8. 83.)
Eine Seekarte des Gabriel de Yalseoha (1439) hat J. G.
Imaz'^iß) beschrieben und in farbiger verkleinerter Nachbildung ver-
öfifenthoht. Eine Seekarte Bein eis, Westeuropa von Grofsbritannien
an und Westafrika fast bis zum Kapland darstellend, ist von Casa-
nova'*^i7j bekannt gemacht. Diese Karte, etwa im Mafsstabe von
1:13000000, stammt aus der Zeit von 1510—1520. Dafür gibt,
meines Eraohtens, der Name Alegran^a einen Anhalt, der, im
15. Jahrhundert für eine der Canarischen Inseln tiblich, nach 1511
verschwindet und zuletzt auf der Karte Pilestrina's sich findet.
Casanova^lS) jj^t ferner eine Seekarte Freduccis beschrieben,
^ sieh seit 1891 im Staatsarchiv zu Florenz befindet und beide
oeiten des Atlantischen Ozeans zwischen 50° N. Br. und 15° S. Br.
«nthiUt. Die Karte stammt vermutlich aus dem Jahre 1514 oder
1515 und trSgt die Inschrift: Conte de HectomafLo Frednod de
^n^na la f^ta in Anobona nella ... — Endlich mag hier eine
neuere Welt-Karte von Mensi n g 2id) angereiht werden, anf der die wich-
y tan hollgnd. 8eefohrten und Entdedrangsreisen eingetragen sind.
„ ^ Harrisse, Un nonyeaQ globe Verrazanien (Extrait de la Kev. de G.
T ^ D ers., La cartographie Verraaanieime (Rev. de G. 1896, 324—33). —
fp , ^ ^ AttrolaMnm mit Erdkngd a. d. J. 1546 von Kaspav YopeUini
l«8tochnft d. GGsMttnchen 1894, 228—38). Mit photogr. Nacbbfldnng n. ver-
Pouerter Kartenskizze. — 216) jogß Gomez Imaz, Monografm de una carta
K*?*** Mallorquitt Gabriel de Valsecba (1439). Madrid 1892. —
v/.r-.^^^&nova, Oaorta nantica d«l Behid, del propri«t& del tMrone G.SieasoU-
di Otf ^^^^•^•^tal., JuDi 1894, Rom). — 218) Ders., La carta nautica di Coattt
üttomanno Freducci d'Ancona. Florenz 1894. Mit Photozinkographie. —
tt^i .■•**in6, Mappe of tlie pnncipal voyages and discoveries made by the
«««M«». Anatevdam 1895. PH 1897, LB SU.
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242
8. Buge, Die Litteratiir rar GeMhiehto der Brdkudi.
3. Dü Kartographie und die Karten einzelner Landir»
a) Europa. Deutsehla/nd. Die Originalkarte vom Algän^
die i. J. 1534 Dr. med. Achilles Gasserus für Seb. Münster ent-
warf, ist neuerdings von Dr. Hotz^äOj wieder aufgefunden worden. Die
Entwicklung der oldenburgischen Kartographie ist von 6. Sello^*!)
dargestellt. Auch hat Seile -22) die Karte des David F abriciuB von
Ostfriesland nach dem Original im Oldenburger Archiv (Origioalgröfse
375 : 415 mm) beschrieben und mit einer von Franz Titzenthaler
in Oldenburg hergestellten Photographie der K^rte begleitet. Zur
Erläuterung des Gedichts von Hans ISachs über die 110 Flüsse des
Dentsehen Landes hat H. Z i m m e r e r 223) Ezlaubs Karte von Deutsch-
land (1569) nach dem Exemplar der Staatsbibliothek zu München in
Facsimlledraok herausgegeben.
Frmiikreieh. Drap eyron 824. 225^ giljt Mitteilungen über den
ersten nationalen Atlas von Frankreich, „Le Th^fttre firan^ois",
von Bonguereaa in Tonrs. Von diesem, 1594 Heinrich IV. ge-
widmeten Atlas gibt es nur noch ein yollständiges Exemplar ia dw
Nationalbibliothek zn Paris. J. Gauthier^ hat eine Übersiebt
der Karten der Franche-Gomtd von 1579 an gegeben, Yignols^^
hat die Kartographie von Die und Vilaine ziisammengeBtdlt Die
älteste Karte des Gebiets ist von 1631.
b. Asien. Eine Übersicht fiber die Kartographie von Noidaeieii
bis 1668, wo die auf wirklii^en Beobachtungen bemheDcle Ksrte
von Nordasien erschien, verdanken wir Norden skt6ld^. Dien
Arbeit, die ich leider in meinem ersten Bericht (GJb.XVin) übe^
sehen hatte, ist wichtig genagt um, wenn sie auch bereits 1887 e^
schienen ist, hier noch besonders berttcknohtigt zu werden.
Nordenskiöld untorsclioidet folgende xwei Typen für die nordliche Begrenzung
der Alten Welt bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts: 1. Den homerischen Typn«
{TabnU rotnnda Kodgcnaua 1154, Mapa mundi v. P. Vesconti [M. Sanuto] 1320,
Rainulphs Imago mundi 1360, PliQiapliere im Codex Ponp. Hdtt m Ul?
[Bibl. zu Reims], Andrea Biancos Plaoieph., um 1436, und gedrnckte Karten in
Macrobiua, Escuidus und Sacrobosco aus dem 15. und 16. Jahrhundert). 2. Ptole-
mUseber Typus. Dahin werden a) Karten vor Entdeckung Amerikas gerechaet,
und zwar in den alten Ptolemiosanagaben, Ibnier Pomp. Heia 1482 mit der
lateinischen Ineehriftt ^NoveUae aetati ad geographie venDicnlatoe eaUee hama»
^ ^«"<^^t über die J. M. Zieglerscho Kartensaramlunp 1893—94, Birf
1894, S. 4— 6. — ») G. Selio, Die Oldenburg. Kartographie bis «nm B««
des 18. Jahrh. (DGBI. XVIU, Heft 3 n. 4; XIX, 1 v. 2). — «) Der«.,
Karte des Dav. Fabriciue von Ostfriesland u. a. Fabrieiana des Oldenb. Archivs.
Norden 1896. PM 1897, LB 68. — 223) h. Z immerer, Hans Sachs u. sein
Qediebt von den llO Flüssen des Deutschen Landes, 1569 (Jß GGsMawAee
"84/96, Hllnehen 1896). — «M) L. Drapeyron in CR SePari» 1894, 407 -
Ders., Le premier Atlas national et Ia M^nippöe de Tours (1594) troisiemc
centenaire (Rev. G. 1894, 43.W45). - - 220) j, Gauthier, Les cartes snoiennes
et med. de Franche-Corat§ (B. G. hist. et descr. 1894, 302—40). - ^ Jf-
Yignols luTentaire eartographiqne des arehiTes d'IUe et Vflaiae, du Musee
?"0a' /p ^ ®* l'alys pour les q'oques antt'riflures a
ijJü G. bist, et descr. 1894, 342—79). — 228) a. E. Nordenskiöld, ^
lorsta pS Twkliga iakttagelser grundade karta öffer norra Asien. Mit ?9ffSa»
»nick der Karte (rmer VII, 183).
Die Kartographie Ton 1480—1650.
243
viro DecesBurioB florea aspiranti votum benemerenti ponitar". SchedeU Uber chronic
tum 1498, BfliMbi Unaeg* pkiU 150S, Goanu^rraphia Pii Papaa 1509 und M.
BÄiitDS Globas 1492. b) Karten aus den ersten 50 Jahren nach der Entdeckung
Amerikas: Ruysch 1508, B. Sylvanus 1511, Stobnieza 1512, Ptolemäus 1513 &c.
bu Gemmt Friaias lö4U. o) Karten, auf denen Nordamerika undNordaeien einen
lootiiMBt bildeo. d) Ktrtoi, auf danen Aalen und Amerika durch dne Meerenge
(fretum Anian) geachieden aind.
Die älteste Karte, von 1668, die auf wirklichen Aufnahmen beruht und von
der Nordenakiöld eine genaue Nachbildung gibt, befindet sich im Schwedischen
Aithfr. Sie iit «Bter dem ObenfUeiiteiuuitFriti Oronmaa, den Karl XI. an Alezei
MichiUewitech sandte, von dem Fortiiikationa-Conducteur Clas Johannaen Prytz
am 8. Januar 1669 nach einer in Moakau damaU vorhandenen Karte von Sibirien
kopiert.
Fourner eau 229j j^^t in seiner umfassenden Arbeit über das
alte Siam eine Anzahl alter Karten, auf denen Siam dargestellt ist,
wiedergegeben.
4, Müteämgm t&er einaelne KartograpAm,
Die Kartographen, um die es sieh hier bandelt, aind in historiBoher
Beihenfolge aufgeführt. A. Blessich^) gibt Mitteilungen über
Antonio de Ferraris (1444 — 1617), der zuerst klei n e Karten
entwarf. Als Antonius Galateus (nach s. Beinamen 11 Galateo)
steht er auch im Catalogus des Ortelius, aber es hat sich keine Arbeit
von ihm erhalten, de las Navas^Si) beschäftigt sich mit Juan
de la Cosa. Elter232) veröffentlichte die handschriftlichen Welt-
karten Glareans, die sich in Bonn und München befinden. K.
Kretsch mer233) hat ein fast vollständiges Verzeichnis der Atlanten
Ü. Agneses zusammengOBtellt. v. Ortroy-^*^^) teilt vier Briefe
Mercators an Heinr. v. Rantzau mit. Über die italienischen
Kosmographen F. und And. d'Albaigne und deren nach Frank-
Wioh gerichteten Vorschläge zu Entdeckungsreisen in der zweiten
Hilftadfle 16. Jahrb. gibt H a m y 235) nähere Ausk unf t. Drapeyron**^
bat den ersten Kartographen von Limousin, Jean Fayen, sum
QegeoBtande einer speziellen TJnterBnohang genommen und teilt auch
d«ne& Karte von 1594 mit
G, lEltteilimgen über Geographen.
Auch hier iet die historiaohe Reihenfolge beoba<ditet und sind
zu dem Behuf die Geburtsjahre der Geographen meistens hinsngeffigt.
^. 8torm*W) sohrieb Uber den d&nischen Geographen Claudius
h. F ourner eau, Le Siam ancien (Ann. Moaee Guimet, Tome 27, 1 — 43.
Fttu 1896. PM 1897, LB 249. — »O) a. Bleeaich, Le carte geograficha di
Antonio de Ferraria, detto il Galateo (Circolo Napoletano di ae. geogr. a nat
nma' " Confle de las Navas, Juan de la Coaa y au mapa-raundi
jWGMadrid XXXVll, 473-80. Madrid lö9ö). — 232) a. Elter, De Eenrico
Seographo et antiqnieeima forma Amerieae commentatio (Bonner Univer-
watsschrift z.Qebnrtatagd. Kaieere Wilhelm IL). Bonn 1896. PM 1897, LB 241. —
jj^J- ^'«teehmer, Die Atlanten des liaptista Agneso (ZQsE 1896, XXXI,
w J j"" ^' ^* Otttoj^ Quatre letlres autographee de Görard Mercator a
«• Bantaan (Oommiaa. roy. d'hietoiro, T. IV, Brtteael 1896). — >») B. T.
amy, Francisqne et Andr6 d'Albaigne, coemographoa Lnoqnoia au aervice de la
^'aate (ß. q. läsi. et deaer. 1894, 406). — Drape jron, Jean JPayen
16»
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844
S. Buge, Die Litteratur sar Qesohichte der Erdkunde.
Ola^ns, Penne8i 238) über Peter Martyr (1457), Th.Geiger«»)
über Conrad Gel tis (1459), S. Günth er8*0- 241) über Jak. Ziegler
(um 1470). Baubr^242) jggt die Beziehungen zwischen Kopernikus
und den geographisohen Entdeckungen seiner Zeit dar. Lenz^«)
hat einen Vortrag über Aventin (1477) und Beatus Rhenanus
(1485) veröffentliobt» Götzinger^) behandelt in ähnlicher Weise
Vadian (1484), Günther«ß) weist auf die geograph. Studkn
Job. Ecks (1486) hin. Die geographisohen Verdienste des Olani
Magnus (1488) wurden zuerst in gründliofaer Weise beleachtet m
Ahleniu8246). Endlich sind nooh die Arbeiten von Kitre^^fiber
TJlrichSchmidel,die populär geschriebenen Biographien Keplers
und Galileis von S. Günther^), sowie die nmfiuigliohe Soiirift
Gioda8249) Uber Giov. Botero xu nennen.
B. Beitrage rar mathemfttisolien und physikalimifaen
Geographie des Zeitabeohnitte« Ms 1660.
Die selten gewordene Ueine Schrift WaldBeemüllers^^:
Globus mundi ist in Facsimiledruok bei HöpU in MaUand endieBet.
Eine ahnliche Schrift des portugiesisohen Koemograpben ans dem
Anfange des 16. Jahrhunderts Dnarte Paoheco Pereira»^) u(
in Lissabon zum erstenmal in Druck erschienen. Eine der enlMi
Schriften über die Steuermannskunst (arte de marear), die tob den
KoRmogrnphen und Piloto mayor Alonso de Chaves aus Sevilla
verfalst worden ist, hat D uro 252) nach dem in Madrid befindlichen
Mscr. herausgegeben. Contreadmiral JPleuriais258.a64) hat svei
et premi^ carte de Limousin, 1594. Limogea u. Paris 1894. Vgl. B. G. bist,
et descr. 1894, 436. — «») G. Storm, Dea Daaake geograf Olaadtei Oans
euer Nicolaus Niger (Ymer 1889, 189; 1891, lÄ). — »») *G. Pennesi, Pietro
» ^wx5''^*^^®'* * ^® **** relazioni sulle scoperto oceaniche. Rom 1894. Vgl.
*«: *^**» — Th. Geiger, Conrad Celti« in seinen Beziehungeo
?? oV"^' ajttnehner geogr. Stadien, U. StBek). ICBaehen 18M. PK l«Wi
u ^ ^ ^' ^^"ther, Jakob Ziegler, ein bayr. Geogr. u. Mathem. (For-
schungen z. Kultur- u. Litt.-Gesch. Bayerns. Buch IV. Ansbach u. Leipzig 1896).
i V ~ '^"^ Ders., Studien zu J. Zieglera Biographie (ebendi,
JStieli V 1897). — a«) A. Daabrie, Copemic et les dÄcouTertee g%r. de aoa
TOinps (J. dos Savants, Dez. 1895). _ 243) m. Lenz, Geschichtsschreibung und
Geschichtsauffassung im Elsafs (Schriften des V. für Reformationsgesch., Nr. 49.
Malle 1895). — Götzinger, Joachim Vadian, der Reformator u. Öeschicht-
L'ß^S n ^' (Sekriftwi des V. f. Ref-Gesch., Nr. ÖO. Hille 1895). -
} ^. (iünther, Johann Eck als Geograph (Forschungen zur Kultur- u. Litt-
besch. Bayerns, II. München u. Lpz. 1894). PM 1896, LB 370. — ««) K.Ähle-
ii?Vo ^^^^^ Magnus, och hans framstäUning af nordens geografi. üpaala 1895.
PM 1897, LB 247. — «B. Mitre, Ulrich Schmidel, primer histeiieder «
Kio de la Plata (Ann. d. Museo de la Platt). LaFltte 1890. — ^ S. Günther,
•2 1^' (Öeisteshelden, Bd. 22). Berlin 189ß. — *C Giods, U
Sr- j ^ Botero, con la quinta parte delie relazioni unirersali e
ätn doc. ineditt MUbad 1899. 8 toI. (Vgl. BSGItaL, ser. III, toL VIII, 49.)
H«nm i^i I^odaratio sive descriptio ainodL Strafsburg 1509 (Mailand,
«W. rf^u^^^' ^60. - 261) Duarte Pacheco Pereira, Esmeraldo, de Situ
1892. ~ 252) c. F. D u r o , De algunas obras desconocidas de Cosmo-
SlrfZ Y JJ^^^ J «ingnlamente de la que esoribiö Alfonso de ChaTss k prin«pi«
<WiigloXVl.H«4ridl896(Tg|.BBGHadiidJmYII,1895,987).-«)*Ww'^^^^^
Dm Zeitalter der Maeanogen.
245
Schriften über nautische loBtrumente erscheinen lassen. Über die
nautischen Arbeiten der Portugiesen schrieb Souza Viterbo'^^^).
Über wissenschaftliche Bergbesteigungen schrieb G ün t h er 256^ ; ferner
hat der8elbe257) auf Simon Stevins (1548 — 1620) Lehre von
der Bewegung der £rdmaterie, den er Hylokinese nennt, aufmerk-
sam gemacht. Zimmerer^^ verbreitet sich über das Gedicht
fOQ Hans Sachs Uber die Flfisse BeatBchlands.
VI. Das Zeitalter der Messungen,
▼on der llitto dea 17. Jahrhnnderta bie rar Gegenvart
A. Die räumliche Erweiterung der Erdkunde und die Reisen.
1. Asien. Der Reisebericht des Franzosen Bellanger, der
von 1670 — 75 in Ostindien war, ist nach dem Originalmanuskript
von F roidevaux^äö) herausgegeben und mit Anmerkungen ver-
sehen. Die Kelsen des Archimandriten P a 1 la d i u s "^^) durch die
Mongolei, 1847 — 1859 , sind aus dem Russischen ins Französische
übertragen.
2. Afrika. A. Wolynski^ßO) hat über die beiden Italiener
Ffediani, der von 1817—1823 reiste und bis Sennaar vordrang, und
8«gato, der nur in Ägypten weilte, nach Briefen und Berichten aus-
fUkrliohe Hitfteilnngen veröffentlicht. G. Peter 8^1) versucht nach«
nwdaen, dab der zentralafrikanische Urwald am mittleren Kongo
bereits im Anfimge des 18. Jahrhunderts bekannt gewesen sei; aber
diese Ansicht ist unhaltbar. Auch sind seine Deutungen des Namens
Ophir, als etwa gleichbedeutend mit Afrika, entschieden falsch.
5. Amerika. D rap ey ron262j hat bisher nicht gedruckte
Briefe des Missionars J. Nävi er es über Canada aus den Jahren
1735—37 herausgegeben. Über Canada unter der Verwaltung
Frontonacs hat Lorin^ßS) ein Werk erscheinen lassen. Die
^ragenach der Entdeckung des Mississippi hat Bro wer''^^^) erörtert.
Oiigme et emploi de la boussole marine (Annuaire du Bureau des loDgitudes pour
1894). — 964) ^Fleuriaia, Hiatoriqve dea inetraments d'aetrononie nantiqm
(Kev. maritime 1894). — 256) »Souza Viterb o, Trabalhos nauticos dos Por-
togueze« nos seculos XVI e XVII. Lissabon 1890. — s. G Ün t b e r , Wissen-
MliiftUehe Bergbesteigungen in älterer Zeit (Wochenschrift Aula, JB GüsMünchen
1896, 51^67). PM 1897, LB «48. — W) Dera., Hylokineae, eine Vorliaferin
J« terrestrischen Morphologie (G. Qerlasd» BeitrSge aur Geophysik III, 19—33.
i-eipzig 1896). — 258) *h. Froidevaux, Mdraoires de Z. A. Bellanger de Le-
»Pinty Vendomois sur son vojage aux Indes Orientalea (ß. S. archeol. vendomoise,
Yendome 1896X Vgl. CR SOP 1895, 364. — «») Palladine, Denx traveiatea
Je la Mongolie (B. Q. bist, et descr. 1894, 35—111). — 2W) a. Wolynski,
Jjegüdo Prediani eOirolamo Segato, Tiaggiatori. Rom 1894. PM 1895, LB671.—
"^«.Peters, Äguatoriai- u. Südafrika nach einer Darstellung vou 1719. Der
•^»Jgo u. d. „gnbe Wald« 160 Jabre yor ihrer Botdeck, dnreh Stanley. — Ophir
n fl.port Goldminen am Sambesi. Berlin 1895. PM 1896, LB 364. — 262) *l. Dra-
Peyron, Lettres in^dites du missionaire J. Naviöres sur le Canada, 1735—37 (Rev.
hiatory
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24e S. Boge, Die Littejratwr nur Geeehiehte der firdkn&de.
Dasselbe Thema behandelt Pe et 264a) ^ine neue Ausgabe der
Forschungsreisen Pikes, 1805—7, und gewissermafsen eine ÜB-
arbeitung der Reiseberichte ist von Co n es 265) besorgt.
Das GJ sagt darüber (1896, 444): This work Las been re-edited, which, od
accoant of the eonfaeed meirner in whieh it origioally appeared, means, in a cerUin
sensc, re-written, and it iB provided wiXh % eeries of originil foetnotol lerMQlE
much of the personality of the Editor.
Über die bisher wenig bekannten Forschungsreisen, die muneiit^
lieh unter dem Gouverneur Claude de Guilionet in das Innere von
Französisch-Guayana gemacht worden sind, berichtet Froidevaux^ß«).
Seine Mitteilungen beziehen sich auf die Reisen vonConstant und
Gros 1720, Capperon 1730/1, La Haye 1732, Chabrillan
1742, de la Jeunesse und St. Julien 1740. Eine Anzahl
Original berichte ist hier zuerst veröffentlicht. Die von Alexander^^T)
wieder herausgegebenen Reisen Peter Corneys aus den Jahren
1813 bis 18 enthalten interessante Nachrichten über die ADfänge
der BesiedluDg an den Westküsten der Vereinigten Staaten und die
erste (oaoh Cook) ausführliche Schilderung der Sandwichsinseln. Auch
die Reisen des spanischen Mönches Francisco Menendez amBiidö
des Torigen Jabrhanderts in die patagonischen Kordiiiaren sind neu
yeröffentlicht durch F. Fonck^.
4. Amtralien und die Südsee. Eine kurzgefafste Geschichte (einen
Leitfaden) von Australien und Neuseeland verfafsten A. und G.
Satberland^^). Hooker^TO) hat das Tagebuch Jos. BMb
während seiner Weltreise mit James Cook teilweise TerSffinitlidii
Die Entdeckung des nördlichen Teils der Markesas auf der WeltniBe
des Kapitäns Marohand (1790—92) ist nach dem Tagebueh d«
Seefabreis von 8t.-Yyes^l) mitgeteilt. Von ^ner Sammlaiig m
Zeichnungen, dieyon der Expedition d'Entreoasteanz' stammeD,
gibt Hamy 272) Nachricht Bin ausführliches Werk über die E^
forsch ung des Innern von Australien, das die Originalberichte des
Keisenden oft wörtlich su gründe legt^ aber Htterarisohe Naobveifle
(Minnesota- bist collect. VII, 1893). Vgl. Levaseeur, La questioa des sourcea
du Mississippi (ß. g. bist, et descr. 1894, 19—33). — 3«*) *St D. Peet, Tb»
kistory of «zpIoratioDs in the Mississippi Valley (Pr. Amer. Antlq. 8., Worcdsto,
Mass., 18 9 6). - 265) *The oxpeditions of Zebuion Montgomery Piko to head-
waters of the Mississippi river, through Louisiana Territory and in New Spam
daring the years 1806-7. A new edit from the original of 1810... »f
JBMiott Cones. 8 Tole. London 1896. — »■) H. Praideraux, Eiplorsüons
fran^ises ä rint^rieur de la Guyana pendant le second quart du XVIl° siöcle,
mO— 42 (B. G. bist, et descr. 1894, 218). _ 267) p. c o r n a y , Voyage« iß f»«
jortherii Pacific, edit. Prof. W. D. Alexander. Honolulu 1896. PM 1897,LBM6.-
/P. P o n c k , Viajes de Fray Fnmeiseo Menendei a 1» OordiUera. Bdic. cente-
iinna adornata de grabadoa orijiDales dol autor con un raapa. Valparaiso 189«»
(IM 1897. LB 187 u. 1 88). - 269) *a. u. G. Sutherland, Eist, of Aiutrtüt
Md NevZealMid. London 1894. — 270) *J. Hooker, Journal of the r. hon. B»
Jos Banks during Capt. Cooks firat Toyage. London 189«. PM 1897, LB 198. -
St- Yves, Le voyage autour du monde du capitoine Etienne Marciianü,
^Ji^^ll^^^ ^* P»'*»'« »«Pteöt. do l'archipel des Marquises (B. G. hift- d««?«
;!L5t 5^T®*^-.r" *^ T. Hamy, Notioe sur uns coüection de
Tenant de PeipÄditiim de PEntreeMteiNiz (B. a. bkt et d6scr. 1895, 568).
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Dm Zaitaller d«r Mewmigftt.
247
leider gar nicht gibt, hat Calvert^^^j geschrieben. Der erste
Band umfafat die Zeit bis 1840, der /weite die Zeit von 1840 — 96.
Einen Teil desselben Themas behandelt Thynnes^^*), und zwar
den Zeitraum von der ersten Überschreitung der Blauen Berge bis
auf die Reisen von Burke und Stuart. Der Bericht von IHeexlands
Reise (1823) über die Blauen Borge hat P e n tla n d 2"^^) neu heraus-
gegeben. Eine Geichiohte von Südaustralien schrieb Hold er ^7^).
B. Die Kartographie seit 1660«
Den oben unter Nr. 221, 226 und 227 von Sello, Gauthier
und Vignols erwähnten kartographischen Arbeiten, die in die neuere
2eit hineinreichen, ist hier noch die Schrift Marin ellis^^'^) binzu-
lufUgen. An einseinen Karten, die doToih FaoBimiledrack neu ver*
öffimtlicht Bind, ist nur die epochemachende Karte WitsenB^'^^)
von Kordasien In 6 Bl., 1687, zn nennen.
Kartographen. Porena^^ hat den italienieohen Karto-
gn^hen GioT. Batt. da MonteeasBino wieder ans Licht ge-
wgen* Drapeyron ^) hat die geographischen Arbeiten Cassinis
zom Gegenstande eines Vortrags gewählt. Sandler^^i) hat das
Leben und die "Werke des Augsburger Kartographen Seutter ge-
schildert. Kleinere Studien Blessichs^^} beziehen sich auf
CaiBiniy Carafa und Galiani.
C. Mathematische und physische Geographie.
F resdorf '^^^) behandelt die Metboden zur Bestimmung der mitt-
leren Dichte der Erde. Die Aphorismen des Philosophen Krause
zur Erdkunde sind von Vetter^S«) herausgegeben. Über die Erd-
kunde von Humboldt und Ritter ist ein Aufsatz von Zonder ?an^^}
zu vergleichen.
^ A. E. Ctlvert, Th0 «xploration of AmtnHa. 8 voll. London 1894 u. 96.
rM 1897, LB 2.')4. — 274) q' h y n n e s , The story of Australian ExploMrtioB. London
1894. (GJb. XVllI, 242.) — 27r,) Vgl. Scott. GMaj?. 189.J, :J33. — 2^6) ej^,
atlder, flistory o£ South Aoatralia from iU foundation to the year of ita Jubilee.
« Tol. Loadon 189S (GJb. XVIIl, 249). — «") *G. MarinoUi, Saggio di
etrtografia italiana. Florenz 1894. — N. Witsen, Nieuwe Landkaarte van
J^J®®«^«^«» Ooaterdeel TanAsia cn Europa, 1687 (Remarkable Maps, Amsterdam
1W7. 4ttp«rt). — F. Poren a, Un cartografo italiano del principio del
Ä " (Moni. SGltd., vol. V, pt. 1», 48—73. Rom 1895). PM 1896.
358. — 280^ Drapeyron, Lea travaui geogr. de Cassini de Thury, auteur
«• 1» premifere Carte topograph. de la France (CR du VI congres intemat. de 6. k
JttiUet 1895. Vgl. CR SGP 1896, 288. — 281) Ch. Sand 1er, Matthäus
»wtter u. 8. Landkarttn (UVB Leipzig 1894). PM1898, LB 871. — «) A. Blea-
^'ch, I lavori geograf. di C. F. Cassini di Thury (BSQltal., ser. III, vol IX.
IM ~~ I^ers., La curia topof^r. di Napoli di G. Carafa (Rot. Gltal. IV,
S T*JJ' l>er8., L'abate Galiani geografo. Neapel 1896. — 28ö) g. pres -
"I. Die Mfltiiodoii B. Bostfmnung der mittleren Dichte der Erde (Progr. Gyran.
weilaenburg i. E. 1894). PM 1895, LB 618. — 2»".) K. Ch. Fr. Krause, Apho-
}S*^ «escWchtawiss. Erdkunde, herausg. v. R. Vetter. Berlin 1894. Vgl.
'■«•B 1895, 325. — 287) h. Zo ndervan. De richting in de beoefening der
»wnjkaknnde voor A. t. flnmboldt en C. Bitter (T. K. Noderl. Murdrijk. Gen.,
*^ d«a XII, 741— M, 1895).
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248
S. Buge, Die Littoatnr nw Oetehiolite der Erdkunde.
D. Biographien. ,
Die Biographien sind alphabetisch geordnet . Die VerÜMser ler*
sdlben Bind in den Anmerkungen angegeben.
Aga8Biz288)^ Baker2ö9), ßarrere'-^^O)^ Burton29l), Ehr jn-
berg295ä), Peuill^e293), Franklin2M)^ R&y^% Hodgson
Horneraann 297^ , Junker 2öh^ ^ Lahontan 25^9) , Martin '^),
P i a g g i a ^1), R e t z i u 8 302), B e n n e 1 PO^), S tanley 30*), Ton ty «ö),
WeBtenrieder3ü6).
^) *J. Marcou, Life, letters and works of Louis Agassis. London iS96.
2 Tole. Vgl. Natnre 1896, 529. — ^ «Donglts Mnrray u. SUra White Sir
Samuel Biker. London 1896. PM 1896, LB 373. — 290) H. FroideYaux, "JotM
aur le voyageur Guyanaia Pierre Barrere (B, G. hist. et doscr. 1895, 320-381.—
*G. M. Stisted, The true life of Capt. Sir H. F. Burton. Loadon 1896
(GJr 1897, 345, Hirs). — 988) »jf. Lann, Cht. C. Elirenberg, liB Yerlnlir
deutscher Naturforschnng im 19. Jahrh. Berlin 1895. PM 1895, LB 670. -
293) G. St. -Yves, ün voyageur bas-alpin le pere Louis Feuillce (1660—1732)
(B.G. hist. et descr. 1895. 302—25). — ^) H.D. Traill, The life of Sir lohn
Franklin. London 1896. PM 1897, LB 276. — «) W. de Winten, A ntmm
of Sir John Drummond Hay, aometime minister at tho court of Marocco, lased
on bis Journals and correspondence. London 1896. — 29C) W. Huntor, Lif«
of Brian Houghton Hodgson, britinh resident at the court of Nepal, London 1896
(GJ 1897, 468). — 297) A. Pah de, Der erste deutsche Afrikaforeeher Pr.K.Hori«-
mann. Hamburg 1896 (PM 1896, LB 872). — 288) «L.Hevesi, Wilhelm Junker.
Berlin 1896. PM 1896, LB 374. — 299) j. Edm. Roy, Le baron de Lahontan
(M^m. S. R. duCanada XII, sect. I, 63—192, Ottawa 1895). — H. ^'roide-
vaux, ün explorateur iuconnu de Madagascar au XYIl« sikle, Fran(;.ois lülta
(B.G. hist. «t deier. 1896, 38). — «n) p. Bonola Hey , In memoriam di Carlo
Piagga. Lucca 1895 (YhQsE 1896, 94). — 3^2) Hj. Stolpe, Anders Retiiu»
(Ymer 1896, 213—19). — 303) ci. R. Mark harn, Major James Bennell and th«
riee of modern english geography. London, Paris u. Melbonme 1895, PM 19W»
LB273. — «») p. Beieiiard, Stanley (Geieteebelden, Bd. 24). Berlin 1897. -
»») B. Suite, Les Tonty (M6m. S. R. du Canada XI, Sect. I, 3-32). Ottawa
1894. — 306) Ch. Gr Uber, Die Verdienste Lorenz y. Westenrieder» um die bayr.
Geogr. (Festschrift d. GGsMünchen 1894, 91—118).
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Die Fortschritte in der Physik und Mechanik des
Eidkörpers.
Von Dr. H. Hergesell in Strafisburg.
I. Fortsohntte der Internationalen Erdmessung.
Sflit der Erledigung des letsten Berichts über die IntemaüoDale
Erdmenong haben rioh in der Organisation derselben wichtige ^
Änderungen vollzogen, Uber welche wir zunächst berichten mässen.
Die Übereinkunft, auf welcher bisher die im Jahre 1886 gegründete
loterDationale Erdmeirang beruhte, hatte mit dem Jahre 1S96 ihre
Existenzberechtigung verloren, da die beteiligten Staaten sich zu-
nächst nur für 10 Jahre verpflichtet hatten, die zur Betreibung der
Erdmessung notwendige Dotation zu zahlen. Die Permanente Korn*
misßion hatte deswegen in der Sitzung des Jahres 1894 beschlossen,
im folgenden Jahre eine Generalkonferenz in Berlin zusammerizu- *
berufen, die die wichtige Frage zu lösen hatte, der Internationalen
BrdmesBung eine neue, den Fortschritten der Wissenschaft und In-
ititation entsprechende Grundlage zu geben. Die von allen Staaten
Mihr sablreich beschickte Generalkonferenz stellte nach schwierigen
und langdauemden Verhandlungen eine neue Übereinkunft der
Internationalen Erdmessung auf'), die in der SchlufsBitsung
der Konferenz am 11. Oktober 1895 yon allen Delegierten der
verschiedenen Begiemngen angenommen wurde. In Anbetracht der
Wichtigkeit dieser für die Erkenntnis der Physik und Mechanik des
Mdkörpers so wichtigen Grundsätze geben wir im folgenden deren
Wortlaut nach dem offiziellen Protokoll:
Xeuo Übereinkunft der Internationalen Erdmeesang, beaehloeeen am 11. Ok*
lober 1895 in Berlin.
Art. 1. Das Zeatralbureaa der Internationalen Erdmessung mit seinen bis-
^ngen Attribntionen bl«ibt mit dem eeodttinhett Inetitat n Berlin in solehar
Weise Terbunden, dafs der Direktor des GeodätiflOhen Inetitate ingleieh Direktor
J«Z«atnilbureau8 der Internationalen Erdmessung ist und dafii die Wissenschaft-
'"un K^fte und Mittel des Instituts auch den Zwecken der Erdmeeaung dienen,
a« ^' eberato leitende Organ der Erdmefliung ist dio Generalkonferens
«» Delegierten der betefl^gten Beglerungen. Diese Generalkonferenz tritt min-
alle drei Jahre mimmen. ^ In der Zwieohenzeit ist die AnafUhrang der
tg^^^^^- ^- Konf. d. Permanenten Kommission der Internat. Erdmessung in
BerHn 1895. — 2) Verh. d. XI. allgem. Konf. der Internat. Erd-
ia Berlin. I. Teil, S. 278. Berlin 1896.
Oeogr, Jahrbuch XX. 17
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250 H. Hergesell, Fortschritte in der Physik und Mechanik des ErdkSrpen.
Ton der Genoralkonferenz gofafaten Beschlüsse und die administrative Leitucg der
Angelegenheiten der Internationalen Erdraessung dem Präsidiaiu derselben, be-
eteheod tvs dem Präsidenten, dem VizeprSsidenten, dem stSndfgen Sdcntir sid
dem Direktor des Zentralburcaus, übertragen. In Verwaltungssachen hat in be-
sonderen, nicht vorhergesehenen Fällen das Präsidium die Ver[)tlichtang, auf dem
Wege der Korrespondenz die Ansicht einer beratenden rerniaoenten Koinmissioii
einzuholen. Diese Permanente Kominission wird ans Delegierten der beteiligt«
Staaten derartig gebildet, dafs jeder Staat hierfür einen Delegierten emeoDt. Den
Präsidium liegt auch dio Wahl des Zcit[)unktes und des Ortes der Generalkonferenzen
ob, sowie die Einladung der Delegierten der beteiligten Staaten unter Aiigtbe
der Beratungsgegenstände.
Art. 3. Der Direktor des Zentratboreans hat dem Prlsidinm alljährtick
einen Bericht über dio Thätigkeit des Zentralbureaus zu ersfattrn und deraselbon
den Arbeitsplan für das folgende Jahr zu unterbreiten. Sowohl der Bericht als
auch das Programm sind allen Dolegierlou der beteiligten Staaten gt^druckt M-
•ttsaoden.
Art. 4. Die Veröffentlichungen der Erdroessung, die Führung der Korre-
spondenz mit den Regierungen und den Delegierten, sowie im allgemeiDen die
sonstige laufende Geschäftüluhrung der Internationalen Erdmessung sind, sater
der OberlaituDg des PrüsidenteB und in OemeiDsehaft mit dem Direktor des Zcainl-
bureans, Aufgabe des ständigen Sekretärs.
Art. 5. Der Präsident und der Vizepräsident der Erdmessucg, sowie der
ständige Sekretär werden für die Dauer der Konvention von der GeiieralkoDfereill
gewählt Eintretende Vakanz«ii werden provisoriseh von der Permsnentep Kom-
mission auf dem Wege der Korrespondenz ausgefüllt, oder nStigenfiills ia «sar
Sitzung der zu diesem Zwecke zu rorsamniclnden Kommi-ssion.
Art. 6. Für dio Internationale Erdmessung wird eine jährliche Dotation SU-
gesetst, welche durch die Beiträge der eimtlirhen beteiligten Staaten safKebncit
wird (siehe Art. 9). Diese Dotation soll hauptsächlich in folgender Weise ver-
wendet werden: 1) für die Publikations- und Vorwaltutigskosten ; 2) für die Be-
soldung des ständigen Sekretärs; 3) für die Unterstützung oder RemunerieruDg eil-
sehlBgiger theoretischer, rechnerischer oder experimenteller Arbeitoi, welche dum
einen besonderen Beschtniä der Oeneralkonferenz aDi,'Oiirdnet werden; 4) für n;?
Ausführung solcher internationalen wissenschaftlicbeu Unternehmungen, welche für
die Erleichterung und Sicherung der Erdmessungsarboiten aller einzelcen Usder
Ton allgemeinem Interesse sind. Die Verteilung der Dotation anf die verstehnid
angegebenen Verwendungsgmppen wird dem Prisidinm unter der Kostrele der
Genoralkonferenz übertragen.
Art. 7. Dio jährliche Dotation wird durch die Beiträge der Krdmeesung-
ataaten gebildet, wie sie im Art. 9 bestimmt sind. Diese Dotation betisgt W
eine Dauer von 10 Jahren im Minimum 60000 Mark (75000 Franks), wovon
16000 Mark (200('n Franks) für die ordentlichen Ausgaben dienen soUcottna
44U00 Mark (55 000 Franks) für die in Nr. 4 des Art, 6 angegebenen geodstisoMI
Arbeiten unter der Direktion und Verantwortlichkeit des Zentralbnreans und siW
der Kontrole dos Präsidiums der Erdmessung bestimmt sind. FUr eine dauerniie
oder vorübergehende Erhöhung des obigen Mindestbetrages von 60000 Ma«
(75000 Franks) bedarf es eines Antrages der Generalkonferenz und der A»»"™
desselben Ton sBmtlichen beteiligten Regierungen. Die Nachweisung über «
Verwendung der Dotation wird in den Verhandlungen der Generalkonferenzen re-
offentlicht. Dio in einem Jahre nicht verbrauchten ßinnahmen dürfen au ue
Ausgaben der folgenden Jahro raitverwendet werden. . _ .
Art. 8. Die Beiträge der beteiligten Staaten werden alljährlich
des Jahres geleistet. Die Einzahlungen der Beiträge erfolgen durch >i'e «"P'
raatischen Vertreter der beteiligten Staaten an dio Lcgationskasso zu BcrUn.
Ubereinstimmung mit letzterer Festsetzung hat die Korrespondenz
mit den beteiligten Regierungen durch die Vermittlung ihrer diplomatiscliea
tretor in Berlin zu erfolgei. . ^tm^m'
Art. 9. Die Festsetzung ^ler Ikitr;ii;e f^eschieht nach folgenden AMtsWBgJ •
a) Staaten mit einer BevolkeruDg bis zu fünf Millionen zahlen 800
nahesu 1000 Franks) jährlich j b) Staaten mit einer BeTdlkemng Ton
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Die intornationale ErdmessuDg.
251
fitof bft lebn Millionen raUen 1600 Mark (oder nah«sa 2000 FmkO jihrlich;
c) Staaten mit einer Bevölkerung von mehr als zehn bis >u zwanzig Millionen
zahlen 3000 Mark (oder nahezu 3750 Franks) jährlich; J) Staaten mit einer Be-
Tolkerang von mehr aU zwanzig Millionen zahlen 6000 Mark (oder nahezu 7Ö00
Ptanka) jShrliob. BvantnoU« danarnda od«r Torftbergahend« BrhSbiingan dar
Dotatioii Warden nach derselben Abstufung yerteilt. Die Höbe der Beiträge
der einzelnen Staaten wird durch Beitritt eines neuen Staates nicht geändert.
Der neu hinzutretende Staat zahlt den seiner Bevüikerungsstufe entpreciiendea
Beitrag.
Art. 10. Die Zahlungan aua der Dotation der Erdmessnng erfolgen durch
den Direktor des Zentralbureaus anf Anweisung dea Präaidentan oder in aainar
Yerhiaderung auf Anweisung des Vizepräsidenten.
Art. 11. Dia Abatimminigan in dar Oananlkonfarens bai dar Wahl dea
Präsidenten, YizeprSaidantan und daa atibidigan SakratSrs, sowie bei allen geschäft-
lichen Entscheidungen geschehen nach Staaten, wobei joder Staat eine Stimme hat.
Sie bei der Qeneralkonfeienz nicht direkt vertretenen Staaten können ihr Stimm-
iNht anf einen der anweaenden Dal^erten übertragen; doeh darf kainer der an-
▼esenden Delegierten mehr als eine solche Vertretung Uberndunan. Zur Gültigkeit
der gefafsten Beschlüsse ist die Anwesenheit der Delegierten von mindestens der
Hälfte der flrdrnessungsstaaten erforderlich. Die Beschlüsse der beratenden Per-
manenten Kommiaiion erfordern an üirer GtUtigkeit, dafa mindeatena ein Drittel
ibver Mitglieder in der Tom Priaidinm feetseatellten Friat ihr aohriftUohes Votum
•ngesendet haben.
Art. 1 2. Für wissenschaftliche Fragen worden während der Oeneralkonferens
Spadilkemuiaalonan eingeaetat, an welchen teilannehmen jeden Delegierten frei*
•tobt Bei der Beschlufsfassung der Konferena Über die wiaaenschaftlichen An«
gilegenheiten entscheidet die abaolnte Stimmanmehrhait aller in der Sitran^ an*
WMenden Delegierten.
Art. 13. in gemischten oder awaifUhaften Wßm wttk die Abattinmung naeh
Staaten (siebe Art. 11) erfolgen, aobald diea von aSmtUclien Delegierten eine»
Staates verlangt wird.
Art. 14. In Fällen von Stimmengleichheit entscheidet, sowohl bei Ab-
itlmmnitgen nach Staaten, ala aneh bei aolehen naeh Delegierten, die Stimme dee
Vorsitzenden.
Art. 15. Die vorstehenden Bestimmungen dieser Üboreinkunft haben so-
IsDge Gültigkeit, bis sie durch eine neue Verständigung der Staaten abgeändert
werdea.
Die neue Übereinkunft unterscheidet sich von den alten Grund-
sätzen in dem wesentlichen Punkte, dafs die Sitzungen und die
Wirksamkeit der bisher bestehenden Permanenten Kommission in
^egfall kommen. Das oberste Organ der Internationalen Erdmeflsang
wild die 6eDeralkoii£nronz, die mindoBteuB alle 3 Jahre susanunea-
tiitt Bie Thätigkeit der frfihereo Permaneiiton EomnuBiion ist aaf
an Präridium, beBtehend aus einem Präsidenten, einem VizeprSaidenten^
ständigen Sekretär und dem Direktor des ZentralbnreanB, über^
gegangen. Eine beratende permanente Eommiasiony der aber nach den
neuen Vorschlägen die Delegierten sämtlicher Staaten angehören, ist nur
in besonderen wichtigen Verwaltungsfragen, und dann schriftlich,
2u befragen. Die wichtige Stellung des Direktors des Zentralbureaus
bleibt auch in dem neuen Statut dem Direktor des Prenüiischen
Geodätischen Instituts gewahrt.
Nach Ausarbeitung und Annahme des Statuts blieb dem bis-
«•ngen Bureau die Aufgabe, die neue Übereinkunft den Regie-
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252 H. llergesell, Fortschritte in der Physik und Mechanik des Erdkörpers.
In der leisten Sitzung, die die alte Permanente Komminion 18 6
in Lausanne^) abhielt^ konnte der ständige Sekretär mitteilen, d b
bereits 14 von den bisherigen 31 Erdmeasungsstaaten der Konvesti n
beigetreten seien und da& bei den übrigen nur noch Foimatitiite
SU erledigen seien, um den endgültigen Beitritt zu erklären. Fir
uns Deutsche ist die Mitteilung des Reiobskanzlers^) beeonders ir-
freulichi da nach derselben die bisher beteiligt gewesenen Einzl*
Staaten sich mit dem Beicbe dahin geeinigt haben , dab ne v(m
1, Januar 1897 ab als Sondermitglieder aus der Vereinigung aia-
Boheiden und dafs an ihre Stelle fortan das Reich tritt
Wir wenden uns zu den wissenschaftlichen Arbeiten der Intir-
nationalen Erdmessung. In erster Linie stehen für uns die Untir-
Buchungen über die Schwankungen der Erdachse und die Schweie-
messungen. In den betreflfeuden Kapiteln werden wir das Nähere
darüber berichten. Hier sei nur erwähnt, dafs die Gründung von inter-
nationalen Breitenstationen, die sich nur mit Bestimmung der Polhöie
zu beschäftigen haben und an besonders geeignet gelegenen StdlNl
der Erdoberfläche eingerichtet werden sollen, gesichert ist. Profenor
Albreoht hat sich der Mühe unterzogen^), diejenigen Beobacbtan§;8*
Stationen zu ermitteln , die aus geodätischen, meteorologiMjhes niid
BMsmisohen Gründen die günstigsten Beobacbtungsresultate venpie*
eben. Er hat für die Nordhalbkugel vier Gruppen znr Auswahl
gestellt, aber die im nächsten Jahre entschieden werden soll.
Die Messungen der Erdschwere haben auch in den letzten Jahren
einen erfreulichen Fortgang erfahren. Besonders sind hier die zahl-
reichen Beetimmungen zu erwähnen, die von der österreichisohen
Kriegsmarine an zahlreichen Punkten der Erdoberfläche vorgenommen
worden sind. Einzelheiten finden sich in dem Abschnitt über Erd-
schwere. Hervorzuheben ist hier, dafs die relativen Schwerebestim-
mungen, die besonders durch die Bemühungen v. Sternecks und
Defforges zur Anerkennung gekommen sind, immer mehr Anklang
finden. Diese Bestimmungsart hat durch die Untersuchung des Mit'
Schwingens der Pfeiler 6), für welche besonders die Wippmethode
empfohlen wird, bedeutend an Genauigkeit gewonnen. In letzter
Zeit ist eine neue Fehlerquelle entdeckt worden, die sich dam
äuisert, da& die zur Messung benutzten Halbsekundenpendel m
Laufe der Zeit eine kleine Gestalts&ndernng zeigen, deren Urssfloen
noch nicht völlig ermittelt sind. HofiFentUch gelingt es auch hier,
die Messungen einwurüiirei zu machen.
Die Frage emes Normalhöhenpnnktes hat keinen Fortschritt er-
fahren, so dafs es bei dem Vorschlag des Zentralbureans verbleiDti
▼on der Einführung eines solchen Höhenfixpunktes abzusehen.
Folgende in den Berichten abgedruckte Abhandlangen seien be-
sonders genannt:
I. VerhandlttBgea der allgMnehiMi Konferenx ia Berlin 1895. Bd. I, S. 24:
3) verh. d. Konf. der penn. K. fte. in Laniaao«. Berlin 1897. -
S. 64. - 6) Ebenda, Beilage A II, S. 127—54. — •) VerJi. d. XI. aUg. Mnferenz
in Berlin. Berlin 1896, XI. Teil, S. 121.
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Gestalt der Erde<
858
Helmert, Bericht über die Thätigkeit des Zentralbureaus seit der Konferenz in
lousbruck. Bd. II, Beilage AI. Albrecht, Bericht Uber den gegenwärtigen Stand
der Erforschung der BroitenTariatiooen. 8.1 — ^86. — Beilage All. Bassot, Rap-
port sur la mesnre des bases. S. 27—29. — Beilage AIV. Kalmar, Beridit
über das Präzisionsnivellement in Europa. S. 31 — 38. — Beilage A V. Berioht
des Zentralbur. über die Längen-, Breiton- und Azimutbestimmungen. S. 39 — 117. —
Beilage AVI. Helmert, Bericht über die relativen Messungen der Schwer-
kraft mit Pendelapparaten. S. 118—179. — Beilage AVlI. Helmert, Bericht
fiber die Lotabweichnngs-Bcstimmunc^eu ISO 5. 8. 180 — 191. Fejrrere, Bappert
lur les triangulations. Besonders paginiert.
II. Verhandlungen der Konferenz der Permanenten Kommission in Lausanne
1896. Beilage AI. Albrecht, Bericht über den gegenwirtigeii Staad der
Breitenvariationen. ?5. III — 2fi. — Beilage All. Albrecht, Ob« die Wahl der
Stationen für den internationalen rolhöhendicnst.
Jedem Band der Verhandlungen sind ferner die Briefe der Delegierten über die
Arbflitea in ihren Lindern beigegeben, anf welche irir hier nnr Tcrweieen.
II« G-estalt der Erde*
ÜDBere EenDtnisBe von der Gestalt der Erde sind innig Terknüpft
mit den Ergebnissen der Berechnungen der greisen Triangulationen.
Es ist natorgemärs, dafs die letzteren in Anbetracht der greisen .
hierbei notwendigen Arbeitsleistungen nur langsam fortschreiten.
Das wichtige Resultat, das die Berechnungen der Ketten des
56. Parallels ergeben hat, haben wir bereits im vorigen Bericht'^)
erwähnt. Seiner Bedeutung entsprechend, geben wir die Worte
wieder, mit welchen Helmert dieses Ergebnis in seinem neuesten
Berichte 8) übor Lotabweichungen begleitet:
,tZa den merkwürdigsten und wichtigsten neueren Ergebnissen rechne ich ■
die Fettatellang der Thatsache, dafs längs des ö2. Breitenkreises in Europa die
Krtmraang wesentlich etSrker iet» ala nach der bisher erlangten Kenntnie Ton
der Erdgestalt zu erwarten war. Mit ura so gröfserer Spannung Dttfs man daher
den Ergebnissen der Berechnung der transkontinentalen Farallelkette in 39" Breite
ia Nordamerika entgegensehen."
Das beste Mittel, die Abweichungen des Geoids vom Refereuz-
ellipsoid zu erforschen, sind die Lotabweichungen. Die Anzahl
dieser Bestimmungen wachst in erfreulichem MaTse, wenn anoh hier
noeh lange nicht genug geleistet ist. Helmert sprieht den ausdrück-
lichen Wunsch nach einer Vermehrung aus 9):
„Die Konstruktion dee Oeoids erfordert bekanntlich ein ziemlich dichtes Nets
Ton Lotabweichungen. Ks scheint mir, dafs in dieser Hinsicht noch mehr ge-
schehen könnte, als vielfach bisher. Breitenbeobachtungen lasaen sich ja sehr
»ich anifahrcD. Azimut- und Längenbestimraungen sind riel schwieriger. Ba
empfiehlt sich daher, die Koostraktion Tieler Heridianprofile ans Breiten zu bevor-
zugen und nur so viele Azimut- und Längenbestimmungen ansnetellen, als nötig
«nd, um die Verbindunfr der Meridianprofile zu sichern."
Dem Bericht Plelmerts über Lotabweichungsbestimmungen im
•shre 1895 entnehmen wir nur die wichtigsten Thatsachea, indem
Wir fiir Einzelheiten auf das OriginaP^) verweisen.
Bmfangreiche Untersuchungen wurden seit einigen Jahren in der Schveia
!w u 5 Stationen der Westechweia hat Leon OnPaequierdie nord- •
«tauche Komponente der Ansiehung der Aber dem Meereenirean liegenden Qebirgi-
i^J^rVli* XVUI, S. 3S8, — 8) verh. d. XL allg. Konf. in Berlin. Berlin
«96, II Teil, 8. 190. — 9) Ebenda, 8. 191. — M) Ebenda, 8. 180.
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254 H. Herg€aell, Fortsehriite in der Physik und Maehanik des ErdkSrpen.
inassen bis zu 300 km Distanz berechnet. Die Werte weichen tod den beobaeh«
teten um 10 bis 12 Sekunden in dem Sinne ab, dafs die Anaiebung der eädiiehen
Alpenmassen kompensiert erscheint.
biteressant ist der Verlauf der Lotmbwdehvngen in der Gotthardliaie, <Bi
TOB Hesserochraitt bestimmt wurden. Die Lotabweichung, welche m
Hohentwiel 9" beträgt und an der Grenze von .Tur;\ und Alpen in der Gegend
Ton Mettmenstetten den Wert 0 erreicht, steigt in Amslett zum positiven Maximum
TOB 17% wird ia Airolo wieder 0 UBd wSohst in Lngona auf —17' an.
IHe LotabweicbungsbestimmaDgen in Osterreiob •Ungarn, Italien,
Portugal, Belgien, Dänemark und Norwegen übergeben wir mit der
Bemerkung I dal« sie im allgemeinen der Terrainkoofiguration ent*
spreeben; von den rassischen erwähnen wir die Arbeit von Fritiohe.
die im Aaftrage der Kaiserl. russ. Oeogr. Gesellscbaft ausgefülirt
wurde und sich mit den Lotstörungen in der Umgebung von Moakav
beschäftigt. Die Eesultate weisen auf auffallende Beziehungen za
den Lotstörungen bin, so dals eine gemeinsame Ursaobe beider Artea
▼on Erscheinungen angenommen werden kann.
Wichtig für unsere Kenntnis der Erdgestalt sind endlich die
Bestimmungen in Amerika und Südafrika^ die in ausführlichen Ta-
beUen wiedergegeben werden.
"Wie in einem kleinen gebirgigen und vulkanischen Terrain die
Lotstörungen schnell wechseln und verschiedenen Charakter annehmen
können, zeigen die Messungen Prestons^^) auf den Sandwichs«
inseln: Erscheinungen, die jedoch durch die Wirkung der grofieo
Oebirgsmassen genügende Erklärung finden.
Lotabweichungen auf den Sandwichsinseln.
Statlonoiit Lotabwdchong: Bemerknosen:
Kahoka 4. 84^' Nordspttae tob Oahn.
Pnnloa — 11,9" Sftdküate tob Oahn.
Honolulu — 15,6" „ „ „
Vaikiki -18,0" „ „ „
Lahani — 0,4" Westküste tob Mani.
Haiku _|-28,6" Nordküste von Mani.
Fakaoao — 0,6" Am Krater des Haleakala. 3000 ro hoch.
Kaupo — 30,2" Südküste von Mani.
Hana +21,4* Ostkttste tob Masi.
Kohala +41,6'' Nordküste Ton Hawaü.
Xawaihae -j- 10,8" , „ »
Manna Kea -\- Am Krater des Manna Raa.
Ealaieha — 0,9" S&dlieh davon, n. Manna Loa sn. SOW»*
Dilo +10,8" Ostküste von Hawaii.
itailua — 12,9" Westküste von Hawaii,
Ka Lae — 56,0" SQdspitze von Hawaii.
In diesen Zahlen macht sich aufser der Gebirgsanziebung be-
sonders der steile Abfall der Küsten bis zu 5000m Tiefe geltend.
Die rusnsoben Lotabweichungsbestimmungen finden eine kurze Za-
sammenstellung von Venukoff in den Oomptes rendus^^.
erste Beobaohtungsreibe umfaTst die Messungen an 48 Orten zwischen
. dem Marmarameer und der Donau, während eine zweite Beibe tue
Messungen in der Krim wiedei^btw
J^^ ^' Konf. in Berlin. Berlin 1896, iL Teil, S. I86f. -
CE CXXUI, 1896, 40-42.
i^iy iu^Lu Ly Google
F
Schweremetimigeii. 266
I
Von ibeoretisoben Arbeiten über die Gestalt der Erde seien hier
iKwei Arbeiten Pizettis^) erwähnt, von denen die erste eicb mit
dflr Reduktion der astronomischen Längen und Breiten auf das
Meeresniveau, die zweite sich mit der Laplaceschen Theorie der
Oleichgewiohtsfigur einer rotierenden FlüBsigkeit besohäftigt.
in. SohweremesBungen und deren Besiehongen sain Bau
der Erdrinde«
Über den Stand unserer Kenntnis von der Erdschwere giht der
Bericht Relraerts^^) in den Verbandlungen der Berliner Konferenz
l^naue Auskunft. Bis Ende 1891 konnten mit Einschlufs der älteren
Reisen 400 Orte gezählt werden, für welche Beobachtungen der
Schwerkraft gemacht waren. Ende 1894 stieg diese Anzahl auf
860 Statiouen; unter diesen befinden sich aufserdem 64, wo zweimal
oder raebrere Male beobachtet wurde. Im Jahre 1895 sind wieder
über 100 Stationen hinzugekommen, so dafs melir als 1000 Schwere-
fitationen auf der Erdoberfläche sich vorfinden. Die geographische Ver-
teilung dieser Stationen zeigen in übersichtlicher Weise verschiedene
Karten; zwei Plaoigloben der östlichen und westlichen Erdhälfte geben
^oe allgemeine Übersicht, während je eine Karte die Schwerestationen
in Europa, Nordafrika und Nordamerika wiedergibt^^. Die Karten
weben trotz der fleiftigen Arbeit doch nocb viele Lücken auf, wie
aooh niobt anders za erwarten ist; insbesondere ist unsere Kenntnis
der Erdschwere auf den Ozeanen sebr gering; die Erfindung eines
Schweremessers, der aacb auf Schiffen au gebraudien ist, stellt sich
als immer notwendiger heraus. Bs ist übrigens zu bemerken, dafs
die laternationale Erdmessung diesen Punkt durchaus nicht au fser Acht
gelassen und hinreichende Geldmittel zur Verfügung gestellt hat.
Der Hei mertsche Bericht gibt die neuen Messungen in ver-
schiedenen Tabellen nach Ländern geordnet genau wieder. Die
beobachteten g sind wegen Meereshöhe und Terrainanziehung auf
Meeresniveau reduziert (go") und mit dem theoretischen j'o. das der
Helmertschen Formel = 9,7800 m (1 + 0,005310 siü^y) eat-
«prichtl«»), verglichen.
Die DifiFerenzen g«" — y„ lassen Schlüsse auf die Massenstörungen
neben, indem jede Einheit der 5. Dezimalstelle einer ideellen
•torenden Schiebt von einer Dicke von 10 m entspricht, die im Heeres-
mreao lagert und die Dichtigkeit 2,4 hat. Die im vorigen Bericht
MBgeiprochene Erwartung, dafs eine neue Bestimmung der Konstanten
der Formel, die die Veränderung der Schwerkraft mit der Breite
gibt, bald möglich sein wird, glaubte Helmert!^ noch zu Beginn
") Astr. Nachr. CXXXVIII, 1895, 353 — 58. — Rrndic, R. Acc. dei Lincei
»8. 1896, I.Sem., S. 109-16. — 15) Verh. d. XI. allg. Konf. in Berlin. Berlin
»896 II. Teil, S 118, Beil. AYL — M) Ebenda, Taf. 6, 7, 8. — »•) S. Theorien
«er höheren Gcodäeie 1884, II, 241. Auf 45° Br. bezogen, lantet die Formel:
Was.« m — 0,02.',% p, cos ? ff. Versehentlich steht a, a 0. 0,002396.6 cos 2 9> (Anm.
«2r*i"~ QJb. XVUl. 342. — 18; Verh. d XI. allg. Konf. in Berlin. Berlin
1896, II. Ten, Beilage A VI, 8. 126.
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366 H. HergeMll, Fortsehxitte in dar Physik und Meefatnik dM Srdkörpm.
*
seines Beriehts erfällen zn können. „Allein die ünneherheit in
der Verbindung mehrerer Grappen untereinander, sowie dae itarke
Hervortreten regionaler Anomalien auch aufserhalb der Gebifgi*
l&nder lassen eine solche Hecbnung als verfrüht erscheinen/'
Es ist leider nicht möglich, hier die versobiedenen Tabellen
Helmerts wiedenngeben, so interessant dieselben auch sind. Da-
gegen halten wir es für notwendig, die Beobachtungen der Haupt-
Stationen abzudrucken, da dieselben den Übergang der einzelnen
Gruppen aufeinander vermitteln und den Vergleich einer eiozelDen
Schwerebeobachtung mit anderen gestatten.
(Tabelle auf nächster Seite.)
Von den übrigen Tabellen heben wir nur besonders wichtige
Punkte heraus. An den Küsten zeigen sich, wie insbesondere die
Messungen der Österreichisch-Ungarischen Kriegsmarine^^) und die-
jenigen der Amerikaner beweisen, ähnliche Verhältnisse, wie sie
seinerzeit v. Sterneck zuerst im Innern des europäischen Kontinents
nachgewiesen hat. Es ergeben sich in ähnlichem Sinne regionale
Störungen, da ganze Küstenlängen ein positives Vorzeichen, andere
ein negatives aufweisen. Die italienischen und dalmatinischen Küsten
zeigen beispielsweise sehr hohe positive Beträge, während Alaska
fast durchweg negative Störungen aufweist. Ähnliche VerhÜtSM»
finden eich in Norwegen. Bei diesen Erscheinungen sprechen woU
dieselben ÜreacheD mit wie im Innern der Kontinente, doch icheint
andh hier der mehr allgemeine Aufbau bis zn mehreren RilometainTiefS»
als die Dichtigkeit der oberen uns zugänglichen Schichten ▼on Be-
deutung zn sein.
Die enormen Störnngswerte der Schwerkraft auf den Sandwichs*
inseln haben wir schon im vorigen Bericht erwähnt. Wir sind jetzt
im Stande, genaue Zahlen^) zu geben. Auf der Insel Hawaii erreicht
go" — Yo den Betrag von 3 mm, auf der Kuppe des 4000 m hohen
Mauna Kea beträgt die Störung sogar 7 mm, also Vi400 ^'
während dieselbe Gröfse auf dem 3000 m hohen Haleakala der
Insel Mani 5,4 mm ausmacht. Die Masse des Mauna kea und der
Nachbar-Vulkane ist also nicht durch unterirdische Defekte kom-
pensiert, so dafs diese Lavaberge sich in bestimmten Gegensatz ztt
den übrigen Bergen stellen.
Auf die übrigen Beobachtuugsreihen können wir, wie gesagt»
nicht näher eingehen, geben jedoch die Titel der Publikationen, die
sie ausführlich enthalten.
I. Meunngen durch das K. u. K. Militär-geographische Institut sv Wi« i« J«***
1894 in den Hittellongen dieses InsUtats XIV. S. A., S. 65 und 66.
IL Messungen durch die K. u. K. Kriegsmarine in Österreich-Ungarn in den
Jahren 1892 — 94, enthalten in dem Werke: Relative SchwerebestimmuDgeo Äj»»
Psndelbeobachtungen, ausgeführt durch die K. u. K. Kriegsmaria« in 4«
BelatiTe 8chirsr«basUminiingen dnreh Pendelbsobaohtangm, tnagefuhrt von
der K. u. K. Kriegsmarine in den Jahren 1892—94, herauspe?. vom K. u ^
Reichs- Kriegsministerium, Marine-Sektion. Wien, Karl Gerolds Sohn, lö9^'
»») Verh. d. XI. allg. Konf. in Berlin. Berlin 1896, II. Teil, Beilage A VI, 8. m.
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Hauptstationen der Sobworemessung.
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258 H. Uergeselly Fortschritte in der Fhyaik und Mechanik des Erdkorpm.
1892 — 94, heraasgegeben vom K. u. K. Reichs-Eriegsministorium, Marine>Sektion.
Wim, Karl Gerold« Sohn, 1895
III. Messungen in Norwegen durcli Prof. Scliiötz. Ilosultatc der im Sommer
1893 io den nördlichsten Teilen Norwegens ausgeführten Pendelmessungen; Resultate
der im Sommer 1894 iu den südlicbstea Teilen NorvregenB ausgeführtea Pe&dei-
beobaebtnDgen. Kristiaiiia, in KonmiieioB bei Jakob Dfbwad, 1895(avehinSitsaKi-
bericht der Gesollscbaft der WisBenscbaften zu Kristiania vom 9. Des. 1892).
IV. ^^ essungen in Rufsland. Zusammengestellt in d. Scbrift: Tableau deslongueun
du penduleaux diflereDtea stations de l'Empirerasse et de l'etraDger, obscrv^espar des
sftTants rnases. St.-Peterabarg, Imprimerie de rAcad^mie {mpiriale des BdcDcea.
Y. Scbweiser Heasungmi. Proc^e-Terbanz de U eommiaeion g^odMqae raiiM
1893 — 189..
VI. Messungen mit Apparaten des französischen Service göograpbique:
IMmorial da D6pöt g6n6ral de U gnerre, t. XV, publik par le gin^ral Denlca^.
Observations du pendule, 1. Fatdenle. Paris 1894.
VII. Araerikanisebe Messungen: Enthalten in Coast and Oeodetic Surref
Report for 1876, App. 15; 1883, App. 19; 1884, App U.; 1888, App. 14;
1890, App. 12; 1891, App. 15; 1893, App. 12; 1894, App. 1.
VIII. Englisch-indische Messungen. Account of tbe Operations of the great
trigonometrical Survey of India, Vol. Y, Dehn Dun 1879, S. 133 Account of
recent Pendulum Operations Phil. Transactions of tbe Ii. S. of London 1890,
8. 181. Proe. of the Royal 8oe. of Vletorla 1893. 1894.
Direkte Bestimmungen der Abnahme der Schwere mit der
Höhe sind von Scheel und Diefselhorst^i) auf dem Grund-
stücke der Physik.-technischen Reichsanstalt gemaobt worden. Die
Methode war im wesentlichen die JoUysehe zar BestimmuDg der Erd-
dichte. Die Messungen fanden in dm, 14m nnd 30 m Höhe statt
Bezeichnet y die in Milligrammen ausgedruckte Abnahme des Gewichts
yon 1 kg daroh die Erhebung von 1 m, so folgt als Mittelwert au
den Bestimmungen y = 0,89$. ^
Ähnliche Untersuchungen sind von Richarz nnd Menzel*')
gelegentlich ihrer Bestimmungen der Erddichte, ebenso von Tbiesen
zu Breteuil gemacht worden; die diesbezüglichen Zahlen sind 0,286
und 0,309. Dieselben sind natürlich nicht direkt vergleichbar, da
die lokalen Einflüsse noch nicht eliminiert sind.
Die Versuche Mascarts^S)^ zeitliche Schwankungen der Schwere
an demselben Orto zu finden, hat v. Sterneck^l) fortgesetzt. Sem
Apparat, den er Baryraeter nennt, ist nach dem Prinzip der Wage
eingericlitet und erst zu vorläufigen Messungen benutzt worden. JSf
bedarf noch verschiedener Verbesserungen, so dafs wir Beobachtongs-
zahlen nicht wiedergeben können. ^ »j.
Eigenartige Methoden und Instrumente benutzt R. V. Eötvos
nm die Ändernng der Schwere nicht nur im vertikalen, sosdeni
auch im horizontalen Sinne iür kleinere Distanzen zn untersaobeo.
Unter Anlehnung an die Poteotlaltheorie wird gezeigt, dafo man dwet
nntzung der Jollysrbcn Wage und der Coulombsrhen Drehwage im "«n«» Jj
nicht nur die Schwereänderung der GrÖfse nnd Richtung nach, sondern
Krtlmmungsverhältnisse der entsprechenden Niveaufläche »n finden. D»« •"""^
Migeetellten Meaanngea ergaben eine grofae Empfindliehkeit dea Apparats.
Wisaensch. Abh. der Phys -tcchn. Tieichsanstalt II, 1895, S. ^^^^^nZ
») Wied. Ann. LI, S. Ö59: auch SUzb. AkBerlin 1896, S. 1806. J " '
XVlii, 341. - >4) Mitt des lliL-gaogr. Inatitnte 1894. - «) ^"^
IdXi 854.
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Mittlore DIehte der Erde. Botation dee ErdkSrpers.
259
Die ersten Messungen wurdon an vorschiedenen Stellen eioos Gebäudes an-
gestellt; die beobachteten Variationen «nteprachen im allgemeinen der Massen-
nrteflsiig dee Oebändes, besonders war die scheinbare Abetofanng des unter dem
Hause sich hinziohcnden länglichen Kollers deutlich bemerk Imr. — Nach diesen
Torbereitenden Messungen wurde der Versuch gemacht, auch im Freien systematische
BeobacbtuDgcn zu machen. Als Studienobjekt wurde der in der Nähe befindliche
Samberg tneenaheB, auf dem schon vorher Sterneek^) beobachtet und
auf zwei nur inOm entfernten Punkten einen Schwereunterschied von ., 01') n F dea
Gesamtbetrages nachgewiesen hatte. Verfasser \;\ht nicht die einzelnen Benbachtungs-
reaultate, glaubt jedoch schon jetzt Tersichern zu künueo, dafs nach seinou Be-
obtebtmigeii svisehen den beiden 8temeekaehen kritiechen Punkten Sehwera«
fltidcrangen von dem angeführten Betrage nicht beatehen, eine Behauptung, dla
vir oatorgemafs noch nicht prüfen können.
Mittlere Diolite der Erde.
Zu den im TorigeD Bericht erwähnten Bestiminiingen der Erd-
dichte iat das Borgfaltige und umsichtige MesaungsresuUat von
Bicbarz u. Krigar MenzeP^) hinzugekommen, auf daa wir
schon früher hingewiesen haben 28). Die Untersuchungen, auf denen
das Endresultat fufst, haben hereits im Jahre 1884 begonnen, also
über 10 Jahre gedauert. Die Messiinci^en, die auf dem Prinzip der
Doppelwage beruhen, bestimmen zunächst die Gravitationskonstante
0 und dann unter Zugrundelegung einer theoretischen Formel für
die Schwerkraft g die mittlere Dichte der Erde.
Far die Oraritationskonstante erhalten die Verfasser folgenden Wert:
G = (6.«85 i 0,011) 10 -'""f ^
die mitäera Didite ergibt eich hieraus, nnter Benutzung der Helmerteehen
'*~*'**™'* J = (6,505 i 0.009) -S-
cm*'
Ziehen wir die Poyntingscbe und Boyssche Bestimmung, die annähernd den-
«Iben Qenauigkeitswcrt haben wie das soeben erwähnte llesultat, hinzu, so er-
Wttt wir als Mittekahl für die mittlere Erddichte; ^ = 5,6083, — ein Wert, der
wk von der Biiditn-Menceleehan Zahl nnr wenig nntereeheidet.
Eine zusammenfassende Abhandlung über die verschiedenen
Ihthoden lur Bestimmung der Gravitationskonstanten und damit
der Erddichte gibt anillaume^^). OleichfalU auf die Kethodik
^er Messung bezieht noh eine Arbeit von A. Sella^), die rieh
mit der Form des anziehenden Körpers beschäftigt, der bei den
wägungen verwendet wird.
IV. Botation dea Erdkörpers und Lage der Erdachse.
Die Untersuchungen über Polhöhenschwankungen haben von Seiten
W Internationalen Erdmessung weitere Förderung und Ausbildung
«rfjhren. Im ersten Kapitel teilten wir bereits mit«»), dafa die Ein-
nostung eines internationalen Polhöhendienstes so gut wie gesichert
^ J^) Gib. Xin. — 37) sitzb. ÄkBerlin 1896, 1806. — «) OJb. XI. —
; beance de U 8oc. fran(;. de Phyiiqne 1803, 2S8— 89. — ») Bändle. E. Aec. dei
Y. 1894, 3./1. - i) S. oben 8. 852.
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S60 H. HergMell, Fortsehritt« in der Physik und M adhanifc des ErdkSrpefi.
sei. Wir wollen hier des näheren auf die zusammenfassenden Berichte
von Professor Albrecht im Geodätischen Bureau, die in den Verhand-
lungen publizierte^) sind, eingehen. Die Polbewegung gestaltet sich
danach immer verwickelter, von irgend einer regelmäfsigen Gestalt der
Bahn oder einer Gesctzmafuigkeit ist anscheinend nichts zu spüren.
In den Albrechtschen UntersuchuDgen wird das Beobachtuiigsraaterial,
soweit es beim Zentralbureau eingelaufen ist, aufs sorgfältigste dis-
kutiert. Da jedoch noch nicht sämtliche Beobachtungen zur Ver-
fügung standen, sind die Kesultate noch nicht definitive, was für
diesen Bericht wenig in Betracht kommt. Die Bahn des Pols wird
bis 1896,4 abgeleitet. Die folgende kleine Skizse gibt diese Bahn,
d. h. die relative Bewegung des Pols za Beiner mitUeren Lage
wieder*
Seit 1894 (▼ergl. die DareteUung im Bericht XVUI. Bd., 1895)
bat sich der Pol in mebrfooben Schleifen in der Nahe seiner mitt^
Bewegung des Nordpoles der Mm
-a'sc
-a'fo
*cac —
*a»9 —
tote
1-a'to
aoo
M) Verh. der XI. allg. Konferenz in Berlin. Berlin 1896, II. TeU, Beü»^
AI, 1—26. Verh. d. Perm. Komm. &c. in Lausanne. Berlin 1897, Bö«» **»
111—26.
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Kotation des Erdkörpers.
261
leren Lage bewegt und ist seit 1896 in dauernder Entfernung von
dieser begriffen) so daft er 1896,4 beinahe leine grölste fintfernung
Ton der mitüeren Position wieder erreicht hat.
Wiewohl die Bahn des Pols eine völlig regellose zu sein soheint,
kSnsen doch ffir kürzere Zuträame Beduktionaformeln angestellt
wwdoDi die es gestatten , fdr eine gegebene Spoohe nnd einen he-
BtimmteD Erdort aus den beobachteten Momentanwerten die mittlere
Lage des FoUi, iind umgekehrt aus den bereits bekannten mittleren
Werten die momentan geltenden abzuleiten.
Nach Albreoht gelten folgende Formeln:
9 — fo— +xcosX + y8inÄ.
« — «0= -{-(ycosX — xsinX)8ecy
X — )^Q= — (y cos X — X sin A) tg (p
). ist die westliche Länge, bezogen auf den Meridian von Green-
wich, (f die Polhöhe und a das Azimut des Pole. Die entsprechen-
den Gröfsen mit der Marke q sind die mittleren Werte.
Für den Zeitraum 1890 — 95 kann man für x mit genügender
Annäherung — 2,o und für y +0,3 setzen.
In den Verhandlungen der Berliner Konferenz sind für diese
Fofmehl Tafeln gegeben, auf die wir hier verweisen.
Bb liegen wieder eine Reihe theoretisoher Ahhandlnngen vor,
die noh mit der Bewegung des Brdpols beschäftigen. ZonSehst
leiea die yerschiedenen Arbeiten von V. Volterra^) erwähnt,
die sich in Terschiedenen Heften der Atti B. Aoo. delle Scienze
Torino vorfinden. In einer Abhandlang wird der Binflols unter-
Buoht, den stationäre Bewegungen auf die Botation eines Körpers
kaben. Solche stationäre Bewegungen sind nach dem Verfasser die
Meeresströmungen und der Kreislauf des Wassers in der Atmosphäre.
Dieselben haben im allgemeinen den Einflufs, die Bahn und die
Winkelgeschwindigkeit des Pols zu verändern. Auf Einzelheiten
können wir nicht eingehen. In einer weiteren Abhandlung wird
der Einflufs von cyklischen Bewegungssystemen im Körper iinter-
Jj^t. Der Verfasser findet den wichtigen Satz, dafs bei ungleichen
Iragheitsmomenten die inneren Bewegungen des Systems nicht iso-
jyUwok bleiben, ein Ausspruch, der für das Ausmafs der Pol-
^gung Ton Wichtigkeit ist. Mit ähnlichen Theoremen beschäf-
«Seo noh Bdmond und Maurice Fonohd^^) in Untersuchungen,
«Iftk^ Konferenz in Berlin. Berlin 1896, IL Teil, S. 11. —
} über die Theorie der Bewegungen des Erdpols. (Atti ß. Acc. delle Soienxo
selr^ ®' **^""^*-) — läii» Theorem über die Rotstion der K8rper und
e Anwendung auf die Bewegung eines Systems, in welchem stationäre innere
^»gangen existieren. (Ebenda S. 280 — 97.) — Über die periodischen Be-
engen des Erdpols. (Ebenda S. 303—17.) — Über die ßotation eines Kör-
189- f cykllsche Systeme existieren. (Rendie. R. Acc. dd Lineei V,
-gj*' .2- Sem., S. 94— 97.) — Über die Bewegungen eines Systeras, in welehem
^«leruche innere Bewegvngtn emtiefon. (Ebenda S. 107—10.) — OB
v*Ain, 1896, 93—96.
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262 U. Uergeseli, Fortschritte in der Physik und Mechanik des BidkSrpen.
die allerdings einen ganz anderen Ausgangspunkt haben. Sie weisen
Dach, dafs, wenn man ein System durch einen geschlossenen Cyklusvon
Operationen verändert, derart, dafs es am tSchlufa des Cyklus wieder
dieselbe Gestalt angenommen bat, man erreicben könne, d&b die
RotationBaohBe des Systems am Sdiluls der Operationen eme relatiT»
Lage annimmt, die sie niemals hätte annehmen können, wenn das
System wirklich unverändert geblieben wäre. Dieses Thfloram^
das zunächst bei Untersuchung des freien Falls einer lebenden Katie
gewonnen wurde, hat auch Bedeutung für die Polbewegang, d& »
nachweist, dals bei bestimmten inneren Bewegungen, die nach ge<
wisser Zeit den Erdkörper wieder in den früheren Zustand zurück-
fuhren, so dafs scheinbar keine Veränderung eingetreten ist, doch
die Lage des Pols Veränderungen erlitten haben könne, die an
keine Grenze gebunden sind. Eine Arbeit von L. Picart^ß) über
die Rotation eines yeränderlichen Körpers woUen wir nur erwälmeo.
V. Tiefentemperaturen und Abknhlimg der Erde.
Über die Tiefentemperaturen liegen keine grundlegenden neaeres
Arbeiten vor; zu erwähnen ist das IJuch von Duncker^^), welch»
neben einer Zusammenfassung der hier schon erwähnten MeBsangea
des Verfassers eine breite Theorie und Beschreibung der sur T6^
Wendung kommenden Methode enthält
Mit der Abkühlung des Erkörpers beschäftigt sich 0. Fisher^
in Terachiedenen Abhandlungen. Die Lage der Fläche, wo die
innern Spannungen zeitlloh sich nicht ändern, hängt von der Sphän-
zität des Erdkörpers ab. Der Verfa&ser verteidigt seine Zahlea
gegen die Angriffe von Blake und hält dieselben aufrecht.
Die Wärmeleitungsfähigkeit der Feisarton, die von grofser Wich-
tigkeit für die Abliühlung des Erdkörpers ist, ist schon wiederholt
von Lord Kelvin (Thomson) -^^j untersucht worden. In einer
weiteren Arbeit bestimmt der eben Genannte im Verein mit J. R«
E. Murray^O) den Einfluls der Temperatur auf das LeituDgsver-
mögen.
Die untersuchten Felsarten (Schiefer, Granit, Sandstein &c.) wardsaj^
der unteren Endfläche in ein Bad von geschmolzenem Zinn gesetzt, dae
befand sich in einer Qaeckaaberaehioht, die beständig auf niedriger Tcmpeijw
gehalten wurde. Aus den Beobachtungen ergab sich, dafs für Schiefer die »»WW
Leitnngsfähigkeit in dem TeraperaturintcrTall von 123«» bis 202 « 91 P"*** rj
mittleren Leitnngsfähigkeit des lutorvalls von ÖO" bis 123' betrSgt, »«"^f ."T
Granit die Leitnngsfähigkeit im IntervaU 146* bia 214* gleich 88 Proa«« ^
jenigen des Intervalle 81** bia 146** iat
Die Wärmeleitungsfähigkeit eines schlecht leitenden Körpers
bestimmt B. Weberei). Folgende kleine TabeUe gibt seine Ke-
^) CR CXXII, 1896, 1264-G5. — 3?) Ed. Duncker: Über die ^»^""'Jj
Innorn der Erde und ihre mci-^Iichst fehlerfreie Ermittelung. Stuttgart W'
»•. 242 8.- 88) Phil. Mag. XXXVllI, 1894, 131. - »9) Die frühf?
Benchte. ~ iO) PrBSoe. LVIU, 1895, 162—67. — «) BnlL See. Nat VwOim
23. Sept. 1895.
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Basalt ....
3,0144
Marmor ....
2,7036
s,ew
Anhydrit (rom Jura)
2,892
Gyps (catQrlich)
2,884
Kreide ....
1,547
0,00817 (l + 0,04! t)
Tiefenteroperatnreii. IiiB«rer Ziutand. 263
floltate, die bei theoretischen Untersuchungen benutzt werden
können, wieder:
D Dichtigkeit, c ^ fpesiüsche Warme, k = WärmeleituDgsfähigkeit :
D « k
0,17«! -4- **** * (^^^'
sehen U** u. 60")
0,1946 - |- 0.0 5 575 (t- 60)
(zwisch.60**u.lOO'')
0,20279 + 0,03 466 t 0,00540 (t — 0,05 1)
0,17M -{- 0,03 4 t 0,01675 (1 — 0,0019 t)
0.1801 -I- 0,0C03 t 0,0123 (l — 0,C024 1)
0,S64 O.f031
0,20« (0,0017)?
VI. Innerer Zustand. Gebirgsbildung.
Im vorigen Bericht erwähnten wir, dafs das Stadium der Pol-
höbeschwankungen benutzt werden könne, um gewisse Schlüsse auf
den inoern Zustand der Erde zu ziehen. Dieser Versuch ist that-
Bächlich von Newcomb*^) gemacht worden, der aus der geringen
Abweichung der theoretisch gefundenen Periode der Polbewegung von
der darcb Beobachtung abgeleiteten Zahl schliefst , dafs die Erde
an fester elastischer Körper von einem grolsen Starrheitsgrade ist
(Starrheit gröiser als Stahl). Dieselben Untersuchangen fUhrt M.
F. Rudsky weiter. Aus seinen Formeln findet er den Starrheits-
grad viel gröfser, nämlich fast doppelt so grofs wie den des Stahls.
Eine sehr interessante Untersuchung stellt C. Chrec^"^) über
die elastischen VerhiUtnisse einer nicht homogenen Kugelschale an.
Er betrachtet eine Kugelschale oder Kugel, die aus drei konzen-
trischen isotropischen Schichten besteht, von denen die mittlere andere
Elastizitätskotffizienten besitzt, als die beiden einschlieisenden. Die
Resultate über die in jeder Schicht eintretenden Volumenänderungen
übergehen wir, wichtig ist jedoch der Satz, dafs bei der geschich-
teten Kugel der Druck nicht mehr nach allen Richtungen hin den-
Belben Wert besitzt. Insbesondere sind diese Verschiedenheiten in
der mittleren Schicht bedeutend, selbst wenn diese Schicht sehr
dfinn ist.
Zu dem „Alter der Erde" nimmt noch einmal Lord Kelvin^^
das Wort» der sich gegen eine Behauptung Perrys wendet, dals die
BlntftrruDg der Erde früher als vor 400 Millionen Jahren stattge-
fanden habe.
Am Schlols dieses Kapitels machen wir noch auf eine Arbeit
von R. Ehlert aufinerksam, die die Horizontalpendelbeobachtungen
im Meridian zu Straföburg i. E. von April bis Winter 1895 be-
handelt. Der Hauptteü der Arbeit beschäftigt sich mit den Schwan-
kungen der Lotlinie.
Die Lotschwanknngcn unter dorn Einflufs der Anziehung des Mondes weisen deut-
Iwk eine körperliche f lutbewogung der Erde nath und bestätigen die von Bebeur-
«) XYIII, 349. — «) Astr. Kachr. CXXX, 1-6. - **) Phil. Mag.
^Yül, 1894, 281. — «) Ebeada 161. — *«) Natwre LI, 1895, 488-40.
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I
864 H, Hergesell, Fortschritte in der Physik und Meehanik des ErdkSrpen.
Paschwitz erhaltenen Resultate volIkoniineD. Verfasser Tersucht auch eine £rkliirttif
der tSglichan Periode der Schwankung der Lotlinie nnd sneht dieselbi dtdonk
zu erkläreOt dafs der ErdkSrper durch die Erwarmuiig der SonneiiBtrahlen eine
Aufwölbung erhält, die mit einor gewissen Verzögerung der Sonne nachfolgt. Die
Erscheinungen, die das Horizontalpendel nachweist, stimmen ziemlich gat n
dieser Hypothese der thennischen kSrperliehen Oeseiteo. ErwÜOBcht wire «bt
theoretische Ableitung der Grölse der Verzögerung der thermischen Welle, di
auf diese Weise für die Theorie, die do«h auf sehr nnsifiherer Oraadlige steht,
sich ein guter Prüfstein böte.
Zum Schlufs beschäftigt sich Ehlert mit den „Palsationen"
die das Horizontalpendel anzeigt.
£b ist dieses eine regelmäfsige, langsame Wellenbewegung, der das Pendel,
ohne in freie Schwingungen zu geraten, völlig uachfolgt nnd die die Begifhiir
linie zu einer stark susammengedrängten Sinuslinie umwandelt. Bebeur-Pischwitz,
der diese Erscheinung ebenfalls beobachtet hatte, liefs dieselbe TÖUig nnerklirt
Ehlert yersucht eine Deutung, indem er darauf hinweist, dafs die firscheinong
ansBchliefslich an die Monate Oktober bis März gebunden ist, — ein TTmituid, te
uns zwingt, nach kosniaehen nnd nicht nach meteorologischen Granden fdr dii
Erscheinung zu suchen. Verfasser sieht in der Einwirkung des beweglichen Mag-
mas auf die feste Erdrinde eine Ursache der Erscheinung. Die beweglichen
Teile des Erdinnern müssen durch die AuKiebung der Sonne Ton der Nacht- nr
Tagselte der Erde gedrfingt werden, nnd diese Asynmetria mnfs snr Zeit des Periheli
LcsoTiders grofs werden. Dadurch, dafs die Erde über diese Asymmetrie hinweg-
rotiert, entstehen in der Rinde Spannungen, die sich durch die Wellenbewegiuig
der „Pttlsation" auch im Horizontalpendel dokumentieren. So annehmbar di«ia
ErklXmng auch an aein scheint, mit einer Schwierigkeit hat sie an kSrnpfan, mit
der grofsen Starrheit der Erde, die eine grobe Beweglichkeit des Hagnis tam
aoläfst
Es ist von grofsem Vorteil, dafs die Schwankungen des Horizontal-
pendels in Strafsburg seit einiger Zeit nicht nur im Meridian,
sondern in 3 Azimuten registriert werden, eine Beobachtungsweise,
die nicht nur viele neue Erscheinungen liefern, sondern auch mehr
Licht auf die altea noch zu erklärenden Phänomene werfen wirf.
*7) BeitrQeoph., III. Bd., 1896.
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Die Portschiitte der ßeophysik der Erdrinde.
Von Dr. E. Eudolph in StraTsburg.
Niveauverschiebung. Permanenz der Ozeane.
1. Die Erforschung der alten Strandlinien ist in dem glazialen
Gebiete des nm'dlichen Europa und Nordaynerikas mit Eifer fortgesetzt
worden. Das Studium derselben hat zu interessanten Schlüssen auf
die Bewegungen der festen Erdrinde während der jüngeren geo-
logischen Zeiten, der glazialen und postglazialen Epoche geführt.
Während aber die beteiligten skandinavischen Forscher im Grunde
darin einig sind, dafii die Bildang der alten Strandmarken im
Xeofwoima yor sich ging, sind unter den amerikanisohen Foiechern
ttbor diesen Punkt nooh yencbiedene Meinungen vertreten. Die
UnterBuohnngen dieser letzteren knQpfen an die Becken der greisen
Emiütäm 80m au.
Einigkeit herrscht nur m dem eioen Paukte, daft die Orofsen Seen aas einem
weitverzweigten System Ton Erosionathälern hervorgegangen sind, welcheB sich
>QT Zeit des Hochstandes des Kontinents bildete. In der Eiszeit, wo der Kon-
tineat tief stand, xrnrde das Flnresystem infolge von AnfBliung eines grofsen TeQes
Thalcr mit Driftmaterial vollständig verändert. Durch die in postglazialer Zeit
«folgte Hebung des Landes, welche in nordöstlicher Richtung ihren höchsten Betrag
«neiebte, wurden die Flufsthäier aufgestaut, damit zugleich aber auch die Süd- und
Westseiten der heutigen Seen ftberfhitet. Die Spnren dieses Znstandea sind in den
otrandlinien erhalten, deren Bedeutung für die frühere Ausdehnung der Seenregion
aacb £. J. Hilli) schon im Jahre 1761 ein englischer Händler erkannt hat.
Wenn man nun weiter fragt, wozu die Flufsthäier umgebildet
wurden, so gehen die Ansichten auseinander. Nach J. W. Spencer^)
Bind alle höheren Strandlinien im Meeresniveau entstanden, als nach
Schlufs der Eiszeit die Wasserfläche einen Meerbusen bildete. In-
dessen erklärt E. H. Mudge^) im Hinblick auf gewisse topo-
graphische Verhältnisse im zentralen Teile des Staates Michigan
Jfl TOn Spencer geforderte postglaziale Senkung für unannehmbar.
Von ebem ganz anderen Standpunkte aus betrachtet W. Up harn*)
^ postglazisle BSnMokelungsgesohiohte der Eanadisohen Seen.
Nach dem yorgange Ton B. W, GlaypoleS), der sneiat die Sotviekfilnttg
<^ glazialen Eisseen Nordamerikaa in ihren Qnindsl^en dargelegt Iwt, nimmt
, Yorbemericang. Sin Teneidinis der imtaa folgenden Abkttnnngea findet
«cb, soweit sie nieht ans 8. 1 ihre BrUXrang erhalten, am Bnde diesea Beriehta.
^) Am. Geologist XIV, 1894, 2, 405. — 2) Ebenda S. 289—301. — S) Am.
^C- 1^, 1895, 442—45. Ära. Geologist XII, 1893, 2, 2R4-88; XIV, 1894, 2,
A — *) Ann. Rep. öeol. N. H. Surr. Minnesota XXiii, 1894, 156—93.
1—1»; 1 Taf. FM 1896, LB 268. 269. Am. Gaologist XVII,
1896, 1 238-41 ; XVIII, 1896, 2, 169—77; 1 K. — ft).Tr. Geol. S. Bdin-
•"»'gh V, 1887, 421—58; 4 Taf.
QeogT. Jahrbuch XX. 18
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866
Dr. £. Badolph, Die Fortsehritt« d«r Qwphyifk dir Brdiind*.
U. an, dafs während der Champlain-Epoche, d. h. der Zeit des allgemeinen Rück-
mgw der glaiitlen Bisdeeke, im Beeken des St. Lorenaatromes periodiacli gla-
ziale Seen von grofser Ausdehnung bestanden, die enf ihrer N- imd MO-MU
durch die Wand der allmählich schwindenden Eisdecke begrenzt wurden. SoIHmt
glanalen Seen konstrniert üpham 8 bzw. 10, von denen 4 der Maxiraalausdehnniig
Torangingen, der Western Superior, Michigan, Western Jirie und Erie-Huron, and
durch ihre Vereinigung den gröfsteii See, Warren Lake, sehvfen. Es fblgtBi db
glasialen Seen Algonquin, Lundy, Iroquois, Hudson-Charaplain und St. Lawram^
Naeh dem Warren-See möchte H. L. Faire hild^) den Newberry-See einschiebeo,
den aber Spencer und üpham mit dem von ihnen konstatierten Lundy-See idea-
tifizieren. Durch Verbindung mit der GeseMohte der anfeiDanderblgeBdn ib-
flufsrinnen, welche sich durch das Zurückweichen des Eises nacheinander Sffnetai,
will Upham eine wellenförmige, beständig nordostwärts fortschreitende Hebung
des Landes vor der glazialen und Champiain- Senkung erkennen. Mariae Bü*
diiBgen läfst Upham our da su, wo das Vorkommen Ton marinen Foiaflia dm
Ausnahme bedingt Die Hypothese eines Eisdammes, welchsr bei Quebec du
St. Lorenzthal bis zum Ontario aufgestaut haben soll, erklärt indessen R. Chalmers^)
fBr unhaltbar. Zu dieser seiner Auffassung von der Entwickelangsgeschichte der I
GroCsen Seen ist Upliam8) jedenfaUs dnreh seine Ansieht Ton der Binksit l«r I
Eiszeit und seine Vorstellung von dem nordostwärts gerichteten Bficksaga der ]
glazialen Eismassen gebracht. Eine Stütze für seine Anschauung findet TJphin *
in den Untersuchungen Fr. Leveretts^) Uber die alten Strandünien und MoräiA
im Staate New York. Die Lage der Morinen an dem Sttdofitr des BrisssM vi
ihre engen Beziehungen zn den Strandlinien , welche in regdmifsiger Folge T«n
höheren Niveau an zu immer tieferen in östlicher Richtung nach einander anf-
hören und in Moränenzügen ihre Fortsetzung finden, lassen sich nur dann erklaieii,
wenn der Ssfliehe Teil des Briebeekens noeh Ton Bis eingenommen war, wihnrf
der westliche einen See bildete, dessen TersekiedMi hohes Ißreau darch die
Strandlinien angegeben wird. A. C. Lawscn^Oj^ welcher ausgedehnte Ver-
messungen an der Nordküste des Oberen Soes vorgenommen hat, ist ebenfalls der
Ansidit, dais die Strandünien an Binnenseen hergestellt wurden, denkt sieb ibff
den Abschlufs der Seen durch Hebung des Landes bewerkstelligt. Auffallend ist die
Koinzidenz der vertikalen Höhcnlafre der Strandlinien in bezug auf den heutigen See-
spiegel, woraus auf ein einheitliches Sinken des Spiegels des glazialen Lake Warreu
geseblossen werden kann. Durch die Bewegungen der Erdrinde, welche die SeskooK
dos Seespiegels herbeiführten, wurde der Seeabflufs tiefer gelegt, wihrend da«
zentrale und nördliche Kanada gehoben wurden. Die Rückzugsperioden erreichten
in den älteren Zeiten gröfaere Beträge als zur Zeit der jüngsten Strandlinien,
Das wertvollste und umfangreichste Beobachtungsmaterial zur
Frage der Niveauverschiebungen im Gebiete der Kanadischen Seen
hat unstreitig F. B. Taylor") geliefert.
Sein Hauptaugenmerk hatte er dabei stets auf die Festlegung der hUetat
«degenen Strandiinie gerichtet, weil diese das Maximum der postglasialen Seokang
angibt und gleichzeitig den gröfsten Betrag der Deformation erkennen läfst. Die
. Messungen am Michigan-See und der Green Bay finden ihre Ergänzung durch die
Beobachtungen an der Südküste des Oberen Sees^^) und in dem Hochlande öst-
lich von der Georgien BayiS). Nene Messungen an der Maekinac Insel Md an
der Nordküste der den Michigan-See mit dem Huron verbindenden Mackinac-Strafse j
vervollständigen die Beobachtungen in dem Becken der oberen Grofsen Seen.
Durch das so gewonnene Material glaubte sich Taylori^) dazu berechögt,
awiseheh den beiden extremen Ansichten von Spencer und üpham eine ftmam^
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NiT6ftiiTtnelii«biuig. 267
•
BUitang einnehmeu za köoneo, indem er dem AbsohlaiB durch Eisdämme eine
wichtige Boll« bei dar Bildviig der gltifftleii Seen snwiat, ohne indemn Mlbtt
ftr höhere NiTeant die Möglichkeit einer marioeD Senkung anezuschliersen. Von
den drei Strandlinien, welche die kritischen Stadien in der rezenten Geschichte der
Seen bezeichnen, sollten swei Ton Binnenseen gebildet worden sein, die dritte,
leittloh nriidien den beidas anderen gelegene aollta marinen Ursprangs aeln. 7ttr
die jüngste der drei Strandbildungon , welche einem „zweiten Lake Algonquin'*
angehören sollte, konstruierte Taylor iß) mit grofsem Aufwand von Scharfsinn
eine Deformation, deren QefällekarTe einen auffallenden üruch haben sollte. Die
gante Hypothese banthta auf dar Yoranaaetiung, dala eine breite nnd ti«fe Straiaa
Iber den Nipissing-See zur Hudson-Bai führtat durch welche das Meer bia la
den Kanadischen Seen gelangen konnte. Eine genaue Untersuchung des Mattawa-
und Ottawatbales auf Strandlinien hin ergab aber, dafe eine solche Meeresverbindang
lieht beitandett haben kann. Die marine Hypotheae mnlate Tajlor^^ damnaeh
f&r den höchsten Strand in dem nördlichen Teil der Seebecken aufgeben. Eben-
sowenig gelang Taylor^^) der Versuch, den Nipissing-Strand mit einer derjenigen
Strandbildungen zu identifizieren, welche Lawson an der Nordküste des Oberen
8Me uahgawieaen hatte. Hit der marinen Hjpothaaa mnbte Taylor^^ auch
den hypothetischen „zweiten Lake Algonquin" fallen lassen und ebenso alle Kom-
binationen, welche sich an denselben knüpfton, dagegen halt Taylor^O) auch
gegen den Widerspruch von W. Upham^^) die Behauptung aufrecht, dafs der
Algonquin- nnd Kipiiaing-Strand awai Toltkomman rerschiedene Bildungen sind;
enterer ist wahrscheiulieh dareh einen glazialen See gebildet, welcher durch eiaan
Eisdamm im Thale doH Ottawa anfgeatant wurda, letaterar ataht mit keiner fiiamaaae
in irgendwelcher Beziebuiig.
Die Strandlinien auf der SUdseite des St. Lorenzstromes von
der Gaspc Bay an westwärts bis nach Somerset, Quebec, hat H.
m er 822) verfolgt.
Wenn auch in den Terrassen bisher noch keine Fossilien gefunden worden
sind, ao glanbt er doeb, dafa hier marine Strandlinien Torliegen, da in der nn(er>
halb der Strandlinie bis zum St. Lorenz gelegenen Ebene marine Fossilien vor-
kommen. Ob die höchste Strandlinie des Thals mit dem Iroquois-Strand identisch
i>t» dessen marinen Ursprung Spencer behauptet, ist noch fraglich. Die Art der
Bodenbewegung in den Üatliahan Proyinaen Kanadaa war naeh Chalmera«)
bei der postglazialen NiveailTarlnderung einerseits eine allgemeine des ganzen
öebiets, wenn auch örtlich von verschiedener Intensität, andererseits eine lokale,
tnf die gebirgigen Gegenden beschränkte, die in den krystallinischen Gegenden
^cdsr etirkar war ala in dam Karbonbeeken.
^ C. fi. Hitohoock^) will die Beweise für das Vorhandensein
WIM glazialen Sees im hydrographischen Becken des Memphremagog-
in Gestalt von drei Strandterrassen gefunden haben, die in
verscliiedenen Höhen übereinander liegen. Oerselbe soll duroh einen
glazialen Eisdamm abgeschlossen gewesen sein. Ebenso entnimmt
H, Prest25) Existenz einer unterseeischen Flufsrinne des
Musquodoboit River, Halifax Co., den Beweis für eine postglasiale
Senkung der Südküste von Neu-Schottland.
Mit der Entwickelungsgeschichte der Kanadischen Seen un-
grtreDDlioh verknüpft ist diejenige des Nuisarafimsea, Je nach der
. .1^} Aai.OeologiatXV, 1895, i, 100—120. 168—79; 1 K., « Fig. Vgl. ebenda
^.m. — 17) Ebenda XVUI, 1896, 2, 108-20. — Ebenda XV, 1896,
i\ ~~ Ebenda XVII, 189G, 1, 253—57. — 2») Ebenda 397—400. —
) Ebenda S. 238—41. 400—2. — 23) Am. JSe. (4) I, 1896, 302-8. —
Ann. Rep. eeol. Surr. Canada (N. 8.) VII, 1894 (1896), 28 U bia 48 H.
T, w ' — '^*) BQeol. S. Am. VI, 1895, 460 u. 461. — ^ Pr. and
iHo?a ScoUan ISc. (2) I, 1891/98 (1898), 143—47.
18
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868 Dr. £. Budolpb, Die fortiehritto der Geophysik der Erdrinde.
Ansicht, welche die oben genannten Forscher über erstere sich ge»
bildet haben, schreiben sie der Existeoz des NiagaraMes eine
verschieden lange Dauer zu.
Tayloräß) kann den Niagara bei einer Berechnung der postglazialen Zeit
nieht b«rflekeiehtig«B, de seiner Ansieht oeeh der Abflufs der Seen nicht immer
auf dem heutigen Wege stattgefundon bat. W. ÜphamZ?) behauptet nnter dem
Widerspruch von J. W. Spencer^»}, dafs der Niat,'ara fast immer dieselbe
Waasermaase geführt habe. Wenn je die drei oberen Seen einen Abflufs m der
Qaorgfan Bay Aber den Nipisaingsee in den Ottawaflurs gehabt haben, so kaon
«•iner Ansieht naoh derselbe nur Ton knner Dauer gewesen sein^
Einige andere Arbeiten sind darauf gerichtet, die relatif en BiodeD-
bewegnngen ans den VerhiUtniBien von präglazialen FlttfBtbiäeni »i ^
emieren.
So knüpft W. Upham*) an (jeu Cuyahoga- und Rocky RiTer an, welche
beide nahe bei Clevcland in den Eriesee münden. Zu demselben Zwecke legt
S. Pr. JBaldwin^i) die pleiatocäoe fintwickelungageachichte dea ChamplaintbaU
dar, und Fr. Leverett") stellt ans sahlreichen Tiefbohrungen den Yerliaf nd
das GefiOle des präglazialen Thaies des Miesisstppi dar. Der nördliche Teil
des Beckens stand Tor dsr Eisaeit relatir, wenn aneh nieht absolat köksrib
gegenwärtig.
Als Beweis für Niveau Verschiebungen von bedeutendem Betrage
hat man auch die submarinen Rinnen an der Küste von Kalifornien
angeführt. Dieselben sollten, obwohl ihnen auf der vorliegenden
Küstenstrecke kein Flufsthal entspricht, durch Erosion zur Zeit des
kontinentalen Hochstandes in pliocäner Zeit entstanden sein.
Naeh den geologischen Untersuchungen von A. C. Lawaon^^j sind aber db
Delta- und KUstenablagernngen, Strand- vnd Terrassenbildnngen an der Gmitl«-
Bai Büdlich von der Bucht von Monterey pUocänen Altera. Das Pliocän war
demnach eine Periode fortgesetzter Senkung. Überdies ist der Cafion des San
JoaÄ, in dessen Verlängerung das submarine Thal der Carmelo-Bai liegt,
tektonischen Urspmnga; die Mont«rey-Bai mit ihrem submarinen Thal stellt eine
Synklinale dar. Für die übrigen submarinen ThtUer halt Lawson die tektosiieh«
Entstehung für wahrscheinlich.
2. Für den südlichen Teil Fmlands unternimmt es W. Kam-
8ay34) unter Benutzung der Beobachtungen von V. Hackman^^)
und J. J. S e d e r h o 1 m 86), die negative Strandverschiebung des spät-
glazialen Toldia-Meeres durch leobaaen in Aquidistanz von '2Sm
darzustellen.
Der Verlauf derselben ist zwar bei der im Verhältnis zu der uDgeheor«
Ausdehnung des Landes geringen Ansshl von Beobachtungapankten noeb ssbr hjfo-
thetisch, doch läfst sich immerhin erkennen, dsfs einige der von DcGeer bei
einem gleichen Versuche für Skandinavien gewonnenen Hesultate ihre Bestätigung
finden. — Die Hebung des Bodens nach dem Maxiraum der Senkung ist znaäehit
einmal keine gleiishmäraige gewesen, der Betrag der Hebung nimmt tob S m
SO nach dem Zentrum der Halbinael hin su. Dabei ist das Gefalle südlich der
grofaen Endmoräne Salpanaselkft sttrker als ndrdlieh denelbea. Diese Tbatsacb«
Q * ~" Jsbenda XVIII. 1896, 2, 169—77; l ng- f;""':
^ll' 1^96, 327-48; 1 Tat — «) Am. Geologist XIII, 1894, I. IJO'S*-
; ^ ^^I' 1896, 740—63. — 83) BDepart Gool. Univ. Cal. I, 1»^'
^'V 'J 3 Taf. — 84) BCommiaaion G6oI. Finl. 1896, Nr. 3; « »•»
1 \' ^en»» XII, 1896, Nr. 5; 30 S., 1 K. - 86) pennia XII, 189«, W.
8. 81—86. — Ebenda B. 86—41.
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NimuTttnohiabung. 269
lüiigt sich Tielleicbt dadurch erklären, dab die üebuDg schon begann, als der
Bud dM InlandeitM noeh nfthe bai der Salpanaoelki lag. Farnar Migt aicli auch
in Finland dna iU)hSDgigkeit im Verlaufe der Isobaaan von der Beschaffenheit
des Untergrundes: Die Ausbuchtungen der Isobasen im Gebiete von Wiborg ent-
aprechea der Qrenzo der krystaliinischen Gesteine, eine gleiche Beziehung besteht
gSrdHeb vom Ladogasee. Bbanao via bei den Depreseionaii dea Wenar- und
Wettersees zeigen die laobasen auch am Nordende des Ladogasees und dea
Bottniscben Meerbusens eine bogenförmige Umbiegung. Die Abnahme der Isobaaen-
korren von einer bestimmten Linie an in nordwestlicher liichtong hndet darin ihre
SrUiruog, dab Idar noeh ein Baafe dea InUndalaea lag, ala aehon aina badantanda
iigitiTe StraadTerachiabniig aii^trataD war.
Die BradmorSne Tayastinoi sfldlioh vom See KyrösjärTi, war
beiiii Abflchmelzea des Eiees vom Meere bedeckt; EroaloiutterraeBen
in oa. 160 m Höhe deuten nach R. H erlin auf einen Stilktand,
vielleicht auch auf eine positive Strandverschiebung zur Zeit des
Yoldia-Meeres. Zwischen dem Weifsen Meere und der Ostsee hat nach
H. Berghell ^) höchst wahrscheinlich über dem Ladoga« und
Onegasee eine offene Verbindung bestanden.
Zwischen den höchsten Strandlinien des Yoldia-Meeres und des Ancylus-Sees
mW derselbe eine Beziehung in der Weise beobachtet haben, d&U die marine
Qrm« dea Anejlna-Seaa, in Prosettten ▼on derjenigen dea Toldia-Haeraa an^adrllakty
Ton den peripherischen Teilen nach den zentralen des ehemals deprimierten Ge-
biets konstant zunimmt. Die Isobasen des Litorina-Meeres im südlichen Finland
dirergieren nach dem £<adogabecken hin. Zur Zeit der Mazimalausdehnung des
Litoriaa^MaMraa gab ea nur im attdliahan Teile dea jetzigen Ladogabaekena aupra-
marines Land. Der Ladoga stand nach den Untersnchnngen yon 6. Anderaaoa
und H. B e r g h e 1 1 39) mit dem finniaahen Meerbuaen in Verbindung.
A. 6. üögbom^O^ verBucht es, seine eigenen in der schwedischen
Provinz Norrland angestellteQ Messungen mit den in Finland ge-
machten Beobachtungen zu einem Gesamtbild für den Bottniachen
Meerb
usen zu vereinigen.
Das l^laximum der üebung von über 260 m liegt an der Küste des mittleren
Nenlanda, Ton hier ans nimmt dieaelbe nach N, NW und S ab. Bemerkenswert
w, dafi auch die Hebung dea Litorina-lfaarea gerade hier ihren Maximalwert er-
reicht zu haben scheint und dafs dieselbe Küstenstrecke ebenso für die jetzt noch
andauernde Hebung den höchsten Wert zeigt. Dieser Umstand scheint darauf zu
^IMi dafa Ton der Eiszeit an bis in die Gegenwart noch immer dieselben
*^tarai f&r die NiyeaarerinderongeB malagebead aiad. Die von Ramsay an-
gneiomene Ursache für die geringeren Werte im zentralen Finland hält Högbom
M^IT" zutreffend. Das Eis bildete nämlich in der Depression des Bottniscben
"••rtwiaeBa nicht eine Einbuchtung gegen N, sondern, wie Högbom glaubt, eine
Ausbuchtung gegen 8. Zur Beatimmnng dar aingatrekeiien NiTaanrerSodernngen
benutzt Högbora*^) auch die durch Flufssedimente gegebenen Hohen. "Wie
Jjpothetisch aber der Verlauf der Isobasen gerade hierdurch wird, geht daraus
dafa 0. Andersson*») sowohl hinsichtlich der Bedeutung der Kima-
veranderuQgan für die Bildung dar Flubablagemngen wie baaflgliah dea Ablaga-
nuigsmediums für die von ihm als fossilfuhreada Sttlawaaaanblagariuigan ba-
Michneten Bildungen ganz anderer Ansicht ist.
Durch den Versuch, eine Übersicht der Strandverschiebungen
^ Fennia XII, 1896, Nr. 7; 17 S., 2 Taf. — ^ BCora. G6ol. Finl, 1896,
^- 1896f Nr. 2; 64 S., 16 Abb., 1 Taf., l geol. K.
I - 400000. Mit anafthriieham Utteraturreraeiehnia. — ») eeol. F8r. P8rb. XVU,
ih l' * Kartenskizzen. — «>) Ebenda XVIII, 1896, 469—91, 1 K, —
) hbenda XYü, 1896, 485—96. — ^ Ebenda S. 496—606.
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270 Dr. £. Budolph, Die Portoehritte der Q«op]iyuk der Brdriods.
des Ancylus-Sees zu geben, ist H. Munthe*3) zu Erkenntnis
gebracht worden, dafs in dieser Hinsicht unsere Kenntnisse der Verhält-
niflse in den mittleren und nördlichen Teilen des baltisoheu Gebiets
noch sehr lückenhaft sind.
In der auf den Ancylus-See folgenden marinen Phase der Ostsee, dem Litorina-
Meer, war daa Waaaar atlaraieher ato gegenwärtig. Ana den Vergleich der iaobalinea
Kurven, welche Munthe*») für die hantige Ostsee und die Litorina-See entworfaa
hat, ergibt sich, dafs die marine Fanna weiter innerhalb der Litorina-See gelebt
hat als jetzt und ihr gegenwärtiges Vorkommen in gleicher Reihenfolge nach
aufsen Taraehobeii ist. Dia laobaam, welche daii Betrag der Landsenknng jener
Zelt angeben, erklären den Versahungsprozers. Die typische Utoriaatnai dar
finnischen und bottnischen Küste, welche W. S egercrantz*^) untersucht
berechtigt zu denselben Schlufsfolgerungen, wie Munthe sie gesogen hat.
Beobachtungsmaterial über die spätglaziale und postglaziale
Transgression des Meeres in Finland liefern H. Berg hell und
B. Frosteru8*6) sowie J. J. Sed erholm*^). Ax. Hamberg^)
hat auf Renö und Skaterö drei Strandlinien vermessen, auf Ring-
vatsö fand er breite Terrassen. A. G. fl.(ögbom)*8) beschreibt
SeterbUdnngen aus dem Droradal.
Eine snaammenfaseende Darstellung der in den letzten Jahren
BO viel erörterten Frage der Niveauveränderungen, von denoD die
greise nordeuropäisohe Halbinsel betroffen worden ist, verdanken
wir 6. De Geer^) in seiner geographischen Entwickelongsgeschialite
Skandinaviens seit der Sisseit. Bei der Art der Entstebnng d«
Buches aus popol&ren VertrageDy welche De Geer an der üniTanitat
Stockholm gehalten hat, ist es Terstftndlich, wenn alle wissensohafl-
lichen Streitfragen vermieden und nur die gesicherten Fonchangi-
ergebnisse zu gründe gelegt werden. Als Gegenstück zu dieser
Arbeit kann diejenige von R. Credneröi) über die Entstehung
der Ostsee angesehen werden. Freilich wird weniger Gewicht auf
die mannigfachen Wandelungen gelegt, welche die Ostsee seit der
Eiszeit erfahren hat, als auf die Entwickelungsgescbichte des bal-
tischen Beckens, wie es bei Beginn der Eiszeit vorlag.
Die wichtigsten Vorgänge, welche für die Herausbildung des Beckens grund-
legend waren, sind solche tektoniacher Natur. Die Ostsee stellt eine Ms iu»tff
das Meeresniveau abgesunkene Zone von Binbrflehan veraehiedancn Betrages, eines
Schollengebirges, dar. Die weitere Ausgestaltung des Bodenreliefs in der keotig«
Erscheinungsweise ist das Werk der glaaialen Eismassen gewesen.
3. In engster Beziehung zu den Ansichten Spencers über Niveau-
versohiebungen im Gebiete der Kanadischen Seen (s. o. S. 265) stehea
BQeoU I. üaiv. Ups. I, 1893, 118-98. — **) Ebenda II, 1896, 1-38;
2 K. — 45) Fennia XII, 1896, Nr. 8 ; 6 8. — 46) FGeol. Ü. Beskr. 1896, Nr. 28;
J\?v» * ^ 1 1 : 400000. — 47) Ebenda 189ö, Nr. 30 u. »li.l'
' ^ ' 1 K. 1 : 400000. — ^) Y. 1894, 26-61. — ") St. Tstf. Anw.
T^-i' ^^1-67, 1 Taf. - M) om Skandinaviina Geografieka T!tnMr^Sjf^
istiden. Stockholm 1896. 160 S., 29 Abb., 6 K. 1:26 760000, 1 : 200000ÖÜ,
1:8000000. - 61) vh. Ges. D. Natf. u. Ärzte, Allg. T. 1895, S. 131--5*;
??irT; ^» 189Ö, 609—12. 621—26. 637-39. 649—51. ÖZ I, "»J
b^ 96 1 t5"'* ^ ' •^^^^ Graifawald VI, 1898/96 (1896), 1, »• •*
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UnTMUiTerschiebang.
S71
seine ForscbuDgeu über gleichartige liewegungeu der Erdrinde in
Mittelmierika,
]H6 BekonttrnktiMi des AntHltnkontiBeBto stiltit J. W. Spencer^) auf die in
das letiten Jahren gemachte Entdeckung eines Systems von submarioen ThSIem
ao der atlantischen Küste Nordamerikas, derjenigen des Golfs von Mexico und
des Karibiseben Meeres, die er mit den entsprechenden Thälem des Festlandes
in VerMadnog bringt. Ihre morphologisehen VwhiltBiaM sind derart, daJs ti«
als Fjorde angesehen werden können, welche zur Zeit ihrer Erhebung über den
Meeresspiegel durch subaerische Erosion gebildet wurden. Aus der Tiefe der
Fjorde nnter dem heutigen Meeresniveau schliefst nun Spencer auf einen friiheren
Hodiatnid der Antillen im Betrage yon SOOO— 4000 m ft. d. H. Aue dem geo-
logischen Alter der Formationen, in denen die Tbiler ausgehöhlt sindy folgert
Spencer femer, dafs im Pliocän und Pleistocän eine solche Erhebung von fast
gleichem Betrage stattfand, in der Zwischenzeit war Westindien durch eine
SiDkiiag auf gant kleine Inseln redosiert.
So bedeutende Niveau Veränderungen wären geeignet, auf die
glazialen Verhältnisse des Dordamerikanischen Kontinents ein neues
Lidtt zn werfen. FOr diesen hat W. MoGee^) aus den Erosions-
mid AblagerungsverhSltniaaen der Lafayette*Formatioii Khnliobe,
veon auch minder greise Rindenbewegungen abgeleitet Die geo-
logiiGhe Bntwiokelangsgeschiohte Gubas, wie sie sieb Tom morpho-
logischen Standpunkt ans in den greisen Erosionstbälem und den
tiefen Fjorden des PUedln und Pleistooan ergibt, steht nach Spe n cer^)
mit derjenigen der anderen Inseln Westindiens in vollem Einklang.
Aber gerade hinsichtlich der Insel Ottba ist K. T. Hill^) sa einem
ganz anderen Resultat gelangt.
Derselbe kann nur eine im Pleistocän eingetretene, in zwei Perioden voll-
sogene Hebung epirogenetischer Art anerkennen, deren Betrag weit hinter dem
Ten Speneer angefeilten Wert snrfiekbleibt. Yor allem vermag er nutzende die Spuren
einer posttertiKren Senkung an erkennen. Die für die topographischen VerhSltniaee
ier Insel so charakteristischen Terrassen sind nicht alte Kifilinien, sondern
^kpDgen der anbaSrischen Erosion in dem alten tertiären Kalkmantel. Dem
ftgenlber hat die Behauptung Spenoers"), die VerhIltDitse in Hezieo atütateu
«euie auf den westindischen Inseln gewonnenen Ergebnisse, keinen Wert. Aneb
W". G rego r y57)^ dessen Untersuchungen über die fossilen Korallen der ge-
hobenen Kiffe Ton Barbados in erwünschter Weise die Ergebnisse der f orschungen
yon A.J.Jnkee- Browne vnd J. B. HarrieonS^) über die NiTeanTereehiebnngen
UJ Mittelamerika und Westindien bestatijfen, ist der Ansicht, dafs Spencer seine
»roauptung, es habe noch in verhältnismäfsig: junger Zeit ein Antillen-Kontinent
Mronden, werde aufgeben müssen. Ebensowenig lassen sich den Thatsachen, welche
m'2i ^^^V^^^^ ftber die Yerbreitong der Land- uad 8tllswaeeenioUnekeB in
westiBdien anführt» Stütaen f&r Spencera Behanptang entnebmen.
H. Trautschold^ hat in der Umgebung von Nisza Be-
obachtungen gemacht, weloheseinesefaon wiederholt auegesprochene An*
Sicht über die rückgängige Bewegung der Meere auf der nördlichen Halb-
kugel stützen sollen. Dieselben beziehen sieh besonders auf Roll-
steinkoDglomerate im VaUon obeeur bei Nizsa. K. Martin «i) hat
^) BGeol. S. Am. VI, 1895, 103—40; 1 K., 7 Fig. — ^) Ann. ßep. U. St. Geol.
J«»- All, 1890/91, 1, 3Ö3— 521. — «) BGeol. 8. Am. VII, 1896, 67—94; 12 Fig. —
,lff°» Conp. Zool. XVI, 1888—95 (1895), 241—88; 9 Taf. — ») Geol. Mag.
XVI. ' 306—8. ~ 67) QjGeolS LI, 1895, 265—812; 1 Taf. — ^ QJb.
^»111, 1895, 363. — 59) PrUSt. National Mus. XVII, 1894 (1895), 423— 50; iTaf.—
J »ölmp. Naturalist. IX, 1896, 32—40. — ^) GZ U, 1896, 361—78.
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272 Dr. £. Äudolph, Die Portsohritte der Geophysik der Erdrinde.
an foBBÜen Korallenriffen der west- und ostindischen Inseln un-
xwöideutige Spuren einer negativen Strandverschiebung getundeu.
Die Hdhe derselben betrSgt In einselnen Fällen bis zu 400 m, and Martin Ut
geneigt, dieselben in erster Lude sttf Deforaetionen des Pesttaidss snrttoksufaim
Die Möglichkeit, dafs Änderungen im Stande des Heeiw mit dazu beieetraen
'i. ".^f^U^l" "«««ti^««» StrandTereeWebung sn erhÖJien» labt skh Sr
Torlanflg ment snrllekweiBen.
4. Die relative Lage der Küstenlinie ist von einer Reihe von
Faktoren abhängig. Zu diesen rechnet N. S. Shalerß^) nicht
bloft die auf- und abwärts gerichtete Bewegung des Gebiets der
Lithosphäre, an welcher die Küstenlinie liegt, sondern auch das Relief
des Meereebodenfl, die Aniiehungskraft von Eiskalotten, von Gebirgen
und Hoohländem. Einen greisen Einflufs schreibt Shaler in dieser
Hinsicht den Sedimentmassen zu, welche durch vulkanische Aus-
bruche ms Meer geführt werden. Daher eoU für einen grolsen Teil
der Kontinentkttsten die positive StrandTeraohiebang röhren, wMt
in relativ rezenten Zeiten ein VorrUcken der Küstenlinie gegen die
K.ontineute veranlafst.
R Bell 6ii) behauptet eine negative Strandvenobiebang in «Ur
Üudson-Bai, welche noch gegenwärtig vor sich gehen soll.
Als Beweise dafür worden angeführt das Vorkommen von Treibholz in Hohen
— ^fc™ ^' <?«*>B'"«P*^i8che Bezeichnungen, die von der früheren Be-
TOkeruig faeratammeii, und bittorische Nachrichten über das Vorrücken des Landes
und die zunehmende Verflacboog der Bai J. B. Tyrrell«*) entkrilUgt dina
iJeweise und führt seinerseits Thatsaehen dafür an, dafs die postglaiiale Hebung
aufgehört und sich ein stabüer Zustand im Verhältnis von Wasser und Lwd
beniusgebildet habe.
In einer Abhandlung über die mittleren Wasserstände der Ostsee,
die sich auf die im Hafen von Reval während der Zeit von 1842
bis 1890 gemaohten Pegelbeobachtungen gründet, hatte Rylkeeine
ziemhöh bedeutende positive Strand Verschiebung herausgerechnet
A. Bonsdorfffift) kritisiert das Verfahren.
Er hat sowohl filr Beval wie fflr Libau und Dfinanllnde die Wassersfbde
von neuem nach der Methode der kleinsten Quadrate berechnet und findet, daft
üie Verschiebung wahrscheinlich so klein ist, dafs sich unmöglich auf Grund der
fieobaehtnngen entscheiden iäfst, ob die Küste sich in säkularer Hebung oder
Senkung befindet. Br bllt es deshalb fttr wahraeheinUcheT, dafs die KÄstwIinfc
an der Sudseite des Finnischen Meerbusens konstant ist. Die ÜntertneliBij«
S WahlroosGG) über die Strandverschiebung an der finnischen Wcstkügt«
nardUeh von Björneborg stutzen sich auf vergleichendes Kartenstudium, dessen Er-
gebnis sich dahin ausamiaenfaeeen 156t, dafs der Landanwaehs nur stsllsiiwsise
aut die Hebung des Landes allein zurückzuführen ist; an den meisten Stellen
i'«*^^*^** Landzuwachses durch Deltabildungcn nnd die
UknnnlatiTe Thatigkeit der Meeresweilen verdeckt. Mehrere Thatsaehen, welche
|ut eine rezente negative NfveanTersehiebnng an der finnisehen Küste isd den
m^i T?'T «1^"«^«''" lassen, führen J. J Sederholm«), B. Preeterai«)
und H. BerghellM) an.
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NiTMUiTenohiebnng. Isostasie. 278
5. Buttons Lehre von der Isostasie der Erdrinde, d. h. von der
Erhaltung des Gleichgewichts zwischen den einzelnen Teilen der
Erdrinde in der Weise, dafs belastete Flächen untersinken, während
die entsprechenden entlasteten sich heben, ist in letzter Zeit von
verschiedenen Seiten angegriffen und in ihrer allgemeinen Bedeutung
für die SrUirung der inveaaverSaderangeii iiraofern eiDgesohränkt
woideiii als sie aaf den orogenetaschen Vorgang keine Anwendung
findet. Auf- diesem Standpunkt stehen G-. K. Gilbert^®), welcher
die Iiostasie wenigstens zur Erkl&rung der groJsen Zfige im Relief
der Erdrinde aufrecht halten mochte, und W. J. MeGee^^), nach
wdefaem die isostatische Theorie versagt, wenn es sich um Oszilla-
tionen von gröfeerem Betrage handelt.
Die stratigraphischen Verhältnisse in der Nähe von Liverpool deuten auf
eine dreimalige Hebung des Landes, von denen die erste, sicher bezeugte präglazial
iit; die iWMte ist postglazial, wie die erodierte und wieder untergesunkene Ober-
flSdie des Gessbiebelehms bew«ut; die dritte ist rezenten Datams. Als Ureaeh«
dieser Niveauverschiebungen kann nach T. M. Read 0^2) nicht die Isostasie an-
geseben werden, da die glazialen Ablagerungen nur eine Dicke von ca 30 — 35 m
Mniclitan; andererseits hilft die Anhäufung der Eismassen nicht zur Erklärung
d«r pMtglasialcn NiTeauveriodening.
Die eingehendste Kritik an der isostatisohen Theorie üht F. L.
RasBome?^) auf Grund von Thatsachen, welche den geologischen
VerhältnisBen der grofsen Thalehene entnommen sind, in welcher
der Saeramento und der San Joaquin flielsen.
Der orogenetische Vorgang, welchem die beiden das Grofse Thal begrenzenden
Gebirgszüge der Coast Range und Sierra Nevada ihre Entstehung verdanken, liegt
leitlicb vor der Bildung der Synklinalen des Saeramento, ist also unabhängig von
der fielastang und SankvBg deraelben. Bansome kommt an dem Betaltat, dab
Entlastung durch Denudation und Belastung durch Sediroentablagerung nicht ge-
nügen, um Bewegungen der Erdrinde als unmittelbare Folge des Gewichts der
^sportierten Masse hetTorzurufen. £r stimmt mit McQee und T. Mailar d
Beade») darin fiberein, dab er mir das Sinken der Meenaheeken nnd die
eDtsprechende Hebung der Kontinente nach dem Prinsip der leoetasie Tor eieh
gehen läfst.
In dem gleichen Sinne deutet auch ö. K. Gilbert 75) das Er-,
der von G. R. Putnam vorgenommenen transkontinentalen
SchweremessuDgen, welches T. C. Menden hall 76) mitteilt. Die
Messungen stimmen viel besser mit einander überein, wenn die
«eduktion nach dem Grundsatze der leostasie vorgenommen wird,
^ wenn man von der Annahme eines Lohen Starrheitsgrades der
™nde ausgeht. Eine Ausnahme machen R. D. Salisbury und
H.B.Küinmel77).
T L fHlhar vermnteta Bziatei» elnee glaaialen Seee, dea
i^Me Passaic, im nördlichen Teile dee Staates New Jersey bis zur Evidenz nach-
gevtesen, wenn auch die von anderen quaternären Seen Nordamerikas her be-
^yten Spuren der Anwesenheit eines grorsen Wasserbeckens, die typischen Kttsten-
laknrtre Ablagerungen n. dgl. m., hier m aehiraeh anagebüdet eind.
III, 1895, 331—34. — 71) BGeol. S. Am. VI, 1895, 55—70. —
Jt. ' ^^S. (NS) UL 1896, 488—92. — 73) BDepart. Geol. ün. Cal. 1, 1896,
^7l--428. - 74) Qeoi. Mag. (NS) II, 1895, 567-65. — «) BPhfloa. 8. Wadi,
III 'loa.^^' ^^-^^ - Am. JSc. (») XUX, 1896, W-8G. — JOeoU
ÜI. 1895, 583—60; 1 K.
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274
Dr« £. Budolph, Die forteobritte der Qeopliyuk der Bnlrinde.
Die Strandlinien seigen ein von S nach N gerichtetes Ansteigen, welches ab«
nicht konstant ist. Die Deformation trat niebt aehoD wihrend der Tenchiedeaa
Stadien der Entwickelung des Sees ein, sondern erst nach der giuliehea Int-
Wässerung demselben. Beide Forscher sehen hierin eine WiederanpassuBg der
Erdrinde an die isostatischen Verhältnisse, nachdem die Störung derselben dureii
du Oewieht der glaiialen Bismaesen entfernt war.
• 6. Die Anhänger der Lehre von der Permanenz der Meere^heden
gaben besonden seit Dana zwar zu, dafs die Kontinente wiederholt
unter den Meereispiegel gesanken seien, behaupteten aber, dafe diese
Senkung stets nur eine lokale und partielle gewesen sei und dais
im ganzen die grolaen Kontinentalbl5oke seit dem Kambinam ikn
Stabilität bewahrt hätten. Aber selbst in diesem besohrSokten
Sinne ist, wie A. Nicholson^) in einer eingehenden Kritik der
Theorie darlegt» dieselbe nicht mehr aufreoht zu halten, seit ose
ganze Reihe von geschichteten Ablagerangen von d« ältesten Zeit
herab bis zum späteren Tertiär bekannt ist, welche als Tiefree*
biHungen angesehen werden mössen. Nach J. W. Gregory'')
sprechen die geologischen und paläontologisoben YerhaltDiBse der
westindischen Inseln gegen die Permanenz der Ozeane.
Denn einerseits sind auf Barbados, Trinidad und Cuba Tiefseeablagerungen
naehgewiesen, welche heute mehr als iOOO Jj^nfs ü. d. M. liegen, andererseits \M
eieli der üreprang der Pannen nnr nnter Annahme einer Senknng etn«e Ttfln
des mittleren Atlütischen Oseana im Hioein erklären. Femer beweist das Vor-
kommen von ßadiolarienecblanim auf Cuba, dafs die Senkun«? nicht nur den Rand
der westindischen Inseln betraf; dieselbe war wabrscbeiniich ein Teil jener grolsen
Bewegung, welebe daa Beeken dee mittleren Atlantiachen Oseana sehnf.
Dafii es sich bei den Ablagerungen der sogen. ,,OceaDic Series"
auf Barbados um wirkliche Tiefseebildungen handelt, davon bsbes
sich J. B. Harrison und A. J. Jukes-Browne^ doroh du»
Veigleioh derselben mit rezentem Tiefreethon hinsichtlioh der che-
mischen Zusammensetzung beider ilberzeugt. Die neueren Erfahiui^
welche £d. Suefs^^) ttber die Geschichte der Ozeane gesanunstt
hat, sprechen ebenfalls gegen die Permanenz.
Zur Zeit der Trias hatte der Qroiae Ozean zwei weite Buchten, von denen
die eine sich durch ganz Zentralasien und die Alpen bis zum westlichen Mittel-
meer eratreckte. Dieser „Tethys" genannte Arm wurde durch die Entstehnng
der Alpen in iwei Teile «erlegt. Vdllig trookengelegt worde aber das fi«tt dir
alten Tethys erst durch die Bildung der jfingeren Oaeane Tom atlaatiidieB Typ"^
des Indischen und Atlantischen Ozeans.
7. Zur Ermittelung der Erhebungsverhältnisse der Erdoberfläche
hat Fr. Heiderich82) bekanntlich ein Prinzip angewandt, welches
sich von allen früheren zu gleichem Zwecke benutzten wesentlich
unterschied. Seine Berechnung führte ihn zu Zahlenwerten, welche
von den bis dahin bekannten so sehr abwichen, dafs H. Wagner»)
sich veranlafst sah, Heidericha Verfahren nach der theoretischen wie
8o^ ^^^^failosSEdinb. 1894/95,8. 1— 30.- 79) aJGeolSLI,1895, 293-312.-
ifto« ^' - 81) CR CXXI, 1895, 2, 1113-16. - 82) GJb. XV;
tRQ? r iieitrGeoph. 11, 1895, 667-772; 1 Taf. Scott. GMy. A
1! J^' ^^S' Beriehti^g in Beit^Oeopb. II. 180«, 720. PM
1885, 48—51. Nachr. K, Qea.WiaB. GSttingen 1896, 98— lOfi» 278—88; 1
Finnaiiaii,
S76
praktischen Seite hin kritisch zu beleuchten und die gesamten
Ergebnisse auf ihre Eichtigkeit und Wahrscheinlichkeit hin zu
untersuchen.
Das Ergeboiü kann nicht anders als ein für Ueiderich geradezu yernichtendea
leMMinet werden. Al^eeehen toh der groben Ansaht von Reehen- bsw. Heeeungt*
fehlem, 'n-clchy sich Heiderich bat zu schulden kommen lassen, rührt das ab-
veicbende Resultat Ueiderichs zunächst daher, dafs derselbe zu seinen Profilen
einen su kleinen Malisstab gewählt hat. Vor allem aber weist Wagner nach, dafs
Heideriehs Bereehnmig ttberhaupt auf einem methodiaehen Grundfehler beniht,
indem er bei Anwendung der Simpsonschen Formel zur Berechnung des Volumens
der firdraasseu eine Tiel zu geringe Zahl von Profilen verwendet. Eine neue Be-
stiminang des Areals der Landüächen nach Zehngradzonen führt zu wesentlich
ud«r«B vnd geeiehecterw Werten. Die Berechnung der Meeresfliehen hingegen,
welche Wagner ausgeführt hat, zeigt in ihren Ergebnissen eine überraschende
Übereinstirnraung mit der früheren von Krümmel — Karstens. Damit sind zum ersten
Haid näher vergleichbare Rechnungsergebnisse über die Land- und Wasserflächen
gigebeo, die Verhiltnis von Land und Waseer innerhalb siemlieh enger Orensen
n bestiminen ermöglichen. Durch Verbindung mit den neuen Werten über die
nitUeren Erhebungsverhältnisse der Erde läfst sich das Volumen des Land- und
Wasserbloeks berechnen. Die auf Grund dieser Daten entworfene hypsographische
Xura der Erdkruste entspricht besser als alle frfiheren den Bedingungen, welche
man an eine solche stellen mufs. Hinsichtlich der Hauptstufen der Erdrinde
anterscheidet Wagner an Stelle der bisherigen zwei deren fünf, die als Kulmi-
nttionsgebiet, Kontinentaltafel, Kontinentaiabhang, Tiefseetafel
■Dd Depressionsgebiet beseichnet werden. Die Bedeutung dieser Einteilung
erkennt H. R. MillW) z^ar an, hält aber im ganzen das Material noch für zu
ungenügend, um so genaue Resultate zu rechtfertigen. Durch die Arbeit von Wagner
nrulifst, teilt A. t. Tillo^) seine Bestimmungen der Verteilung von Land und
Wuser Ar die Morfditnstreifen Ton 10 su 10 Grad mit.
Eine neue Methode zur Berechnung mittlerer Meerestiefen schlägt
W. Meinardna^ vor. Diese sogen. ^^Stichproben*' - Methode er-
mogMt eine unmittelbare Beitimmtmg der mittleren Tiefe und
bat mit der Felder-Metbode den Vorzug einer eingehenden Betracb*
tang jedes Meereeteilee gemein, ohne gleichen, zeitraobenden Hindere
oiaeen bei ihrer Anaf&brong an begegnen. Zur Bereobnong der
mittleren Höhe von Südamerika wendet H. Haaok^?) die graphieohe
Uethode an.
Wenn auch die Zahl der vorhandenen Höhenmessungen eine ziemlich be-
achtliche ist, so reduziert sich dieselbe doch bedeutend dadurch, dafs nur die-
jenigea bei der Herstellung der Hdfaenschichtenkarte benutst wurden, deren Lage
»eh mit genügender Sicherheit bestimmen liefe. Die yon Haack bestimmte mittlere
Hohe von rund 580 m bildet fast genau das Mittel aus deuTon de Lapparent (637 m)
und Murray (633 ra) gefundenen Werten.
Von den mannigfachen Formen, welche das Relief des Pestlandes
ausmachen, hat F. H. Dietrich^S) wenigstens drei nachgewiesen,
welche auch auf dem Meeresboden vorkommen und die Gleichförmig-
wdesBelben unterbrechen. Es sind dies Berge, Tafel- und Spitz-
Jjwgjr Sohnttkegel und -Haiden, Flufsrinnen. Die tabellarische und
Darstellung läfst die Eigentümlichkeiten der Böschungs-
,.\Nat. LIV, 1896, 112— U; 1 Fig. — ^) PM 1895, 96 u. 97. — 8«) VhGsB
^w in XXII, 1895, «8—68. — ») Die mittlara H5he ron Stdamerika. Dias.
«Ue a. S. 1896 88 S — 88) Progr. d. ünterricbtstost. Kloster 8t. Job. Ham-
wrg 1895; 19 S. 4% 1 Taf.
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276 Dr. £. Budolph, Die focteeiiriUe der Geophysik der Erdriodfc
Verhältnisse erkennen. Die theoretische Gestalt eines isolierten sub-
marinen Berges erörtert G. W. L ittl e b al es^O). Nach den für
dieselbe aufgestellten Gleichungen entwirft derselbe die mittlere
Karre ftr submarine Berge und vergleicht mit dieser die aus den
bathymetrisobenADgabeii konstruierten Kurven für einige unterseeiache
Bänke. Einen achätaenswerten Beitrag zur Küstengliederung der
Vereinigten Staaten von Amerika liefert M. Pietscb^). Die Ar-
beit ist vom anthropogeographiflohen Standpunkt aoB yerfofiit lod
mag hier wegen der eehr genauen VermeBsung der Kfisteolinge von
Maine erwähnt werden, deren Resultat mitgeteilt wird.
Gebirgsbildung und Qebirgsbau.
1. Gegenüber den Mifsverständnissen , denen seine Gebirgs-
bildungstheorie ausgesetzt gewesen ist, hält es T. M. Raa de"*)
für angebracht, noch einmal die Grundzüge derselben darzulegen
und besonders auf die Gestaltsveranderung, welche in einer gegebenen
Masse durch Ausdehnung eintritt, als wichtigen Faktor der Gebirgs-
bildung hinzuweisen.
Die Thatsachen, welche sich aus der geologischen £DtwickeluDgsgeschichte
der Gebirge Grobbritannieile ergeben, eind seiner Ansieht nseh^) ebenfiUi w
durch seine Expansionstheorie zu erkläreD. Auf den Vorwurf, welehsn Boade^
gegen A. Vaughan erhoben hatte, entgegnet dieser^^), d&k er die Voluraen-
abnahme nie beisei tegesetzt habe, allerdings aber das Hauptgewieht auf <iie
Verdrängung dee Haterinls im Innern der Erde von den Senkungsgebieten weg
nach solchen lege, welche durch Danndttlon leichter geworden sind. Damit nähert
sich Vaughan sehr den Anschauungen von 0. Fisher. Ch. DavisonS^) siebt
eieh genötigt, ein Zugeständnis, welches er der Expansionstheorie gemacht halt«,
snittekinBehneB. Hatte er frtther den mit Waeeer geeitHgten Sediment« «iDi
relativ geringe Wärmeleitungsfahigkeit zugesprochen, so mufs er jetzt zugeben,
dafs die Sättigung der Sedimente mit Wasser ihre Leitungsfähigkeit nur noch
erhöht. Dazu macht T. Mellard Reade»«) wohl mit Recht die ßernerkung,
dafs die Verfestigung und ebenso die Anatrocknnng der Sedimeote mit ivoelraiciilflr
Tiefe wächst, so dafs sie Tielleicht noch eine geringere LeitangsfSbigkeit bsiitMD
als das Substrat, auf dem sie rohen.
Die Kontroverse zwischen 0. Pisher^^) und J. J. Blake*)
über die Lage der neutralen Zone innerhalb einer festen Erde
wird an andrer Stelle gewürdigt werden, hier möge nur ihre
Stellung zu der Frage nach den Ursachen der Gebirgsbildung aoge-
deutet werden.
Blake stellt sich auf den Standpunkt der positiven Lehren der Geologie
und schliefst ans den Unebenheiten der Erdoberfläche auf einen grofsea Bshjg
der Kontraktion. Dabei ist die Abkählung der wiehtigste Faktor gewesen. JJ
Anbetracht der Mächtigkeit des Reliefs der Erde kann die neutrale Zone unmogliÄ
ID einer so geringen Tiefe von 2—4 roiles unter der Erdoberfläche liegen.
halt die Befufnng auf geologische Thatsachen nicht für angängig nnd sieht a«f
^ntdecknng der neutralen Zone den besten Beweis gegen die Kontrafctionstbeeiii.
«h J^'^- 1896, 15—17; 1 Taf. * Vgl. ebenda S. 106-10. -
iir .L^^^i^ I>'ss. Leipzig 1895. 120 S. - öeol. Mag. (NS)
- ^ Ebenda H. 1895, 557-66. - ^) GJb. XVIU, 1895.
^^pkTT^o^?^- II, 1896, 98-k ~ «) Bbeilda B.808 u. 309. -
^) Ebenda S. 379-81. - ») »Phu. Mag. (5) XXXVUI, 1894, 9, 181^37.
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Oebii^bUdnog.
«77
Der geringe Wert für die Tiefe der neutralen Zone, welcher
mit manchen geologischen Thatsachen nicht im Einklang steht, war
unter der Voraussetzung gefunden , dafs die Leitungsfähigkeit und
der Ausdehnungskoeffizient konstant sind. Um ferneren Einwänden
vorzubeugen, hat Ch. Davison^^) eine neue Berechnung vorge-
nommen unter der Annahme , dafs der letstere Faktor mit der
Temperatar waobat
8dit min daron ans, dab die anflngliche Temperator 7000" F. batnig, ao
lag die neutrale Zone nach Verlauf von 100 Millionen Jahren in einer Tiefe Ton
faat 8 iniles. Die Masse des infolge der Abkühlung gefalteten Gesteinsmaterials
var demnach entsprechend gröfser. Isimmt auch die Leitungsfähigkeit mit der
T«np«ratnT au« ao würde aieh (ttr beide Gräften «In noch hdherar Wert ergeben.
Vielleicht ist aber sowohl die Leitungsfähigkeit wie der Ausdehnungskoeffizient in
dem Material des Erdinnern gröfser als in dem Erdrindenmaterial. Wenn man
deiBDach die Kontraktionstheorie als eine Theorie der Qebirgsbildung allein
auielit and nicht aneh ala rine aelehe der Entatahnng der Kontinentalmaaaen, ao
■uft man scbliersen, dafs Berechnnngen blnaichttieh ihrer behaupteten UnanlXng^
Kdikeit zur Zeit unzulässig sind.
Fr. Virgilio ^00) ist der erste, welcher es unternimmt, Reyers
Gleitfaltungsthoorie auf einen konkreten Fall anzuwenden und die
Entstehung der Hügelreihe von Monferrato bei Turin durch ein
Abgleiten der aus den Alpen und Apenninen stammenden Kon-
glomerate auf dem Boden des damals noch existierenden tertiären
Meeres der heutigen Poebone zu erklären. Den Einwänden, welche
F. Saooo^O^) dagegen erhebt, tritt Virgilic ^^2) in einer ausfahr-
liehen Arbeit über denselben Gegenstand entgegen.
In Niner eigenen Oebirgabildnngatheorie gebt 8aecoi<i>} ^ön der Bntetehnng
Ton ihm so genannten „alten Massive" aus, welche als Gebiete relativer Er-
liebnng die Kerne der spateren Kontinente darstellen. Da diese Massive infolge
fortadireitender Kontraktion der Erde sich einander nähern, entstehen zwischen
halben Mtengebirge, die in alpine, apenninieehe nnd oieaniadie serfidlen.
8t Ueunier^^) hält den Augenblick fiir gekommen, die aus
der Beobaebtang abgeleiteten Schlüsse durch synthetische Ezperi-
Mte SU bestiltigen ; insbeoondere sucht er den Anteil naohsaweisen,
welcher der tangentialen Komponente der Kontraktion des Erdkerns
bei der Herausbildung der Hauptsüge im Relief der Erdrinde zu-
kommt.
S). Bei der Besprechung der widitigsten Arbeiten über Gebirge-
oau Bollen dieselben Grundsätse befolgt werden wie in den früheren
Berichten. Trotz der hohen Bedeutung, weldie den Untersuchungen
^er französischen Geologen in tektonischer Hinsicht beizulegen ist,
Können die Hauptergebnisse derselben hier nur in gedrängter Kürze
angeführt werden, da sie an andrer Stelle schon eine eingehende
Würdigung gefunden haben.
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278 Dr. £. Budolpii, Die Fortediiitte der Geophydk dir Erdrinde.
A. Alpen. Während im Oberengadin die LängsverwerfuDgen fast X-S w-
Itnfen, biegen ele weiter vnterlialb immer mehr nach NO um, so dais sie in
Unterengadin direkt SW — NO streichen. Die Qaerbrilche verlaiiftii in aianiB
Gebiete ebenso wie in andern Teilen der Ostalpen mehr oder mind« leokrecht
au den LängsbrücLen, doch scheinen die Querbrüche nicht, wie z.B. in der Rege!
in Bayern, jünger ala die Längsbrüche zu sein. Zwischen Zeraetz— Ofenpafs und
Ssmaden— Berninastrarse aber schiebt sich ein Zwiekel ein, welcher eiara gm
andern Verlauf der Brüche aufweist. Hier haben die Längshrüche eine W-0-
Bichtung mit einiger Abweichung nach SO. Eine solche Abweichung im Streichen
der Falteo und Brilebe kommt auch im Plessurgebiet vor, so dafs Jä. Böfle^oä) die
Vermutung ausspricht, dafs die in Gnnbftnden beobaohtete Bneheino; mit te
ümbiegunp der Alpen in Verbindung stehe.
In einer bemerkenswerten Studie Über die Tektonik der schweizer Alpen
1 Terancht B. Hangle) den Nachweis zu liefern, dafs zu beiden Seiten der axialen
f, ^ Zone und besonders in den änfaereo Zonen der Vordeeite die Fieheratraktor aif*
^ tritt und dafs eine tektonische Zone der Weetalpen nach der andern allmählicli
'* ' • *tt den Aufsenrand des Gebirges tritt. Entgegen der bisherigen Auffassung des
; ; Bhonethalee als eines tektonischen vertritt er die Ansicht, dafs dasselbe die
« WalUaer Falten qner dnrehaebneidet, indem diejenigen dea Moken Urers lioü, tail-
v;- weise wenif,'stens, auf dem rechten wieder&lden.
.. ' Hinsichtlich der tektonischen Beziehungen zwischen Westalpen und Jura be-
awischen E. HaugW?) und LoryioS) eine Kontroverse. Letzterer sieht
die Verwerfong von Yoreppe ala die natilriiehe Grenae awisehen beiden BMu
'•\ während Hang in dem subalpinen Massiv des Vercors eine direkte Fortsetzung
^ der Falten des Jura sieht. Einige tektonische Verbältnisse, aufweiche sich Haag
atütat, werden von W. Kilian richtiggestellt. Das Gebiet des Chablais auf
dem linken Ufer der Rhone war aehon frSher von H. Sehardt^iO) ils ti»
grofse Überschiebungsscholle angesehen worden. Nachdem M. Lngeon"i) dieser
Hypothese anfangs mit aller Entschiedenheit entgegengetreten war, hat er eidi
nunmehr zu derselben vollkommen bekehrt und, gestützt auf ein umfasaendM
Beobaebtnngamaterial, sie noeh weiter auagebant^^^. Die tekteaiaebsD Bft>
Ziehungen der savoyischen Kalkhochalpen zur Zone des Chablais sind nach
Haug"3) noch nicht ganz aufgeklärt; der von Schardt vertretenen Hypothese
8*f^t er noch skeptisch gegenüber. Wichtig ist sein Nachweis, dals die Dent da
Midi mit den Falten des Generoia in Zusammenhang steht. Fttr das Umh i«
Grandes-RonaaOB bestreitet P. T erm i er ii*) ebenso wie für dasjenige des Pelvouxi")
die Existenz von Fächerstruktur. Beide sind charakterisiert durch zwei einander
teilweise sich kreuzende Faltensysteme, welche zu verschiedenen geologischen
^ Epoeben entstanden sind. Der von M. Bertrand aufgestellten Kegel, dtb
Faltung sich stets in derselben Sichtung wiederhole, entsprechen die Verbilhiiiw
der beiden Massive nicht ganz. Die theoretischen Betrachtungen über Falten-
bilduüg, welche Ph. ZürcheriiC) an seine Darstellung der Struktur des Gebiets
▼on Caatellane ansebliefst, bewegen sich in derselben Qedankenreihe wis IHlhere
über dieselbe Frage. Durch Anwendnng aeiner Ideen auf einige tektonisct
bemerkenswerte Punkte in der Region von Castellanc sucht Zürch er die
Gültigkeit derselben darzuthun. Zahlreiche interessante Beobachtungen über die
^) ZDQeolßs. XLVIII, 1896, 557—631; 9 Kak. — BSGöol. France CR
(3) 1895, Nr. 13. PM 1895, LB 688. BSG60I. Fr. (3) XXIV, 1896, 535-94;
1 K. 1 : 500000. — W) BSGeol. Fr. (3) XXIV, 1896, 34 — 38. PM 1896,
LB 661. — 108) Ebenda S. 236 und 237. — 10») Ebenda 8. 174 aad 175.
"«) GRS Vaud. Sc. Nat. 1895, 90—98. PM 1896, LB lilb. Arch. Sc. Ph-
(4) II, 1896, 84—86. - ni) CRS Vaud. Sc Nat. 1895, 87—90. PM 1896,
, a,^*^*- ~ ^Serv. C. Geol. Fr. VII, 1895/96 (1896), Nr. 49. 310 8^
^. 1 » «8 Textfig., 1 geol. K. 1 : öOOOO. PM 1896, LB 664. —
4.
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OebiriBbaii.
279
Tektonik der Alpen im Dep. Bassea- Alpes sind in dem ?on W. Kilian und
Pk. Zflreheri^ Terfkfsten Bzkvnionsbvrielit d«r PttmltaiMdien Geolofitelun
OMdlBchlft abhalten. W. Eüian^i^ unterscheidet in der Kette von Lure,
Basses-Alpcs, zwei Systeme von Dislokationen : Antiklinalen und Faltenverwerfungen,
deren Entstehung zeitlich weit auseinander liegt. Das sehr komplizierte System
TOB Fllteii in der mh« yon Chabritoes im Thal der Asse , an des Strafte ron
Digne nach Barreine, beschreibt Ph. Zürcher^). In demselben Qebiet, zwischen
den Thälem des Buech und der Asse, hat auch E, Haugi'^i) eine wiederholte
Mtang konstatiert. Die Achsen der ersten Faltung verlaufen WSW — ONO; bei
der nroitea Faltasf war der Dmek tob KO nach SW geriehtet. Diese al|»ineii
FdtaB legten sich über die früheren, subalpinen. Das MasslT von AUanch in der
Fähe von Marseille bietet infolge der peripherischen Überschiebung der zentralen
Scholle desselben durch den gefalteten randlichen Gürtel ein Beispiel des Ge-
tfagebmee, den die fransSeiseben Geologen als „ Oharopignon-Stmktar** beaeiehaet
haben. £. Fournier^^) erklärt sich diese eigentümliche Struktur in der Weise,
dafs er die zentrale Scholle als ein stauendes Massiv ansieht, welches sich der
norsuden Entwickelung der Falten ringsherum entgegenstellte. Das war besondere
In FüQ mit der Falto toh Sainte-Banme^ , welebe dadureb uebrfuh bogen-
förmig gekrümrat wurde, und der „Cheine de TEtoile" und „de Notre Dame des
ADge8"i24). M. B ertran di26) ^ welcher das Massiv von AUauch schon früher
beschrieben hat, hält Falten in „Champignon-Struktur'* überhaupt für unmöglich
ud dratel die Yerbiltnisse als Überdeekungsecbollen ; E. Haug^) fafet die
Mitnle SdkoUe als synklinales Senkungsfeld auf und die peripherischen Über-
eebiebongen als liückfaltung. Als hauptsächlichste tektonische Eigentümlichkeit
Im K. der Seealpen bezeichnet L. Bertrand^^) elliptische domförmige Er-
iMkngen, deren Sebichten auf allen Seiten naeb anfsen bin einlidleB) und analoge
Baeeidtangen, bei denen die Schichten von allen Seiten nach dem Mittelpunkt zu
einfallen. Im Gegensatz zu der Erklärung von M. Bertrand , nach welcher diese
Stellen Knotenpunkte an der Kreuzung von Antiklinalen und Synklinalen darsteilen,
veiit L. Bertrand naeb, dafs in der Gegend von Entrereanx nnd Faget-Thimiers
die Dome bzw. Depressionen sich auf der Erstreckung der Anti- oder Synklinalen
an jedem beliebigen Punkte bilden könncB, Auch für die mandelförmigen Massive,
welche ganz unvermittelt im Zentrum einer Synklinale auftreten, und ebenso für
die alpinen ZentralmaseiTe, trelche sich auf Antiklinalen erheben, gibt L. Bertraad
Beispiele. A.Gu6bhardi28) weist in dem Gebiet von St. Vallier de Tbiey,
Alpes-Maritimes, eine liegende schiefe Antiklinale nach, welche narh Auswalzung
des MittelscUenkels in Yorfaltung übergeht. In der Gliederung der Alpen ist nach
B. Hang 189) bisher zu wenig Hücksicht genommen auf die domfonnigen HaesiTO
mit periklinalem Einfallen der Schichten und die entsprechenden Synklinalgebiete.
Bei dem Entwurf der Leitlinien geht Hang von der Dreiteilung der Alpen in
Westaipen, nördhche und südliche Ostalpen aus. Die Haupteigentümlichkeit der
"«Upen besteht in der Anordnung in Fächerstruktur au beiden Seiten einer
medianen Achse und in der Wiederholung dieser Anordnung an der äufsern Seite
des Fächers. Daneben macht sich in den Nordalpen die Neigung zu peripherischer
Uberfaltung geltend. P. G. Rouvillei^ö) gibt eine Übersicht der wichtigsten
Verwerfungen im Hdranlt. Vasseur jind E. Fournier"*) Tersnehen eine
jUterseeische Verlängerung des archiischen Höhenzuges zwischen Fr^jus und
Toulon Dach W darzuthun. Dieser Höhenzug soll früher eine Verbindung zwischen
den Seealpen und den Pyrenäen hergestellt haben. In der alten Streitfrage nach
MDx i^^^ BSQ^ol. Fr. (3) XXIII, 1895, 847—937. — 11») Ebenda S. 642-58. —
**) Ebenda S. 982—90; l Abb. — wi) CR CXX, 1895, 1, 1357—60. PM 1896,
700. — 123) BSGeol. Fr. (3) XXIII, 1895, 508-54Ö; 43 Fig. PM 1896.
— ^) Ebenda XXIV, 1896, 668—708; 1 geol. K. 1 : 80000, 57 Fig. —
Ebenda S. 255-66; 15 Fig. PM 1896, LB 669. — 126) Ebenda 763—65. —
^) l^benda S. 39— 41. PM 1896, LB 668b. — 127) CR CXXI, 1895, 2, 137
Tlüh ^ ^ A"- Franc. Avanc. Sc. XXIII, 1894, 2. CR 489—96; 1 geol. K.
1^50000. — ist) AnnG^ogr. V, 1896, 167—78; 1 K. 1:S000000. PM 189«,
uu no*\r ^SQ^ol. Fr. (8) XXIII, 1895, 288-98. PM 1896, LB 671. —
) CR CXXII, 1896, 1, 809—18.
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280 Dr. £. Badolpb, Die f grtochritt« der Geophysik der firdriade.
der Orens« swiacfaen Alpen und Apennin entscheidet sich F. Saccoi32) mit Rick«
sieht auf die tektonischen Benehnngen swieehen beiden Gebirgen, wie er rienfUiL
für den Pafs von Giovi. H. Nolan^33) ist der Ansicht, dafs die Balearen nicht»
weiter als eine Verlängerung der biitischen Cordillere darstellen und zu derselben
Yirgation gehören wie die Alpen der Provence, Sie bilden eine Scholle dar
infteren gekrQmmten Zone eine« kryotalliniechen Gebirges, welebee heate rm
westlichen Becken des Mittelmceres eingenommen wird und dessen südlicher Teil
einst die Sierra Nevada mit dem Sardo-Corsischen System verband. In der Tektonik
der Umgebung von Lagonegro herrschen nach Q. de Lorenz o*^) im allgemeiiMi
Falten vor, dl« g«t«gentlieh eteiler werden und >iir Übereehiebniig ftthrai. Se-
gleitet sind dieselben von mehreren im Streichen gelegenen Brüchen. In der
südlichen Basilicata geht nach G. de Lorenz o 135) die Faltenbildung in Über-
eohiebung mit zugehörigem Wechsel über. Daneben kommt Brachbildung inm
Ttil in Treppenform, snm Teil mit nnregelmSrsiger, bieweilen rtditler erappierang
der Spalten vor. — In den Radstädtor Tftnern finden sieh nach F. Frec^J")
neben den durch Faltung, Überschiebung oder FaltenverwerfuDg erklärbaren
Lagerungsformen in einzelnen Teilen des Qebirges auch Sonkungsbrüche. Entere
sollen von einer Ilteren nach NO wirkenden Faltung herrühren , währead die
Senknngabrflehe- der Längserstreckung des hentigea Alpeagabirges entsprechen.
Die Abfertigune:, welche Fr. für diese Behauptungen ?on M. Vaeek^'O "
wird, läfst an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrit,'.
B. Die Untersuchungen von A. Tobler^^S) tiber die tektonischen Beziebnnpi
des. sehweiser Jura rar Rheinthalsenke führen die schon von SteinmaDD äuge*
sprochenen Ansichten weiter ans. Dfo Vogesen- nnd die Sehwarswaldvenrerfuf
haben in ihrer südlichen Verlängerung zwischen sich ein Stück des Tafeljnr« Ton
der Largbucht bis zur Bucht von Birseck auspeschnitton, so dafs hier die Bheii*
ebene vnmittelbar an den Paltenjura anstöfst. £d. Greppin ^3^) hat in d«
Palavangkette des sehweiser Jnra den seltenen 1^11 einer Übereinaadwl^pirav
Ton awei Hegenden Falten mit ausgewalztem Mittelschenkel beobachtet
Die Bewegungen der Erdrinde in Rufaland bestehen nach A. Karpins
hanptsKehlieh in Senkungen, die abwechselnd im Sinne der Meridiane nnd iir
Parallele erfolgt sind. Von diesen Yonc&igen blieb das nordwestliche Bufsland
verschont; dasselbe stellt einen Höret dar, welcher nur von Brüchen und Spalten
durchsetzt wird. Aus diesen hat sich eine ganze Reihe von Grabensenkangei
heravsentwickelt, su denen, wenigstens teilweise, der ilnnische Meerbusen,
W^so Meer, der Ladoga- nnd der Onegasee gehSren. Das Streiehen der Adtta i|t
im nördlichen Teil der Halbinsel Kertsch von 0 nach W, im südlichen von 8w
nach NO gerichtet. Die gebirgsbildende Kraft ist nach N. And russow^*^) >»
S an suchen. Das divergente Faltensystem der Halbinsel sieht Andr. als w«l»
liehe Fortsetzung der kankaslsehen Torberge an nnd arklSrt die Divergois de»-
selben durch ein Ausklingen des Hauptdruckes, weleher gegflo die Gesaatissiie ^
kaukasischen Parallelketten im SW gerichtet war.
C. Eine zusammenfassende Übersicht über die allgemeinen geologischflo
gebnisse der neueren Forschungen in Zentralasien und China verdankas
K. Futtererl«). Bd. NanmannMS) entwirft in groben ZUgsn ein Bild der
Leitlinien und Langsthalfurchon Anatoliens und der tektonischen Beziehungen
dieses Festlandes au Zentralasien. Um die Entstehung der grabenartigen Bi»-
"«) BSBelg. G4ol.,.Pal., Hydr. IX, 1895 (1896), Mera. 33— 49; 1 Ü'- ?
1896, LB 440. — 188) BSG«oLFr. (8) XXIII, 189Ä, 76— W; 6 Fig. - A.».
Ac. Sc. Fis. Mat, Napoli (2) VI, 1894, Nr. 15. 124 S., mit zahlreichen Pig- r*
Ebenda VII, 1895, Nr. 8. 31 S. — 136^ sitzb. AkBerlin, Phys.-Matjj. JI-i
1255—77. 13 Fig. - 137) VhöeolBA 1897, 55-77. ^
Natf. Gs. Basel XI, 1896, 284—369; 8 Tat PM 1896, LB 648. - Ebenda
8. 174—82. — 140) BAc. Imp. Sc. St. F^t. (5) I, 1894, 1-19; 8 Fig. ÄnnQeop.
18 Fig. - iti) Mat. Geol. Rufsl. XVI, 1893, 63-337; It
J p * - 1896, Ergh. Nr.ll9. 60S., iK. l-l^^OOm
1 Profil taf , 2 K. u. 1 Prof. i. T. — 1«) GZ II, 1896, 7—86; 8 K. ^ I»*«^
eeogr.-Oongr. London VI, 1886 (1896),' 661—70.
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281
«enkung des Jordanthaies und besonders des Toten Meeres zu erklären , entwirft
Ji. Blancken horn^^) ein Bild von der Yerteilang und dem Charakter der
Dulokatiooeo, welche Syrien von N bii 8 dumbtetseD. Von der MitteUcboUe des
Hochplateaas senkt sich das Lud nach W nnd 0 in Stufen cum Mittelmeer und
Toten Meer; der Übergang von einer Stufe zur andern erfolgt durch Flexuren
oder Brüche und Verwerfungen. Am wichtigsten sind die Randspalten des Wadi-
d-Araba, des Toten Heeres und des Jordantbales selber. An der Ostseite yollzog
«ich der Abbmdi an ainov einsigen Linie. Die jfingste Bewegung, diejenige, welcbe
zum Untergänge von Sodom und Oomorrha führte, bestand in einem Sinken der
den Thalboden bildenden Scholle der Erdrinde im S des Toten Meeres. Die
^Iisialepoche machte sich im Jordanthal als eine Begenperiode geltend. Der
Terschieden hohe Wasserstand des Toten Meeren ist in den Temeeenecbotteni
erkennbar. Die Grabensenkung dos Jordanthaies findet ihre Fortsetzung nach 8
bin in dem Grofsen Ostafrikanischen Graben. J. W. Gregor yi*^) i^^t unzwei-
deetige Beweise dafür gefunden, dafs der Grtben an Verwerfangsapalten abgesunken
ist Ebenso bat er nacbgewleeen , dab NiTennrevindinugigen bia in bedentendam
Betrage in geologisch rezenter Zeit stattgefunden haben nnd dafs eine von diesen
aar Bildung eines grofsen Sees geführt hat, dessen Existenz in Gostalt von
Tenrassen an den Seitenwänden des Grabens zu erkennen ist. Gregory schlägt für
diesen Terscbwandenra See den Nanen „Bnera4ee**Tor. Die bente noeb Torhandenen
Seen des Grofsen Grabens gehören zwei verschiedenen Typen an. Die einen sind rund,
wie der Nyanza, mit flachen Ufern , die andern lang und schmal, wie der Tan-
Sanyika und Nyassa, die wie Fjorde zwischen hohen und steilen Wänden einge-
schlossen liegen. Diese letateren treten in awei Linien anf, welebe anf beidio
Seiten des Xyanza verlaufen und sich im Rudolf-See treffen. Von da zieht die
Linie nach N als oin langer Streifen niedrigen Landes, mit Seen und alten See-
beeken bedeckt. So reicht sie bis zum Südende des ßoten Meeres, welches selbst
die Struktur der fjordibnlieben Seen in groreem Mafeataba wiederbolt.
D. Amprika. Mt. Greylock im NW von Massacbnsetts stellt nach den
Untersuchungen von T. N. Dale"^) ein Synklinortum dar, welches an der Stelle
der grörsten Breite aus 10 — 11 Synklinalen mit ebensoviel Antiklinalen besteht.
Nach der Tiefe an wird die Zabl der aeknndiren Synklinalen immer kl^er, ao
dafs Bchliefslich nur zwei grofsere Synklinalen mit einigen kleineren seitlichen
Synklinalen übrig bleiben. Zwischen diesen beiden liegt eine Antiklinale. Die
grSbere sentrale Synklinale ist stark zusamroengeprefst. Die untergeordneten
Falten za beiden Seiten dieser swel Hanptsynklinalen sind insbr oder minder offen,
ihre Ächsenebenen stehen vertikal oder sind gegen 0 bzw. W geneigt. Im Längs-
schnitt aeigen die beiden Hauptsynklinalen ein auffallendes wellenförmiges Äuf-
Ud Absteigen der Muldenbiegung. Monument Mt. in Qreat Barrington, Mass.,
|UD der südöstlichen Verlängerung des Greyloek-Synklinorinms gelegen, stellt naeh
T. N. DaleW) ein kleines Synklinorium dar und steht in denselben fiesiehnngen
»1 seiner Umgebung wie das grofsere Qreylock-Synklinorium. Im „Catoctin-Belt",
«aem Qebirgsstreifen , welcher Maryland and den gröfsten Teil von Virginia
dnrchsieht, sind naeb A. Keitb^iB) .wei Stmktartjpen Tertretan: in unter-
geordnetem Mafse der Newark-Typus mit monoklinaler Schichtenbiegnng nnd
Swi^entlicher Verwerfung, und der Appalachische Typus von stark komprimierten
Aitea nnd daraus hervorgehenden Verwerfungen. Der «wischen der Taconic
Sange nnd Green Monntain Range in Vermont gelegene Gebirgszug bildet eine
znsammengesetzte Antiklinale. Dieaelbe ist auf zwiefache Weise disloziert : durch
«inen doppelten Bruch, infolgedessen ein Block in Gestalt eines Schlufssteins
A* Antiklinale gesunken ist, und eine Überschiebung, durch
^we Qaanit dea nntaren Kambrinna Uber Sebiefer daa nntem Sflnr gebraeht iat
M«)ZDpj,jjg^_y^ XIX, 1896. SA. 59 S., 1 K. 1:2400000, 1 K. 1: 500000,
2 raf 8 Abb. — 1«) The great Rift Valley. London 1896. R. 8», XXII n. 4S2 8.
r lif ^' 3*7—350; 2 Abb. GeolMag. III, 1896, 324'. — i*«) Monogr.
Ji«. Geol. Sur?. XXIII, 1894, P. III, 119—79; 12 Taf., 43 Fig., 1 geol. K. —
-i^*ß«P. U. St. Geol. Surv. XIV, 1892/93 (1894), 2, 551-65; 2 Taf.
« flg. « 1«) J5|,„^ g 28Ö— 866; 21 Taf., 1 Fig.
Oeogr. Jabrbneh XX. 19
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282
Dr. E. Rudolph, Die Fortsdhritte der Geophysik der Erdrinde.
T. N. Dalel*^) hat die Vcrworfang auf eine Erstreckung von 12 railes kor?taticrt,
Die Hunter Valley- Verwerfung, welche das Big stone Gap- Kohlenfeld im SO ab-
sehneidet, iet tob M. B. OampbellifiO} auf eiDe Usge ron 595 km venoigt;
dieselbe bat eine Sprunghöhe von 3350 m. Im Marqaette- Distrikt, Hidiign,
bilden die Schichten ein grofses Synklinorium von panz eigenartigem Charakter.
In dem Zentrum des Oehiets ist nämlich das Gestern in eine Reihe von «charf
ausgesprochenen, Qberliegenden Falten susammengepreist; dabei sind die geschichtetei
Gesteine über die archaischen Granite geschobeo. Die Po^e davon ist, dab id
beiden Seiten der Mulde eine Reihe von Oberfalten steil gegpn das Zectrum hin
einfällt, wodurch ein der fächerstruktur der Alpen ähnlicher Bau hervcr^renifeE
wird. Der Unterschied jedoch besteht darin, dafs man vom Rande uer Jiiuldo
naeh dem Zentrum hin immer jüngere Schichten antrifft. Ee ist, als wenn 4i»
ztisaramengesötzten Fächcrfalten der Alpen nach der Mitte zu abgesunken wären.
V^enn Ä. van Hise und W. Sh. liayleyißi) für diese Struktur den Ausdruck
Syn» und Antiklinorium gebrauchen im Sinne einer zusamraeDgesetzten Anti- bzw.
Synklinale, so ist zu beachten, dals sie dem Wort eine Bedentang unterlegte,
welche ihm ursprünglich bei Dana nicht zukam ^52) Der tektonische Bau der
Halbinsel San Francisco läfst nach A C Lawson ^^^) sicher eine Antiklinale nnd
eine grofse Synklinale erkennen. Parallel mit letzterer verläuft eine grofse Ver-
werfung, welehe dem inUMren Sehenkel der Synklinale folgt Es Ilgs dmuA
eine Faltenverwerfung vor, doch ist der Bau der Halbinsel so kompliziert, dafs
Lawson selber seine Ansicht als sehr hypothetisch bezeichnet. Nach einer vor-
läufigen Untersuchung der White Mountain Bange, Inyo Co., Cal., giaabt
Ch. D. WaleottUA) behaupten lu können, dafs auch in den Gebiigw dei Wsttmi
der Appalaehisehe Typus der Dislokationen vertreten seL
Die Frage Dach der Entstehung der £akko!ilhm hat Wh. OroBsl'^r
geatUtit auf ein nmfiEMMMndes Beobachtungsmatenal, wieder ao^*'
nommen. Wenn auch ansuerhennen ist, dafii unsre EenntoiB von
der Verbreitung, Gestalt und Beschaffenheit der Lakkolithen sieht
unwesentlich gefördert worden Ist, so ist doch die Hauptfrage
warum das Magma nur bis zu bestimmten Horizonten aufgestiegen
ist und nicht bis snr Erdoberfläche, nicht einwandsfrei beantwortet
worden.
Dafs in der Zusammensetzung des Materials nicht die Ursache zu suchen ist,
geht daraus hervor, dafs z. B. in der Ruby Range Material, welches mineralogisch ^
und strukturell von dem der benachbarten Lakkolithen nicht zu nntefsehsidsn ii^ ,i!
in Gingen bis zur Oberfläche emporstieg. Gross glaubt dsber, dafs die Haupt-
faktoren in der Beschaffenheit der die Lakkolithen bergenden Schichten und
besonders in der verschiedenen Intensität der tektonischen und vulkanisches h
Aufserungen au suchen sind. Twin Butte im südöstlichen Colorado wird ii
G. K. Gilbert««) als ein Lakkolith angesehen. Die sedimentären Schichten bilden 4
Über dem intrusiven Kern ein Gewölbe. Andre Vorkommnisse Roleber Intrusionen,
denen der Charakter von Lakkolithen mehr oder minder zukommt, beschreibt
J. C. Busseil »7) ans den Black Hills von Dakota und den Big Horn M*»;^
Wyoming. Die Lagerung des Serpentins im San Prancisco-Sandstein auf der
San Francisco- Halbinsel sowie die Kontakterscheinungen zwischen dem Serpentin j
und dem unterlagernden Sandstein machen die eruptive Natur des Serpentin«
^«P- ^' St. Geol. Surv. XIV. 1892/93 (1894). 2, 525-49; 5 Taf.,
U J?" > ß^'St. Geol. Surv. 1893, Nr. III ; 106 S. PM 1896, LB 539. -
Rep- ü. St. Geol. Surv. XV, 1893/94 (1895), 640-44. -
Jfj- W «8 1«». - Ann. Rep. U. St. Geol. Burv. XV, 1893/94
^fS-TB-; 1 geoLKeHefk. l : 113000, 3 Taf. — Am. JSc. (3) f ^1^'
1895, 169-74. - 186) Ann. Rep. U. St. Geol. Surv. XIV, 1892/93 (1894), 2r
iSl^^j ^^^'^ 19 Fig. - 156) JGeol. IV, 1896, 816-25; 5 Fig- -
»0 Ebenda S. 28-48, 6 Abb., und S. 177-94.
I
, 's
l;
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Ditlokationeii.
288
imwtifeUiaft, so daTi A. C. LawtonUS) die YoilcommnisM als LakkoUthe
snfBUät.
Eine übeTsichtliche Darlegung der gegenwärtig herrschenden
Ansichten über die wichtigsten Fragen aus dem Gebiete der
Tektonik unter Anführung der einschlägigen Litteratur liefert
A. PhilippBoni*9).
Dem Bsgriff Tektonik ist frofiieh ein weiterar Siim beigelegt^ als es in diesen
Berichten geschieht» insofern, als auch Vulkanismus, Erdbebenkui^ und Stnnd-
TerschieboDgen dazu g^erechnet werden. Im Anschlufs hieran mag noch kurz auf
eioige morphologische Arbeiten hingewiesen werden, so auf den Beitrag, welchen
Fr. 8ek5ttberger^8<>) inr Ofometrie der Ntedern Tanom lietot, und die Ab-
hsndlnng Ton 0. Sinonyi*^ ttbev OipfbUbmen.
3, IHMaimm. Gh. R. Tsn Hise^^ schickt aeioer groiken
nuMnmeD&aBenden Arbeit Uber die prikambriflohe Geologie Nord-
amerikaB eineiL AbsohniU Toraus, in welchem er die Eonohongs-
DMAhoden niMeinandersetit. Da FoBBilien ToUkommen fehlen, so
miils sich die Beobachtung auf phyaikalimhe Erscheinungen stützen,
welche durch die allgemeinen Bewegungen des Gesteinsmaterials in«
folge von Deformation, Faltung und Verwerfung bedingt werden.
Die äufsere Erdrinde denkt sich van TTise in drei Zonen zerfallend: eine obere
Zone, in welcher Bruch eintritt, eine untere, in welcher Plastizität herrscht, und
tilo Zwisehensebieht, in der beide Zustände yorkommen können. Ist der Druck,
dem das Gesteinsmaterial ausgesetst ist, geringer, als es ertragen kann, so befindet
e» sich in der Bruchzone, d. h. wenn Gestein unter solchen Verhältnissen deformiert
Tird, 80 zerbricht es in kleinere oder gröüsere Stücke. Die untere Grenze dieser
Zone Uegt fttr Tersohiedene Steine in yersobiedener Tiefe und ebenso fär das
gliche Gestein unter yerschiedenen Defonnationsbedingnngen. Naeh Bereehnnngen,
welche L. M. Hoskingi^^) unter bestimmten verallgemeinernden Voraussetzungen
über die in der Erdrinde herrschenden Druck- und Spannungsverhältnisse angestellt
bs^ ist es sehr wahrscheinlich , dafs in oiner Tiefe von 10 km nicht nur keine
Brüche mehr existieren kSnnen, sondern dafs aneh aofoTt ein ZttsammsoschweKiBen
etwa gebrochener Gesteinsmassen eintritt. Liegt das Gestein in einer solchen
Tiefe, dafs das Gewicht der überlagernden Massen die Grenze der Festigkeit des
«•■Was Übertrifft, so befindet es sich in der Zone der Plastizität und des
nubens. In diesem Zustande sind die Bedingungen für Faltung gegeben. Yer-
ändert sich die Dicke der Schichten nicht, so müssen die Falten bei zunehmender
Dkke verschwinden. Bleiben sie von gleicher Gestalt, so ist das nur möglich
W «iaer Dickezunahme der Antiklinalen und Synklinalen und einer Verdünnung
w Schenkel. Eine dementspreehende Beobaehtnng bat T. N. Dalei»*) in den
otrukturverLältnissen der Green Mts. gemacht. Da die Grenze zwischen den beiden
gwannten Zonen für zwei Gestoinsarten von ungleicher Festigkeit in vecschiedener
*We liegt, so gibt es eine Zone , in welcher Broch und Faltung vereint sind,
u emer Reihe heterogener Sidiiebten kSnnen die oberen, weiekeren in der Zone
w Faltung liegen , während in den tieferen mit festerem Material nur Bruch
SkH ^^'^^ Mächtigkeit von 5 km erreichen. Falten,
^'"™sn, Verwerfungen und die damit verbundenen Erscheinungen des Meta»
895 101-gj e Tat — 163) Ann. Eep. ü. St. Geol. Surr. XVI, 1894/95 (1896),
' 571—742; 1 geol. K„ 2 Taf. u. 44 Hg. Der erste Abschnitt S. 589—681,
au^m JGeol. IV, 1896, 195—213. 312—53. 449 — 83. 593—629; V, 1897,
Tn\I^l: Auszug in Am. JSc. (4) II , 1896, 205—13. — Ann. Bep.
L. Surr. XYI, 1894/96 (1896), 1, 846-74. — M*) Ebenda S. 648 bi»
"♦w; 91 Kg,
19^
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284 Dr. E. Rudolph, Die PortMhritta d«r Geophysik der Etdriede.
morphismus sind naeh Tan Eise nur die vereinigten WirJuuunn m Braek ud
Sdiwere.
Die Verwerfungen in den sekundären und tertiären Gebieten
Belgiens sind im allgemeinen normale oder vertikale, in denjenigen
mit primären Gesteinen herrschen hingegen Faltenverwerfungen vor.
Die Bntstehang der letzteren ist als eine Wirkung des FaltuDga-
Vorganges anzuflehen; bezüglich der normalen Verwerfungen ist nur
Boviel klar, dafs sie von Senkungen herrühren. Über die üreache
dieser Senkungen gehen aber die Anriohien auseinander. M. Löhes
ütiltit sich anf die Darlegungen von M. Bertrand fiber die oodi
andauernde Faltung der alten abradierten Gebirge.
Zwischen je svei benoehbarten Antiklioalen wird eine Synklinale Ikgnrin
sich bilden. Die diskordant und fast horizontal darüber lagernden sekandirei
und tertiären Schichten sinken nun beim Fortgang der Faltung; in die Depression
Ulid werden hierbei verworfen. Die so entstandenen normalen YerwerfuDgen miisseo
eine den Falten parallele Biehtavg haben. Manche tektonisehe Snebnnmigai.
wie z. B. die Grabenbrttche, lassen eich nach K. Clarl«') dareh die Kontraktion«-
tiieorie nicht erklären. Seine eigenen Spekulationen, in denen er mit StreckuDg
des Erdaphäroids und innern Spannungen operiert, welche enUtehen aoUen, weaa
dnreh Aasati neuer Hassen der inner« Erdraum sa klein wird, sind sk« Mb
▼ager Natur.
W. H. HobbB^^^) Termilst in der Klassifikation der Verw«^
fungen von Heim und Margerie eine Berficksichtiguog der Neigug
der Gewölbe- und Muldenlinie und möchte einen neuen TyP*^'
stellen für den Fall, dals die Faltenneigung in den beiden Seheolcelii
einer geneigten LäogSTerwerfung verschieden ist. Wegen dff
differentiellen Bewegung des einen Schenkels im Verhältnis zu
dem andern schlägt Hobbs die Bezeichnung |,differentieUe FaltM-
verwerfung" vor.
Der von Daubree zur Erklärung der Diaklaaen aufgestellten
Torsionstheorie hatte W. 0. CroshylGS) die Vi brationstheorie ent-
gegengestellt, nach welcher die Erdbebeuwelien die Entstehung der
Diaklasen veranlassen sollten.
• Croaby bleibt dabei, dals ein einzelnes System von Diaklasen, welches «in
Gestein in Sehiehten, aber nieht in BlScke serlegt, sich am besten dttreti seiiniidii
Schwingungen erklärt, ebeneo awei Systeme von nngleiehem Charakter. Dagegen
kann man zwei Systeme von gleichem Charakter am besten durch die Torsions-
theorie erklären. Croaby hält es deswegen für das Beste, beide Theorien su iom-
bimeren: TMe Torsion eraeugt die Spannung und bestimmt die Eiehteni d«'
Diaklasen ; das Auslösen der Spannung nad dae Eintreten des Bruches erfolgt im
Augenblick eines Erdbebens. Ch. R. van Hise'^g) kehrt die Reihenfolge Ton
Wirkung und Ursache um; der Bruch erfolgt, sobald die stetig wirkenden gebirg«-
bildenden KrSfte die Wideretandskraft der deformierten Schichten übersteigen, w
dieser reranlafst den ersten Erdbebeaetob , weleher dann aeinerseits eist T««-
iassung zur Auslösung der Spannungen in benaehbarten Teilen gibt.
Eine mathematische Theorie der natärlichen Brüche und der
künstlichen Diaklasen wersucht £. Ferren auf Gruad der
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Disiokatiooen.
286
Prinzipien der Elastizitätslehre und unter V erallgemeiner uog eines
Theorems von Poisson zu entwickeln.
In der westlichen Verlängerung des Silurstreifens von Sambre-et-
HeoBe in Belgien unterscheidet H. de Dorlodotl^l) vier Massive,
die dnrch drei Verwerfangen , diejenige von OrmoDt, von Cham*
boigniatt und die bekannte ,,Faille du Midi", von einander ge-
trennt sind.
Dimelben siod als die YerzweiguDgen cinor und derselben grofsan Verwerfung
anzusehen und auf einen Schuh der höheren Massive gfgen N hin zurückzuführen.
Die erste Phase der Überschiebung entspricht der Falte von Ormont. Der Druck
tthob Bber das erste MaaaiT ein bii dahin noch nngeteiltea HatitT, welchea der
GHarotbeit der drei andern Massive entspricht. Der Schub bedingte gleichzeitig
einen neuen Bruch, infolge dessen ein zweites Massiv 7,urückblieb und eine über-
schobeoe Scholle bildete, während der liest dos Uberschobenen Massivs weiter-
wmderte nnd dabei zugleich eine rotierende Bewegung vollzog. In gleioher Weise
ging die Zerstückelung des ursprünglichen Massivs und die Verschiebung der
einzelnen Teile gegeneinander weiter. Die „Grete du Condroz" zwischen LiSge
und Cbarlerol ist durch die grofse Zahl von Störungen benaerkenswert. Die
Obersehiebnag hat sieh, obwohl aio einer nnd deraelben Bewegung entsprang, in drei
Phasen vollzogen. Zweimal haben nach A. Brlart^^ die am weitesten vor-
gerückten Teile der überschobenen Gebiete Halt gemacht, um die hinteren Schollen
auf neuen Verwerfungsebenen nacheinander Uber sieb weggehen zu lassen. Ciegen
Heins Erklirungsweise der Obersohiebnngen ala PalteoTerwerfangen dnreh Ans-
VSltung des Mittelschenkels sind von Cremer und Rotbpletz in letzter Zeit
Einwürfe geltend gemacht worden. Beide fassen die Überschiebungen als durch
tangentialen Druck entstandene flach fallende Spalten auf, an denen sich das
baagende Oebirgsstttck emporsehob. Kur bezüglich der Frage nach dem Zeitpunkt
der Entstehung der Überschiebungen gehen die Ansichten beider auseinander.
Nach Fr. Büttgenb ac hi73) findet Cremers Theorie im Wurmrevier ihre Be-
ttitiguBg, und zwar sollen nach seiner Ansicht die Überschiebungen zeitlich vor
der Faltnngsepoche atattgefanden haben. F. A. Hoffmann*?^) hSlt es dagegen
nicht für notig, die Entstehung der Dislokationen vor Beginn des Faltungs-
prozesaes zu legen, und ist der Überzeugung, dafs die Überschiebungen im
engsten Zusammenhang mit der Faltung stehen und gleichzeitig mit derselben ent-
rtndsn sind.
F. B. C. Reedl75) besch reibt die Falten und Verwerfungen an
der Kordkäste von Pembrokesbire zwischen Newport und Strnmble
Head. Die greise Falte der Insel Purbeck ist nacb A. Straban^^«^)
0ine Fortsetzung der Dislokation der Insel Wight und ist mit einer
grofsen Faltenverwerfung verknüpft. Gewisse Störungen kreta-
7.eiBcher und tertiärer Schichten in der atlantischen Küstenebene
Nordamerikas von Nantucket und Martha's Vineyard bis nach New
Jersey, welche Shaler als Beweise einer rezenten Gebirgsbildung
angesehen hatte, weist A. Hollickl") als Druckwirkungen der
glazialen Eismassen nach. Die Yardley-Verwerfung auf dem rechten
Uter des Delaware E. in Pennsylvanien , die schon von Lewis be-
Bcbriebea worden ist, ist nach B. S. Lyman^'^) eine normale
^"1) AnnSG4ol. Belg. XX, 1892/93, Mem. »89—486; 1 geoL K. 1 : 40000»
J Profiltaf.; XXI, 1893/94, Mdm. 167-70. — "2) Ebenda XXI, 1893/94, Mira.
^5--i03; 1 geoi 1:40000, 1 Profiltaf. — 173) ZPrGeol. III. 1895, 133-37f
iVf- - ^'*) Ebenda S. 229—35; 4 Fig. — "Sj QjQeolS LI, 1895, 149-53.—
) Ebenda 8. 649— «2; 8 Taf. — VT) TrNTork Ae. 8e. XIV, 1894/96, 8-20;
l y BQeolSAm. VI, 1895, 6-7. — »«) Pr. An. PhiL 8. XXXIV, 1896,
381-84; 1 Tat
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286 Dr. E. Rudolph, Die Fortschritte der Geophysik der Brdriade.
Verwerfung,^ die in keiner Beziehung zu irgendwelchem gangartigen
Auftreten eine« Trapgesteins steht. An der Westseite des Cham-
plainseee hat H. P. Cttflhingi79) aufser den schon bekanoten
20 — 30 Yerwerfangen nooh eine ganze Reihe von grö&eren und
Ueineren nacbgewiesen. Zu welcher Klasse dieselben gehören, labt
sich nicht genau angeben. Die drei haoptsicbliohsten hiUt Cndiog
für Verzweigungen einer and derselben VerwerfangsUme.
Srdbeben*
Z Seimomdrü*
1. Seismometer. Die VerroUkommnung, welche das Eori-
xontalpendel dnrcli den der Wissenschaft leider zu früh ent-
rissenen Dr. B. T. fiebeur-Pasohwits noch erfithren bat, bat
der seismometrischen Forschung einen mächtigen Antrieb gegebeo.
Em wahrer Wetteifer scheint unter den Forschem entstanden sa
sein, um Seismometer zu konstruieren, welohe dasselbe oder noch
Besseres leisten als das florizontalpendel. Bei der grofsen Anzahl
von Beschreibungen ist es nicht möglich, auf die Einzelheiten der
Konstruktion einzugehen, und mufs ee genügen, den Zweck anzu-
geben, welchem das Instrument dienen soll| und die Prinapieo,
nach denen es konstruiert ist.
E. V. Rebeur-Paschwitz 180) noch bis zu seinem Tode mit Vw
besiemngen beschäftigt, welche am Horizontaipendel anzubringen seien. Vor allem
arbeitete er an der KonstniktioB eines neoen sweiftehen Pendele, fiber dem
Ausführung HockeriSi) ausführlich berichtet. — Die Entstehung des Horizontal-
pendeis nebst den Veränderungen, die es im Laufe der Zeit erfahren hat, legt
Oh. DaTiaoni82) dar. — Um die Vieldeutigkeit bei der Richtungsbestimraung
der firdbebenstSfaa bv Tormeiden, macht R. RhUrt^) efaen Vorschlag, wiemia
durch z^ei Stationen selbst bei paralleler Aofatellang der Apparate jedesmal Ein-
deutigkeit, bei einer einzelnen Station aber nur eine diametrale Zweideutigkeit
erreichen kann. Es geschieht das durch Kombination von drei Pendeln auf einem
Apparat, reiche mit emander den Winkel von 120' 0fnsehIielM&. — IH» tob
J. Mi In eis*) seinerzeit in Japan benutzten Horizontalpendel haben eine ein-
fachere Konstruktiou. Sie bestehen in der Hauptsache aus einem langen Stab,
welcher an seinem freien Ende durch einen feinen Draht gehalten wird. In der
YerUngemng dea Stabes ist eine leichte Metallplatte angebracht, welche pcillil
zur Länge des Stabes einen feinen Spalt hat. Unter dieser Platte steht ein Kasten,
der in seinem Innern die photographisch registrierende Walze enthält. In dem
Deckel dieses Kastens ist ebenfalls ein Spalt angebracht, welcher rechtwinklig «
dem der Platte steht Der Liehtstrahl, welcher dnreb beide Spalten geleitet
wird, fällt als Punkt auf die Waise. — Darwins Bifilarpendel ist aufser in Bir-
mingham, wo es von Ch. Davison^^S) beobachtet wird, jetzt auch in Edinburgt
aufgestellt unter der Aufsicht von R. Cop e 1 and^Sß). Solange jedoch k«M
photographisohe B^atriening mit dem Apparat Terbnnden iat, labt lieh dendbe
•la Seismometer nieht Terwendea.
o,t --Vo""- 285—96; 1 Taf. — ^) BeitrGeoph. II, 1895,
Zll~l^- ^ ^^^) Zinstrumentenkde XVI, 1896, 2-16. - NatSc. VIII, 189^,
^'») BGeolSAm. VI,
-74. ^ 181) Zin8tru.„.....^u. .o^u ^-xu. - >
rooT*^' ^ -^«P- Ass. 1895, 184 uLd 185. — ^^^) BeitrGeoph. lH,
'.f'rl^' ^ - ß«P- Awoc. LXV, 1895, 84-88, i H^
bi 7ßo ' ^ - ^ Bbenda 1894. 145-104, 8 Fig. - ^ Bbenda S. IW
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Sflinnonkotrie«
28r
Horisontalpendel ein&oberer Art naob den Angaben von G«
Grsblovitz^^) iind auf mehreren italienischen Stationen im Ge-
brauch. Sie unterBcheiden sieb von den bisher angefahrten darcb ihre
GröÄenverliältnisao (horizontaler Arm 40cm, Höhe Im, Pendel-
masse 5 kg) und die mechanische Begistrierang. Drei solober Hori-
Mntalpendel sind zu einem System vereinigt und stehen um 60°
von einander ab. Die Registrierung geschieht auf einer einzigen
Walze. — In seiner einfachsten Gestalt wird dieses Horizontalpendel
von Grablovi tz i^ö) auch dazu benutzt, um als Seismoskop zu
dienen und den Zeitpunkt des Erdbebens anzugeben.
Dem Horizontalpendel am nächsten an Bedeutung steht der
Mikroseismograp h. G. V i c e n ti n i ^^^) ist es gelungen, den
gewöhnlichen Tronioiueter Berteiiis zu einem registrierenden Apparat
mit astatischer Masse umzugestalten, indem er eine Masse von
fiO kg anwandte und dem Pendel eine Länge von l^ho m gab.
Den gewöhnlichen Nachteil des Tromometers, infolge der Vibra-
tionen des Aufbängepunktes in Schwankungen zu geraten, vermeidet
Yicentini dadurch, dafe er das Pendel eine kleine Arbeit leisten
lälst. Die Basis der Pendelmaase ist nämlich in ihrem Mittelpunkt
mit dem oberen Ende des kurzen Armes eines leichten vertikalen
Hebels verbunden, so dafil jede Bewegung der Masse durch das
untere Ende des Hebels vergröfsert fibertragen wird. Eine weitere
Übersetzung erhält man vermittels zweier zu einander rechtwinklig
stehenden horizontalen Hebel, deren kürzere Arme mit dem untersten
Punkte des vertikalen Hebels verbunden sind. Die anderen Enden
der horizontalen Hebel bestehen aus Spitzen, welche lose auf einem
Papierstreifen liegen. Bei Störungen des Pendels wird der Weg
des Zentnans der Pendelmasse durch Kombination der an beiden
Spitzen gezogenen Kurven bestimmt. Ein solcher Apparat funktioniert
feit mehreren Jahren in Sieria. Indessen aus dem Diagraraui ist
nidhts weiter zu entnehmen als die Aufeinanderfolge und Intensität
der versehiedenen Phasen der in zwei Komponenten zerlegten Be-
^Qgnng. Um die Bewegung der Pendelmasse oder des Erdbodens
QDzerlegt zu erhalten, haben G^. Yicentini und Q, Paoherl^O)
das untere Ende des vertikalen Hebels mit einem g&nz leichten
Pantographen versehen. Der in solcher Weise abgeänderte Mikro-
seismograp h, welcher in Padua aufgestellt ist, läfst mit aller Deut-
lichkeit die Richtung des Fortschreitens der seismischen Wellen er-
kennen.
Zu demselben Typus wie die Mikroseiamograpben gehören die
Seismometrographen; letztere unterscheiden sich von jenen nur
durch die gröfsere Länge und die gröfsere Schwere der Pendelmasse.
^ Cancani'»^) hat solche von 15 bzw. 26m Länge und 200 bxw. 300 kg
M») BSSeitm. lt. II, 1896, 47—51. 171—79. — "8) Ebenda I, 1895,
loT^^ ~ ARAc. Fiaioer. Siem. <4) V, 1894; SÄ., 10 S. BSSeiBm. It. I,
I8j'5, G6-72; 2 Fig. BSVcn.-Trt. Sc. Nat. Padova VI, 1895, 21—29; 1 Taf.
AMom. lUc. Sc. Padova XII, 1896, 89—97. — BSSeiam. lt. 11, 1896,
107-^21; 8 Tat - Mi) Ebenda S. 62-65.
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tS^ Dr. B. Bndolpb, Die Fortuhritt« der Geophysac der Erdriide.
Masse konstruiert. Das erstere GröfsenTerhältnis hat auch 0. Agamennone^^)
bei seinem Apparat angewandt. Derselbe besteht aus einem PendelseismographeD,
einem Begistrierapparat und einem Seismoskop und zeigt im gunzon gegen seineß
flüberen Apparat nur geriage VerSnderangen. Bei seinem pbotographiieh
registrierenden Tromometer geht G. Agam en none^^) ebenso wie
Vicentini von Berteiiis Norraaltroraometer aus, nur mit dem Unterschiede, dafs er
der Fendelmasse ein Gewicht von 10 kg gegeben hat. Kbensowenig ist er damit
eioTerstanden, dafe Vieentini die Scbwingnogen der Peaddinuse durch Anbriograf
der Hebel dämpft. Er hält die dopi)elte ReibttBg für nachteilig, besondera bei
einem Instrument, das den schnellen Uodenbewegungen gegenüber astatisch wirken,
aber auch die langsamen Abweichungen der Lotlinie verzeichnen soll. Gerade
QtD die Beibnng möglichst gering au maeben, die bei ednem Trononetcr m
der Verbindmig mit swei Spiegeln berrObrt, bat Agameanone die Muae vir>
gröfsert.
Mit der BenutzUDg der beiden bisher erwähnten Systeme ist
leider die Unannehmlichkeit verknüpft, dafs die von ihnen gelieferten
Diagramme nicht direkt vergleichbar sind. Für die vorgeechlagenen
internationalen seismischen Beobachtungsstationen wäre aber Einheit-
lichkeit dringend wünschenswert. Die in Aussicht genommenen Seismo-
metrographcn sind nun aber den Horizontalpendeln in keiner Weise
gleichwertig an die Seite zu stellen.
Der Vergleich, welchen G. Vicentini*^) über die Leistungen eines kurzen
Mikrosefsmographen (1,60 m Länge and 50 kg Fendelmasse) mit einem Ingw
Seismometrographen (lim Lange nnd 400 kg Fendelmasse) angestellt bat, ist
entschieden zu Gunsten des ersteren ausgefallen, so dals diesem der Vorzug zu
geben wäre. Eine ganze Keibe von Verbesserungen, welche an den schon
stehenden seismischen Apparaten anzubringen wären, rührt Ton Ö, GrabloTiti™'?
her. Zu diesen gehören anfser den aehon erwähnten auf das Horisontalpenael
bezüglichen diejenigen, welche eine astatische Aufhängung in horizontalem Sione
bezwecken, ferner Veränderungen an Seismometrographou und Seismoskopen, di»
erst teilweise ausgeführt sind. Am interessantesten sind jedenfalls die Instraiesiti»
welche auf hydrostatischem Prinaip beruhen ^M). Zwei Wasserwagcn, die ein»
in der Richtung des Meridians, die andere in der des ersten Vortikals, sind an
dem einen Ende durch ein Rnhr verbunden, so dafs sie mit einander koramMi-
aieren. Sie sind fast bis zum Kaude mit Wasser gefüllt nnd an den fi« I»
mit Schwimmern rerseben. Diese sind dasn bestimgit, dnrch eine geeigaets vo^
richtung die Bewegungen des Wassers auf eine Walze zu übertragen. — Auf dem
gleichen Prinzip beruht das „seismische Becken", eine cylinderförmige Vertiefung
im Boden, die teilweise mit Wasser angefüllt ist. Auf der Oberfläche des
befindet sich ebenfalts ein Sebwimmer, der die Registrieryorrichtung trä^t.
seismischen Beobachtungen verwendet Grablovitz scbliifsHch auch noch z^^ei
astronomische Niveaus in der Art, wie sie früher von Plantaraour zur JJ^"**'"""""?
der NiTeauveränderungen des Bodens benutzt wurden. T. B ertelli'") hst sicn
bei der Konstruktion seines seismischen Pendelprotographenvon der Absiebt
leiten lassen, nur die ersten von einem Erdbebenstofs herrührenden Schwingungen
zu erhalten. Während bei den spüteren Schwingungen Interferenzen mit ^^°J^
wegungen des Instruments selber, der Gebäude &c. nicht au8ge8chloss«B «Mr
so dafs man niebt erkennen kann, ob diese von nenw Impulsen herrühren o<i(
nicht, glaubt er in den ersten Schwingungen das beste Kriterium für ß^""*!^^
der relativen Amplitude, der Bewegungsricblung und des Ursprungs !^**f"*J'
telen Komponente des ersten Stofses zu haben. Seinen Zweck errrfcht « "tT^ '
dafs nach den ersten Schwingnngen die eiasplatte von der Bagistrierromeuws.
IM) B8Seism.It. I, 1896, 160— 68. — «») Ebenda II, 1896, «79-93; 2 Figr
3 Diagr. — 104) Atti RlVen. Sc. L. A. (7) Vlll, 1896/97 (1897), 207-36.^
J»^ BSSeism. It. II, i89C, 41 — 61. — Ebenda I, 1895, 39-43-
BHSDS. S. Met. lt. (2) XVI, 1896, 69—71 ; 1 Fig.
3
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Seismometrip. 289
gtlmftt wird. — S. Areiditeono^ hat Uogwe Zeit hindoreh das gegen-
seitige Verhalten von zwei Normaltromometern, System B ertel li^^^), be-
obachtet, von denen der eine an der Wand des Oliservatoriums bofostiirt war, der
andere an einem isolierten Pfeiler. Beide folgen dem Witterungswccbsol eo eng,
dib EinflllMe endogener Nntnr verdeekt werden. Im Durebsebnitt wer die Be-
wegung des ersteren grölser als die des isolierten. Eine zeitliche Koinzidenz der
Schwingungen in einer nnd derselben Ebene war nicht ausgesprochen. Unter den
YorEügeD, welche die seismischen Niveaus allgemein den seismischen Pendel-
ippartten gegenüber beben» ftbrt 6. OrebloTits^) besonders den an, dafe
die Kigenbewegnng eine kürzere Zeit andauert. Die Reibung, welche bei den
PeLileln angebracht wird, um die nachträ^^lichen Schwingungen zu verhüten, be-
einträchtigt die Empfindlichkeit des Instruments und verhindert sogar das Wieder-
eieiebnen der Vertikalen, wSbrend bei den NWeens die WaeserflSehe die toU-
konnene Horizontalitat unabhängig von der Ileibung der Sehwimner wieder
einniramt. — G. G i o vanno z zi erinnert an den Mikroseismographen Cecchi,
der noch der Yerbesseruug fähig wäre. — Das von G. Guzzanti^^^) erfundene
Uikroseisnoekop reagiert auf borisontale wie vertikale Bewegung nnd beaitat
grofse Empfindlichkeit. Der Apparat funktionierte sehr gnt zum ersten Male bei
dem griechischen Erdbeben 1894, so dafs G. Guzzanti*®) ihn den Soisraometro-
grapben gleichstellt. — G. Mugna^^*) hat ein Seismoskop hergestellt, welches
derch elektrisebe Begietriernng niebt blols die Biehtung des Stofsee angibt, sondern
anch erkennen lafst, ob der Stöfs in der Uorizontalebene, oder unter einem Winkel
zu derselben, oder endlich vertikal erfolgt ist. Das von G. Mugna^os) gleichfalls
angegebene Seismomikrotelephon soll den Verlauf eines Erdbebens vom An-
fug bis Bum Ende verfolgen laseen können. — M. Baratta*!") TerSffentlieht die
authentische Besebreibnng des Seiamoskops Caralli aus dem Jahre 1784. Aue
derselben geht hervor, dafs der Apparat mit dem von De IIuute-Feuille im
Jahre 1703 erfundenen identisch ist, obwohl Cavalii Ton der Er&ndung des
fnuSibeben Abb^ keine Kenntnis gebebt beben kann. Ad. Oaneani>iV) bat
an seinem photographischen P h o t o c h r 0 n o g r a p h e n einige Verbesserungen an-
gebracht, welche ein deutlicheros Bild des Chronometers liefern und ein leichteres
Funktionieren des ganzen Apparats ermöglichen. — Der seismische Apparat
TkiTenetVS) goi| j^j^ borisontalen Bodenbewegnngen Teneichnen. — Der
Seismograpb ^Angot'* ist durch die von W. KilianSoe) angebrachten Verändc-
ningen zu einem sehr empfindlichen Apparat geworden, der an seinem Standort
Orenoble unter anderm das Laibacher Erdbeben verzeichnete — AI. v. K.a-
leesinaskj^ii) ^ Lepaiussehen Apparat so verbessert, dab er als Seismo-
Aep fingiert.
8choD6 ReBttltate ▼ersprioht das geodynamiache Observatorium
Vatilcatk za liefern, welcbea noch von Fr. Denza^^^ in der
Torre Leonba eingerichtet worden ist.
Die Apparate der seismischen Abteilung beschreibt Q. Lais^W). Unter den-
selben befindet sich aufser dem oben erwähnten Reismischen Pendelprotographen
•neb der von T. ßertelliai*) Terbesserto Troraometer, welcher nunmehr auch
«• Beobacbtang von Verlikalbewegungen gestattet.
IMe EiinrichtuDg einer neuen Erdbebenetation in Pavia durch
BSSeism. It. II, 1896, 271—78. — BMens. S. Met. It. (2) XIII,
Ii« ' ~ I'- S. — 201) BSSeism. lt. 1, 1895,
MfifT.*** — Ebenda S. 131—36; 2 Eig. Vgl Cosroos 1896, S. 331. —
BMens. 8. Met. It. («) XIV, 1894, 117—120. — »*) BSSeism. It. I, 1895,
33-38; 1 Fig. _ 205) Ebenda 11, 1896, 294—98. — 206) Atti ST08C. So.
m. X, 1895—97, Pro -Vb. 191—93. — 207) BSSeism. It. I, 1895, 73—77. —
Tfi ^' Sc. XXV, 1896 (1897), CR 238 u. 239; l Jj'ig. — ^) Trav.
i-GeolFScGreneble II, 1898/94 (1894), 103-8; 1 Tef. — »«) CR OXX, 1896,
Jj 394, 1436—38. — 211) XXll, 1892, 415—18. — 212) Pubbl. Sp. Vat.
iuVii*^^' l'*6-.'58. — 218) Atti Ac. Pont. NUncei XUX, 1896, 67—79.—
Bbenda S. 135-42.
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290
Dr. E. Rudolph, Die Fortschritte der Geophysik der Erdrinde.
B. Oddone«l5)^ welche £ör die Lombardei den Mittelpunkt der
Beismometrisehen BeobaobtoDgen abgeben soll, gibt M. S. de RoBsiSiß)
Yeranlassang, die Orundeätze darzol^eoi welche in einem mlchen
Falle erfällt sein mfiasen. Den schon erwähnten YonchlSgoiSn) jg,
Errichtung eines internationalen Systems von ErdbebeoBtationen
schliefst sich J. M i 1 n e 218) an, indem er seinerseits die Kotwendig*
keit betont, ein solches Instrument zu w&hlen, welches den Ein-
flüssen des Temperaturwechaels und der LuftdruckasohwaokuDgen
gegeniihcr möglichst unempfindlich ist. Daneben kommt es darauf
an, die Stationen mit Apparaten auszustatten, welche den gleichen
Grad der Empfindlichkeit besitzen, um direkt vergleichbare Auf-
zeichnungen zu bekommen 210). Den Opportunitätsstandpunkt, auf
welchen man sich bei der Verteilung der Stationen gestellt hat,
teilt G. G rablovi tz 2^0', nicht; er schlägt im Gegenteil einen gröfsten
Kreis vor, welcher sich den grofsen Bruchlioien und Vulkanreihen
der Erde möglichst eng anschliefst.
2. Seismische Elemente. Die Horizontalpendelbeobach.
tungen haben uns mit drei Arten kurzer unperiodischor Bewegungen
der Lotlinie bekannt gemacht, welche E. v. Rebeur22l) oach dem
Vorgänge von J. Milne 222) als iiiikroseismische Bewegungen, ßril-
palsationen und Erdbebenstörungen bezeichuet. S. Kortazzi--^)
unterscheidet neben den seismischen Störungen noch Abweichungen
von kurzer Periodoi die aber ebenfalls seismischer Natur sein Bollen.
Das Pendel befindet sich, obwohl nicht erregt, in fortwährender
Unruhe, indem es für mehrere Stunden bald nach der einen, bald
nach der andern Richtung abgelenkt wird.
A. Mi kroseismische Bewegungen. Während im einzelnen
nach E. v. R e b e u r eine deutliche Besiehnng zwischen Wind nnd
mikroseismischer Bewegung erkennbar ist, stellt sich letztere, wenn
man die Monats- und Jahresdurchschnitte allein betraohtety als eine
ganz unabhängige Erscheinung dar.
Dieses Verhalten erklärt v. Rebeur durch die Annahme, dafs die mikro«
seismische Bewegung verschiedenen Ursachen ihre Entstehung verdankt, ustef
denen der Wind zwar am stSrksten wirkt, aber ««gleich such den Chirakt« «Mf
zufälligen Erscheinung trägt. R. Ehlert^a*) hat dagegen die Beziehungen W
Windstärke bis zur Evidenz dargethan, so dafs man den Wind &ls die alleinige
ümohe ansusehen hat. Diesen Standpunkt nimmt jetzt auch J. Milne225) im
grofsen und ganzen eis, doch macht er auch noch aitf andere Besiehnngea anfmerksam,
welche das Phänomen komplizierter erscheinen lassen, als man meinen möcbte.
Auffallend ist zunächst, dafs das Auftreten der mikroseismischen Bewegung m
gewisser Besiehung zur täglichen Periode der Horizontalpendelbewegung stAt
gast immer erscheint dieselbe gegen 6 oder 9h a. m., wenn das Pendel
?J5 BlLomb. Sc. L. Kend. (2) XXVI, 1893, 752—60. — ^lO) Atti AcPont
7h .J"' 187-94. - 217; BeitrGeoph. II, 189Ö, 773-82. PK IW»
- Nat. UV, 1896, 234 nnd 285. ~ Ebenda LI, 1894 9o,
548 u. 5 4 9.— 220) BSSeisra. lt. II, 1896, 222-28. — 221) BeitrGeoph. H, 1895,
3Ö4— 535; 1 Taf. PM 1897, Lß 38*. — 222) jjat. Llll, 1895/96, 180-82.
T?' Brit. Assoc. 1894, 155—58, u. Nachr. K. Buss. Astr. Ges. 1894/95 (18»5»
cV 71 ^ Horizontaliiendelbeobaehtangen im Meridian an Strafsburg 1. 1^-
D^ss Strafsbnrg. BeitrGeoph. III, 1896, 130-215; 26 Fig. PM 1897, LB 38. -
; Äep. Bnt. Assoc. 1895, 88—111. 126—47. GJ YU, 1896, 229— 5ö.
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Seismische Elemente.
291
4Mtwirte geriehtete Eiknrsioo ToUeodot htt und dl« entgegengeMtsto Bewegung
anSagt. Selbst weDn ein mikrofeUmischer Stum über zwei Tage sich erstreckt,
«rscheint ein Maximum der Bewegung um diese Zeit. Die Erscheinung ist ferner
umgeprägter im Anfiing eines raschen Wechsels im atmofiphiirischeu Druck. Diese
Beobachtiug hat anch W. L. Dallas^^) gemaeht.
Am merkwIiTdigBteD ist jedenfalls die Thatsaehe, daTs Hilne mit
tonen Instrumenten weder die mikrofleismische Bewegung noch die
ügliehe Periode der Pendelbewegung entdecken konnte, wenn das
Instrument auf festem Gestein aufgestellt war.
Es steht diese Beobachtung in direkten Gegensatz zu derjenigen, welche in
dieser Hinsicht italienischo Seismologon gemacht haben. Nach A. Ricc«"t227j
oebmea an der Erzeugung der roikroseismischen Bewegungen auch endogene Kräfte
dtr Erde, Erdbeben nnd Tulkanische Vorgänge, teil. T. Berte IliSSB) fiuirt Bet-
spiele dafür an, dafs den Bmptionen des Ätna und dvn damit verbundenen Erd-
beben auffallende Bewegungen des Tromometers vorausgehen. Besonders deutlich
waren diese Beziehungen bei dem Aasbruch des Ätna vom Mai and Juni 1886, wie
S. Arcidiacono'*') in seiner Obersicht der geodynamischtn Pklnomene, welche
Tor, während und nach der Eruption aaftraten, klar vor Augen führt. Xur
C. Melzi230) niacht eine Ausnahme, indem or den barometrischen Gradienten als
den wichtigsten Faktor fiir die mikroseismische Bewegung ansieht.
B. ErdpuUationen. Zwischen mikroseismischen Bewegungen
und Erdpulsationen macht J. Milne'^^^) keinen genetischen Unter-
fichied. Die ersteren sollen nicht in elastischen Schwingungen be-
stehen, sondern den Charakter von wellenförmigen Ondulationen
haben. Dagegen halten E. v. Rebeur232j und R, Ehler 1-^3)
ihn mit aller Entschiedenheit aufrecht.
Die Erklärung der Erscheinung ist mit grofscu Schwierigkeiten verknüpft.
Enterer begnügt eieh damit, der Behanptnng von Mitne entgegenintreten, naeh
welcher das Auftreten von Erdpulsationen im allgemeinen an das Vorhandensein
steiler barometrischer Gradienten gebunden ist; letzterer meint, daÜB kosmische
Unteben im Spiele seien.
C. E r d b eb e n s tö r u n g e n. In der Form der Aufzeichnungen
entfernter Erdbeben unterscheidet E. v. Rebeur'-^^^) drei Phasen.
Die ersten Wellen erzeugen den der Hauptphase vorausgehenden Teil
^StSrungen und vermögen das Pendel schon in starke Schwingungen
SQ BGtien, die Maximalphase beginnt meist mit einem raschen An-
wachsen der Amplitude, den Schlafe bilden naohtriigliohe Bewegungen,
wdohe fast bei keiner gröleeren Störung fehlen.
Nseh 0. Vieentini^ hingt der Charakter des wom Mikroseismographen
^hefertcn Diaf^ramms von der Intensität dos Erdbebens und der Entfernung des
Beobachtungsortes vom Epizfintrum ab Bei schwachen lokalen Erdbeben bestehen
«nten Bewegungen aus raschen Vibrationen, die sich Uber kleine Ossillatioiien
^"n längerer Periode legen und erkennen lassen, dafs sie nm einen Nullpunkt
erfolgen, der sich stetig verändert, d. h. der Boden erfährt eine Neigunf^r Je
weiter entfernt das Epizentrum liegt, desto länger ist die erste Phase der Be-
^J*SUlg} ist der Stöfs im Epizentrum heftig gewesen, so kann die erete Phase
«Bi Hinnte dansrn, nnd es folgt auf dieses erste Stadinm der Bodenneigaag die
Nat.LlII, 1895/96, 390. — 227) Mem. S.Spettr. It. XXII, 1893, 186—88. —
) BMens. S. Met. lt. (2) XU, 1892, 194—96. — 22") Atti Ac. Qioenia Sc.Nat. (4)
™ 189S, VI. Mem. XXI. 49 S. — «0) Atti Ao. Pont. NL. XLVII, 96—100. —
) S. Acm. Nr. 2 2 5. — 232) BeitrGeoph. II, 1895, 382—406. — 233) Ebenda III,
1896, 197 - 201. — 234) Ebenda II, 1805, 406—35. — 2^5) BSSeisra. lt. II, 1896,
^«-«4. Atti Mein. RAc. ScLA Padova (NS) Xll, 1895/96 (1896), 89—97.
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892 Dr. E. Bndolph, Die Fortschritte der Geopliyeik der Erdrinde.
»weite Phaee der grolsen PendeloB«l!»tionen , welche verschiedene Maxima an-
Dehmen. Die dritte Phase ist durch kletDe nnregelmSfefge OslilUtionfii charak.
terisiert. Durch die beiden l. tzton Phason hindurch erfolgen die Pendelsehwtajswii«
um einen stetig sich ändernden Nullpunkt des Tendels herum, als w^nn pHch-
seitlg lange, langsame Wellen mit einer Periode von 20« sich im Boden fort-
pfflansten. — G Lewitzky«») uotereeheidet drei Arten Ton Brdbebenetöruug.n
•olche, welche durch einen einzigen Stofa entstehen, mehrfach zusammeDssairte
btorungen und unsymmetrische Störungen. Letztere setzen sich viellrioht aus
karzperioitiMriieQ Oszillationen de» Pendels und schwachen SchwiogunKea deMelben
aueammeo.
Leider ist es bisher noch nicht in allen Fällen möglich gewesen,
die vom Pendel yerzeichneteo Störungen auf ein bestimmtes Erd-
bebea zurfiokzuföhren ; einen schönen Anfang in dieser IlichtuDg hat
E. Bebear^37^ gemacht.
R. Bhlert«»), welcher v. Rebenre Beobaehtuogen fortfUhrt, bescbrioM; tiA
m seinem vom 28. Marz bis 1. Dezember 1895 reichenden Verzeichnis auf gani
knappe Angaben über Charakter. Gröfse und Zeitdauer der Störun^ien. In Churkn^r
f.^* 1- f^'**''^^'*^ Störungen in grofser Anzahl beobachtet: aein sehr
ausfuhrliches Verzeichnis reicht vom 4. August 1898 bis 9. Oktober 1994. Dh
y?*". ^{''''■^^^^'^'""{-''■ai'ben in Siena vermerkten Erdbebenstörungen teilt G. Vicen-
tini-H) mit; die Fortsetzung der Beobachtungen in Siena hat M Cinelli«")
flbemommen, wShrend G. Vicen tini^Ma) gelber mit dem verbesserten Apparat in
Padua beobachtet. J. MilneMS) hat noch keine znsammenbSngeDde Bsihs m
IJeobachtungen anstellen können; sein Verzeichnis umfafst einige aus dem Jahre
1893 in Karaakura und die Zeit von Oktober 1894 bis Februar 1895 in Tokin, Da»
M8ndische Erdbeben vom 26./27. August 1896 ist durch das Bifilarpendel in
Edinburgh vermerkt, wieTh. Heath«*«) mitteilt, ebenso nach Th. Monrssw««)
• vom Magnetogrnphcn des Obspr\ ati^riums Parc Saint-Maur, nach Ch, Ch re eZ«"]
von demjenigen des Kew-Observatoriums, nach G. Gerland247) vom ünrizortal-
pmidd in Strafsburg. Die auffallende Störung vom 3. Juni 1893 hat weder
Qh. DaTiaon»8) noch B. t. Bebeur»») „it einem Erdbeben in Besiebrag
setzen können: ebensowenig ist es Th. HeathSßO) für diejenige vom 9. Juni
1895 gelungen. lJa?c-on konnte Ch. DaTieonS^^) diejenigen Tom Aprü 18M .
auf ihren Ursprung zurückführen. P
D.Fortpflanzungsgeschwindigkeit. Die Ermittelung
der Fortpflanzungsgeschwindigkeit ist mit Schwierigkeiten verknüpft,
da bei dem verschiedenen Grade der Emptindlichkeit der seismischen
Apparate je nach dem System und der Art der Aufstellung es sich
nicht immer entscheiden IdSst, welcher Phaae der Bewegung die vom
Apparat verzeichnete Stürmig entspricht. Jü
Agamennone ist bei allen seinen auf diesen Punkt bezüglichen Arbeiten vob
der A oraussetzung auegegangen, dafs die Oberflicbengeeehwindigkeit konatant ist;
, J* » hingegen zu dem Resultat gekommen, dafs dieselbe reit warh-
eender Entfernung vom Epizentrum zunimmt, und sah hierin eine Bestätigung der
m A. 8chmidt»tii) aufgestellten Theorie über die Fortpflanzung der Brf-
237> ' IW«- SA. 69 S.. 4 Taf. PM 1897, LB 88«.-
239 ^''^'■^^«I'b- 1896, 436-535; 1 Taf. — 238) Ebenda III, 1896. 201-9 -
V^Ja ^^6- — ^) Atti RAc. Pisiocr. Siena (4) V, 1894. US., 1
04 ? ^?J': * Taf. Ebenda. 14 8., 1 Taf. - Ebenda (4) V, 18W.
i;«no 7«of ^a^^'^^'""-'^'*- N«t. Padoia VI, 1896, «7-29. - ^ Bei,»*
Assoc 1895, 0i_9H. 147-49. 179-82. — «*) Nat, LV, 1896/97, 4. Vgl.
5 f^R ! Ji^' ^^'«^^^^ S. 4. - 246) Ebenda S. 1 78. - 247) Ebesda
ivtr p t n "~ ^ I'I' 1894/95. 208. - 2«) Ebenda S. 208-11;
Br L ^«ol 472-.79. -i «0) Nat. LH. 1895, M3. J^P-
iJr. ASS 1894. U5-54. - Siehe C h. Daiison. Nat LIl,' 1899. «81-33.
1'^
i
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Seismicehe Elenente, 398
.bebenweilen. Die YeraulassuDg dazu, dafs G. Agameunone^^) die Diakuasion
fiber diese Fn^ vfoder erSChet fatt, frt eine Mitteilung dee Beriebteratatters
£. Rudolph^ Aber die Erdbeben von Zante im Jahre 1893 gewesen. Die
Absicht des letzleren ging dahin, den entgegengesetzten Standpunkt und die yer-
sebiedene Auffassung beider forscher graphisch anschaulich vor Augen zu führen.
Freilieb ist der Berichteratatter der Aaeielit, dafs die t. Rebearsche Behauptung
besser begrändet ist, aber nicht, wie AftnenDone meint, dafa die Frage aehon
endgüUie; entschieden sei. G. A gam en n on e25t) präzisiert seine Ansicht nun-
mehr dahin, dafs die Fortpüanzungsgeschwindigkeit innerhalb eines Radius tou
1000— SOOO km Tom Episentrum konstant ist, nur für grofaere Entfernungen gibt
er die MSgUehkeit an, dafs dieaelbe mehr oder minder schwanke. Hieran wird
Agamennone nicht blofs durch die theoretische Betrachtung geführt, welche er
mit F Bonetti^) über diese Frage anstellt, sondern er Endet seine Auffassung
auch durch die jüngsten Erdbeben bestätigt, für welche derselbe die Fortpflanzunga-
gMohwindigkeit bereehnet Zn dieaen gehSren die Erdbeben toa Pamnijthia<B^ in
Epims vom 13. /14. Mai 1896 und dasjenige ron Araed^) in Kleinasien am 16. April
4896. Agamennone verweist ferner auf F. Omori^sS)^ welcher für 4 japanische
Brdbeben die Rechnung ausfährt und als Mittel einen Wert von 2,04 km findet.
Ad. Caocani>B>) bringt die Zunehme der aeheinberen Oberfllehengeeehwindigkeit
der Wellenbewegung mit der verschiedenen Art der Wellen in Verbindung. Den
Unterschied zwischen longitudinalen und transversalen seismischen Wellen hält
M anfrecht und belegt seine Behauptung durch neue Daten. Ja, den drei Phasen
dir aaismischen Wellan entapneheBd mSohte Ga&eani noeh eine dritte Wellenart
annebmen. Dieselbe soll eine Maxiroalperiode von 30^ haben und eine Fort-
pflaozungsgeschwindigkeit, deren GrBfse zwischen derjenigen der ersten und zweiten
Wsllaoart liegt, so dafs sie auf einer gegebenen Station als zweite in der zeitlichen
Bahenfelge auftritt. Aneh G. OrebloTitB»») nntereeheidet auf Grund einer
erneuten Berechnung der Fortpflanzungsgeschwindigkeit des japanischen Erdbebens
Tom 22. März 1894 raschere longitudinale und langsamere transversale Schwingungen.
Vialleieht hat £. 0 d d o n e 26i) recht, wenn er die verschiedene Auffassung der
fMpflanaungsgeaehwindigkeit auf die eigentümliche Art der Eegietrierung der
modernen seismischen Apparate zurückführt. Die Beobachtungen zeigen nämlich,
d»l8 die Dauer der Erschütterung mit der Entfernung des Epizentrums vom Be-
ebaehtuDgsort zunimmt. Die verschiedenen Maxima der Diagramme erklären zum
Teil wenigatena die Tereehiedenen Zeitdaten und damit auch die von einander
abweichenden Werte der Portpflanzungsgeschwindigkeit. Zur Illustration dessen
•eiaufdie Berechnung hingewiesen, welche Ch. D a viso n^ö^j und E. v. Rebeur263)
Äb« daa argentinische Erdbeben vom 27. Oktober 1894 angestellt haben ; letzterer 2'^)
«Btanochte auch daa grofae japanieehe Erdbeben rem 8S. Mira 1894 und das
teneBolanische vom 28. April 1894. Viel geringere Werte erhält M. Baratta^ßS)
ftr das lorabardiscbe Erdbeben vom 27. November 1894. Für das Veroneser
Adbaben vom 9. Februar 1894 erhält Baratta 206) sehr verschiedene Werte, je
iHhdem die Zeitangabe tou nerena anegeeehloBaen wird oder nicht.
In dankenswerter Weise bat J. Müne^ die Besnltate aller
Arbeiten SQsammenge&iBty welche die Geschwindigkeit behandeln,
mit der sioh Wellen und Schwingungen durch festes Gestein und
<iie Erde sowie an der Oberfläche derselben fortpflanzen. Dabei
und sowohl die Icünstiich erzengten Ersohiitterungen wie die seismo-
252) BSSeism. It. II, 1896, 203 — 21. — 253) PM 1896, 121—23. —
^) BSSeiam.lt. II, 1896. 161—70. — 2W5) aRAc. Line. (5) 1895. Kend. Cl. Sc. Fia.
«t.Nat. IV, 1, 38-45. 6Ü— 68. — 2ß6; BSSeism. it. 11, 1896, 5—14. — 257) Ebenda
^233-50 ^ 968) Ebenda 1, 1896, 59—60. — ») Ebenda II, 1896, 125-39 —
ARAc. L. (5) 1895. Rend. Cl. Sc. Fia. Hat Nat. IV, 1, 376-82. — 261) Ebenda
ö. 425-30. ^ 262) LI, 1894/95, 462. — 263) Ebenda LH, 1895, 55. Beitr.
^eoph-II, 1895, 524-28. — ») PM 1895, 13—21. 39-42 j 1 Fig. — 265) Atti
öroBc. ScNat. Pre.-Vb. X, 1896, 41—55. — Ebenda 1895, IX, 80. —
i Äep. Brit Aiaoe. 1895, 158—79.
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294 Dr. B. Bodolpb, Dia Fortiehritte der eaopbyiik d«r Bnlrind«.
metrischen Beobachtungen und aUe iheoretisohen Abhandlanm
berücksichtigt, ^
Milne kommt zu dem Sclilufs, dafs bei einem Erdbeben mindestens drei Art»
von »«'^ep^Kf erzeugt werden, von denen jede eine besondere Fortpflanzting«.
geschwindigkeit betitst Von dem Hypozentrum gehen zunächst rein eUstisde
AVellen aus welche auf geradUaigttdi oder karrenfSrailgeni Wege die BrdobeiilM»
erreichen und deren Fortpflanzungsgeschwindigkeit auf diesem Wege Veränderuneen
unterliegen mag ; ferner quaei-elastische Schwingungen, die durch körperliche Df-
ronnatioiieii in der «piientralen Flache heryorgerufen werden: drittens lange WeUea.
die sich an der BrdoberllSehe unter der Wirkung der BlaetiritXt und Sdnrn
ausbreiten.
E. SeiBmische Welle. In einer gewiBsen einBeitigen Av^
ÄMning hatte E. v. BebeurMB) Pendelaoeachläge ala Folge
▼on entsprechenden Neigungsändernngen der Drebachae des Bori-
zontalpendels aufgefafst So nahm er in einem Falle eine THam
und Senkung des Bodens, also eine Wellenhöhe Ton 19,4 an an.
Auch Ch. Davi8on269) bestimmt die Höhe der Erdbebenwelle,
welche am 27. April 1894 am Darwinschen Bifilarpendel verzeichnet
ward, zu 0,5 inch. Dieser Deutung der HorizontalpendelaaBBeUäge
tritt A. Schmidt 270) mit dem Hinweis darauf entgegen, dab auch
Beschleunigungen in der Horizontalen, wenn sie senkrecht zur
Richtung des Pendelarraes erfolgen, denselben um einen Winkel
ablenken müssen, welcher von der Neigung der Drehachse gegeo
die Vertikale abhängig ist.
Das Versagen des Horizontalpendela, welches in Strafsburg bei dem Erdball«
vom 22 Januar 1896 konstatiert werden konnte und auch von J. Milne«)
mehrfach bemerkt worden ist. rtthrt naeh Sehmidt daher, daleeiehdie SchwinguDgen
und die Honzontalbeschleunigungen gegenseitig aufheben. Auch J. Liznar^«)
QOersieht in seiner Arbeit über die Wirkung der Erdbeben auf magnetische
Vanationsapparate den SinfluTe der Bodenbeschleunigung f auf die BeschleuniguDgg
der Sch;vere. In diesem Falle steht f nicht senkreeht au g, sondern ist vertikal.
l>ie den Magnetoraeter beeinflussende Schwerobeschleunigung hat nach Schmidt
den Betrag g + f, je nachdem der Boden nach oben oder nach unten beschleanigt
A^-^i^^ ^ Lianar konstant gleich g ist. Die Störungen des rJsmu-
und bifilarmagnotometers leitet L i a n a r deswegen aus horiaonialen Bodenbewegungeii
w ~ beiden HauptprÖfsen. welche die zerstörende Kraft eines Erdbebens
Oedingen sind die Amplitude, welche die Intensität bestimmt, und die Periode,
welche die Qeeehwind.gkoit der Bewegung angibt. Beide GröIiMn Jsis« «W»
nicüt unmittelbar ermitteln. Kennt man aber den Wert der Maxiaialbeechleuidiii»»
so kann man die Periode berechnen, wenn die Amplitude gegeben ist. und um-
gekehrt die Amplitude aus der Periode. Zum ersten Mal hat F. Omori-'^)
oeim Hino-Owari-Erdbeben rom 21. Oktober 1891 die Maximalbeschlenniguaj
5?f«?^^ oL?®^^"^*° angerichteten BeechSdiguigen ermittelt Für Ntgoya wtf
dieselbe 2600 in der Sekunde, die Periode betong 1.J Sekunde. War die Be-
weguag eine eln&che harmonleehe, so ist die Uaximalbeeeklennigung A«=-^r-
t^r?^^l5"*^*' ^—^0PP«lt« Periode, jt— 3,14. Daraus ergibt sieb die p8to
n ?w l '''^""^ Bodens, d. h. die doppelte Amplitude (2«) zu 200initu
uie Wirkungen entfernter Erdbeben auf die Magnetnadel soU nach P. M. ösn-
III isL 1 22*- — ^ MII, 1895/96, 548. - I^eitrGeoph.
272) ^;rx\ ' .P^ 38^ - 271) Eep. Brit. Assoc. 1895, 91-93. -
' * 261-67; 3 Fig. - »TJ^ BSSeiam. lt. Ü, m«,
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Seitmologie.
S95
baldi^'*) TOD einer elektromagnetischen Welle herrühren. Die Ausfdhrunffen sind
leider nicht diskutierbar, da kein Beobacbtungsmateriai zur Stütze der Bebaup-
toDg roitgeteUt wird.
h Emätmhmmgen, Bei der aUgemeinen DiBkosrion des um-
fusenden Beobachtungsmaterials über die Nachbeben bei den drei
grofBeo Brdbeben von Eamamoio 1889» Hino«Owari 1891 und
Kagoehima 1893, deren Ergebnis Oh. Davison^^^) Iturz mitteilt,
hatte F. Omori^'^^) eine deutlich ausgesprochene tägliche und
jährliche Periode gefunden. Dieser Umstand vernnlafste Omori,
das für Tokyo und Japan überhaupt gesammelte statistische Erd-
bebeomaterial auf eine solche Periodizität hin zu untersuchen 2*^'^).
Die tägliche Periode der Erdbeben ergibt gerade so wie die der Nachbeben drei
deutliche Maxima und Minima. Die Tageszeiten, in denen dieselben auftreten,
ibd ftr Ttraehiedenft Gebiete Tertebieden. Wenn man daher Brdbebenberiehte
aas mehreren von einander entfernt liegenden seismischen Gebieten zusammennimmt,
80 ist es möglich, dafs die Perioden nicht hervortreten. Ob die Zahl der Erdbeben
bei Nacht gröfser ist als bei Tage, bleibt unentsciüeden. Für die jährliche Periode
fidlen die Ifaximt und Mtnima der Naelibebett in Knmatooto fast genau auf dis-
Belben Monate wie die Maxiraa und Miniraa für Japan überhaupt. Die Periodizität
spielt nach Omori in der Frpquenz der Erdbeben eine sehr wichtige Rolle. Aus
den Nachbeben des grofsen japanischen Erdbebens vom NoTember 1854 auf der
IiiMl Slnkoltn berechnet Omori 378) ei^e Erdbebenfreqneni Ton 6~6 im Jahre.
Ii beruht seiner Ansicht nach nicht auf Zufall, wenn thatalchlieh die Frequenz
im Jahresmittel für dieses Gebiet 4—5 beträgt. Cb. Davison^TS) verbindet mit
dem statistischen Material für Japan dasjenige für die Philippinen und Italien und
veadet auf dieses die Methode der hamonischen Analyse an. Da die abeoluta
Erdbobenhäufigkeit in verschiedenen Gebiettn sehr yeränderlich ist, so wird die
mittlere stündliche Zahl der Stöfse in jedem einzelnen Fall als Einheit angenommen,
80 dafs die Resultate direkt vergleichbar sind. Die Realität der täglichen
SdiwulLiug der Erdbebenhäufigkeit erscheint dadarch bewiesen, dafs in der Epoehe
(ausgedrfiekt in M.O.Z.) der vier ersten harmonisehen Komponenten (24, 12, 8,
6 Stunden) für das ganze Jahr in Tokyo und Manila, und für das Winter- und
Sommerhalbjahr in Tokyo leidliche Übereinstimmung herrscht. Bei gewöhnlichen
jMbeben ist in fast allen Fällen eine tägliche Periode deutlich erkennbar, ebenso
OK Periode vorbanden , wenn sie auch weniger ausgesprochen ist.
Obgleich das Material für einen allgemeinen Schlufs nicht ausreicht, so scheint
doch ein Vergleich der Resultate für Tokyo und Rocca di Papa zu ergeben, dafs
«w MhwSefaeren Störungen an letzterem Punkte einer deutlicheren täglichen Periode
Mterliegen. Bei den Nachbeben ist die tägliche Periode scharf ausgesprochen.
Die Ursache der tätlichen Periode der Erdbobenhäufigkeit sieht Davison nicht
ÄitMilne ausschliefslich in dem Luftdruck oder der Windgeschwindigkeit, hält
M aber nicht Ar nnwahrscheinlich , dafs eine Kombination beider PhSnomene In
Betracht komme, in der Weise, dafs die tagliche Periode der gewöhnlichen Erd-
beben hauptsächlich von derjenigen der Windgeschwindigkeit herrührt und diejenige
«r Nachbeben von der täglichen Periode des Luftdrucks. Für Ligurien findet
E. Oddone«>) nnr eine tagliehe Periode angedeutet. Die angeblich gröfeere
Juiulgkttt in der Naeht ist ebensowenig wie ein Vorherrschen der Erdbeben im
BSSeism. It. I, 1895, 7—11. — «») Nat. Sc. VI, 1895, 868. 891—97. —
) JCoU. Sc. Imp. Un. Japan VII, 1894, 111—200; 16 Taf. — 277) Vgl. J. H ana,
ä,7jf-XU, 1895, 159 u. 160. — ^) BSSeism. lt. II, 1896, 152—55. —
Fhjl. Mag. (5) XLU, 1896, 2, 463—476. — PrÄSoc LIX, 1896, 1, 306— 6.
,11.*^- 8«idl, M.d, Museal-Y. Krain 1895. Bef. ron S.6tlnther, N»t. Bdach.
«86, ui ^ 152^ _ «0) BSSrism. It H, 1896. 140—51.
296
Dr. B. Bndolph, Die Fortidiritto der Geophydk dar Bidiinde.
m oJnVl ^^' ^' 577-79. BMens. Obs. Met. C. 1895, 101-10?.--
S-^ih. w^^' ^' 1183-86. BMens. Obs. Met. C. 1895, 97-101 -
ms nia J^l^^"^^ ^ö^ö' 113-33. - 28*) Ebenda iXXlU. 33-61; iK--
VI ?892/9l ^l^' n^f * T*^" 13 Fig. - ») Ms«. 7 Bi»T. 80AA
288; pf v^!' f 59 60 ; 1 K. - 287) OB OXXI, 1895, 2, 434 u. 435.
flMM 1®^^ Nr. 10, 52-77. - 28») äIRAc. Äg. XH- l^^*
G ?t \f^?!* T. """^ Nat. 1894. Prc.-Vb. X, 135 u. 136. - 29i) B.r.
293/ F^fl.^^l^' 46; 8 Pfg. — 292) Ebenda I, 1894,
2« BSgLi'u '^I^^*' ^^2-1^5 24-31. Vgl. Anm. Nr. m -
1895 l7iÜit ^^"'J^^*' 19-22. - «6) EI. Lomb. Sc L. Eend. (2) XXVIII.
Herbst erkennbar. F. de Montessue de Ballorc28i) „acht lUo lehr
Wtgtia Vertttcb, nach historischen und seismologischen Nachrichten sowie nact
Unter Seismizität dnes Gebiet« ventebt P. deMootesBii
de Ballore'äSä) die Häufigkeit einer beBtimmten ErdbebeomteiMitü
Durch statistische UntersacbuDgen über das Auftreten von Eidbeb«
will derselbe einer Reihe von Gesetzmafeigkeiten über das VerhBltois
der Erdbeben zum Bodenrelief auf die Spur gekommen sein, die sidi
teilweise von selber verstehen und längst bekannt sind 283). Die i
Aufstellung solcher allgemeinen Gesetze war aber erst mö^, nach- (
dem die Seismizität der einzelnen Länder ermittelt worden war. Vi«
für die andern erdbebenreichen Länder, so hat F. de MonteBSUi
de B allere 284) ^iese Arbeit jetzt auch für Italien, die Britiachen
Inseln nebst den Kolonien 285) und Mexiko 286) durchgeführt. '
A i>**,'i ^^^o^Tx**" Ermittelungen der japanischen SUtionen hat de MontessuB ;
d e B a 1 1 o r e 287) die mittlere Ord/ie der SehüUerßäche bereehnei Für Norwegen J
beschreibt H. Re u s eh 288) die Awdehnung der Schtitterfläche der bedeutenden
V V -f!* ^^^^^ ^^^^^^ veröffentlichten Karte der relativen Häufigkeit ond
aJlStwoito.^*' in Italien gibt T. Taramelii289) j^tat die erkläreadei
Um den seismiscbeo Zustand eines Gebietes kennen zu lernen,
wendet M. Baratta^^ eine rein topographische Methode an, indem
er fSr jeden Stols das Gebiet der st&rksten ErBobüttsruDg bM,
aus welchem aicb das seismisehe Zentrum bestimmen I&fiit
Auf diese Weise gelingt e« ihn, diejenigen Erdbeben sn identilUiswn, vdcie
gleichen Charakter an sich tragen, und die einzelnen Stofszentren zu lokalisieren,
ir*'* «M^** ^^^^^ Arbeit bisher ausgeführt für Calabria ultra 29i), CapitanaU^),
PavieMö)/^* ^«»»«na nad die Marken2M), sowie eDdiich den Apennin m
Auf Grund der bisher gebr&uohliohen Methoden die Tiefe eioei
Brd beben herdes auoh nur angenähert xu bestimmen, erklÄrt ö.
Maas2d6) für unm8glioh,hauptsäobUch wefl dasGesets der Geschwind«-
keitaabnahme der Erdbebenwellen mit der Tiefe unbekannt iei
Eine für die Seismologie intereesante Beobaehtung teüt F. Ber-
teil i 297) Manuskript yom Anfang des 17. Jtbf
nunderts mit.
Bei den schwachen Erdbebenstofsen im Anfang des Januars 1605 verriet die
„Jforretta genannte Thermalquelle eine aufsergewöhnliche Zunahme der Ten-
pwwnr und Wassermenge. AnffUlend ist an dieser auch sonst häufig ^— ^
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äeismologie.
297
Tbatsacbe nur der ümttand, dftfs dfe Veränderung schon naeh einigen ganz
lehwachen Stöben eintrat. Berteiii rauchte den Vorgang auf eine plötzliche und
Btarke Zunabmo dor Spannung der in dem unterirdischen Reservoir enthaltenen
Oase und Dämpfe zurückführen. Er denkt sich, dafs entweder zwischen einem
über dem Tbermalwaeser gelegenen Raum und einem tieferen und höher tempe-
rierten sich seitveilig infolge einer in dieser Höhlung stattfindenden Explosion eine
VerbindüDg herstellt oder dafs infolge einer unterirdischen Senkung in dem höher
gelegenen Raum allein eine plötzliche Verringerung in dem FassungSTermÖgen
Tielleicht durch teilweisen Verscblufs desselben eintritt.
Dem schon wiederholt ausgesprochenen Wunsche, durch Wieder-
holung der Präzisionsnivellements auf einzelnen Linien nachzuweisen,
ob Niveau Veränderungen und Lageverschiebungen von
PonktoD der BSrdoberfläcbe im Laufe der Zeit eingetreten sind^ ist zum
enteil Male Fr. Lehrl^) mit Beziehung auf die Agramer Erd-
bebenperiode Vom November 1880 bis 1884 ia einer aUen berechtigten
Aneprfichen entspreohenden Weise gerecht geworden. Ein über alle
Zweifel erhabenee Ergebnia konnte aber bei der Lage der Dinge
nicht erreicht werden.
A. We ix 1er 299) ist durch seine Untersuchungen Aber die Wirkungen des
Agramer Erdbebens auf die in und zunächst um Agrara gelegenen trigonometrischen
Punkte dazu geführt, die absolute Unyeränderlichkeit der trigonometrischen Fix-
pinkte irihrend langer Zeitrinme sowohl hinsiebtlieh der Lage wie der H5he la
benreifeln. Dagegen ist Ton J. J. A. Mull er 300) mit Sicherheit naohgewiesen,
dafs in der Residoritschaft Tapanoeli, Sumatra, infolge des Erdbebens vom 17. Mai
1892 eine Verschiebung einiger Triangulationspfeiler stattgefunden hat. Beim
Brdbeben vom SS. Härs 1 894 bildeten sich am Strande der Qarganischen Halbinsel
khiM trichterförmige Vertiefungen, die in Reihen angeordnet waren. C. Bassanl ^^^)
fShrte ihre Bildung auf unterirdische Hohlräume zurück, in ■welche der Sand nach
dem Binbruch der Decke stürzte. Die Arbeiten von F.deMontesaus de Bailore 302)
UdTk. Tnmbnll«»*) über die Wirkung der Erdbeben auf Gebäude sind rein
kompflatorieeb.
Cb. V. Zenger^) setzt seine BemUbungen fort, die Ab-
hingigkeit der seismischen Ersoheinangen von kosmischen Vorgängen
dtrzatbun.
G. BassaniSM) Beobaehtnng gemteht haben, dafs eich im Gebiete
rund um das Epizentrum stets ein eigenartiger nebeliger Zustand in der Atrao-
spliäre geltend macht ; trotzdem ist die Luft trocken und durchsichtig. In Zeiten
•Btuaisditr Ruhe ist von diesem Zuälunde keine Spur zu bemerken. Je nach der
i?"^^^ des Stofses und der Entfernung des Bpisentrmns Tom Beobachtungsort
soll dieser Zustand schon einen, ja sogar zwei Tage ror dem Eintreffen des Erd-
bebens bemerkbar sein, so dafs man, wenn man sich darauf Tersteht, Erdbeben
Vfltbaisagai kSnnte.
• A. Cancani305) diskutiert uoch einmal alle Fälle, in denen vom
Verhalten der Tiere bei Erdbeben die Kede ist, und folgert, dab
*») MMil.-geogr. Inst. XV, 1896, 47—118; 1 K. 1:200000. PM 1897,
LB 82\ - 299) Ebenda S. 119-202; 7 K. PM 1897, LB 82\ — ^) VhKAk.
'»«■1896, I.Sekt. lU, Nr. 2; 26 S., 1 K. 1:400000, 2 Taf. Vgl. PM 1895,
»7 « 98, u. Th. Delpart, Nat. LH, 1895, 1S9 n. 180; 2 Hg. — »i) BMena.
»•Met. lt. (2) XIV, 1894, 164-66; 2 Fig. — 3^2) BMens. Obs. Met. C. 1896,
37--44. - 302a) ^^^j^ jg95^ 763-73. — 303) CR CXX,
mV^V*' **0— 52. 1133-34. 1186—87. 1377. Ass. Franc. Av. Sc. XXIII, 1894,
— ao4, BMene. 8. Met. It («) XU, 1898, 119-24.
188-92; XIH, 1893, 4—8. 19-25. 36—40. 86-88. 98—104.
"6-21. 133—35. - 305) ijssism. lt. II, 1896, 66—74.
Gwgr. Jahrbuch XX, 20
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298
Dr. E. Rudolph, Die Fortschritte der Geophysik der Erdrinde.
die Tiere sehr häufig früher als die Menachen das HenmulMii im
Erdbeben verspüren , dafs sie dagegen selten den Stob donh ihr
Verhalten ankündigen , wenn sie noh in der epiientialen Fliobe
befinden.
Unter dem Titel „Seismographische Kleinigkeit" gibt G. Ger-
land^^ß) eine Berichtigung der in vielen seismologischen Werken
verbreiteten Abbildung des Jupitertempeis an der Nordseite des
pompejanischen Forums.
Die bisher unwidersprochen gebliebene Annahme, dais es sich hierbei um die
Darstellung eines EinitDrses beim Erdbeben Tom Jthre 68 n. Chr. handle, iit
nach der übereinstimmenden Aussage zweier hervorragenden Archäologen hUA;
es ist Tielmehr darin der ungeschickte Versuch einer perspektivischen DanteUoiii
wa eehen.
2. Zur Frage der submarinen Erdbeben hat der Bericht'
entatter E. Badolph^o^) dnen weiteren Beitrag geliefert, watdMr
die experimentelle Seite des aubmarinen aeiimiBohen PhiDooeDi
behandelt.
Naoh einer eingehenden Kritik Tim fiertellis Beobachtungen über die W^u^
kung submariner Explosionen werden an der Hand des ausführlichen Beriebti,
welchen Abbot über die zahlreichen Minensprengungen in Nordamerika erstattet
hat, die Safserlieh wtiiTBehmbaTeii WirknngeD nntenedeeher ExplMiensn dargelegt.
Zum besseren Verständnis der mit den submarinen Minensprengungen verknüpften
Vorgänge werden schliefslich das Wesen der Explosionen und die djfnami««keB
Wirkungen im Innern der Wassermasse erörtert.
3. M. Maury^^) sieht die Ursache der Erdbeben in der
explosiven Kraft grolser Mengen überhitzten Dampfes. Der Unto^
aohied swiachen Vulkanen nnd Brdbeben besteht demnaoh nnr dariii,
dals bei ersteren bereits ein Kanal Torhanden is^ der snr Erdo1w^
fläohe führt, während ein eoloher bei Erdbeben fehlt
Für J. L, LobleySOO) reicht die Annahme der Schrumpfung der Erde dorcli
Abkühlung für die Erklärung der seismischen Erscheinungen nicht aus; er wewt
darauf hin, dafs chemische Vorgänge an getrennten und isolierten Herden in bIhWK
Tiefe yielea besser erUireo kSnnteii. Die Ansieht von L. de Longrai re»^
nach welcher alle Erdbeben die Folge von oberflächlichen AbrutschuDgen wl
sollen, ist einfach nicht diskutierbar. Es ist zu bedauern, dafs di«"^^«-!^^'*.*!
aeheint, eine grtfibere Verbreitung gefunden hat»«). M. J. Berg eroi"^ »««
die Anschauungen von de Iiongraire zurück und stellt sich seinerseits ftw «*
Standpunkt ron de Lapparent. Im Anschlufs an die Arbeit von de I^PP""^'
behauptet ein ungenannter Verfasser ^^^)t dafs die Erschütterung der BrdobealM'J
bei Erdbeben eine instantane sei, die PortpflaBSUBgegeschwindigkeit *j* *JJ
unendliche. Die Ursache solcher Erschütterungen knum- nicht im InnomdefMJ«
liegen, sondern müsse eine äufaere sein ; welcher Art dieselbe ist, sollen wir «piW»
•ifahren. In sehr einfacher und klarer Form legt T. Berteiii«*) dw
Phänomen dar. Eine neue Klassifikation der Erdbeben schlägt Lancaster ;
vor; sie gründet sieh auf das Verhalten der Magnetometer den StSisen gegenaD«r.
») BeitrGeoph. III, 1896, 215 u. 216. — «W) Ebenda S. 873— »«i
8 Fig. _ 808) pr. and Tr. Nov. Scot. 1. Nat. Sc. VII, 1889/90 (1890),
^ ßep. Brit. Ass. 1894. Tr. 649 u. 650. - ^i") M6m. et CRTrav. S. des iDg^meun
Oir. de France 1894; 94 S. PM 1895, LB G29» u. 629»». — B^ens .
Met. Centr. 1895, 45 u.4e. 59 u. 60. 140 n. 141. — »») 8. Anm- f/;',,^^.,
1896, LB G30. — 313) BMens. Obs. Met. Centr. 1895, 150-58. - ' ,7
considerazioni sul terremoto. Florena 1896. 43 8. PM 1896, LB 42. -
ö. Met It (8) XYI, 1896, 186.
I ■
I •
r:
uiyiu. (Google
Seisnologie.
29»
Hl werden unterschieden: 1) vulkanische Erdbeben, die von chemischen Aktionen
berrfihren« Dieselben erzeugen elektromagnetische Ströme, welche Störungen der
Magnetudtl bedingen; 2} machiDitolw lEMVeben, welche t«f die Magnet(MBtter
kitee Wirkug aoifibeii.
i. Binseld arstellangen von bedeutenderen Erdbeben sind
wieder in solcher Anzahl und solchem ümfaoge erschieoeny dafs eine
AoBwahl getroffen werden moie. Nur die wichtigsten Abhand-
lungen können oingebender besprochen werden, bei allen anderen
mufs eine kurze Bemerkung genügen. loh fange die Übersicht» wie
billig, mit Italien an.
Die beiden grofsen Erdbeben, welche am 7. Juni und 21. August das Gebiet
▼en Terena hefmenehten, bringt A. Oeiran'i^ vit den gleichzeitigen anderen
•eismischen und vulkanischen Vorgängen Italiens in Verbindung. Da das erstere
nr Zeit einer barometrischen Depression erfolgte) während gleichseitig der Mond
in «ine neue Phase eintrat, so sollen die aefsmladien PhSnomene eine Folge hinerer
Ud änrserer Kräfte sein. Als eine Wiederholung dieses Erdbebens vom 7. Juni
rieht M. R ara tta'^'öa) dasjenif^e vom 9. Februar 1894 an. A. Goiran^i?^ und
F. Bettoni^^) beschreiben das Erdbeben vom 5. Januar 1892, welches an der
Sfididte des Gnrdaseca das 8eblet von Bresela und Verona enehfitterte. Da« Brd>
beben vom 27. November 1894 im Gebiet von Cremona und Brescia trug denselben
Charakter an sich wie dasjenige vom 12. Mai 1802, dessen Epizentrum bei Soncino
lag. tf. BarattaSl*) stellt alle Nachrichten über dassdbo nnd einige frOhere
derselben Region zusammen. Das schwache Erdbeben Tom 17. Oktober 1894 iin
Gebiete von Voghera, bemerkenswert durch die geringe Ausdehnung seiner
SchQtterfläche, gehört nach M. Baratta^) zu den sporadischen Stöfsen, welche
fast taglieh in irgend einem Teile der italienisehen Halbinsel auftreten. Zahlreiche
Erdatöfse leichterer Art in der zweiten Hälfte des August 1805 in der Umgebung
TOD Fiaerolo verzeichnet Q. Ugonino^^). Das Erdbeben vom 5. März 1894
IB) Sttdende des Seee Ton Lecco ist nach M. Baratta^^) em rein tektonisehes
md erfolgte auf einer der Bruchlinien, welche den Gebirgszug der Qrigna durch-
•rtscn. Nachtraglich mag hier noch auf eine Abhandlung von AI. Kalecsinsky^sS)
Cb«r das lignrische Erdbeben vom 23. Februar 1887 aufmerksam gemacht werden.
Dm grofse Florenttner Erdbeben Tom 18. Hai 1895 bat eine Reihe Ton Arbeiten
hervorgerufen. Eei dem fast vollständigen Mangel an seismoraetrischen Aufzeich-
nungen (nur Ö. Berte Iii 324) hat auf seinem Observatorium zu Varlongo bei
Rsnos mit einem einfachen Seismographen Ceccbi ein Diagramm, erhalten) Ist man
suf die alte Methode angewiesen , die seismischen Elemente aus den an Baulich-
keiten angestellten Beschädigungen abzuleiten. Dieser Aufgabe hat sich C.BassaniSSS)
QSteisogen. In einer hochinteressanten, fast möchte man sagen fesselnden Ab-
handlung whrd er derselben gereeht. Leider liegt sefaie Hittenung in diesem
Augenblick, wo der Bericht abgeschloesen wird, noch nicht vollständig vor, so
dalä oiue Beurteilung derselben auf den aichsten Bericht verschoben werden mnfs.
Mach einem Torl&ii^eii Bericht yon P. G. Giovannozai, P. E. Yinassa
aeRegny und V. Pimp in e 111326) war die erste vertikale Bewegung von einer
aorizontalen Komponente in der Richtung S — N begleitet, darauf folgte unmittelbar
Jjtt solche von OSO— W NW. Die Intensität erreichte in der Umgegend von
8W, S, 80 den Grad IX, in Florens selber den Grad VlIL Die
BMeQS.8. Uet. It. (2) XI, 1891, 168 u. 169, 178—80; Xli, 1892, 5-7.
86. 58—55. — W») Attl SToee. Se. Nat. IX, 1896, Pro.-7b. 886—80. —
*2**Men8. S. Met. It. (2) XII, 1892, 58—60. — 3i8) Ebenda S. 00-62. —
ASTosc. Sc. Nat. X, 1896, Prc.-Vb. 47—55. — 320) RiLomb. So. L. (2) 1896,
»id. XXVIII, 178-93. — ai) BMens. S. Met. lt. (2) XVI, 1896, 86 u. 27. —
^ BSSism. It 1, 1895, 18—86. ~ ») FK F51dtani K8al8ny XYIII, 1888,
gJ-SlS; 2 Taf. — 324) BMens. S. Met. It. (2) XV, 1895, 16 u. 16; 1 Taf. —
Bbenda XV, 1895, 4-7. 25—32. 41—52. 63-70; XVI, 1896, 12-22. 35-52.
^2-88. 108-24; XVU, 1897, 1-7. 17—84. 38—4»; 8 Taf. — ») AttiSTosc.
8«. Nat IX, 1895, Prc-Vb. 268-79,
80*
Digiii^cü üy Google
i
800 Dr. £. Rudolph, Die Fortsehritte der Geophysik der Erdrinde.
•j^entrale Fläche hat die Gestalt einer Ellipse mit einer grorsen Achse von 14 km
SW — NO und einer kleinen Yon ca. 8 km. Das Epizentrum lap wahrscheinlich
nahe bei Percussina. Die geringe Ausdehnung der Scbiitteriiäche, die schnelle
Abnahme der Intensität in geringer Entfernung von derselben, di« nnmittalbin
Aufeinanderfolge von Pchall iiTid Stöfs lassen darauf schliefson, dafs das Zentrum
in nicht grofsor Tiefe lag. Ala Ursache irird eine Explosion Ton Schwefelwuwi*
Stoff angesehen, auf dessen yorhftiideiisdin die Sehwefelqnellen im EpbsntnuBUl
die Serpentinmassen deuten, welehe eehweflige Metalle liefern. Bei dieser Aaaabms
bleibt freilicL unerklärlich, warum perade in so langen Zwischenränmen die
Explosionen erfolgen und wie sie Uberhaupt möglich sind. Am meisten Ähnlich-
keit haben mit dieiem Brdbeben neeh M. BtrattaVO disjenigsii von 14. Ko-
vember 1887 und 11. September 1812. Nach zahlreichen andern Angaben hat
M. Baratta^) die isoseisten Zonen ausgeschieden. Den Zeitpunkt des ersteD
Stofses konnte A. Abetti^^ mit aller nnr wünschenswerten Genauigkeit an
einer astronomischen Uhr fixieren. Die JBrdbebenetöfsu vom 27. Febraar 1893
hatten nach G. V icentini^so) jj^r Zentrum swisehen Siena, Vagliagli und Broüo.
Am 4. September 1885 wurde ein grofser Teil Ton Toscana und der Romagni
durch ein Erdbeben betroffen, dessen Epizentmn in der NKhe Ton Vulessdk M
Portico lag. Eine benachbarte sogenannte brennende Quelle zeigte hohe Flammen,
so dafs G. Trabucco33i) jje Ursache dieses Bebens in einer starken Gsseatwiek«*
lung aus dem Boden sucht. Infolge zahlreicher Nachrichten über du rBniiils
Erdbeben Tom 1. November 1895 konnte P. Taccbini332) mtiifeif isoiciite
Zonen ausBcheiden. Nach M. S. de Kossi^^) soll die Erschütterung von eintm
erloschenen Vulkan in Latium, dem Hügel der Cecchignolo, ausgegangen sein.
Ob die BrsehUttemn^, welehe an demselben Ttge in Nyon am Genftisei vfiljjj
wurde, mit dorn römischen Erdbeben in Verbindung steht, wie L, Qauthier )
will, ist doch sehr fraglich. Das Erdbeben von Velletri am 22. Janoar 189!,
welches M. S. de EoasiSSS) und lg. Galli836) behandeln, hat nach T. Bsr-
teinnr) tneh anf meteorologisehe Regietrierapiiarate seine Wirkung ansgeObt.
Die zahlreichen Erdbeben der italienischen Küste des Adriatischnn Meeres und
besondera des Monte Gargano leitet G. del V iscioSSS) yon einem unterseeiscbeQ
•oismisehen Zentrum im N der Garganiteben Halbinsel her. Das Brdbebss toi
Viggianello, Basflieat«, anf dem Isthmus zwischen dem Golf von Tarent und dem
von T'olifastro, welches am 28. Mai 1894 statthatte, ist nach M. '
ein reiü tektonisches und steht zu den Brüchen am Nordabhangs des H.
in engster Betfehnng. Das am W. Jmn 1898 in Keapsl verspürte ErdbebeD
ist besonders interessant durch die ganz verschiedene Intensität, welche es je naeü
der ßeschatfenheit des Bodens oifenbarte. Ohne von der weiteren Verbrdtmg
doMelben eine Kenntnis zu haben, vermutete G. Merealli«*') sofort, dsB «•
sich um ein lukanisches Beben handle. Das calabriscbe Erdbeben vom 16 »o*
vember 1894 ist nach M. BarattaWi) nur eine Wiederholung des grofsen StoW»
vom Februar 1783. Beide gehen von Verwerfungen aus, auf denen *!
Zentrum wiederholt Teraehoben hat. Die beiden Erdbebenstöfse vom ?•
8. August 1804, welche den Süd- und Ostabhanj? des Ätna erschütterten, *««
rein vulkanischen Draprungs. A. Riocö^ia) betont besonders die schneUsj^
nähme in der Intsnsitit vom Epizentrum aus nach der Peripherie der nir WMP
Kilometer im Durchmeseer betragenden Schtitterfläche hin. Im Anschlnte an
schreckliche Erdbeben yon 1693 , welehes Catania in Trümmer '^ß^*» J^*J
C. Sc. Patti3*3) die Zentren feateulegen, von denen die Erschütterungen SttPn»
327) BSSism. It. 1, 1895, 148—47. — ^) Ebenda, Beilage S. ^l*-"*
M») BSSm. lt. 1, 1895, 138—42. — SSO) aRAc. Fisiocr. (4) V, 1893,
BSGeol. It. XIY, 1896, 284-286. — ^ ABAe. Line. (5), 1896, Bend l •
Fis., Mat. e Nat. IV, 2, 221-23. — 333) aAc. Pont. NLioc. XLIX, 1896,
33*) Arch. Sc. Ph. Nat. (4) I, 1896, 178 u. 179. - 335) BMens. S. Met. (J? f ' '
1892, 62. ~ 886) Ebenda S. 78 u. 79. — 837) Ebenda S. 79 u. 80. °
XIV, 1894, 129-32. - 8») BSSism. It. I, 1895, 82-88; 1 Fig. ' f
S. Met. It. (2) XIII. 1893, 65 u. 66. - 3*1) Riv. G. lt. II, lö^^'/Ll,
i?»-**. - ^) BMena. S. Met. It. (2) XIV, 1894, 146-48. - A»*«-
Gioeilia Be. Nat. (4) IX, 1898. Harn. XVI, 8i S.; 1 K;
SeinDologie,
801
«usgeheD. Ei lassen sich drei solcher Hauptzentren unteracbeiden, Ton denen ein»
im 80 der Intel, im Val di Noto liegt; der ganie Wetten Siefliens etelit miter
dam Einflafs des seismischen Zentrumt im Val di Mazzara, ein drittes scheint
vor der Nordostecke der Insel nahe bei den Aolischen Inseln zu liegen. Alle drei
sud untereinander uud von dem des Ätna unabhängig. £s scheint ferner die
•aimitehe Tbitigkdt swiaehen dieten drei Zentren in einer bestimmten Reihenfolge
ibliwechscin. An der Hand einer Sammlung von offiziellen Rerichten über das
grobe Erdbeben von Cagli am 3. Juni 1781 konnte M. Baratta^) die laoseiaten
dindben entwerfen. Die Zone dea Bpisentmm« mit elliptischer Oettalt lag am
Nordfufse des M. Nerone. Das Epizentrum dea Bebens von Rimini am 14. April
1S72 lag im Meer, wie M. B aratta^*^) auf Grund alter, zum Teil ungedruckter Doku-
■ente bestimmen konnte. Aus historischen Nachrichten, welche Uaratta^) über
dn Erdbeben ron Benevent am 14. Wbn 1708 genmmelt hit, wgibt eieli, (büa
die SchQtterflHche desselben fast die glolehe GrSÜM und Lftge hatte wie die
groiiMn Beben von 1688 und 1885.
Th. 8knphotS«7) bringt in leinem grolbtn Beriehte über die beiden Brd"
beb« in Lokris vom 20. nnd 27. April 1894 unwiderlegliche Beweise dafür vor,
dafs d^e grofse Spalte von Atalanti (Skuphos schläfst den Namen „Lokrischer
Bruch ^' vor) eine wirkliche Verwerfung ist und nicht biofs durch eine Abrutschung
«Dtrtand« itt, wie MitaopnloiS'B) wollte. Sknphoa hat an deraelben towohl
fin? vertikale wie horizontal i"» Verschiebung nachgewiesen. G. A ga ni en non 6^*0)
beschreibt das Erdbeben rem 13. und 14. Mai 1895, dessen Epizentrum bei
niramythia, 8W von Janina, lag, soweit es bei den wenigen nnd noch dasn tebr nn-
zumlässigen Angihen zu bestimmen möglich ist. Eine zusammenfassende Darstellung
des Erdbebens von Konstantinopel am 10. Juli 1894 gehen D. E g i n i t i s 35i)) und
Ch. Da?i8oa^^). Ein ungenannter Professor der Naturwissenschaften^^) in ivon-
stsDtinopel eieht in dietem Brdbeben den Vorboten einer mlkanitchen Brnption.
K. Mitzopulos beschreibt die Erschatterung dea mäandriaehen Flulegebiete
«m 19. August 1895, bei welcher Aidin seratört wurde.
Du Laibaeber Brdbeben Tom 14. nnd 15. April 1896 hat naeh A. Belar>N)
ganz denselben Charakter wie die letzten grofsen Beben VOB Belluno 1873 und
Agram 1880. F E. Suefs^Sö) geht bei seinen Untersuchungen über dieses Erd-
beben von den an Baulichkeiten beobachteten Beschädigungen aus. Alles deutet
iuwtf daft die Bnehttttemng dnreh eine forteelureitende tranereraale Wellen-
bewegüng hervorgerufen worden ist. Die Bewegung schritt 55" gegen NNW Yor
und kam aus südlicher Richtung. 6. Maas ^) stellt das Erdbeben in die Kategorie
<|«r Bidokationabi^ben: ein Gedanke, der durch die sahlreichen groften Storungs-
linien der tüdSetlichen Alpen nahegelegt wird. Durch Vergleich mit fräheren Beben
10 dem periadriatischen SchüttHrgebiete hält Maas sich ferner für berechtigt,
^elbe als ein longitudinales oder im Hinblick auf das Bruchgebiet des Adria-
tischen Meeres alt ein peripherieehee ansnspreehen. In Italien reichten die
«eismischen Wellen nach M. R ar at ta 3-^''') bis räch Alessandria und Spoleto.
Au den Aufzeichnungen der Seismometer auf der Station Hohenheim bei Stuttgart
isUieftt Uaek«»), dafa die Stoftriehtnng annähernd S—V war. Die Ablenknng
Ms der SO-Richtung mag sich durch das Alpenmassiv erklären. Unter den Erd-
bebenkatastrophen der letzten Zeit bespricht Fr. Toula^^^ besonders ausführlich
diejenige von Laibach, über deren Wirkungen er eigene Beobachtungen angestellt
^) Mem. S. G. It. V, 1895, 363—83; 1 K. 1 : 300000. — ^) Riv. G. It. I,
1894, 494-501. — 846) ßSSiam. It. II, 1896, 85—95. — 347) zGsE XXIX,
If^^' 409-74; 1 K. PM 1896, LB 459. — «8) Vgl. PM 1896, LB 491. —
BSSism. It. I, 1895, 121—30. — ^ AnnGöogr. IV, 1895, 151—65; mit Abb.
i'M 1895, LB 718. — 36i) Nat. Sc. VIII, 1896, 27—33; 2 Fig. — SM) RMent.
»■ Metlt. (2) XIV, 1894, 132—35; 1 K. — PM 1895, 266—68. —
«*) MNaturw. V. Wien 1896. 40 8. Naeh Eef. t. Braneo, Nat. Rdsch. 1896,
460.- 555) VhQeolRA 1895, 198—207; 1896, 90 u. 91. — ^) GZ I, 1895,
W7-.97 ; 1 K. — 367) jjssi«n. lt. I, 1896, 98—100. — »») Ber. Va. Oberrh. Qeol.
; XXV III, 1895^ 18—21; 2 Big. Vgl. Ann. Nr. 210. — «») Sehr. V, Verbr.
Naturw. Kennt. XXXV, 1895, 371—456; 6 Taf., 8 Abb. PM 1896, LB 886. —
^°8«a. u. Arohit. Y. XLVll, 609—16. 621—26; 10 Abb. u. Eig.
802 Dr. £. Bndolph, Die Forttoliritte der Oeephysik der Erdrind«.
liat. Von technischer Seite liegen zwei Mitteilungen Über die bei der üntersuchuBg
der beschädigten Gebäude gesammelten Erfahrungen yor. J. Eoeh^^ bemerkt, dafi
die Anabreitang nnd IntensttSt nieht oaeh allen BiehtaogeB biii glriehnKsig
gewesen ist. Ebenso ist die Umgebung Laibachs in sehr verschiedenem Qnde
heimgesucht worden. A. G. Stradalä") betont mehr die bautechnische Seite
und beriehtet naeh bekannten Quellen Aber die Bewegung, welche ein Punkt an
der Erdoberfläche oder Ober derselben, aber mit ihr in fester Verbiodnaf fsIMbt.
Das Gebiet der Haupterschütterung bei dem Erdbeben in der Gegend von Neu-
lengbach, zwischen Pölten und Kekawinkel, fallt nach F. £. Suefs^^) mit den
Episentnun der frBheren Erdbeben an der Kanplinie miaamm. Die iHilib
Erschatterung iknd aneh dieaee ICal am Xnitoni Bande der FlyiolisDai
Alpen statt
Dae Erdbeben Tom 13. Januar 1895 im südlichen Schwarzwald und den
bmachbarten Gebieten ging naeh B. Langenbeek^^ wahrseheinUek m 4ir
am Südostabhange des Feldbergroassivs von NNO nach SSW verlaufenden Greni-
linie zwischen Granit und Gneü« aue. Dieser Ansicht kann sich K. f utterer^),
veleber dae ftst gleichen (äarakter an eieh tragende Erdbeben Tom fS. Jnnr
1896 behandelt, nicht anschliefsen. Bei dem im Schwarzwald zwischen Gracit
und Qneifs herrschenden Verhältnis kann die Grenzlinie zwischen beiden nicht als
eine tektonisebe angesehen werden. Auch den Einüufs der .Streichrichtung des
Triaszugee anf die Porfepflanittttg dee Brdbebene beetreitet Vattwer. Für to
Erdbeben vom 22. Januar lag das Zontrum ziemlich tief unter einem epizentralen
Gebiet, das die Umgebung von Titisee — Neustadt— Lenzkirch umfalst. Die selir
komplicierte Tektonik deieelben legt den Gedanken nahe, dafs hier in grSbenr
Tiefe noch Bewegungen oder JCraftauslösungen yorkommen mögen, die ein solch«
Erdbeben erzeugen können. Diese Kräfte denkt sich G. Gerland^^), welcher
dasselbe Erdbeben zum Gegenstand seiner Betrachtungen gemacht hat, nieht all
Bewegungen an Sprüngen oder Bmehlinien, sondern ala exptoeioDMrtige TeiBhc*
in den Teilen des Erdinnern , welche sich an die feste Rinde unmittelbar an-
Bchliefsen. Aus dem Verlauf der Isoseisten ergeben sieh für das mittelscblesiMiie
Brdbeben ton 11. Jnni 1895 zwei pleistoseiete Gebiete: ein grSfaeree ia dir
Gegend der Strehlener Berge, ein kleineres am Fufse des Eulengebirges. ZimduB
beiden liegt eine Zone geringerer Intensität um Nimptsch. Die Ursache dieM
Bebens erblicken ß. Leonhard und W. Vola^öfl) in einer Bewegung d«
Nimptscher SchoUenkomplexea, der ein nnregelmllaigee Viereek darstent Derselbe
soll eine Kipp- oder Schaukelbewegung um die kürzfire Diagomile auagefübrt
haben, i'ür eine derartige Bewegung wird , wenn sie zu einem Erdbeben fährt,
der Nene nSehoIIenbeben« vorgeschlagen; einen besonderen Fall dieser Belwo atdlo ^
die Kipp- oder Schaukelbeben dar. Übrigene leigt eine von Leonhard und ^
Vo lz3C7) gegebene Übersicht der bisher bekannt tjewordenen Änfsprungcn seismischer i
Thätigkeit in Schleeien, dafs diese« Land keineswegs den erdbebenarmen Gebieten j
Norddeutschlande gleiebgeetellt werden darf. ^
Das Leicester Erdbeben 368) yom 4. August 1893, das Exmoor-ErdbebeD*<0
vom 23. Januar 1894 und das Comrie-Erdbeben 370) vom 12. Juni 1895 werden m $
Oh. Darieon ale tektonische angesehen. In allen drei fällen lieft tick M*" ^
weisen, dafs die Fläche stärkster Eraehfltterang mit einer Verwerfung in ^r- ^
bindung steht. Über das Erdbeben vom 17. Deiember 1896, das bedeutendät«,
▼alehee England in dem letzten Jahrhundert heimgesucht hat, machen J. LI. Bof u
ward"») xatd Oh. Daria 0B<n) Torllufige MitteilnngMi. Daa BrdbelUB t««
a
7?o?^!;r" ""'^ ^•'«"d* i896; 197 8.. SS fi. 1 : 450000. - »)
1896 129-36. - 866, ,B Sehlee. Oa, VaterL Knltnr LXXUl, 1895. Natiirw^Sekt-
lä^ VJo } - 20sE XXXI, 1896, l-»l; 1 K. 1 = 510000.
lai« ^894/96 (1895), 87-95; 1 Kek. - «) öeolMag. (NS) lU,
l«9e/87, 1T8 H. 79. ^ «») Bbend* 8. 179.
i5
t
uiyui^Cü by GoOgle
Seismologi«.
SOS
5. Eebmir 1896 Ist udh H. Beutoh^S) Uber g«i» Norwegen mit Anmahne dei
äofsersten Nordens und Südens verspürt worden. Ober die beiden isISndischen
Erdbeben vom 26. und 27. August und 5. und 6. September 1896 stellt A. Geb-
bardt37i) alle Nacbrichtca zusammen. Nach J. S tefansson ^7'^) hatte das
libtere grofse Verindinrngen des Bedras snr Folge; nater andorsm entladen aneh
leue Geysire.
Am 31. Oktober 1895 hatte im Mississippibecken ein weitverbreitotes £rd-
bebsB statt dessen Episentrani yielleieht bei Cairo lag, also in aninittelbarer
Nähe von Neu-Madrid, das durch die ErschBttarangsn Ton 1811 und 1813 be-
rühmt geworden ist. Das starke Erdbeben vom 3. Mai 1896 in Kcuador hatte
zahlreiche Nachbeben. Das Epizentrum desselben verlegt C. H. D o l b y - T y 1 e r 377)
auf den Meeresboden. Seit dem IS. Mai 1896 sind nach H. Steffen^) die
mittleren Provinzen Chiles der Schauplatz heftiger und wiederholter Erschütte-
rangen. Das grofse argentinische Erdbeben vom 27. Oktober 1894, welches die
FroviBssD S. Jnan and Bioja ersehtitterte , ist Ton W. Bodenben derS**),
A Cantoni und L. CaptttoOB<>), L. Gömea de TeranMl), W. SioversS^)
tlld A. F. Nogu^B^SS) Gegenstand der Untersuchung gemacht worden.
IHe Besnltste dieser Forschungen sind schon von Davison und v. Rebeur benutzt
worden.
Eins der schrecklichsten Erdbeben der Insel Luz6n war dasjenige vom
16. Uära 1892. Nach M. Saderra y Masö^) war es in den Provinsen
Phagasinan, Üai6n nnd Bengnet besonders serstSrend. über das Brdbeben yon
Kamaishi macht J. MilneSSö) eine vorläufige Mitteilung. Die von der zerstörenden
Welle betroffene Küstenpppond reicht von der Insel Kinkwa-San im S bis Hachinohe
in N. Das schwerste Erdbeben, von dem Tokyo seit dem Jahre 1855 heimgesucht
worden ist, war dasjenige vom 20. Jnni 1894. F. Omori^Slf) und J. HilneSST)
machen darauf aufmerksam, dafs die Zahl der Nachbeben in den ersten drei
Tkgen auffallend gering gewesen ist. Der Charakter der Bewegung war nach
das AnftaiehnttBgen des Selsmometrographen , welebe Ton S. Sekiya nnd
F.OmoriSS^ interpretiert werden, sehr einfaeh;dissdbe bestand In einer einzigen
grofsen Schwingung. Omori meint, dafs bei einem solchen starken Erdbeben die
Bewegung des Bodens im Zentrum stets einen derartigen Charakter trägt, da der
erste Stöfs die Elastizitätsgrenie des Gesteins ttberstefgt und daher schnell abnimmt.
Bei schwachen Stöfsen besteht die Bewegung,' im allgemeinen aus einer fjrofHon
2slü von kleinen Schwingungen mit gleicher Amplitude, die sich innerhalb der
Bittisititsgrense befinden mid d^hatb nieht schnell abnehmen ktenen. Die
RiehttiD^r^ in welcher zahlreiche Grabsteine verschoben waren, stimmt im allge-
meinen mit derjenigen überein, welche fttr das Mazimnm der Bewegung rom
Sanmometrographen angezeigt war.
5. Die erste Frage, welche durch die neueren Beobachtungen mit
m Horizontalpendel und dem Mikroseismographen oder dem grofaen
8«iBlometrographen angeregt worden ist, bezieht sich auf die Fort-
pfluizQngsgeBohwindigkeit der Beismischen Welle. Zur Bereohonng
derselbeE ist vor aUem die Eenntnie des AnsgangapanlcteB der
Schütterwelle an der Erdoberfläche notwendig. Der Venuoh, welchen
Ferh. Vid. 8. 1895 (1896), Hr. 10, 8. 19—61. Nat LI. 1894/95, 890
n. 391. - 374) Gl. LXX, 1896, 309—11-, 1 Ksk. — 375) Nat. LIV, 1896, 574
575. ~ W6) GZ I, 1895, 701. — 377) qJ. VIII, 1896, 177—79; 1 Fig. —
"|) 62 II, 1896, 347 u. 348. — •») La Plata iidsch. 1, 1895, 387-94. PII 1895,
119 u. LH 845». b. ßAc. Nac. Ciene. XIY, 1894, 293—329. — «<>) SSo. Arg. 1894,
5 u. 6. Nach Ref. in Qaea 1895, 312. — 38i) ig Arg. XV, 1894; XVI.
JW5, 22 8. — 882) pji 1895, 119 u. 120. — ^) CR CXX, 1896, 1, 167
looi'^ ^ Ohe. Met. 1898. Gr. 4«. 4 8., 2 Tat, 1 K. — «) OJ Vlll,
iSae' ^^'—60; 1 Ksk. Nat. LIV, 1896, 449 u. 450. — *6) BSSism. It. II,
1896, 180-88. — 887) Bep. Bnt. Ass. 1895, III tt. U2. — ^) JColl. Sc. Imp.
VM, 1894/95, 289—92; l Taf.
804 Dr. E. Eudolph, Die Fortachritte der Geophyuk der £rdrhd«.
in dieser HiDflioht zum ersten Male v. Kebeur machte, zeigt, nur
aa deutlich, mit welohen Sohwierigkeiten er mangels Bystematisch
geordneter Erdbebenverzeiebnisse 20 thun hatte. Im folgenden eoU
daher eine mogliehst vollständige Liste aller Erdbebenttber-
sichten gegeben werden.
Als Muster für alle Verzeicbnisse kann dasjenige hingesteUt werden, w«IchM
^iS *L Centrale -!i Meteorolofjia e Oeodinainica al Collegio Romano erstitW
WM. Fttr 1895 hat M. liarattaSSöj die Zuaammenstellang besoKt, für 1891
L. Pa 1 a 2 z 0 3M). Dieselbe ist »n Stelle de« Heberigen Supplemento com BoIMHm
quotidiano dol II. Ufficio Centr. di Meteorologia e Geodinamica getreten. Ii»
erwünschte Ergänzung zu diesen Übersichten , deren Wert nicht hoch genug an-
geecblageii werden kann, bilden die geodynamischen Nachrichten 39i) des ßoUettino
Mensuale della Societä Meteorol. Italiana. Historische DobuBente «borSidkebcB
T 5- ^^^^ verÖflFentlicht Ach. Teil ini 3^2) Scit G. A pam en n one«) j
iw Lettnng des meteorologischen Observatoriums in Konstaotinopel berufen wordo, '
ist aucli die seismologiaehe Beobaehtnng besser organisiert. Die Bedentnag ditM
Umstandes beweist die Thatsache, dafs viele Erdbeben, die in ihrer Ferawirkiag
mWesteuropa verspürt worden sind, aus dem Orient stararaen. Für 1894 sind die
Berichte noch aebr spirlich ; Ton 18a5 an erfolgen monatliche ZusammenstellaDgea.
Die /eitangaben sind leider noch sehr wenig raverllseig. Die TelegnpbflDititHm
geben in m. Z Konst. an, dagegen ist es für alle übrigen Punkte fast unmöglicli,
sichere Daten zu erhalten, für wichtigere Erdbeben sind die Mitteilungen ii»-
führlicher. Nach diesen hat G. Agamennone«»*) eine zusammenfamni«
Ubersicht über die seismische Thätigkcit im Orient und in der Türkei im begondem
Rumänien hat St. C. Hepitesa»^) ^en seismischen Dienst ein-
gerichtet. Ala Einleitung zu den regelmäfsig jährlich erfolgenden Obersichteil
dient ein Veraeichnis der Erdbeben Ton 1S89 bis 1898. Die weiteren yerseiefaBiiM*^
S^jif''^*^ die hauptsächlichsten Stöfse besondere BesprechunRcn. FSr die
Brdbeben vom U.Oktober 1892 und 25. Dezember 1880 diskutiert Hepitegä")
hauptsachlich die Zeitangaben, die noch alles zu wünschen übrig lassen. Sria«
Intensität und Ausdehnung der Schttterfläche nach ist ersteres das bedeuteodito
seit dem von 1838 gewesen, mit dem es manche Ähnlichkeit hat. Die Nachrichten üb«
die aiebenbfirgtschen Erdbeben im Jahre -1886 und 1888 stellt A. KochSSS) w
sammen, über die kroati8eh-a1aTOBieeh.daImatiaehen eowie «her die bosniaeli.
herzegowinischen in den Jahren 1884—1888 M. Kis patica^fl). Über die ThStfgkeit
der Erdbeben-Kommisaion der Ungarischen Geologischen Gesellschaft während des
ersten Jahres ihree Beatehena berichtet Pr. Schafarzik«»); ebenderselbe w-
offenthcht auch die Statistik der Erdbeben in Ungarn«») in den Jahren 1883-1888
und geht näher auf dasjenige im Öden burger Komitat vom Aprü 1888 «in.
Bnrsland setet J. Muschketow«»^; die Sammlung fort.
Die Erdbebenberichte der Sehweis fttr das Jahr 1898 sannielt J. Früh*«);
L. Gauthior^oi) beschränkt seine Arbeit auf den Kanton \7aadt. Über die
«Webenbeobachtung in Eleafa- Lothringen von August 1893 bis Juni 1895 b«-
39^ ^ MSjem. It. I, 1896, Beilage. 2a0S. — ^ao) Ebenda XJ, 1896, Beil. 1868.-
J UMens. S. Met. lt. 1895, 1896 unter den „Osserrazioni Meteorologiche*'. -
,oi. f ^« 13—16. 48 u. 44. 55—57. - 893) BM4t. et Seistn. Obs. Imp.
irJJ' t 58 S. 1896. — 384) Ebenda 1895, Dec. LXVII u. LXVUl;
1896 Jan, V~VIIL 396) Ann. IH«t. VI, 2, 1890 (1893), Mto. Nr. 4, 8. 65-68.
itturaO - 896) Ebenda VIII, 1893 (1894), 2, M,5m. Nr. 2, S. 1.3-31 (Rum);
^J^* (1895). M«m. Nr. 4, S. 58-86 (Rum ). - «") Ebenda VI. IJJÖ
76 74 3^^' ^' ®' 35-5^ (f'ran«. ^um.). Ann. Ac. E. (2) lU,
1-
uiyiii^Cü by GoOgle
Seismologie.
305
ricbtet G. 6«rlaB4^}. B. Langenbeek^ gibt «ine ErgSnraiig m wAnm
ersten Bericht über die Erdbebonerscheinungen in der oberrheinischen Tiefebene
und ihrer Umgebung und fuhrt denselben fort bis zum 1. April 1895. Das
Veneicbnis der in Württemberg und UobeuzoUern vom 1. März 1894 bis 19. April
1895 nod ebenso vom 1. März 1895 bis 1. MSrz 1896 beobachteten Erdbeben
ist dieses Mal von A. Schmidt*^") allein aufgestellt worden. Dem letzteren hat
Schmidt^*^) eine Übersicht der aus Württemberg su dem Erdbeben vom
n. Jaoaar 1898 «iogelanfeneii Beriehte «inverleibt. Einen weaentlieben Fortsehritt
der Erdbebenforschung bezeichnet die sogenannte SchoUeukarte SUdwestdeutschlandg.
In dieselbe werden nur die thatsächlich konstatierten Störungslinien eingetragen.
Die iolserat schwierigen Vorarbeiten zur Herstellung einer solchen tektonischen
BnUMben-Qrund karte bat A. Regelmann^) UberDoromen. Die aus Schweden
stammenden Erdbebenlitrichtc für das Jahr 1895 sind von E. Svedmark**^)
tosammengestelltj für Norwegen hat H. Beuseh^^^) dieselbe Arbeit für das
Jihr 1894 anagefSbrt. Einen bfstorischen Oberbliek über die Erdbeben der
spaniflchon Provinz Logrono auf dem rechten Ebroufor von Miranda bis Saragossa
bat B. S. Losano^) aeiner geologiaoben fieeehreibung der betreffenden Provins
«nverleibt.
Für Canada hat 0. M. Dawson^^) die vom März 1884 bie Februar 1894 ver-
spürten Erdbeben verzeichnet; die Erdbeben Californiens hat Ch. D. Perrine*!*)
f&r das Jahr 1894 zusammengestellt. Die in einigen Distrikten von Oaxaca
hanerkten Erdbeben veneiehnet A. M. Domfngnea*»)^ weleber dadnreh daa
allgemeine Verzeichnis der Erdbeben Mexicos ergänzt*^**). Für das Jahr 1890
fassen K. Aguilar y Santillän und ü. B. y Puga**^) die Beobachtungen
mnmmen; soweit der Distrikt von Orizaba in Betracht kommt, hat C. Mottl*^^)
regelroäfsig die seismiachen Erscheinungen notiert. Die Mehrzahl der in der
AitaVerapaz beobachteten Erdbeben ist auf diesen Bezirk beschränkt. K.Sapper*^^)
rechnet dieselben zur Klasse der Eineturzbeben. Seine früher ansgesprochene
Airidt, dab die Regenperioden Ton Binflnfa anf die BEvflgkeit der Erdbeben
seien, glaubt Sapper dahin beschränken zu müssen . dafs wenigstens ein unmittel-
barer Einflufs nicht besteht Die Erdbeben von Costa Hica veraeicbnet H.Pittier
de Pabrega*20).
Die^von S. Figee und H. Onnen''^) geeamnielten Berichte über die Erd-
beben im Ostindischen Archipel 1893 — 1895 untersclieirlen sich in keiner Weise
Ton den früheren. Ein Bückblick auf die nnnmehr einen Zeitraum von 50 Jahren
Mfueende Statistik der Erdbeben im Indiachen Archipel gibt A. Viehnann^
Veranlassung, nach der Ursache der Erdbeben zu forschen. Das Ergebnis lautet
dthiDt dafs die indischen Erdbeben der Hauptsache nach zu den tektonischen
8^>8ieil. Für alle ferneren seismischen Forschungen ist es von grofser Wichtigkeit,
dab von jetzt an auch die auf den Philippinen angestellten Erdbebenbeobachtnngeil
Mgelraäfsip veröffentlicht werden. Die Grundlage für alle späteren Forschungen
inldet eine grofse Arbeit von M. Saderra ; Masö^). Ein ausführlicher Katalog
*») Ber.Vs.Oberrh. Geol.V. XXVIII, 1895, 13 u. 14. — GAbb.Bld.E-L
1895, 869—8«. — «7) ßer. Vs. Oberrh. GeoL V. XXVIII, 1895, 14—18. JhV
]^t. Natk. LH, 1896, 255—76. — *«) JhV Vat. Natk. LH, 1896, 258—76. —
*J5«''- Vs. Oberrh. Geol.V. XXVllI, 1895, 8—13; XXIX, 1896, 7-14. —
™) Geol. F. F. XVlll, 1896, 38—40. 71—72. — *") Forh. Vid. S. 1895 (1896),
»t. 10, 8. 1^11. 4U) Mem. Com. Map. Geol. 1894, 119—27. — *») Oan. See.
»e.Vl, 1894, 1-7. GZ I, 1895, 6.39. — BUSt. Geol. Surv. 1895, Nr. 129 ;
M8. — 415) BMens. Obs. Met. C. 1895, 64. 96-97. 106. 146-46; 1896,
JJ^ *") Ebenda 1895, 14. 35. 52. 64. 80. 106. 126. 145; 1898, 4. 19.
JJ;-^1. 47. 59. 80. 94—95. 110. 125. 137. 148. 164. — Mem. y Rer.
J0AA1V, 1891,323— 29.— «8) Ebenda V, 1891/92; VI, 1892/93; VII, 1893/94. —
'*) ZDQeolQs. XLVI, 1894. 832—88. — BMens. 8. Met. it. (2) XU,
13 — Natk. T. T. Ned. Ind. LIV, 1895, 208-96; LV,
1896, 478—601; LVl, 1896, 35 S. SA. — *22) H. Ned. Natk. en Qsk. Congr. V,
189^493-98. — *23j La Seismologia en Filipinaa. Manila 1895. Gr..4°, 122 S.,
2. Einzeldarstellung«!!. Nur an den italienMoben VnlbDeo
werden seit letzter Zeit alle Vorg&nge and Veränderungen syste-
matisch beobachtet ; unter denselben Bteht der Vm9 wieder in «nt^
Linie, mit dem deshalb begonnen werden mag.
^tli?^ ietat« grofse Eruptionsperiode, über welche R. V. Matteueci*^
«Utraiulidl beriohtet, dauerte vom November 1891 bis ia den Februar 1894. i»
VT ,o?. Pf-NZetlX XXVn, 1894, 699. — ßep. An«tr. A«. A?.8fc
IV 1 «a.' ^l^-l^- - Rep. Brit. Ass. 1895, 81-84, 1 13-16. - Sei»»j'
i s n »^^^ S., 1 Tat, 1 K. PM 1896, LB 494. - *^') BSGIt. 1893,
f^iJ/*r^^' 2 Taf._ 430) BMens. S. Met. It. (2) Xfl, 1892,151-»«; ^^^^
1894, 51-57; XY, 1896, 1-4; 1 Pig.
306 Dr. E. Rudolph, Die f ortediritto der QeopliTaik der lirdiiade.
dwTMi 1599 bil 1889 Tervplirteii Erdbeben ermögUolit es, den allgemeinen CharakUr
der seismischen Erschfitterungen , ihre geographiaehe VerbreHuK, Vtwam mi
Intensität, jährliche und tägliche Periode zu erkennen. Die Zahl der im Jahre
1894 auf Neu -Seeland^*) und in Australien verspürten Erdbeben ist nach G
H 0 g b e n *a4*) aoflUlend gering. Die Liste der tob dem Gray-Milne- Seismographen
in Tokyo aufj^ozeichneten ErdbebenstSfse teilt J. Milne*») fär die Zeit vom April
1893 bis Mai 1895 mit. Ich schliefse diese Übersicht mit dem Hinweis auf deo
8881 Nnrnmeni nmlkssenden Katalog der vom Jahre 1885 bis 1892 in Japan TenpSr-
Un Erdbeben. Der Wert dieser Arbeit kiso Hiebt boeb fenvg eogeaehlagai virdtt.
Einige Eesultate, die sich bezüglich der geogrephiichen Verbreitung und der Be-
Ziehungen zu NivoauTeränderungeu ergeben, hat J. Mi ine***) schon mitgeteilt
Vzcll-antS7?iu8.
1. Allgemein hat man bisher in der eruptiven Thätigkeit eines
Vulkans nach dem Grade der Intensität vier Phasen unterschieden.
. Dieeelben wurden, wenn man von der Phase des Erlöschens absieht,
alBifplinianisohe'', „Btrombolianisohe" und „solfatarische" bezeichnet
Bie erste Phase war durch explosive ISruptionen ehamkterineiti in
die zweite Phase trat der Vulkan ein, wenn er sieh auf des A»
wurf von glühenden Massen, Banden und Aschen beeofaräokte; die
dritte Phase, in Dampfemanationen bestehend, leitet zum Erlöschen
des Vulkans über. Durch aufmerksame Beobachtung zahlreicher
Eruptionen der letzten Jahre veranlafst, ist M. Baratta^^) dazu
geführt, nicht von Phasen zu sprechen, sondern Perioden oder Cyklen
SU unterscheiden, weiche durch eine bestimmte i'olge von Phasen
charakterisrart sind.
Solcher Perioden gibt es drei: 1) ischianiaebe: EraptioiieB in hng«
Zwischenräumen, während welcher verheerende Erdbeben auftreten, die als rerfehlte
Eruptionen aufzufassen sind; 2) atrombolianische: ruhige, rhythmische
TbStfgkeit, nnterbrochen durch plinianische Phasen, denen fast immer eine Zeit
ruhiger Thätigkeit vorausgeht; 8) veenviaiiisehe: aUmlhUdi inehmeBde
eruptive Thätigkeit, eine mehr oder minder lange Phase des Auswurfs, eine
schliersliche Explosion, nach welcher der Vulkan in den Zustand einer Solfatan
Übergebt
Bie schon im lotsten Bericht^) erwähnten Venmobe m
H. Behrens^ fiber die Bildung yon Spalten, flobliäomen and
Steinkernen in Schattkegeln sind nun auch an anderer, leiditer sn-
g&nglicher Stelle erschienen. ^
Yulkaniimiis.
der Statistik der Tbätigkeit in diesem Zeitraum ergibt sich , dafs die Eruption
nicht immer Ton «iHMT Zmulme dar Beaktion im Erdinneru abhängt, dafe dieselbe
Tielmehr häufig d»rdi lokale Umstände, wie den Bau des Eruptionakraters, rer-
anlafst sein kann. Ein Aufschüttungskrater ist ein Zeichen mäfsiger ThStigkeit,
wahrend die Bildung eines Einsturzkraters auf heftige Thitigkeit hinireist In
leWerem Pille entstehen am Zentralkegel in der Ebene geringsten Widerstandes
Radialspalten mit Flankcnergüssen. Die Ursache des Einsturzes des Kegels sieht
Matteucci*3i) in dessen Brüchigkeit oder auch in dem Ausflufs der stützenden
Linsinle. Nach dieser Statistik konetmiert Hatte« eei^ eine Knrre, welche
mit einem Blick übersehen läfst, wie der Vesuv im Jahre 1894 in seinem eruptiven
Verhalten geschwankt hat. Dieselbe Periode bildet auch den Gegenstand des
lettten Berichts, welchen H. J. Johns ton -LaTis*88) fj}^ die Ton ihm wahr-
gneMMnaD Erseheinnngen erstattet hat. Bei dem Ergufs yom S4. Mai 1895
enthielt die Lava sehr viel Leucit, verhältnisrnüfsig wenig Aupit , ^n^hörte also zu
den Leaoittephhten. Der Austritt solcher Pahoahoe-Lava erfolgt meist durch den
lidknter, wShrsnd die eehlaekige, augitreiehe Aa-Uv» Cast immer am antem
Ends der grofsen Risse im Kegel herTorquillt. Don Unterschied in der Äus-
büdunt; der Struktur der Lava führt Q. de Loren ao*^) auf die verschieden
lange flauer zurück, welche das Magma im Vulkansehlot steht. Je grSfser dieselbe
fit, desto mehr können die Gase aus dem Schlot entwuehen; beim Überströmen
entwickeln sich die leucitreichen Laven. Bricht hingegen die Lava an einer
tieferen Stelle einer Spalte berror, so entweichen die Gase mit (jewalt und es
Uldra sieh die Angite: die Lava nimmt den Aa-Typn« ^ Eruption Tom
a. Iidi 1895 bestätigte diese von G. de Lorenzo*^^') vertretene Ansieht. Auch
dieses Mal ging dem Austritt der Fahoehoe-Lava eine lange Periode^ strombolia-
üischer Thätigkeit voraus. Den Verlauf der Erscheinungen dieser Eruption verfolgte
E.V. Mstteneei*») vom 3. bis 6. Juli, V. Sabatini"?) bis zum 13. Juli;
H. J. Johnston-LavislSS) beschreibt die durch dieselbe im Krater von 1891
heryorgerufenen Veränderungen. M. Bar atta*^») knüpft an die Beschreibung der
bei der Eruption Tom 3t. Jnni 1896 beobaehteten Erseheinnngen einige Betraeh-
tuDgen über den Mechanismns der bei der sogen, strombnlianischen Phase so
häufigen Explosionen in der Lavasäule. Dieselben sind nicht blofs dem Strombolt
eigen, sondern eine allgemeine Eigentümlichkeit aller Vttlkaoe. Die Lät» befindet
lieh im Zustande einer Plttsaigkeit und schlieliit Wasser in überhitztem Zustande
in sich ein. Verändern sich durch die Bewegung der Säule die Druckverhältnisse
in derselben, so kann unter Umständen das Wasser sich plötzlich in Dampf ver-
«ndslB, welcher die HttUe sprengt und explodiert. Die Szploeion einer solchen
Blase stört das Gleichgewicht anderer, die sich in gleichem Zustande befinden,
und 80 entstehen weitere Explosionen. Als Baratta**^) am 22. Mira 1896 den
Vesuv besuchte, war er überrascht von der Ähnlichkeit der Exploeionen mit
imjsnigen, velehe Vnlcano gewöhnlich zeigt. Den Vorgang der Bmption stellt
lieh Baratta folgendermafsen vor: Sobald der Eruptionskegel von 1894 in sich
suflammengestürat war, bildet© sich auf einer itadialspalte eine Bocca, welche nach
^ Priofip der kommnnisieTenden B8hren mit dem Vnlkansehlot in Verbindung
stand. Infolge des sShflttaiigen Charakters des Magmas steht die Lavasäule im
. Schlot etwas höher als die Bocca (750 ra ü. d. M.)- 1» liafse, wie das
HiTSKu der Lavasäule sich infolge des ununterbrochenen Ansflnsses erniedrigt,
nehmen die Explosionen an Energie ab, bis schliofslich nur Wasserdampf ana>
gestofaen wird. Ober den Lavastrom 1fi2;t sich zuletzt eine Schicht TrümmW-
aaterials, welches von dem aerstörten Kegel herrührt. Höchst wertfoU ist die
TschennacksMin. u. Petrogr. M. (NF) XV, 1895, 325-49; 1 K. 1: 15000,
ataf. — «8) Ebenda S. 77—89 ; 1 Taf. Vgl. Bemerkungen Ton J. Becke dazu
8. 89. - 483) Rep. Brit. Ass. 1894, 315-18. 471—73. — ARAc Line.
1895. Rend. Cl. Sc. Fis. Mat. e Nat. IV, 2, 10—19: 1 Fig. — Bend. Ac.
B«.Ks. e Mat. (3) i, 1895. 183-94; 3 Fig. — *36) ZDGeolGs. XLVII, 18W,
383-67. - «?) BBOoM. Oeol. lt. (3) VI, 1895, 149-64 - *38) Nat LH,
1895, 343-45 ; 4 Abb — «) BSSism. lt. I, 1896, 101- lU. — ^em.
Sß lt. Vi, 1896, 199-808; 1 K. l: 15000, 3 Fig.
308 Dr. £. Badolph, Die Eortschritte der Oeophyiik der firdnnde.
ehronikartige Übereidit der Vorgänge am YeanT, Trelehe wir 6. Hercalli^t)
verdanken. Die Beobachtungen sind von Neapel aus angestellt worden ; bei wichtigeren
Vorgängen hat sicli Mercalli durch don Augenschein von den cicgotretenen Ver-
änderungen überzeugt. Es ist das erste Mal, dafs ein Vulkan sosusageD onteT
Anfeicht gestellt ist. Als firgSnauog aa dieeeii Mitteilungen dienen die m dv
Italienischen Meteorologischen GesellBcbaft^ gesammelten Berichte, die moDatlicli
veröffentlicht werden. Zusammeofassende Übersichten über die Thätigkeit dei
Vesuvs in den Jahren 1892 und 1893^^ sowie für die Zeit von 1875 bis 1895Terdankai
vir noeh L. Palmieri^). Latitere ist nieht gann frei von üngenanigkiilin.
B. Der Aasbruch des Ätna vom 18. Mai 1886 hat noch keine Beschreibuog
gefunden. Damit in der Geschichte der Atnaemptinneri keine Lücke bleibe, bat
A. Silvestri^} nach den hinterlasseoen Aufzeicboungen seines Vaters 0. Sil-
▼ e stri und persSnIichen Brinnenmgen eine knappe Chronologie^ Beickrritasf te
eruptiven Phänoraone gegeben. Die Eruption ist nur c id e Phase in der langen Pwisli
von 1879 bis 1892, sie ähnelt in allen Punkten als exzentrische Eroptioü dir
vorhergebenden wie der nachfolgenden. Bezüglich des Austretens der Lars bei
•xzentrisehen Eruptionen dnreh Spalten kann viA Silveatri nicht der Erklänng
von Mercalli u. a. anschliefsen, dafs nämlich der Wep, anf welchem «sich die LavR
erhebt, der Vulkanecblot sei und dafs der hydrostatische Druck dieser Masse die
Spalten oder Binitttn« an der Sdte des Vnlkans ersenge. Seiner Aneidit nadi
vf rwechselt man hierbei Wirkung und Ursache. Die Lava wird ohne Zweifc!
durch eine Kraft getrieben, sich im Schlot zu erheben. Diese Kraft wirkt nicht
blofs in dem Sinne, dafs die Lava steigt, sondern auch mehr oder minder direkt
auf die Planken den Vulkane. Bilvestri glaubt, dafa aie auch die Wirkung haben
kann, die Seiten einaustürzen. Das Aufsteigen der LavasSule ist die Wirkung,
nicht die Ursache des innern Druckes, in einer ergänzenden zweiten Arbeit be-
handelt A. Sil vestri**«) das Eruptionsmaterial vom petrographisohen StsaipMl*
aus. Die geodynamischen Phänomene, welche vor, während und nach der Eruption
auftraten, haben in S. A r c i d i ti e o n o**^) einen Bearbeiter gefunden. Wenn TM
den seismischen Erscheinungen abgesehen wird, die schon im letzten Abscluitt
enrihnt sind, so besteht die auffallendste Tliatsaehe darin, dafs die Eruption oluw
jegliehes Vorzeichen eintrat. Diesen Umstand will Arcidiacono nicht auf
Xoaten des bekannten Fehlers des Tromometers setzen, er ist vielmehr der Ansiclit,
dafs alle geodynamischen Äufserungen deswegen fehlten , weil die Braptiea wi
1883 den Weg für die spStere von 1886 schon geebnet und die Spalte anftenssen
habe, auf welcher 1886 der Lavaergnfs erfolgen konnte. Den Ausbruck tob
9. Juli 1892 haben A. Bartoli*«) und M. Baratta"») genau verfolgt;
hat in eereeinsehaft mit C. del Lungo^) daa Bude dieser Eruption beschrieben
und allt^in endlich den Zustand des Kraters nach der grofscn Eruption unter-
Bucht^i). Seine Beobachtungen hat A. üioeö^) bis zum Ende des Jahres 1894
fortgesetst.
0. Den Zustand des Kraters von Vulcano am Ende der groften
Periode von 1888 bis 1890 beschreibt 8. Consiglio Ponte*^). Dm J«*
zeichnendste Merkmal war die Forderung zahlloser Lavabomben , die bei den
heftigen Explosionen ausgeworfen wurden, ohne dafs eine Lavaergufs erfolgt wn»
8. 0. Ponte«M) nimmt an, daa Magma sei besonders sih gewesen und dan«
nicht übergetreten, habe aber durch seinen inneren Zusammenhang das
der Dämpfe erschwert und so die Explosionen veranhifst. Während der Eruptioaa
BSSiem. lt. I, 1895, 26-82. 44—51. 90-97. 112-18; IX, 18J6. IJrf
(4 Fig.). 25t - 66. — 442) BMens. S. Met. It. (2) XV, 1 895; XVI. 1896. - **^) tM»"
(2).X11, 1892, 196; XllI, 1893, 184 - «4) Ebenda (2) XVI, 1836, 29 T»*; T
*») AAc. eioenia Sc. Nat. (4) VI, 1893, Mem. N. XI. 36 S., 20 Taf., I j-
1 : 50000. - «6; Ebenda, Mem. N. XX. 44 S., 4 Taf. - ^^'} Ebenda, Mcn.
N. XXI, 49 S., 1 Taf. - ^tS) ßMens. 8. Met. It. (2) XII, 1892,
1893, 11. _ 449, 11 pensiero lt. XXIV, 1892, SA. 16 S. - ^^Xn^^m
It. (2) XllI, 1898, 28 u. 29. - «1) Ebenda (2) XIV, 1894, 83-35. - ^ ßSSw«.
U. 1, 1805, 61-64. ~ 453) AAc.Gioenia Sc. Nat. (4) III, 1890/91, Sl?-33.
«*) Ebenda (4) V, 1892/93, Mem. N. XU. 33 8., l Taf.
uiLjiii^Cü by Google
Yolkanumiu.
809
.ereignete es sich mehrfach, dafs das Kabpl, welches dio Insel Lipari mit Sicilieo
Terbindet und in weiter EntfernuDg au Vulcano vorbeigeht, Be8chSdigttiigen
erlitt. Dar Beriebt, welchen Y. Cleriei^) darüber in dem amtlichen Bericht
der Kommission erstattete, enthält manche Ungenauiglceiten. Zuverlässiger sind
die Angaben von Gaetano und Giovanni riatania*^^), welche durch den
letzteren der beiden Brüder noch vervolUtändigt werden ^7). Es liegt nahe, wie
«8 beide thnn, dieee BeschSdigungen mit Vorgingen Tnlkanieeher Natnr anf
dem Meeresboden an der betreffenden Stelle in Verbindung zu bringen. Indf-ssen
ist es nicht unmöglich, dafs auch rein seismische Erscheinungen dieselbe Wirkung
lar Folge haben, wenigstens ist bei dem jUngsten Brdbeben von Konstantinopel,
bei welchem der Oedanke an vulkanische Einflässe von Tornherein ausgeschlossen
ist, dieselbe Beobachtung an Kabeln j^pmacht worden. Am Strom hell sind seit
1891 keine grofsen Veränderungen eingetreten. Im November 1895 waren nach
A. Riee&^) Tier Öffbungen in TbSHgkeit, doeh mit mgUfehmifefgen Bubepanien.
Beobachturgen , welche A. Berge at*^9) Uber die Besiehungen zwischen der
Energie der Ausbräche des Stromboli und dem jeweiligen Luftdruck an Ort und
Stelle angestellt hat, haben insofern zu einem negativen Resultat geführt, als
leiner Ansicht nach nichts für die Zunahme der Energie infolge verminderten
Luftdrucks spricht ; eher scheint eine gesteigerte Thätigkeit des Vulkans mit Zeiten
höheren Barometerstandes zusammenzufallen. Der Bericht über einen Besuch der
Uptrierhes Inseln dvreh Wm. H. Hobba^ im Jabre 1889 ist wenig bedeatend.
Das Verhalten der endogenen Erscheinungen im Jahre 1895 auf den Äolischen
laieln, Stromboli, Panaria und Vulcano verzeichnet A. Biccö^^i). Eingehender
irt 8. Arcidiaoono^^-), welcher in gleicher Weise wie Mercalli für den VesnT,
so fSr den Ätna, die Stiaa di Paterno , Vulcano und Stromboli die Rolle einea
Chronisten übernommen hat. Wie es in der Natur der Sache liegt, können diese
Berichte bei der weiten Entfernung der Inseln vom Wohnort des Verfassers und
dtn geringen Verkehr nicht ao anafllhrlieh sein wie diejenigen Mercallia. CGm-
iasti^3) gibt in tabellarischer Form die täglichen Beobachtungen über Temperatur
Ud Zustand des Wassers der „Fiume calda" bei Catania.
B. 0. H. Ho warth^) will in den Spalteneruptioneu das primäre vulkanische
Pbbonen sehen, der Aufban yon vnlkaniseben Kegeln soll eine seknndire Er-
scheinung sein. Von diesem Standpunkt aus sieht er den grofsen Lavaergufs im
Thal von Mexico als vom Vulkan Ajusco kommend an ; der Kegel dieses Vulkans
MMwr wie alle andern Vulkane des Thaies von Mexico einschliefslich des Popo-
htepetl sind späteren Datnma, nnehdem die Braption ana der grofsen Mexico
durchkreuzenden Spalte aufgehört hatte. Hnwarth gründet diese Unterscheidung
Mf die verschiedene Beschaffenheit des Qesteins. Auch in mineralogischer Hin-
|id>t seil ein Unterschied swiseben Popokttepetl nnd Iztaccihnatl bestehen;
Witsrem spricht Howarth den Charakter eines Vulkans ab. Auf Grund mikro-
JM^her Untersuchung kann aber G. T. Prior*^^) versichern, dafs ein solcher
UntcrMhied nicht besteht. Alle auf denselben gegründeten Deduktionen sind damit
fi^teiiteils hinfällig. Nach der geologiaehen Bee^raibvDg, welche J. O. A g u i 1 e r a
y Ez. Ordonez vom Popokatepetl entwirft, ist derselbe ein Stratovulkan,
Udessen Entstehungsgeschichte sich drei Perioden unterscheiden lassen sollen.
Jw Krater liegt exsentriach und ist gegen 80 Terrilekt. BegelnStrige Beobach-
tMgen über die Thätigkeit des Vulkans von Colima stellt S. Castellan o s^CT)
2apotlto aus an, ebenao Ton Colima ana J. M. Arreola^;. Ebenderselbe
*») QJb. XVI, 1893, 191. — *») AAc. Gioenia Sc. Nat. (4) VII, 1894,
Jen». N. X. 13 8., 1 K. l : 150000. — «7) aAc. Sc. Acr. (NS.) I, 1889, 63
Jh 76. — AB) BSSism. It. II, 96—106. — ZDGeolQs. XLYllI, 1896,
- W"''- Ac. Sc. A. L. IX, 1892/93, 1, S. 21—32; l Taf. —
'")BBSi8m. lt. II, 1896, 96—106; 2 Abb. — Ebenda I, IROfj, 78—81.
155—56. 157—59; II, 1896, 122—24. 229—82. — *«0 Ebenda i, 1895, 119
J. 120 136. - 4M) 6j VIII, 1886, 187-150; 1 K. 1:1500000, 7 Abb. -
Bbeada 8. 152. — *66) Com. Gool. Mex. 1895, 48 S., 1 geol. K., 1 Profiltaf.,
OAtb. ~«7j BMens. Obs. Met. Centr. 1895, 106 146; 1896, 4. 19. 3ö u. 36. 47.
w. »6. 110. — IflB) Bbenda lß96, 4. 19 u. 20. 36 n. 87, 47 n. 48. 88. 80 u,
•1. »5. 110 n. III, 126. 187. 184—88.
810 Dr. £. Endolpb, Dm Portsehritto in eeophyaik der Eidriede.
gibt auch eine Beschreibung des Vulkans^eO), Der Gegensatz zwischen E. Sappen
Auffasanng Ton der Anordnung der roexikaniachen Vulkane uod derjenigen ton
J. Felix und H. Lenk beruht auf den rereohiedenen Defiaitiosen des Begrifft
„Vulkanspalte Die letzteren *70) verstehen darunter eine Bruchlinie derfinbiide.
an welche vulkanische Erscheinungen geknüpft sind. In dieser BegriffsbestimmtiDg
atlmiQt K. Sapper^i) mit beiden insoweit überein, als er unter einer Vulkan«p»lU
eine wirkliche Bruchspalte der Brdrinde Tereteht, welcher die Vnlkaae anfUtm
Aus diesem Grunde glaubt Sapper, dafs die Volkane oberirdisch den VerlMf
der ßruchspalte kennzeichnen , und legt besondere« Gewicht auf eine möglichst
genane FeaUegon? der topographiaehen Lage der Vulkane. Die StratoTulkaoe ab
die Jüngsten eruptiven Erscheinungen stehen allerdings nur in emeai mittanm
it^T**^*?^ tektonischen Umwälzungen, insofern, als sie erst nachträglich
Mltatenden sind. Von einigen weniger bekannten Vulkanen Guatemalas gibt m ;
K. Sapper*72) aus eigener Ancehmnng Knnde. Die Vulkiagruppe imOm \
Viejo ira westlichen Nicaragua ist reich an heifsen Quellen nnd Schlammapndell. ^
Die Spitze des Kegels Santa Maria ist tod einer ca. 30 m breiten Zone solcher '
Sprudel fast gans eingeseliloasen. Das Steigen und Fallen des heifsen Schlamme» •
in dieser. Sprudeln ist nach J. Crawford*») gm» gleichmabig und periodidi, ;,
indem sich jede auf- und abwärts gerichtete Bewegung alle zwei Stunden vollzieht.
Den Portgang der Eruption des Calbucco in Chile beschreiben H. Steffen«*) C
m 0. Heinrieh^TS); letsterer bat den Vulkan beaticgen nnd lolüldart dm
Vorgang aus eigener Anschauung. '
E. S. Pigee und H. Onnen^'C) haben die amtlichen Berichte und die m
Privaten sUmraenden Mitteilungen über den Ausbruch des Galnnggung fw I'
18 Oktober 1894 auf Weat-Java gesammelt. Am wichtigsten ist derjenige t« '
K. Fennema*77)^ welcher einen Monat später die Kraterstellcn neu Termewen
hat. Das Eruptionsmaterial bestand ganz allein aus Steinen und Asche, weder 1
Bomben noeh Leven wurden ausgestofsen. Der Verlauf der Eruption ähnelt in |
allen Stücken demjenigen der loteten vom Oalnnggnng bekaneten ans den Jüm
1822, nur waren die Scblammstrome nicht so vorderblich, weil die Kraterseen '
nicht so stark gefüllt waren. Der jährlich von S. Figee und H. Onnen*'«)
gelieferte Bericht Aber die vnlkanisehen Vorgänge im Ostindischen Archipel iit «i
hergebrachter Weise abgefafst. In einer kritischen Studie über den angeblichen
Schlammausbruch des Gunung Salak im Jahre 1699 weist A. Wichmann^'^)
flberzeugend nach , dafs derselbe nicht infolge einer von andrer Seite behaupteten
Eruption dieses Vulkans entotanden iat, aondem dafa es sieh in eretor Linie na
iiergstürze handelt, welche durch ein schreckliches Erdbeben dos 5. Januar 169?
reranlafat worden waren. Diese hatten wieder Überschwemmungen m Foi^e,
weleiM die Verieblammung des Flusses von Batavia bedingten.
Eine dem heutigen Standpunkt der geologischen Forschung entsprechende
aÄt"* l»»b«n die Vulkane Javas durch R. D. M. Verbeek und B. Feil-
aeme«li*) in ihrem grofsen VFerko über die Geologie von Java und Madaii
erfahren. Bei der geologiaehea Beaehreibnng eines jeden eiasebai Vulkans wtria
ttie bedeutendsten Eruptionen in ihren TIauptzügon besprochen; in dem «BMin»«*
aasenden Uberblick der Vulkane werden das Alter und die Gestalt dendb«
erörtert, die ursprünglichen nnd späteren Einsturzkrater sowie das Brsirttais»
material beschrieben. Neben der Anordnung der einzelnen Vulkanherde auf einer
Linie vom KrakaUu bia snr Strafee von Bali, welche der Jongitudiaalen Aelue
*«s>) BMens. Obs. Met. C. 1896, 10. — 470) ZDGeolGs. XLVI, 18M,
Hl t®«* ~" Ebenda XLVII, 1895, 359-63. — *72) PM 1895, 105-».-
«3) PrBoston. S. Nat. flist. XXVI, 1892-95 (1895), «46-57. - VhGsJ
TV 7-^?.^^'^^^"-120. — *76)Gi. LX, 1894. 258 u.2.'59. - 476) Natk. T. Ned. Inj
LV, 1896, 440-77; 1 K. 1 : 20000. - 477) jb. Mw. Ned. 0. lad. XXlV, 1895,
l^l '."^'^ Anheog von H. de Kock, 8. 76-84, 1 Karte 1 : lOOOO, l Ub«^;
aichtskarte l : 1 500000, 9 Lichtdruckbilder. — 478) Natk. T. Ned. Ind. LIV, 205-' ,
1 iAnl' J*<>-77; LVI, 1896. SA. 9 S. — 479> xjb. Min. 1896, 2, 1-2«)
A«.* ' V-?^^®' * Tat — Description geologique de Java etMad«i«.
Amsterdam 1896, 8 Bde., S. 69-584. 718-90%98:-91i:986-101S. Mit Afl«
I
t
uiyiii^Cü by GoOgle
ThalbildiiDg.
Sil
Ton Java entspricht, ISfst sich auch eine transversale Vulkanreihe erkennen. Diese
Iduien hat man sich aber nicht immer und überall als wirkliche firuchepalten zu
Den Vulkanismus auf den Philippinen und besonders den Ausbruch des
Vulkans Mayen, im äufsersten Südosten der Issel Lusön gelegen, behandelt
M. Saderra y Masö^). Nachdem der Rnapehv am 1. Mai 1889 enm letzten
Mal ein Lebenszeichen Ton sich gegeben hatte, hat erst am 10. März 1895
wieder ein Ausbruch stattgefunden. H. Hill*8l) vermutet, dafs die Thiitigkeit
dieses Vulkans gleich derjenigen des Tongariro von hjdrothermiscben Vorgängen
abKiogig sei.
F. 8. P. Smith^) teilt einen Bericht über eine Eruption mit, welche am
8. Mars 1814 in einer Bai der Sounday - Insel in der Kermadec - Gruppe
(29« 12' 8. Br.,178'' W. L.) stattgehabt hat. E. £. Parey Cust^) beschreibt
dn grofaartigeii Lamvsbraeh Tom 16. Oktob«r 1894 auf der Insel Amlnryn. Die
biptioD ging nicht aas einem der beiden mächtigen Krater der Insel vor sich,
sondern am Nordwesttvbbang dos Bembow, des westlichen der beiden Krater.
Niuafu, politisch zu den Tonga-inseln gehörig (15" 34' S. Br., 175* 41' W. L.),
besteht aus einem Kraterring, dessen Inneres Ton einem See eingenonmen wird.
Ans demselben erheben sich kleinere Krater, weicht? bei der Eruption von 1886
entstanden. B. T. Somerville welcher diese vulkanische Insel im Jahre 1895
bandkt bat, beschreibt den gegenwärtigen Znstand dersslben.
Sohliefsen wir diese Übersicht mit dem Hinweis auf die hoch-
MeutBime Eotdeokung ein« thätigen VulkaoBy welche 6. A. Oraf
Qötsen^) auf seiner Darobqaerung Afrikas im Henen des
Sehwanen Erdteils gemacht hat. *
Der Kininga tscha gongo , d. h. Opferplatz , hat nach vorläufiger Berechnung
eine Höhe Ton 3420 m und beherbergt in seinem Krater wahrscheinlich einen Lavasee.
WeiUidi Ton diesem Vulkan liegt am Ufer des Kiwusees ein zweiter Valkan, der
Vam lagira ya gongo, dessen relative Höhe H. Kersting, der Begleiter des
Grafen v. Götzen , zu 600 m schätzt. Derselbe sitzt flach, als breitbasige Kuppe
liemlich genau im NW des Kirunga tscha gongo der Sohle der zentralafrikanischen
Onbensaddng anC.
Der Beriehtentatter E. Rudolph^^*^) gibt ab Fortsetzung der
früheren Berichte yon 8. Knüttel eine Darstellung der Tnlkanisohen
Sragnisse des Jahres 1894, jedoeh in erweitertem Sinne, indem er
alle geodynamischen Vorgänge, welche mit dem Vulkanismus in
ursächlicher Verbindung stehen, berücksichtigt.
Thalbildung. Erosion und Denudation.
1. Zu der Diaskussion über asymmetrische Thal er bringt
A. V. Könen ^87) einige Gesichtspunkte bei, welche geeignet er-
scheinen, auffallende Erscheinungen in einielnen Fällen durch rein
geologische Verhältnißse zu erklären.
Abgesehen Ton den Ablenkungen der Strömungen durch Nebenüüsse und
Seitenthüer odsr aneh durch festere Gesteine, nnd abgesehen Ton der hferdnreh
bestimmtn Erosion einselner SteUen, findet sieh stirkere AbspUnng besonders an
BMena. S. ÄJet. It. (2) XllI, 1893, 172—74. 191 u. 192; XIY, 1894,
60, 76—78. — «1) Tr. and Pr. NZeal.l. XXVIII, 1895 (1896), 881—88. —
Ebenda S. 47—49. — *S3) qj vill, 1896, 585—602; 6 Abb., 3 Prof.,
i* Ebenda VII, 1896, 65—71; 3 Abb. — Durch Afrika von Ost
»A Weat. Berlin 1895. Kap. Vill, 210 n. ff. VhGsE XXI, 1894, 476. —
) I schormacks Min. u, Petragr. M. (NF.) XVI, 1896, 365.464. — «0 »«kr.
^Qb. WiM. Qötfc 1896, 168-72.
81« Dr. E. Bndolph, Die Foitadiritte der Geophysik der Järdrind«.
S!l'w! ^"i"'' f 7 '^''^ ^voseDtliche Mo««t Ar die Lage
des Wasserlaufs und der Lrosion sowie auch für die der diluvialen mä alluviakn
««iSTr!« * S5ft*"^ "»»«i die dadurch bedütta
Tenehiedturtige BfiMhang der beiden Thaleeiteii.
8. Günther«») ist geneigt, Spaltenthiler ab besondere Kateflori«
gelten zu lassen, wenn die Zahl derselben auch nur sebr beBehiiokt
sein mag.
Von diesen werden die tektonischen Thäler scharf geschieden. Wegendet
überwiegenden Linliusses, den die Erosion auf die Ausgestaltung derselben m^.U
werden lie als SknlptortliUer bezeichnet Durchbruchsthäier sind reine £ro»ioM-
Im Sinne der Ausführungen Könens erUärt JB. Hirld*»)
die Verbreiterung des Thalea der Garonne zwischen Gsi^res ud
Toulouse nach der rechten Seite hin. Ebenso leitet J. Söbanyi*»)
die Entwickelung der Krümmungen der Sebes-Körös ans geologischen
Ursachen her. H. A r c t o w s k i 491) vertritt den gleichen Standpunkt
in seiner Arbeit über die Ausbildung der Ardennenthäler. Die
Schilderung des Durchbruches der Donau durch die Kasanschluchten
^t Pp. To ula*^) Veranlassung, die verschiedenen Theorien, welche
Aber Thalbildung und besonders die Querthalbildung aufgestellt sind,
zu diskutieren, ohne sich für die eine oder die andere m entsohoidflB.
In einer kritischen Besprechung Ton A. Behm an ns Karpathenwelk
erörtert E. v. ß o m e r 493) dessen Ansichten über die Ausbüdung
der Thäler. Neben der Erosion hat nach Rehmann die Tektonik einen
grofsen Anteil an der Entstehung der Durchbrüche, i.f'utterer*^*)
stellt eine interessante Untersuchung darüber an, welche von den
fiir die Entstehung der Durchbruchsthäier aufgestellten Theorien auf
wund der geologischen Verhältnisse in den Karniachen Voralpen
awisehen Pia?e und Tagliamento auf die Flulsthäler in diesem Ge-
biete anwendbar sei.
Er kommt za dem Sehlnfe, dab dl« dortigen PlnfidnrehbrBehe mfr dtt«fc
Überwindung einer Aufwölbung seitens der Flüsse entstanden sein können und
dafe m diesem FaUe die Querthäler die primären , die Längsthäler dagegen die
» ***** tektonischen Veränderungen angepafaten Thäler sind. Die Be-
weisführung Rtützt sich auf die ror den Thalnflnduigea abgebgertennnfsBedimeDte,
.üi.^^ "'^«^ £nt«tehnngsart des Dnrehbraehes ana mohiedenaia Matadil be-
aieoen mttsaen.
^ Für die Limane Südrufslands weist N. S okolo w^Sö) nach, dafs
MO reine Brosiousthäler sind, deren Enden unter den Meereaspiegel
gesunken sind.
Mehr morphologuchen Charakter tragen die Arbeiten m ^
i*.Griesmann*W) aber die Ausbildung des jetzigen Saalethslea und -
yyitT^ Natnrw. Bnndseh. XI, 1896, 52 ff.. 68 ff. — BSQM. Fm» O i
^ 4^??'^®®""^®^- - XXV, 1896, 97-108.. 137-141; 5 Abb.- ^
TYYv ^ti:,^'*"*^* (3) XXlll, 189.^ 3-9. - Sehr. Wbr. Nat. Kemt
Ö*)2qLe ^ - ^""^ MöQsWien XXXIX. 1896, 251-W.-
PM iftö« T l®^^' 1-94 ; 1 K. 1 : 600000, 4 geol. Ehiielk. 1 ; 75000, 2 Proßltaf.
Mff lM«'T^f - M^m. Com. G6ol. X. 1895, Nr. 4, V. 102 S, l )-
™ 1896. LB 693. - jß Reaigy««. gaalfeld 1894.' Beüage, 20 S. PH IS^». , ;
I-''
I
uiyiii^Cü by GoOglc
Thalbüdang.
You 0. F 0 1 Im a n n über die Thäler der Eifel. W. M. D a v i s ^98)
«rBrtert die sdhon oft TentiUerte Frage, wU weit die Koeel uad
Seme ihr Gebiet auf Kosten der Maas erweitert haben. In einer
-«nsifheDd geschriebenen Abhandlung über den „Oafion'' und die
„Perte" der Bhone sowie deren Beziehungen zum Genfer See will
G. Board on^99) die Fortdauer der Faltung dieser Gebiete bis in
.die Gegenwart beweisen.
SÜD Hauptargument entnimmt er der YerteUuiig der Moränen und erratischen
fBMM. Dt er e« Ar wnnSglich erkürt, dafs das glasiale Material von Gletschern
aaf den Jura abgelagert sei, ao folgert eine postglasiale Hebung von 600 — 800 m.
Der Ton ihm ala Qebirgafalte «igesproehrae Zug bei le Sal&re ist eine typische
Moräne.
J. E, Marr^OO) entwickelt diejenigen Ursachen, welche eine
Abweichung von der auffallend radialen Anordnung der Flüsse im
englischen Seendistrikt bedingten.
Es ist nur Zufall, wenn das Tbal der Hanpttnaae mit Vwwerftngan snsaaimen-
füllt. Bei einigen der gröfseren Nebenflüsse ist eine Abhängigkeit des Thaies von
dem Verlaufe von Brucbzonen dagegen unverkennbar. Daneben kommen Thäler
w, velehe mit den Streidien der Selifebteii saeanmenftlleii. Die grOfsten Vm<-
anderungen fährte die eiszeitliche Vergletscherung herbei. Alle Flufsläufe waren
in tertiärer Zeit schon susgebildet. Diese letzte Behauptung vertritt J. W. Gre-
gory^^i) auch für die Grundzüge der Fhysiographie und Flufssjsteme des süd-
ditlicben England, besondera der Themse, imdB. Tliompson<(")lltr die Thiler
in Northamptonsbire, dem sich G. M. DawsonBQ^ für den Fräser- ttnd Thompson-
ftaf» in Br.-Columbia anschlicfst.
C h. Deperet'^^) entwirft eine Entwickelungageschichte der
groisen Depression zwischen Alpen und Zentralplateau, in welcher
cÜA Rhone ffielst.
In einer interessanten , teilweüe auf lingaittiedber Grandlage
beruhenden Kritik der Begriffe Combe, Ruz und dose weist
J. Früh»<)») nach, daTs die Oomben dnrcbaas keine Eigentümlich-
keiten von Faltengebirgen sind, sondern Hohlformen bezeichnen, die
ebensogut in Tafel- und aufgeschütteten Landschaften vorkommen.
Aagesichta der vielen neutralen AuedrBcke, welche in der Morphologie für
(■ttprediflsde Formen zur Verfügung stehen, schlägt Früh vor, „Combe'* als
norphologisehen Typus fallen zvl lassen. Gegen Penek bemerkt er, dafs „Rua*'
Mineswegs eine allgemeine Bezeicbnung für Ncbentbäler im Schweizer Jura ist.
Om „Clusen" betrachtet .er mit Förste ala Eroaionathaier. Das rätororoanisehe
Wort „Roffla", von Penek als Avedrnek fOr NehenthUer gedeutet, bedeutet
«fjiel wie „Durchgang*«. Die Bornas am Hinterrhein sind eaflonartige Teile oinee
Uales, Thalecgen.
2. Erosion des Wassers. Das ,,des0rt de Plate" genannte
und nördlich der Montblanc-Gruppe zwischen Arve und Gififre ge-
legene Gebiet bildet einen Teil eines Kalkgebirges, welches reich
PoraehDLVKde 1894, VlIL 3; 88 S. PM 1895, LB 106. — «8) Ann
SJK;- ;,895, V, 25—49 ; 1 K. 1 : 100000, 4 K. 1 : 80000. PM 1896, LB 666. —
^ BSG Paris (7) 1894, XV, 70—134; 1895, XVI, 75—111. 219—266. —
97 ri*®''» ^^^« 602—626; 1 J£., 7 Abb., 3 Fig. — »l) NatSc. 1894, V,
»(--108; i K. — M«) BepBritAss. 1896, Tr. 68«. — »») AnnRepGeolSnrvCaaada,
iM.b) 1894 (1896), VII, 302 B- 308 B, 1 Abb., 3 Fig. — 804) AunQÄogr. 1895,
}'i 2?~462; 2 K. PM 1895, LB 699. — 505) VscbrNatÖsZürich 1896, XU;
«oewjand », 818—339; 1 Taf. PM 1897, LB 88.
Q«ogr. Jahrbuch XX. «
SIA Dr. £. Hudolph, Die ForUehxitte der Geophysik der Eidriad«.
an KarrenbildaDgen ist. E. Chaix^6) hat hier eine grofse Fiäche
topographisch aaf{|^nommen| um die Erschein ungeu im einzelnen zu
bMchreiben.
£3 werden zanächst oberflächliche Rillen ansgeeebfedou Ee lind dgurtHtke
Schratten oder Karren, deren Entstehung auf die erodierende Wirkung des
meteorischen Wassers zurückgeführt wird. Die Schlachten und Schrunde, deren
Blehtnng toh der Neigung der Oberfliehe unabhängig ist, sollen durch Torjum
und Pressen der Schichten yeranlafst und sekundär durch chemische Erosion ^^
weitert sein. Daneben kommen kreisrunde Schächte vor, die Chaix als rätselliafte
Gebilde bezeichnet. Die Karrenfelder, welche Bou rgeat im fraosösisciiea
Jura bei St. Claude unterraeht hat, aind entaehiedeii pestglarial, aber» «tat
bestimmte Höhe oder vielmehr die Nähe von Scbneefeldern gebundm. Die Wir-
kung der Sohmela Wasser ist aber mehr mechanischer als chemischer Nstur. Eine
•olehe Trennung ron mechanischer und chemischer Erosion ist aber Daeb
M. Eckert**) bei der Karrenbildung nieht anzunehmen. In der vereintea Arbelt
beider kann das Produkt der Wirkungen der einen auf Kosten der andern grofser
oder kleiner sein. Noch andern Faktoren als blofs den Wirknogen des Wasser»
ist bei der Karrenbildung naehsnspttren. Di» etihten Karren elnd als eis
artiger Formentypus der Erdoberfläche aufzufassen. Die Karrenformen sind den
Spülformen fliefseoden Wassers am äbnlichsttn Den von Cacciaraali für Doliaca
eint'eführten Ausdruck „anticrateri" weibl 0. M a r i n el 1 i ß^») als unzutreffend ib.
Die durch heftigen Nordwind am 16. Mai 1895 bewirkte Hochflut
hat nach J. Spiller^io^ an der Küste von South wold und Covehilhft
Btark erodiert.
Das dadurch blofegclegte itttereeetnte Profil beaehreibt ff. B. Woodward^"];
eines früheren ähnlichen Ereignisses in der Nähe ; nii Brighton gedenkt W. G.
Black'ii^). C. £. de Hance^^) veröffentlicht eine groise Zahl von Beridtea,
hl denen die Wirkung der Meeraewellen auf die Küste behandelt wird. 8U|«hll
zusammen mit frUheren Berichten das Material ab für eine aaMHunMAmnlt
Darstellung der erodierenden Wirkung der Meereswellen.
Der Kalkstein auf dem Boden eines Teiles des Huron unterliegt jß
einer besonderen Art von Erosion , welche R. Bell^^*) als waben-
förmig bezeichnet.
Die Erscheinung scheint in einer Tiefe von 50 — 100 e. F. am ausgcbreitetatea
au sein. Werden die serfreaaenen Geateine IBngere Zeit dar Wirkung der Welhi
oder der Luft ausgesetzt, so verschwinden die Erosionsformen. Die Bedingungen
für das Zustandekommen dieser Krosionsformcn scheinen in erster Linie in <i*^
Struktur dea Kalksteins «a liegen. Vorausgesetzt mufs ferner werden
auch nur geringe Menge Sinra im Waaaer; nebenaieblieh kommt noch die Baw
dea Waaaera in Detracht.
li
Vom morphologischen Standpunkt aus behandeln die Erosion dw
fliefsenden Wassers Fr. B. WrightSlö) und E. Walter^^'^}.
^Der „Wind Gap", eine Scharte, welche den Kamm der Rltuien Berge in PenBSjl- ,^
Tanien durchsetzt, soll in präglazialer Zeit durch einen Fiuis ciugeschnitten wew» ,
■ein. Nebenflüsse des tebigh und Delaware, welche an beiden Seiten des „öip .
das Gebirge durchbrochen, hätten den präglazialen Flu Ts angezapft und abfe!eD»J ,^
üedeutend breiter und tiefer ist daa Dnrchbruchsthal des Delaware, das ostlica _^
»») QlobJG 1895, XXXIV, Mem. 44 S.; 1 K. 1:5000, JJJf'
\lvu.- o7 ""'^ <3) 1895. XXIU, 414-416. - «») » '
JvJ^ii^' 321-432. - 509) In Alto 1896, VII, 4-6. — sio) GeoIMag. (N. S.) m, ^
V - '"^ ^^«"«l» S- 354-308; l Fig. - ß»») TrGeolS. Ei «J,
V, 399-406. - .618) BepBritAaa. 1895, 868-80«. - «*) BöeolSAm 189^
ll\ rf\l!^^'' ^ - Am. Geologist 1896, 9, XVIII, 190-193; 1
^''') PrAcNatScPhil. 1895 (1896), 198-206; 1 Fig.
uiyiii^Cü by GoOgle
Eroliai. 815
na ^Wind 6ap" gelegene „WüUir Gap*<. Die topographtaehen Foraen d«s
Thaies wie die TiefenverhältDisse des Flusses deuten nach £. Walter daranl^
dafs der Plufs in präglazialer Zeit von S nach N, also in einer der heutigen
StrömoiigsricbtuDg entgegengesetzten strömte. NiveauTeränderungen seit der Eiszeit
hitten die Flalsrichtang «ufekehrt, sodafs das ,,WtterG«p**attt iwtl TwrMbi«dfliie&
Bttekoft bestSod«, dk von ▼•nehiedtiiMi Scitoii htr erodiert wlren.
3. H 0 h 1 6 D. DI» Qrttndang einer Gesellsohaft für Höhlenkunde,
welebe auf eine Ani^g^ang von E. A. Härtel zurücksnfÜbren ist,
hat der Höhlenforschung einen mächtigen Anstofs gegeben. Wie
nicht anders zu erwarten, sind die bisher veröffentlichten Mit-
teilungen überwiegend beschreibenden Inhalts, wobei bisweilen sogar
die Erzählung von Abenteuern einen breiten Raum einnimmt. Eb
möge daher genügen, alle diese Arbeiten ganz kurz aufzuzählen.
Der dritte Besncb, welchen E. A. Martel^^~) zusammen mit E. Rupin dem
NatofBcbacht von Padirac, D6p. Lot, abstattete, hatte den Zweck, die Auadehmnig
der Höhle genauer festzustellen und die hydrographischen Verhältnisse za MP-
forscben. Im Jahre 1894 untersuchte Martel^^^) rerschiedene Höhlen dat
OMMie Ten Unogne twieeben Oahon und ViUe firanehe, D6p. Lot Im Gebiet d«r
Gausses von Grnmat, Lot, hat E. Albe^iJ») mehrere neue Schlünde erforscht;
J. Barbot^j die Grotte der Capelans auf der Grenze der Departements Lozere
Ud AreyroB nnd einige Grotten im Thal des Lot bei Mende, Ä. F ab i 6^21) (je^
Sehlnnd von Courrinos, Arefron. Ausgedebntnr ist das Höblensystem im Thal des
Eiraolt, welches F. Mazauric^22> aufgenommen hat. Die Grotte von Roffj bei
Siiate-Nathaline, Bordogne, hat sich kleiner herausgestellt, als £. Bupin^^)
Ttrmntete. tW die Grotte von 8t.*Bobert beriehtot kurz Pb. lalande^).
Äof dem Gebiete von St.-Christol, Vaucluse, bat Bonneau^^ß) mehrere Gruppen
TOB Schächten gefunden. Auf den Höhlenreichtum des Departements Meuse macht
Bfocard*») aufmerksam. Mehr wissenschaftlichen Wert hat die Aufnahme und
Worschung der Grotte von Dargilan, Loz&re, welche G. CarriÄre'527) ansgeflUirt
kit. Die Höhle von Dions, Gard, oder der Schacht der „Espelugues" genannt,
bJiteht nach den eingehenden Untersuchungen von F. Mazauric und G. Ca-
bsnesSV) ans einer Reihe nebeneinanderliegender Naturtcblchte , die diureb eine
Verwerfung verbunden werden. Nach heftigen Eegengüssen im Oktober 189B
sttnu im Gebiete der Gemeinde Talant, Cöte-d'Or, eine fast kreisrunde Fläche
m. Sie bitte da« Gewölbe einer 17 m tiefen Höhle gebildet. Ch. Mocquery^^»)
iimmt an, dafs die Höhle vorher gebildet war und die Decke einstttnte, all ai»
dm Druck über ihr nicht mehr tragen konnte.
Der Versuch, die „Caborne" bei Frequent, Jura, zu erforschen, ist C h e v r o t^ao)
m getragen, dagegen konnte denolbe in die HSble von FiemfenMl),
«nannten, GrolsartiR ist nach der Beschreibung von Ed. Eenauld^sa) die
^'^^ ßaume-les-Messieurs bei Lons-Le-Saunier , Jura. Eine ganze Reihe
••dweiie biaher noch unbekannter Höhlen im südlichen Jura, im Thal des Gland,
des Furaannd des Seran, bat J. CorcelleM») erforscht. In seiner beachtens- •
werten Arbeit über die Paana einiger Höhlen der D6partement8 Doubs und Jum
Yvv?,^ M^m. SSpÄWologie 1896, 1, N. 1; 24 S., 2 Taf. RevGöogr. 1896^
AXXyui, 401—418; 2 Hg. — «8) Ann. Gl. Alp. Fr. 1894 (1896), XXI,17»— 18«;
100 BSGeolFr. (3) 1896, XXIV, 87 - 89. — 519) BSSp616ologie
2 129-134, 3 Fig.; 1896, 11, 90—93, 2 Fig. — ^20) Ebenda 1896, II,
183—135; 1 Fig. — Ml) Ebenda 1895, I, 28—31. — Ebenda 1895,
c' ;'~97; 1 K., 5 Fig. _ MB) Ebenda 1896, II, 186—187; 1 K. — «>*) Ebenda
^) Ebenda 1895, I, 98—102. — ^) Ebenda 1896, II, 14-27. —
JMöm.SSp. 1896, I, N. 6; 26 S., 1 Plan 1 : 3ü0ü, 6 Taf. — 6») Ebenda
TivV ^^J-' 1 Trf. — ») M«m.Ae.8e.ABL (4) 1893/94, IV, 889— «32;
J^Abb^ - 530) BSSpaiol, 1895, I, 24-28. — 531) Ebenda 8.116—118: 3 Fig. —
uLkT'^^^^^^""^' 189«» N. 4; 23 S., 8 Tafl, S Abb., 1 Plan. — ^ BSSp^i^oL
*w4, 1, 119—128.
81
316 Dr. K. Budolpli, Die Fortschritte der Geophysik der Enirindc.
gdit Arm. Tirö^} aveh tnf die geoIegfschaB YerlilltBissfl nlher ein. B. Kt*
nauld^) ist den uDterirdischen Quellen des LaD9ot, eines Nebetiäusses des
Boubs, nacbpegangon. In Österreich haben sich J. Marinitsch 536) nvA
F. Müller^; um die Erforschung der Koso?a Jama (Taubenhölile} bei Ines',
nnd Ktdaa Hm (SdilMgenhöhle), S km NW d«r Stell«, vo di« Sekt versehvindct,
sehr verdient gemacht. Bei Hochwasser gibt die Reka einen Teil ihrer Wass«-
massen an die letstere Höhle ab. J. Criiic^), durch seine Karatforftchungeo
bektttnt, hat in aeinar Heimat «Iii entsprechendes Arbaltifdd gefteden; die grofu
Höhle von Daboca im östlichen Serbien ist von ihm aufgenomraen wordes.
E. A. Härtel 538^ selber hat sein Arbeitsfeld bis nach England und Irland aus-
gedehnt. „Gaping-QhyU" in der Nähe von Alum-Pot, Yorkshire, warbisjeUt
nur Ma an einar Tiefe Ton 100 m aondiert Die AI»IeitnDg dea Fell Bedt, welcher
als Wasserfall im Gaping-Ghyll verschwindet, ermö^^lichtc eine weitere Unter-
auchung, die zur Entdeckung einer Höhle von grolsen Dimensionen fährte. Tm
den Natnrschächten des südlichen Frankreich unterscheiden sich diese „PsIImIh*'
oder„8wallow holea" durch die stetige Zufuhr von Wasser. Der tiefste Ml jiW
bekannte Schlund ist derjenige der Lindnerhöhle bei Trchid,, N. von Triest. wie
Fr. £ raus als Berichtigung zu Martels Aufstellung bemerkt. L. A.Ovrec^)
aSUt einige Höhlen der weatiiebeB Unionataaten anf ; mit dea ForBchasgen too
H. C. Mercer in den Höhlen von Taeatan maebt uns Fr. Kraus bekannt
Temporaturraessungon in den Höhlen von Fadirac, Tindoul de U
Yayssiere und Dargilan haben ergeben , dafs die Temperatur nach der Tl«ft Ui
annimmt. B. A. Martel^S) erklirt die Abnormitit dorek den Siaflab da
Wassers der unterirdischen Flüsse.
Auf die hydrographischen Verhältnisse hat £. A. Härtel^} u
letater Zeit aein beaonderei Augenmerk geriebtet, so a. B. ftr die HSble m
Padirac, die schon erwähnte „Gaping-Ghyir"'>'^l und „Marble Arch' im
nördlichen Irland in der Nähe von Enni^^kilien , Ulster. Das bydrograpbiscbe
System des Brudoux-Cholet, Ddp. Drorae , ist nach den Forschungen von B. t
Härtel nnd A. DelebeeqneU?) fast gana unterirdisch. Die intermittierende
Quelle von Pont Saint-Nicolas, D^p, Gard, die alle 2 Stunden etwa 10 Mmutes
lang bedeutend stärker als gewöhnlich fliefst, führt F. Mazauric^j sul ««•
naterirdiaebe Ableitung ava dem Gardon anHIek. Die Flüsse BiUe, Iten vod
Avre im Dep. Eure haben stollenweise einen uoterirdiscben Lauf; Ed. ^•"'3^ '
hat durch Färbung des Wassers mit Pluorescin die Beziehungen der TerwaiedM«
Laufabschnitte zu einander festgestellt. Bei der Kille werden die aar W
Zwiachenatreeken gelegenen Quellen niebt von dem unterirdischen Wasser gespeist,
wohl aber ist dio^:es bei der Avre der Fall ; beim Iton deuten zahlreiche ScUou
den unterirdischen Lauf an. Die „Foiba" oder der „Buco" (Schlund) ton "■■»
in latrien bietet naeh E. A. Härtel 5») daa merkwürdigste Beispiel für au
Veraehlrinden eines Flusses im Karst. Der Lauf der unterirdischen 5'^"®
fast immer nach einer mehr oder minder langen Strecke durch ein eingMtnr«
Gewölbe gesperrt, unter dem hindurch die Verbindung mit einem *
aebnitt dea Lanfea dureb natttrliebe Sipbona etattfindet. Diese Siphons regun rw
nach E. A. MartelM^) den Abflufs ilcr unterirdischen Flufsläufc. »»"^'J
zur Benutzung dieser Siphons zum Zwecke einer besseren llcgulierung der r«
534) M6m. SSp6l6ologie 189G, N. 6: 35 3. - ^^3^) Ann. Cl. Alp. tr. IBM.
XXII, 147-170; 1 Abb. — «6) uSSp. 1895, I. 31-35; 1896, "-f 7/ '
2 Pläne. M«m. SSp. 1896, N. 3; 20 B., 1 Taf mit Plänen. - '^^^J, J;!!;,'
II, 77-80. - 638) Ebenda 1895, I, 81-87. — ««») CR 1896, 1, CXXII, öl
CRAss.FrAv.Sc. 1896 (1897), XXV, 691-693. - "<>) Ql. 1896 j^XX, *».
«1) BSSp. 1896, II. 8-13. - ^) Ebenda 8. 98-100. - ^) CR •f/'j:
CXXII, 903-905. - W*) Ebenda 1895, 2, CXXI, 576 -578; 1
^) Ebenda 1896, 1, CXXU, 51-53. - Ann. OL Alp. Fr. 1895,
171-209; 8 Pläne. - "7) OB 1896, 2, CXXUi, 847-850. - *ffr\
1896, I, 134-138; 1 Plan. — «») CRAss.FrAv.Sc. 1894 (1895), XXm. j;
496- 512: 1 K. 1 : 500000, 5 Prof. — 530) CR 1896, 2, CXXUI, l333'3l>-
651) Ebenda 1896, 1, CXXII, 1147—1100; 1 Abb.
Erosion.
317
nacht P. Girard^). üm das Rätsel zu lösen , welches di« bekannten Meer-
mBhlcn von ArRostnli noch immer bieten, schlä^^t A. Issel^S^ T«r, einen Versuch
nit Färbung des Wassers durch Fluorescin zu machen. Die morphologische Seite
dar HoÜenbfldimg in ihrer Bedeutnng fttr das fielief der £rdoberfliehe behandelt
J.NöltingAM).
Das wissenschftfÜiche Ergebnis seiner mehrjährigen auBgerlehnteo
Höhlenforschungen, soweit es sich auf die Entstehung und Bedeutung
der Höhlen, die klimatischen uml hydrographischen Verhältnisse
bezieht, falkt £. A. Martel'^^^) iu einer grelleren Abbaudlung zu-
sammen.
4. Erosion des Windes Die überwiegende Mehrzahl der
am Fufs der Sandsleinfelsen des Djobcl Naküs, Sinaiküste, unter den
Küllsteinen zerstreut liegenden prachtvoll entwickelten Kantengerölle
sind nicht typische Dreikanter, sondern werden von M. Verworn^^ß)
all „EiDkaoter" bezeiobnet.
Es sind ISofi^be OerSlte, welche an ihrer Oberseite eine einzige, scharfe
Kante der Län^c nach Uber den Stein verlaufend zeigen, so dafs ilie Oberseite
der Stücke durch diesen Kamm in zwei sehr flach konvexe Flächen geteilt wird.
Die Kante ist nristens Ton WSW naeh ONO orientiert. Die eigentttmliehe Ge-
stalt und die vorherrschende Lage der KantengerSUe ergeben sich auf Qrund der
Sandscliliffthcorip aus dtn lokalen WiudverhältniHsi-n. Dio rundliche Gestalt und
gleiciimärsige Härte der aus dem nubiscbeu Sandstein stammenden Kolleteine sind
dieootwendigenVoranseetsnngen fttr die BotetebnBg dieser Einkanter. A. Baltzer^
hatte in der Nähe von l^iskra Gelegenheit, den Kantenschleifprozefs bei heftigem
Wisde in vollem Gange zu beobactiten. Beispiele der korrodierenden Wirkung
des Windes fthrt B. Beok^ ana dem Qnadersandsteingebiet der SSehslsdien
Schweiz an. J. Prüh^S®) fand am rechten Ufer des Laufen fett glänz ende, fimifs-
irtiije Gesteinsoberflächen, eine Wirkung dos Windschliffs. Ganz flache Seebecken
ohne sichtbaren Zuflufs und ohne beständigen Ablluls, die sich in manchen Teilen
der grofsen Ebenen der westliehen TTnioitftaaten gewSbnlicb auf der Wasser-
scheide von zwei Flufsthälern finden, denkt sich Q. K. Gilbertö«0) durch Wind-
erosion entstanden. Voraussetzung ist gänzlicher Mangel einer Pflanzendecke.
5. Glaziale Erosion. Um den Anteil der Gletschererosion
an der Herausbildung der Seen zu ermitteln, hat E. lielloc^ßl)
mehreren Seen der Vogesen, Alpen, Pyrenäen und des Zentral-
plateaw die natürlichen Abschlüsse untersucht.
An allen besteht die Seh welle aas anstehendem Gestein. Wenn diese von
Mors; nr.niaterial überlagert ist, so ist die Masse desselben zu dem des abschlie-
bcnden Gesteins so gering, dafs sie für die Aufstauung des Wassers nur geringe
Bsdentang hat. Belloc hält sich demnach zu der Behauptung berechtigt, dafs auch
bei Hochgebirgsseen» selbst wenn deren Abschlufs durch heterogenes Material ge-
bildet wird, dieses nicht ansschliefslich Mor.inentnaterial sein kann, besonders wenn
« Becken von grofsor Tiefe bei geringer Oberfläche absperrt. Die postglaziale
mon hat an den Drnmlins ron Maaaaebneetts kefaie Spur ihrer Wirkeankeit
«2) BSSpöleol. 1896 , 11, 140—42. — 553) Mem. SGlt. 189.«), V, 149-64;
PM 1896, LIi 700. — Höhlenbildung und ihre Bedeutung für das Relief der
Erdoberfläche. Progr. Hamburg 1896. 4«, 80 S. — ««) Ann. Min (9) 1896,
Mem. X, 1—100; 3 Taf. mit Plänen. PM 1B07, LB 213. — NJbMin.
1896, 1, 200—10; 1 Taf., 2 Fig. — MNatGsBern 1895 (1896), 27—30;
l Taf. — 808) ZDGeolGs. 1894, XLYi, 537—46 ; 1 Taf. — «») Gl. 1895, LXVII,
'7-20; 1 K. 1:20000. Vgl. die Bern, von A. Baltzer, MNatGsBern 1895
lih*Ä "-^^i 1 — ^^^^ Jö'^ol- 1895, III, 47—49. PM 1896, LB 616, —
p CRAssFranij.Avanc.Sc. 1895 (1896), XXIV, 622 — 64; 1 Tiefenk. 1:5000,
«wjpien Ten 16— löro.
818 Dr. E. Rudolph, Die Fortachritte der Geophysik der Erdrinde.
hiDtcrlaaeen Die zalilreichen ErosimMfiurehw, w«l«he fn aUen Stadiei der Bit.
Wicklung Torbanden sind, stammen aus dor glazialen Zeit, ihre Entsteh««
danken sie aber nicht den glazialen Eiemaaeen, sondern nach G. H. BartonM)
glazialen Huseen. Dar snietst Toll Keilbtn, Pettei»en und Hansen vertretenen Aaiicht
sien l^itt (7r ^"i'^'Vsr''*'''''*''" KrtiUrtwerti
Ü^SkÜ • ^- Schlot z 563) ,n einer interessanten Abhandlung enfgegön, indem
V Jl-!f "1?®' ansprechende Erklärung aufetellt, die sich auf den Prozefs der
i.rrS^p"°f V. »emidatioil atttit IMe „Wegbahn" der Strandlima
m das l'rodukt der Verwitterung an nicht zu steilen Abhängen der Fjordthäler
in der kalten Jahreszeit gefriert das lose Material in das Küsteneis und wird
am dlM0m durah d«n Fiat- nod Ebbestrom fortgetragen. Da. die Wegbahn dar
Btraadhnie in der Regel horisontil iat, ao kann die Bildnnf deraelbm aicht W
pOimTMr Niveauverschiebung vor sich gegangen sein . wie Pettersen und Blytt
^^'^'"otzjiiramt vielmehr an, dafs die Strandlinien in einer Periode de»
BtOIatandes der NiveauyerachiabuDg entaUnden. Aneh dar Spaltenfroet kann keiuea
80 grofsen Einflufs gehabt haben, wie Blytt behauptet, da Salzwasser erst bei fiel
medrigerer Temperatur als Süfswasser sich ausdehnt. Ö. E. Cu Uerfi«) iit der
Analeiit, dafa die glaziale Erosion in ihrer Bedeutung sehr tiberschätzt worden irt.
6. Verwitterung und Denudation. Das hauptsächlichste
meGhaniBche Agens für die Verwitterung ist nach J.C. BraDDer^sS),
der Beine Erfahnugen in Brasilien gesammelt hat, der Temperatur-
wecheel. Die direkte Wirkang dieses Agens besteht aber nur darin,
dafs infolge der 7er8chiedeneD AtudehnuDg der Ißneralifln das Go*
stein von Sprüngen durchsetzt wird, welche der Feuehtigkeit md
den Säuren Zutritt zum QeeteinBinnern ▼erKOi'affen. Die Komm-
tration des Regens in der warmen Jahreszeit macht diesen aowoU
in chemischer wie in mechanischer Hinsicht besonders wirksam.
Seinen Ausführungen tritt 0. A. Derbyß««) entgegen, insofern, tis er nidit
80 aehr klimatiaehan und biologischen Ursachen die Verwitterung zuschreibt wii
vielmehr dem meliiedenen Charakter der Glaatafne nnd ihr« wahr oder minder
^*ii«w\^*^'^^*^*' zersetzenden Agentien zu widerstehen. Auch G. P. Mer-
iPlll'W) tritt als Gegner Branners auf. Schon mit RQoksicht auf die grofse Tiif^
bis zu welcher das Oaateinaniateritl saraatst ist (in BnsiHen Ua n 100«), iM
pnysikahsche Agentien ausgeschlossen ; ebensowenig kommen von chemischen Vor-
gangen die Lösung und Oxydierong in Betracht. So bleibt nur die Hydratbildiug
•U Viehtigater PSktor llbrig. Wenn dieselbe ohne Verlust an Substanz ror «14
gaht, 80 hat sie Ausdehnung rar Folge. Eine knns nnd ^iaa Znaammenfusom
Wljr denenigen Erscheinungen, welche sich bei der GeateinaTervittemog Bkapi*i^>
hnt «benftlls G. P. MerrilieeS) verfafst.
^A.^ Baltzer669) igt von den aufserordentlichen Wirkungen der
Mation zwar überzeugt und bestreitet selbst die thalbildend«
Wirkung derselben als Teilfaktor nicht, möchte aber dooh des
Anteil, welcher der Erosion am Gesamteflbfct sukomat, Waith«
gegenüber vermehren.
Zur Stütze seiner Ansicht führt Baltzer an, dafs Risse des Kalksteins tob
Jnakra zuweüen durch sekundären krystallinischen Kalkspat oder verwandte i»'
üffa fi'^ ««gehwlt sind, eine Erscheinung, die sich nur durch WaaserwWaW
4>rKiärwi ttfat Einen wiehtigen Beitrag tvr Frage d«r Danndation in der WH*
A v^^^ BGeolSAm. 1895, VI, 8— 13. — 563) Forh.VidS. 1801 (mb), X. 4. ISS.,
VIT T Tr. Wisc. AcScAL. 1894/95, X, 339-66. - ^66) ßöeolSAm. 1896.
1 Taf ^896, VU, 849-62, 1 Taf.; 1896, VI, 321 '32-
/1m£ Tu ^®®^» 704-24. 850-71. - MKitG-B«» 1895
Digitizc
Denvdatioii.
819
#B«b VwwitterDDg und Deflation liefert W. 0 b ru ts ch e w ^70^, der seine Be-
obschlungen in Zentralasion aogestelit hat und su gleichen Ergebnissen gelangt
wie Waltber. Typische Beispiele sabaSrischer Denudation schildern Q. K. Gil-
bert und F. P. Öullirer'^) in den sogenannten Tepec buttes nordöstlich Toa
Pueblo, Colorado. Die früher zusamnienhiin^jendo Decke von Kalk im östlichen
£Qgland ist jetzt in drei grofse Qebiete serschnitten » in denen der Kalkstein in
Blldce (cballt rabble) leifdlei) ist H. B. Howortbl») will hierin nielit die
Wirkung mariner oder suhacriscber Denudation erblicken, sondern sieht als treuer
Anhänger der Kataklysmcntbeorie alle Erscheinungen als das Resultat einer plötz-
lichen Auslösung Ton grofsen Spannungen in der Erdrinde an. Seine absonder-
liehen Ansichten erregen wie immer eine weitschweifige Diskussion, an der •ish
0. A. J. Cole»»), £. Hill»«) und 0. W. L«mpUghA7&) beteiligo».
7. Es ist hier der PUti, eine Reihe von geomorpho Io-
nischen Arbeiten zu erwähnen, welche die in diesem Kapit^
behandelten Kräfte in ihrer Eigenschaft als gestaltbildende Faktoren
zum Gegenstand haben. Bei der grofsen Anzahl derselben können
nur die bedeutendsten hervorgehoben werden, bei allen andern mofs
die blofse Anfdhruüg genügen.
In der Streitfrage, ob die Denudationsebenen einer marinen oder
wbaSrisohen DenadRtion ihre Entsteh nng verdanken, eotecheidet sieh
Davifli^^^ nach eorgföltiger Abwägung aller in Betracht
komiDenden Orttnde für die letztere Eventualität.
Von diesem Standpunkte aus bütracbtet Davis^TT) die Entwicklung einiger
Flufssystenie des östlichen England. Die geographischen Verhältnisse dieses Landes
tiefem den Beweis, dafs mindestens zwei Cyklen subaerischer Denudation sich hier
Tolltogen haben. Von diesen war der entere voUstindig dnreblanfen, der nweite
iit noch im Stadium seiner Entwicklung. Gof^enüber einem Angriff von P. Mac-
oair und J. £eid<>^) sieht sich Davis^79) zur EechtCertigung genötigt. Der
<2rteetin-Zng soll nncb A. Keith^ nicht weniger als siebeniDnl bis auf dit
Denndationsnimu erniedrigt worden sein. In jeder Periode wurde eine Beihe
Ton Peoeplains (Fastehenen) hergestellt; die Deformationen, welche das Wieder-
«rwachen der Erosion bedingten , waren durch gleichföriDige , weitausgedehnte
Hebong charakterisiert. In beiden Punkten« der Zabl der DenudationssiTMus und
den Eigenschaften der Pastebenen, unterscheidet sich Keith wesentlich von W.
Hajes und M. B. Campbell^^), welche nur eine kleine Zahl gelten lassen
vollen nnd die Pastebene als dorn förmige oder gekraromte Pliehen definieren. Die
weiten Ebenen, welche vom Mississippi bis ssura Fufse des Felsengebirgos an-
■teigen, stellen nach W. UphamSS^} ein Denudationsniyeau dar. J. S. Diller 583)
«kennt ein solches ina nördlichen Californien, A. C. Lawspn^) in den Coast
Buges desselben Staates. Die Bntwieklungegeeebtehte der 8anta-Cmn Ii ts., eines
Znges der Coast Ranges, südlich von San Francisco, stimmt mit derjenigen überein,
welche Lawson für den nördlichen Teil entworfen hat. Die Insel Santa Catalina
Mt an der allgcroeinan Senkung nach G. H. Aebley^) niebt teilgenomnea.
ÄbhUttss.MinGs. (2) 1895, XXXIII, 229-72; 4 Taf. PM 1897, LB 124.—
BGeolSAm. 1895, VI, 338—4«; 7 Fig., 1 Taf. — 672) GeolMag. (N. S.) 1896,
HI, 58—66. 298—309. — ö73) Ebenda 1895, 11, 553 u. 664. — «*) Ebenda
8. 655-57. — 575) Ebenda 1896, III, 45 u. 46. — «») BGeolSAm. 1896, VII,
II. ^- — ^895, V, 127-46; 3 Fig. — GeolMa^r (N. S.) 1896,
lU, 106-16. 670-- 72. — 679) Ebenda S 625-28. — 680) AnnEepUStGeolSurT.
WW/W (1894), XIV, 2, 366-95. BGeolSAm. 1896, VII, 519— M. — öfii) Xational
"Mag. 1894, VI , 6.3—126. PM 1895, LB 268. — Am. Geologist 1894,
235-46. BGeolSAm. 1895, VI, 17—20. — 633) AnnRepUStGeolSurr.
«92/93 (1894), XlV, 2, 397—434; 8 Taf., 4 Fig. — 684^ BDepart.Qeolüniv.Cal.
MM, I. 241-71. PM 1895, LB 672; 1896, LB 556. — JQaol.1895, III,
«4-04; 8 Taf.
«20 Dr. B. Rudolph, Die Fortwshritfee der Geephysik der Erdrinde.
vSu," ffr^''-^' r Mississippibeckens stehen ntch 0. H. Harshey")
^oriSjtrÄLeT^L^ern.'-
• Nebenbei^mag hier die Abhandlung von J. ß. W ood worthäS»)
w !L u , Deoudatioiisniveaus und der organiscbea
Entmckalaog erwähnt werden. Die Denudation als Faktor der
geologischen Zeitreohnang behandelt H. Hillö90). Die beutige
Landoberflcäche Norwegen« ist eine DenndationsflSobe. Die Bedeu-
tang und Aufeinanderfolge der bernohenden DenudatiooBformeu legt
Uid. RichteröSi) i„ einer anziehend geschriebenen Arbeit dar.
Der auffallendste Zu? im landschaftlichen Charakter Norwegens ist der MbfiA
OegeBeet« zwischen ijord- und Fjeldlandschaft. Spuren einer Eiswirkonp trag«
Thal nnd Berg überall an rieh, doch iat die Oberfläche des Fjeldes nicht als di-
ziale Denudations- oder Abrasiorisplatte allein anzusehen: ein präglamles Till*
System ist uüyerkennbar. Was die Kahre oder Botner der Fjeldlandschaft angeht,
♦ ■•f • f ^ » *""^ '° ^^P^^ gesammelten Erfahrungen in Norwegen be-
statigt Die Botner sind nieht Ergehaieee der Inlandeiabedecknog, soadmiB
erster Linie Vorwittcrungsformen , deren Ausbildung nicht durch die Lokilf««-
gletecherung beeinflufst ist. Da« Fjordphänomen glaubt Kichter mit zwei An-
naiimen: Vefgletaeherung praglasialer Thäler und Transgression in allen semea
Eigenschaften ausreichend erklärt. Die norwegische Strandebeoe hilt Bd. Biel-
tero«^; mit Reusch für eine Wirkung der marinen Abrasion.
Die erodierei.de Thätigkeit des fliefsenden Wassers erleidet durch
Niveauveränderungen der Erdoberfläche eine VeränderuDg, die sich
m Terrassenbildung und dem Charakter der Ablagerungen aufr
spnohtb
A J*"*^®b«dbtnnghat 0. H. HersheyöOS) in den Thälern des Ozark-Plateaut
w" w ) »™ oberen Ohio gemacht. M. B. Campbell«) Mtersncht
w i lok&lc Rindenbewegungen orogenetischer Art auf die Ver-
eeMebnngen der Wasserscheide haben können. Zwei Beispiele für die Anzapfung
des Quellgebietee einee Fluaeee durch einen andern ftthrt N. H. Dartonfi») am
den CatskiU Ute. an.
Eine interessante geomorphologische Stndie Uber die Heraus-
bildung des Terrains im Süden von Tunis unter dem Bioflufe der
atmosphärischen Erosionsfaktoren liefert E. de Larminat597).
Für die Bildung und Veränderung der an der Ostküste Nord-
MnOTikas so charakteristischen Schwemralandsbildungen machen F.F.
QnlliyerSW) und Cl. Abbe^^y) die Meeresströmucgen verant-
worthoh. '
^^Eigentümliche, phantastisch geataltete KalksteiBpftÜer an der K««te öland»
werden dort als „Raukar" bezeichnet. Die Entstehun- derselben ist nach J, 6.
Andereaonw») in erster Linie von dem Vorhandensein vertikaler Diaklasen ab-
588% n^^T^tr ^ 2» XVm, 72-100. - «) Ebenda 1898, l,XI,«45-W.7
viv SS?''®^*^"*- ^^^2— 95, XXYI, 474—79.— 689) Am. Geologist 1894, «»
Sw«., r l'^^i'rNZeal. I, 1896 (1896), XXVUI, 666-80. - '»»)SiUb.
1896, CV, 1, 147-89; 2 Taf. - «») Gl. 1«9«, LXÄ
M aI ^ Geologist 1895, 2, XVI, 338-57; 1896, 1, XVII,
7« Am. JSc. 1895, XLIX, 112—20. - ^^95) jQool. 1896, IV, 667-81'
^^)lll^^A ^h.'^^ 218. - ßW) BGeolSAm. 1896, VII, 606-T.-
bis 422 1°^^- r^^^^' ^' 386-406; S8 Fig. - «) BGeolSAm. 1896. VII, 399
m pr^^hi.^^ 1896, LB 773. Science 1896, Hl, N. 67. -
«00) bSsSKS^'.'*' 1892- 9ö, XXVI, 489-97. PM 1896, LB 772.-
) BhSTVetÄkH 1896, XXI. 2, N. 4; 25 S., 13 Fig., 1 Taf.
Graudwasser.
321
Uagig. Je nachdem cur eiD Spalt oder mehrere nebeneinander das Gestein darch-
NtMB, ist die Gestalt dos Einschnitts eine verschiedene. Aufserdem ist für dio
AnsbilduDg der Uaukar eine negative NivcauTerschiebuDg notwendig. Es lassen
deh drei EntwickelungsatadieD untorseheiden : 1) Komelraaion«, in welcher dti
Gestein noch der Wirkung des Meeres ausgesetzt ist; 2) Ablationszone , der Ein-
flafs des Meeres ist nioditiziert dadurch, dafs das Gestein schon über den Meerea-
gpiegel emporragt; 3) Stülttandstone, der Einwirkwig des Heeres gsns entsogen.
Einen Überblick fiber die Entwickelung der Geomorphologie in
dem lettten Jahrzehnt entwirft A. Philippson^^). £ine Klaan-
fikation der geographiachen Formen, auf genetiaohem Prinsip be-
ruhend, versucht 8t. H. Perry«»). A. Penck603) stellt die
Gmndzfige einer Nomenklatur der Formen der Erdoberfläche auf,
indem er einige der Regeln erörtert, nach welchen jene Formen
umgebildet werden.
GmmdwaMer. Quellen.
1. Dw gewöhnlichen Annahme, dafe ein Drittel der Nieder*
wblSge durdh VerBickem der Qrundwaaaer* oder Quellbildnng an-
heimfalle, tritt F. M. Stapff^) entgegen, weloher aus dem offenen
Abflufsquanlum eines Sammelgebiets und dem Niederschlag in dem-
selben unter Berücksichtigung der übrigen mafsgebenden meteoro-
logischen Elemente einen den jeweiligen Bedingungen der Jahreaaeit
entsprechenden VersickerungskoelBzienten zu ermitteln sucht.
Diesen Koefüsienten definiert Stapft' als das Verhältnis zwischen dem auf
einem abgesehlosaenen Gebiet Tersickerten und dvreh Verdnnstnng oder Vegetation
nicht wieder ausgegebenen Wasser zu dem Niederschlag, welcbotn dasselbe ent-
ctamrot. Seine Methode geht von der Voraussetzung aus, dafs die temporäre, be-
taimte Watserrübrung des Abflnfskanals eines Sammelgebieta durch einen kurzen,
noTermittelt beginnenden und wieder endendm Regenfall am ein gewisses Quantum
vermehrt wird, so dafs sich ein gut begrenztes Hochwasser bekannter Höhe ein-
stellt, welches den nicht sofort wieder verdunsteten, sondern oberhächlich abge-
flossenen Teil des Regenvasaert dnrstellt, wlhrend der versiekerte Teil desselben
in der kurznn Zeit zwischen Beginn des Regens und Ende des Hochwassers den
Qnell- und Grundwasscrabflufs nicht erbeblich vermehren konnte FQr den einsetnea
Pill lifst sieh also das Sickerwasserquantum vom oberflächlichen Abfiufs ideell
trenupn und ein Abflufakoefßzient bildeOt welcher das Verhältnis zwischen nur dem
oberflächlichen Abfiufs und dem Regen ausdrückt. Der mittlere jährliche Abtlufs-
loeffizicnt des Gebiets ist dagegen aus mittlerer Waaserabfuhr durch den Abzuga-
kannl und mittlerer NiedersehlagshShe gebildet und enthalt den Versiekerangs-
koeffizicnten. Man kann also zwei Abflufskoefßzienten bilden, den einen ein-
whhefslich, den andern ausschliefslich Sickerwasser, und ein Vergleich beider ergibt
MO Versickerungskooffisienten. Diese Methode hat Stapff auf die Verhältnisse im
Qnadersandsteingebict des Folsenflosses in B5hm«n nngewandt.
Eine praktische Frage, die Veraorgung der Stadt Brüssel mit
^Trinkwasser, hat Veranlassung gegeben, die GrnndwaaserTerhältniiBe
der Umgegend von Brüssel zu untersuchen.
. In dem Plateau L'Entre -Sambre - et - Meuse liegen zu unterst
ieTonieche Quarzitschiefer , darüber folgen Saudsteine (Psammite)
und Kohlenkalk. Nach Ed. G. D e t i e n n e ist es der Psammit,
GZ 1896, ir, 512—27. 557 — 76. 626—39. 688—703. — 6^) Am.Geologlst
iJJ3j2^11, 153-59. — 603) Rep. Intern. Geogr.C. 1895 (1896), VI, 735—52. —
J «pQeol. 1895, 194—201. 305— ö2; 1 K. 1 : 225000. — 6°^) AnnSG^olBelgique
MW/91, Mto. XIX, 159-8».
S2« Dr. E. Rndolpli, Die FortwhritU der Geophysik der Erdrinde.
in dem sich dae Orundwaaser aoBammalt In dem TertUrbflokeB
von L'Entre-Senne-et-Dyle sammelt sich nach Ch. Oonokier de
DonceelGOö) das Regenwaaser an der Oberfläche des sehr weew
durchlässigen Sandsteins. Einen beträchtlichen Teil des Gruod.
Wassers empfangen infolge der Lagen Verhältnisse die Kalke, zu
welchem noch der im Kalk selbst hindurchsickernde Teil kommt
Damit ist schon die grofae Streitfrage angedeutet, welche seit 1891
die belgischen Hydrologen beschäftigt: Gibt es in dem Kalkgebiete
Belgiens ebe besondere, grundwasserführende Schicht, ein Grund-
wasserniveao oder nicht? Die VeranlasBung su dieser KontroTene
bat Dupont gegeben.
Derselbe gibt nur für die Schiefergebiete eine OfDiidwtBierMliIebt s«, fi d«i
Kalk dagegen soll eich die Wasserzirkulation auf Kanälen oder geradezu in unter-
iMleehen Ffflssen vollziehen, welche das Waaser wieder in Qaellen an Uge treUo
Iftseen. Diese Behauptung hat yon TersehiedeBeD Seiten Widenpmeh eriUnv,
80 Ton Ph RomeC"7) y^d Th. V er Straeten «»), welche beide Dapontsuwidu^
legen suchen; letzterer hält übrigens mangels hinreichend genauer Beobachtung«
jUe Frege ooeh nieht für spruchreif. A. J? lamache««») ist aus einem anftnj-
liehen Anhänger au einem Gegner der Dnponimdien Theorie gewoito. Br Im-
elreitet zunächst, dafs dio chemische Wirkung des Wassers bei der Bildung der
Höhlen in Betracht komme, da daaeelbe schon nach einem kurzen Laufe von 2-3 m
mit Kalk flbersittigt also nicht mehr Mseud wirkeu könne. Beweit; te
^ orkommon von Stalaktiten an der HShlendecke. Alle Höhlen seien ursprönglldi
nnterirdiache Waaaerläufe gewesen. Die Widerlecnnff dieier fiebauptauto iit
E. Tan den BroekßJO) leicht gemacht.
Der 20. Bericht, welchen C, E. de Kance^^^) für die von der
Britischen NatnrforBchergesellschaft eingesetzte Kommission zur ü^te^
Buchung des Grundwassers erstattet, enthält wertvolles Material,
welches bei Bohrungen gesammelt worden ist. Der Sohlnliberiohl^
welcher die allgemeinen Resultate susammenstellt, enthält keim
neuen Gesichtspunkte. Wertvoll ist die von de Rance^J*) ge-
lieferte , chronologisch angeordnete Bibliographie über die Orttsd'
Wasserverhältnisse in England und Wales.
In dem Kalk des Londoner Beckens hat W. WLitaker^lS) die BcobachtuDg
gemacht, dafs die Zirkulation des Wassers hauptsächlich auf den Diaklasen und
Yerwerfungen in Ttrtiknler Biebtnng aUtt hat. Pftr die ForUeltiiBg in keriwitahr
Kichtang kommen nicht eo eehr die SehiehtflSehen wie die Spalten ia BeUadit.
Die von A. Vollerßl*) fortgesetzten Beobachtungeo über das
Grundwasser in Hamburg bestätigen die schon früher ausgesprocbeDen
Behauptungen. Die Ursache der Veränderlichkeit des Grundwasser-
Standes in den tiefliegenden Marscbgebieten ist noch immer nicht
bekannt. Das Grundwasser findet sich n ach J. F. Heller6l5)iD
der Traunebene bei Linz 5 m unter der Erdoberfläche; es bat oif»
607^ i?D'^"°^^«*"*^*'»- 1891 92, mm, XIX, 191—222; 1 geol. K. ItHOOOÖ.--
1895 (1896), IX, mm. 320-54. - 606j Ebenda S. 241-59;
GuVp ""t^? ^^'eoda S. 355—67; 9 Fig. — GiQ) Ebenda S.3G8-416; 3 J?ig. -
ciJh 283-302; 2 fig. — 612) JEbenda 1896, 393-401
Lft N ,"'^o i^-^^ ''''' - JbH.mk.WAnet. 1894. XII. B«-
eT.f 'ßyil'A ^ ^^^f 1897, LB 74); 1895, Xlll, Beiheft N. 4, f
•V«*» s! Jiif^^**-^"g-A"hit.V 1896, XLVlll,ö41-49; 1 Taf. Vgl. V.PolUek
i
'II
daeUen.
Sts
8 m Mlohtigkeit und im Mittel eine Geschwindigkeit von 9 m in
94 Standen.
ITöhenuritcrschiede im Wasserstande der Fliisso crzengon GnmdwtBiörwellen,
«elcbe sich mehrfach schneller fortpflanzen, als das Wasser strömtt iiad «n einem
OHi taftreten kBonen , wemi die ersengviide tTmehe nieht mehr bettalit. Übar-
lanpt stellt das Onudwasser der Traunebene einen selbständigen unterirdiaehen
WMMrlaaf dar und ist nicht blofs als durchgesickertes Traanwaaser anansehen.
W. J. M'Gee^^^) bespricht die Bedeutung des Grundwassers
für die Trinkwasserquellen. P. H. Bryce^^^) setzt kurz die Be-
dioguDgen für das Auftreten des Grundwassers auseinander.
2. A. fafst die wichtigsten Momente der gene-
tischen Verhältnisse der Karlsbader Thermen folgendermafsen zu-
fiammen :
1) Bin Senknngsfeld trennt einen gewaltigen Gebirgskoroplex; es eratreelEt
ddi dn Sfidfufs des Erzgebirges entlang Uber den ganzen Nordwesten Böhmens.
$) Ubigs der Bruchspaltc dringt cruptionsfiihip gewordenes Magma aus der Tiefe,
velehea die ßasalt- und Fhonolithberge des Mittelgebirges bildet. 3} Eine der
TvlkaaiaeheB PolgeeraebeinvBgen machen die Bzhidationen ani, welehe dem anf
Tiefspalten erwärmten Niedernchlagswasser den Charakter der Thermen verleihen.
i) Der gegenwärtige Zustand der Karlsbader Thermen ist durch die Art dieser
BxludttioB bedingt, welche in dem ungefähren Oloicbgewieht der Mengen Ton
CyerwBsserstoff und Schwefelsäure zur Menge von Kohlensäure liegt. Aufserdem
tritt Wasserdarapf als Wärraebringer hinzu. 5) Diese Belation verändert sich
ionerbalb sehr grofser Zeiträume zu Ungunsten dea Salzgebalta nnd zu Gunsten
dte relatiTen Qehtlts an Sohlenainre. AbsoUt genomnen, irivd aneh di« Heng«
der letzteren allmählich geringer; der erkaltende Sprudel wird zum Säuerling.
Sehliefslich hört jede Kohlensäureexbalation anf; der Sprudel ist eine gewöhn-
liehe Onradwaeaerqnelle geworden.
Nach K. Clar0i9) dürfte der mutmafsliche Verlauf der Gleichenberger Uaupt-
quellenspalte ein nordsüdlicher und mit der Haupteruptionsspalte sowohl der
nnren trachytischen wie auch der baaischen baaaltiachen Ergüsse identisch sein.
I. Blaas^W) gibt Anfbehlnrs über die geologisebe Poeitfon einiger Trinkwaaser-
quellen der Alpen in der Nähe von Innsbruck, Kufstein, Brisen und Bozen-Eggen-
tbai. Der Streit zwischen G. Ristori^äi) und C. de Stefani^äü) über die
Harikonft dea Wassers der Quelle „La PoUaccia" in den apuanischen Alpen ist
durch die von Q. de Agostini mit Fluorescin angestellten Versuche zu Gunsten
dea letzteren entschieden. Die Pollaccia ist keine Quelle im cigentlicbcn Sinne,
üur Wasser stammt aus dem Val d'Arni und ist auf Spalten zur Tiefe gesunken.
Bie Frage der Versorgung der grSfaeren StÜdts Toeeanae mit Trinkwasasr bat
F. Sestini^aS) einer Untersuchung der wasserreichen Quellen des Monte Amiata
Teranltfst. Die beiden Thermalquellen von N^ris uad Evaux liegen in faat un-
■Mbarer WOn einer grofsen Depression, welche nach S das Thal der Tardes,
Mdi N das des Ober bildet. Beide Quellen sind an Quarzadern gebunden und
IjMren zur Klasse der „Wildbäder Die oro^raphischon Verhältniese des Ge-
rn lassen, wie L. de Launay^) meint, darauf scbliefsen, dafs es sich um
>ut«criaehes Wasesr bandelt, welebes in einer Entrsmong Ton 12—15 km anf
Lithoklaaen eingesirkcrt ist und in der Tiefe die Temperatur von 53 bzw. 55*
«ooimmt. Die Mineralquelle Ton flanre in der belgischen Provinz Luxemburg
AnnBspUStQeolSnrr. 1899/98 (1894), XIV, «, 1 — 47. — •») Tr.
Wn.I. 1891, I, 149—69. — «8) SchrVVbNaturw.Kennt. 1895, XXXV, 553—671 ;
J geol. K. 1 : 60000. 4 Taf., 6 Vollbild. — «i») MNatVSk. 1896 (1896), XXXII,
JOl— 5. ZPrGeol. 1896, 59-64. 194. 217 — 19. — "») A8T«ie.
»cNat. 1894, ?rc.-Vb. IX, 108—10. — 022) Mem. SGIt. 1895, V, 384—434:
6 Flg. _ 023) ASTosc.ScNat. 1896, Prc.-Vb. X, 80-92. — «24) AnnMin. (9)
MM, Mim. Vil, Ö63— 628; 1 geol. K. 1:320000, 6 Taf. CU 1895, 1, CXX,
UB8— 81,
3i4 Dr. E. ßttdolpli, Bio Fortschritte der Geophysik der Erdrinde.
n„\T!P ^ orientierten Verwerfti.B tob geringer Sprungbobe.
1 /L^ Jl'^I??® RGotherraischen Tiofenstufe von 31m berechnet Ad Fi r-
k etwa) die Tiefe, aus welcher das Wasser stammt, zu 85 m. L. du Pasq uier«26i
veröffentlicht Diagrttnme über die Ergiebigkeit der Quellen der Areuse und
öernere.
£ia Vergleich zwischen einer geologjsdieii Karte der Vewinigton
Staaten und einer Karte der Verbreitung der Mioeralqaelleii b»«
stätigt die Regel, dafs die letzteren an die geologiaehe Struktur d«
betreffenden Gebiets gebunden sind.
In den östlichen ünionstaaten sind die Thermen auf die Gebirge beschränkt.
Ytrfleiebt man die SstUebe Hilfte mit der westlichen einschhefshch des ielaea.
gebirges , so springt das Vorwiejjen der Thermen in der letsteren in die Aign.
»'^'i^J?™^ 2U den zahlreichen Dislokationen noch der Umstand, dafs, wie A. C,
Fe»le«27) hervorhebt, die Durchbrüche eruptiven Gesteins weiter terbreitet uiuL
als im Osten. Den Einflub der stratigraphisebea Verbiltnine taf du Avftntn
von Quellen macht T. C. Hopkins C28) an einem dem Oserk-Plateatt «ntaomnieneD
Beispiel klar. C. Sapper029) beschreibt iiach eie^onen Untersuchungen und den
Beobeehtungen früherer fieieenden die Dampi- und iieifswasserauellen in Saa
SaI?ador.
Daiibrees Behauptong, dafs die Quolleii im allgemeittea die
mittlere Jahrestemperatur des Ortea annehmen, beriebHgfc B. A.
Mar t^e 1 ^30) ^jahin, dafs die Temperatur von der Art der Herleitnig
des Wassers abhängig ist.
Wenn die Temperatur einer Quelle im Winter niefhiger und im Sommer
hSher Ist als die mittlere Jahrestemperatur, so stammt das Wasser, teilweise
wenigstens, aus subaerischen Wasserlänfen nnd war siemlieh lange den Scbwiui-
knngen der Lufttemperatur ausgesetzt, zu kurze Zeit aber dem Einflub d« Beda*
temperatnr, um ein thermisches Gleichgewicht annehmen an können.
Strömende Gewässer.
Z Sydrologia,
Auf Anregung von J. v. Lorenz- Liburnan haben E. Fugger
und K. Kastner68l) die Geachiebe der Schotterbäake der
Salzach untersucht.
Die Untersuchung erstreckte sich nuf die Gröfse der Gfcschiebc, ihre Aniilü
m jeder der 40 Grefsenstufen, ihre Art uod form. Ais Schotterfestigkeit wird du
\ crhaltnis der Schottervolumenzahl einer Station »nr Tolnmenzabl einer andere
definiert. Die des Kalkes wird als Einheit gesetzt, wahrend die Abreibung »1»
WS Verhältnis zwischen Verlustmenge und Volumenzahl der oberen Stotion erscbeiot
Bei grofsem Gefalle eines Flnsses herrseht nach den Verfassern die Zsrtröranie-
Hing, bei kleinem die Abreibung vor. Die Bildong der verschiedenen Formen der
ebenso wie die ürölse der Abreibung wohl hauptsächlich von der
materiellen Beschaffenheit der Gesteinsart abhängig. Dabei kommt weniger dl»
spezifiRche Gewicht als der Härtegrad in Betracht. Das Geiricbt der Geschiebe
nimmt flufsabwärts ab, weil die härteren Gesteine, die flufsabwarts zunebmen,
ragleieh die spezifisch leichteren sind. Die chemische Einwirkung des Wesse»
ineeht weh^ bseonders auf das oben liegende Material benwikbar. Bi«»"
IftflA/oi 4.°°SGeoIBelg. 1892/93, Mem. XX. 7-41; 2 Taf. - 62G) BSScNeacli.
?ibq1? v^!S^*^» ^^^^^^ 245 U.246; 2 Taf. - «») AnnRepüStGeolSurv. 1892/9S
&fznp?.n* « K. - «8) Am. Geologist 1894. 2, XIV, 36fi--68. '
J^ZDGeolGs 189G. XLVIII, 14_26; 4 Fig. - 630) CR 1896, 1, CXXÜ, 9?
ä me^LB 11^^°^"^'*'' XXXVm. Beilage III; U8 S., 1 D'««^-
Die
Hydrologie.
825
«itar UmitiBdaii denrt kleiner w«rdeii| dafs m bn einen WsMenlande, weleher
frlher den Transport nicht mehr leisteA konnte, in späterer Zeit wieder weiter-
geführt werden kann. Das von einem Seitenbach zugefübrte Material vermischt
tidk nicht gleichmäfaig mit dem FInftaehotter, sondern wird tiilwehe nbirfirts ia
dnt üftr getrieben, in wdehem der Znflnle einmllndete.
Einen ganz eigenartigen Weg, die Stromgeschwindigkeit
der Donaa auf der Strecke Yon PaBsau bis Galatz zu ennitteln,
hat J. V. Loren z - Li b um au ^^2) eingeschlagen, indem er die
Zeitdauer vergleicht, welche Dampfer auf einer bestimmten Strecke
für Thal- und Bergfahrt gebrauchen.
J. Rein633j macht Bemerkungen allgemeiner Art über Verän-
derungen der Flulsläufe, über Stromstrich und Begleiterscheinungen.
Unter letateren wird die Wölbnog des Wasserspiegels eingebender
beiprodien; die Brklftrung scblielst sieh an die der fransHsisclien
Hydrotekten an. — Durch Beobaohtangen an der Garonne war
Fargue***) zu der tTbenengUDg gekommen, dafs das Längsprofil
des Thalwegs eines Flusses von der Gestalt der Ufer abhängig ist.
Durch hydrolopische Experimente, welche er an einem künstlich hergestellten
Wasserlaufe vornebmen koDiite, wies er ferner nach, dafd die Tiefe des Bettes
keineswegs regelmlfsig mit der mittleren Stromgeaehwindigkeit snaimmt. An-
knüpfend an diese Arbeit legt C 1 a v e 1 "•''5) einen interessanten Fall der Verlegung
der KrilmmuDgen des Bettes der daronne in longitndinalem nnd transversalem
Siuie dar.
iZi Jlydromefyrte.
1. Wasserstand und Abflufsmenge. Die tägliche Periode
der Wasserfkihrung ans Gletseherbftohen ist sehen lange bekannt.
Finsterwalder hat dieselbe suerst an der Yenter Ache im ötz«
thal auch im Winter ausgespredien gefbndffii. Auf Grund Ton Be-
obachtungen, welche am Ausflufs des Rhonegletschers zu Gletsch
angestellt worden sind, berechnet £. Brückner^) die Amplitude
der Wasserführung des Baches.
Das konstante Fliersen des Qletscberbacbes im Winter möchte Brückner aber
>ickt mit Penek nnd Finsterwalder auf Schmelzung durch die Erdwirme sorflck-
ttkiMi, er neigt vielmehr der Auffassung zu, dafs unter dem Gletscher Quellen
•etipringen. Wichtiger ist das zweite Resultat der llntersuchungon, dafs nämlich
WMk der Hauptüufs auf seiner ganzen Erstreckuug bis zum Genfer See eine dcut-
M aaBgesproebene t^liebe Periode der Waeeerfllhrang erkennen läbt. Die
Häufigkeit der täglichen Periodo wie deren ximplitude zeigen das gleiche Ver-
Wten. Die Erscheinung der täglichen Periode ist durch die grofse Gescbwindig-
nit des Wassers in den Gletscherbächen und in der Kbone bedingt, die fttr die
»eit des Eintreffens der Hochflut selbst grofse Unterschiede der Entfernung ihres
Einflusses beraubt. Der Zeitpunkt des Eintretens des Maximums verschiebt sich
einem Monat zum andern, gleichzeitig ändert sich die Geschwindigkeit der
Bochflat mit dem Weeseratande. Naeb Brttekner besitzen nicht blofs alle
Gletscherflüsse eine tägliche Periodn ihres Wasserstandes, sondern sie ist überall
da, wo Schmelzung stattfindet, zu spüren. Ähnliche Untersuchungen haben
u- 6rsiin«i7) ^m Jambaeb bei Oaltttr im oberen Pasnaiinthel nnd F. See-
Iand638) an der Möll in fleiligenblut angestellt. Ersterer betont besondere die
Toüige Unabhängigkeit der WaaserfUlirong im Winter von der Witterung.
632) MQQg^i^u 1895^ XXXVIU, Befl. IV. 115 8. — «») PM 189G, 129—34. —
^) AnnPCh. (7) 1894, 1, Mem. VUI, .126—67; 18 Taf. — Ebenda 1895, 1,
«Je. IX, 369-74; 1 K. 1 : 13333. — ^) PM 189Ö, 129—37. 159—69. —
"0 MfiÖAV 1896, 83 84. — «6} Ebenda S. 107 n. 108.
826 Dr. E. lludolph, Die ForUchritte der Geophysik der Erdriode.
Die von V. Buvarao«»») mOhsam gewonnenen Resultate einer
Untersuchung Ober die Abflufi- nnd Niedenchlagsverhältnisse von
Böhmen 1876 bis 1890 bieten A. Penck«0) das geeignete Material
um das Verhältnis swiBoben VerduoBtong und AbaiUii m grSJIeNii
Jjandflächen zu erörtern.
A* Beziehungen zwischen Niederschlag, Temperatur und Abflnli Iimbd mr
L- u ".f des letzteren von den beiden ersteren deutlich erkennen, sie er-
aegbiAai jedoeh nicht, die einem bestimmten Niederschlage zukommende Abfluüi.
"m^^ ^ berechnen wie fBr die Verdunstungshohen. Aufser Nied«^
schlag, Abüola und Verdunstung spielt aber noch die seitweüige Äufspeicherun?
yen waner in emem Plufsgebiete im Laufe eines Jahres eine EoUe. derzufol«»
in einem Jahre nicht blofs der Nicdereehlag deeielben, aoode» aaoh te du m-
nergehenden siun Abflola gelangt»
Sehr gewagt ist es, wenn W. Ule6*0*) von dem im Gebiete der
Saale gefallenen Niederschlag rund 300/q abfliefsen läfat; 50% sollen
verdunsten und 20 0/^ zur Bntwickelung der Organismen Terbraiicht
werden.
In der Havel hei Plaue fällt nach K. S ch 1 o t tm a n n^ii) das
S^mum des jährlichen Wasserstandes auf 1855, das Minimum auf
1865. In mehr als 1/5 der ganzen Zeit hielt sich das Wasser ia
der Nähe des niedrigsten Standes, in i/e in der Nähe des hadudei
Die hydrographische Beschreibung des Maingebiets von Bd. Faber««),
vom techni.^chen Standpunkt aus verfalst, enthält AnsfllhrQngeD über
den Niederschlag und die Wasserstandsverhältnisse des Mains bd
Würzburg. — Herrscht in einem Plufsgebiete durchlässiger Bodea
vor, 80 nützen die Niederschläge der Sommermonate den Wasser-
läufen fast gar nicht infolge der starken VerdunstuD^-. Derart sind
die Verhältnisse im Seinebecken, wo nur 1/4 des Bodens undurch-
lässig ist. Wenn die Quellen gegen Ende Mai anfangen zu ve^
siegen, erheben sie sieh selten wieder im Sommer. Die im Wistar
gefallene Regenmenge erlaobt demnach, den mittleren Wsssentand
der Fluisläufe im folgenden Sommer voraussusagen, wie es Ö.
moine und Babinet6*3) f^r den Sommer und Herbst 1893 ge-
than haben. — J. L. G r e e n 1 e a f 644) erörtert den Einflufe, wel-
chen die 16 bedeutendsten Nebenflüsse des Mississippi auf die
Wasserführung des Hauptflusses ausüben.
Die Gesamtwirkung der Nebenflüsse läfst deutlich die Berechtigung der Ein-
teilung des Hissiseippi in einen oberen und unteren Lauf erkennen. Die Qnau
liegt an der Mündung des Missouri. Im oberen Abschnitt ist derselbe ein Hoch-
TB D S gehört er zur Klasse der Flüsse mit niederem Wasfierstand«.
ff M j**^*^"® ^^^^ ^^00 fallende Wirkung auf den fiauptstrom aus; am
auffalleodsten ist diese Wirknng beim Hissovri. In seinem 6. Berieht über die
w^n^wlx Abflufsmcngen in den Flüssen der Unionstaaten aieht F. H. Ne-
Sl* o"* «"'«'»'aal Angaben aus den Flüssen des Ostens Potomac, Conne^
und Bavannth smn Vergleich heran. Die Diakussion da« VeiMatiiiii»
n aT^ ^J^^^- ^891— 9ß (1896), V, 429—60; 1 K. 1 : 1 150000. - 'Ebenda
K 1 ^ '^^*L^K^- ^»'n- Nr. 743. - ^) Forsch.DLVKde 1896, X, l-öö;
K. l. 500000. - eU)pM 1896, 234-36. - 642) Hydrographie des Maingebieto.
iftOK 1' \,^'*P^- Taf. München 1895. PM 1897, LB 78. — "3) AnnPCh. (7)
•«?A»iwinfl;i^„^^^-'^- - A"^ -^Sc. 1896, II, 29-46; 4Disgr.-
J AmutepUSiOeolSarr. 1892/93 (1894), XiV, 2, 89-1Ö6; 2 Taf.
Hydrometrie.
887
iwhditB dtr nittinmi jShrUolieii Abflnüineng« und dem mittlfliwii jilnlieheii
Niederschlag ist bei der kurzen Dauer der Beobachtungen sehr allgemein gehalten.
Im Anschlufs an die Bcobachtaogen aus den Jahren 1893 und 1894 teilt Newell^}
du Beobacbtangsmaterial in der Hauptsache mit, welches H. Uay^T) bd adnen
ÜQtersucbur gen Uber du Grandirawer in daam Teila dar Orofsan Bbiraen, Nebraska»
Colorado und Kansas, an den Brunnen gewonnen hat.
In die Aeihe derjenigen Staaten, in weldien hydrometrische
Beobachtungen angestellt werden, ist nunmehr auch Österreich ge-
treten und damit der Vorschlag Ton Lorenz-Liburoau ia Erfüllung
gegangen ^^).
2. Hochwatser. P. Klunzinger^) macht den Versuch,
die Veränderungen, welche eine Hochwasserkurve im Flusse strom-
abwärts erfährt, in allgemein gültige mathematiBche Formeln zu
fassen.
Er betrachtet zunächst die Entatehung der Hochwasser im Niederschlags-
gebiete, dann die Änderangan der Karre der «eknodlieheii Hoehwatsermeagen im
▼eiteren Laufe unterhalb der Wurzel eines Niederschlagpgebiets. EnrlHoh wird
der Bioflafs von Seen, Überflntangsgebieten, vereogten Stellen, SeiteDflursmiiaduogen
lad ünUntuDgen mathemttiseh nntersueht.
Die Hochwasser der norddeutschen Ströme haben nach H. Eel-
Ur<BO) je nach dem Klima einen Tersohiedenen Yerlaof.
Die echroffiiten Gegensitze in der Wasaerftthrnng «eigen die Weier mit ihrem
Seellima und die "Weichsel mit ihrem festländischen Klima. Eine Mittelstellung
aimmt in dieser Uinsicht die Oder ein. GUnstig wirkt für sie der Umstand, dafa
ito Qebirgssüge im Quellgobiet meistens nicht gleichzeitig Ton starken Nieder-
•eUigen betroifen werden. Der Sommer erseagt in der Oder die niedrigsten
Wasserstände; so zeigt z. B. auch die ^Varthe im Sommer nur 2 0Vj, im Winter
98% Hocbwasserfalle. Die Sommerhocbwasser sind aber in der nassen Periode
1874—91 weit hSnfiger anfgetreten alt in der trockenen Zeit Ton 1855 — 73.
Die Frage, mit welchem Hüchstwasserstande der Donau man in
Wien lu rechnen habe, erörtert C. Pasoher^^).
Er geht nach der alten Methode tob dem bisher bekannten b8eksten Wasser-
stande aus und untersucht die Gründe, welche das Eintreten eines noch höheren
Wasserstandes wahrscheinlich machen, da aas der Regonintensität und der Begen-
eiMr eine Voravsbestimmung des Wasserstandes nicht möglich ist.
Eine wichtige Rolle spielt bei dieser Frage der Wasserstand
vor dem Eintritt des Hochwassers. Im Vergleich mit den FlUiBen-
des Seineayatems haben die der Garonne den Charakter von Wild-
bäcben sowohl infolge der ündurohlKssigkeit des Bodens im oberen
lAofe als aneh wegen des starken Oefalles in diesem Abschnitt.
Der Unterschied tritt am scbrofEsten bei Hochwasser hervor, welches in der
öaronne gewöhnlich 8—10 Tage dauert. Dazu kommt, dafs das Bocken der
«•reane von zwei Gebirgen gespeist wird, den Pyrenäen und dem Zentralplatean.
Die Dauer des tiefsten Wasserstandes ist nach 0. Lemoine««) im illgemetneik
tür die Garonne iinger als bei der Seine, aber anderseita nieht so anageaptocheii
^) BUStGeolSurv. 1895, N. 131. 126 S. — 6*7) AnnRepUStQeol^urv. 1894/95
(1895), XVI, 2, 635 — 88; 3 K. — «8) JbUydr.Centr.B 1893 (1895), I.
JIII tt. 562 8., 1 K. l : 3850000. — •«) ZÖatlnR.Archit.V 1896, XLVIll,
?Tv 49 -57. — 650) cblBw. 1896, 521. 526. — ^'^) ZÖst.rng.Archit.V 1895,
JJjJ"^^53— 59; 2 Taf. — «3) AnnQ^ogr. 1896, V, 368-85 j 2 K., 12 graph.
328 Dr. £. Rudolph, Die Fortschritte der Geophysik der £rdrisde.
vi« bei der Loire. Die Liane, Fas-de-Gataia, bt trotz der geringen Liof» m
nur 40 km infolge des wildbachartigen Charakters nnd des fast undarcblusiges
Bodens häafigen Hochwassern ausgesetst, wie Yoisin^) des näheren dirthnt.
QiaphiMhe Methoden rar Voraneiage dee HoebwBieert erttnten £. AlUrd^),
Hasoyer«») und P. Prettille««).
Das Hochwasfler der Themse Tom November 1894, Uber welofa«
G. J. Symons und G. Chatterto n ^6^) alle Daten gesammelt
haben, veranlafste beide, eine chronologiBoh geordnete Liste aller an
dem Tkemsetbal bekaonten Hochwasser sosammeniustelleii.
Als Gegenstück xu dem schon früher Yon Honsell veröffeotlichten
Rhein -Werk ist jetzt unter Leitung Ton H. Keller^^) eine bydro*
graphische Beschreibung des Oderstroms herausgegeben worden. Es
ist nicht möglich, in dem engen Rahmen dieses Berichts auf den
reichen Inhalt des Workea einzugehen, ich verweise vieiraehr auf
die treffliche Analyse, welche J. Partsch^^)^ der beruff^nsto Kenner
der Verhältnisse, von diesem Werke gegeben bat. Ais i:]rgänzung
dazu kann die hydrographische Karte von Norddeutachland®^ »•
gesehen werden, die eb^&Us wie das Oder-Werk im Bönen dei
WasserauBSchusses .zur Untereuchnog der Wasserverhaltaisse in den
der Überschwemmosgsgefohr besonders ausgesetzten Flufsgebieten
herausgegeben ist. Als Anhang ist ein Verzeichnis der Pegel-
Stationen, der Regenstationen und des Flächeninhalts der Strom-
gebiete gegeben. A. Bludau^^O) teilt die Resultate einiger karte-
metrischen Messungen mit, die er an den bedeutendsten Flüssen
des östlichen Teils der preufsischen Seenplatte angestellt hat. Mit
dem Inhalt des grofden Werks von Weber v. Ebenbof^^O «Jj
den Gebirgswasserbau im alpinen Etschbecken macht uns A. Penci"'}
bekannt. In scharfen Zügen zeiohnet derselbe in einer eigenen
kleinen Arbeit die hydrographischen VerhiUtnisse des Etschbeckensn
M. HantreuxW*) beschreibt auf Grund eines vergleichenden
Kartenstudiums den Lauf der Gironde von Bordeaux abwärts und
die Veränderungen, welche seit zwei Jahrhunderten in den band-
bänken, Untiefen und dem Fahrwasser sich voUsogen haben.
053) AnnPCh. (6) 1888, 1, M«». XV, 484-510; 1 K. 1 = 80000, 2 Taf. -
Ebenda 1889, 1, M^m. XVII, 629-85 ; 1 Taf. — ^M) Ebenda 1890, 2, M«"«
XX, 441-511; 2 Taf. — 656) Ebenda (7) 1896. 1, Mem. X, 128-59; 2 Ttt -
QJBMetS 1895, XXI, 189—208. — «W) D« OdeTstrom, sein
seine wichtigsten Nebenflüsse. Eine hydrographische, wasserwirtscbaftücüe n
waeaerrechtlicho Darstellung. Berlin 1896. 3 Bde. XVllI u. 244 S., IV u- 1" •'
II tt. 886 8.; VI u. 981 S. Dazu 1 üd. Tabellen u. Anlagen. Folio, Iv
88 Kartellbeilagen. — 658) pu i897, 37—41. — Zwei Blatt 1 : 1 z»"^^"-
Berlin 1896. IV, 70 S. PM 1897, LB 65. — 660) PM 189^ ^^^JL Ü
Der Gebirgswasserbau (Fiufsregulierung und HauptschluchtyerttWi«
alpinen Bteehbeeken und leine Besiehnngen «um Plubbtn des ol'e;''*';«"'^"^
Schweramlandes. Polio. 421 S., Alias. Wien 1892. PM 1896, i" •
«6») MDOAV 1895, 6 u. 7. - ^3) ZDÖAV 1895, XXVI, 1-15; P» l»»»i
IB 185*. — ««) M^mSScPhNatBordeaux (3) 1889. Y, 1—54; 1 Tef.
uiqiii^Cü by GoQgle
HydrogTAphie.
829
/F. Einzelerscheinungen.
1. Temperatur. Die Temperatur der Flüsse Mitteleuropas
ist im allgemeinen höher als diejenige der überlagernden Luft. Als
Ursache wird das dem Wasser eigene Verhalten hinsichtlich der
Erwärmung angesehen. Für die Zuführung der "Wärme durch die
Sonne im Flulswasser legt W. üle^^^) der Beweglichkeit des
fließenden WaeserB eine gro&e Bedeutung bei, welche eine ununter-
brochene BurchmenguDg der Waeserteilchen bewirkt Dadurch wird
die nSchÜiche Abkühlung durch AuBstrahlung yerminderti die Er-
wärmung am Tage aber erhöht.
Das Nilwasser zeigt nach ß. Guppy^^ ein ganz besondereB,
ihm allein eigentümliches thermisches Verhalten.
ZwiMben dem ersten und zweiten Katarakt ist der Nil das ganze Jahr bin»
dneh kfibler als die Luft. Die Differenz steigt in der Mitte dos Sommers bis
lb«18*F. und reduziert sich im Januar bis auf 2 — 3" F. Zwiscben Assuan
und Minieh ist die relative Kühle im Sommer im Verhältnis zur Luft weniger
aoBgesprocheo, beträgt aber immerbin im Juni und Juli nocb 8^. In der Mitte
Winten wird d«r Plvb um fast 8* F. w8m«r ml« di« Lnft, ein Obersehnlt,
welcher bei Cairo bis auf 5 — 6" F. steigt. Diese Annäherung und darauffolgende
Krauang der Temperaturen von Luft und Flufswasser in der Mitte des Winters
iDterlialb des ersten Katarakts rührt hauptsächlich yom Fallen der Lufttemperatur
kar. Die Regel, welche Forster über die Temperatur der Flüsse HittdflSMpta
lufstellte, hat nur für Fiüsse Gültigkeit, welche keine grofse Wassermenge be-
sitzen. Die grofsen Ströme der Erde baben kein festes thermisches Verhalten,
«l^(Mb«ii Ten dnem sololien, welches von der OleiehheU der Stromrielitnng ab-
häogt. Das Terschiedcne thermische Verhalten von Flüssen und kleinen Seen
betont Qu ppyfl«7) hauptsächlich aus Rücksicht auf die Flora der letzteren. Eben-
dWHlbs deoiet die Methoden an, wie man den Einflufs der Quellen auf die Tem-
pentar des Flvfewassers bestimmen kann. Die Thatsacben, welche 6npp7*IB}
m der Themse und ihren NebenflasMn in dieser Hinsieht anfOhrt, dienen nnr
dMu, seine Methode zu erläutern.
2. Eisverhältnisse. Ein Eisgang der Sibl ist wegen des
Bmiiigen Oberlaufes und des schattigen Unterlaufes dieses Flusses
keine Seltenheit.
Aq 8. Februar 189ft hat A. HeiniM9) den Eisgang in Zttrieb beobaebtet.
Die Bewegung des Eisstrones war nicht nur ein Fliefsen, sonrlern auch ein
Kutschen von Eis an Eis, indem die Randpartien wegen der starken Reibung am
Hf* "t^hen blieben und sich vom Hauptstrom abscherten. Nirgends konnte eine
Einwirkung des Eisganges auf die Gesefaiebe beobachtet werden: der Ei^strom
Md die stehengebliebenen üfereiRmassen Ovaren vollständig frei von Sand, Schlamm
Mer Geschieben. Der ganze Eisgang war aus Oberflächeneis entstanden.
Seen«
L EitUUhmg mä JSUuB^ikatkn der Sm,
Die für die Entetehnng des Garda^Sees mafiigebenden Voig&nge
^ren nach der Anfiaesong von T. Taramdüi«^ die Bildung
^) GZ 1895, I, 345 u. 346. — ««) PrRPhSEd. 1894/95 (1895), 33 — 61.—
Ebenda 1896/96 (1896), 204—14. — «8) OJRMetS 1895, XXI, 1—11;
IDiBgr. - 6C9) vjMbr. NatOs. 1894, XXZIZ, 1—14. PM 1896, LB 133. —
MIinp.RÄcc.Ag.l893 C1894), XI, 55— III; 2 K. 1 : 450000, 1 Längsprof., lQ.rxW
PM 1895, LB 4 73*. EILomb. Sc. L. Bend. (2) 1894, XXVil, 148—59.
Öeogr. Jahrbuch XX. «8
330 Dr. £. Rndolpb, Dia Fortaehritte dar Oaophjaik dar Eidiinda.
einer Synklinalen sowie die leichte Zerstör barkeifc der die Mitta
derselben bildenden Gesteine.
Beim Beginn der Qnartärperiode wurde das Gebiet des Garda-Sees toq eiaem
weitverzweigten Flurssystem eingenommen. In dem dvreli Faltang voigeMkItBttn
Hohlräume haben die glazialen Gletscher das heutige Seobecken ausgestaltet; denn
die präglazialen Flursschotter befinden sich in einem Nivean, das bedeutend höher
liegt ala der Spiegel daa hantigan Saea. Da mtn naab dam Verschviodea der
Gletscher das Seebeckas im grofsen und ganzen schon diejenige Form hatte, WeUt
wir noch gegenwärtig sehen, ao kann die endgültige Auagastaltnng wu dud
Gletschererosion erfolgt sein.
Das Altalluvium, welches an den Ufern des Genfer Sees an
drei Stellen vertreten ist, wird überall von Gletschermaterial über-
lagert. A, Delebecque^'^i) sieht in dieser Ablagerung einÄqui»
▼alent des Deokensohotters.
Dia Vorginge, welche cur Entatehnng dea Genfer Seea flhrtan, w&rdei ihh
demnach in etwas atulercr Reihenfolge abgespielt haben, als man früher anDahm.
Ein eingehendes Studium der plelstocänen Ablagerungen im Thal von Cbnmbirf
ermSglieht ea J. Rivil und J. Vivien^^, genauer, als es Delebecque komte^
die Entwickelungsgeschichte des Sees von le Bonrget daranlagaa. Der hentigl
See liegt in einer Synklinalen der Molaaae.
Die Entstehung der Hochseen kann nach Eb. Fngger^'*) auf
sehr verschiedene Ursachen zurückgeführt werden.
Es können ursprüngliche tektonische Verhältnisse oder es kann die WirkuDg
ainaa Gletschers oder Abdämmung eines Flufslaufes, die erodierende Wirkung eine»
Waaaatfalla oder andlieh der dvreh lokale Korroeioa vai Broaion hermgabncU*
unterirdische Abflufs eines Flufslaufes die Veranlassung zur Secbildung gegika
haben. Die letztgenannte Ursache macht F. für die Entstehung der IimM
nieht blofa im Kalkgebiet, sondern auch in krystaUinischem Gestein TeranlwerlliA.
Das Experiment, walehaa er anstellte, um die Möglichkeit der ehemischen Erosioii
darzuthun, indem er verschiedene Gerolle in einem Netze verschieden lange Zeit
der Einwirkung des fliefsenden und stehenden Wassers aussetzte, ist jedoch als
dvrebana munreidiend abanwaiaeo.
An der Küste der Provence findet sich in der Ntthe des OoUii
▼OD FoB eine Anzahl Ton kleinen Seen, unter denen A. Dels'
becque674) j^i Typen untersoheidet: 1) Laganen; 2) echte Felfr
hecken, die in der Kichtnog alter Thäler liegen und darob fÜnstun
unterirdischer Höhlen entstanden sind; 3) Ansammlungen zwischen
Schuttkegeln der Crau, wahrscheinlich ebenfalls durch Einsturz
hervorgerufen, welcher durch Quellen in dem Boden bediogt war.
Für einige der kleinen Wasserbecken im englischen SeendiBtnü
macht es J. E. Marr^'^ö) gehr wahrscheinlich, dafs sie ihre Bot'
stebung der Absperrung eines präexistierenden Thals durch Sfibutt"
walle za verdanken haben. Ebenseldhe Seebeoken in der NSbe
Snowdon sind nach W. W. Watts möglieherweUe FelsbecIceD,
aber jedenfalls so flaoh, da& sie ohne einen MorSnendamm ^am
Wasser halten würden.
671) Arch. ScPhNat. (3) 1895, XXXIII, 98-101. - 6^2) CR 1895, 1, CXX,
lii^i:}.^' " MGGsWien 1896, XXXIX, 638—72. PM 1897, LB 217.
1896 LH, 12-ie. ^ aw) BepBritAaa. 1890, 688. OeolMag. (N-S.) 1«»*'
11, 565 n. 566.
S6Cfl*
331
Nedre Vand und övre Vand, zwischen dem Suliteliua und dem
äaltenfjord gelegen, werden durch eine Endmoräne von dem innere
steil TflH des Fjords getrennt. Ebenso liegt swiBchen beiden Seen
flin tf oränenwall. Die Tiefe beträgt 30 bzw. 328 m. 0. N o r d e n •
ikjSld^^ beseiohnet sie als Ejordseen und denkt sie duroh Ab-
BobntlniDg des innersten Teils des Fjords durch eine Endmoräne
entstanden. Bas Fjordthal selber ist präglazial und war in der
Eiszeit unter Wasser gesetzt ; beim Rückgang der Gletscher wurde
es im innersten Winkel mit Moränen angefüllt. Krahmer*^^^) teilt
die Hauptresultate einer Arbeit von N. Anutschin über die Seen
der Gouvernements Twer, Pskow und Smolensk mit. Die Seen ge-
hören m den Moränenseen und haben grolse Ähnlielikeit mit den
pieiilnBchen Seen. Den Ronkonkoma-See, auf Long Island zwisohen
nrei lloriuien gelegen, welche ein Thal einaohliefken , bezeiohnet
J. Bryson^'S) als ein ▼ergröfsertes Kesselloch (Kettle-hole). Über
die Xatur des Cayuga-Sees im Staate New York, ob derselbe ein
echtes Felsbecken durch glaziale Erosion oder ein tektonisches
Becken ist, streiten sich Fr. W. Simonds J. W. Spencer ^^^)
und R. S. Tarr682), R^in beschreibend ist die Mitteilung von
D. Kerr683) über die Kraterseen im N. des Nyassa. Die Seen der
Auvergne und des Velay zerfallen nach M^Boule^) in Kraterseen,
SktBoheneen und Seen in einer Depression dee quaternären Bettet
der Bordogne.
Im April 1895 entstand bei Leprignano, 33 km nördl. von Horn,
durch Bodensenkung; ein See, indem sich ein ungefähr kreisförniigeB
Loch von 130 m Radius bildete.
Ganz in der Nähe dieser Stelle liegt der 1856 entstandene Lagopozzo. Vul-
IttBiiche Ursachen sind bei diesen Erdföllen nicht im Spiele. P. Moderni^BS)
an Äuslaagimg der in der Tiefe steckenden Kalke. Die Kohlensäure der
alten vulkanischen Zentren der Vulcani Sabatini, die sich mit dem Grundwasser
verbreitet, mag diesen Prozela begünstigen. Die unmittelbare Veranlassung zn
•Ina Einbrneh haben wohl die im J. 1895 besondere eahlreiehen Erdbeben gegeben.
Das Verschwinden der Seen erfolgt entweder durch Zuschwemmen des Beckens
nüt Sedimenten oder durch zu schnelles Abfliefscn infolge Tiefereinschneidens der
Ablelnrinne. Die Seen im Quellgebiet dos West Canada creek auf der Westseite
der Adirondacks, die snr Klasse der Abdimmnngsseen gehflren, nnterliegen aach
0. JL Smy thoss) £Mt ausnahmslos dem ersteren Frosefa.
//. Mnzelerachemunffen und BeohacMunfjen an Seen.
1- Seiches. Am Neuenburger See sind die Beobaohtongm
bei Prefargier, Cudrefin und YTOnand fortgesetzt worden.
Die zweiknotigen Seiches fehlen ganz in Neuchäte), Cudrefin und Yvonand,
|l||diiMheinUch weil diese Stationen ganz in der Nähe der Knotenpunkte der
■naodtlMi BehwisKiUBen liegen. AnflhUead ist, dab die sweiknotige Seiehe von
^ QeolFörFörh. 1805, XVII, 511-22; 1 K. 1:50000. — «78) Qi, i895,
UVm, 334-36. — 679) Am. Geologist 1894, l, Xlll, 3d0— 92. — 680) Ebenda
WM, 2, XIV, 68—62. — 68i) Ebenda S. 134. — «) Bbend* 8. 194. —
"p QJ 1895, V, 112-24; 1 K. — 684) ßSGÖolFr. (3) 1896, XXIY, 769 u.
JjO. — «86) BRComGeol. lt. (3) 1896, VI, 146 n. 146 ; 1896, YU, 46—67. —
~ 4ai.Qsologiet 1893, 1. XI, 86—90.
29«
332 Dr. £. Kiidolph, Die Fortschritte der Geopbysik der Erdrisde.
TTerdon eine Periode tob et SB Hin. bat, irehreod sie bei Fr^fargier Tiel öfter
SO als 25 Min. dmert;) obgleich die einknotige Seiche hier eine Periode toq
SO Min. hat. Im ganzen scheint der See für die Beobachtung der Seiches nicht
geeignet zu sein. Die Erklärung von Sar&sio, welcher die beiden aninodalet
Perioden als die Seiebes der beiden TOrsehiedea tiefen loDgitadiaskn Baekn 4«
Sees ansah, wird man aufgeben rnüssen. Vielleicht handelt es sich um zwei
Schwinguogsarten, so meinen Ed. Sarasin und L. du Fasquier<^), von denes
die eine oder die andere auftritt, je nachdem die ganze Seefläche in Bevegung
ist oder das tiefe Becken allein die Periode bestimmt. Die Periode von 9 Mio.
bei Yvonand bleibt unerklärlich. Für den Thuner See hat Ed. Sara Bin*^) eice
Hauptperiode Ton 15 Min. gefanden. Ob man es mit einer einknotigen Seiche n
fhnn hat, ist ungewils. Ans DerraTaragh-See, Co.Weatneath in Irland, bat J.B.
H. Mac Pari aae^ min erstenmal Seidhea mit einer Periode toi StHii.
beobachtet.
2. Tiefenmessungen sind an mehreren Seen vorgenommen
worden. Dieselben sollen hier nur geographisch geordnet aufgezählt
werden.
W. Halbfafs^^ hat zahlreiche Messungen an einigen Seen des Lechgebieti
nnd am Arendsee«»!) in der AUmark ausgeführt, welche die flerstellung sebr
genauer Tiofenkarten ermöglichten. Diese hinwiederum setzten K. Peucker^^^
bl die Lage, einige roorphometrische Ausführungen daran anzuknüpfen. Wie an-
nilSnglieh unsere Kenntnis von den TiefenverhSltnissen der norddentsdiia Ski
noch sind, weist Halbfafsö^S) am Glambecker See nach, dessen Tiefe
Wahnschaffe 56,5 ra betragen sollte , in der That aber nur 24,5 ra betrügt.
E. lielioc^öi) hat den See von Lourdes und zwei kleinere im Dep. Hut»-
Garonne vermessen, A. Delebecqne^) mehrere Seen im Gebiete der Landet,
sowie in den .\lpen und Pyrenäen®^). In Gemeinschaft mit E. Garcin hat
U eUbecque697) die Tiefenmessungen am See von le Bourget und lUsammeB
mit L. Leg ay 898) diijenißen des Sees von Annecy kartographisch TsrSfifentlicbt:
ebenso hat D e le b e c q u c o»») eine Tiefenkarte des Genfer Sees angefertigt 0 M ari-
nelli 700) hat seine Forschuujron noch über andere Seen des veuetiamschea Ge-
biets ausgedehnt. An die auslührliche Beschreibung der zehn gröfrten 86«
engUsehen Beendlstrikts von H. B. Mill^l) Itnttpft £dw. Heawood Betrach-
tungen über die Gestalt der TbüeT, in welchen die Seen liegen. Den LappijMTi«
See in iinland hat K. HammarstrSm»«») und die östliche Hilfte de» Lojo-Sw,
des grSfsten Binnenmeeres in Finlsnd, R. Boldt^f») ausgelotet. IiBl«keUBö»
im kanadischen Felsengebirge, Älberta, beträgt nach den Messungen von W. v.
Wilcox'O*) die gröfste Tiefe 22.')e.Fuf8; dm Kamloops -See im Thal des ThompMB-
Flusses in Br. -Columbia bat G. M. Dawsou'Oß) genau vermeaseD.
3. Temperaturverhältnisse. Von den TemperÄtai»»'
Bungen interessieren uns am meisten diejenigen, welche sich sBi«»
«7) BSScNat. Neuch. 1894/95 (1895), XXIII, 1—9- PM IS^^, LB 92j.
ArchScFhNat. (3) 1895, XXXllI , 192—95. — <»8) ArchScPhNat^3) ^3^"-
868—71. — «9) ScPrRDublS (N.S.) 1895, VIII, 288—96. — ""^ ^* „ ^
225—33 ; 6 Tiefenk. 1 : 26000. — »1) Ebenda 1896, 173—87 ; 1 K. 1 : 2nnou
«92) MQGeWien, (N. F.) 1896, XXIX, G81-83. — 693) Gl. 1896, L^IX, 1<» u- ij,
1 K. 1 : 10000; 1896, LXX, 126—28; 3 Fig. — «9*) AssFrAvSc, CR 1896 [IWh
XX?, 642—62; 1 Tiefenk. 1 : 8000, 2 Prof. — «) OE 1896, 1, CXXII, ^J'öi
Ebendi 1895, l, CXX, 54-56. — AnnPCh. (7) 1892, 2, Mem.
'888->44; 1 K. 1:50000. — 698) Ebenda 1891, 1, M6m. 1, ^^^''lllJ Z.
JJ*0«>0. — «9) Ebenda 1891, 1, M6m. 1, 393-403; 1 K. l^^f^^
ARlVen. (7) 1894/95, VI, 68-74; 1 K. 1:30000. PM 1896, LB 439.
'W)GJ 1895, I, 4G ^-73. 135-66; 1 K. 1 : 190000, 7 Tiefenk. 1 ^ 31680, 20 Abb.
VetMedüFFl. ib96, III, 97—111 ; 1 K. 1 : 100000, 1 Frofiltaf. - f^.^fT
S. 112-16; 1 K. 1:85000. - «*) Qj i896, VII, 49-64; 1 ^'«f«;!;' ^.^^^
1 : 160000, 5 Abb. - 705) AnnRepQeolSnrT.C»n. (N. S.) 1894 (1896), Vüi 3«»"
bis 310 B; 1 K. PM 1897, LB 164.
SSM.
833
Entstehung, Lage und Veränderungen der Sprungschicht be-
sieheo. Die Existenz derBeiben ist übrigens, wie hdb J. Müll n er
mitteilt, schon Fr. Simonv bekannt gewesen.
H. H ergCB el 1 ™'') hnt die Spruni^sohicht im Weifs-en Seoi zu verschiedenen
Tages- und Nachtzeiten und an unniitteibar aufeinanderfolgenden Tagen geniesseDt
um stt koiutatieren, ob in den TagMetnndm eine Verindernng in denelbea ein-
tritt und ob eine innerhalb zweier aufeinanderfolgenden Tige etwa stattgehabte
YeränderuDg mit den Nacht- bzw. Minimaltemperaturen in Verbindung steht. Eine
ÜMsoDg mit dem Minimnrothennometer wlhrend der Nacht bewies, dafis die
Sprnngschicht durch das Niedersinken des abgekühlten Wanst rs der Secoberfläche
entstatulen ist. Das Ergöbnis der L'ntf^rsuchunpen lautet: 1) Die Tiefenlape der
Spruugschicht zeigt wahrend des Tages auch bei starker Insolation keine Ver-
iDdemng; S) die SeeoberflSehe kühlt lieh wlhrend der Naobt bis an einer Tem-
pira^r ab, die am folgenden Tage nn der untersten Stelle der Sprangschiebt
bemeht. Das erstere kesultat findet nach W. Halbfafa?^) am Arendaee in
der Altmark keine Bestätigung. Unter denjenigen Paktorottf irelehe fBr die Bil-
duDK der Sprnngschieht von entscheidendem Einflufs sind, führt Ualbfafs in erster
Linie die Tageszeit an. Daneben spielen der Grad der Bewölkung, starke Winde
und der Regen eine Rolle. Aus seinen an einigen Seen des Lechgebiets angestellten
Messangen scheint ihm als Resnltat herrorangehen, dafs ftlr die Spmngeehleht
wie für die diese überlagernden Wasserschichten sowohl die absolute Temperatur
der Luft wie auch die Temperatnrdifferenzen mafsgebend sind. Um die Frage
Bscb dem Einflab der Gestalt des Seebeekens auf thermische Verhiltnisse an
prüfen, bat HalbCkb die thermisch,e Bilanz während dreier Beobaehtongsreihen
»afgefctollt. Daraus ergibt sich, dafs bedeutende Schwankungen des Wirmeinhalts
sof die Tendenz der Sprungschichte nbildung ungünstig wirken. In den gröfseren
SscD Piemonts liegt die Sprangsehicht naeh G. de Agostini'^W) in der warmen
Jahreizeit im allgemeinen in 10 m Tiefe. Die Temperatur am Boden steht in
keiner koostasten Beziehung weder zur Tiefe des Sees, noch zu seinen Dirnen-
«ie»en nad der BSbenlage. Wahrscheinlich ist sie Ton den klimatiseben Ver*
kittsissen der Umgebung des Sees abbSngig.
Am 7. Mars 1895 trat der seltene Fall ein, dab der Omundner
oder Traun-See voUstSndig sufror. Ö. A. Koch^lO) erörtert die
dem Zufrieren eines Sees und besonders der Scblielsang des Traan»
Sees vorausgeheodeü Umstände.
^ Gegen Ed. Richter, welcher sich dahin geäufsert hatte, dafs selbst bei
S Oberflächenteroperatur sich das Wasser bei absoluter Luftruhe in einer einzigen
Nacht bis auf 0* abkühlen kSnnte, weist Koch ana den TemperatursiessuDgen
nach, dafs die .Abkühlung allmrihlich sich entwickelt hat. Am 7. März besafs
bei einer von der Oberfläche bis zum Seegrund nachweisbaren konstanten Tem-
fsrstsnnnahme, wetehe von 0,8* bis auf 3,9 und 4,o° stieg, die in 100 m Tiefe
befindliche Wasserschicht noch -|-4''C. Am 4. April lag diese Wasserschicht
Ton 4° in 160 m Tiefe; die Abkühlung war also in vertikalem Sinne abwärts
Seeh fer^eschritten, während die Oberfläche sich bereits wieder erwärmte. A. De-
lebecqueTii) zeigt an dem Beispiel des lae des Ronsses im Thal der Orbe,
Jora, und des Genfer Sees, wie die Vermischung des Wassers an der Oberfläche
Md in der Tiefe ia grofsen Seen unter Einflufs der Strömungen Tiel leichter vor
gebt, als in kleinen durch den Wind, selbst wenn sie in der Riehtnng der
vorherrschenden Winde Uegen. Kleinere Beiträge liefern C. Bettoni'ia) Tom
Utner 8«e nnd G. PicoTlS) yom See von Cavazzo. Die Messungen, wdehe
S. inntichtn an einigen MoräneDseen der Gouvernements Twer, Pskow nnd
;°^) Jß Staatsoberrealaehnle Gras 1895. 8«, Ä5 S. PM 1896, LB 127. —
JJOGAbh. RidEL. 1895, 883—88; 1 Taf. — 708) s. Anm. 691 u. 690. —
"5 ARAccSc. Torino 1894/95 (189Ö), XXX, 285-300. — "<>) MQUsWien 1896,
mviii. ii9-,5o. — ni) ArehScPhNat. (3) 1895, XXXIV, 583. — ROomb.
Read. (2) 1895, XXVUI, 94S— 46. — ^U) jnAlto 1894, V, 41.
884 Dr. B. Rudolph, Die Fort^dTritt« der Geophysik der Erdrinde.
Smolensk vorgenommen hat, sind ziomlldl wertloi, dt wi« KrthB»"«)
mitteilt, ganz unsystematisch angestellt sind.
Auf dem Grenzgebiet von Festland und Küste liegen die Arbeiten
Yon H. E. Mill^iS) ^^^^ Hamb er 716)
Ersterer teilt die zahlreichen T€mperaturmessun<;tii im Gebiet der Clvde sei
und der anetofsenden Loolis mit, deren Ergebnis ßchon früher erwähnt worden iit;
letzterer hat im Mälar- und Salzsee bei Stock In.lm HessuDgen rorgeBommn, n
die Beziehungen zwischen beiden bezüglich des WaaaennietaaBches darrolegen.
Die „Rianäs" genannten Eissprengungen, welche in regelmäfsig
nahe dem Seeufer und parallel demselben verlaufenden Spalten be-
stehen, will W. Krebs^i^) nicht auf die am Ufer stärker wirkende
Betonnuilg aurtickführen , sondern leitet sie aus dem hydraulischeD
Drude der Qnellflpeisung eines Sees auf die Eisdecke her, da diese
den bei freier Oberfläche bestehenden Ausgleich zwischen Zafahi
und Yerdunstung aufhebt.
4. Wasserstand. Die limnimetrischen BeobachtuDgeo, welche
Ph. Plantamour?^ bei S^cheron am Genfer See vornimmiv
verdienen fdr das Jahr 1894 ein höheres Interesse, weil infolge der
grofsen Trockenheit die Schleusen bei Genf nie ganz ge^ffoet wann,
so dafs das Verhalten des Sees wieder selbständiger za Tage tat
Das Erdbeben vom 1. November 1895, welches in Nyon verspürt
wurde, hatte auf das Seeniveau nicht den geringsten Binfluls L.
du Pa8quier719) teilt Daten über die Beziehungen zwischen dem
Wasserstand der Seen von Neuchatel, Bienne und Morat mit, die
alle drei mit einander in Verbindung stehen, aber verachiedeneo
Wasserstand haben. Die Schwankungen im Wasserstande des On-
tario-Sees verfolgt K. TuUy WO) f^r die letzten 40 Jahre, und B.
F. S t u p ar t ni) erörtert den Einfluft des Begenfells auf die Waw
standsschwankungen desselben Sees.
5. Strömungen. Regelmäfsige und scharf aaegeprSgte Strii-
mungen sind in den kanadischen Seen nicht vorhanden. Die ganze
Wassermasse hat nur das Bestreben, in der Bichtung nach den
Ausflufa zu strömen.
Was von Strfjmungen vorübergehend beobachtet wird, ist durch die WirkoBg
lokaler und temporärer Winde bedingt. DafiU spricht, wie L. F. Clark"*)
meint, die regelmärrig in einem solchen Falle en dem Strande auftretende Ooter-
ströranng. Zu dem gleichen Ergebnis ist M. W. H arrington'i«) durch An-
wendang von hlaschenpoaten gekommen. Auch hier soll nur hingewiesen werden
auf die ITntersnehttngea von H. Witt und G. Lundolpa*) aber die Wmi«^
Zirkulation im Mälar und den Wasseraustausch zwischen diesem und dera Salwe
bei Stockholm, eine Arbeit, welche aioli auf dem Grsnsgebiet tob Limnologie w«
Oieanographie bewegt.
J") Gl . 1 895, LXVm, 384-86. — nS) TrRSEdinb. 1894/98 (1896), XXXVUJ
il7 "'^f,^ - BhSvVetAkH 1896, XXI, Afd. I, Nr. 4. 25 S., 1 griph-
^ ^ö^ö, LXVllI, 174—76. - 718) ArchScPhNat.(3) 1895,XXXm,
IH aI' i*^ ^» 118—20. — 719) BSScNatNeuch. 1894/95 (1895), XXlflt
Lllir* • Z ^ 1891, II, 154-57; 1893, UI. 276-80. - '^J^^l
fi'^l-B- 1894. 6 S., 6 Tat - ^) BhSTV«*A«I
1896, XXI, Afd. II, N. 7. 18 S., 2 Tat
Seen.
886
6. Wasser- und Grund proben. Wasserproben, welche
aus dem Genfer See in einer Tiefe von 250 und 290 m genommen
waren, ergaben bei der Unteraucbung auf die in gelöstem Zu-
stande befindlichen Gase, welche darin enthalten sind, dais die
Menge denelb«ii miftbhängig von dem Dmek des Wanen ist; die«
«elbe ist in der Tiefe infolge der niederen Temperatur etwas grölaer
ab an der Oberflaohe. Wenn dies aaeh nur für den Genfer See
iplt, 80 meint A. Belebeoque^^) dodh, dais das Verhältnis all-
gemein gültig sei.
Zur Erklärung der Schwankungen im Gehalt an gelöstem Kalk-
karbonat mit der Tiefe und den Jahreszeiten zieht A. Dele-
becque^^ö) neben dem Entkalken durch die Organismen des
Wassers noch ein zweites Moment in Erwägung, welches in dem
▼OD Schlösing studierten Einflufs der Kohlensäure auf die Lösung
der Kalkkarbonate besteht
Bte b«i mner bettimmten Temperatur in Form von Bikarbonat in einer ge-
wissen Wassermasse gelöste Menge von kohlnnsaurem Kalk hängt von der Spannung
ist Kohlensäurd in der Atmosphäre ab, und bei derselben Spannung sinkt auch
iBs Iteige dee gelösten Bikarbonate mit etdgender Temperatur. Die Znfltteee der
kalkhaltigen Seen sind nun fast immer kalkreicher, als dem Kohlensäuregehalt der
Atmosphäre entspricht. So hat Deleberquo in der Dranse und Ubone 0,08 gr
Bikarbonat gefunden und Duparc in andern Flüssen des Jura im M. sogar 0,16
bis 0,20 gr. Dies erklärt sich dnreh den bfe anf 1% steigenden Kohlensinre*
gehalt der Atmosphäre in den Quellgebieten der Zuflüsse. Kommt dies Wasser
in den See, so ist es übersättigt und läfdt einen Teil des Bikarbonats fallen, um
eo Mchter, je hSher die Temperatur ist. Dies seigt eieh in frappanter Wtlw in
den Tiefen von 10 — 15 m, in denen im Sommer die Sprungschicht liegt. Hier trifft
man dem thermischen Sprung entsprechend auch einen chemischen Sprung,
eine plötzliche Änderung des Üehalts an kohlensaurem Kalk. Sobald der Gebalt
einer Flässigkeit an alkalieeh-«Hrdigen Basen unter 0,0« gr pro Liter AUt, kenn
sich der Niederschlag der Thone, welche das Medium in Suspension hält, nur sehr
langsam volisieben ; dagegen geht derselbe «lern lieh schnell Tor sich, wenn der
^balt an den betreffmden Basen den genannten Betrag überatelgt. Ntek den
UntersQcbungeu von Delebecque727) {«t nnn im Bodenaee nnd Genfer See die
Samme des Üehalts an CaO-MgO gröfaer als 0,06 gr pro Liter, im Brienzer-,
Ylerwaldstätter- und Laugen See hingegen kleiner. Aus dieser Verschiedenheit
erklärt Delebecque die Torkommen der nnteraeeisehen tiefen Binne in den eveten
)>aiden Seen, daa Feblen einer solchen in den letzten.
Der See von Limini in der Terra d'Otranto, welchen C. de
Öiorgi"'23) ausführlich beschreibt, und der See auf der Insel Kildiu,
vor der Küste des russischen Lappland bei der Stadt Kola, sind
Beiapiele von Seen , welche unterirdisch mit dem Meere kommuni-
ikren und je nach den Umständen Süfs- und Salzwasser führen,
lo dem letzteren ist nach Venukoff'29) das Waaeer ao der Ober^
fliehe aafs und stammt tod Bächen oder dem Bogen her, darnnter
%t Salswasser.
7. Farbe des Wassers. Naoh dem Vorgange von Tyndall
nnd Sorot nahm man bisher an, daTs das blaue Licht des Wassers
ArchScPhNat. (3) 1895, XXXIll, 208 i XXXI V, 74—77 ; 1 Ta£. CR 1895,
l, CXX, 1488—1440. — ««) CR 1895, 1, OXX, 790—92. — W) ArebSePhllat
{4) 1896, I, 484—87. CE 189G, 2, CXXIII, 71 u. 72. — 7«) BirOlt 1895, U,
*09-l4. 496-508. — CR 1895, 1, CXX, 1376-1877.
336 Dr. B. Rudolph, Die Fortaehritte der Geophysik der Brdrbde.
n;L^"^r.T Z^'''' suspendierten P«rtikelol««i ««gehl,
W Auf assung tritt W. Spring 730; entgegen, welcherd!«*
Si^o'ÄÄrbJ^ einer Flüssigkeit aurdo™^!^*rsTahÄ et
Licht^JrA^A!l^ i Z^ WirkuDg aus, je gröfser die Wassermme ist. Dm
A , '° Schichten niigleieher Dichte gebrochen und aerstreut. wiewe^
wL Ih«'' ^örperchen enthielte. Ein See 2rit ÄJ
«S^^'.lT '«»te^ Partikeln, deren Vorkommen in blaaem W«»« nod
g ht dÄ^eT^Jr "l' -cht dorehen. notwendig. Ist Sfob rorhSL Sl
8^ dte K««vUr '^^^ brechbarere Licht leichter absorbiert.
C^i^Sih i/.^H.u"'" ''^^'T* ^^"^«^ See immer dunkler erscheinen.
J^fi^loin^ dieErÄhnmg beetStigt: das Seewaseer ist im Winter durchsichtiger
Jei^L hl^iSL Wasserschichten gleichmhTsig femi^eriert sind, im SoLerllh.
N?ch 5^r. 8'^'^«° Seen, bedeutende Temperaturdifferenzen herrsch«!!.
LanL s«f ^'"^^^^^S.lV»' Beobachtung, welche G. de Agostini^i) am
Ma/adinf h/r!,'^*' I'r'^*' Auffallendes mehr an sich. Auf der Linie Arona-
V «° « Uiiterschied in der Färbung an den beiden Enden, nämlich
da aL«!«-* e^önUche, im 8 eine aaurblaue. Die gleiche Beobachtung machte
de Agoatini am See Ton Orte wenigitena in bestimmten Jahreaaeiten.
Die bedeutendste linmologieche Monographie ist diejeuigc, wefadw
^^.^e^°stini732) über den See von Orta Terfa&t hat We-
selbe bietet ein anachauliches und abgerundetes Bild von den geo-
graphischen, geologischen, hydrographischen und hlimatologiicbeo
Verhaltnissen des Sees und seiner Umgebung.
CUtJa monographischen Bearbeitung der französischen Vogesenseea
ffilrMT^r ™d »«tournemer behandelt J. Thoulet733; besonders au-
lüürnoh die remporaturvorhältnisse. Unsere Kenntnis Ton dem ßeeephiaoBea la
*«rfA« i?' '^'"''^ Belloc734) besonders gefördert worden. Die Seea-
^^?xr l dos Massivs von N6ouvieüle umfafst nicht weniger ib
mLLn «OOOn» hoch gelegen sind. Genai W
messen ist der See von Oredon. Von den zahlreichen Hochgebirgaseeo deri*-
ShL TJuT ßelloc735) den See von 06 aasgelotet, ebenso einige «Bdere
Pla^!.^,.: iJ ^'^eitea Bericht über die Thätigkeit der
I ia f "'"'il'"'?" ^- -Loc.y«»). A. DelebeeqneW) hat sebem
Ca-IL ? 1 ™,*""cl»en Alpensecn den Text für die Seen der Dauphine und Sa-
HJd^ JSf^ ^^"^ ^^"»e'» Kara-Kul und dem Baasik-Knl gibt Sfen
w«i2. V "«nologiwhe Skiu«. Bbenderselbe steUtdie Verliiaraaio
aar, welche daa Becken des Lop-nor«0) in neuerer Zeit erfohm hat
1894/9? nSlff^^^i' ^> 201-19. 434-43. - 731) ARAccScToriw
1894/95 (1896), XXX. 885-300. - 79^ U lago d'Orta. Turin I8W.
Ton 1 fl .„ ?n ""'^ ^ ^- ^ ■ 100000, 1 Tiefenk. 1 : 25000 mit IsobathflO
557 Rn? « o™' 1 J^ofiltaf. PM 1897, LB 322. - 783i RsGParis 1894. iV,
923^36*= «Wö, LB 696. - 734) AssFrAvSc. Cli 1895 (1896). XXIV,
XXI 424 «« ^«o^yP«en von 16 au I5m. - «) AnnClAlpFr. 1894,
CR 189A yvtVt ^^»^«"l'- 1:5000, Isobathen 5 zu r>m. - 736) AssPrÄySe.
Cit.i,lchEd-^i\^'^^.7^^' - BSHongrGeogr. 1894. XXII, 20,
LB 154 I ml lu^Ji}^^'^ " - AnnSTstDauph. 18M. PM 1895,
887
Yon dem Atlas der französischen Seen hat A. Delebe ccjue'^^^)
vier weitere Blätter yeröffentlicht ; die 2. Lieferung des Atlas der
österreichischen Alpenseen enthalt die Seen von Kärnten, Erain
uod Siidtirol.
Die Karten siDd hauptsächlich nach eigenen Lotungen yon £d. £i cht er
entworfeD, die Art der AtufftbroBg ist die gleiche ipie bei der 1. LiefeniDg. Als
Erläuterung zur 1. Lieferung des österreichischen Seenatlas behandelt Joh.
Uülloer^^) die morphographischon Verhältnisse der Seen des Salzkammergotes,
deren Wannengestnlt ihn dazu führt, einige Regeln Uber dieselbe anfzuatelleo.
Nach einem AbscLnitt Uber die Wasserstandsvorhältnisse des Halletätter und dei
Gmundener Sees folgt eine Darstellung der hydrolo(,nsrhcTi Verhältnisse der nstor-
leicbischen Traun, welche die behandelten Seen mit einander Terbindet. Die Be-
riehugeo siriidm Nitdandilag, Ycrdniiito]« tmd Abflnb werden gtns nach dem
Bdaplel der oben erwihaten Arbeiten tob Penck^^M) behandelt
Den Fortschritt und gegenwärtigen Standpunkt der Seen forsch ung
legen kurz dar II. Sieger^^ö), G. Greim^e), W. Halbfafs^*?)
und H. 11. Mill'i^ö). Da das Seenphänomen durchaus noch nicht
in allen seinen Einzelheiten hinreichend erforscht ist, so meint 0.
Marin eil i 'f^öj ^on einer genetischen Klassifikation der Seen noch
abseben zu müssen und schlägt eine solche auf geographischer Grund-
lage vor. Dieser entsprechend ist die Nomenklatur, die er einge-
fthrt wiaaen mSdite. F. A. ForeP^) entwickelt ein Programm
für limnologische Forschungen, bei denen D. Tincignerra^^^)
mehr das biologisobe Moment betont wissen mSchte.
Filr die beiden Koppenteicbe bat E. Peaeker^^) nach Zeich-
nungen und Lotungsdaten , die ihm zur Verfügung gestellt waren,
einige morphoraetrische Werte abgeleitet. Ebenderselbe hat in
tabellarischer Form die europäiBchen Seen , deren Flächeninhalt
mehr als 1 qkm beträgt, zusammengestellt. Die Daten erstrecken
Mch auf Meereshöhe, Flächeninhalt, gröfste und mittlere Tiefe und
Batimbbalt^.
Sedimente.
/. Sedimmthüdung.
J. Thoulet^ö*) hat Versuche über den Niederschlag von Kaolin
und Thon im Wasser angestellt, bei denen die Erscheinung der
Trennung in Schichten sehr deutlich hervortrat. Auf diesen Vor-
gang legt Thoulet ganz besonderes Gewicht, weil vielfach die Meinung
Wrbreitet ist, dals die Sedimente, weiche sich am Boden der Ozeane
GeolFörFörh. 1896, XVIII, 409-514; 1 K. ZGaEBerlin 1896, XXXI, 295
W8 345; 1 K. 1 : 1 882000, 1 K. 1 : 564000. — 7«) Atlas des laca fran(;ai8.
«•4, 8^10. Paris 1894. Cit. nach A. Supan PAl 1896, LB 399. — 742) Atlas
^er ostorrdeUaehen Alpenieen ron A. Penok n. Bd. Riehter. 2. Liefernng.
O K 1 : 25000 mit Profilen. Wien 1896. — 743) GAbh. 1896, VI, 1—114;
llrofilUf. _ Ui) s. Anm. 640. — 746) Qi. J89.5, LXVli, 80—84. —
J^Ol. 1895, LXVlil, 367—61. — 747) Qi. LXVlll, 224—27. — 748) Rep.
jnterDat. GCongr. 1895 (1896), VI, 601. — «•) AttiCongrGlt. 1895 (1896),
213— 20. — 750) Rep Internat. QCongr. 1895 (1896), Vi, 593— P9. —
} ACoDgrQIt. 1895 (1896), 11, '2(t.5- 12. — 762) Wanderer im Riesengebirge
765 — 1896, II, 606—1«. — W*) CR 1896, S» OXXIU,
8S8 Dr. B. Rudolph» Die Portteliritte der Geophysik der Erdiiade.
absetzen, eine Art sclilammiger Atmosphäre bUden, welche nach
oben hin immer dünner werde. Die Sedimentschicht ist deutlich
ausgeprägt und durch eine horizontale Fläche begrenit, welche sie
von dem klaren darüberliegenden Wasser trennt.
Die Batwickelung und den gegenwärtigen Standpunkt der For-
flchiiDg auf dem Gebiete der SedimentbilduDg legt K. Weule'»)
übeniohtlioh dar.
IL Sedimentahlagming.
1. Festländische Sedimente. A. Glaziale SedimoDte.
Unter den Glazialgeologen Nordamerikas stehen sich bezüglich des
Ursprongs, des Transports und der Ablagerung des glazialen Drift-
materials noch immer die beiden Parteien einander gegenüber, die
im letzten Bericht näher charakterisiert worden sind. Doch neigt
Bloh infolge der jüngsten FoTBcbungen in Grönland das Gewiobt der
Tbatsachen immer mehr auf die Seite derjenigen, welofae eine intn*
glaziale Bildung vertreten.
W, Upham757) untersucht die Art der Entstehung der Drum lins und der
Endmoränen , zweier glazialen Gebilde , dio aus dem gleichen Material besUhen,
aber dnreh ihre Safeere Oeetalt deranf hinweisen, dafe vie nnter Temhisdcott
Bedingungen abgelagert vurden. Die Drumlins sind aus intraglazialem Drift-
naterial gebildet. Infolge von AbKchmelzung der glazialen Eisdecke wurde du
im Innern der Eiemaaaen enthaltene Material blofsgelegt und bildete an der Ober-
fläche eine dicke Schieht. Trat infolg« tm KSlteperieden ein StUlatnd ii d«
Abscbmelzung ein, so wird das oberflächh'ch lagern de Material durch neue Eis-
maseen verhüllt und dadurch intraglazial. Der Nachschub neuer Eismassen an
der Oberfliche eoU nnn wegen seiner schnelleren Bewegung durch eine diffenetiilii
lind scherende Bewegung das Material in ovale, linsenförmige Rücken gebiiiM
haben. Die Verteilung über das Land ist nicht so sehr durch die Topogrtphie
des Bodens bedingt gewesen wie durch den Kontur der Eisoberfläche. Dia Mo-
ränen lagerten sich in Zeiten ab, wenn im allgemeinen Rfieksag der EisnaiscB da
Stillstand eingetreten war. Die Bedingungen für die Ablagerung beider OeWIde
waren nur gegen den Schlufs der Eiszeit, in der sogenannten Champlain- Epoche,
gegeben. Bs ist dabei ra bedenken , dafs Upham die glaziale Periede ftr «M
einheitliche und zusammenhangende hllt, die durch Klimaschwankungen aar in
untergeordnetem Mafse unterbrochen wurde. Zum VorRlciche weist Üphara auf
die Yerhiltnisse in Alaska und Grönland hin. Der Malaspina- und iluirgletsek«
setzen biiuüg infolge sterlter Absehmelsnng Bndmorioen an; in OHtelaad kann du
intraglaziale Material wegen starken Schneefalls nicht supraglazial werden. Gegea
Chamberlin, den Hauptvertreter des subglazialen Transports, kann W. Upham'^
deeeen eigene an den grönlindisehen Gletschern gemachten Beebtchtraig« «
Qnnaten seiner Theorie ins Feld fuhren. Auf Uphams Seite steht W.O. CrosbyWJ
der eine Reihe von neuen Thatsachen beibringt. Neben der Inlandeisdecke schrti«
B. D. Saliebnry700) dem Küsten- und Treibeis sowie den Eisbergen nur «M
nntergeordnete Bedentangn, jeDuhdem lokale Ümeande der Bfldiiog eelchor Eis-
massen gunstig waren. Die Ergebnisse der an andrer Stelle mch zu erwabDenden
Experimente, welche E. C. Gase?") angestellt hat, sollen die Ansicht einer intw-
glazialon Entatehnng stataen. E. S. Tarr762) entscheidet sich filr diesogenianw
Destruktionstheorie. Nach derselben bestehen die Drumlins aus MoränoDmatenil;
ob ürund- oder Endmoränen bleibt unentschieden. Dio eifjenlümliche linseaförBig«
WBtalt hat dasselbe durch Gletschererosion beim wiederholten Vorrücken der pfr
M ^^^^„^°°Ryd'"^larMet. 1896, XXIV, 402—13. — 756) GJb. 1895, XViU,
wSr^ 7 ßöeolSAra. 1896. VH, 17—30. - 758) Am.Geologist 1895, 1,XV, 194.-
3|Kf?*i^^<^' 1, XVII, 208-34. - 760) jGeol. 1895, lU, 70-«r. -
'«) Ebenda S. 918^34. - ?«) Am.Oeologiat 189d, 1, XIU, 398-407.
Sadimentablagaiiii;.
8S9
llileB Bisraassen erbaltec. In und bei Madison, Wisc, bestehen die Drumlins aus
«inem Kern von geschichtetem Sand und feinem Gerölle mit einer ganz dünnen
Dwice von Qeschiebemergel. Derartige Dmmliss ftfat W. UphamW») als einen
besonderen Typus auf. Der Kern wird als subglaziale Ablagerung angesehen,
wolclie in ihre gegenwärtige Lage durch Ströme gebracht wurde, dia von der Ober-
üäciie der «cbmelsenden Eismassen kameu. Die dünne Decke stellt den Beat dea
iatra- und anpra^laainlen Hateriala dar. — Eine nene typiaehe Dramlinalandaebaft
JntBr. Ooaa'M) im mittleren Livland entdeckt.
Sehr zeitgemäfs ist die morphologische Arbeit von J. Früh^ß^)
über die Drumlinslandscbaft, eine Beschreibung aller bisher bekannten
DrumÜDSgebiete mit besonderer Berücksichtigung des alpinen Vor-
landes. Zu einer allseitig befriedigenden Erklärung kann auch Früh
nicht gelangen.
Die auf dem rechten Ufer der Döna aetlich von Riga gelegenen
Mllzüge, den Kleinen und Grolken Kanger und den Oger^Kanger,
ipnohtBr. Dots'^^ alt Ä aar an, fttr welche subglasiale Entstehung
«ngenommen mrd anter Abweisung der Einwände , welche B.
Koken 7^7) gegen die Möglichkeit einer solchen vorgebracht hat.
Dem 7wischen den beiden Jungfernhofschen Seen in Livland sich hinziehenden
ÖMchieberücken spricht Br. DoXs^ß^) den von J. Klinge'ßö) behaupteten
<Jharalcter einee i» mit gntem Ornnde ab. Dagegen hat man «einer Ansiebt naoh
in dem JJstlich davon, im Kirchspiel St.Matthiä gelegenen wallartigen Damm einen
typischen As zu sehen '70). Fr G. Fluni raer77i) fand auf einem Gletscher am
Sit. St. Helena, Washington, eine Moräne, welche die OberflSche diagonal kraute.
Dm Material war gerundet und kleiner als das der Seitenmoränen. Man kann in
diner diagonalen Morine Tielleicht eine äsartige Bildung sehen.
Die Entstehung und eigentümliche Anordnung der Kam es im
Thale des Oriskany, New York, ist durch die topographischen Ver-
hältnisse während der Eiszeit gegeben.
Von der Wasserscheide awischen den zum Ontario-See fliefsenden Strömen,
aal dem Snaqnehanna sieben die Thiler naeb entgegengesetzten Richtungen. In
den nordwärts gerichteten bildete sich beim Rückzug der glazialen Eismassen em
See, aaf dessen Boden dnrch subglaziale Ströme das Material abgelagert wurde.
Di die Biaannge im Tbalweg dicker war ala an den beiden OehSngen, ao ging die
Abcebnelsnog an diesen acbneller vor sich. Die Transportkraft der subglazialen
Strome war hier gröfser, daher sind die Kamos ln«^r mächtiger, nach der Mitte des
Thaies zu werden sie kleiner. Von dieser Erklärung, welche in dem von T. W.
Harris^) behandelten Falle passen mag, nnteracheidet sich diejenige sehr
vessBtlich, welche H. L. Fair chi 1 d773) für die kanienrtige Moräne von Bochester,
NsvYork, gibt. Der „Pinnacle "-Hügel wird als eine Endmoräne angeaehen, in
vildwr aber das in Wasser abgeeetste Driftmaterial überwiegt. Die Topographie
ilteiae anageaprochen moränenartige. Entscheidend für diese Auffassung war das
Verkoramen von Gletscherschrammen rechtwinkelig zu dem Uügelzuge. Do^ sieht
ei«h Pairchild"*) genötigt, für das Karaegebiet im westlichen NewTork aeine
Am. Qeologist 1894, 2, XIV, 69-83; 1 Taf. - '<5*) ZDQeolGa.
1896 XLVIII, 1-13; 1 K. 1:200000. — Ber. Naturw. Gs. St. Gallen
1894/96 (1896), 325 -96; 1 K. 1:500000. — W) Pestaehr. Naturt V. Riga
1895, 161-260; 1 K. 1 : 1 240000, 1 K. 1 : 50000, 2 K. 1 : 100000, 1 K. 1 : 5200.
2 Taf., 7 Fig. PM 1896, LB 157. Vgl. Br. Dofs, Kbl. Nat. V. Riga 1896,
XIXIX, 25—30. — W) Die Vorwelt und ihre Entwickelungsgesehiehte. Leipsig
18 9 3. - 768) Kbl. Nat. V.Riga 1896. XXXVlll, 117-26; 1 K. 1 : 200000. -
Festschr. Nat. V. Riga 1895, 59-75. — 77«) Kbl. Nat. V.Riga 1895, XXXYIU,
H?-34; 1 K. 1:250000. — m\ Am. Geologist 1893, 2, Xll. 231 u. 232-
^ Ebenda 1894, 1, XIU, 884— «0. — «») Ebenda 1895, 2, XVI, 89-61;
1 Taf. ~ TO) Jö^ol. 1896, 17, 129—69; 7 Abb, u. Kg.
840 Dr. B. Bndolpli, Die Fortsohritte der Geophysik der ürdrade.
Ansicht stark zu modifizieren. Hier stehen die Kames in keiner Boriehnnr «■
Moranen^^ Das glaziale Material über der Grundmoräne ranfs in Wasser ahgel^
eem. Die Torherrteheiide 8W-RIehtnng der Kames rührt von der glaziale« ße-
wegnng her. Es müssen also hier verschiedeue Pektoreii Mianmengewirkt tabao:
schneller Ruckzug des Eises; Wirkung des SeewasserR, welches die lokale An-
MafliDg von Moränen verhinderte; dazu endlich starke glaziale Ströme. Die erofse
Masse der Grundmoräne bildet dmmliDihiiliehe Rtteken; die Ablagerung der iva^e»
fand spa or als die der drumlinahnlichen Züge statt. Die Esker in NerJann
smd nach G. E. Culyor775) ^or der Glete eherfront entstanden. ^
Bei allen diesen Gebilden ist nur ein Punkt stets schwer M
erklaren, das ist die bedeutende Höhenlage dieser Ablagerumron
, ?f"ö hilft W. Up h am 776) „it seiner Theorie der inW
glasigen Bildang. Der Geschiebemergel zeigt Spuren der Einwirkung
von Seewaner, aber dem Gesohiebemergel wurde das iotraglaziale
Material als Käme oder Esker abgelagert.
Die Queen's River-Moräne in Ebode Island, deren Bfldang l B.
Wood Worth und C. F. Marbat?") Schritt für Schritt verfolgen,
lat eine typische Endmoräne, welche sich am Rande der glazialen
Eisdecke der Narragansett-Bai ablagerte. An der WestkDSte tob
Washington finden sich etwas südlich von Olympia in ungeheurer
Zahl Hügel von regelmäfsiger , flacher Kegelform, aus Sand und
veröll bestehend.
Da diese Tumnli der „monnd prairies" noch innerhalb des glaziilen V«^
gletscherungsgebietos Hrgen, so denkt sich G. 0. RogersTTB), dafs die schon
ruhende Eismasse von zahlreichen Vertiefungen durchlöchert war, in denen ^irh
die OerSUe laniinelten. Ähnlich geformte Hügel fand J. Bryson^ä; bei üiwt-
hampton, Long Isl., deren Entstehung anbgtesialen StrSmes a wgeMhriebea »iii
J. B. W o 0 d w 0 r t h 7S0) erörtert die Bedingmwen, miter denen die PftiUi (Kettto-
Aoles) entstanden sein können.
Die Entstehung der geschichteten glazialen Sedimente und die
Klassifikation derselben auf Grund ihrer LagerungsverhältDisae legt
B. D. SalisburyTSl) systematisch dar.
B, Löfs.^ Die stratigraphischen Verhältnisse des voralpinen
LösseSy der nicht umgelagert ist, sprechen ebenso entschieden gegen
die Hypothese eines direkt glazialen Ursprungs wie die geographische
Verbreitung.
Rings am FuTs der Alpen liegt der Löfs auf den lofaereo Moränen der ror-
leteten Vergletscherung und den entsprechenden 11 ochterrassen ; er fehlt durchsni
aar deo inneren MorKnen der letzten Vergletscherung. In der Gegend tob Vi«»
verschwindet die präalpine Löfsaone. An Stelle dereelben tritt im südlichen Frank-
reich und nördlichen Italien ein rothrnnccr Thon, ,ier ..ferretto", die „terra rostt
^J?**«'»«'^- l>ie Grenze zwischen beiden Bildungen fällt mit der Ürenie aweiff
Jtiimatischen Gebiet» tnsammen, der auptropischen Region des Mitteime«« wi der
ÄOTitincntalen des zentralen Europa. Den Unterschied in der Ausbildung beider
Ablagerungen führen A. Penck und L. du Pa8quier7e2) auf die kUmatiMhen
if^J Z,'***^**" R. D. Salisburyraa; ist ebenso entschiedm «n*
enenfalls ^ atratigrapliiichen Grilnden für eine genetische Besieliin« awii«*»
1 Yvf} Tr. Wisconsin Ac. ScAL 1894/95, X, 19—23. — 776) Am. Geologist ISHr
Ina^f i Jnf ~ "^»«o^- 1896, IV, 691-703; 3 Abb. - »») An-Ö»'
WiBt 1893, 1, XI 393-99. - 779) Ebenda 1893, 2. xü, 127-29. - ^) EJ« J
n^^^r^^^ ^896, IV, 948-70. - 782) ßSScNat. Neuchatel l8W,f
1896, XLIX, 121-26. GZ 18M, V. 68-7S. - JG^L 18W, IV, M»-W-
I.
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uiyui^Cü by GoOgle
SedimentablageruDg.
341
im LSfs lud dem glasialen Driftmateritl in WiMonna. Ohne irgwidwi« in one
Diskussion der äolischen Theorie des Lösses einzutreten, suchen S. B.J. Skertchly
und T. W. Kingsmili?^) darsuthnn, daia der Löla dea nSrdliohen CMnt ma-
rinen Ursprungs sei.
C. Dünen. Die Dünen an der WeBtküste von Jütlaud zeigen
«ine auBgesproehen 0—- W Terlaufende Riebtang, die ganz allein von
der Torhemchenden Windrichtung abhängig ist.
Diese Wanderdttoen haben die Form einer Parabel mit der konvexen Seite
dem Winde cnt|;ec:en. Die mittlere Partie wurde in der Windrichtung fortbewegt,
wahrend die Seiten infolge der Bewachsung zurUckblieben. Die parallelen Rücken
hält K. J. V. SteenstrupT^) lediglich für den Beet einer Wanderdttne. An
der Kfiste des östlichen Finlaiid kommen Dünen östlich von Björkö vor, wo keine
ScherenbilduDg hindernd entgegentritt Trotzdem Ebbe und Flut fehlen, ist das
Meer nie in Bnhe; Brandungen nnd anch die grofaen Differenaen awiachen dem
hohen und niedrigen Wasserstand haben zur Bildung dieses SatUehen Dfinengebietes
Finlands beigetragen. Ihre Gestalt ist meist unregelmäfsig, nur in der Nähe von
Syaterbäck hat A. Thesleff®®) die typische Hufeisenform gefunden. Auch au
der OstkUste dee BoUnieeben Meerbusens eind die Geaeiten ganz unscheinbar,
dafür ist die npgative Strnndlinienverschiebung aber bedeutend. Nach J. E. Rös-
berg^') befinden sich alle Bttnenbiidungen in der Mähe von sedimentreichen und
Ui aon Heer aehnell flielaenden Str9men, nnd awar Uesen eie ateta anf der Sfld-
•eite der MflndangeOf weil gerade in der Zeit, wo die Flfiese Schlamm führen,
aSrdliche Winde wehen. Einige Besonderheiten dea innem Banea der Dfinen in
der Umgegend von Riga erläutert Br. Doss'SS),
D. Deltabildungen. Um der Entstehung und Entwickelung
der Deltas naxdigehen za können, bat J. E. Rosberg'^^^) die Deltas
der finnisohen Kttste des Bottnisi^en Meerbusens nördlich Ton den
Quarken untersodbit.
Obgleich die Entwickelung und morphologischen Verhältnisse eines jeden Deltas
iadividuell sind, glaubt Rosberg doch gewisse Typen aufstellen zu können, für die
er in «ner groCien Aniahl yon Beschreibungen einzelner Deltaa die Belege erbringt
Wenn die Uflndnngen der Flüfschen Vehkajoki und Summajoki in der Nähe von
Prederikshamn am Finnischen Meerbusen keine Anzeichen einer Deltabildung ver-
raten wie die Flüsse am Bottnischen Meerbusen, so ist nicht die positive Niveau-
rerschiebung daran aeknld, eonden der ateile Kflateneharaktor and, wie J. £.
R 0 8 b e r 790) hinzufügt, daa Vorkommen Ton Seebecken, welehe daa aehlammige
Fiafswasser klären.
E. Erdrutsche und S c h u 1 1 b i 1 d u n ge n. Am 27. April
1894: kam auf dem rechten Ufer des Sie. Anne- Flusses bei St. Alban
ttae mächtige Saodterrasse ins Kutschen.
Ermögliebt wurde daaaelbe dadnreh, dafs der Sand anf nndurcblassigem Thon
ruhte. Die erste Veranlassung zu der Katastrophe gab nach Laflamme'^^) ein
kleiner Erdrutsch , durch welchen das gerade an jener Stelle enge Thal verstopft
varde. Hinter dem Damm atante nek dae Waeeer nnd brach infolge dea hohen
hydrostatischen Druckes auf der redilen Seite durch. Ganz denselben Verlauf
nahm die gewaltige Katastrophe, von welcher 1345 das östlich von Drontheim
l*UgeDe Gttldal heimgesucht wurde und welche A. üelland und H. Steen792}
Meb Metorieehen Berichten nnd Studien an Ort nnd Stelle besohreibeo.
**) QJQeolS 1895, LI, 238—54. — 785) Med. DanskOeolP 1894, I, 1— 14»
1895, LB G31 — 786) Vet. Med. GFärFld. 1894/95, II, 36—77; 1 K-
l;400000. — 787) Ebenda S. 87-96, 1 K. 1 : 400000, 1 Taf. — 788) Kbl. Nat-
»•Kiga 1896, XXXIX, 31—40. Vgl. S. 30. — Vet.Med.GFörFld. 1894/95,
II, 103-875; 1 K. 1:4700000. PM 1897, LB 801. — «>) Ebenda 1896f
III, 220—34; 1 K. 1:100000. — 701) PrTrRSCanada 1894, XII, Section IV,
J3— 70; 1 K., 4 Prof. — 792) Lerfaldet i Guldalen i 1345. Kristiania 1895. 8«,
8«» 1 K. 1:100000. Cit. nach K. Keil hack PM 1896, LB 407.
Digiii^cü üy Google
342 Dr. E. Rudolph, Die Fortechritte der Oeophyiik der Brdiiid«.
Gewisse Fragen über das Alter und die Entstebung ausgedehnter
ScbattmasseD,^ vornehmlioh aber die Beziehungen zu einer von ver-
sohiedenen Seiten behaupteten ausgedehnten Verbreitung der Glazial-
wirkungen in den deutschen Mittelgebirgen haben A. Leppla^^^)
zu einem eingehenden Studium dieser jängsten Bildungen im Gebiete
des Taunusquarzits im Hochwald veraiüalat
Die AnfäEge der Schuttbildung mögen in die Diltivialzeit zu verlegen uia,
in der Haupteache bleibt aie aber eine alluviale Erscheinung. C. Chelius™)
naterseheidet im kryatalliniachen westlichen Odenwald vier Arten Ton Felinuneer-
DuauiigeB.
2. Korallenriffe. Die Macclesfield-Bank steigt mitten in der
China-See unter dem 16.** X Br. aus der Tiefsee empor, hat ofrie
Gestalt mit einer greisen Achse von ca 80 miles und einer Uein«
von 30 miles; im allgemeinen stehen 40 Faden Waeser darüliai:
Da die ersten Lotungen im Jahre 1888 vermuten liefsen, dab die
Bank von einem erhöhten Rande umgeben sei, so wurde eine genaue
Vermessung derselben in den Jahren 1892 und 1893 durchgeführt.
Die Ergebnisse der Lotungen veröffentlicht ?. W. Bassett»
Smith'i^95) in einem Werke, dessen Inhait H. ß. Mill'^ß) ana-
lysieri
Die gtnse Peripherie der Bank steigt als ein Korallcnring bis zu 9—15 P»dea
von der Meeresflache empor. Dieselbe ist an mehreren Stellen von breiten Öff-
nungen unterbrochen, die eine gröfsere Tiefe haben, aber nio bis zu dem Nireju
der sentralen Depression hinabreicben , deren Tiefe «wischen 40 und 48 fad«»
eehmkt. Die geringste Tiefe betrag am Bande 6| Faden; in Zeetraa 4«r
inneren Depression ragt eino isolierte Untiefe bie zu 5 Faden empor. Inder
gleichmäCsigen Tiefe mufs man einen Beweis gegen die Annahme irgendeiner Be-
wegung des Boden« seit der Zeit solion, wo die Atollform angenoramen wnrfa
Das Wachsen der Korallen am Rande genügt, um mit der Zeit eine vollkommeQ
kreisförmige Koralleninsel zu bilden, ohne dab eine Senkung hzw. üebuDg eintrat.
In der That scheint hier ein i'all voranU^;en, der die Theorie Murrays beatäligt,
dafs nimlieh die Bildung einee Atolls «benll da erfeigen kann, ire die Yw
oedingung für das "Wachstum der Korallen, ein Untergrund in entsprechenÄr
Tiefe, gegeben^ ist. Die Beobachtungen bestätigen ferner Murrays Behauptang,
deie es sieh bei Atollbildungen eher um „organische" als um koralline Bildnofen
handle , denn ein sehr grofser Teil des Gesteins rührt yen Kalkalgen und Dicht
Ton ri ff bilden den Korallen her, sowie von Anhäufung kalkiger Bestandteile der
Orustaceen, Mollusken und Anneliden. Der Behauptung Ton ßassett- Smith, daft
die Kruste der Algen das darunter liegende Somllengestein Tor Bertthraag mit
der Kohlensäure des Meerwassers schütae, widerspricht Mi II. Das Wachstum
der Atolle geht hauptsächlich am Rande vor sich, da aus der zentralen Bepreaaioii
überwiegend „rotten rock« gefischt wurde. Der wallförmige Auf bau der Bl*
ist besonders an der Südseite deutlich, wo 150 Faden scbott ^/a roilo Tom Rande
djr Bank gelotet wurden, 300 Faden in 1 mile EntfernnBg, nad wo die ofSlBiicl»
Tie» Ton llOü Faden nur 3| miles weiter sich fand.
Ein abermaliger Besuch der Floridariffe, um dieselben im lichte
der auf den Bermudas und Bahamas gesammelten Erfahrungen «l
nntersnchen, zwang AI. Ägassiz^»^), seine Ansicht über die BiK
TT vm ^^r^^^ (^896), XV, S. XXXVm-XLV. - ZDQflolö».189«.
n«H • ' ' ® ^»K-. 1 Taf. — ««) China See. Report on the Bcanlto f
?,"i£5«* on the Macdesfield Bank. London 1894. - '«) Nat. 1894/96»
808-4. GJ 1896, Y, 73-75. — 7W) Am. JSe. 189Ö, XLIX, lö* o-i*^*'
Sodimentablagerang.
348
dungsweise der Keys zu modiüzieren und die Marquesas als echtes
Atoll aufzugeben.
Letstere bildm nur eiii«ii breiten kreiifBraigen Sund. Als dts intorestanteste
Ro?uUat seiner Untersuchungen bezeichnet Agassi 2'^) die Tliatsacho, dafs die
Dicke des seit dem Pliocän gebildeten Koralleoriffs etwa ÖU e. Fufs beträgt, wie
lieh bei einer BronneDbohrung auf Key West ergab , die bis sn einer Tiefe von
2000 Feet getrieben wurde! Bezüglich der Florida Keys neigt er jetzt zu der
Ansicht, dafs die Hauptlinie der Keys und der Stücke des äufsereii Riffs die Reste
eines langen und breiten Zuges von Streifen und Stücken eines gehobenen iiitfs dar-
itiUt Auf dieeem Korallenriff, dne an mehreren Punkten noch su Tage tritt, eind
die Keys aufgebaut; vom Rande desstlbm gogen das Meer hin stammt das ooli-
thische Material, welches als äoüschcr Sand die Keys bis zu einer Uöhe von
10—18 e. FaCs aof baute. Dieser Sand fällte , nordwärts getrieben , die Tiefen,
Sonde und Kanäle zwischen den Riffstücken; landeinwärts häufte er sich zu nie-
drigen üoliscben Hügeln zwischen den Streifen des alten Koralleiiritrs oder auf der
Spitze derselben an. Hier wurde er, teilweise wenigstens, durch Regen verfestigt
nd bildet den harten Kalkstein der Hauptlinie der Florida Keys. Ans den
Brunrenliohningen wissen wir, dafs das jetzt >;ehobene Riff in keiner grofscn Tiefe
tnf dem Hachen Strande der postpliocänen Küste dos südlichen Florida gewachsen
ist. Auf Stndbarren und Untiefen in nicht einmal SO Faden Tiefe entstand daa
postpliocäne Korallenriff von Florida. Zwischen den beiden Seiten der Florida-
strafse besteht aber ein scharfer Unterschied. Auf den Bahamas trat seit der
Bildung der äoliscben Hügel dieser Oruppe eine merkliche Senkung ein, vielleicht
bis saro Betrage Ton 800 Feet, wihrend das gehobene Riff, welches die Unterlag»
der Florida-Keys bildet, eine geringe Hebunj? seit der Bildung des üoliscben Ge-
steins von Süd-Florida anzeigt. Endlich erhob sich auf den Resten des alten ge-
kobsaen lUflb das rezente Riff, das auf dem unterliegenden pliocänen Geatein
eile TerkütBismafsig dttnne Krnst« bUdet
R. 8. TarrT^S) weist auf die bekaiiate Tbatsaohe hin, dals die
Bermudas an ihrer Oberfläche nur äoliache Bildungen zeigen.
Geht man von Murrays Theorie aus, so müfsto man auf einem Atnll einen
Bing zuerst von Riffkalk, dann von Korallensand üuden, welcher mit der Zeit an
H8hs Bunebnen würde, bis das Stadium erreicht wSre, in dem sieh die Bermudas
befinden. Sind die Koralleoinseln stationSr oder gehoben, so sollte man alle Ab-
•tofangen zwischen Atoll und einer aus äolischen Riklungen zusammengesetzten
^wlsebar nach Art der Bermudas antreffen. Nach der Theorie von Darwin/Dana
vare hingegen ein solcher Znstand nieht an erwarten , da die Senkung den Wir-
kungen von Wind und Wellen entgegenwirkte; das ringförmige Atoll niüfste der
typische Zustand sein. Das grofse australische Wailriff, welches A. Penck^)
nach den neusten Untersnehnngen schildert, zeigt nach A. Agassia^oi) eine He-
onag im Betrage von mindestens 10 e. F.
öer Versuch, die innere Struktur eines Korallenriffs durch Boh-
rungen zu enthüllen, ist völlig fehlgeschlagen.
^ Die Bohrungen auf dem Atoll Funafuti, nördlich von den Fidschi-Inseln unter
^® 8.Br. und 179" Ö. L., mufsten nach mehreren Versuchen eingestellt werden,
^ die Bohrloch entweder eich mit Heerwasser fttUte, oder Schwemmsand in
•olehen Massen zuströmte, dafs ein Vertiefen des Lochs unmöglich wurde. Der
«ad besteht nur zum geringsten Teil aus JKorallengestein und Korallenresten;
nklreieher sbd Kalkalgen rertreten , den Hauptbestandteil machen aber grofse
Foramitiiferen aus. In den Tiefenverhältmaaen aufserhalb des Riffs , welche bei
HO Faden einen Broch in der Qefällskurve verraten, sieht W. J. Sollas^oa) eine
yHtse der Darwinschen Theorie, 8. G. Hickson'^o^) deutet den Umstand, dafs
'*) B. Mus. Comp. Zool. 189G, XXVIII (Gool. S. III), 27—62; 20 Taf., 6 K.
wt Anhang «her die Geologie des südlichen Florida ron L. 8. Griswold. —
1896, LIV, 101. — 800) SchrVVerbrNatKennt. 1895/9G (1896), XXXVI,
1 1*'* — Am. JSc. 1896» U, 840. — ««) Nat. 1896/97, LV, 373—77;
4 Hg, 80^ Ebenda S. 439.
344 Dr. E. Eudolph, Die Fortaoliritte der Geopbyeik der Erdriad«.
UDter dem 50 FaA mSehtfgen RiiTlailk eine Schicht von Sand mit wenig KoraU«-
blocken hegt als Bewois gegen die Senkungstheorie. Die TiefenneHrann. wilcli
bei dieser Gelegenheit um Funafuti und zwischen einigen Inseln des Etlicnrchipel»
Torepnomnieii wurden, haben nach W. J. L. Whartonö«*) ergeben, dafs jed«
Atoll auf einer besonderen Erhöhung Hegt, welehe yon einem mehr oder minder
ebenen Boden aus bedeutenden Tiefen aufsteigt. Das deutet nicht auf einen nDte^
gesunkenen K^tinent. i^erner «eigen vier Bänke von Atollform eine fast vollif
gleiche WeeeerMefe fiber Ihrer Oberfläche innerhalb eines schwach erhabenen Budei
Jon lebenden Korallen, welcher die Bank umschliefst. WhartoB hilt diese Bbm
für eine submarine Abrasionsfläche, die durch die Wellenthätigkcit und Strömungsa
bei der geringen Zusammenhangsfeatigkeit des vulkanischen Gesteins leicht her-
gestellt werden könne. Sobald eieh an Bande der Bank Korallen angesiedelt
haben, ist die Möglichkeit einer Atollbildung vorhandoi. Atolle kSnB«i alio «Im
Senkung und ohne die Jösonde Wirkung des Seewassers entstehen.
Eine neue Auffassung von der BntfltehuDg der Atolle hat sich
A. Krämer804) während seines zweijährigen Aufenthalts in den
Samoanischen Gewässern gebildet. Das Ergebnis Beiner umfang-
reichen, aber wenig übersichtlichen und systematischen Beobacbtuogeo
&&t £rämer in folgende Punkte zusammen:
Ji^^* Büdnng der TereeMedenen Formen der Korallenriffe wird erklärt durcL
die Tektonik des Untergrundes in Beziehung anr Tektonik der Käste. 2) Der
Untergrund der Atolle wird gebildet durch unterseeische Bergkuppen (ausgefällte
Atolle) oder submarine Krater (tieflagunige). 3) Die Krater können so bescMeo
sein wie die oberirdieehen ; in den meisten PSllen handelt es sieh iadeiseB mto-
scheinlich um submarine Qeyserfelder und Vulkane, deren Sediment durch die
Meeres- und Qezeitenströme angeordnet wurde. 4) Die merkwürdige Form der Atolle
erklSrt sieh ans der Anordnung der heifsen Quellen und Aus wurfssteilen und ws
der wechselnden Einwirkung der Ströme. 6) Daa Waehstnm der Koralleo ist der
See au, d. h. in der Brandung, mehr behind^-rt als im stillen Wasser. 6) D»e
Vordringen der Kiffkante gegen dio See geschieht mittels des f ufses. Die Breite
diesea f ulsea ist proportional der StSrke der auf dar Biffkante itah«nden 8te.
Eis und Eishöhlen. Gletscher, ehemalige Vergletscherung
und Eiszeit.
Z Eis und Eishöhlm.
1. Eis. 0. Mügge805) }iat die Versuche von McConnel wieder
aufgenommen, um an Eis die reine Translation ohne Biegung lle^
▼orjubringen und womöglich auch die TranBlationsrichtuDg JB be-
stimmen.
Es gelang, nieht nnr die Tranalation ohne Biegung damtbnn, eeBdern incl
nachzuweisen, dafs das Eis Translationen nach allen Richtungen in der Basis
einzugehen vermag. Die Plastizität der Eiskrystalle zeigt sich ferner darin,
«n aenkreeht «ur optischen Achse geschnittener Stab , welcher e» aaf
Beluieiden gelegt ist, dafs die optisehe Aehse etwa 46* mit der Vertikalen bildet,
bei der Belastung um eine Richtung senkrecht zur optischen Achse gedrillt wird,
öie Torsionsachse und Tranelationsrichtang sind in diesem Falle am Eis paralhl.
JJiese (nicht mit Spannung Terbnndene, nnetaatiache) Torsion wird beim Ei» «•
öurch moglieh, dafs (iie nsich derselben Richtung senkrecht zur optischen Achse
•ich erstreckenden MoiekiUreihen aich Terhaiten wie nickt ausdehnbare, aber roll-
**) über den Bau der Korallenriffe und die Planktonverteilung an dea Sil»'
Anhang: Über den Fakdownm, von A. Co hn. ^
«ÄÄi?.^*- ^ ' S., 1 K 1 : 7500. mehrere Fig. u- Abb. im Text.-
; IWbMin. 1896, 2, 2U— 28, NachrGsWaattingaii 1895, 173-76.
uiyiii^Cü by GoOgle
Eis. £Uhölüeii.
345
kamMB imd beliebig bfegsame FideD, wdehe unabhängig yonefnrader parallel
iltnr LangsricbtuQg gleiten können, ohne dabei ihren Abstand im mindesten zu
Indern. Die Translation^ fiihigkeit des Eises, verbunden mit der dadurch mög-
lichea Biegsamkeit und linlibarkeit, würde vollständig genügen, die Bewegung der
OletBcfaer au erkllran, wfnn ea gelSoge, den Kachireia am fthren, dars die T^ana-
latioDsfähigkeit mit der Temperatur merklich zunimmt. Daneben noch Schrael-
iiug durch Druck ansunebmen, erscheint awar nieht nötig, sie mag aber gleich-
T»U «tatUilideii, niid ihr« Annahm« iat TicUoleht anr Eriüfirung des GiSIserwerdena
dn Oletieharkona Tom Firn bia anm Olatsoliannda nicht an nmgehan.
Beoht intereBsante Stodien und Experimente mit Keer- und
Oletsohereis bat Az. Harn b er g^^) angestellt.
Was über die Struktur- und Schmelzongflersoheinungen mit-
geteilt wird, ist zwar nicht neu, dürfte aber geeignet sein, manche
BescbreibuDg der Polarforscher über diesen Punkt richtigzustellen.
Wichtiger sind wegen der Folgerungen, welche sich für die Frage
der Gletscher beweg ung daraus ergehen, die Beobachtungen über den
GsBgehalt des Meer- und Gletschereiäes.
Dia Wasser bat fBr Sanentoffgas einen grSfaeren AbaorptionakoSf&aionten
als für StickstofFgas. Daher enthält die Qasquantität, welche im Wasser absorbiert
i»t, Terhältnismäfsig mehr Sauerstoff als die atmosphärische Luft. Bezüglich des
Ssnentoffprozents der Gasblasen im frischen ^leereis, weiches aus dem lufthaltigen
Heorwasser gebildet worden ist, ergibt sieb, daCs derselbe groCier ist als deijeniga
der Luft, aber kleiner als derjenige der vom Meerwasaer absorbierten Gasmenge.
Bs« vom Gletschereise eingeschlossene Gas hatte dagegen ungefähr dieselbe Zu-
nsnaensetinng irie dia atmosphäriaeha Lnft.
E. T. DrygaUki^s*) streift die Probleme des Eises nur kurz.
Kleinere Beitr&ge liefern J.G. Mo Gregor ^ fiber ein Vorkommen
von Eis in der Form von nichtkrystalliner Struktur , sowie K.
Grofsmann und J. Lomas^) über boble pyramidenförmige Eis-
krystalle.
2. Eishöhlen. In einigen natürlichen und künstlichen Höhlen
Erzgebirges hat H. Lob man n^^) Eis mit wabenartigem Aus-
Behen gefunden.
Die Jäntstehnng dieser Erscheinung ist in den Temperaturschwankungen der
Hille Sur Zeit der Eisbildung zu suchen. Diese bewirken eine Spaltung senk-
recht zur Oberfläche. Dia weitere Entwickelnng beruht auf dem Bestreben der
^achbarzellen , sich zu f^röfseren Einheiten zu vereinigen. Die Fortbildung der
bröfseren Krjstalle wird schliefslich durch die Ausschmelzung der Bäume zwischen
Einielkrystallen rerbindert. Hierana erkl&rt aich die Yersehiedeobeit dea
Wsbenbaucs bei Eisgebilden derselben Höhle.
E. TerlandeySiO) hat die Beobachtung gemacht, dafs auch im
Sommer die Eisbildung in Eishöhlen vor sich gehen kann; für das
ganze Phänomen hat freilich diese Sommereisbildung keine Bedeu-
tjDg. Die erste Eishöhle in Schlesien hat KriegSU) am „Kahlen
wge" in Polnisch-Hundorf, zwischen Schönau und Goldberg, ent-
jg^^^^JDieselbe liegt in i3asaitgerölle. Fr. KrausS^ä^ hat einige
806) Bijg,Yet.\kH 1896, XXI, Afd. II, Nr. 2. 13 S. — VhDGTags
«95 (1896), XI, 18—29. — PrTrNScotlNatSc. 1889/90, Vll, 377-80. —
) Nat. 1894, L, 600—2; 1 Abb. — 800) Dias. Jena u. Progr. der Annenaehnle
A^resden 1895. 40, 40 S., 3 Taf. PM 1897, LB 222. — 810) PM 1896, 217. —
) JBSchlQsYatiiult. 1895, LXXIXI, 2. Abt., 97—100. — Gl. 189Ö, LXYIU,
m n, 810. '
Qeogr. Jahrbuch XX. 88
346 Dr. E. Rudolph, Die Fortschritte d«r Geophysik der firdcud«.
Stellische Eishöblen besucht. J. CvijidSisj unterscheidet in dem
typischen Ksntgebiet des SstHohen Serbieo drei Arten von Ein-
höhlen: 1) kleine, korze Grotten („Ocapinaa" genannt); 2) solche,
welche die Gestalt von Schächten haben; 3) Galerien.
H. Gletscher,
1. Gletsoherbewegung. Die theoretischen ErörteruDgeo
derGletacherbewegung gehen alle von der Kornatrnktur des GletBeho«-
eises aus. Aas dem Umstände, dafs der bei niedrigeren Tempern-
turen feste Zusammenhang zwischen den Gletscherkörnern aufgelört
wird, wenn die Temperatur auf 0* oder darfiber steigt, schlieftt
Ax. Haml)erg8i4) nach Analogie der Erscheinungen beim Schmel-
sen des Meercises, dafs diese Schnielzpunkterniedrigung von der
Anwesenheit fremder im Wasser löslicher Stoffe, hauptsächlich SaUe,
Terarsacht wird.
lo dem fertigen Gletscherei« Bind die Sake in dfinnen Sehichten tm» Sib-
losungen vorhanden, welche din Glctscherkörnor tronnen. Verbindet man da*
YorhancleDsein der dünnen Flüssigkeitsschichten mit der Theorie von Heim, so
erhut man folgende VoretelluDg von der Gletscherbewegung: Die Gletscherkömr
aind hn Temperaturen unter 0", aber eehr nahe bei 0", von düoneB SehieUn
SalzlösungOD umgeben, welche das Ilaarppaltpnnctz im frischen Eise ganz ausfüllen.
Die Bewegung der ületscher kommt dadurch au stände, dafs der Druck, weiche»
die Terschiedenen QleteeberkSmer aufeinander auaeben und welcher m in
Bekwerkraft verursacht wird, an allen Punkten des Gletecherkorns nicht de:-
Mibe ist. Weil der Druck den Schmelzpunkt de.s Eise.«» senkt, schmeim die
S5nier an den Punkten, wo der Druck am gröfsten ist; die Salslösunff irii*
dadnreh rerdUnnt. Durch Ditfusion und Strömungen waniert aber das ScLmeli-
Wasser allmählich zu denjenigen Teilen der Flüssigkeitsschichten, wo dor Druck
geringer ist, und erstarrt da wieder au Eis. Auf diese Weise wird eine koD-
tmnierliehe Drehung oder StellnngSTerfindenuiff der GleftraherkSner eriaSgliehi
An die Eornstraktor knüpfen auch R. M. Deelej uod G.
FletcherSiS) ^n. Um das Verschwinden der kldnerA Kömer
und das Wachstum der gröfseren zu erklären, stützt nck B. M.
Deeley8i6) auf die Gesetze, nach welchen die Erscheinungen der
Oberflächenspannungen sieh vollziehen.
Zwischen jo awei Körnern bestellt eine Oberfläche, deren Spannung walir-
aeheinlieh Ton der Beziehung ihrer Achsen zu einander abhäogt. Ein niclit w-
betr;.< litlicher Teil der Energie eines featen KSrpen kt aber von dor GrSfte
soxner Oberfläche abhnn-i^ und auch von den Oberflächen, welche die Krystall*
eniheiten von einander trennen. Nach einem Satae der Dynamik roufs nun für
das Btabiie Gleichgewicht eines Systems die potentieHe Energie dee eaasea «a»
A inimum sein. Beim Qlet^chrreis strebt die potentielle Energie stets nach einem
AUnimum, ein Zustand, der nur durch das Verschwinden der Grenzflächen zvi-
adien den KrystalllcSmern erreicht werden kann. Damit nun eine Bowegung «n-
atandeknninio, müssen die Körner nicht nur an GrBfee aunebmen, sondern aneh
unter dem gorinpstcn Druck ihre Gestalt verändern können. Dies ist nnr dadurch
möglich, dafs eine grofse Zahl von Molekülen einen gewissen Grad der Freita«
oeaim, d. h. es kSnnen in einem gegebenen Augenblick alle Oberfläcbenraoleküie
eine Lage einnehmen, die mehr mit dem in der Haaae herrschenden Verhältnis
Ton Druck und Zug in Einklang steht, indem ai« Ton «ner Pläche eines Köm»
»q der anliegenden eines andern Übertreten.
m ft?UÄi^'^- 1«9G. II, 64-77. - 814) Vgl. Anm. 806. - ^15) GeolMa«.
l«.80 1895, II, 152-62. — 816; Pi^jiMag. 1895, 1, XXXIX, 463-55.
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Gletscher.
347
Den Standpankt der Fonohung bezüglich der Gletsoherbewegung
W. Upham^l^ übersiohtlioli suaammen. — Von der experimen-
tellea Seite sind W. J. SoUaB^l^ and E. C. Caee^l^) dem Problem
näher getreten.
Letzterer bestätigt die von Chamberlin an den Gletschern Grönlands gemach-
tan Beobachtungea, soweit sie die Bewegung der tieferen, mit Schutt angefüllten
Sehiehten betrdftD. In der ErklSraiig denelben weicht jedoeh Cmse insefiBni toh
Chamberlin ab, als er das Eis nteht für starr ansieht, welches nur einer scherenden
Bc^^'h'uug der einzelnen Schichten fähig sei, sondern einen gewissen Grad der
YiskoäUät in der Mechanik der Gletscherbewegung für notwendig erachtet.
2. ü letsch er sc hwan klingen. In der Frage nach den Ur-
sachea der periodischen Schwankungen stehen sich die beiden Theorien
von Forel und Kichter einander gegenüber. Nadi der ereteren ist
die Bewegung des GletBohera ein kontinoierlichee FlieDseo, während
nach der Theorie Richters das FlieJsen ein intermittierendes wäre.
Nach Forel ist die Fortpflanzangsgesohwindigkeit diejenige des
Gletschereises, nach Richter kann man von einer Fortpflanzung
überhaupt nicht sprechen, da der ganze Gletscher in Masse gleitet.
L. de Marchi820) ijat es unternommen, Foreis Theorie in ein
frisaenschafthches Gewand zu kleiden. Dadurch wird sie zwar etwas
modifiziert, aber gleichzeitig denjenigen Einwänden entrückt, welche
tk die entgegengesetzte Theorie sprechen.
Tor altem ergibt sich, dab die Fertpflanznngsgoschwindigkeit der Welle
grofaer ist als die Geschwindigkeit des Eises. Die Länge der Welle ist unab-
hängig von der Dauer der Periode; dagegen ist die Dauer des Durchflusses pro-
portional der Dauer der Periode und der Länge des Gletschers und umgekehrt
proportional dem Verhiltnis des Areale des Sammelgebiete sn der Breite der
Aasflufsöffnung des Gletsehert.
Nach H. F. Eeid^^^) rühren die Schwankungen von Störungen
des Gleichgewichts des Grletsohers her.
Ein Gletscher, welcher sich in einem den zur Zeit herrschenden kiimatischen
Bidingangen entsprechenden Gleichgewicht befindet, reagiert unmittelbar auf die
lii>6Bten Uimatischen VerlndcrnugeD dnreh dne Änderung in der Länge. Hin-
gegen kann ein Gletscher, welcher den Gletcligewichtsbedingungen nicht entspricht,
ent reagieren , wenn die Wirkungen der Klimaschwankungen lange genug ange-
dnurt haben, um den Glatieher wieder in den Qleiebgewiehtesnstand inrttek und
darüber hinaus zu bv&igen. Zwei im allgemeinen ähnliche Gletscher, die nach
Bxposition und Ncignng verschieden sind, können von ihrer respektiven Gleich-
IBwicbtsgestalt verschieden weit entfernt sein und werden daher zu Tereehiedenea
Zeiten den gegebenen KUmasehwanknngen sich anpassen. Kleine Oletscher ent-
sprechen im allgemeinen schneller dem Klimawechsel; denn eine Veränderung ia
dem Betrage des Schneefalls oder der Abschnoelaung wird die gleiche Veränderung
in der augenblicklichen Dicke zweier Teraehieden groben Gletscher herrormfen.
Der kleinere Gletscher wird jedoch eine gröfsere relative Dickcveränderung er-
fahren, die eine gröfsere relative Veränderung im Fliefsen zur folge hat. Er
»wgiert also schneller als ein grofaer Gletecher. Diese Theorie bildet das Ter-
biadende Glied zwischen den Theorien von Forel und Kichter. Nach derselben
«tspricht ein Gletscher einem Klimawechsel nicht durch eine an der Oberfläche
fortschreitende Welle, sondern durch eine Veränderung über die ganze Oberfläche.
^■'') Am. Geologist 1896, 1, XVIL 16—89; 1 Taf. - 6^8) QJGeolS 1895, LI.
361-68; 5Pig. RepBritAss. 189Ö, 680. - ^'^) JGeol 1896, III, 918-34;
JJ Fig. PH 1896, LB 616. — «) lULombScL. Kend. (2) 1895, XXVIII,
1018-ai. - 8») jQ^ 1896, lY, 918—28 ; 3 Fig. BQeolSAm. 1896, VII, 608.
28«
S48 Dr. B. Rudolph, Die Fortschritte der Geophysik der Erdrinde.
Aber diese Veränderung wird sich in der Umkehr dm FIim« ent dttn olbobini.
wenn sie lange genug gewirkt hat, um die Oberflgehe bis SU fhrar GltiebMficir
gestalt und darüber hinaus zu bringen.
Ähnliche Betrachtungen stellt R. M. Deeley822, an. Für J C
Bas8en823^ ergeben sich drei Faktoren .als Ursache der Oaiiila-
tionen :
Veränderungen 1) in der Ernährung dea Gletaehen im HrHgebiet, 2) ia dn
ürade des Abschmelzens, 3) in dem Mafse der Bewegung. Was diesen letst«
^unkt betrifft, so geht Euaaell von der Yorauasetzung aus, dafs Gletschereis
anicb Vermeagnng mit GeateinaiiiAferial aeine Plastizität teüweise oder ganz ver-
lieren kann. .
Aus einem Überblick der am besten bekannten perioduditt
Schwankungen der Alpengletscher gewinnt P, A. ForelS'-»*) die
Uberzeugung, dafs das Stadium des Minimams für jeden Gletader
individuell ist, das Maximum scheint dagegen einen deutlich aus-
gesprochenen Charakter der Üleich/ceitigkeit an sich zu tragen. Der
Bericht über die periodischen Schwankungen der Alpengletscher, wel-
chen Forel825) für das Jahr 1894 allein erstattet hat und für das
Jahr 1896 in Gemeinachaft mit L. du Pa8quier826)^ lüüt übrigens,
wie ForelMT) hervorhebt, erkennen« dala der jüogate Vontoftan
Ende des 19. Jahrhunderts fär die Mehrzahl der Gletscher irnJabn
1893 sein Ende erreicht hat. Derselbe war nur ein partieller, Icaiii
allgemeiner, und konzentrierte sich um zwei Punkte: das Massiv
des Montblanc im W und die Massive Tirols im 0. Die Gletscher
der östlichen Schweiz und die der Ostalpen jenseita des ßreßoea
zeigten überhaupt keine Neigung zum Anwachsen.
Die hohe wissenschaftliche Bedeutung der Gletscherschwankungeu,
deren reale Existenz L. du Pasquier«-^) gegen Hirsch verteidigt,
TeranlaTste M. Hall»»), auf dem Internationalen Geologenkosgrelii
in ZQrich eine internationale Beobacbtnng voninschlageD.
Von den Mitgliedern der Internationalen Glctschorkommission haben uhtt
Hall selber F. A. Forel^ao) und II. F. Reid83i) eine Anleitung zur ßeobacb-
gegeben vnd die Methoden der Forschung auseinandergesetzt. Zu dem enhl
Bericht, den Porel832) für das Jahr 1895 geliefert hat nnd der aur als Am-
gangapunkt dient, hat M. Hall »33) eine Ergänzung gegeben. Von den verschie-
denen vorgeschlagenen lieobachtungsmethoden hat 0. J. Klota^Si) die pbotograra-
metrische Methode anf den Baird-Oletacher an der Thonas-Bai, Alaska, angewandt
Eine besondere Kommission zur Erforschung der Gletscher Italiens ist auf Ver-
anlassung von C. F. Parona, F. Sacco und F. Virgilio835) vom ItalieniscbjJ
Alpenklnb ernannt worden, welche ebenfalls eine Anleitung zur Beobachtaag"^
veröffentlicht hat. Fr. Porro887) hat ala enter dar Anfforderung entsprechend
ausammen mit A. Druetti aefne Gletaekerbeobaelitnngett in der Orapp« d«
wan FaradiBo mitgeteilt.
822) GeolMag. (N. S ) 1895, II, 408—15. — 823) jQeoI. 1895, III, 823-3J.
teßf tIo^^' — ®^*) ArchScPhNat. (3) 1895, XXXIV, 209-29. -
^5) JbSchwAlpCI. 1894/95 (1895), XXX, 2Ö1-85J. — 8») Ebenda 1895/96 (18W)^
'we ^r^^- - BSVaudScXat 1898, XXXII. PrcVb. XXV u. XXVI. -
aWh'iS ^'^^ XXXlV, 18(5-88. - 829) NatSc. 1895, VI, 17--22.-
sS»h^„/ ms' ^^^^^ - 831) jeeol. 1895, III, 278-88. - «») A«*-
jßf , ^tl.af ^' - (N. S.) 1895, II, 368-70. -
isPi; '4?';o^"' ^'^-'^ - I^ivMensClAlt. 1895. XIV, 159-202^ '
Uö 80 ö K ' 282-84. - 8») BClAlpIt. 1895/96 (1896J, XÜX,
Gletscher.
349
Frios B. Bonapart«^ bat seine Beobaohtuogen ttbcr die Veränderaogen
der Gletscher auch auf diejenigen der Alpen Sfivnyeris und der Pyrenäen aus-
gedehnt. Der westliche Gletscher dos M. Canin befindet sieb nach den Beobach-
tungen von 0. Marinelli^^'^) noch wie die nelateii Gletieher der Ostalpen im
Ettckgiog begriffen. E. Richter^«) konnte aa den von ihm besuchten Glet-
schern Norwegens, dem Jostcdalsbrae ti a.. von einer Rückganpsperiode, die der
alpinen ton 1850 — 1080 vergleichbar wäre, nichts entdecken. S. Finster-
vftlderMi) beriebtet ttber Gleteebereehwanknngea im Adamello- nnd Ortlergebiet;
B. Biuthaisi2) hat an den Gletaehem der Mendosiner Kette einen rasehen
Mekgang konstatiert.
3. Verschiedene Beobachtungen an existierenden
Gletschern. Als eine der charakteristischen Eigentümlichkeiten
der nördlichen Gletscher Grönlands führt T. C. Cham berlin^lS)
an, dafs sie mit steil abfallenden Zungen endeo, und führt dies auf
die mit der geographischen Breite zunehmende seitliche Insolation
iiirtt(^.
Sebr aafGaUg ist die Schichtung. Die einzelnen Schichten gleiten selbständig
üTiereina^ider weg. Dabei wird nicht selten Material des Gletscherbodens mit
verschleppt und in das Eis eingeprefst. So erklärt Charaberlin die lahtreieben
TrtemerUigen in den nntereten 16^30 m des Eises. Die Geschwindigkeit der
Gletscherbewegiing ist im N sehr ^'Pring. Fast alle dieselben Erscheinungen hatte
Torher schon Ax. Hamberg^") an dem Loven-Gletscher auf Spitzbergen beob-
Mhtet Die Beobaebtnogen von Ghamberlin werden In mebreran Funkten Ton
B.D. 8al ishurySiS) ergänzt; in der Erklärung der Thatsachen weicht Salisbury
»ber mehrfach von Cliamherlin ab, so hinsichtlich der überhängenden Schichten.
Diese Erscbeiaung rührt nicht von einer scherenden Bewegung her, eondeni
gui allein ven dem nngleieb eehnellen Sebmelzen infolge der ungleichen Yertei-
luDg des Gesteinsmateriah zwischen je zwei Schichten. Schichtenkrümmungen
werden durch linsenförmige Einlagerungen von festem Material veranlafst. Auch
das Aefbiegen der Schiebten am Bode und an den Seiten der Gleteeber aebeint
mit eingeschlossenen Steinen in Beziehung zu stehen. Derartige Schichtenaufbie-
gnngen kommen auch auf dem Iniandeiso vor, stets in Verbindung mit groCsen
Zügen von Driftraaterial , das durch die aufwärts gerichtete Bewegung dee Eiaee
an die OberflSche gebraelit wird. Eine gleiche Entstehungsweiae nimmt SaUsbory
«Mb für die Seitenmoränen der nordgrSnländischen Gletscher an.
Einen neuen Gletschertypus fand Salisbury^ie) an der West-
küste Grönlands vertreten, sogenannte ,,Cliff" - Gletscher. Derselbe
ist unabhängig von der allgemeinen Inlandeisdecke und entsteht
aus dem Schnee, welcher vom Hochland herab über die Kaute in
dfe Vertiefungen der Steilwände weht. Die Inseln dee Pran« Joseph-
Ltmdea sind fast alle von einer Eiskappe bedeckt Die Eismaasen
Sfligen nach A. Montefiore Brioe^^) gering« Bewegung; dem-
cotipreohend sind Spalten nur in geringem Hafae Torhanden. Die
^ ig9ß 1^ CXXll, 1163— Ö5. AnnGiogr. 1898, V, 4«5— «7. —
^InAlteU94,V, 74n.78; 1895, VI, 86 n. 87 ; 1896, VII, 78-82. PM 1895,
LB 472. Vgl. BSGlt. (3) 1896, XXXUI, 199—205. — 840) PM 1896, 107—10.—
MDÜAV 1896, 20 u. 21. 31 u. 32. — ^ Bev. Mus. de la Plate 1894, VI,
W»-IS; 4 Abb. Oit. nach PM 1895, LB 847. Ebenda 1896. SA. 8 8., 5 Tat
61- 1895, LXVII, 37 u. 38. - 843) JGeol. 1894, II, 649-60. 768—88; 1895,
Iii, 81— 69. 198-218. 469-80. 565—82. 668—81. 833—43; 1896, IV, 582-92;
If. \ : 1000000, 63 Abb. PM 189G, LB 581. BQeolSAm. 1895, VI, 199— «20.
MI 18D6, LB 588. Im Anesnge in Nat. 1895, LH, 139 u. 140. — ^) Yrnw
1894, 25-61; 1 K., 14 Abb. — 81») JGeol. 1896, IV, 769-810; 33 Abb. —
7) Kbenda 1895, IIL 875-902: 2 Abb. PM 1896, LB 577. — GJ 1896^
VIU, 648-66; 1 K./ö Abb.
350 Dr. £. Kudolpb, Die Fortoebritte der Geophysik der Erdrinde.
SohichtuDg des OletsohereiseB ist aneh hier io aof&Uender Weise
eotwiokelt.
Bas Problem des xagammengesetstoD Oletsohera behandelt A.
Neuber8*8).
Entgegen der von Heim vertretenen Ansicht scheint es ihm, dafs die vereinte
und in eine Art von Gleichgewicht gesetzte Eismasse keine einheitliche ist, son-
dtm dafi die Komponenten derselben infolge ihrer eigenartigen Entstehung aD«h
an eine verschiedene Existenzdauer gebunden bleiben. Die Richtigkeit dieser
Behauptung sucht Neuber aus dem Verlauf der Mittel- und Seitenmoräneo au
einer grSfeerea Z«bl tob Qletsebetn dftnmtbnii.
P. F. Rendali und J. Lomas^^ haben an den Olejtsohern
des Nicolaithals und des Yal Tournanche die Beobachtung gemachti
dals Kreuzung von Gleteobersdirammen in verschiedenen Richtungen
besonders an der steil geneigten Wetterseite Ton Rnndböckern
vorkommt.
Diese Erscheinung kann demnach nicht als Beweis für zwei oder mehrere
Vergletschcrungen gedeatet werden. Die Form der Sebramnen gibt kein liittol
tb, die Richtung zu betttmineD, aus welcher der Gletscher kam. Die Ton ameri-
kanischen Glazialgeologen gefundenen „aidielföraigen" Sehrammoi finden sieb
auch bei den Alpengletschern.
In der Frage nach den Beziehungen von Grundmoränen za
Oberfiächenmoränen an den rezenten Alpengletsobern, die zwiwben
A. Penek«»)» 0. Diener«») und Ö. Freytag852) strittig ist,
bleibt Diener bei der Behauptung stehen, dafs man bis jetzt alpine
Gebängegletscher ohne echte Oberfläohenmoränen nicht kenne, weil
es in den Alpen keine Gehängegletscher gebe, die nicht von Fels-
hängen umrandet wären und deren Oberfläche daher von Verwitte*
rungsschutt frei bleiben könnte.
R. 8ieger853) macht den Versuch, die Ähnlichkeit, welche
gewisse Oberflächen formen ruhiger, d. h. schwach geneigter Gletscher
mit gewissen Karsterscheiuuugen zeigen, zu verfolgen und ihre ITr-
saohe genetisch zu erklären.
Aue der fibersichtUeben ZimnnienatellnBg der bisbor bekannten Belege geht
hervor, dars auTser den Foljen alle typiachen Karetformen an Gletcchern aieli
nachweisen lassen.
An einer gröfseron Anzahl von Gletschern sind Vermessungen
von mehr oder oiinder genauem Grade vorgenommen worden; eine
einfache Aufzählung mufs hier genügen.
In erster Linie verdienen erwibnt m werden die Anfbahme des Hocbjocb'
ferners im J. 1893 von Ad. Blümcko und H. HerBf''''i) und die NachraessuDg
am Alpeiner Ferner im J. 1892 von H. liefs«^). Hagenbach-Bischoff^)
teilt ans dem von Held an die Gletschorkommission gerichteten Berieht einig«
Besnltate der im J. 1894 am Rhonegletscher angestellton Messungen mit. Dw
Studien von Ad. Blümcko und H. Hefs«''") am Hintereisferner erstrecken «icn
nicht blofs anf Vermessungsarbeiten, sondern auch auf Tiefbohrungen, um die
»«) PM 1895, 123—26. — 8«) RepBritAss, 1895, G84. — ^ VM 1895,
21—23. 99— JOl. — 851) Ebenda S. 51—53. VhÖeolliA 1895, 222—31.
«") PM 1895, 68 n. 54. — 853) gZ 1895. I, 18«— 104. PM 1897, LB 216.
MDÖAV 1896, 247-49. 258—60. — 854) ZÜüAV 1895, XXVI, 16—20; 1 ^
1:20000. PM 189G, LB 391. — ' 8^) Ebenda S. 21 — 24; 1 K. ^ •
1896, LB äi)2. — i^) VhSchwNaturfGfl. 1896,LXXVm, 115— 25. — ^»7) MOOAT
1895» 91 n. 92; 1896, 46--48.
uiyiii^Cü by GoOgl
S51
Jläcbtigkeit des Gletschers, die Ablation und Temperatur des Eises in verschie-
4eDeii Tiefen zu bestimmen. 1;\ Seeland^) berichtet in hergebrachter Weise
Uber seine Studien am Pastenengtoteeher in den Jahnn 1898 — 96 mit sasammen-
fasFonder Übersicht der Ergcbiiisso der vorborgeliendrn Jahre. Th. S c h m i d t S"*!)
verfolgt die Veränderungen im Stande mehrerer Gletscherzungen im Ötztbale.
B. Sieger^'j'J) hat an mehreren Oletschern der ötzthaler Alpeu, der Ortler- und
Adamello-Presanella-Gruppe Markierungen ausgeführt. W. Kilian®"!) veröfTent-
licht in statistischer Form ein umfangreiches Boobacbtungsmaterial über den Stand
der Gletscher der Dauphin^. Wichtig ist, dafs auch die Schneomessungen von
Tidea Stationen mitgeteilt werden. Die Pyrenien betitsen nar swei Qletsehei^
massive, das eiro im S des Tbales von Argelos, das andere im S demjenigen von
Luchon. Das Thal der Aure trennt beide Gebiete. Das vergletscherte Gebiet
erstreckt sich über eine Längenausdebnung von ca 100 km. Eine neue Vermea-
fong der Ober ß liehe der Gletscher auf Grund der neuaten Anfiiahmen ergibt naeh
F. 8 chra d er nicht ganz 40 qkm.
Ax. Hamberg^^) bat die Gletscher auf dem SarjekijaU zwi-
BohoD Kvikkjükk und Stora Lille Elf untersucht.
Von den drei GIctschcrtypen kommen die Hängegletscher sehr selten vor;
die Plateangletscher sind nur mit einem Exemplar vertreten. Von den Thal-
gletschorn kommen die XischergletschtT den Hiingegletschern nm nächsten. Am
häufigsten kommen Mischtjpen vor, Kombinationen von Thal> und üängegletschern
am unteren Ende, oder Tbalgfetseher, die in einen Plateaui^letseher ftbergehen«
S. Bichter^«) möchte von zwei verschiedenen Arten von Plateaugletschorn der
norwegischen Gletschcrland-chaft sprechen, solchen, bei denen sich das Einzugs-
gebiet in der Höhe, das Schmelzgebiet im Thal betindet, und solchen, bei denen
auch das Schroelzgebiet auf hohem Pjeld liegt. Erstere Art wiirde zu dem Misch-
typus Hambergs pehören. Der j^rofse Unterschied in der Geschwindigkeit der
fieweguDg, welche der Muirgletscher nach den Messungen von Wright im J. 1886
and Ton Heid im J. 1890 zeigte, ist nicht aus der mangelhaften Meaanng des
einen oder dea andern herzuleiten, sondern, wie S. P r, BaldwiD^cS) und H. P.
CushingS^'') meinen, auf den Umstand zu schieben, dals die Messung eines jeden
von beidfu iu eine andere Periode des Gletschers hei. In seinem grofsen Berichte
über seine zweite Expedition nach der Gletscher-Bai im J. 1892 behauptet nun
aber U F. Reid^^)^ ,irif,s der Mutr^'etKcher bis zum Jahre 1890 ununterbrochen
aurUckgegaugen sei. lioi seiner Auwesenbeit fand Reid, dafa der Gletscher über
den Stand ron 1890 Yorgertlckt war. Kaeh photographisehen Aufnahmen stt
urteilen, war er 1894 wieder auf den Stand von 1892 zurückgegangen. Reid
bdiauptet daher, dafs in den Messungen von Wright ein Fehler stecken müsse.
C. E Douglas und A. P. Harper8<58) sind die ersten, denen es gelungen ist,
den FranzJoaeph- Gletscher an queren. Die Bawegung des Gletschers wurde
gerade unten am Fufs des grofsen Gletschersturzes und oberhalb eines kleineren
gMessen. K. t. Lendenfeld^^) stellt die wichtigsten Angaben über den
Ttenangletecher und einige andere nach aeinen eigenen und neueren Messungen
zusammen. Die (iletschtr des Mus-t.ig-ata sind zum erstenmal wissenschaftlich
von Sven Uedin^''*) in bezug auf Ablation, Bewegung &c. untersucht worden.
An dieser Stelle mag noch auf das Prachtwerk von Pr. Si-
moüy^^i) bingewieseu werden, welchem ein Abschnitt über die
8^) MDÖAV 1895, IQl u, 10.5. 116—18. 295—97; 1896, 271 — 74. —
Ebenda 1896, 184—86. 197—99. — ^) Ebenda 1896, 57 -59. 68. —
*")TraT.LG6olP8c,Greiioble 1894/96 (1898), III, 121— «81. Ann. STst. Dauph.
1894 (1895), XX, 161—821. PM 1896, LB 147. 659. — Ann.ClAFr.
1894, XXI, 403—23. — 863) GeolFörFörh. 1896. XVill, 621—36. Sr.Tstf.
Arikr. 1896, 158-92; 1 K 1 : lUOOüO. PM 1896, LB 680. — 8M) GZ 1896,
II, 305-19. — 8<») Am. Geologist 1893, 1, XI, 366—75. — 866) Ebenda
8.276—78. — W7) AnnUepUStGeolSurv. 1894/95 (1896), XVI, 1, 415-61;
* K., 8 Taf. — SeB) GJ 1895, Y, 61—68; 4 Abb. — ^ Gl. 1896, LXX, 277
1. 878. ~ 870) zOaB 1895, XXX, 94—184 ; 2 Taf. — 911) Daa Dtchateingabi««.
Wi«n 1895. Qr.-AO. s. 184-50. Atlaa mit 132 TafL
uiyiii^Cü by GoOgle
S52 Dr. B. Bndolpli, Die Portoehrfit« d«r Oeopbyiik der Erdrinde.
Gletscher des DaobsteiogebietB einverleibt ist. Derselbe stellt in der
Hauptsache eine ZusammenfaBsung früherer Forschungen dar.
4. Gletscherlawine D. Der Gletscherabbruch an der Altela
vom 11. September 1895 hat eine grofse Zahl von Arbeiten her-
vorgerufen, so von Ch. Sarasin ^'^^), L. du P a s q u i e r ^'^^), H . V.
Knox874)^ C. S. du R i ch e- P r el 1 e r875) ^ Fr. Toula^^ß) und
Maria M. Ogil vie^'^^). Die beiden wichtigsten, welche allein in
Betracht kommen, stammen von A. Heim ^7^) und F. A. Forel^^^).
Briterer bei^ebnet dm Vorgtvg gendeiv als Gleteeherlawin, die elcli Toa
einem Hängegletscher abgetrennt bat. Das gleiche Ereignis hat sich schon einmal
im J. 1782 an derselben Stelle zugetragen. Ein Vergleich beider Jahre hiosicht-
lieb des Standes der Oletscher und der klimatischen Verhältnisse ftthrt Heim ro
dem Schlurg, dafs die ungewöbnliehe Höhenwitterung in ihrer Wirkimg auf Qmnd
und Gletscher die Veranlassung zum Abbruch des Alteisgletschers gegeben hat.
Den Orund dafür, dats ein solches Losroifsen der Gletschereismassen nicht auch
bei anderen Gletaehem nnd gerade b^m Altelsgletseher nnr in beatinmten Jahrei
vorkomrat, sieht Heim darin, dafs unter normalen Vcrhältnisspn der Gletscher
stets auf dorn Untergrande angefroren ist. In diesem eigentümlichen Verhalten
ist die Möglichkeit gegeben, dafs der Gletscher eich aaf den um 31 — 32° geneigt«l
Fclsplatten halten kann. Die Ursache des Abatnrses kann nur ein Loslösen vom
Untergrunde sein. Dazu ist eine Erwärmung von unten her notwendic. Heim
ist deswegen der Überzeugung, dafs ein geringes Steigen der Bodentemperatur
unter dem Gletscher um 0,6 — 1** als snmmierte« Besultat der drei leisten Somnsr
den Absturz erzeugt hat. Forel zählt eine ganze Reihe von ähnlichen Kata-
strophen auf. Die Ursache war in jedem einzelnen Falle entweder ein aufser»
ordentUehes Anwachsen des Gletschers oder eine abnorm hohe Hitze, weleha dank
einen schwer definierbaren Mechanismus die Kohasion des Gletschers verminderte»
oder grofse Feuchtigkeit, die eine Ansfjramlung von Wasser im Gletscher veran-
lafdte. Im fraglichen Falle war jedenfalls die hohe Temperatur die Ursache, doch
efflthBlt sich Porel eines Urteils, wie diese den Abbraeh herfonrafen konnte.
5. Oletschersaen. Die AusbrUebe von Qletscheraeen und
Wasseratuben, wdcbe in den letsten Jahren wiederholt Torgekommen
sind, haben E. Belloc^ yeranlafat, der Entstehung derselben
nachzugehen.
Er unterscheidet drei Kategorien: 1) Felsbecken in der Mitte oder am Rande
eines Gletschers; 2} Höhlungen ausachliefslich im Innern des gesundtii Eises;
8) Wesserlinfe im Fimfeld. Belloe konnte in mehreren FÜlsn die Vorgiinge^
welche zur Bildung der Hohlräume im Innern des Gletschers oder des Firnes
liihrten, verfolgen und sieht in den Winden, der Sonnenwärme und dem Begea
die Hanptagentiea der Erosion and Sehmelanng des Eise«.
Die Entleerung des Merjelensees ging am S3./34. September
1895 in ganz gleicher Weise vor sieb wie bei frttberen Oelegen-
beiteo.
Nach C. S. du Iii che- Prell er^si) tritt dieselbe ein, wenn die durch die
Ablation gelieferte Wassermasse zu grofs ist, als dafs sie durch die Gletscher-
W«) ArchSePhNat. (S) 1896, XXXIT, 675—77. — »») Ebenda (4) 1896, I,
184—87; 1896, II, 265 u. 266. AnnGeogr. 1896, V, 458—68; 1 K. 1 : 5000. —
W4) Nat.Sc.l896, VlU, 17-20; 1 K., 2 Taf. — 875) GeolMng. (N. S.) 1896, lU,
108—6. — 87i) SchrVbrNatKenntB. 1895/96 (1806), XXXV 1, 848—7«; 6 Tsf. -
877) Nat. 1895, LH, 573—75. — ^78) NeujaLrsbl. Natf. GsZüricb 1895, XCVIII.
63 S., 1 K. 1 : 25001t, 2 Taf. TM 1896, LB 132. — ^''^) ÄrcbScrhNat. (S)
1895, XXXIV, 513-43; 1896, I, 176. — ^) AssFrAvSc. 1894 (1895), XXUIr
2, CR 4 7 4 —88. — 881) GeoiMsg. (N.8.) 1896, III, 97—102; 1 Taf.. 2 Fig. VgU
P. P. K eadall, Kat. 1895/96, IUI, 176, n. Greenvood Fim ebenda 6. 198*
Yerglfttmherung,
353
■palten abfliefson könnte. Sind durrh den vermehrten Druck des Wassers die
Spalten bedeutend erweitert, so erfolgt die Entleerung. Bemerkenswert ist, dafs
Bich dieser Vorgang stet« in den Monaten Juni — September abgespielt hat. Ähn-
lich liegen die Verhältnisse in den beiden Qletscherseen, welche durch einen Arm
des Hardanger Jökul im Hintergründe des Simodal frebildot werden. Katastrophen
werden nach Ii. Munro^) durch den KembisdalTand am Ende des Qletechers
Termieden. P. A. Oyen*^) bSIt den Dlmmmnd fBr ein Produkt der Erotion
in festem Fels. Der Auibruch zweier Seen des Crcte-S^che-Oletscheri am 28. Juni
1894 im Thal Ton Bagnes war nach Ch. Bioche^) deswegen nicht so gefähr-
lich, weil der Otemma-Gletscher, welcher quer Tor dem Strom lag, das Wasser
eine Zdt Ing anfMelt, bis et »ieh unter dem ^letoeber einen Weg gebahnt hatte.
HL VtrgUtBohmtng.
1. J. Geikie^^^) teilt die Eiszeit in sechs glaziale Epoclien
mit fUof dazwischenliegenden interglazialen. Für die diesen 11 Sta>
dien entspreohenden glazialen Ablagerongen ftthrt Geikie bestimmte
Bezaohnungen eiui die dem Haaptrerbreitungsgebiet der betreffenden
Ablagerong entnommen sind.
Den Ausgangspunkt bildet das Saxonian, welches die Epoche des Maximums
der Vergletscherung repräsentiert Von diesem Höhepunkt an nahm jedes spätere
glaziale Stadium an Bedeutung ab. Ebenso scheint die früheste Interglazialepoche
die wärmste gewesen zu sein, jede folgende niherte sich mehr und mehr dem
gegenwärtigen Zustande. Dio Klimate der späteren gla/.ialen und intcrglazialcn
Phasen standen mithin weniger im Gegensatz zu einander als diejenigen der
frOhnren.
Eine vollständige Parallelisierung der amerikanischen glazialen
und interglazialen Ablagerungen ist nach T. C. Chamberlin^
nicht möglich. 0. H. Bawson^^ unterscheidet im wesUicheo
Alberta drei Horizonte.
Das Material des untersten stammt ganz nllpin au=; dem Felsengebirge. Den
naterea Qeschiebelehm stellt Dawson der Kansan- Formation Chamberlins gleich,
den oberen demnach der lowan-Formation. Alsdann mufj die aus W atammmd«
glaziale Ablagerung die dem Kansan roransgehende Epoche repräsentieren. Dawaon
schlägt den Namen „Albertan" dafür vor und stellt sie in Übereinstimmung mit
C. Jd. üitchcock^J den Lafayette-QcröUen gleich. Das Gebiet westlich von
der Hndeon-Bai sieht J. B. Tyrrell^) als das Zentrum einer grofsen Ter-
gletscherung an und .schlägt für die Eismassen, welche von diesem Zentrum aus-
gingen, den Namen „ Keewatin-Oletscher" vor. Dawsons Laurentische Gletscher
nilliiten dann auf das Hochland von Labrador im N des St. Lorens besehrSnkt
gewesen sein, in dorn nördlichen Teile des nordamerikanischen Kontinents wären
demnach drei grofse Zentren zu unterscheiden: der Kordilleren-Gletscher in Brit,-
Colambia, der Keewatin westlich der Hudson-Bai und der Laurectische auf der
Halbinsel Labrador. Sie erreiehten ihre MazimalansdehniiBg nfebt gleichzeitig,
sondern nacheinander in der Richtung von W nach 0, d h. während der Kee-
watin-Gletscher im Rückzug begriffen war, hatte der Laurentische Gletscher sein
Mazinnm erreicht. Zu einer gleichen Auffassung gelangt R. D. Saliabary^)
besQglich der £iskappa Ton Grönland.
^) l'rRSEdinb. 1892—95 (ISg.")), XX, 53-62; 1 K. — 883) BgMusÄrsb.
1894-95 (1896), Nr. 3; 14 S. — ^) AnnClAFr. 1894 (1895), XXI, 71;
2 Abb. — 888) JOeol. 1895, III, «41—69. — 888) Ebenda S. 270—77 (PM 1896,
LR 257); 18!16, IV, 872—76. — 887) Ebenda 1895, III, 507 — 11. — ^) Am.
Öeologist 1895, 1, XV, 330—35. BGeolSAra. 1896, Vll, 2—4. — JGeol.
iW6. IV, 811—15, Vgl. Fr. Leverett, Anj.Geologist 1896, 1, XVU, 102. —
JGfeoL 1896, III, 876—902.
uiLjiii^cü üy Google
I
354 Dr. £. Rttdolph, Die Fortschritte der Geophysik der JBrdrinde.
K. KeilhackSSi) widerspricht der Viergliederung der nord-
deutschen Glasialbildungen, vor allem der ZuteüoDg der als „oberer
Geschiebemergel" bezeichneten Grundmoräne in zwei ?erBcbiedenen
Ausbreitungen des Inlandeises.
£r hält an dor Ansicht fest, dafs die jüngste Qnindiiioi aae vor und hinter
der EndiDÖrioe von einem und denselben Inlandeise in einer und derselben Eitsdt
abgelagert worden ist. Dagegen kann er Getkie zustimmen in der Auffasgaog
der Ilaupteiszeit, seiner sächsiechen Stuf«, als der zweiten Eiszeit, dio in der
soge-vannten Schoiienschen Stufe nocii eintu v orgänger bat. Schon der mit voll-
kommener Sicherheit geführte Naehweis einer dreifachen Vergletsohernng der Alpen
nflfste den Gedanken nahelegen, dafs auch die nordeuroph'ischc F^iszeit tinc
Dreigliederung besitzt. Wie grofa der Umfang der tou Geikie ausgeschiedenen
Stufen ist, beweist A. Jentiseh^), ircleher das Neudeckian für die Elbinger
Oegend neeb wieder in sechs Unterabteilungen gliedert,
W. üpham^ tritt der bisher allgemeiD verbreiteten Tor-
stellung Uber die Entstehung, Verbreitung und das Schwinden der
glazialen Eisdecke entgegen und vertritt im Gegensatz zu DawsoD,
Tyrrell u. a. die Ansicht, dafs sich die Eisdecke auf dem ganzen
vergletscherten Gebiet gleichzeitig durch starke ächaeestürme gebildet
habe.
Das Abschmelzen soU anf dem Gebiet des glazialen Warren- und Algocquia-
eees früher stattgehabt haben als im Becken des Ontariosees und ostwärts bis
zur Küste. Demnach sollen die Moränen innerh;ilb der Vereinigten Staaten im W
des scharfen Winkels, welchen die Driftgrouze bei Salamanca, N. 1., macht, etwas
Slter sein, als die Horlnen Sstlieb davon. Diese unerwartete Yoretellang Aber
das Schwinden der '(glazialen Eisdecke, die Upham aus den meteorologischen Ver-
hältnissen ableitet, steht in engster Beziehung zu seinen Ansichten über die gla-
•ialen NtveauTerschiebungeD, wie umgekehrt diese wieder dureb seine Vorstellung
von der Eiszeit bedingt ist^^*). Naeh A. P. CoIeman^sS) sprechen jedoch die
glazialen und interglazialt n Ablagerungen bei Toronto ober für Geikies und Cbarn-
berlins Theorie getrennter Glazial- und Interglazialepochen, als für LTpbams^^
Auffassung, naeb welcher diese vielmehr milsigen OssUlatioten der Eisgrsose
während des allgemeinen HOcksttgs naeb der lowau-StufOi d. b. wSbrcnd der
Wisconsin- Stufe, entsprechen.
Noch eine andere Einteilung der Driftablagerungen hat V. Mad-
sen^O?) aufgestellt. Dieselbe stützt sich auf die Beweise klima-
tischer Veränderungen Wtährend der Eiszeit, soweit sich solche aus
den glazialen Gebilden der jütischen Halbinsel ergeben.
Die erste Stufe der Geikieschen Klassifikation fillt fort, ebenso die fünfte.
Der norwegische l'iestrom soll älter als der älteste baltische Eisstrom sein ; beide
waren durch eine Interglazialzeit getrennt, in welcher das Eis vollständig Tom
Lande verschwand. Als Beweis hierfür wird auf das Vorkommen von norwegi-
schem Geschiebe in den untersten iloränen Dänemarks und in dem Driftniaterial
südlich vom Südrande der baltischen Moräne Nordeuropas hingewiesen. Madsen
hält es für unwahrscheinlich, dafs der norwegische Strom durch den baltischen
in derselben glaaialen Periode so weit abgelenkt werden kSnnte, dafs er zuerst
sein Material im nSrdlidien DSnemark ablagern nad dann in Bofland Moränen
bilden konnte.
JbGeolLA 1895 (1896), XVI, 111—24. PM lö96, 70—73. — Ö«) S«hr.
PhysÖkonomGsKönigeb. 1896, XXXVII, Sttab. 18— «0. — BGeolSAro. 1895,
VI. 21-27. 343-52. — 8M) Am. Geologist 1895, 1, XV. 396—99. — ^^5) Ebenda
1894, 1, XllI, 85—93. JGeol. 1895, III, 622—45. — Am. Geologist ISDo, 1,
XVI, 100—18. — 8W) ifeddDaaskGMlFSr. 18M, Nr.«. Mö S. B«f. BMb J.A.
Udden, JGeoU 1896, IV, 119->28.
VergleUcberung.
355
8. Die Zahl der Arbeiten Ober die Spuren der Vergletscberuog
let wieder so umfangreich» dafs nur die bedeutendsten eingebender
besprochen werden können, bei allen anderen mufs eiae blofse Auf-
zahlung genügen. Unter diesen Umständen ist es nicht immer
möglich, eine bestimmte Reiheufolge einzulialten.
A. Alpensyatm und Südeuropa. A. B a 1 1 2 e r ö^^) bat sum ersten*
mal den Vorpurli £»emaclit, die früher schon erkannten zwei Haupt-
pletsiherzeiten iür das (Tesaratgebiet des Aar- und Hhonegletschers
kartographisch darzustellen, wodurch die Gletschcrkarte von Favre
in wesentlichen Punkten vorändert wird.
Die Karte tcranscliaulicht die Auedehniing des llhone- und Aarglctschers ZUT
zweiten (KTofseD) und dritten (letstra) Eiszeit. Das ZasanmcntrefTen der beiden
Gletscher fand hei Bern statt. Die Vnrstofs- und Uüokzugsperinden beider waren
aber nicht gleichzeitig. Thatsachcu sprechen ferner datUr, dalü beide innerhalb
efn«r und derselben Eisseit an iriederholten Malen an- nnd abgeaebwoUen sind.
Der nördlich von Bern stehende Rhonegletscher niaehte einstens einen Vorstofi
in südöstlicher Riclitung in das Gebiet des Aarplotschors, welcher damals zurück-
ging. Anderseits sticfs der Aargletscher bei Bern gegen das Ende der letzten
Bisseit noeb einmal ror, ala der KhoaegletBelier eebon in vollem RQckxug begriffen
war. Dieses Verhalten der diluvialen Aar- und Rhone^^lclsrhcr steht im Einklang
mit demjenigen der heutigen beiden Gletscher. Die Perioden des Vorrückens und
Sflcksnges sind aneb heute weder von gleicher Danen, noeb yerlaufen sie fttr die
TerBchieden>?n Gl. t scher ganz synchron. Baltser siebt in diesem Verhalten ein
Gesetz und bezeiolinet es als das der relativen Inkongruenz der Vor- und Rück-
wärtsperioden. Dasselbe soll ai)er nicht blofs far die beutigen Gletscher gelten,
sondern hat, wie Baltser meint, wahrsebeinlieb eine für alle Alpengletseher und
alle Eiszeiten allgem. ine Gültigkeit.
K. Prohaska^^-'J untersucht die Sparen der Eiszeit in Kürnten, G. 6 reim
iladet Beweise für einen postglazialen Olotscherstard im Sebnalserthal. Der Ma-
lejapars trägt nach Chr. Tarnnazer^Ol) ausgezeichnete Merkmale einer Gletscher-
landschaft an sich. G Boyer und A. Girardot^o^) besprechen die Verbrei-
tung der glazialen Juraablagerungen bei Besanqon. Die beiden Gletscherströme
des PiaTe- und Clamonethales waren naeb G. dal Piaa««) auch während der
«weiten Eiszeit vereinigt und bildeten ^jemeiosam die grofse Moräne, welche am
PnJae der Mti. Roncone, Valorna und Toraatico liegt. 0. Marinelli^*) hat am
Nordabhang der Kette des Ciampon in den westlfeben Jnlischen Alpen Spuren der
VergletscheruDg gefunden, E. Olivero^o^) ebensolche am Ausgange des Thaies
der Dora Riparia. Wie am Mto- Sirino scheint nach G. de Lorenzo^oö) auch
am Volturiuo ein Gletscher bestanden zu haben. Den Gletscherspuren in der
Sierra d'EstreUa ist Fr. A. de Vaaeoncallos Fereira Cabral«>7} nach-
gegangen; im Thal des Mond^o Tormatet J. F. Nery Delgado^i») einen gla-
zialen Gletscher.
B. Mitteleuropa. Der nördliche Schwnr;^wald bat DBoh C. Kegel-
mann 9^9^ eine dreimalige Vereisung erfahren.
^) Beitr. Geol. K. Schweis 1896. XXX. 169 S , 17 Taf., 1 K. ZDGeolGa.
1896, XLVIU, 652—64; 1 K. 1 : 1 OOnoOO. — 899) MDOAV 1895, 260. 272. —
Ebenda 8. 237. — «»i) jß NatGsGraubunden 1895/96 (1896). N.F. XXXIX,
25—68; 1 K. 1 : 100000. PM 1897, LS 89. — ««) M«m.8Bm.Donbs (6) 1891,
VI, .-345—88. — 9Ö8) ASVen.-Tr.Sc.Nat. 1896, 336—47; 1 K. PM 1896,
LB 443. — MA) In Alto 1894, V, 72 (PM 1895. LB 471); 1896, Vll, 20. —
BSGeolIt. 1896, XV, 263—61; 1 K. 1 : 75000, 1 K. 1 : 800000. —
**) Ebenda 1895, XIV, 169 — 72. — ^'^') Com. Dir. Tr. G.ol. 1885 — 87, I,
W9— 210; 1 K. 1:100000. — Ebenda 1895/96, III. 5.0—82; 2 Taf. —
r"*) Württ. Jb. Stat. Lkde 1895. 25 S., 1 Übersichtsk , 6 Terrainbilder. PM
1896, LB 637.
uiyiii^Cü by GoOgle
356 Dr. £. Rudolph, Die Fortschritte der Qeophyeik der Erdribde.
Die Spuren der ersten Vergletscherung rdehoi bis sii 600 m IfeereehShe
herab. Der zweiten Eiszeit worden die Hochtcrrassi^Tischottor bei Bictip;heim zu-
gerechnet, welche dem £uz - Nagold - Gletscher angehörten. Während der dritten
iUtteit sind die jüngeren Kare vnd MorSnenwXtle der Elbaebkare gebildet vorden.
Die Gletsoherbttdnng reicbte bis lu 670 m SeehShe berab.
G. Klemm^iO)» H. Thüracb^ii) und Chr. VogePi») „Qter^
suchen die gla/cialen Gebilde im Main- und Rheingebiet, Spessart
und Odenwald; F. SinkeliD^^^) entwirft eine Entwickeluogs-
gesobichte des Rhein- und Maingebiets in der Diluvialzeit.
Den Ton Thürach und Klemm vertretfnen Anschauungen tritt M. Blanckcn-
horn^'^) entgegen; er meint, die von jenen als Beweise angeführten Staucbungen
und Yerquetsehvngen als psendoglasial besdebn«! sn nflssen, vihread Q. Stein-
mann^'5) auf den Standpunkt der beiden stellt und meint, dafs während der
gröfsten Ausdehnung des Inlandeises in Mitteleuropa eisfreies Gebiet überhaupt
nieht existiert habe. If. Blanekenhorn^ selbst nnterseheidet im DilaThua
der Umgegend Ton Erlangen drei Terrassen, von denen die beiden höchsten der
Hoch- und Niederterrasse der Schweiz entsprechen. Für den altdiluvialen, alpinen
Deckenschotter hat er kein sicheres Ä(][uivalent gefunden. Seine unterste Terrasse
wird dem AltaUnrinm ingesSblt.
B. D B t h e bat in der Graftchaft Glatz nordisdbes Dilamm
naobgewiesen. Nach E. Altbans^^) bat die nordische Eisdecke
das den Rummelsberg im Kreise Strehlen umgebende Bcrgplateau
überschritten. Nach G. Berendt^i^) und K. Keilhack920) igt
der Verlauf der grofsen norddeutschen Endmoräne nunmehr über
eine Strecke von 1000 km festgelegt; ersterer schlägt für dieselbe
den Namen „Groffie südbaltische Endmoräne" vor.
Aus den 10 Oeschiebostreifen, unter welchem Namen E. Geinitz^^^) früher
die Endmoränen mit dem in dieselben fibergehenden Teil der QmndmerSnengebiete
ausamroenfafste, werden jetat vier eigentliche Endmoränen herausgeschält, von denen
awei besonders deutlich entwickelt s-ind. Eingehende Untersuchungen der Diluvial-
geschiebe aus Neu- Vorpommern und Rügen haben die Schlüsse, zu denen E. Cohen
und W. Deecke»^ sebon frfiber Über die Transportrichtung gekommen waren,
vollauf bestätigt. Nach den Kesultaten zu urteilen, welche die statistische ünter-
lolandeiseB, ao meint J. Korn"*}, wlbread der Ablagernng des oberen Dilavinma
eine andere gewesen sein ala in der Torangegangenea Zeit.
H. van Capelle^) ist bei seinen Bilaviaktadien imSWvon
Eriesland bezfigUob der zablreioben Bücken, in denen unterer Oe-
««) NblVB (4) 1893, XIV, 9—18, 2 Taf.; 1894, XV, 2—16; 1895, XVI,
19—82. — 9") Bcr. Vers. Oberrh. GeolV 1895, XXVill, 27—34; 1896, XXIX,
32—48. ZDGeolGs. 1896, XLVIll, GG.^— 82 — »»2) NblVfi (4) 1894, XV,
88—42. — W3) Ber. Senkenb. NatGs. 1895, 47—73. — W4) ZDOeolGs. 1896,
XLVIll, 382—400. 421. — »«) Ber.Vers.Obenrb. OeolV 1896, XXIX, 43—15. —
916) Sitzb. Ph.-Med. S Erlangen 1895. 48 S., — »'7) JbGeolLA 1894 (1895),
XV, 252—78; 2 K 1 : ÖOOOO. ZDGeolGs. 1894, XLVl, 849—58. — JbGeolLA
1894, XIV,84— 59. — »M) Ebenda 1894 (1895), XV, 222-34; 4K. — •»») Ebenda
S, 235—51; 1 K. 1:600000. — ^^i) M. ürofshzgl. Mecklenb. GeolLA 1894, 1V.
38 S., 1 K. 1 : 400000, 1 K. 1 . 200000, 8 Taf. Cit. nach PM 1896, LB 98. —
•"•) MNatVNeuTorpommern u. Rügen 1896, XXVIU, 1—95. — W) JbOeelLA
1894 (1895), XV, 1— GG. — <»4) VhAkW 1895, 11 S., D. IV, Nr. 3; 16 S.,
3 Taf. Med. Qeol. Ned. . Nr. 18; 1 K. 1 : 50000, 2 Taf. T. AardrGen. (2)
1895, XU, 183—202, 1 K. 1 : ÖOOOO, 2 Taf.; 1896, XUI, 1—24; 1 Taf.
PM 1896, LB 876.
Vergletscberuog.
357
lebiebelebm mit fleinem AiuwaaohuDgtrttokstand , Geeohiebesand , zu
Tage tritt, zu einem Resultat gekommen, welches demjenigen Ton
J. Martin ^25^ durchaus widerspricht.
Die Gesehiebelebmwälle werden nicht als Asar, sondern als Endrnoränon an-
geseheo. Nur für die wenigen NO — SW stmcbenden Höhenzüge möchte Capelle
«faie Botttdrang in oder unter dem Eiea als Isar oder Seatibnlicbe Temüiw«U«i
aonebmen.
Der von P. F. Ken dal 1^26) alljährlich erstattete Bericht über
die Verbreitung der erratischen Blöcke in England, Wales und Irland
ist diesmal trotz seines geringen Umfangs sehr wichtig. Das Studium
der glazialen Phänomene im südwestlichen Teil der Applecross-
Halbinsel macht es für J. Hörne ^^'^) als wahrscheinlich, dafs
schon vor der von aufseu kommenden Vereisung dieses Gebiets die
hoben Berge ihre lokalen Gletschersysteme hatten. H. Boale^)
will auf dem Hoofaland der Auvergne westlioh vom Cantal und
Mont Dore die Sparen der vorletzten Eiszeit gefunden haben ; ebenso
6. Fabre^^) im floohthal von le Böz auf dem Nordabhang des
MaBsivB der Berge Ton Aubrao.
C. N&rär und OtUuropa, Sehr wertyoUea Beobaohtungsmaterial
enthalten die Begleitworte sn den Karten der geologischen Aufnahme
Ton Schweden.
So liefert 6. de Qeer^^^) die Beschreibung zu dem Blatt Hallaods Län,
A. G. HÖgbom^^i) 2u dem über Jemtlands Län und A. Blomberg ^^2) »
über Qefleborgs Läu. J. Eekstad^^^) vereneht ea, ans den Qletaeherapnren in
Namdalen die Dicke der Eisdecke zu berechoeD.
Ebenso lehrreich wie die schwedischen sind die finnischen Auf-
nahmeberichte von K. Ad. Moberg 9^^), H. Berghell •^•^'^) , J. J.
Sederholm936), K. Gylling937), A. F. Tigerstedt^^S), B.
Frost er u 8^39^. N. K r is t a f o v i t sch ^^*^) hat in dem Gebiet der
OcaverDements Kowno, Wilna und Grodno die Existenz sweier
Olazialepoohen nachgewiesen. In weiterem Sinne faTst H. W.
Feilden^i) die Glazialgeologie bei seinen Forschungen im ark-
tischen Europa und auf den arktischen Inseln.
D. Jmmka. Drei Staaten lassen die glazialen Ablagerungen
genau kartieren.
W. üphamM^ hat die Anfisahine im nordöatliehfin Teile Ton Minneaota be-
^ JE NatVOanabrttek 1893, IX; 1894, X, 1—70, 8 Taf. Oft. naeh PIC
1895, LB 108. — 996) RepBritAss. t895, 42G- -36. — »27) TrE.lQeolS 1894,
VII, 38—44. — 928) CR 1895, 2, CXXI , 837—39. — .929) Ebenda 1896, 1,
OXXn, 95—97. — 98b) SvGeolU 1893, 4» Ser. C, Nr. 181. 76 8., 1 K. —
Ebenda 1894, 40, Ser. C, Nr. 140, S. 71—106. — Ebenda 1895, 4«,
Ser. C, Nr. 152, S. 128 — 50; 1 K. 1:1000000, 1 K. 1:500000. — «33) Nyt.
MagNat. 1896, XXXIV, 241—68. — 934) finl. Geolü. Beskr. 1895, Nr. 27.
81 S., 1 K. 1 : 400000. ~ Ebenda 1898, Nr. 28. 41 8., 1 K,, 6 Abb.,
1 Taf.; Nr. 29. 10 S., 1 Abb. — 936) Ebenda 1895, Nr. 30 u. 31. 17 S., l K.,
1 Taf., 1 Fig.; 1890, Nr. 18. 84 S., 2 K., 3 Taf. — ^) Ebenda 1888, Nr. 12.
91 8., 1 K., 7 Taf. — 988) Ebenda 1888, Nr. 13. 95 8., 2 K., 6 Taf. —
^^^) Ebenda 1890, Nr. 17. 61 S., 2 K., 4 Taf.; 1892, Nr. 21. 65 S., 2 K.,
6 Taf.; 1894, Nr. 25. 43 S., 1 Taf. — ^^O) AnnGöolMin. Russ. 1896, 1, 10-23. —
QJüeolS 1896, LH, 62-65, mit Anbang von T. G. lionuey; 721—47. —
^ AnnBepeeolNatHSnrrMinneaota 1893(1894), XXII, 3, 18-66; 2 Taf.
uiLjUi^ca üy Google
358 Dr. E. Kudolpb, Die Fortechritto der Geophysik der Erdrinde.
gönnen, B. D. S a 1 is b u r y berichtet über die Fortschritte der Auf nähme in
New Jersey und J. E. Todd^ii) über diejenigen im Staate Missouri. J. B.
W oodw ortb^^) beschreibt genau die MoränenzUge mit den dazugehörigen Sand-
flaehen im Gebiet« der Narragansett'Bal, velehe al« RfiekaegamorSnen gedeatet
werden. C. H. HitchcockölC) fafst die ErgebnisRe der glazialen Forschung in
New Hanapshire zusammen. Rocic hill auf Long Island wird von einem mächtigen
erratischen Block gekrönt, dessen Bedeutung für die glaziale Frage J. Bryson^^^^
darlegt. H. B. Kümmel'''^ hat die Beweise dafür gefanden, dafs der Pocone
Knob in Pennsylvanien ganz vergletschert war; für den Mt. Ararat und Mt. Sugar
Loaf ist es nicht unwahrscheinlich, dafs sie ebenfalls tou Eis bedeckt waren.
In dem Gebiet «wischen dem Mohawk and Snsqnehaima war die Bewegnng
des Eises nach A. P. Brigham''*^) im allgemeinen S20°W. Die parallelen Ge-
birgsrücken im östlichen Pennsylvanien mit ihren Längen- und Querthälern haben
nach E. H. Williams^''^) bewirkt, dals die Grenze des vorrückenden Inlandeise»
infolge des verschiedenen Widerstandes auf kurze Entfernungen grofse Unterschiode
in ihrem Verlaufe zeigt. Im südöstlichen Wisoon^sin ist nach Ira M. Buclpö^)
der Quarzit ein vorzügliches Leitgeatein, um die Herkunft und Wanderung der
Driftgebilde zu bestimmen. Ansgeseichnete Gletschersehrammen fiind Gh. B.
Key es ^^2) jn lown. Die Spuren eines lokalen glazialen Gletschers fand G, H.
S 1 0 n e ^■'"^•'') im Tliale des Salmon-Flusses, Idaho, in Gestalt Ton Seiten» and End*
moräncn und sogenannten „Nunatak-Moräncn".
G. M. I) a w s o n s ^•'^) glaziale Forschungen im südwestlichen
Teil des Distrikts Aiberta zwischen 49° und 51" 20' N. Br. am Ost-
abbange des Feteengebirges in Gana^a sind yon besonderer Wichtig-
keit, weil ne die Verbindung zwischen den glazialen Ablagerongen
der Kordilleren im Westen und denen der östlichen Ebenen her-
stellen.
Die VergletscheruDg von Neufundland rührte nach T. C. Cham-
ber 1 i n ^•''•'') wahrscheinlich eher von lokalen Eiskappen her als von
einer Ausdehnun^f der Ei.sdoeke des Festlandes über die Tnsel. Das
Verhältnis der Vergletscherung GrönliUids zu der glazialen des nord-
amerikanischen Kontinents ist erst durch die jüngsten arktisdien
Forschungen in das richtige Licht gestellt worden.
Aneh GrSnlaad hatte aeine Eisieit WShrend dea MaximnmB der TergletMli«-
rnng bildeten die Berge an der Küste des südlichen Grönland Nunataks : bis in
die DaviRHtrafse reichte, wie G. Fr. Wright^SC) meint, das Eis wahrscheinlich
nicht. Anderseits waren in Labrador und auf Neufundland alle Berge nnter Bis
begraben. Wenn anch das nnterseeische Koatinentalplateau von Eis bedeckt war,
so reichte Iftztcn-s doch roch nicht bis ins Meer, da das Land zur Eiszeit in
einem höhereu Niveau stand. Was den letzten Punkt betritft| so ist G. M. Bar-
tonUiT) derselben Ansieht. Auch T. C. Ohamberlin*BB) hSlt es för nnvehr-
scbeinlich, dafs Grönland das Zentrum des amerikanischen Inlandeises gewesen seu
Unmittelbar vor dem Bowdoin- Gletscher liegt ein moränenfreies, stark verwitterte»
AnnRepGeolSnrvNJersey 1893 (1894), 35—328; 3 K., 6 Tat PM 18M,
LB 271. 537. Ebenda 1894 (1895); 802 S. PM 1896, LB 538. — ^) Rep.
MiHsücolSurv. 1896, X, 111—217; 11 Taf., 4 Abb. — 9*^) Am. Geologist 1896,
2, XVm, 150— 68 (1 Taf.). 391 u. 392. — 916) JGeoL 1896, IV, 60—62.—
•«) Am. Oeologist 1895, 2, XVI, 228—38; 1 Abb. — Am.JSc. 1896, I,
lia— U. — MS) Ebenda 1895, XLIX, 213—28. — "50) Ebenda S. 174-85. —
Wl) Tr. Wisc. AcScAL 1894—96, X. 485—509; ö Taf. — ^) AnnRepIowaGeol.
Surr. 1893 (189.Ö), in, 147—65; 8 Taf. PM 1896, LB 547. — «•) Am.Geologwt
1898, 1, XI, 406-9. — ^rA) AnnRepGeolSurvCanada (N. S.) 1894 (1896), MI,
248B — 302B; l Abb. PM 1897, LB 164. BGcolSAm. 1896, VII, 31—66;
ITat — «66) BGeolSAra. 1895, VI, 467, — »S«) Am. JSc. 1895, XLlX, 86-94. —
W) Ain.aeelogiat 1898, i, XYIU, 379—84. — «) BGeo]8AiD.1895, VI, 199— «0.
Yergletscberung.
36»
Gebiet, obnc Spur einer früheren VerglctscbcruDg. Alle Inseln haben, wie R. D.
Salisbury^j betont, ihre eigenen Gletscher; eine Verbindung? zwischen diesen
nnd den UleUcbern des Festlandes hat aber selbst über die schmälsten Mecres-
■triben hinweg nie besttnden.
Im Gegensats sa S iBinirftdzki '^), der Bswoisd für oins Vor*
gletscberung der Sierra de Taodil in Argeotinieii gefandeo haben
wollte, weist 0. Nordenskjold^^') nach, dafs es sich bei den
angeblichen Gletscherschliffen um Windschliffe ohne Schrammen
bandelt, der Blocktransport hat nur auf ganz kurze Strecken vom
Muttergestein nus stattgefunden , von Moränen ist keine Spur vor-
handen. Der Panipaslöfs ist ein Verwitteruugsprodukt, welches unter
äoliscber Mitwirkung abgehigert wurde.
E. Afrika. In den Tliiilern Mubuku, Nyamwaniba und Butngu
am Ruwenzori wollen (7. F. Scott Elliot und .1. W. G rogory^^'^)
Spuren einstiger Vcrgletscherung entdeckt liabcn insofern , als die
Gletscher früher iu die Tbiiler weiter abwärts gereicht haben
miisseo.
F. Anen. Die gelegentlich seiner Reise in das Janaland und
nach den l^eusibirischen Inseln 1885 und 1886 gewonnenen allge-
meinen Ei^ebnisse über die Eislager Nordostasiens hat Ed. y. Toll
schon früher bekannt gegeben. In seiner zusammenfassenden Ab-
handlung Uber die fossilen Eislager und ihre Beziehungen zu den
Mammutleichen führt v. Toir^G*'*) auch Moräuenspuren aus Nordost-
asien an und bolinuptet eine frühere Vergletscherung dieses Gebiets^
dessen Eis stellenweise im Steineis aufbewahrt sei.
Dieser Vergletscherung folgte die postglaziale idammutzeit. In Westsibirien
hingegen folgte eine Transgreesion des Meeree, welehe die Eisseitspnrra rerwnecb,
und dann erst die Mammutzoit. Eine äbniicbe Tr.msfirt ssion fehlt in Nordost-
asien mit Ausnahme der Nordwestspitze der lustl Neusibirien. Das Land bat
rieh hier in der postgla'/.ialen Zeit gesenkt, dadurch sind die Gebiete der Hamnint-
filima in Inseln zerstückelt worden. Daraus nun, dafs sich die Gebiete der ma-
rinen postf^lazialen Transgression und das (jlaziale Steineis ausschliefsen , folgrrt
V. Toll auf einen kausalen Zusammenhang beider, analog dem Verhältnis der
glasialen Gebiete sa dem marinen Dilavittm im enropiOschen BafeUuid.
C. Diener^) teilt die Ergebnisse seiner eigeneo Beobachtungen
über die EntwickeluDg des Glazialphänomens im Zentialhimalaya
mit und verbreitet sich über den gegenwärtigen Stand unserer
Kenntnisse über die Eiszeit im Himalaya.
d. Von den geomorpho logischen Arbeiten beschäftigen sich
mehrere mit der Verlegung präglazialer Flulsläufe infolge von An-
flUlong mit glazialem Driftmaterial.
So legt W. lTpham9«5) die Verhältnisse des präglazialen und postglaaialen
Thaies des Cuyahoga- Flusses dar, welcher bei Clcveland in don Eriesee mündet^
und des wesUieh dSTon fliefeendeii Boehy river. Das alte Mississippithal war auf
kmge Strecken im tlldSatliehen Iowa sagescbttttet; sein Lauf wurde, wie C. H.
•*) JGeol. 1896, IV, 769—74. — «0) NJbMiu. 1893, 1, 22. — GeoL
For. Förh. 189S, XVII, 690—98. — QJGeolS 1896, LI, 675. Vgl. Nat
1894/95, LT, 271. — ^) M.^m AcImpScStPet. (7) 1895, XLII, Nr. 13. VII n.
86 S., 7 Taf. PM 1896, LB 479. GJ 1895, V, 373. — «»*) MGÖsWien 1896,
XXXIX, 1—86. — 966) BGeolSAm. 1896, VII, 327—48; 1 Tat
uiLjUi^ca üy Google
360
Dr. E. Bndolpb, Die Fortschritte der Geophysik der Brdrinde.
Görden^) nachweist, ebenso wie derjenige einiger NebenflÜsee mlegt. Ähnlich
liegen die Vcrhältnisso beim Grand river in Michigan, dessen oberer, von S nach
N gerichteter Lauf nach £. H. Mudge^^) aus spätgiazialer Zeit datiert. Im
nordwestliehen lUlnofs iat die präglasiale Topographie in ihren Hanptzügen noch
arhalten, da weder die glaziale Abrasion stark genug, noch die glazialen Drift-
massen mächtig genog waren, um das Relief zu verändern. Die Ilauptverändorung
bestand darin, dafa die Flüsse infolge von Zuschüttung des alten Thaies genötigt
waren, eich in festaii Fels •insosehnMden. 0. Hl HeraheyM^ fUurt mehntt
Bebpiele hierfitr an.
Die Spuren glazialer Seen sind besonders deutlich im hydro-
graphischen Becken des Geneaee- Flusses im Staate New York er-
halten.
Die Kntwickelurpsgeschichto dieser glazialen Seen, der Vorläufer der heutigen
„Fingerlakes", hat ii. L. Pairchild^ö) aus der Höhenlage der alten Abflufs-
kanale, der Deltabildungen und Terrassen entziffert. Die hochgelegenen TemiseBr
bi!ilun<^cn des Monongahela-Flusses erklärt J. C. Whito^^) durch Konstruktion
eines hypothetischen Monongahela-Sees, welcher durch einen Eisdamm aufgebaut
gewesen sein soll. Die gleiche Hypothese naeht Ad. M. Hillsr*'^) fttr dis
Schotter- und Lehmbildungen des Kentucky. Am. W. Grabau'*'^) stimmt mit
Fairchild überein, soweit es die präglazialen Verhältnisse des Genesee-Flusses be-
trifft. Er weist die Existenz von zwei präglazialen nordwärts fliefsenden Flüssen
im Staate New York nach, die parallel dem Seneea, Gaynga n. a. sogen nnd deren
Thaler jetzt von den Gewässern der Kingerseen eingenommen werden. Drift-
ablagerungon verdrängten den Qenesee aus seinem alten Bett bei Fortageville und
veranlabten ihn, das Platean diagonal bis snm Mt. Morris su dnrebiehneideD, nn
in das Tbal des Caneseraga Überzugehen. Dieser letztere hatte durch Driftablage-
rungen bei Donsville einen grofsen Teil seines QneUwassers eingebttfat und war zu
einem NebcLllufs dos Gcnespo degradiert.
Die Bewahrung priiglazialer Erosionsformen vor der glazialen
Zerstörung führt A. G. VV i 1 s o ii auf gefrorne Ströme zurück.
J. Marr^^) fElhrl mehrere Beispiele von Verlegung präglazisler
Flulsläufe und Wassersoheiden durch Ablagerung von glazialem
Driftmaterial im englischen Seendistrikt an. In dem grofsen vom
Mont-Dore, Cezallier und Cantal umschlossenen Zirkus schufen die
glazialen Gletscher eine typische glaziale Landschaft. M. B o u 1 e ^'^^)
beschreibt als typische Gebilde derselben Rundhöcker, Moränen,
Moränenseen und glaziale Flufsthäler. C. S. du K i c h e-P re 11 er^^^)
weicht in vielen Punkten bezüglich des Charakters und der Ent-
stehung der Nagelfluh, des subalpinen Deckenschotters, der glazialen
Ablagerungen in subalpinen Thälern, Entstehung der subalpinen
Seebeoken von den Erklärungen der Schweizer Geologen mehr&oh
ab, besonders in der Frage, ob die hanpto&ohlichsten subalpinen
Thäler vor oder nach der ersten Vergletscherung ausgehöhlt worden
sind. Aus der tertiären Entwiokelung folgert Preller, da& die be-
•W) AnnReplowaGeolSury. 1893, III, 227—65. PM 1896, LB 550.
«W) Am. Geologist 1898, 2. XII, 284—88; 1894, 2, XIV, 801—8. — ^) Ebenda
1893, 2, XII, 31.4—23; 1 Fig. — »6ö) BGeolSAm. 1896, VIT, 423-52, 3 Taf.f
1896, VI, 353—74, 6 Taf. — «W) Am. Geologist 1896, 2, XYllI, 368—79. —
•«) Ebenda 1895, 2, XVI, 281—87. — ^ PrBostonSNatHisfc 1892—95 (1896),
XXVI, 359-69; 2 Fig. — 973) Am. Geologist 1896, 1, XVII, 364-71. -
QeolMag. (N. S.) 1895, II, 299—303. — 976) AnnGeogr. 1896, V, 277—96;
1 K. 1 : 80000, 1 K. 1 : 650000, 18 Abb. — ««i QJQeolS 1896, LH, 6W— 86;
1« Rg.
861
deatondeten ThiUer Bohon vorhanden waren. Die Frage nach der
ünMhe der postpliocänon Verschiebung der Wassersoheide im Zentral-
Himalaya l&bt C. Dien er 9'^'?) noch offen.
Eine ttbersichtliche Darlegung des gegenwärtigen Standpunktes
unserer Kenntnisse von Gletschern, Vergletecherung und Eiszeit
wdanken wir T. Ö. Bonney^.
Ünt«r steter Beziehung auf die gegenwärtig an GUtMhwn «Ii boobtohteBd«
TwbntBine mht er durch Eückachlüsse die glaziolm Vorgänge zu erklaren.
Dabei ist zu beachten, dafs Eonney Gegner der glazialen EroBionstheone ist und
BW eine abradierende, aber nicht aushöhlende Thätigkeit den Gletschern lu-
«ehreibt.
Die Frage nach der Entstehung der „Parallel Boads*' TOttölen
Roy Iftlat er offen, wfthrend D. BellW«) und A. B. Hunt«») es
fSa ansgemaeht halten, dafii es StrandwSlle sind, welohe aioh u
ghiialen Eisseen bildeten.
TT. Eiuuä.
1. Bedingungen der Eiszeit. A. Astronomisohe
Hypothesen. An der astronomischen Erklärung der glazialen
und interglasialen Zeiten in der ursprünglichen Form , welche ihr
Croll gegeben hat, und der angeblich verbesserten, welche von Ball
herrührt, übt E. P. CulverwellPSi) eine scharfe Kritik. Die
Annahme, auf welche sich die Anhänger der astronomischen Theorie
der Eiszeit stützen, sei nichts als eine vage Spekulation, die mit
den physikalischen Beweisen in direktem Widerspruch stehe.
Culyerwell sucht durch Rechnung diejenigen Breltenkretee >n ermitteln, wdehi
gegWwSrtig, soweit dfo direkte Wirkung der Sonnenwärrne in Betracht kommt,
dieselbe Sonnenwärrae im Winter erhalten , wie die Parallele von 40 , » ,
10° und der Pol in dem langen Winter bei grofaer Exzentrizität der
empfingen, und findet, daTe die Inteneitit der BoniieBatrablung für jeden Parallel
diejenige war, welche heute ein Parallel empfängt, der 2—3° weiter nördlich hegt.
Die Parallele von 43", 52% 61% 70*^ &c. empfangen jetzt J'»^"«**®^, .^^ß®
den nämlichen Betrag an Sonnenwärme wie die vorgenannten Breiten am glMOlien
n«e in der Periode grofeer Bxientriritat. Da Grolls Theorie der Verlegung des
Golfstroms abhängig i^t von der vorhergehenden Abkühlung der nördlichen tUüb-
kugel, so ist lilar, dafs die astronomische Theorie der Eiszeit durch das Beeniw
der Temperaturberechnnng abgethan let. Gegen Ball erhebt Culverwell besonders
det Vorwurf, dafs er die Winteraonnen warme über die ganze nördliche Hemisphäre
snsammenfafst und sie mit der Soramersonnenwärme über "^i® .°*'°''"|®;
vergleicht. Das von Ball so sehr betonte VerhSltnis von 68 :
aatronomiiehen Theorie in g«r keiner Beaiehung. Die quantitativen Bestimrmingen,
welche Ball auf dieses Verhältnis gründet, sind falsch. Den gleichen btandpunK
in dieser Frage nimmt ö. H. Darwin^ea) ein. Die Arbeit von Oalverwell hat
hl den Spalten der „Naturo" eine eingehende Diskussion ^^^'^^'■6""^^°' /° ±'
Hriill.8. BalH«)"A. B. WalUce»). 0. Fisher«»), H. H. Howortb««),
977) PM 1895, 268 u. 269. - «8) lee Work, Freeent and Paafc LendMi 1896.
80, XIV n. 996 8., «4 K. n. Diagr. Internat Scientific Series, N. ^^^^v. — •
«"9) GeolMag. (N. S.) 189C, III, 319-24. Vgl. die Erwiderung von T. a Bonn ey
ebenda S. 383 und die Replik von D. Bell ebenda S. "
8. 598. - «) GeolMag. (N. S.) 1895, 8-18. 55-65. PM 1895 LB 341
Nat. 1894/95, LI, 33-35. PM 1895, LB 342. RepBntAss. 1894, 660 u. 661.
NatSe. 1895, VI, 146 u. 147. PhilMag. 1894, 2, X^^jL\5V.7iL/«i T ut"^^^
^ BMensSMetIt. (2) 1896, XVI, 23 tt. 24. - Nat. W96/96, LIU, 220^
888 u. 389. - •«) Bhenda 8. 290 n. 221. 817. - Bbende 8. 295. — ««) Bbenda
G«ogr. Jahrbnch XX.
uiyiii^Cü by GoOgle
362
Dr. E. Rudolph, Die Porteehritt« der Geophysik der Erdrinde.
E. W. Hob8on987)^ J F. BlakeSeS), G. H. Darwin^SS) und E. P. Culver-
weli^) selbst beteiligen. Auch A. M. Uansen^^) kommt in einer eiDgebeodeo
Studie ttber die q^artirea KlinaireelMl m dem Brgelmit, dtlk die jBxtentrjiitita-
theorien ia jeder Hinneht lieh ale nngenligeiid erweieen , nm die BieieÜ ra er^
klftren.
Dagegen stützt sich Schaw^^^j zur Erklärung der Eiszeit auf
die Entdeckung einer zweiten Rotation des Erdkörpers, welche
Drayson gemacht haben will und welche die PolhöhenbeweguugeQ
erklären soll, die aber leider unter den Astronomen noch nicht die
ihr gebührende Anerkennung und Beachtung gefunden hat.
Anfeer der tSglielieB Rotetion eoll die Erde lengeem in entgegengeeetiter
Richtung um eine Achse rotieren, deren Pole etwa C" von den Polen dor Ekh'ptik
entfernt sind. Diese zweite Rotation ist die Ursache der Präzession der Äqui«
noktien und der wechselnden Sebiefe- der Ekliptik, und die Eisseit irilre das Be>
avltot gröfaerer Sehief« dar Ekliptik.
Bei Bo entgegengesetzten Ansichten über die astronomischem
Theorien ist die streng mathematisohe üntersaebang von B. Har*
greaves^^'*) sehr zeitgemäfs.
Derselho sieht seine Hauptaufgabe darin, in der Form einer harmonischen
Reihe den Wiirniebetrag auszudrücken, welcher der Erde in irgendeiner Breite
oder Zone dnreh die Sonneaetrafahmg in irgendeiner Periode des Jahres snkommt.
Besondere Aufmorksarnkeit ist der Art gewidmet, in welcher die versrliiedenen
Qröfsen durch einen Wechsel in dem Wert der astronomischen Elemente beeiuilofst
▼erden.
A. Woeikow^} ist mit der schon in frfiberen Berichten er^
wühnten Hypothese von £. Dubois^) Yollkommen einverstanden^
da nichts in derselben gegen die Gesetze der Astronomie, Physik
■und Meteorologie verstofse. "Woeikow läfst aber ununtersucht, ob
dieselbe auch mit geologischen Thatsaohen im Einklang steht.
B. Geographisch-physikalische Hypothesen, J.
Geikie spricht in seinem grofsen Werke Uber die Ei»zeit, von
dem uns E. Brückner^^^) eine trefiFliche Analyse gibt, die An-
sicht aus, dafs CroUs Hypothese immer noch die meiste Wahr-
scheinlichkeit für sich habe. Die physikalische Seite der Hypothese
sucht W. M. Davis'-^^*) zu verbessern, indem er sich auf die Unter-
suchung von Hann über den dynamischen Ursprung von oyUoDalen
und antioyklonalen Winden stütst. 0. Fisher^ erwähnt ans
einem früheren Briefwedisel mit dem Astronomen Adams dessen
Ansicht, dafs die Ver&nderang der Ezsentrisität der Erdbahn nicht
die ürsaohe der Klimawechsel sei. Wenn überhaupt eine Wirkung
vorhanden sei, so hänge sie von dem Quadrat der Exzentrizität ab.
Damit kommt CroUs Theorie, wie Fisher meint, auf die gleiche
8. 840 V. 841. 460; 1896, LTl, 594 n. 595; 1895/96, LIII, 29 u. SO. —
867) Nat. 189.% LH, 643. — 988) Am. Geologist 189.3, 1, XI, 202 u. 203. —
08») Nat. 1895/96, LIII, 196 u. 197. — ^^>) Ebenda S. 269. — Fh. Vid. S
1894 (1895), Nr. 7. 39 S. — »92; XrPrNZeal.i 1894, XXVII, 513—34. 660 U.
661; 1 Taf. - M8) TrCambr. PhüS 1896, XVI, 68—94. — ^) PM 1895,
252 — 56. — ÖÖ5) 'i'he Olimatea nf the Geological Past. London 1895. Die Arbeit
ist zuerst in holländischer Sprache erschienen, dann in das Deutsche übertragen
worden. — «») PM 1895, 171—76. — W) TrEdGeolS 1894, VU, 77-80. —
•») QeolMag. (N. 8.) 1896, U, 142.
Eiaieit.
363
Stufe mit Adhcmars Theorie. 0. de Pretto^^i^) und St. Meu-
nieriooo) vertroton die alte Anüdit, die ISttieit habe ihren aDeinlgea
Grand in der grölseren H5be der Berge gehabt Für die Alpen
ninmt de Pretto eine Abtragung yon 1000 m an und anoht dieeäbe
auch heransznrechnen. E. Koken 1^^) ist der Ansicht, dale die
Veränderungen in der Umgrensung Ton lieer und • Festland, event,
mäfsige Hebungen und Senkungen ausreichen , alle Erscheinungen
der Eiszeit zu erklären. Er glaubt deswegen auch von dem be-
trächtlichen Temperaturfall um 5°, wie er berechnet worden ist,
absehen zu können, da er überdies nicht annimmt, dafs schon mit
dem Eintritt der ersten Vereisung die arktische Flora in Deutsch*
lind eingewanderti aondern erat in der lotsten Phaae derselben er»
sohienen sei. J. Le Conte^^ sieht in der JBiszMt eine söge*
nannte kritJsohe Periode der Erdentwickelung. Als solche sind
Zeitränme beseichnet, in denen so ziemlich auf der ganzen Erde
in relativ kurzer Zeit eine Veränderung in der Erdrinde durch
epirogenetische Bewegungen und Gebirgsbildung vor sich geht. R.
Rieh a r d so n 1^^) halt es für nötig, gegen Ho Worths Fluttheorie
Stellung zu nehmen.
C. Meteorologische Hypothesen. Zwei Arbeiten suchen
die Lösung des Problems in periodisch wechselndem Verhalten der
Atmosphäre. Svante Arrhenius^^) geht von den Arbeiten
Langleys Uber die Wärmeetrahlung des Mondes ans; er bestimmt
die Wärmemenge, welche durch den Wasserdampf und die Eohlen-
liuie der Atmosph&re absorbiert wird, and ermittelt den Einflulk,
welchen diese Absorption auf die Temperatur der Erdoberfläche
auBübt.
Unter BerücksichtiguDg verschiedeoer Neben umstände, wie Bewölkang, Aua-
dduiung der Schneefelder und Wasserbedeckung, kommt er m dem Bemütat, dafs,
Venn die Menge der Eohlensänre in der Atmosphäre in geomatriaoher Progression
wächst, die Temperatur etwa in arithmetrischf r Progression zunimmt. Darauf
fubend erklärt Arrhenius die TemperatorachwanJcungen während der Dilufialzeit.
Bio« Bareehnimg, welehe auf Grund tob Formeln aogoatolU wird, ergibt, dab die
Temperatur in arktischen Regionen um 8 — 9** steigen würde, wenn der Kohlen-
aäaregahalt der Luft 2,5 oder 3 mal gröfeer würde, als er jetzt ist. Sinkt der
KohleiMinregehalt auf 0,62 — 0,65 des jetzigen Wertes, so wird die tempentur
zvischen dem 40. und 60. Breitesgrsd rnn 4—5** fallen, d. h. die für die Eiszeit
angenoTOniene mittlere Warme ergeben. Diese TemperaturänderuDgen würden
auf der ganzen Erde gleichartig sein, so dafs die wärmere oder kältere Epoche
in ullen Tdl«n der Brd« nngefihr gleichseitig eintreten mttlste. Was nun die
Wahrscheinlichkeit einer derartigen Änderung des Kohlensäaregehalts der Luft
Angeht, so verweist Arrhenius auf die Darlegungen von A. Högbora^^). Die
PronsM, welche CO, liefern oder Terbranchen , stehen nicht in einer derartigen
Abhängigkeit von einander, dafs sie ein fortwährendes Gleichbleiben des Kohlen-
sänregehalts der Atmosphäre waLrschüinlich machten; es ist vielmehr anzunehmen,
dafs derselbe in verschiedenen geologischen Epochen ein verschiedener war. Die
Qi«a«, ana welohor eine fortwXhr«nde ErgKosnng desaen, waa doreh Karbonat-
•») BSöeolIt. 1895, XIV, 233—58. — i«») BSßelg.GeolPH 1895, M6m. IX,
14-^2. — lOW) DieEUzeit. Akad. Antrittsrede. Tübingen 1896. 41 8. — »'«)BDep«rt.
GeolünCal. 1895, 1, 313—36. - ^'^^) TrKdQoolS 1894, Vll, 21—29. — PhilMag.
1896, XLI, 237—76. YgL die Besprechung von L. de Marchi BMens. SMot. XC
(2) 1896, XYl, 52—56. — MOö) Svensk üemisk Tidskr. 1894, VI, 169.
«4»
864 Dr. £. fiudolpb, Die Fortschritte der Qeophysik der Srdrinde.
bildung Terbraueht wird, atattfiadet, sind aber die vulkanischeo Eruptionen, in
Perioden gpröfserer und geringirer Tulkaniscber Tbätigkeit -wird eioe fptütun oder
geringere Menge von CO« ausgestofeen, die in die Luft übergeht. Je gröfser aber
die Menge von CO^ io der letzteren ist, eine desto gröfsere Menge der von der
Erde fn den Weltenranm ansgeelnhlteo Wirme wird tob der Luft festgehalten
und erzeugt warme Epochen, der Gegensatz aber Eisseiten. Die Vorzüge dieser
Erklärungsweise bebt W. Branco^<*6j passend bervor: die pröfste Schwierigkeit
liegt darin, dafs die grofse paläozoische Eiszeit, welche bisher tiir karbonen Alters
«vtchtet wnrde, wahrscheinlich erst im Perm eingetreten ist. Die Permsttt, nnd
swar die Zeit des Rotliegenden, ist aber offenbar eine Periode starker valkanischer
Tbätigkeit gewesen. Bestätigt sieb nun NöUings £ebaaptang einer Eiszeit in der
penniaeh«n.EpoeIio, dann wir« die Hypotbeee von AtrheBin« MnfBlUg.
Att<di L. de Marobi^^ führt den Weehael wamer and kttter
Spoohen auf eine weebeelnde Beeobaffenheit der Luft surüdcy nur
kt es bei ihm nicht die Kohlensäure, aondem der peiiodkefa wech-
selnde Gehalt an Wasserdampf, welcher die Ursache hergeben
mufs.
De Marcbi exemplifiziert auf den Mars und zeigt an ihm, wie Perioden
grSfserer Darchsichtigkeit der Luft auf der Erde warme Zeiten bringen mnfsteo,
Perioden gröfserer TJndurcbsichtigkeit aber Eiszeiten. Die Ursache eines solchen
periodischen Wechsels Rieht auch de Marchi in der wechsoludon Intensität des
Vulkanismus. Die Richtigkeit dieser Ansicht bestreitet Arrbenius, indem er geltend
mneht , dnb de llnrchi die relnttre Absorption des Wusordnmpfes Temeehlissigt,
nnd ferner darauf hinweiet, dafs die absolute Feuchtigkeit der Luft während der
Eiszeit nicht gröfser gewesen sein könne als heute. Beide Hypothesen rerbalten
sich gegenüber der Frage nach dem Alter der paläozoischen Eiszeit gegenteilig.
Kftdb de Marcbi steigt die Temperatur auf der Erde in dem Mafse, wie der Vulka-
Bismns abnimmt; nach Arrhenius steigt jene Temperatur in gleichem Grade, in
welebem der Vulkanismus steigt. Nach de Marcbi gehen Eiszeit und Vulkanismus
Hand in Hand; naeh Arrhenivs fliehen sieh beid«. Wahrend nun die Thntsaeh«
einer regen vulkanischen Tbätigkeit zur Zeit des Eotliegenden für de Marchis
Hypothese spricht, steht die andre Thatsache, dafs auch die Tertiärzeit reich an
Vulkanausbrüchen war, mit derselben in Widerspruch.
H. HilPOOS^ geht von den Geröllablagerungen an der Küste
der Hawke's-Bai anf der Nordinsel Fon Neuseeland, Napier, aus, die
als glaziale Gebilde aufgefafst werden. Bewegungen der Erdrinde
allein hält Hill nicht fttr genügend^ um die Erscheinungen der Eis-
zeit zu erklären. Eine sekundäre Ursache siebt Hill in den durch
die Niveauverschiebungen bedingten Veränderungen des i^ospbäi-
rischen Drucks und der Temperatur.
2. Drifttbeorie oder Glazialtheorie? Der Standpunkt
der beiden Parteien unter den englischen Glazialgeologen ist noch
Bo ziemlich derselbe, wie er im letzten Bericht skizziert wurde.
Doch macht sich auf beiden Seiten ein Anpassen an den Standpunkt
der gegnerischen Partei geltend. Die Glazialtheoretiker behaupten
lOOC) Naturw. Rdsch. 1896, XI, 479 u. 480. 493-95. — i^^^) Le cause deil*
glaciale. Pavia 1895. 8°, Xll u. 231 S., 1 K. Besprechungen von G. Celorii
in BHeiie.8Met.It. (2) 1895, XV, 1—4. Het.Z 1896, XII, 180—86. Vgl. Nat.
1895, LII, 412, und die Berichtigung von L. de March i ebenda 1895/96, LIII,
376 u. 377. L. du Pasquier in ArcbScPhNat. (4) 1896, Ii, 60--76.
L. de Mar eh i selber teilt die Hauptpunkte seiner Beweisfabrnog mit in BClAIt
1896/96 (1896), XXIX, 93—180 und benutzt die Gelegenheit, auf einige
Kritiken seiner Arbelt lu «ntwortan. — ^) TrPrNZeal.1 1894 (1895), XXVll,
451—76; 2 Taf.
BitMit.
365
zwar noch, dafs die Geschiebe mit den marinen Schalenresten unter
den Gletschern transportiert worden seien, doch nehmen sie jetzt an,
dafs die Ablagerung derselben in einem glazialen See erfolgt sei. Die
Anhänger der Drifttheorie hingegen sind, davon zurückgekommen,
eine Senkung bis zu bedeutendem Betrage zu behaupten, wie es
früher geschah; einige derselben sind jetzt mit einer Senkung bis
sn 500 Feet snftiedeii.
T. HelUrd-Reftd6i<"") Twtoidigt die Drifttheorie. Von entsehddendw
BedeutoDg ist die EDtderkang des „marinen Gcschiebelehms" in Ayrsbire, welche
J. Smith^o^^ gemacht hat. Es iat ein ununterbrochenes Profil, welches sich
vom Meeresspiegel bis zu 1061 Feet Höhe ü. d. M. bei Dippal verfolgen läfst. In
ftllen frttberen Fanden ähnlicher Art hatte man es nur mit Sauden und Oerdllen
bis zu 1400 Feet Höhe zu thun, in denen Schalenreste Torkaraen. Die hoch-
gelegenen Schalen von Ajrshire hingegen sind dem Geschiebelehm entnommen;
•a anderen Stelion liegon die Drlftbildungen in geringer Hftho, wie die Ton
C. Callaway^o^i) in North Shropshire nachgewiesenen. Die geographische Ver-
breitung der Driftbildungen mit marinen Fossilien spricht gegen die Glazialtheorie;
sie finden sich rundherum au den Küsten von Grofsbritaonien und an der Ost-
kUste Ton Irland. Für die Drifttheorie tritt aafaer W. B roekbankloiS) noch
der Duke of ArgylllOlS) ein^ der auf den topographisch ganz verschiedenen
Charakter des Qlen Aray und Qlen Sbira hinweist, welche beide in der Nähe
▼OB InTenumy in den Lodi Fyne münden. Huptanhingor der Qlasialtbeorie ist
D. Bei 1101*), welcher sich die Gelegenheit nicht entgehen läfst, J. Geikie^^l'U)
seinen Teräodertcn Standpunkt Torzubalten, da or jetzt eine Senkung im Betrage
Ton nur 500 — 600 i:'eet annehme. Belli^i^) ist es vor allen, weicher die
SliataiM eines glniialen Eiaaees voraossetst, in welchem das Material znr Ab-
lageruDg gekommen sein soll. IT II i c k s i''^'^) stimmt in diesem Punkte mit Bell
überein, während J. F. Blake ^*^^^) die mechanische Möglichkeit nachzuweisen
•nebt, dtb ofai Oletaebor Hntarlal vom Maoreaboden bis in et SOOn anfwSrla
transportieren könne. Die Bedeutung der von Smith gemachten Entdeckung mufs
Bein^l^ anerkennen, kann aber als Beweis für die Richtigkeit seiner Ansicht
das negative Resultat der Bohrungen bei Gbapelhail, östlich von Glasgow, an-
ffthren, wo sich „abellj elnj** innorbnlb Sebottiands im höchsten Nireau befinden
sollte E. Hullioai)^ Anhänger der Drifttheorie, wird von J. Lomasioa»)
abgefertigt. Von den amerikanischen Glazialgeologen ergreift W. Uphami<>^ aa
diräer Frage daa Wort, nm entgegen der Drifttheorie die anf epirogenettacben
Bewegungen beruhende Glazialtbeorie zu verteidigen. R. Chalmers^^) ist
durch seine glazialen Untersuchungen in den östlichen Provinzen Canadas südlich
Tom St. Lorenz zu der Überzeugung gekommen, dais neben Gletschereis auch
Mbeia tbitig gewesen sein innfs.
3. Klima der Eiszeit. Untersuchungen von fosdleiiFflAnseii
In einigen Torfmooren auf Ootland beweisen nach O. Andersson
auf wie schwachen Ffilsen die ganse Blyttsche Theorie der KUma>
QeolMag. (N. 8.) 1898, III, 542—51. NntSc. 1895, VI, 206 u. 207. —
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S. 482 — 84. — 1012) Mem. Fr. Manch. LPhilS 1894/96, IX, 195—205. —
loiS) TrESEdinb. 1894/96 (1896), XXXVIU, 198—20«; 1 K. — "»*) GeolMag.
(N S.) 1895, II, .321-26. 348—55. 402—5. — ^^15) Ebenda S. 277—79. —
MIß) QJGeolS 1895, Li, 472—79; 1 Fip. — ioi7) RepBritAss 1894, 659. —
£benda S. 661 u. 662. — lOiö) GeolMag. (N. S.) 1896, III, 335 u 336. —
J™J) RepBritAss. 1894, 807— IS. Vgl, D. Robartson, ebenda S. 313-15. —
*°") Glacialist's Mag. I, 61—66. Cit. nach PM 1895, LB 343». — 1^2) Ebenda
8. 134—38. PM 1895, LB 343b. — 10^3) Am.Qeologist 1894, 1, Xlil, 276—79. —
^^^) AnaBepeeolSnrTCanadn (N.S.) 1894 (1896), VII, 4SM— 181M; 8 K., STat
1897, IS 164. KM) GeolF«rF9rb. 1895, ZVU, 86—52.
uiLjUi^ca üy Google
366 Dr. E. Bttdolph, Die Forteehritta dtr Geophysik der Erdrinde.
Wechsel in postglazialer Zeit steht. Dagegen findet .T. Lorid^^
in einer eingehenden Untersuchung der Hochmoore in den Nieder-
landen nördlich vom Rhein, dafs seine Schlüsse vollkommen mit
denjenigen übereinstimmen, zu welchen Blytt durch das Studium
der norwegischen Moore gekommen ist, R. Herlin ^^27) hat seiner
paläontologiscb • pilaozengeographischen Arbeit einige hypothetische
Sühluisfolgerungen über die Veränderungen des postglaziaien Klimas
in Skandinavien angefügt.
4. Dauer und Alter der Eisseit. Die relative Dauer
der postglazialen Zeit in den beiden Hemisphären versucht Ch.
Davison^^ ans den bei Tief bohrungen ermittelten geothermiaoben
Tiefenstttfen zu ermitteln.
Üoter gewissen Voraussetzungen findet Davison, dafs die Länge der post-
glazialen Zeit im nördlichen England grofser gewesen sein mufs, als hei Port
Jackson in N.-S.- Wales. F. F. Kendall^^^ macht dagegen geltend, dafs den
sahlreichen Tiefentempcratnrmeesuogen auf der Nordbemispblre aar eine einiige
anf der ettdlichen Halbkugel gegenüberstehe.
Über das Alter der Eiszeit stellt A. Heim ^^^) eine interessante
Betrachtung an , die von den relativen Schlammmassen ausgebt,
welche durch die ReuTs und die Muotta in den Vierwaldstättersee
gebracht werden.
Die Zahl von ca 16000 Jahren, welche seit dem Ende der Eisseit Tergangen
sein sollen, ist natürlich nicht genaa, aber ihre Orörsenordnung ist TerläfBlich.
Nicht minder eigenartig sind die Betrachtungen, welche H. Munthe^oai) über
die gleiche Frage an den in archäologischer Einsicht wichtigen Fund eines Arte-
ftkt« aas dem Bedias vom BIdi anknüpft. Hnafbe legft deo Betrag der Niveaa-
Verschiebung zu Grunde, welcher in der Zeit von 1774 — 1875 bei Stockholm be-
obachtet worden ist, und findet rund 10000 Jahre als die Zeit« welsbe seit dem
Maximuna der Litorinasenkung yerllosscn sein mufs.
5. Einteilung der Eiszeit. Hat es nur eine einzige
glaziale Periode gegeben, oder zerfällt dieselbe in mehrere Unter-
abteilungen, Epochen? Bekannt aind die UnterBUohungen, dureh
welche A. Penek dazu gebraeht iat, eine dreifiuihe Vereiaang für
die Alpen ansunehmen.
Mit W. Kilian zusammen hat A. Penck^O^^ nun im Becken der Durance
die glazialen und flurioglazialen Ablagerungen untersucht und übereinstimmend
mit den Verhältnissen der Schweiz die drei Schotteraassen naehgewiesen. Die*
eelbsn drei grorsen Schottersysteme konnte M. Boule^^^) bei seinen Olazial-
stadien am Rande der Pyrenäen nachweisen. L. du Pasquier^^^*) neigt dazu,
die glaziale Periode in vier Epochen einzuteilen, indem er nach Oeikies Vorgang
die SadmorSnen der HoebthSler der AIpw aad dee Jura als Sparen einer Tiertoi,
jüngsten Epoche ansschoidet. C. S. du Rieh e- Prell er'036) weicht in dieser
Frage von den Schweizer Oeologen besonders darin ab, daTa er der ersten Inter-
glanalaeit eine kürsere Daner zuschreibt als der sweitea.
ArchMusT (2) 1895, IV, 1G5— 309. — VetMedOFörFl. 1896, III,
117—219; 1 K. 1:400000, 1 Profiltaf. — 1028) ^at. 1896, LIV, 137 u. 138.
KepBritAss. 1895, 76—77. üeolMag. (N. S.) 1896, II, 356—60; 1 Fig. —
1029) Nat. 1896, LIV, 81». — «W) VjsehrNate». 1894, XXXIX, 180-88. -
1031) Öfv.VetAkForh. 1895, LH, 151—77; 1 K. 1 : 100000. — ^o^'^) CR 1895, 1,
CXX, 1354—57. Vgl. W. Kilian, BSQ6olFr. (3) 1895, XXHI, 805—18.
»^B8er?CGtolPt. 1894/95, VI. Nr.«. 888. PM 1886, LB 144.— ""^ÄflöNeach.
1884/98 (1895), VUI, 889—56. — »M) QJQ«iIS 1895, LI, 869—87; 9 Fi«.
Eiszeit.
367
W. Uphaml^^ mdohte die beiden einander entgegengeBetston
Hypotheeen von der Einheit nnd Mehrzahl der Bisxeit dadareh
yereinen , dafs er Kontinuität der pleistocänen Vergletacherung
etataiert, aber gmÜM Schwankungen dn Eiarandes zuläfst, die im
Innern des amerikanischen Kontinents einen gröfseren Betrag er-
reicht haben sollen als an der Oatküste. Er unterscheidet nur
zwei Epochen, die als glaziale und Champlain-Epoche unterschieden
werden. Für die Unterabteilungen acceptiert er die von Chamberliu
vorgeschlagenen BezeiohouDgen. Oegeo diese Einteilung erklären
«oh C. H. Hitohcook»»7) und G. M. BawBon^J»^. In Europa
▼ertritt N. 0. Holst^^ den Standpunkt einer einheitlichen gla-
zialen Periode und verteidigt die Konsequenzen seiner Anaioht mit
Ohr. Mobergi<)^) gegen 0. de Geerl^^) bezüglich der Stellung
der glazialen Ablagerung von Lemma am Oresund. Holst und
Moberg sehen den Loraraalehm als marine Bildung an und nicht
für interglazial wie de Geer. Das beste Interglazialprofil befindet
sich nach A. Baltzer^^*^) bei Pianico-Sellere in der Provinz Ber-
gamo am obereu Ende des Iseosees im Thal der Borle;^za.
6. Zahl der Eiszeiten. Die Breccie am Mont Crepon und
überhaupt die des Kohlenbeckens von St.-£tienne hält A. J u 1 i e n 1043)
für eine alte Qletscbermoräne.
Eb«Bao niiBweideutif sollen auch in noeh anderen Beeken dee franiVeisefaen
Zentralplateau» die Beweise für die Thatigkeit der Gletscher sein. Mit Fr. N8t-
linj^lOU) verlebt Julien die paläozoische Eiszeit in das Karbon. T. W. E. Da-
yidiWö) [jat bei HaiietU Cove an der Ostküste des St. Vincent-Golfs, 15 Miles
SSW. von Adelaide, glaiitle Ablagerungen gefunden, die von mioflinein sandigen
Meereskalk überlagert werden. Gibt man die Gleicbstollung zu, welche David
xwiscben diesen und denen von Bacchus Marsh u. a. auf Grund lithologischer
vnd pallontologiecher Beweise bebauptet, so ninfaret die PenuTergletaebernng ein
Gebiet yom 42.'* S. bis 20** 30' S. und 137" 30' ö. L. bis 151** 30' W. L. Die
Fauna und Flora setzt diese australische Pcrmverglotscherung mit den Dwyka-
«ebicbten Südafrikas und dtn Talchir Boulderbeds Indiens in Verbindung. Die
Ulchtigkeit der glasiaten Ablagerangen in Anatnlien, ca 2000 Feet mit den
Zwischenschichten von Sandstein und Konglomeraten, die für icterglazial gelten,
■aetet voraus, dafs die Fermeiazeit auf der südlichen üalbkugel von sehr langer
Paner gewesen ist Gr. Offieer, L. Balfonr nnd B 0. Hogg^} haben
in Coimadai- Distrikt swisehen den Lerderderg Banget im W, Djerriwanrah in 0
Am. Qeologist 1895, 1, XV, 273—95. Am. Naturalist 1895, XXiX,
«W— 41. Am. JSc. 1895, XLIX, 305. Am. GeologUt 1895, 2, XVI, 386.
PrAmAssAdvSc. 1895 (1896), XLIV, 140—46. BGeolSAm. 1896, VII, 327—48.
Am. Qeologist 1894, 2, XIV, 12—20. Vgl. die Entgegnung von Marsden
Manson ebenda S. 192 — 94. Umfassend vertritt Upham seine Ansichten in dem
Itompilatorisdien Werke; G. Fr. Wright und W. Upbam, Qreenland Iceüelds
and Life in the North-Atlantic; with a New Discussion of the Ganses of the Ice
Age. New York 1896. XV u. 407 S., 9 K., 63 Abb. u. Fig. — lO»') Am. Geologist
1895, 1, XV, 830-85. — M») Ebenda 1895, 2, XVI, 65 n. 66. — «») St.
Geolü, Ser. C, 1895, 80, Nr. 151. 56 S. PM 1896, LH 403. — ^^iO) Ebenda
S"*! Nr. 149. 19 S. PM 1896, LH 404. Vgl. Geol. För. Förh. 1895, XVII,
847—60. — lOii) Ebenda Nr. 165. Geol. Für. Förh. 1895, XVII, 478—84.
Ebenda 1890, XVIII, 45—58. — M«*) NJbMin. 1896, 1, 159-86; 3 Taf. —
AnnClAlpFr. 1894, XXI, 377—402. — ^^^) NJbMin. 1896, 2, 61—86;
1 Taf. — 1046) Rep. Austr. AAdvSc. 1895, VI, 315—20; 2 Taf. QJGeolS 1896,
MI, 188-801; l Tat — io*ö) ßep. Austr. AAdTfle. 1885, VI, 328—80; 4 Abb.
8B9 Dr. E. iiudolph, Die Fortschritte der Geophysik der Erdriudo.
und dem Lerdordtig Birer im 8 gecebrftnnite Gwofaiebe mid RvadliSeker g«feiid«i.
Aus der Bevregungsrichtung der Eismassen von S her schliftlieii lie auf tbiB
„antarktischen Kontinent", der seitdem versunken wäre.
Schlielflen wir diesen Abschnitt mit dem Hinweis auf die scharfe
Kritik, welche T. McKenny Hughes 1047) an den angeblichen
geologischen Beweisen übt, die für eine Wiederholung der Eiszeiten
sprechen sollen.
Fir.0«iii1»r.Plifl.8 1892—95 (1895), X, 98—129. 219—35.
Abkürzimgen»
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AAoScAcr. = Atti dell' Aeeademia di Scienze di Acireale.
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AlmpBAoAg. = Atti deir Imperiale lieale Aeeademia degli Agiati. Rovei«(o.
AHemBAeSc. Padova = Atti e Memorie della Reale Aeeademia delle Seieue^
Lettere ed Arti in Padova. N. S.
ARA«Fisiocr. Atti delia Beale Aeeademia dei Fisiocritioi. Sieoa. Serie IV.
ABAcLIne. Bend. = Atti della Beale Aeeademia dei Liocei. Bendiconti. Clas«« di
Scieiize Fiaidie, Matematiche e Naturali. Serie Y. Roma.
ABAcScTorino = Atti della Reale Aeeademia delle S eienzo di Torino.
ABAeSeFieHat. -= Atti della Reale Aeeademia delle Scienze Jj'isiche e Matematiche.,
Napoli.
ARlVenScLA = Atti del Reale letituto Veneto di Scienze, Lettere ed Arti.
ASToscScNat. Prc.-Vb. = Atti della Societä Toscaoa di Scienze Natiuali. Fro-
eeaai Verbali. Pisa.
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di Scienze Matern, e Naturali. Milano.
BendAeSeFiaMat. = Rendiconti deir Accademia delle Scienze Fisiche e Matema-
tiche (Sezione della Societä Reale dl NapoU).
BepAastrABsÄdvSc. Report of the Anetralaaian AaaociatioB for Ihe Adraace»
ment of Science.
BivMeneOlAIt. » BiTiata Menaile del Clnb Alpino Italiano.
SScArg. = Sociedad Scientifica Argentina. Buenos Aires.
ScPrRDubLS = Scientific Proceedings of the BoyaL Dublin Sooio^.
SmJ ™ Seiemological Journal of Japan.
STQeolU = Sveriges Qeologiska UnderaSkning. Afhandlingar oah Uppaataer.
Ser. C. 40 und S». Stockholm.
SvTstfArskr. = Svenaka Tnriatföreningena Araskrift. Stockholm.
TrCambrPhilS » Traaeaotiona of the Cambridge Philosophical Soeielj.
TrCanl = Transactions of the Canadian Institute. Toronto.
TrNYorkAcSc = Transactions of the New York Äcadeiuy of Sciences.
TrWiaeAeSeAL »= Transactions of the Wisconsin Acaderay of Sciences, Arts and
Letters. Madison.
TraTLGeolFScGrenoble = Travanx dn Laboratoin de Giologie de la Paeolte dea
Sciences de ürenoble.
TrPrNZeal.I ^ Tranaaetiona a. Proeeedinga of the Nev Zealand Inatitate. Weltingtoo.
VetMedGPBrPld. = Vetenskapliga Meddelanden af Geograf. Pöroningen i Finland.
VhAkW — Verhandelingen d. K. Akademie van Wetenschappen. Amsterdam. Il.Sectia.
ThNatV ™ Yerhandlungen des Naturwissenschaftliclien Vereins in Karlsruhe.
TjachrNatGs. = Vierteljahrsschrift der Naturforsch. Gesellschaft, in Zürich.
WilrttJbStatLkde = Württembergische Jahrbücher für StatUtik und Landeakande.
ZDPatV ■» Zeitschrift des Deutschen Palästina-Vereins.
ZInstrk. Zeitaehrifb fitr Inatramentenkunde.
ZNat. =^ Zeitschrift für Naturwissenschaften. Leipzig.
ZPrGeol. = Zeitschrift för Praktische Geologie. BerUn.
uiLjiii^cü by Google
GreograpMsche Eiforsolmiigea in Asien
(ohne Russisch -Asien).
Von Dr. £. Tiesren in Berlin.
AUgemriMS.
Von der Bibliotheca Geographica (ÖJb. XVIII, 277) er-
schien Bd. II mit der Litteratar von 1893, worin Asien 54 Seiten
einnimmt. — Die kürzeren geographischen Forschungsberichte von
„LeTour du Monde" erscheinen seit 1895 u. d. T.: „A Travers le
Monde" wöchentlich mit Illustrationen und mit besonderem jähr»
liehen Index. — Kurze Übersichten über die neuesten ForBOhiiDgen
in Asien gaben der Vorsitzende der GGs. in London Maunoir
im BSOFaris^) ; zu ▼ervdaen ist auch auf die jährliehen Berichte
der BttHUBohen 6Gb*^*
In Stanfords ,,Compendium of Geogr. a. Travel" erschien die
Abteflung „ Asia" von A. H. K e a n e in vollständiger Umarbeitung *).
Von den zwei Bänden enthält der erstere anfser einer kleinen und ziemlich
«ründlißhen allgemeinen Einleitung Russisch- Asien, China, Korea, Japan, d«
dM «brigi Aston oline IndoiieBiMi. Di« neuMtai Forschungsergebnisse bis Ende
1895 sind mit Aufmerksamkeit und Sorgfalt benutzt (in Hinterindien fehlt noch
die Grenze vom Jan. 1896). üie lUuatwtkmen sind fast sämtlich erneuert, aber
ohne besonderen Wert; die zahlreichen Kftvten genügen mit «isigeii Ansnaiunea
(IndisD) nur rar oberflichttehen Orientieniiig. Litt«»tairangab«a sind gegeben,
aber fn nicht grorser Zahl.
Von Bedeutung für die Handelsgeographie Asiens ist das grofse
handelsgeographlsche Dictionnaire von Ganeval und Groffier ).
Ea enthält statistische Angaben über Plätae von Bedeutung }^\^^^
bsM und rieht beaondere die lekalai Bedingangen, die den Handel beeinfluma
(Tarife, Fabriken, Verkehnmittel, Hirkte) in Bttwwht; beigegeben sind aobt g«o-
graphiscbe Karten.
Ein Aufsatz ,,Äem" von Sobralß) behandelt vornehmlich die
politische Entwicklung der asiatischen Länder und Völker^ im laufen-
den Jahrhundert und in der neuesten Zeit unter dem Su>griff dSf
europäischen Staaten. Die geographische Einleitung eines Werkes
m Cahun über die Geschichte Asiens*?) hat einige Origini^tat nur
durch die Besprechung der Etymologie der geographischen Namen.
1) GJ VI, 1895, 8 ff.; VIII, 1896, 6-9. - ^»^i» ^a^^li
in QJ V. 1895, 488-90. - *) London 1896, 2 Bde. PM LB 33. Scott.
fillag.1898, m; 1897, 54. Atkenium 1897, 118 ^) D^^^tio^n^i'« «eogr.
cornmerc. aur les marchds et pays commergants du Globe. Parw IBao. "T
Madrid 1896, 57-74. 151-59. - 7) Introduction ä rfl«t V Ajt«. Tun» nt
Monsole« des Origmes k 140». 189«. Göttg. gnL AniMgea CLYUI, 710,
uiyiii^Cü by GoOgle
872 Dr. £. Tiesfen, Geogr. ErforscbungcQ in Asien (ohne Kussisch-Auaa)*
Zur GoBobiohte der Geogfraphie sind heryonaheben : der Artikel
,,A8ia" in der neuen Bearbeitung von Panlys Real-EncykbpSdie
der klaBsisohen Altertumswisaenschaft^) wegen der gesohickten Zu.»
sammenfassung der Kenntnis von der Geographie Asiens im Alter-
tum unter reichlicher Litteraturangabe; ferner ein Bericht des bud-
dhistischen Pilgers I'tsing über Reisen in Indien und Indoneeieo
im VII. Jahrhundert 9) ; Mitteilungen von Fr. Hirth über die
Geographie des Ohao-Iu-Kua^^), die eine sehr wichtige Quelle
der mittelalterlidien Runde vom westlichen Asien bietet; ein Beriokt
von Mahn an, einem mubamedaniacben Cbinesen im XV. Jahr*
hundert, ttber Bengalen, Cochini Oalicut und Aden^^).
Das neueste Material stellt Futterer zu einer geologischen
und pbysiograpbiscben Übersieht von Zentralasien und China ^ lu-
sammen.
Nach der Beschreibung der einzelnen Gebirgsteüe sind die gaolofiscbe EaU
wicklurgsgeschichte und dann die au den neueren Forschungen sieh ergebeodiD
geologischen Probleme bebandelt; aufser einer orograpbiscben Übersichtelanf»
(1 : 12^ Mill.) sind Skizzen des tibet. Hochlandes und des Nanackan, BOVi« tV*
ecbiedene durcbgrcifcude geologische Profile beigegeben.
Erzherzog Franz Ferd. von Österreich-Este gab ein
Tagebuch seiner Reise um die Erde (1892 — 93) heraus ^3); von
Asien wurden Indien, Indonesien und Japan bereist; die Darstellung
ist lebendig und saugt von ernster AoüfossuDg, die Ausstattung tritt
ganz aurttck. Über die Reisen der Frau Po tan in ersebien ein
Sammelwerk in rnsaisoher Sprache ^^), das besonders die ethnologiBchen
und sozialen Verhältnisse berfioksichtigt. Auch Younghusband
gab eine Übersicht über seine gesamten Reisen 1884 — 94 mit klaren
Karten, in denen sämtliche Routen verzeichnet sind ^5).
Von weiteren Beschreibungen gröfserer Reisen sind noch zu
nennen: das durch gründliche Beobachtung ausgezeichnete und als
Übersicht über das ööüiche Asien ungemein wertvolle Werk von
H. Norman 16); ferner M. Schanz ^7); Korffi»); Joest%
Stanley (Reise 1869/70 als Zeitungsberiohterstatter in Palästina
und Persien); Lapicque^^) (Andamanen, Mergi, Malakka, Indo-
nesien); Radde») (Celebes, Singapur, Ceylon); £. Weeks^), der
8) Bd. 11, 2, 1633—62. — ^ A. Beeord of the Buddhist Beligion, Orferf
189S; AtheDSnm 1897« 142»4S. — rouag^pto V, Sappl. 1894. Scott. GMag.
1895, 323; JRAsiatS 1896, 57—82. — «) JBAsiatS 1895; 1896, 341-51 (her.
von PbiliipB). — i^) PM Ergb. 119, 1896. 60 S. — Wien 1896—96. PM
1895, LB 606; 1896, LB 67. K8ta. Ztg 1896, Nr. 109«. — Moskm 1895,
206 S. PM 1895, LB 483; AnnG V, Bibl. 155 f. — The Heart of a Con-
tinent, London 1896, 409 S. GJ VllI, 1896, 376 f. — Peoples a. Politics
of the Far East, Lond 1896, 608 S. Scott.GMag. 1895, 317 tf. - ^'') Ein Zog
nach dem Osten, Htmbarf 1897, i Bde. VhGsB 1897, 373. — i») Weltreis»
1893/91, 3. Bd (Indien), Brl. 1896. — 19) Weltfahrten, Brl. 1895, S Bde (7 Auf-
sätze über Asien); TgL PM 1896, LB 603; VJiQsE 1895, 613 f. — ^) Early
Trwrele in Aneriea a. Ati« (9. Bd. Asien), Lond. 1896. PM 1896, LB 68; Scott.
GMap. 1895, 491 f. — 21) X \^ Recherche des N^gritos. TourMd 1895/96; Gl-
LXIX, 1896, 167—71; auch AnnG V, 407-24. — ^2) JB Y£ Dresden 1896,
105—916. — 83) Froni the Black Sea through Persia a. Indi», NIofk 1896^
487 8. PJl 1896, LB 101.
Allgemeines. Vorderasien.
873
eine Bebe duroh Penien und IndSeo sn Tielen tobiltsbaxen Beob-
aohtnngen yerwertote.
Von 1897 an soll eine Vierteyabnuchrift „East Asia"^) er^
scheinen. Von Reisebeeohreibungen Aber Ostasien sind wegen ihrer
lebendigen Darstellung wertvoll die von Rud. Lindau^) (Tage-
buch von 1860) und von 0. Ehlers -6) (China, Korea).
Die Bedeutung des japanisch-chinesischen Krieges in seinen geo-
graphischen Beziehungen besprach F. v.. Rieh th of e n in einem
meisterhaft geschriebenen Aufsatze ^'^).
A«leerd«ni heben wir von der itUreiehm, dnreh diese Erefgnfsee herrorg«»
rufenen Litteratur noch hervor: die Schilderung durch einen Japaner, N. Marumo^;
die Rhxuaii Ton JBd. Ohavanae»^), W. Krebs so), Q, N. Oarson^^), Elia.
Eecltts W).
£ine sehr äeifsige Arbeit über die vergangenen und gegenwärtigen
Verhältnisse der europäischen Kolonisation im Gesamtgebiete von
Asien gibt F. Barr^^); eine Beechreibung der portugiesieohea
Kolonien im XVI. Jahrhundert nach Jofto Gallego TeröflPent*
lichte de B r i t o ^). Aus einem Budie von Zimmermann Uber
ffKolonialpolitik Portugals und Spaniens von den Anfängen bis zur
Gegenwart" 35) sind die Abschnitte über Indien (116 S.) und die
Philippinen (11 S."^ zu erwähnen. Über die britischen Kolonien
erschien ein als Nacbschlagebuch auch dem Geographen nützliches,
umfangreiches Werk von Gg. Gill -^^'j.
Zwischen den japanischen und spanischen Besitzungen wurde
AugQBt 1895 die Baahi-Stra&e als Grense festgeeetzt'?).
Palästina, Si/rien, Mesopotamien.
Von Vital Cuinet hat eine beschreibende Geographie von
Syrien und Palästina zu erschoinen begonnenes), die Ref. noch nicht
gesehen hat. Das grofae Handbuch desselben Verfassers über die
asiatische Türkei (GJb. XVIII, 279) ist in vier starken Bänden
beendet^.
£a iit vor vnbedingtem Yerlraaen ia die (hiafig nnr aaf Sehitsaagen be-
nhenden) Zablnii beeoaders der ArMltngaben, sa wanea.
Unter aoigfältiger Benutzung alles einschlägigen Materials wurde
von dem Tortrefflichen Palästina und Syrien" in Meyers Reise-
büchern eine neue Auflage heraasgegeben Dasselbe Lob ist
•*) Lond., herauag. von H. Faulds. — 26) Aus Ciiina u. Japan, 1896, 405 S.
m 1896, LB S8. — 1^ Im Osten Asiens, Brl. 1896 (nachgel. Werk). — '^'^) GZ
1895, 19—39. — 28) RovG 1895, G2— 68. 132 — 36. — 29) ÄnnG V, 216—33. —
*) Der Koreakrieg in seinen natürl. ßeziehgn. Sammlg. gemoinverst. wies. Vorträge
1896, mit Utt., Karten a. Plinen. — 8i) Problems of the Fsr Esst, 9. Aufl. 1896,
Karten n. Illuatr. Scott. GMag. 1896, 326 f. ; über die 1. Aufl.: PM 1896, LB 35 f. —
^ Contemp. ßcTiew LXVII, 1895, 617—24. — 33) La Penetration europöenne
«» Asie. RevG 1896, 1897. — 3*) ßSGLisboa 1894, 969—1042. — 36) ßrl. 1896,
815 S. VhGsE 1897, 160. — M) London, 471 S., zablr. Kartenskizzen. Scott.
GMag. 1896, 550. — 37) DRfQ XVII, 1895, 574. — 38) Syrie, Liban et Palestine.
Qöogr. administr., statist., descr. et raisonnee. Paria, Leronz, 1896 ff. — ^) GJ
Vn, 1896, 981—82 ; AnnG V, Bibl. 148. — ^) Leip«. 1895. VhQsB 1895, $87.
uiLjUi^ca üy Google
374 Dr. E. Tiesfen, Oeogr. Erforschungea io Asien (ohne Kussiscb-Asien).
einer neuen Ausgabe des RehehandbuohB „Syn» et Palestine''^)
yon Gbauvet und Isambert zu erteilen.
Über eine Beise von Oberbummer und Zimmerer dnrdi
Kleinasien und Syrien liegen noch zu geringe Nachrichten yor^.
Über eine 1886/87 ausgeführte Eeise in Syrien und Mesopotamien
berichtete Garovaglio ^^).
Die in firiefform gegebene anschauliche Schilderung enthält für den Geographen
aiohto 'Stnm, do«li tiBd die TontttgUdien OrigiBsliltiMtratioiitB iMtronuliebw.
Von dem schönen Werke Ton M filier •Simonis: „Du Cauosse
an Oolfe persienne*' eraobien eine dentsobe Übersetiung^). Wie
hier, so tritt bei einer kurzen Beschreibung einer Reise in dem-
selben Gebiete von Th. Kent*^) (]ag Ethnologische und Archäo-
logische in den Vordergrund. De Perthuis holt den Bericht über
eine bereits 1866 unternommene Reise in Syrien und Mesopotamien
nach *^).
£8 wird am Schlafs ein Vergleich des Zustandes des bereisten Gebietes 186fr
mit dem 1896 gesogen, der für einen Isogeiaien, aber miTerkeiuibezeii Pertoehritt
epricht.
Palästina. Eine Litteraturübereicht für 1894 gab Benzinger in
der „Zeitschrift des Deutschen Palästina- Vereins" *'^) ; der Verein
gibt seit 1895 „Mitteilungen und Nachrichten** für kürzere Berichte
über Reisen etc. heraus. Der „Falestine Exploration Fund*' gab
eine Übersicht über seine Thätigkeit in 30 Jahren (1865 — 95)*^}»
Über ,,das Palästina der Alten'' schrieb Zanecchia ein sehr reich-
haltiges Werk^, worin dem Jordan nnd dem Toten Meere besondere
Kapitel gewidmet werden. In wertToUer NenbearbeituDg eradiien
Gg. Ad. Smiths „Histor. Geogr. of the Holy L&nd"^). Eine in
der deutschen Palästina-Litteratur empfindliche Lücke hat Fr. Buhl
mit seiner „Geographie des alten Palästina" in vortre£Elioher Weise
ausgefüllt 51).
im ersten Teil ist dne knne Geschichte der Falästinaforschung gegeben. Der
geegniphiaefaen Beeelinibung ist der iweite Teil des BnehM gewidnet; er «it-
hSIt Angaben über Oherflächenform, Klima, Pflanzen- und Tierwelt etc.; der dritte
und gröfste Teil enthält die historische Geographie. Die £arte (1 : 700000) ent-
kllt aaeh phyiieek-geographiscbe 'Details, die freilich atallenvelee edur nadeatUtli
sind. Idtteratnnagaben skhlrdeh.
B ain übersetzte eine kurze „armenische Beschreibung der heiligen
Plätze aus dem VII. Jahrbundert** in das Englische ^^j. Zwei
Karten des Heiligen Landes aus dem XII. bsw. XUI. Jahrhundert
tt) . . . comprenant le Sinaf, 1' Arabie P^tr^e et la CUieie. Paris, Haehette. 894 8.,
4 Karten u. 62 Pläne. — PM 1896, 264. 291. — *«> Vilggio nella Siria
centr. o nella Mesopot. Mailand 1896 (Eeploratore commerc ). 190 S. PM 1897,
LB 36. — **) Mainz 1897, 4», 350 8. (Original in Washington 1892); DGBl XIX,
237. — 45) TrsTele enoag the ArmeDiane. Ooatemp. Eer. LXX, 1896, 695—709. —
Le Dösert de Syrie, l'Euphrate et la Mesopot. Paris (Haehette) 1896, 262 S.
PM 1896, LB 166. — ZDPalästV 1895, 189—237. — «) 30 l'ears Work
in the Holy Land. Load. 1895, 806 8. Seett.ÖMag. 1895, 428. — <•) U Paleet
d'Oggi. 2 Bde. Rom 1896. — 60) Lond. (Hodder & Stoughton) 1897, 7. Aufl.,
714 S. PM 1895, LB 7i9 (über 6. Aufl.). — ") Grundrifs der theoig. Wiss. (2>
IV. Fnibg n, Lpz. 1896, 300 S. PM 1897, LB 36. — ^ Palest. Expler.
qmcL Btat 1886, 846—48 (ana d. Baeeieehea).
FtUbtiBft.
875
und ttDen Plan Ton JeraBalem aus dem XY. Jahrhundert ▼eröffrat-
lichte in Fortsetzung früherer Publikationen Röhricht ^3); Le-
gend re und Thuillier eine sehr klare „Carte de la Paleet.
ancienne et moderne" 1:400000^^), auch Libanon und Hauran
einbegroifend ; H. Fischer und Guthe eine „Wandkarte von
Palästina zur biblischen Geschichte" 1:200000 in 6 Bl.öö); Arm-
strong eine Höheiikarte in etwa 1:171171^6). Eine länderkund-
liche Charakteristik des beutigen Palästina, in der die physische
Geographie besonders berückBiohtigt ist, verfaiste Th. Fisoher ^^).
BuToh blendende Sobildemng und scharfe Hator- und Menschen*
bsobachtung seichnen sieh drei ins Deutsche fibersetste Schilderungen
aus Palastina von Pierre Loti^^) aus. Auch die deutsche Über*
setsang Ton C. Oeikies wertvoll illustrierten und auch dem Geo-
graphen nennenswerten „Bildergrüfsen aus dem Heiligeu Lande"
ist anzuerkennen. Sepp beschreibt die Erwerbung Kapharnaums
für das katholische Deutschland ^"0^ und gibt dabei unter umfang-
reicher Berücksichtigung der orientalischen Litteratur wichtige For-
schungen über die Lage biblischer Ortscbafteo.
Blanokenhorn veröffentlichte als eine Frucht seiner geologi-
schen Forschungen (GJb. XVIII, 280) : „Entstehung und Geschichte
des Toten Heeres" 8^).
Nach einer Übersicht der geologischen Schichtenfolge werden die Erdbewegungen
und die Klimaschwankungen vom Tertiär bis zur Gegenwart besprochen; gründ-
lich« Litteraturangaben. Geologische Karte des Toten Meeres, Übersicht der
Strukturlinien von Talägtina und dem Wadi el Araba 1 : 2 400 000 (Streichen der
Gebirgszüge und Wasserscheiden, Störungen, Einfallen der Schichten), verschiedene
(überhöhte) Profile. — Derselbe Verfasser gab aufserdero noch einige Notizen über
Nine geologischen Reisen**).
Über kleine Beisen berichteten ferner BrQnnow^) (bis Hauran),
F.Frank64) (Eis - Salt — Dsoherascb), Q. S oh um ach er (Trian-
gulation im Ost-Jordanland bis Hauran). Besondere Beschreibungen
gab der Letztgenannte von Es -Salt, Madaba und Dscherasch 6*),
Bowling eine solche von Kerak^*^). Ausführlicher sind die Beise-
berichte von Bliss^^) und Heber-Percy^^) über Moab und
Gilead, von L. Gautier'^Oj über Dschernsch und Amman und von
Ewing'^^) Uber den Hauran. Zu erwähnen sind endlich uoch: eine
68) ZDPalSstV 1895, 17S— 8«. — «) Paris 1894. PM 1896, LB 56. —
w) Lp». 189G. MNachrDPalästV 1896, 65-71 (Guthe). — ») Palest. Esplor.
Pnnd. — 57) Q2 igoß, 241 — 61. 319-31. — 58) Die Wüste. Jerusalem. Galilae».
8 Bde. Brl. 1896 (ttbers. v. Tbiliparie). DGB!. XIX, 148. — Charlottenhg.
1894-96, 920 S., 400 Ulaetr. GZ 1896, 708; DRfG XVllI, 1896, 143. —
Hochwichtige Entdeckungen auf der 2. PalSst.-Fahrl. iMüncL.1896. 2 Rde. —
ZDPalästV 1896, 69 S.; auch ßer. Wetterauische Gs^'atkd. 1896; PM 1897,
LB 36; DQBl. XIX, 148—50; Bl LXX, 1896, 84—86; ÖZ 1896, 698 f.;
MGGsWipTi 189C, 687 fiF. — 62) MNachrDPalästV 1895, 1-6. 35—40. 46 f.;
auch Kersten ebda 49—51. — C3) Ebenda 1895, 65—73. 81—88; 1896, 1— ö.
1*^24, gute lllustr. — übeoda 1896, 33—40. — ^) Ebenda 1895, 33—35;
1896, 81—84. — «) ZDFSttitT 1896, 65—72. 113—25. 126-40. — 67) palest.
Explor.Fd. qnart.Stat. 1896, 327—32. — <») Ebenda 1895, 203—35. — 69) Lond.
1896, 102 8. ScottGMag. 1897, 49. — '<>) Le Globe XXXIV, 109-70. —
Pal«rt. Ezplor. Fd. 1896| 60—67 EortMtsnngvD.
uiyiii^Cü by GoOgle
376 Dr. E. Tiesfen, Oeogr. Erforschungen in Asien (ohne Eussisck-Asien).
Not» über den Namen Jordan" von Seybold''^ nnd ein Bericht
über den |»a]äBt Handel im J. 1894 vom Oeneralkonsnl Ledonlz.
Syrim, Major Heber-Percy reiste 1894 als Tourist Yon
Damaskus nach Lejah und Hauran; sein Bericht^''') ist wegen der
Schilderung der damaligen Verhiltnisse (Drnsenaufstand) und der
guten Illustrationen von Interesse. Von geringem Werte ist die
Beschreibung jüweier Reisen nach Palmyra 1872 und 1874, sowie
einer solchen nach dem Hauran durch W. Wright'^^). Einea
historisch-topographischen Beitrag zur Kenntnis der Syrischen Wüste
lieferte J. ö s t r u p "^6).
Von R. H. West wurden einige barometrische Höhenmessungea
im Libanon zusammengestellt^). Von den syrisohen Eisenbahnen
(GJb. XVIII, 289) ist die Strecke Beirnt^Damaskns (30 km Zahn-
radbahn) fertiggestellt, das Gebirge wird in 1542 m überschritten;
eine Bahn (Haifa — )Akka — Damaskus ist im Bau begriffenes). Eine
umfangreiche Beschreibung von Damaskus aus dem XVI. Jahrhundert
übersetzte H. Sauvaire'^^) aus dem Arabischen. C.Peez machte
eine Mitteilung über einen Ausflug nach den Ruinen von Byblos
(heute Djebail)80).
Von seiner interessanten Reise Damaskus — Baghdad durch die
Syrische Wüste (GJb. XVIII, 281) hat M. y. Oppenheim nun-
mehr eine Roatenkarte in 1:1 200000 mit Begleitworten TerSffent-
Ucht»).
Aufser der Hanptkarte (auf der auch die projektierten Bahnen berücksichtigt
sind) sind 6 Nebenkarten in 1 : 600 000 beigegeben, welche die Route üauran—
Dnmer, die Üragebang des Djebel Ses, Route Zubede— Tudmur, Sauar — Teil Heseke,
Teil Rnmelaii— Mosnl, den Lauf dM Tigris tou Tekrit bis Btghdsd dixsteUtn.
Der Wert eines Werkes von 0. H. Parry82) liegt Tornehmlieh
in der Beschreibung eines Besnohes des Djebel Tnr (Et -Tor) von
Mardin ans (Kartenskizze 1:800000).
Jrmaum. V. W. Yorke erforschte 1894 das seltener b^ngene
Euphratthal von Sanisat aufwärts xnm Kara-su und längs dieses bis
Sadagh83). Nach W. Fr. Ainsworth^*) würde die eigentliche
Quelle des Euphrat der äufserste Zuflufs des Wan-Sees sein, da die
Quelle des Kara-su mit diesem See unterirdische Verbindung haben
soll. Die Abhandlung von Tomaschek: „Sasun und das Quellen-
gebiet des Tigris "^ö) ist im ersten Teile wesentlich historisch, ein
KVTtobrDPalästV 1896, lOf. 96 f. — Rapp. comiDereiaiiz 1895, Nr.S84.
AnnG V, Bibi. 150; BSQ commerc. Paris 1895, 701—7. — 74) A Visit to Basban
a. Argob. Lond. 1895, 175 S. PM 1896, LB 166; ScottGMag. 1896, 48. —
W) Account of Palmyra a. Zenobia, London 1895, 394 S.; PM 1896, LB 166;
ScottOMag. 1896, 47—48. — ««) IMm. Aktd. Dtunark, bist. CL (6) IV, 1895,
59—92; Karten u. Pläne. — 77^ Palest. Explor. Fd. quart. Stat. 1 896, 165—68.—
A. Frei in MGGs St. Gallen 1895. 1—16. — 7») JAsiat. 1894/95/96 in 10 Ab-
achnittoD. — fiO) MOesWien 1898, 844—48. — «) PM 1896, 49—68. 78-88;
GJ VII, 1896, 548—50. — 82) ß Montbs in a Syrian Monastery. Lond. 1895,
400 8. PM 1896, LB 105; Scott. GMag. 1895, 431. — 83) Qj VIII, 1896,
817—35. 45a— 74. — ^) Ebenda VI, 1895, 173—77; CR Paria 1895, 208t —
^ Bittb.AkWim, Hist. KL 1895. 48 8.
Uiyiii^Cü Ly (--Od
äynen. Armenien. Arabien.
877
geographischer Abschnitt soll folgen. W. RiokmerB beiohrieb eine
Besteigung des Ararat vom September 1894 «•) und gibt Litteratur
ond ein Veneichnis der Mheren Beateigangen.
Über die Reise Ed. Holdes siehe Arabien.
ÄraUen^ Sinai.
Der iniswischen verstorbene Th. Bent unternahm nach Be-
endigung seiner Reise in Hadramut (GJb. XVIII, 282) eine neue
in das bisher von Europäern noch nicht betretene Hinterland von
Dhofar (Landschaft Kara).
Nach dem Mifslingen eines Pltae, die Qrofse Arabische Wüste Ton Ifoekftt »■
vestlich ra duwhqueren, begab sieh B. mek der Dhofar-Küste, wo er Anfang 1895
Ton Mirbat in dis Innere drang und bis an die Grenze der Wüste gekommen sein
will; ein Übergang westlich in die Landschaft Mahra wurde Terhindert. Der Be-
richtW) enthält gute Abbildungen, eine Karte Ton Dhofar und des Gwra-Bmrglandes
1B 1 : 506S80 aaeh Aufnahmen von Imam Sherif Khan Babadur und em Kartchen
Hintsflandes von Taka 1 : 63360. Einen interessanten Aufsatz ^e'oj«;"»^^
B. aoeh tber den Plata Maskat, seine Geschichte seit dem vorigen Jahrhimdert
ud seine event. Bedentnns in der Zukunft^.
L. Kirsch hat soeben ein wertvoUeB Werk aber seine Reiae
In Hadramut vollendet^.
Der Bericht ist ia streng wfaseiisehaftlichem Stil gslnlten, «um Studium,
nieht SU Unterhaltung geschrieben; die geologischen, geographischen und natur-
wissenschaftlichen Forschungen sind eingehend behandelt (Yerzeicbnis der ge-
sammelten Pflanzen). Hie Koute Tfurde bereits ©Jb. XVUI, 88« bespiMhsn. Die
Karte ia 1 : 800Ü00 beruht auf einem sorgfiltlgan Itinerar. .
B. Glaser steUt in einem Werke«) die Behauptung auf, dafe
die Abeesynier aus der arabischen Landschaft Mahra stammen. Als
nachgelassene Arbeit erschien die „Reise nach Inner- Arabien, Kur-
distan und Armenien 1892" von Baron Ed. NoldeOi); der erste
Teil der Reise wurde schon im Globus Bd. 67 behandelt.
Nolde drang von Damaskus über El Djuf durch die iNefud nach Mail und bis
Aneueh, wo die Nefud endigt (etwas östlich von der Beute Palgravea, des eiu-
sigw Reisenden, den Nolde hier nicht abertroffen hat). Dann Umkehr; nach
Nedjef (Meschhed Ali) am Buphrat-Bagdad-Mosul-Erzerum--irapezunt. Die
Karte ist nur eine Boutenekizze in l : 10 000000. Leider sind die geographiseHen
Anbshmen nicht geordnet mitgeteilt. Bs werden einige Berichtigungen der ^«pert-
BChen Karte von Mesopotamien in der Gc-end von Dschesireh-ibn-Omar angegeben.
Aus dem fesselnd geschriebenen Inhalt sind noch hervorzuheben: das Kapitel uoer
die politischen Zustände in Jnner-Arabien (mit einer Gtobitinng ^•^'*^'5f/';?J;
600000 anf 540000 qkm), Beitrlge nur KenntnU des Kanwis und des arabisenen
Herde».
W) ZDÖ8t.\lpV 1895. 315-26. - QJ "^^^'l^h^^^'^^-S^im
Scott. GMag. 1895, 479-81; Annö V,Bibl.l48; VbGsE 1896 573; DE» XVII,
1896, 361, und besonders noeb XIX Century XXXVIII, 18J5, 595-613 _ -
«) Contemp. Rev. LXVIII, 1895, 871-82. - ^-J^'^^^^V^"«^^^^
Land u. Hadramüt. Leiden 1897, 232 S. ?M 1897, LB 37 ; » • L?CXI, 1897
M»— zu. — »*) Braunschweig isyo, zr< 0. ocow. v.i.i»b- 'V '«Vi» -eif «ot
YhGBEl895, 634 ; ÄnnG V, BibL149; DÖBL XIX, 150 f.; MetZ.XU, 397.
Qeogr. Jahrbuch XX.
uiyiii^Cü by GoOgle
378 Dr. £. Tiesfeo, Geogr. Erforschungen in Asien (ohne RaMiBch-Asieo).
Dieselbe Routo wie Kolde verfolgte 1883/84 J. Buting haiipt»
eiohlioh bu arobSologitohen Fonohangen bii Hail; dann Übergang
nacb Medina.
Der erschienene erste Teil des Tagebuchs ist sehr anziehend geschrieben j
auch Bodengestaltang und Klima sind berücksichtigt. Von Interesse ist eine geschieht-
]i«ha Daratdlmp Uber daa Wahbabitflii>R«ioh (Sebatninar). Beigegebca tfad «ina
Obaraiehtakarte mit Eouten und sehr ansprechende Zeichnungen; mit dem Sohlttb'
bände soll noch ein Atlas mit 5 Aquarellen und 1 Panorama erscheinen.
Über eine Reise des schwediBchen Grafen C. Landsberg io
Mahra 1895 ist noch nichts Genaueres bekannt geworden ^3); die-
selbe sollte 1896 in grörserem Mafsstabe wieder aufgenommen werden.
S. B. Miles beschreibt erst jetzt eine 1884 gemachte Reise in
Oman^), die von Mutrah nach dem reich bewohnten Tyin-Thalo
flährte. 0. Courtellemont hat über seinen Besuch von Mekka
(OJb. XVIII, 283) ein durch vorzüglidie Originalillustrationen auf-
gezeichnetes Werk herausgegeben^^).
Für das Arabien des Altertums ist auf den sehr gut abgefafsten
und mit Litteraturnachweisen versehenen Artikel in der neuen Aus-
gabe von Paulys „Real - Encyklopädie der klassischen Altertums-
wissenschaften" zu verweisen ^^). P. Schwarz stellt ,,die ältere
geographische Litteratur der Araber ''' des IX. und X. Jahrhunderts
auBammen
Über die CWiNM-Jf«rMn-Inseln gab de Magistris swei kleine
üntersttobungen (mit Kärtchen) W). Bas Areal der 5 Insek wird
auf 76,2 qkm, das der gröfsten, Hellaniyehy auf 56,S qkm angegeben.
Für die Halbinsel Stnai ist die gänzlich erneuerte Ausgabe des
„Handbook for Egypi" von Brodrick und Sayce^) zu erwähnen.
£. y. Liebenau beschrieb einen „Ausflug nach dem Sinai" ansprechend^
nebst guten Illustrationen. Eine Jagdstreife in dem gebirgigen Tdla dar Halb-
insel erzählt ein anonymes Schriftchen ^°') (Erzherzog Otto TOS Oatarrnab). Biia
ähnUeha laichte Braäblaog gab £. N. Buxtoa^).
Irm.
Persien. Zur alten Geographie Persiens sind zwei Beiträge von
A. W. Stiffe Aber „alte Handelssentren des Persischen Golfe'* zu
erwähnen U»), M. Bittner Übersetzte die lebhafte Schilderung
eines Persers vom Anfange dieses Jahrhunderts über den „Kurdeogau
Uschnüje und die Stadt (und den See) Urumia"*^^).
Eine Reise in Persisch-Kurdistan 1895 beschrieb der von frfihe»
ren Reisen in Arabien bekannte W. B. Harris ^^^).
Er ligte den Weg zwischen dem Urmia und Serdeschd nicht auf der Kara-
^2) Tagebuch einer Reise in Inner- Arabien, I.Teil. Leiden 1896, 261 8.
GZ 1897, 118. — ö3) MGGsWien 1896, 348. — GJ Yll, 1896, 622-37;
Ol. LXX, 1896, 651 — W) Paria (Haehatte) 1896, 240 8. FM 1897, LB 37;
ferner BSNormdG 1895, 1—9; Rev. Fran9, 1895, 521—24. — ^) Bd. II, 1»
344—62. — 97) GZ 1897, 1,H7-4G. — 98) BSGltal. 1896, 155-57; PM 1897,
LB 89, — 99) Lond. 1896; viele Mitarbeiter; Karten u. Pläne. — lOO) Wieabadaa
1896; DGBl. XIX, 148. — loi) 3 Wochen auf Sinai. Wien 1895, 65 S. PM 1896,
LB 38. — 102) stonv Sinai. XIX. Century XXXVII, 1896, 138—55. — '"3)
VI, 1895, 166—73 (SiriOj YU, 1896, 644—49 (KaU). — Sitab. AkWien,
Hut. XL 189ff, 97 8. » US) From Batnm to Baghdad, Lond. 1896, 386 S.; ftmar
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Fersien.
379
wtnenitrabe sarück, sondern ging quer durch das Gebirge, um di« JKnrden in
ihren Sommorqiiartiercn nufz\isuchcn ; südlich bis KirnuuLSi^lAll ; tnsgwtiehlieto
Piiotographien und gute Skizzen, Karte,
Den Bericht einer Reise im „östlichen Persischen Irak" vom
General Houtum-Schindler hat Ref. noch nicht gesehen.
Von de Morgans „MUsion scientifique en PerBe*'^^^) (GJb. XVIII,
385) waren bis 1897 der geographische, der geologisch - paläontolo-
giBcbe und der ardhaologiBche Teil erschienen.
Der zweibändige geographische Teil enthält: 1) Das iranische Plateau, 2) Klima,
Flora und Fauna, 3) Bewohner Persiens, 4) Geschichtlicher Äbrifs, 5) Die Südufer
des Caspi zwischen Atrek und Araxes, 6) Der Demavend (Aufstieg), 7) Azerbeidjan»
8) Kurdlstaii tob Monkri, 9) Kurdistan Ton Sibnoh, 10) KttrdiBtui Ton Rirmanohatan,
11) Provinz Hamadan, 12) Malayir und Burudjird , 13) Das nördliche Luristan,
14) Der Puschti-Kuh, lö) Susiana, 16) Der Persische Golf. Jedem Kapitel sind
irtrt?olle LHtentnrangaben beigefügt. Anfirar einer Üt»erd«htekarte mit Itfnerar
It 11 000000 zahlreiche Spezialkärtchen. Die Illustrationta itod, zum Teil auch
Tora f^colo^'ischPH Standpunkt«, yortrefflieh. Index der geographischen Namen,
alphabetischer Index.
Ein Sammelwerk über seine „Reisen in Nord- und Zentral-
Peraien" brachte der ehemalige General - Postdirektor in Persiea
A. F. Stahl 108).
B«MNidm wertvoll tind die 8 Karten in 1 : 840000 (1 Ar Kord*, 9 für Zentnl-
Pmin); äle Grundlage dienten für die prljfseren Städte die russischen General-
stabstufDBhmeu gleichen Mafsstabes; alles Übrige wurde durch eigene Aufnahmen
(orsprüDglich 1 : 210000) festgestellt. Es sind auiser den Eisenbahnen, Telegraphen,
TtnehiedeBen Strtben auch Vorkommen von Bodenprodvkten angegeben.
H. B. Vaughan gab im GJ^) einen sosammenhangenden Be-
richt seiner Reisen in Persien 1890/91.
Die Route vom Persischen Golf bis Jesd beging Vaughan bereits 1887 (QJb. XIV,
1890/91, 324). Von Jesd aus wurde der Schir-Kuh bestiegen, seine Höhe su
1S740' bestimmt; die Schneegrenze liegt in 14000', über die der nahe Kuh Aa-
denischk (14500') hinausragt. Dann ging die Route n3rd]ioh dnroh die Wflstt
nach Chur und Dschandak, weiter westlich nach Kaschan, von da nach Isfahan.
Nun verfolgte die Heise den Weg nach der Grolisen Wüste über Naiu— Auanüt—
Chw>^Tebbes (tut dieselb« Bonte wie MaoGregor) — Tnmt (am Nordnnd der
Wüste) — Scmnan (neue Eoute) — Teheran — Kaschan — Isfahan (Erforschung der
Sakseen), längs des Sajende-rud — Jesd — Abadeh, durch das Kuh -Gebirge (Pafs
9000') —Ardekan— Buschehr. Karte 1 : 3 000000. Keine geologisehcm KonntBisse,
aber vortreffliche Aufnahme des Itinerars (Höhenangaben). Vieles über Klima,
Tier- und paanzcnwolt. Ein Teil der Boise Teheran — Kaschan wurde schon Ton
Biddulph beschrieben (GJb. XVI, 371).
H. L. Wells beschreibt eine kleine Reise in das Gebirge nörd-
von Teheran 110^, G. Minkewitsch eine Tour von der ruflSl«
sehen Gienzfestung Ascbabad ttber das Orenzgebirge nach Mesohed
1896, mit Besuch des 1893/94 vom Erdbeben serstorten Kotsohan.
Die Heisebeschreibangen von B. T. Colüns^^) und Mad. Diea>
lafoy 118) haben fttr den Oeographen keine Bedeutung.
GJ VI, 189Ö, 463—57. — 106) Lond. (Murray) 1896, 132 S., Karte. — IW) Paris
(Lttonx) 1894—96, 4 Bde. GJ Vi, 1896. 177—80 (Goldsmid); AnnÖ V, BibiL
151-52. — «»)PM Ergh. 118, 1895, 39 S. — VII, 1896, 24—41. 163—76. —
"2 VIII, 1896, 501—13. — 1") Gl. LXX, 1896, 315—21. 334—38. — '
^ In the Kingdom of the Shah. Lond. 1896, 312 S. Scott. GMag. 1896, 491. —
^ BSNemde 1896, 1—28.
26«
380 Dr. £. Tiesfen, Geogr. Erforschungen in Alien (ohne Bussisch-Asien).
Von aUgemeineii DantaUungen ist besonden das Handbädi von
Ch. Wilson*'*) za nennen, in dem der Teil über Persien unter
Mitwirkung von Curzon und Goldsmid verfafst ist; biDsiohfclich einiger
Irrtümer sei auf die Besprechung in Scott. GMag. verwiesen. Bleib-
treu **^) machte den nur teilweise gelungenen Versuch einer voll-
ständigen Übersicht der Landesnatur, Geschichte und Geographie
von Persien ; der geographische Teil, der auch eigene Beobachtungea
bringt, ist der beste. Auch das umfangreiche Buch von S. G. Wil-
son „Persian Life***'^ bringt wenig Neaes, ist aber wegen der
gründHohen Bekanntschaft des Verf. mit Land und Volk bemerkeuBp
wert Veranlalst durch die Ermordung des Schahs durch einen Ba-
histen gibt J. D. Rees eine Darstellung der Geschichte und des i
Wesens dieser Sekte ^*').
Das Verhältnis Fersiens zu den Xacbbarstaaten und besonders zu Rufsland
und Eoglaad behandelten General üordooi^S), Griffin i^^), F. J. Goldemid^);
die persischen HaadelsbeiidiniigeD de Balloyi^).
Die Engl&nder scheinen von den Bahrein-Inseln aus neue Besiti«
ergreifungen im Persischen Golf (Halbinsel Katar) Torzubereiten
Afghaanttetn, G. N. Gurson besobrieb in EOrae eine Beise in
Afghanistan^), J. A. Gray einen Besuch „am Hofe des Emir''^^);
F. G. AyuBo gab eine allgemeine Beschreibung von Land und
Volk^^ö). Ref. hat diese Abhandlungen noch nicht gesehen.
BehcdscMstan. Über das „alte und mittelalterliche Mekran" gab
T. H. Holdich eine Abhandlung 126).
Die beigegebene Kartenskizze (1:2 000000) hebt die alten und mittelalt.
KtuMO besonders hervor, ferner die Beute Alexandere d. Gr., die mittelalt
Strafsen; endlich die rezente Landbildung an der Küste des Arabischen Golfs.
Über die Etymologie des Namens Mekran folgten Auseioanderaetiungen seitens
G. N. Cnnon und Haig im QJ VII, 557. 668->74.
0. P. T a te gab eine Schilderung von Kelat und seinen Fdrsteo ^^^j,
0. V. Yates eine solche der Bewohner von Nord-Belndschistan^).
VeritHitim.
1. Über das „Vediselie Indien'* hat Zenaide A. Bagosin
ein umüfingTeiches Buch ▼eröffentlicbt, welches Sitten, Kultur Ao.
der erobernden arischen Rasse behandelt Die Beziehungen von
Kaschmir zu den alten Persern bespricht Jiv. Jamsh. Modi^^O).
Auf Grund der schon oben (8. 372) erwähnten Oeographie des
IIA) Handbook for Travellers in Äsia Minor, Transeave. s. Ferste. IiOiid.1895»
516 S. Scott. GMag. 1896, 53—54; AnnG V, Bibl. 151. — ^^5) Persien. Frei-
burg i. B. 1894, 212 S. TM 1896, LB 38; VhGsE 1896, 152; GZ 1896, 236
(Wegener). — "G) Loud. 1896, 353 S. Scott. GMag. 1896, 375. — XIX. Cen-
tury XL, 1896, 56—66. — »») Persia revieited (1895). Lond. 1896, 208 S. —
"9) Kussia, Persia a. England. XIX. Century XL. 1896, 1—18. — ^^O) persia
a. her Neighbours. JÖ 8.Newcastle 1896, 220—27. — Kapp, commerciaux
Hr. 276, 1895; LxnQ V, Bibl. 169. — i») GZ 1896, 467. — ^ PrBI XIV,
1896, 568—79. — 124) Lond. 189.'"), 524 S. — 12.5) El Afghanistan 1896 -
^) QJ Vil, 1896, 387 — 405. 557. 668—74; VIII, 1896, 408-10. — 127) C^-
entta 1896. — M8) jSArts 1895, 702—12. — ^) Vedic India, Lond. 1895, 457 8.
Scott eUas. 1995, 545. — ÜO) jAstetS Bombay 1896, 887—48.
Vorderindien.
381
Chao-Ju-Rua (XIII. Jahrb.) veröffentlichte Fr. Hirth zwei Auf-
satze, einen Uber Vdlkwkaode Ton Indien und Ceylon und «nige
dortige Handelsartikel ^1), den andern Uber das Beicb Malabar^.
Eine Geschichte des Dekkan Ton 1300 bis auf die Gegenwart
schrieb Gribble^^S) (nait Karten der Macbtverteilung zu verschie-
denen Zeiten), eine Gesobiobte der „Portugiesen in Indien" F. Gb.
Dan vers ^^^) , dazu sind ein Aufsatz von da Cunha Uber ,,die
Portugiesen iu Süd-Kanara" ^35^ und das Werk von Zimmermann
(s. 0. S. 373) zu vergleichen. Im einzelnen von ungleichem Wert,
zum Teil aber von grofser Bedeutung ist die Veröffentlichung der
Korrespondenz der Beamten der Ostindischen Compagnie, von der
Bd. I (1602—18) ersobienen ietiM). E. T. Tbaokeray wirft
•wen Rltekbliok auf die Niederwerfung des grofsen MilitftranfiitandeB
1857/58 J87).
Mit den Vasallenstaaten besohiiftigen sich zwei lehrreiche Werke
von Lee-Warner^ und von Jad. Chandra Cbakra-
bartii39). '
Zu dem grofsen „Dictionary of the Economic Products of India"
von G. Watt (Jb. XVIII, 287) erschien noch ein Index-Band l«>).
Über die industrielle Eutwickelung von Indien handelt H. Bre-
tt i er ^M), über die Tabak* Industrie im beeonderen C. Tripp^),
über die Handelsbesiebungen mit dem Persisohen Golf die |,ädoutta
Review*' >*«).
Eine 4 Blatt-Karto (1:1950000) sämtlicher Verkehrswege (Eieenbahnen,
Kanäle, fiewäsaerangsanlageD, Flüsse >fec ) wurde von „The Indish Engineer" her-
ftiugegeben 1^^) ; es aei auf die BosprechuDg verwiesen. Über eine bis 31./1II.
1895 fortgeftthrt« Eisenbahnkarte Tgl. PM 1896, LB 42. Ober die Entwickelung
des Eisenbahnnetzes orientieren besonders die Verwaltungsberichte für 1893 — 94
von Bisaeti^fi), für 1894 — 95 von Qracey^^^); die Eisenbahnprojekte bespricht
J. W. Parryi^S). Die Anftaahme dei tctioii von Falgrave «nkwickelteii Flui,
Ägypten und Indien durch Nordarabien — Basra — Persische Küste— Karachi durch
eine Eisenbahn zu verbinden, wird von C. E. D. BlackWJ') und Ton Fraser^öO)
Twfochten. Die Entwickelung der Bewässerungsanlagen im Punjab behandelt J.
B. Lya 111^1); tos grofser Bedentong fttr das afidlichste Indien ist die Bewässe-
rungsanlage im Thala des Vaigai (Waikaijari) dnreh Benntaang des Feriyar-
FlussesWa).
Der „statistische Atlas von Indien" erschien 1895 in 2. Auflage
(1. Auflage 1886) mit begleitendem Text verschiedener Verfasser
»») JRAsiatS 1896» 477~»07. — M») rouiff-pM 189», 149—64. — >») Hi-
«tory of the Deccan, 2 Bde. Lond. 1896. — l«) Lond. 1894, 2 Bde. 572 u.
579 S. — 136) JAsiatS Bomb. 1896, 249-62. — 1») Lond. (Low) 1896; bespr.
in Satnrday Rev. LXXXII, 1897, 682. — "7) Lond. 1896, ISO 8., Pline tt.
lllustr. (R. Engineers I). — 138) The protected Princes, Lond. 1894, 389 S. Scott
ÖMag. 1895, 101. ~ 139) xhe nativc States of India, Lond. 1896, 264 S. —
Calc. 1896, 166 S. — "i) Annuaire Ec. Sc. polit. 1894, 455—81. 614—37;
1895, 77—94; AmiG V, Eibl. 176. — ^) JSArts XLIV. 1896, 367—87. —
J«) Band C, 1895, 335-59. — i")CaIc., Lond. 1895. — "5) AnnG V, Bibl. 179. —
^) Blue Book 7433; bespr. GJ VI, 1895, 80. — "7) Simla 1896; Annö Y,
BiM. 176; öet. Mon. Orient XXI, 59, und besonders Scott. QMog. 189«, «59—61
(Chaix). — H8) JSArts XLIII, 1895, 569—87. — Contemp. Rev. LXVII,
1896. 569—77. — i») JSArts 1896, 793—96. — ^^^) Ebenda 285—304. —
Scott. QMag. 1896, 38 f.; VlxGsE 1895, 634 f.; Gl. LXVIH, 1895, Si$t
S82 Dr. £. Tie«reD| Geogr. Erfondrasgen in Asien (olme Bossisch-AiiMi).
und stellt sieb alfl ein unentbebrliohes Sammelwerk des vielseitigen
statktiBcben Ifateriah dar; Beferate Ton SupaniBS) unclF. W. R.
Zimmermann iBi). Wiederom (QJb. XTIII, 288) ersobienoD von
Tbaillier Berichte über die Fortschritte der LaodesaiifDabme^
und Referate darüber von Black^^^); in dem zweiten derselben
sind die Arbeiten der Pamir- Komrawsion (vgl. u. S. 405) und dei
Tscbitrai-Kommandos besonders wichtig. Über die Fortschritte des
grofsen „Indian Atlas" vgl. ÖJ 1^'). Der Nekrolog für J. T. Wal-
ker von Cl. Markham^^^) ist für die Entwickelung der Aufnahme-
arbeiten von Interesse. Der Langenabstand zwischen Madras, dem
Ausgangspankte des indiflchen Gradnetzes, und Greenwieb wird nea
bestimmt werden^. Die Aufnabmeo in den Küstengewiasem be-
wegten sieh in der Palk-Strabe nnd im Gebiet des Indus-Delta i%
H.Blanford fand, dals gewöhnlich auf besonders starke Sohnee-
f&lle im Himalaya im folgenden Jahre der Monsnni^en sohwadl
oder verzögert eintritt, und hoflft diese Beobachtung zur Abwendung
von Hungersnöten durch rechtzeitige Voraussage verwerten zu kön-
nen 1^'^). Seit 1895 erscheioen „Records of the botaoical Survey of
India".
2, Von Arbeiten über einzelne Teile Indiens ist zunächst ein
Aufsatz von H. M. Wilson zu erwähnen, der auf Grund lang-
jäbriger Erfabrangen die „Topographie des nördlichen Indien'* km
und flbersicbtliob bebandelt i^^). A. Bogers besdirieb die Proviss
Gudscbarat^). BesQglicb eines interessanten historisoh-geogTa^
pbisoben Werkes von M. R. Haig über das Indus- Delta verweisen
wir auf die auafÜhrlioben Referate l^). Offizielle „Gazetteers" er-
schienen in neuen Ausgaben für die Distrikte Labore i^^), Sialkot *^'^)
und Rawalpindi ^^^) mit der üblichen Anordnung des Inhalts. Das
tägliche Leben und die Aufgaben der Verwaltungsbeamten im
Pundschab schilderte Miss. A. C. Wilson l^^). La Touche unter-
sucbte die geologischen Verhältnisse und die Zukunft des Bhagan-
wala-Koblenfeldes am Ostende der Salt Range mit Karte und
Profilen. Cb. Clarke^^i) gab in einem Vortrage Uber dieSnndar-
bans (im Ganges -Delta) viele geograpbisobe , soologische und bota-
nische Gesichtspunkte von großem Interesse ; auch die Herkunft des
1^ TM 1896, LB 171. — M*) Gl. LXX, 1896, 373—78, KSttchen. —
166) General Bep.Sorv. of Indts 1893/94, Oilestta 1895 ; desgl. 1894/95. Calc 1896 —
QJ VI, 1895, 27—31; 1896, 57—61. — 167) vi, 1895, 202 f. 399; VII,
1896, 226 f.; Ylil, 1896, 198 f. — l«) QJ VII, 1896, 320—23. — ^) Ebend»
VI, 1895, 471. — M>) Ebenda VI, 1895, 82-25. 79 f. Sootteifof. 1895, 529 t;
1896, 589. — 162) Vgl. Nature LV, 85-89; auch Köln. Ztg 1896, Nr. 1119. -
IM) JamerGS 1895, 360—72. — i6*) JEast India Assoc. 1896, 17—24; Imp.a«iat.
qut. B«y. (3) I, 1896, 380—87. — 165) xhe Indus Delta Country, a Memdr
chiefly on ita ancient G. and Eist. QJ TI, 1896, 860—64 (Goldsinid); PM 1895,
LB 511 (Philippson); Scott. QMag. 1895, 202 f. — Für 1893/94. Lahor«
1894, 336 S. Scott. GMag. 1895, 269. — i«) Für 1894/95. Lab. 1895. Scott
GMag. 1896, 549 ^ W9x 1893/94. Lth. 1895. Scott. GMag. 1896, 884. —
160) After 5 Yearg in India. London 1895, 312 S. Scott. QMag. 1895, 214. —
"0) Eecorda geol. Surv. 1894, 16 — 33, PM 1896, LB 615. — ^'*) Pr. Linnaean S.
1896. GJ YIII, 1896, 396.
uiyiii^Cü by GoOgle
Himaltja.
888
Namens ist behandelt. Über daa Volk der Santal in Bengalen ban-
delte E. Heumann ^'^^).
Der grofse Führer für Bombay, Ton Maclean bearbeitet, erschien in 21. Auf-
lage^"}. 0. BaumaDQ gibt eine Schildcrang von Goa^'*). G. M. Woodrow
nachte eine botanische Bzkimion von Foona nach Nagotna^^), BonaTantar«
reiste in «Ipn Wiildcrn von Ganjam ^'i^*'). W. Saise widmet dem Singareni-Kohlen-
feld io Ueiderabad eine Notüs^?^). B. Elliot achrieb ein umfangreiches, sehr
lehrrnehes Bneh Uber »«ine praktlaehen BrfahniBgen ale Antiedler in MTsore^^.
Himalaja. Wir verfolgen das Gebiet von Ost nach West. Über
eine Strafexpedition in das bisher unbekannte Land der Apatanang
nördlich Lakbimpur ist bisher nur eine kurae Notis bekannt ge-
worden l^^. Eine ausfQhrliobe Besobreibung der reichen Landschaft
Ehasia in Aseam gab C. B. Clarke^^), Gammie einen Berioht
über einen botanischen Streifxug in der Gegend von Lakbimpur l^^).
Für die Aufklärung des Grenzgebietes mit Burma ist eine Expedition
von Jam. Johns ton p nnoh Manipur und dem Naga-Berglande wich-
tig 182j "Über den Fortgang der Theekultur in Assara vgl. GJ ^^^).
Sehr wertvolle Photographien aus Sikkim und Kumaon brachte
£. Boeck heim 1^). Der Reisebericht von Couway (GJb. XVIII,
5}90) wurde verkürzt in das Französische übertragend^), der Be-
gleiter McOormick gab seine Originalaufnahmen mit begleitendem
Text noch besonders heraus^, ebenso Bckenstein eine beson-
dere Beschreibung^''). Risley bearbeitete ein „Gazetteer of Sik-
him"^^); kürzere Beschreibungen dieser Landschaft gaben nach
eigenen Beobachtungen Ch. Jamben 189) und A. W. P a u 1 ^^O). Der
Versuch einer anglo-chinesischcn Grenzregulierung in Sikkim scheiterte
an den Störungen durch die Tibeter ^^1). Eine Reiseschildernng von
Bailantine über das sonst unzugängliche Nepal ist mit Vorsicht
aafeunehmen Wichtige Arbeiten hat K. Diener auf Grund
semer Reise im Zentrsl-Himalaja (GJb. XVI, 374) Teröffentlicbt.
£ioe allgemdiia Beiiebeacbreibang in «Breeaider Fassung, mit einer Karten-
skizze der Route in 1 ; 1 000000 und schönen Abbildun[,'en, firschicn in ZDÖstAlpenV
1895, 264 — 314. ferner zwei geologische Arbeiten, in deren ersterer^^^) er be-
tondera die Verwandtschaft swischen alpiner und hinalayiacher Mnaehelkalk-Panna
aadiweiat (Karte l : 63360 \om siidöstliciien Teile des erforaehten Qebietes); die
aweite beschäftigt sich mit dem Bau der Sedimentärzone zwischen Milara- und
RitioPafs^^). Schliefslich drei geographische Aufsätze ^°^), die sich mit dem gogen-
''ä) Ymer 1892, 153—86. — 173) ^ Guide to Bombay. Lond. 1896, 831 S.
Scott. GMag. 1897, 55. — "4) öst. Moii. Orient 1896, 56-58. — "6) Recd. botan.
Surr. 1896. — n») MisBions cathol. 1896, 285—87. 296—98. — i^?) Recd. geol.
Sarr. 1894, 68 f.; PM 1895, LB 616. — »8) Gold, Sport a. Coffee Planting in
Mysore, Wc<^tra. 1894, 480 8. PM 189.-). LB 513. — 179) Gl. LXXI, 1897, 248. —
JJJ) Jlmplnst. Lond. 1895; Seott.GMag. 1896, 366; DHfG XVII, 1895, 379. —
»") Recd. boten. Siirv. India 1895. — *») Lond., Low, 1898. — ^ VI, 1895,
474. — 181) Himalaya-Album, Baden-Baden. PM 1896, LB 734. — ^85) Tour Md
1896, 481—528. - 186) An Artist in the Hiraalayas. Lond. 1895, 306 8., 100
nioitr. — 187) The Karakorums a. K-ashmir. Lond. (Fisher Ünwin) 1896, 254 8. —
Calc. 1894, 392 8., Karten, Tafeln. — ^ BSG eomnero. Bordeaux 1896,
486-97. - 190) Rep. anatr. asiat. Assoc. Sydney 1896, 552-67. — i") GJ VI,
18 9 6, 2 7 9. — 102) Ob Indian Frontier or NepaL NYork, 192 S. PM 1895,
LB 518. — MB) Denkachr. AkWien, Math. KL 1896, 538—608. PM 1896, LB 175j
MGQaWieal896,99f.; AnnG T, BibL 175 ; Bare XXXIX, S06t — IM) VbGaolBA.
uiLjiu^cü üy Google
884 Dr. E. TlMfen, Geogr. Brfonchungen in Asien (ohne BvsiiMh-Asien).
irärti^en und dem früheren Stande der Vergletscherung im Zentral-Himalaya he-
■chäftigen. Hauptschlttsse sind: sttdlicbere Lage der Wasserscheide zur söge»
nannten Eindt mn Nftl nm 4, in Hnndte um 18— 15 km; drond: rückläufig»
Erosion der dortigen Qnellflüsse; dio uotere Grenze der Vergletecberung lag zur
Eiszeit in Sikkim und Mittel-Himalaya bei 2500 — 2600 ra, am oberen Indus bei
2100 m; bedeutend vereist war der Pir Pandjal, dag^en wahrsckeiulich die Dbaa-
lidar-Kette nieht «ehr etnrk, 4ae KMehnir-Tbäl gtniebt
BelBen in das sobwierige Gebiet tod Eula (Quellgebiet des ISu)
machten Gore^^ und Oppert^*^. Enterer gibt eine amftthr-
Ucbe BeecbreibuDg des Landes nebat gnter Karte und stellt die
dortigen YerbältniBse denen im Kuram-Tbale gegenüber.
Bezüglich des grofsen und wertvollen fiandhucbs Uber Kaschmir
von W. R. Lawrence^^) verweisen wir auf die zum Teil aus-
führlichen Besprechungen ^99); derselbe Verfasser gab noch einen
kleineren Aufsatz über Kaschmir 2<>0j^ einen solchen auch L. Grif-
fin^^). Eine umfangreiche und interesRante Schilderung seiner
Beise im Himalaja dieses Gebietes brachte S. J. Stone^), Alpen-
tonren in der Nanga^Parbat-Kette beschrieb J. N. Collie^).
Für die Gescbichte der indiacben QtnnzB und ihrer EotwickelaDg
bringt die Biographie Sir Rob. San demana von Thornton^)
wertvolles Material (mit Karte der NW-Grenze 1:3810000).
Über den Grenzvertrag mit Afghanistan (QJb. XVIII, 286) und die daran sich
scbliefsende Eotwickelung au der NW-ürenze sprach Immanuel in Gl. LXX,
848 f.; evteh des letcte Stfiek der Orenie gegen AfgbuieUn twisoken Ckiibar>Palii
und Kunar sollte 1887 festgelegt Verden. (Vgl. nneh Ol. LXIX, 844, nnd OJ
Yll, 546.)
Die Litteratur über Tschitral, wo eine endgQlt^ Entacheidiiog
noch immer aussteht, ist sehr umfangreich.
Von den zahlreichen Karten des Kriegsschauplattes von 1895 ist die gröfste
nnd klarate die von StenfordMl) in 1 : 68S600 mit allen lieber beitimmten H8hen-
angaben und genügender Bergschattierung. Eine nützliche Übersicht der poli-
tischen Ereignisse gab R egelsp erger 206^. Das Buch von H. C. Thomson^"'')
gibt mehr einzelne Scenerien aus Land und Volk , die zum Teil recht Wertfollse
und auch Neues bringen, von leider ungenügenden Karten begleitet F. E. Young-
hußband, der die Hauptkolonne der britischen Expedition von Naushara durch
das Thal des Swat und Thana über Dir nach Tschitral begleitete, schrieb zu-
isninen mit eeinem Bmder, der mit einer enderen 4lolefnne von Qilgit ntek Ma-
»tudsch ging:, „The Relief of Chitral'*208), ^orin geographiieb die Photographien
der Landschaft das Interessanteste sind; der wichtigere Anfsatz desselben Verfassers:
„Chitral, Hnnaa und Hindnkttech" ist vor der Expedition 1896 rerfaist wer*
den*») und eathllt Notinen Aber die eeaekiehte der Erforaehnng, wertrolte Schil-
1895, 370—76. — »»ß) PM 1895, 268 f. DRfG XVI, 1894, 145—50. MGGsWian
1886, 1^6. — IM) Lights a. Shadotre of Hill Life in the Afghan a. Binde
Highlands. London (Murray) 1895, 269 S. Karten, viele Illustr. PM 1896,
LB 113. — 197) Gl. LXXI, 1897, 1-8. 23—29. — The Valley of Kashmir.
London (Frowde) 1895, 518 S., 3 Karten. — '») Besonders PM 1896, LB 4t
(Diener); Scott. GMag. 1895, 653 f.; Gl.LXiX, 126-28 (boten. Teil). — ^ JEa^t
India Assoc. 1896, 22—32; Asiat, qut. Rev. (3) I. 127- 37. — 201) XIX. Century
XXXVllI, 1895, 931—46. — 202) In a. beyond the Himalayas. Lond. 1896, 330 8.
Illustr. V. Whymper. — ««) Alpine J. 1896, 17—88. — »*) Colone! Sir Robert 8.
Lond. (Murray) 1895, 392 S.; auch Asiat, qut. Rev. 1895, 131—47. — 2^6) Lond.,
SUnford; vgl. auch PM 1895, LB 509. — 206) KevG 1895, 450—52. — ^) 1'^«
Chitna Campaign. Lond. 1895, 312 8. PM J896, LB 114. — Lond.(Mac-
aülan) 1896, 184 8. PM 1896, LB 114. — «») QJ V, 1886, 408-86; AnnO Y,
uiyiii^Cü by GoO
Himtlajft. Hinterindian. 886
derungen von Land und Volk nnä aafBerdeni eine verbesserte Karte in l:l.' Mill.
Vgl. auch das auf S. 372 Anm. 15) erwähnte Werk. Über die Zukunft von
Chitral und die Folgen der Expedition bandelt L. Griffin^^O) xind besonders
Leitncr2ii). — d\q ethnologischen Ergebnisse seiner Forschungen in Kafiristan
(GJb. XVIU, 292) hat G. S. Robertson in einem grofseren Wcrke2i2) nieder-
gelegt — Die Schilderung der Zbob-£zpeditioD 1890 durch C. McFall^ia) hat
InmsBval tvtfBbrlieh besprooheo'^^*).
Ctylon. Kern^^^) lenkt die Aufmerksamkeit auf zwei Kriegs«
zUge yoD lodonerien gegen Ceylon im XHI. Jahrb. Über die
gegenwärtigen Verhältnisse der Insel naoh der neuesten Statistik
geben swei kurze Aufsätxe Auskunft: von Mewius^^*) und im
Ceylon Observer 1896 (30 S.); die Folgon des britischen Regiments
bshandeln Th. Berwiok^^^) und L. B. Cläre n ce^^^), letzterer
TOm Oesichtspunkte der Entwickelung in den letzten 100 Jahren.
Die lleiscschildening Ton G. Radde^iöj ist eine Übersetzung aus dem grofsen
Keiscwerk der Grofsfürsten Alexander und Sergei Michailowitech 1892/93. Über
archäologiiebe Foisehnngen Tgl. JRAeiatBOfylfliiBvwMA 1896 B. 1898; ein bsgL
Werk Ton H. "NV. Cave^M) interessiert auch den Geographen durch nine prtichr
tigeo, mit Tielem Verständnis fttr die Landschaft aafgenommenen Illnttratioiiai.
Hinterindien.
Durch den englisch- französischen Vertrag Tom 15./I. 1896 ist
die Macbtverteilung auf der Halbinsel wesentlich verändert worden
infolge einer sehr bedeutenden Gebietseinscbränkung des Königreichs
Slam; viele Zeitschriften gaben darüber ausführliche Berichte, zum
Teil mit Karte 221).
Im eigentlichen Besitze von Siara verblieb nur das Menam-Becken ; die Grense
gegen die französischen Besitzungen ist die Wasserscheide zwischen Mraam und
Mekong, ausgehend westlich von Tschantabun bis Xieng-khong, die Grenze gegen
die britischen Besitzungen die Wasserscheide zwischen Menam und Saluen. Den
Mekong berllbrt Slam nur Boeh iwieeheo Xieng-khong und Xieng-aen; von Xieng*
sen bis Xieng-kheng ist dieser Flnfs in den Schan-Staatcn Grenze z^visrhen eng-
lischer und französischer Interessensphäre. Das von den Briten 1895 besetste
Uongsin am linken Mekongufer kommt an Frankreich; den bisher siameaischeii
Besit« in Htkkks erbilt Bogland.
Nach Beendigung des japanisch -ohinesisehen Krieges betreiben
Eoglünder und Franzosen das Eindringen nach China (Yünnan) von
ihren hinderindisohen Besitzungen ans mit besonderem Eifer.
Bibl. H8: auch JSArts 1895, 487— 97. — 21O) XIX. Century XXXVll, 981—90.—
^} Asiat, qut. Rev. 189ö, 288—311 etc.; auch in Bachform: Dardistan in 1895,
Lond. 1895. PM 1896. LB 108. ^^^) The Xafin of tbe Hindnkaab, Lond.
189C. Acaderoy Ld Nr. 1286, 579 f. Gl. LXXl, 1897, 81 f ; Öst. Monatsschr.
Orient 1896, 129—32. — 2i3) With the Zhob Field Force 1890 Lond. 1895,
«82 8. — 2U) 189G, LB 113. — ^) BijdrTaalkd. Ned.-Indie 1896, 240—45. —
21^) GZ 1896, 47 f. — 217) Aiiat. qnt Rot. 1896, 103—8. — J KColoniallnat.
189G. 436—71. — 219) ßing Woche in Ceylon. DRfG XVIII, 1896, 145 — 59 etc. —
The ruined Cities of Ceylon. London 1897, 126 S. — PM 1896, 91 f.
(Sttpan), mit Karte; 61 LXVllI, 1895, 180 und LXIX, 189«, 85. 198 (Seidel);
ÖJVIl, 1806, 297—99 (Kärtchen); Scott. GMag. 1896, 147—40 (Kärtchen);
AnnG V, 1896/96, 348; RevG 1895, 218 f.; 1896, 129—31; Rev. fran<;. 1896,
124^98 etc.; T.AardrGen. 1896, 165—67; Blackwood Mag. CLIX, 1896, 461—70;
Asiat. ^At B«T. 1898, 285—60; aneh fraai. Bnutobncb Tom 81. Jtn. 1896.
uiyiii^Cü by GoOgle
886 Dr. E. TiMÜiB, Oeogr. Erforschungen in Asien (ohne Russisch- Asien).
P. MaceyäM) behandelt die alten Verbindungswege zwischen HinteriniUn
und China und die neuen Projekte an der Hand anschaulicher Karten. H.
Brtsitr^) bespricht besonders die Chancen des Eindringens von Tonkin oach
Si'tiehimi.
Wertvolle Hittellongen über hinterindisohe Völker (Moi, Bunong,
Stieng &o.) gab 0. W. RosBet«*) nach vierjähriger Ex])editioii.
J. Mc Gregor^ , beschrieb eine Reise durch Siam. Kambodscha
und Cochin in anziehender, für weitere Kreiae berechneter Sprache
mit guten Bildern und Karte.
Barma. Über die Karte von Indochina des India Officß (GJb.
XVin, 293) erschien noch ein beachtenswertes Referat in PM^).
Die von indischen Offizieren gegebenen Berichte über Expeditionen
in verschiedenen Teilen des Landes (sämtlich mit Karten, in Ran-
guü erschienen) hat Ref. nicht gesehen 227). Carey und Tuck
haben eine Monographie der Chiu- Hills begonnen 228).
Unter allgvmeiiiereai AblmdlongeD betrifft L. Yoseioni „BirmaBie'^^s») be-
sonders die Handelsverhaltnisse; in derselben Beriehnng ist der Konsularbericht
von Charmanne wichtigSSO); Yt. Noetling gibt einen allgemeinen Überblick
fiber Land und Leute mit geschichtlicher Einleitung 23i). Eine neue Ausgabe er-
•ehiea von Sh. Yoes grofoem Buche „The Bnrman BrwShnenswert ist
das von Jonker ^'elieferte birmanisch - holländische Wörterbuch 233). über die
Beiseu von Leon, i ea (tiJb. XIV, 349) gab B. Cosimo eine längere Abhand-
InngSM), der gute Übersichten fiber die Geographie und die Entdeokungsgescbieht»
Barnias vorangeben. Miss Gascoigae hat eine Reise durch Btmia gemacht und
eine begeisterte, für den Geo^^raphen wenig bietende Schilderung von Land und
Volk geschrieben 235). — ^jue Abhandlung von I^oetling über die tertiären Ab-
lagerungen von Burma ^) ist von einer geologiaeben Kartenekisse des Landes ia
etwa 1:6144000 begleitet. Derselbe behandelte die Geol ogie von Wuntho in
Kat8chin237) Karte. Die Möglichkeit einer Eisenbahnverbindung zwischen
Asaam vni Barma (GJb. XVILI, 294) sollte von jeder Seite durch eine £zpeditieB
untersucht ^verden; Ergebnisse stehen noch ausäßß). Eine wertvolle Abhandlung
ttber das Schan-Üebiet (Karte 1 : 2iMill ) nach Geographie, Hydrographie, &limB|
Bodea ftc. gab. E. G. Woodthorpo in GJ 239).
Sütm. Pournereau (GJb. XVIII, 294) veröffentlicht in einem
Anftatze „Le Siam ancien''^) eine Anzahl alter Karten vom
XVI. Jahrb. au in FacBtmile, die fdr die Aufhellung der OeBcbichie
der Geographie von Siam und von Ostasien Überhaupt von gjn^nm
Werte sind. Ein gutes geographisches Lehrbuch, lür siamesiBohe
*22) BSG commerc. Paris 1895, 1010—34; BSG Est 1896, 1—28. — S«) USö
comraerc. Paris 1896, 808—18. — ««) KGGbWien 1896, 113—89. — ») Throagh
the ßuflfer State. London 1896, 290 S PM 1897, LB 43. Scott. GMag. 1896,
332. — 336) 1896, LB 42. — 227) ßigby (1894/95) und Miquoid in den nördl.
Behan-Staaten, Tvraer (1895/96) in den Chin Hills und in Katschin; Htrrey,
Carey und Tuck in den Chin Hills (1894/95). — 2») Rangoon 1896. 1. Teil 236 S.,
Hlustr. — 229) Paris (Challamel) 1895, 30 S. AnnG V, Bibl. 171. — 230) Recueil
«onsuL Belgique 1896; Mouvem. ö 1896, 580—82. 604—6 (Kartenekiaze). —
^1) GGsMünohen, Vortrag 1888; YhGsB 1897, 98—95. — tSS) Und. (IfeMiUm}
1896. 603 8. Scott. GMag. 18 9 6 , 3 7 7. — 233) vh. Batav. QKnnatWetensch. 1893,
134 3. — 384) MeraSGltaL 1896, 241—85; RivGItal. 1897, 176. — 2») Lond.
1896, 318 8. Scott. GMag. 1897, 103. — 236) RecdGeolSurv. 1895, 69-87. —
^ Ebenda 1894, 115—24. PM 1895, LB 508. — 238) Qj yn, i896, 202. —
339) VII, 1896, 577—602; Aufsätze desselben Verf. auch: JSArts 189G, 197—210;
J. Mthrop. Inst. 1896. — 3«) AnnMusee Guimet 1896, 321 S., 84 Taf. üJ VlU,
1896, 174; JüinQ V, Bibl. 7; Bw& 1896, 77 f.
Hinterindien. ^^"^
«chulen berechnet, lieferte Mm Grindrod»*); whr braujbar ist
auch die für denselben «weck bestimmte Karte««) ▼on Heran t
in 1 • 3MiU. Vieles geograpbiaoh Wertvolle brachte die Keise Yon
H Warrington Smyth in den SW- Provinzen 2*8).
' Die Reise rinir Ton Bangkok nach Tavoi, durch Tenasfierira nach Mergui (also
vielfach an «^^chem Gebiet) zur Ostküate der »alayiscbeu Halbmsel. Karten
abd gegeben von den Hauptetrafsen toü 8iim «wh Twoi (1 : 1 Mill.) und von
-ffimkd^-Mtlaisieii mit Hwdeltwegen (1 : 6Mm.); bewnden berücksichtigt sind
«.d die Zinnprod.ktio. an der WestklUU. - AndereJUij^:
Ton denen ku«d Beriehte erschienen, wurden gemacht von J. 8. IfitCK }.
rn^kok-TMhSubm^Batt»« aufwärts bis Paklai-Menam ab-
Ä Li Ä" te iri:3Mill.; V. de Bar t b616 m y2«) : denselben Weg
TurMe^^, h?nauf bis Bassac - nach Attopen - hiuab nach Sa>gau In popu-
iLm Tone gehalten eind die Schilderungen von Ibs. ünsworth««). H. Sei-
4el»') 0. Ehler«»»); die letiten beiden 4b«r Bangkok.
Die BnglÄnder betreiben den Bau von Eisenbahnen : eine Menam-
Bahn nnd besonder, eine Bahn von Ajndhja "ach Korat, das freilich
in der fransiSsisohen Interessensphäre liegt; vgl. H. beiriei- ).
Ein Bericht über den Teakhandel enthält eine Karte der Teakwalder
in Siam250).
MaMJca. Der Schlufs einer Reise von J. G. Koenig von
Indien nach Siam and Malakka, die besonders botanische Zwecke
hatte, wird nach dem von 1779 stammenden ^^^^«^"P*, ^3?.«^
licht ^1) Für die Geschichte Malakkas und seiner Unterwerfung
unter britische Oberhoheit sind die AuflÄtse von W. A. Pioke-
,ing252) beachtenswert. Sherborn gab eine .B»«!.««;^?^^^^^^
IWaya« von Juni 1892 bis Juli 1893«»), auch den nördliche Siam,
PhiUppinen, einen Teil der Sunda-Inseln Andamanen ""J ^ikobaren
«m&flsend. Viel Neues brachte eine Reise von ü. CUfford in
Kelantan und Tringanu^ö*). „„„».nj«-*
Besonders eingehend ist das bisher ^^^^^^'-'^.'^l^l^^^^^^^^
«ach physischen Bedingungen, Handel, Landeeprodu^n, Verwaltung &c b^
joaden berackdchtlgt iet die Hydrographie dee Gebiete. Die Karte l . louuu«
•eathSLt keine Edhenangaben.
Auch die „Malayischen Skizzen" von F. A ^y^^^^^Z^
«nd wegen der lebendigen S'^^iWerung yon Land und Volk ^
sonders Perak) wertvoll. Einen kurzen tjberbhck über ^le Binge-
bornen - Stämme Malakkas gibt nach ^V^^«*.''
d'E8tiey256). Ob die vom König von Siam konsessionierte «uer-
^) Siam a. her Neighbours. Bangkok 1895. - »«) Note, ^t^ '^^^^^t^''
Opper Mekong. Lond. (Murray) 1895 109 V.^^vill 'sOG 429-^5' Scott!
AnnQ V, Bild. 1T4; PU 1895. LB 733. - 2«) GJ Vlli, ib^t^, * ^
GM«K. 1897, 38-40. - «6) CR 1895, 131. ääöj. - M An «»I^^^^^q^
Sia«: J.MancheeterQS XI. 1895/96, 141— - „/tyV^05 — aß»)' Foreign
«8-81. - «B) Aüe allen Waltt. 18M/96. - ^'^l' ?5 - JAsia?S
Office Mise, Nr. 357, 1895; IndGids XVII, 1895, ^^^^^^^^ .^J Sn^'
, Straits Br. 1894, 57-133; ebenda auch noch kur.e "p^J^g,
' Brechungen in Malakka geo'gr. -t/-on''%~329-?9 - ^llsials sS
Scott. GMag. 1897, 50. — ^) BevG 1895, 110—15.
uiyiii^Cü by GoOgle
388 Dr. £. Tiesfen, Geogr. ErforscliuDgen in Asien (ohne Hussiach-ABieo).
bahn Kedah — Singora susiaDdekominen wird, ist duioh die ge-
änderte politisohe Lage in Frage geetelUS Den Handel der 6iraita
SettlementB behandelt ein ,,Statietioal Abstract'' ^^).
Frmmtuekf Brnkmngm. Der Artthere Generalgouvemenr m
Französisch • Indocbina J. L. deLanessan hat ein Werk ttber
die dortige Kolonisation durch Frankreich verfafet**).
Dasselbe behandelt besonders die Geschichte der Kolonien seit 1891, ferner
die HandelsbeziebuDgea und Bedeutung der Landesprodakte (Schätsnog der An>
banflleho Tcnehiedenw Nutspflansen). Die Strte ist VBgmIlgeiid. — Ein fiaek
,,SitlMtioD de rindochino franqaise au Commoncement de 1894 "259) ist nadi dem
ntlBbrUehen Referat in AnnQ durch gute statistische Tabellen and ethnographisch»
BteviDis Biisgeseiclinet; am besten ist Tonkin behandelt.
Das grofse Werk der Mission Pavie hat 1895 zu erBoheiDea
begonnen ^^), hat Ref. jedoch noch nicht yorgelegen.
Der erste Band enthalt Archäologie und Geschichte, der zweite Lingoialik
und Litteratur. Besfiglicb der ethnologischen Besaitete siebe anoh L' Anthropo-
logie 26i).
Die „Geologie de Undochine" von A. Petiton262) entbälfc
nur die Geologie von Cochinchina und den Provinzen Pursat (Kam*
bodja) und Battamt>ang (Siam) anliMr einem Tageboeh und petra-
graphischen Studien.
Der Atlas in Fol. enthält eine geologische Karte in 1:1 500000 (nur die ge-
nannten Gebiete sind geologisch koloriert) , ein genaues Itinerar in 1 : 8500iH)f
einen Plan der zu Cochin gehörigen Inselgruppe Pulo - Condor in 1 : 1 Mfll. xaä
einen der Insel Phu-Qnoi im Golf von Sian 1 : 800000, Profite der leteteren uA
Abbildungen Ton OeBteinadttanaebliffon.
Grofse Anstrengungen sind in den letzten Jahren gemacht wor-
den, um die Scbiffbarkeit des oberen Mekong zu untersuchea (GJb.
Es ist 1896 dem Leutn. G. Simon thatsächlich gelungen, mit einem Et-
nonenboot bis Luang - Prabang vorzudringen und sogar darüber hinaus die unbe-
kannte Strecke bis Tangho (iO-J" N. Br.) zu befahren 263); "Karte in CR in 1:625000
mit Nebenkürtchen der Gegend von Khone. Eine praktische Bedeutung für den
Yerkehr bat dieser Erfolg inr Zeit niebt, de der Plnfs von Khone anfwärts nnr
zu beschränkten Zeiten des Jahres und auch dann nur mit Gefahr schiffbar iatj
doch wäre ein politischer Nutsen möglich. Zahlreiche Notizen Uber diesen Gegen-
etiad in den Zeitschriften s^).
Durch die Ausdehnung des französischen EinflusBes fiber das
östliche Siam veranlaist, haben mehrere Expeditionen die natür-
lichen Verbindungsvege von Aesam in das Hekongbecken unter»
sucht.
E, Mercie ging mit einem zerlegbaren Bnnte von der Küste äus nach Tsehe-
pone , fuhr den Bang - hieng hinab , seheiterte aber kurz vor Kemmarat in dsa
2ö7) Nr. 32, 1895. — "^'^ La Colonisation fr. en Indo-Chine. Paris (Alcan)
1895, 360 S. PM 1896, LB 505; Scott. GMag. 1896, 433; AnnG V, Bibl. 172j
RevO XXXVI, 1895, 279-85. — »•) Hanoi 1894, 298 8. AnnG IV, 888—86. —
^) Mission A. Pavie. L'Exploration gent^rale de l'Indochine. Paris (Leroui)
1895, 40. — 261) VII, 1896, 556—62. — '^*''^) Paris 1895, 353 8., AtUs FoL mit
8 Tat AnnG V, Bibl. 173. — «M) BSÜ coinmerc. Paris 1895, 70 ftc.; 1896, ^ ,
425-43 (Karte); CR 189G, 141 f. 202—24 (Karto); GJ IX. 1897, 88 f.; Scott. |
GMag. 1896, 424 f. — 264) AnnG 1894'95, 1895/96 Chronique; 1896/97, 250f.; ;
A travers Mde 1895, 433—36: GJ VII, 1896, 200 f.; Gl. LXXl, 1897, 296;
HottTem.G 1896, 586.
XVIII, 298).
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üinteriadien. 389
fltroniduidlABM); ein«n eingebenden Berieht mit Karte des Tsoliepmieliifii in
1:660000 gab de Malplai ve^*«). D6bay fand einen leicbten Übergang von
Tevrane über die annamitische £ette zum S^-kong; genaues Itioerar, Karte
l:S0000Oi*7); über die Expedition Bonin 189S (QJb. XYIII, 297) erMhien dtr
Biriebt^), wdeher sehr eorgfUtige KtrtentufliahBen mm dem Gebiete des 8e-
koDg entbält.
Eia im ersten Bande erscbienenes grofttartiges Werk von Aymonier über
aeine Befsm 1888^88 hat Bef. noch nielit geaeben^M). Connillon, Mitglied
der Mission Pavie , schildert die Geologie von Luang - Prabang mit Skizze in
1 : 6ÜÜ00270), Klima von Laos eise kurze Notiz in Eev. «oient. 1896,
<4) VI, 766; ttber das Klima toh Annam und Tongking sprach' Ha nn*^).
Bezüglich einer zweitea Missiou Pavie, deren Endzweck die
FeitsteUung des „ PaffentiatoB" zwisoben eogltioheii und franiBuwlieii
Bentzangen im Scban ■ Gebiet (Hauptort Xieog-kheng) war und die
auf dem Hinwege im Menam- und Melcong-Gebiete Üntersucbungen
machte^), warten wir auf eingehenderen Bericht.
Cochinehina. H. Seidel bespricht den Handel von Saigon, Cbolon,
und Pnom-penh^^^. Über die gesamte Entwiokelang der Kolonie
erschien ein umfangreicher Bericht an den Conseil colonial 274)^ wah-
rend einige Aufsätze von d'Enjoy275) besonders die Fortschritte
in der Bodenverwertungf behandeln. Derselbe bespricht die Aus-
sichten einer Eisenbahn von Saigon den Mekong aufwärts nach
Bassak oder gar bis Lakhou im Laos 276). E. Denancy gibt in
einem Ref. unzugänglichen Werke 277) aufser einer Übersicht über
die Oeeebichte des Volkes Kbmer allgemeine Betraohtangen ttber
Handel und Verkehr der Kolonie. A. Tiiaandier Teröffentlicht^?^
seine Forschungen ttber die Kbmer -Ruinen mit einer Karte seiner
Beise in Cambocya und mit geradezu begeisternden Illustrationen.
Arnum. Fttr die Geschichte der Geographie ist die Veröflfent-
lichuog eines annamitischen Portnlans aus dem XV. Jahrh. durdi
Du montier von groisem Werte^.
Besonders interessant ist die Feststellung eingetretener K&st6BTertnderangea
in den letzten 300 Jabren durch Flufssedimente.
Der Erfolg der KafPoe- Pflanzungen in Anuam ist nach C. Paris^^)
vorläufig noch uagewiis.
286) BSG commerc. Paris 1895, 625. 954—58; CR 1895, 296—302; Bev. fr.
1895, 715-19; Nouv. Rev. 1896; A travers Mde 1896, 209—1«; Gl. LXIX,
1896, 51 f. — 266) BSG commerc. 1896, 263-81. — 267) CR 1895, 207—9.
297 f ; VhQsE 1895, 574; Gl. LXVllI, 163. BSGComm. 1895, 152 &c. —
*®) BSGParis 1896, 99—126; AnnG V, 251. — 269) Voyage dans le Laos. Ann.
Mnaie Quinet 1895, 841 8. AnnG V, 171. Der «rete Baad enthält danaeh
aufser zahlreichen Spezialkärtchcn in 1 : 500000 Tcnig Geographisches, mehr eine
Beisebeschreibang für gröfseres Publikum; der 2. Band soll das itinerar in Siara
«Pwlell behandebi. — a?«) CRAcadSciences CXXIII, 1896, 1380—83. — »»)Met.Z
1895, 462 f. — 272) BSGComm. Paris 1895, 357. 737; RevG 1895, 365—67.
452-54; Politique colon. 1895. — 273) Qi. LXIX, 1896, 355—58. — 274) Cochin-
cbine francj. Saigon 1895, 372 S. AnnG V, Bibl. 171. — 275) RevG 1896, 1897.—
BSQParia 1896, 398—98; Karte 1 : 18 Hill. — La Girilisation en ExtrSnoa-
Orient; le Carabodge. Vgl. BGhistor. 1896, 104. — 278) Cambodje— Java. Ruines
i^hmirea et javan., 1893/94. Paris 1896. — 279) BG bist, et de8cr.l896, 141—204,
84 Tat — 880) Le Cafe de l'Auuam. Tourane 1895, 95 8. AnnÖ V, BibL 178.
uiyiii^Cü by GoOgle
390 Dr. £. Tiesfen, Geogr. Erfonchaogeu ia Asien (ohoe Rassisch- Asien).
Tong-hiHg* In einem unwtandliehen "BAnmi hSA J. Bapais^^)
die Ereignisse zusarameD, die e« Z. sur Annexion des Gebietes dnnli
Frankreich geführt haben. Tiele praktische Winke für den Aufent-
halt (besonders für den militärischen Dienst) in der Kolonie gibt-
H. Gallais'^^). In den Vordergrund tritt jetst dos Interesse der
Beziehungen Tong-kings zu China.
Der Rote Flufs dürfte wegen der Stromschnellen als zuverlässiger Verkehrs-
weg kaum in Betracht komnen, obgl^eh Bteaiide>B^ von •einer Schiffbarkelt
eine günstigere Mcinving äufscrt. Von um so grofserem Interesse ist daher der
Bau einer Eisenbahn nach Langson, die event. nach China hinein bis zum Becken
des Si-kiang yerlangert werden soll^}. Die beste Route nach YUnnan sn finden,
ist der Zweck eiucr Espodition Madralle^), von der Ergebnisse noch aas-
stehen. Über die Regulierung^ der Grenzo gegen China vgl. AnnG.286), femer die-
Publikation von V. F am in ^7), die sich besonders mit der eingeborenen fievölke»
xmif Ton Tonking und den Verhittniseen der ehineeiiehen OrensproTin« Kwugai
befafst.
Über die Lage der Landwirtschaft gibt ein (Ref. unzugänglicher) Bericht Ton
P. T h o m d an den Generalgonverneur Ausknnft^. Berichte über den Volksstamm
der Moi geben P. d'Bnjoy^e») und Üelingette^M), über den der Tschatnpe-
G. K. Nieman29i) und Zaborowski^M)^ übor die drei Stämme der Ikafl,i
Nongs und Mäns A. Billet^^) (Vokabularium der Thai-Sprache).
Indomsien.
Niederländischer Besitz. Das „ Nederlandsch Koloniaal Centraal'
blad" (GJb. XVIII, 298) ist bereits wieder eingegangen. Als Fort-
setzung der bis 1B65 reichenden Bibliographie von Hooykaaa ver-
öffentlicht A. Hartmann ein gro&es „ Repertorium op de Litteratainr
betr. de nedld. Kolonieen" (1866—93)294). £«ine kttnere Übeisidit
Aber die geographischen Fortechritte fttr 1894/95 gab C. H. Eaal^r
eine Litteraturfibersicht für September 1894 bis September 189&
H. Zond ervan der in kurzen, aber sehr sorgfältigen Angabea
auch viele hier nicht erwähnbare Spezialarbeiten citiert. Eine grofe»
artig angelegte Encyclopädie van Nederl.-Indie*', von P. A. van d.
Lith und A. .1. Spaan'-^S^j herausgegeben, hat 1895 in Lieferungen
zu erscbeinen begonnen.
^ Sie eoU mSglichet alle« über das Gebiet Bekannte sammeln; die etsadll»
Artikel werden , soweit thunlich, von Spezialisten bearbeitet werden. XJnUr den
Bebrenten vgl. besonders Timmermann in T. AardrQen.
>n) Paris, ObaUamel, tSM, BevG 1896, 176—91. — ^ Vodemecum de
l'Officier au Tonkin. Paris (Challamel) 1895, 250 S. ÄnnG V, Eibl. 172. — ^) Rev.
marit. et coL 1895, 61—81; AnnQ V, Bibl. 171. — 284) ReyG 1895, 277-79;.
andh RevO intern. 1895, 93—98. — «6) CR 1896, 6. 76—79 &c. — ^) V, 1895/96,
i51f. — 287) Au Tonkin et sur la Frontiere du Kwang-si. Paris 1895, 373 S.
AnnQ V, Bibl. 172. PM 1896, LB 42. — 288) Rapp. sur la Situation de l'Agric
au TonkiQ. Hanoi 1895. — ^) BSGParis 189Ö, 267 — 76; Rev. scient. (4) IV,
1895, 715—1«. — aw) Pari», Kttgebnattn, 1895. — «) Bijdr.Tealkd. Ncd.-Iid.
1895, 329 — 46. Beziehungen der hinterind. zu den indonesischen Völkern. —
*») EeT.scient. 1895. Scott. GMag. 1895, 419 f. 293) 2 Ans dans le flaut-Tonkin.
B. seien! Pranee et Belg. 1896, Karte; L'Anthropologie VII, 600—2. — »')) Hsig
(Nijhoff) 1895, 454 S. Pitt 1896, LB 21; AnnQ V, Bibl. 180. — ^) T. Aardr.
Gen. 1896, 129-46. — 2fl6) qi lxix, 189C, 48—50. — 297) Leiden (Brül) 1895. —
T.AirdrGen.l895, 449—54; 1896, 85 f. 480 f. IndGids 1895, 331 ff. QLLXV1I^
1895, 248; LXIX, 48.
Indonesien.
391
IiiDeii vonligUch mit Karten, Plinen md AbbildQngen ausge-
Btotteten Reiseführer gaben im Auftrage der Kgl. Paket&hrtgeseU-
Nhaft ran Bemmelen und G. B. Hooyer^ heraus.
Er enthält hinsichtlich der besnchteren Gegendm ein« Pfllle Ton Ifatsrial und
kimi tDch dem Geographen gute Dienste leisten.
Zondervan stellt die Forschungareisen in NI für 1884 — 94
zueamraen'^^^). Über die grofse , besonders zu zoologischen Studien
gemachte Reise Kükentbals (ÖJb. XVIII, 300) ist das zusarameD*
faasende Werk erschienen 300).
Duselbe i«t auch für den Geographen von grorsem Wert, da es in Torsttg-
Kflher, eindmeksToller Darstellung nicht nur Beobachtungen über Tier- und Pflan-
lanwelt, sondern viele Mitteilungen über Landschaft, Boden, goologischen Charakter,
Yelkitypen, femer kleine Spezialaafoahmen wenig bekannter Gebiete enthält.
Unter den Ktrten eind eine Skisse der Meerestiefen im Mslay. Arehipel in aielMn
Stufen von 100—5000 Faden und eine Skizze der SO -Halbinsel von Halraahera
zu erwähnen, ferner die Textkärtchen : Galela-See (Halmabcra), Batjan mit um-
liegenden Inseln, Nord-Borneo (Baram). Die Abbildungen, landschaftlichen und
ethnologisehen Chsnkters, sind TortreffUdi, reieh ansgeettttet die ethnologisehea
Tsfeln.
Eine kurze Erwähnung verdient auch an dieser Stelle das endlich
herausgegebene Tagebuch von Jos. Banks^*) auf Cooks erster
Weltreise, die auch Indonesien berührte. Über die Identifikation
des Namens Dondiin - Archipel bei Odorico de Pordenone hat eine
Polemik zwischen du Caillaud und A. Gumma ^02) keine Eini-
gung hinsichtlich der Ausdehnung erzielt. Die Entwickelung der
Kartographie in NI behandelte Zonderyan'^ so gründlich bis
auf 1896, dafr Ref. besagllch dieser VeröflEisntliohungen nur auf ihn
▼wweisen kann. Ober die neuerdings thätiger betriebene Unter-
suchung der Meere und Küsten des Archipels und ihre Aufgaben
sprach ausführlich C. M. £an^); van den Stok setzte seine Ge-
zeitenstudien fort^Oö).
Oer Flächeninhalt der Kolonien ist planimetriscb neu ausge-
mcBaen ^^).
Das Areal der Hauptinseln wurde ermittelt: Bomeo (nnr niederllndiseher Teil)
552341,2, Sumatra 455627,5, Celebes 189896,4, Javs 181508,5 (simtlich mit lU-
gehörigen Inseln), Molukken 95564,9 qkm.
W oeikof besprach den Begenfall im Malay. Archipel^"'!, A.
Wich mann die Erdbewegungen^), letztere noch ausführlicher
Reisgids voor X.-I. Batavia 1896, 200 S.; auch im Englischen: Lond.
(Luzac) 1896. T.ArdrGen. 1896, 299 f.i PM 1897, LB 43. — ^ DGBl. 1896,
1^11. — «0) Forsehnngsreise in den Molnkken &c. Prankftirt 189«, S81 8.
PM 1897, LB 45; Gl. LXX, 5G— 59; GZ 1896, 476; DGßl. 1896, 125—30;
Äoiog. Ctrbl. XVI, 686—^)2. 674—78; T. AardrGon. 1896, 562 — 70; IndÜida
XVIII, 1262—66. — «Ol) Heransg. von J. D, Uookir. Lond. (McMillan) 1896,
466 S. — 302) CR 1896, 117 f. 172—76. 897. — «»)PM 1896, 187—92. 239-41. —
^) T.ÄardrGen. 1895, 363—94; ferner 1896, 87. 295—98. 403. 573. AnnG V,
Bibl. 181. — 305) TinstIngen.; vgL T.ÄardrGen. 1896, 467; PM 1894, LB 192;
aatwRnndseb. 1897, 13. — «•) Tkbel de Resultaten eener Meting fte. Batavia
1895, 87 S. T.ÄardrGen. 1895, 778—95 (Timmermaun) ; Gl. LXIX, 245 f. (Zon-
dnran). — ao?) Met. Z 1895, 403—6; Amer. Met. J 1896; Scott. GMag. 1896,
800 f. — 808) Handl. Y. Naturw. & Qeneeskd Congr. Amat. 1895.
392 Dr. £. Tiefen, Qeogr. Erforscbungen ia Asien (ohne Eassisch-Asien).
Figee und Onneo^^). K. Martin erkl&rt die Eotstebuog des
Arobipeis durch den Nachweis negativer Strandvecschiebungen infolge
Ton Dislokationen im Tertiär und Quartär 3^). Derselbe gibt nem
Mitteilungen über das Tertiär von Java und das Mesozoikum in
West-Borneo^il).
Statistische Arbeiten gaben Zondervan3i2) und Kempers (Eisenbahnen
1894)3^3). J.A. van den Chijs hat das Toluminöse „NlPlakaatbock, 1602—1811**
jttat bis inm Jahre 1809 geÄrdert*^}.
Ein umfassendes Werk über die gesohichtliohe EntwiokelaDg der
Kdld.-08tind. Comp, veröffentlichte Elerk de Reus>^. fl. a
Bogge behandelte die erste niederländische UandelBunternehmuog
in Java 1596 unter de Houtman ^^^). Bezüglich der wirtscbaftlicben
Lage der Kolonien ist ein Konsularbericbt von de GregorioS")
als objektives Urteil von Wert; er weist darauf hin, dafs Java jetzt
ein Defizit gibt. Von dem wertvollen „Handbock voor Cultuur- an
Handelsondernemingen in N. -I. ** von de Bussy erschien der
8. Band. üute Übersiebten über die ökonomische Lage gebea
Kuyper3l8) und den Berg (für 1870— 95)«9).
Sumatra. Win ekel beschreibt neuerdiugs ausführlicb die Ex-
pedition gegen Samalaoga gelegentlich des Atjeb- Aufstandes 1877^).
Die Ergebnisse der Durchquerung Sumatras von Padang nach Siak
erscheinen nach dem greisen, von Ijzerman, van Bemmelen,
Eoorders und Bakhuis herausgegebenen Reiseberichte^') sehr
bedeutend.
Besonders worlyoU ist die Karte von einem Teil von Mittel-Sumatra in
1 : 600000, ferner eine Koutenkarte Pudung — Siak ; die Quellen des Kartenmaterials
und graan angaben. Die BesehreibiiBf de« efgeatiiehen Zages in ersKhlender
Form gibt van Bemmelen; Ijzorraan beschreibt die unabhh'ngigon Staaten des
Innern and ihre Lage vor 1890; Koorders gibt aasgezeichnete Abhandlungen über
die Vagetatbii (Yerglei«li nit dem iquatorialea Afirika).
H. Ris teilt eine Monographie von Klein-Mandailing mit^).
Die attdliehite Uaterabteilnng der Reeidens Tapaaali an der WeetkBste.
Karte 1 : 200000 mit Höhenlinien von 100 zu 100 m und Unterabteilungsgrenzen.
E. A. Klerks gibt eine Monographie der Landschaften Korintji,
Serampas und Soengai-tenang^). Sehr zahlreich sind die Arbeiten
über das Batak-Gebiet.
Über das Werk y. Brenners (QJb XV III, 300) gab t. UUgei eine aus-
fttliTliebe BeapreebnogSU). Eine Art monographiaeher DarsteUuig dea BataUaadn
in IMlieb aehr Iftekenbafler Anafttbraog aebrieb Meerirsldt>>^. Bons-
«») NatkdTNed.-ind. 1893, 132—61; PM 1895, LB 519. — 3i0) Qz 1896,
861—78. — »i) Beitr. Geol. Ostaaiena V. NJbMin. 1896 II, 897. — "*) DRfÖ
1896, 289-300. — «>) IndQids 1895, 1657—64. — Batavia. 15. Teil, 1896.
1164 S. — 315) YhBataTGen. 1894, 323 S. PM 1896, LB 114 f. — 316) T.Aardr.
Öen. 1895, 399— 440. — 317) BMinistAlfari estr. 1895, 19 S. AnnG V, BiM.61.--
T.AardrQen. 1895, 1—10. — The flnano. a. econom. Oondition of N.-L
since 1870. 3. AufL Haag 1895, 61 S. AnnG V, Bibl. 179. — ^'^^) Indöids
1896, 851—74. 1206—20. — 321) üwars door Sumatra, ßatana 1895, 53« S.
DGBl. 1896, 117—25 (Zondervaa); Anna V, Bibl. 188. — BiidfTaalkd. >. I
1896, 441—534, — 323) TindTaalkd 1895, 1 — 117; Karte 1:500000 mit Land-
aehaftsgrenzen, ohne Höhenlinien. — 32t) qJ VII, 1896, 75—82. 176-83. —
TindTaalkd 1894, 513-51. PM 1895, LB 738; GL LXYU, 388.
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Indonesi«. S98
-Vinkel, Westenberg und Slotemaker besnchtSB Anfing 1896 die Karo-«
■die Timor-Batak und die Rajah, auch den Toba-See; es sollen genaue Aufnahmen
gemacht sein^). AaCser der Entdeckuagsgeschichte des Toba-Meeres ron C. M.
Fleyte^?) «ei die niehlieli« Utterttar Ton Hoeketra, Tftn Dijk, Eaiton
-ttber dieses Gebiet nur unten kurz aufgezählt''^}.
Bezüglich der 2. Auflage der Dornseiffen scheu „allgemeiDen
Karte von Sumatra, Bangka und dem Riouw-Lingga- Archipel" in
12 Blatt und 1 : IMilL, besorgt von C. M. Pleyte, vgl. die aus-
führlichen Referate ^'^^). Ferner erschien eine Karte von Grofs-
Atjeh in 1:20000 für 1894 mit Höhenlinien von 10 zu 10 m 330).
Eaiiierling33i) und v. B o s b e ^^^) behandeln die besonders d urch
4en Niedergang der Kaffeeknltar veranlabte wirtwsbaläidi« Kikii
an des WestkOstengebietei.
IKe Mmdaweh^wh, beiondm ihre Berdllmrung, behandelt naoh
den FoTsohuDgen von Hess die ReyG^). Eineii Beitrag bot Ge-
«ohiohte you Banffia liefert de Cleroq^) doroh Übenetinng etnes
malayischen Manuskripts ; eine sehr aaefUhrliehe Monographie von
Bangka gab Zondervan^).
Inselgruppm des Indüchm Ozeans. R. G. Temple, der britieohe
HauptkommiBsar, gibt einen Bericht aber die Jsidamanm und Mto-
Besondere AofmerkBamkeit wurde der Vegetation geschenkt, deren Äbnllohkeit
Bit der burmesischen Ton neuem erwiesen wurde; es wurden AufiiiliineB der
Hlfui nnd Stnben (besonders Homfrey und Ifiddle Strait) gemacht. — Einen
kurzen Bericht eines Besuches auf den Andamanen erstattet Ch. J a m bo n 837),
f. ß. Mall et liefert eine Übersiebt Aber die vulkanische Thätigkeit von Nar-
«nndsm und eise Bibliographl« von dieser latd und Barrra-Islead fttr 1884 bie
1894838).
C. W. Rosset berichtet über einen Besuch der Malediven und
gibt einen Abrifs der früheren Geschichte derselben 339). Über das
umgebende Meer und die natürliche Beschaifenheit (Entstehung) der
Laccadiven handelte C. P. Oldham^^).
Java. Geschichtliche Beiträge lieferten Stellwagen über die
Besitzergreifung von Ost- Java und Madura durch die N.-I. Com-
pagnie34l) und Bijdr. Taalkd. N.-I.3*2) über die Eroberung durch die
Engländer 1811. Ober die seit 1895 in Lieferungen erscheineude
PM 1896, 95. Über die Ksro vgl. tooh RerO XXXTI, 1895, 440—45
(nach Westenberg). — 327) x. AardrGen. 1895,71—96.163—66.491—9:1 727—40;
1896, 147—49; PM 1895, 150, aocb 29ö; Gl. LXVllI, 386 £. (Zonderran). —
*■) Hoekstrs inT. AardrQen. 1896, 73—80. 437 f. ; van Dijk ebenda 1896, 464—90
(Karte); 1896, 419—36 (Karte). Darüber P.\t 189G, 95; Scott.GMag. 1896, 262 f.;
Ol. LXVlil, 306 f. Ferner W. Easton in ZÜQeoIGs. 1896, 43ö— 67 (Geologie, mit
Karte). — aa») T. AardrQen. 1896, 483-86; Gl. LXiX, 1896, 306. — 330) ßatav.
1895. T.AardrGen. 1896, 190 f. — »1) IndOids 1895, 1059—89. AnnG V,
Bibl. 181. — S32) Oorzaken . . . Achteruitgang . . . Koffiecultuur &c. Haag 1895,
128 S. PM 1896, LB 115. — 833) XXXVI, 1896, 247-51. — 3") BijdrTaalkd.
1895, 118—63. 881—83. — ^) IndGids 1894, 1895 in 10 Abieha. 0Z 1896,
855. — W) Qj XX, 1897, 320 f. — ^ BSQCorara. Bordeaux 1895b 14—17. —
*) RecordQeolSurvInd. 1895, 22—38; AnnG V, Bibl. 177. — 8*0 MQGsWien
1896, 597—637. — WO) JAsiatSBengal 1896, 1 — 14. — IndGids 1896,
1816—87. — «■) 1886, 864—80.
Q«<gr. Jehrbneh XX. 86
uiyiii^Cü by GoOgle
894 Dr. £. TieBfan, Geogr. Erfortcbungen in AiioD (ohne Knisiseh-Asien).
Kea*AuBgabe Yon Veth: ,,Java" durch Soelleman und Nier-
meyer^ siehe die genaue Inhaltsangabe in T. AardrOen. 1895^
625—26.
Eine Reiseschilderuug von Kronecker^**) bietet geographisch nichts Be-
roerkenswertes ; Tan Gennep^) wünscht die AuBOutzung des Jang-Gcbirgsplateaus
dnrdi ein Scnatorivm und eine enropliiebe Aekerbrakolonie (Ktrto 1 : 40000).
Ottdemans hat die Publikation über „die Triangulation 7on
Java" vollendet ; die genaue Länge des Leucbtturmes von Batavia
ist 106 " 48 ' 42^" 0. Gr. Bine Eisenbahnkarte für Java in 1 : 1 MOL
erschien Samarang 1895. — Snelleman und Nierraeyor be-
sprachen die Küstenformen von Java im ,,Fee8tbundel" für Veth.
Yon kleineren natarwlBsenRcbaftlichen Arbeiten sind zu ervakinen: £. Fürst
fib«r „Javas Flora** mt)^ W. Krüger Uber WitteraBgavarbSltniMeMS), Kran*
ecker über die Beziehung der geographischen und Ufaiatiseheii YarUntsiMe dar
Inaal zur Verbreitung der Malaria^').
Über den Stamm der Badouj im westlichen Java in den südlichen
Bergen der Prov. Banten, handelt Meyners d'Estray^öOj (nach
Jacobs und Meyer), über die Maduresen van Gennep^^^) mit An-
gabe von Litteratur. Derselbe Verf. gab eine kleine Monographie der
sehr wenig bekannten Kangean-Imeln^^^) mit Kärtchen in 1 : 600000.
Die gröbts der ca 80 Inseln ist Kangean mit etwa 15000 Einwohnern, haupt-
sächlich Maduresen, die von Jagd und Fischerei ieben. Produkte: Kokos, Faddy fte.;
bei guter Ernte etwas Ausfuhr.
Celehes. Die Reisen der Gebr. Sarasin in Celebes erreichten
Anfang 1896 ihren Abschlufs.
Dieselben haben nach den vorläufigen Berichten*^) eine sehr bedeutende Ba-
reiehemng der Kenntnisse geliefert Naeh den im GJb XV III, 302 erwähnten
"Expeditionen wurden folgende niiternommen: 1) Von Buol (Buwul) an der Celebes»
See durch das gleichnamige Königreich über die neubenannte Matinang- Kette zum
Bntaiodaa-FInfs nnd bis anr Mündung desselben in den Golf von Tomini; Kartes-
akisse 1 : 650000. Das Gebiet westlich von Gorontdlo "War bisher sehr wenig
bekannt. 2) Vom Golf von Boni durch die Ebcuo des grofsen Kalaena-fliwes
(auf den Karten fehlend) mit Umgehung des Tampoke-Qebirges über die wsM-
bedeckte Takalekadjo-Kette (Pafs 1700 m) zum Posso-See; dieser, der als alte
tektonische Spalte von profser Tiefe charakterisiert wird, wurde in einer über zwei
Tage währenden Bootfabrt durchmessen, nördlich aum Tomini-Golf. Kartenentwurf
lilHül., auf dem der Pobso gegen die Karte von Krujt naeh W Terseboben
■wird. 8) Eine Durchquerung der südlichen Halbinsel vom Golf von Mandar in
der Richtung auf Palopo wurde verhindert, nachdem die Reisenden sechs Tage in
unbekanntem Gebiet vorgedrungen waren und von weitem einen grofsen ßinneosje
erschaut hatten; Kartenentwurf 1:750000. Daran sohlofs sich eine Erforschung
des GebirgemassiTS auf dem Sfldende dieser flalbinssl. 4) Durchqusrong der
8*») Haarlem 1895. — »**) Von Javas Feuerbergen. Oldenburg 1897. Gl. LXXIf
1897, 33 f. — 345) De Hoogvlakte van het Jang-Gebergte. Amst. 1895; auch
IndGids 1896, 611—44. — 846) iv. Das primäre Dreiecksnetz. Haag 1895,
S., 2 Karten. PM 1895, LB 739. Über die g. Länge von Batavia and
einer Anaahl anderer wichtiger Pittse in Ostasien nach neuesten Bestimmungen
Ann. hydrogr. Paris 1895, 80—90. — 347) Natw Wochensch r. 1806, 497—504.—
3*8) Met.Z 1895, 62—67. — »*9) GZ 1897, 79—88. — KevG XXXVl, 1895,
116—21. — 861) indQids 1895, 260—96.- 302) BijdrTsalkd N.-1. 1896, 89-108-
Gl. LXIX, 1896, 278 — 79; Scott.GMag. 1896, 263 f. — 853) Besonders in ZGsb
1895, 226-34. 311^52; 1896, 21—49. Ferner PM 1895, 150 f. 270; 1896,
24. 124. 265. über 3) iu VhGsE 1895, 627 f., über 4) ebenda 18D6, 2661.
889—58. Südlich Scott. GUag. 1896, 887—47. AnnG Bibl. 188.
lüdouesien.
395
SO-HalbiaMl von der Bai von Ussu nach der Ton Tomori; es wurden zwei nur
dem Namen nach bekannte Soen entdeckt: der Matanna, der vielleicht mit dem
Posso zasammen auf einer S-förraigen Spalte liegt, und der Towuti, der gröfste
8«t TOD CUebflt. — Ober di« wiMMtduitUchen Aii4(tb«i der Rdteaden Tgl. noeh
Yh&aE 1896, S37— S9.
Rad de Bahildert^M) einen Besaoh von Sad-Celebes und
ButoD, Meyners d'EstraySSB) nach Hoevell die vier früher
unabbäDgigen Staaten Todjo, Posso, Sausa, Muton, um die Tomini-
Bai gelegen. Über den Posso-See erschienen mehrere Arbeiten.
J. G. Riedel stellte fest^), dafs schon von 1864 (van der Wijck) eine rohe
Skizze des Sees existiert, die mit den späteren (bis Eruijt) verglichen wird.
A. Wichmann besprach die Routen des Misrionars Kruijt (OJb XYIII, 302)
und die Geologie des Rees wie seine I^ntdeckungsgeschichte in PM 1896, IGO — 65.
Die bisherigen Kenntnisse von dem See sucbt Uoekstra zusammenzufassen in
T. AndiOan. 1896, 439—48 mit S KSrtehttt (1 : 500000) nach Xruijt md Sarada. —
Xoordera ÖMehreibt dnig« poatt«rtiire(?) Foniliia ava der Miaaliuia«'').
KUm» 8mia-J5uein, Über die DaturwisseoBofaaftlicben Reisen
C. Ribbe'B in diesem Gebiet (auch Molukken) von 1882 — 85 be-
richtete jetzt Schneider^^). 1894 erschien in Glogau eine
Spezialkarte von Lorabok, Bali und W-Siimbawa in 1:150 000. —
Im Anachlufs an die holländische Zömi(7^-Expedition 1894 (GJb.XVIIIy
302) erschienen noch verschiedene Arbeiten.
Sehr umfassend ist das auch ins Englische übersetzte Werk von Cool und
EooyerSSO), Efue kürzere DarstellvDg, die die geschichtlichen Beziehungen
Hollands zu Lnmhok beleuchtet, gab Bijvanck im Gidsl895. Im Haag erRchien
1894 eine „Kaart van Lombok" in 1 : 250000 nach den neuesten Aufnahmen
(8kine dta KriegMebanplataea in 1 : 100000).
Die Be?9lkerung von BoU sobilderte V. Levy^^).
Riedel Tergleicht die ^flanor-Yerträge zwieohen Holland nnd
Portugal von 1859 nnd 1893 nach Heijmann (Dias., Leiden
1895). Grijzen macht den Vorschlag einer Örenzregulierung
durch Einverleibung der portugiesischen Enclaven und Abtretung
eines Terrains in Beloe (Karte mit Rijkes-Grenzen) ^62). Ten Kate
veröflfentlicht noch (GJb XVIII, 303) „Beiträge zur Ethnographie
der Timorgruppe" im IntnArchEthnogr. 1895 und 1896.
Für die Geschichte der Geographie der Banda-See wichtig ist
die PublikatioD der Urkunden über die Reise Ton Adriaan Dortsman
1645—46 dnroh Heeres^). Der Bericht einer hauptsächlich
ethnographischen y,Rei8e in die Inselwelt des Bandameeres" durch
Jacobs en-*^^) ist durch ein Vorwort von R. Virchow ausgezeichnet.
Zu dem Werke von Pley te über die Kei-Imeln (GJb XVIII, 303)
erschien noch ein grolser ethnographischer Atlas ^^^}. Eine Karte
^ «*) öl. LXIX, 1896, 151. 171. 187. — 365) ßevG XXXVllI, 1896, 337—42. —
ladGids 18»6, 1784—84; 4 KtUBkissm. — W) T. AardrGen. 1895, 896—98.—
DGBl. 1895, 372—86. — 359) De Lombok- Expeditii". Haag 1895 f. Lond.
(Luaac) 1896. Auch Cool: Witli the Dutch in the East, ebenda 1897, 365 S.
Hitare LVI, 171; Athenaeum 1897 1, 711. — ^) BSBolgeG 1896, 86—99.
AnnQ V, Bibl. 181. — ««) ladOidaXVIE, 1895, 901—5. — 362) Ebenda Gl 9— 25. —
*^ BijdrTaalkd. Ned.-Ind. 1896, 246-79. 608—719. — 3«*) Berlin 1896, 271 S.
Öl. LXIX, 50 f.; IndQids XVIU, 227—38; YhQsE 1896, 384—86 (Warburg). —
Leidflo 1893. Fol., 88 Taf. PM 1895, LB 520.
28«
896 Dr. £. Tiesfen, Qeogr. Erforschungeu ia Asien (ohne Euseisch- Aalen).
dieser Inselgruppe in 1 : 160000 nach Anfkiahmen 1889—90 6^
Bohieii im Auftrage des hoUaDdisohen Uarine-lfioisteriiuiiB durah
Planten und Buij.
MoluMen. 0. Warburg bezeichnet als ersten Suropäer auf
diesen Inseln Ant. d'Abreo^^ß), was nach Wichmann (PM 1896,
LB 81) keiner Bestätigung mehr bedurfte. ^Eino naturwiaseaBchaft-
liehe Reise von R. Semou367) berührte auch die Molukken. Rad de
schilderte einen Besuch in Amboina^ö^). v. Hoevell veröflfent-
lichte eine wertvolle Karte von Seran (Ceram) mit Erläuterungea ^^^)
in 1 : 950000 aus dem Jahre 1894.
Gebirge in Schammerung, Afdoeling8*Qrenzen, Bezeichnang yon BiehtvCfMl|
Unterscheidung der alfurischen, muhammedanischen and christlichen N'iederla68atp:eTi,
Tabelle aller Niederlassungen; Versuch einer Verwertung aller Nachrichten, iihii*
wohDamU der Intel eof 68487 angegeban.
Bmm, Von der Niederländischen Bomeo-Expedition 1893—94
(0Jb XVin, 303) ist eine Reihe einzelner Pablikationen eisohieneoi
die zum Teil ganz umgestaltend fär unsere Kenntnisse vom Innern
der Insel sind.
Besonders interessieren uns die Arbeiten von Molengraaff^^ Uber den
Gebirgsbau, für den folgende Sätze als Quintessenz der gewonnenen Erfahmngea
gelten können: Der Verlauf der Gebirge wird durch faat Oat^West Btreicbende
Dislokationslinii^n bestimmt; die Hauptteile des Gcbirgssyatems der Insel gehen
keineswegs tou einem zentralen Punkte aus; aufser dem eigentlichen Qebirgs-
system «faid ein irdtea Platea« vod «ine Htgelregion von kleinen Omppen hSbenr
Gipfel vorhanden ; es findet keine Analogie mit den Gebirgen von Celebes statt.
Von einzelnen Ergebnissen sei noch erwähnt : die Benennung der gewaltigen Tuff"
massen an der Kapuas-Quello als „Müller-Gebirge", des Gebirges nördlich disaei
Flusses als „Oborkapuas-Paltungsgebirge** (Thonaehiefer, typisches Faltangsgebirge,
Streichen 0 — W); die Sonderexpedition Molengraaffs gin;^ den Bunut (Nebenflub
des Kapuas) aufwärts, dann Uber das Madih- Hochplateau (Besteigung des fiakit
Baja [2270 m] im „Schvaner Gebirge*', Sandstein und Sohiefer, snm Teil Orastt,
einige Eruptivkegel) zur Sfidkttste. Karte 1 : 2 Mill. von W- Bomeo in PM. Einen
weiteren Bericht gab Hallier37i). Daran Bchliefsen sich zoologische Arbeiten
von Büttikofer 372)^ auch wertvolle Mitteilungen über die Dajaks in Inier-
Bomeo machte 373), — Nieu wenhnis, der Ton jener Acpedition bei den Sajan«
Dajaks zurlickgeblieben, gelang es, vom oberen Kapuas ostwärts bis Kutei an der
Mündung dea Mahakkam vorzudringen, die Inael also in ihrer breitesten Aas*
dehnnng au dnrehqueren, zum letsteren Teile anf demeetben Wege, den 1825
Gg. Müller in umgekehrter Richtung bis zu seiner Ermordung verfolgte; vgl. die
Briefe von Nieuwenhuis in T. AardrOen.374). — Weniger interessante Berichte
über die WesUbteilung brachten J. W. Young376), Kühr^'«), Meyneri
d»Bstray«W).
Ein muBterhaftes Werk lieferte Ling Roth über „die Büage*
bomen von Sarawak und firii.-N-Bonieo"^.
•M) Wer iat der Bntdeeker der eewürs-Inaeln^ VhGeB 1896, 102-43.
QJ VII, 1896. 3G5 f. — 367) auBtral. Busch. Lpz. 1896, 569 S. — ^) Gl-
LXLX, 318-22. — 369) T. AardrQen. 1896, 508—32. — 370) Handelg ö.natunr.
& geneeekd. Congr. Amst. 1895, 498—507. PM 1895, 201—8; T. AardrGiB.
1895, 113-33; AnnG V, Bibl. 182. — 871) NaturkdT N.-l. 1895, 406—49. -
372) CR III. intern. Congr. Zoolo- Leiden 1895; Gl. LXX, 1896, 227 ; Kev. scient,
(4) VI, 1896, 663. — 873) üand. V. Natw. Geneeekd. Congr. Amst. 1895. —
w*) 1896, 288 f. 899 f. »38—42; ferner PM 1896. 265; GZ 189T, 58. 171. -
W6) TlndTaulkd. 1895, 499—550. — ^) BijdrTaalkd. N.-I. 1896, 1897. -
«W) Ke?Q 1897, 117—23. — «8) Lond. 1896. 2 Bde. 464 u. 302 S., aahlr. lllustr.
Natura LV, 128—80.
Indonesien. Japan.
307
Alto dvelleo etod aorgfUtig vnd kritieeh Terwertet. Die Karte (tob gaas
Bornen) gibt die (annähernden) Grenzen der verschiedenen Stamme an ; das Vor-
bandenaAis von Negritoa wird aU nicht bewiesen betrachtet. Im Anhang a. a.
liBKviatiaehea und eine reieh« Bibliographie ; Tortrefflioher Index. — Die Flor»
von Brit-Bonieo belumdelto 0. Stapfi^*), dio Meteorologie Walkerei»).
Pkä^fpwm. Blumentritt beepriohtSBi) die Litteratur Ton
1898— >95 SDin Teil sehr auBfiibrlich. W. E. Eetaoa gibt mü
1895 ein „Archivio del Bibliofflo filipiao" heraus, in dem seltene
Schriften über diese Inseln gedruckt werden ^2). J. Montero y
Vi dal hat eine grofse Geschichte der Philippinen vollendet 383).
Allgemeine DarRtellungen Uber den Archipel gaben Rev. fran9. 1896, 659 — 62,
and Y. Balaguer^). Über den neuen Aufstand auf den Inseln vgl. Blumen-
tritt886). Co menge bolmoddt die aar aosialen Frage werdende Stellung
der Chinesen in der philippinischen Bevölkerung 386). Die Geschichte und Geo-
graphie der Insel Mindanao beschrieb ausführlich J. N. Aguilar^B?)^ Alas^)
die Geographie des gleiebnamigen Oonremementa. Der Oonrenieur von Batangaa
(S-Laaon) M. Saströn gab eine umfangrefdM Honographie dieeer ProvinaM).
Von ethnographischen Arbeiten sind erwähnenswert: ein Album von Landachafts-
und Volkabildern von F. Lauroano^dOj (besonders über Panay); Sat. Urioa
Aber die OnjaBgae*n); tber dio Haadayaa*''): Blnmentritt über die Snba-
iioii893) _ sämtlich Stämme Ton Mindanao. Über die AgtA-Spraeho Tgl. Bln-
«entritt und &ern^).
Zn den ,,TFan8aotions of tbe Auatio Sometj of Japan'' enohien
1895 ein Gfeneralindex für Bd. I — XXIII. v. Krassnows Be-
obachtuDgen aus . . . der NO-aeiati sehen Inselwelt"^) behandeln
vornehmlich die Pflanzenwelt von Sachalin und Japan nach geo-
graphischen Gesichtspunkten. „Nippon" von Ph. Fr. v. Siebold
erscheint in völlig neuer Ausgabe 3^^); dasselbe enthält die geogr.
Forschungen 1823 — 26, geographische Übersicht und Entdeckangs-
geBobicbte, völkerkundliche Abhandlungen, Karte dee Reiches aus
dem Jahre 1848.
Von nllgenoinoreB Daretellnngen aeien ervihnt: Bin koraer Überbliek ilber
eeiehielite nnd Bntwiekelnng von Japan von 8paniith-P8hlde>"); dieser wie
TrLinnaeanSBotany 1894. Annö V, BibU 40. — "O) Scott. GMag. 1897,
88. — m) HGQaWien 1896, 228—48. — <») Madrid 1895, 404 8.; 1896, 611 8.
Bai erete Heft gibt eine Schrift über die Brdbeben von 164.*), das zweite flbor
Erdbeben auf Luzon ; dazu eine Bibliogr., die regelroSrsig fortgesetzt werden eolL
189«, LB 44. 172 ; BijdrTaalkd. N.-l. (6) 11, 142—46. — »■) Hiatgeneral
de Filip desde el Descnbrimiento baata nueetros dias. 3 Bde. Madrid 1887—95.
606, 626 u. 663 8. PM 1896, LB 44. Genaue Inhaltsangabe der Kapitel, aber
leider kein Personen- oder Sachregister. — ^) Isias Füipinas. Madrid 1895,
80 8. PM 1896, LB 46. — Qi. LXX, 1896, 218 f. Aneh BevO XXXIX^
373—75; GZ 1896, 545—47. — ^) Manila 1894, 470 S. PM 1896, LB 45. —
^) Mindanao. Madrid 1894. MQGsWien XXXVIII, 240 f. — ^) BSQ Madrid
1896, 89-57. 141—60. GL LXIX, 20. — ^) Pilipinas. BaUngas y sn Pro-
Tineia. Malabong 1895, 373 S. PM 1896, LB 45 — 3W) Recuerdos de Filip.
Barcel. 1895, 120 8. Fol., 37 Photogr. PM 1896, LB 45. — s^i) qi LXX,
1896, 276. 292. — 393^ Ebenda 324. — Sin) Nach F. Sanchez; ZÖsE 1896,
869— 72. ~ BN) Bdde in BijdTTaalk. K.-1. 1896 ; aneb MOOeWien 1 896, 300—10. —
VhGsE 1896, 66—68 — Nippon. Archiv zur Beschr. von Japan und
dessen Neben- und Schutzländera. Wftrabnrg n. Leipaig 1897. Bd. 1, 421 S. —
Allg. Konaerr. Monatsschr. 1895, 45-68. 181—89«
398 Dr. £. Tiesfeo, Geogr. ErforscbuDgen in Asien (ohne Russisoh-Asien).
die iuifaiigr«iehereii „Bstndiot lolnr« «1 Japon** Ton Dvpny de Lftme») habet
Ittr den Geographen nur geringes Interesse. Mehr ist dies schon bei H. B. Tri-
• tram^) der Fall, besonders ia den leUten drei Kapiteln Uber Sikoku and
Ein-sin, auch wegen zoologischer imd botanlfCher^NotiBen. Die japanische Land-
schaft in ihren geographischen Grundzügen und ihrena indiTiduellea Charakter
behandelte McCauley*^). A. Fischers „Bilder aus Japan" **^^) zeigen neben
dem Haaptzweck (Beobachtung des Volkes und seiner Kunstfertigkeiten) auch gntca
Bliek fBr landaehaftliebe Eigenart. Eine Art gei^rephiicher Menograpbie tob
Nippen und den anliegenden kleineren Inseln beabsichtigte A k. Tanaka^*^), die-
selbe ist jedoch nach einer allgemeinen geographischen Übersicht und dem Beginn
einer Entwickelung der Hydrographie ins Stocken geraten.
Wertvoll sind dio mehrjährigen Forschungen von W. Weston
in den Japaoischea Alpen (Provinz Hida, Nippon), über dio zahlreiche
eingehende Berichte^) ▼erliegen.
Die Karte (0J) 1 : 400000 begrdft das Oebfet sftdlieh der Toyama-Bai (Fli-
seno-umi) zwischen 35|— 37" N. Br. und 137— 1 38" Ö. L. ; geschummerte Gebirgs-
Zeichnung, Routen. Das Gebirge, in dorn sich das Sioiscbe und das Karafuto»
(Sachalin)-Sy8tem begegnen, besteht aus granitischem Kern mit aufgesetzten jang-
vulkanischen Laven und Kuppen, nur am ittdlichen Ende ausgedehnte Schiefer;
fär den Verkehr von Ost nach West sehr sperrend, nur drei Pässe, von denen
der nördliche zwischen Omachi und Tojama (2537 m) sehr unwegsam ist. Im
Winter und PrOhjabr wShrend der NW- Winde ist da» Gebirge in hebern HalN
Wetterscheide. Flora, Fauna und Bevölkerung hat Verf. besonders eingehend
studiert. Beachtenswert sind auch die Anmerkungen von W. Gowland (QJ, Dis-
kussion), der diese Gegend 1874 zuerst besuchte, Uber den Metallreichtim der»
selben. Die mitgebraehtoi Photogiaphien aind priehtig.
Auf die Brdbebenlitteratur int bereiti Dr. Badolph in diesem
Jahrbnch näher eingegangen.
Von dem landwirtscbaftlioben Werke von M. Fesca folgte dem
„Allgemeinen Teile« (GJb XVIII, 806) ein „Spezieller TeW'^^i^j.
Die einzelnen landwirtschaftlichen Kulturen werden der Reihe nach behandelt
und eine Wertbestimmnng derselben versucht ; auch die Viehzucht ist einbegriffen.
Der beigegebene Atlae, Ch'.-FoUo, 23 Karten, iet aaeh fBr den eeographan ton
gröfstem Werte. — Daneben macht die Herausgabe der Agronoauaehea Karte ia
1 : 100000 gute Fortaohritte ; 1894 erschien Blatt 5*^^.
Dem Aufschwung des japanischen Handels wurden im Anschlufs
an den glücklichen Krieg gegen China zahllose Artikel gewidmet;
wir begnügen uns mit dem Hiuweis, dafs man solche in den Jahr-
gängen 1895 und 1896 fast aller hier in Betracht gezogenen Zeit-
schriften allgemeinen Inhalts imdet.
Als gröfserea Werk heben wir noch hervor: Bins. Tayni, Goanaere. Guide
a. Trade Directory of Japan*!'), jgg »ig Nachschlajpebnch und durch seine Karten
über ManaCaktureo, Produkte, lünen, EiseabahacD and SchiiEahrt gute Dienste
leiatet.
Madrid 1895, 411 S. PM 1896, L13 40. — Und. 1895, 304 S.
SeottQMag. 1896, 48 f. — *00) TrAsiatSJapan 1895, 91—116. — ««) Berlin
1897, 412 S. lUustr. Karte. — *<») Archipel da Niphott (Jap. oentnl). BSBelgeö
1894, 502—25; 1895, 24—34. — «3) The Japanese Alps: an Account of Clim-
bing a. Explor. in the unfamiliar Mountain ßegion of centr. Jap. Lond. 1898.
Ulnstr. u. Karte. Hoantaineering a. Explor. ia the jap. Alpe. London 1896.
Academy London 1896 I, 552. Besonders GJ VII, 1896, 125—49. GL LXIX,
67 f. — 404/») Bri, 1893, 929 S PM 1895, LB 503; VhGsE 189Ö, 324. —
PM 1896, LB 169. — *") Lond. (Kegan) 1895, 452 S. AnnÖ Y, BibLlTO.
Japan. China.
899
Die wichtigen Arbeiten von Eoganei^^S) Uber die Ainos wer*
den in dem YSlkerkundliohen Berichte ihren Platz finden.
Fär das in dem Frieden zu Scbimonoseki an Japan abelgegangene-
Formosa zeigt sich jetzt eia erhöhtes Interesse, weil man jetzt auf
eine gründliche Erachlielsung des Landes hoffen darf. Das um-
fangreichste Werk über die lusel gab G. L. McKay*^^), bezüglich
dessen wir auf die ausführliche Besprechung durch Kirchhoff
verweisen (PM 1897, LB 41).
Von grorsem Werte sind die Berichte ^^^) von J. Dodd, der 1864 — 90 auf
Formosa weilt« (leider ohne Karte); das HaoptintereHe ist der Bntwiekeliiiig des
Handels und dem ITrsprung der UrvÖlker zugewandt. Ein Aufsatz von W. Camp-
belH^} ist darch Beigabe einer Karte in etwa 1 :4426 auf den neuesten Grund-
lagen ansgozeichoet. Kleinere Übersichten Ober den gegenwärtigen Stand der
Forschung' auf Forraosa gaben u. a. GJ V, 1895, Ö93 f. (mit der wesentlichsten
Litteratur), öst- Monatsschr. f. Orient 1895, 115 — 19. Eine bedeutende Förderung
der Kenntnisse bringt N. Perkins in einem „Foreign Office Beport on Formosa"
1896 (botsBiseher Appendix). Die Brforsehiinff der Insel dureh die Japaner hat
bereits begonnen. Ein Bericht von T. Ishii über eine Expedition im Norden
der Insel ist leider nur im Japanischen erschienen ^^^) ; ein anderer von K. Tamai
ftber die Erforschvng des Tscbinwan- (Chin-huan-) Gebiets deutsch in 61. LXX,
99—98. Auch der 4206 m hohe Ht. Morrison wurde erstiegen ^^7) ; er scheint aus
netamorphisierten Sedimenten, an der Spitze aus Granit zu bestehen und nicht
Tolkantscben Ursprungs zu sein. U. Panckow gibt einen dankenswerten Über-
bUok ftber „üt BeTSlkemng Formosts"^).
Einen Aufsatz von P. Fouque^i^) Uber die jetzt ebenfaUe in
japaDischem fiesits befindlichen jPuoadorea (Archipel Courbet) hat
Bit nieht gesehen.
B. H. Ch am be riain hat die Zutaehu-Lueh gründlich durch«
forscht und eine kleine Monographie derselben gegeben^).
Es werden behandelt: die politische und physische Geographie (auch Geologie,
Tier- und PÜanaenweit, Klima), die Geschichte und die itassencharaktere der Be-
vSUtemnf, Sitten und Oebrivebe. Bin Anhang ist der Deatnng des Namens
Lntschu gewidmet. Die Karte ist in 1:4 Mill. (für Okinawa 1 : 1 Mill.) nach
japanischen Admiralitätskarten entworfen ; die Namen sind nach der japanischen
Aussprache geschrieben; Maximalhöhen der einzelnen Inseln in Fufs. — Derselbe
Verf. gab eine Ortmmatik nnd ein WSrterbneh der Lutschu- Sprache ^2^}. —
G. Schlegel weist in einer historisch-geographischen Abhandlung ^22) daraufhin,
dafs früher auch Formoaa aa den Lutachu gerechnet wurde, wodurch sich manche
Irrnmer üi der Litteratur «rUiren; der Name ^-waa kommt erst gegen £nda
die XYU. Jihrhnnderts ant
China.
Seit 1895 erscheint in Shanghai eine neue Wochenschrift unter
dem Titel „Mesny's Ch ioese Miscellaneous", die lief, noch nicht
gesehen hat. Die historischen Spezialforschungen G. SohlegeU
*>•) Bef. Ton Qerland in PM 1895, LB 602. — «») Prom tu Formoss. The
Isld, its Peoples a. Missions. Edinb., 2. Aufl. 1896. Illustr. u. Karten. 346 S. —
*^*) Scott. G. Mag. 1895, 553—70. GJ VI, 1895, 463; AnnG V, Eibl. 167. —
Scott. GMag. 1896, 386—99. — "«) JTokyoGS 1Ö96, 355—84. — *") Qi.
LXX, 1897, 948. — «IB) Ans allen Weltt. 1896, 89—40. 95^76. — 410) Rer.
franc;, Japon 1895, 379—98. — GJ V, 1895, 289—319. 446—62. 534—45.
Annö V, Bibl. 167. — «i) TrAaiatSJap. 1896, Sappl. 272 8. — 4«) T'oung-
Pa« 1895. 58 8.
400 Dr. £. Tiesfen, Qeogr. Erforscbangen in Asien (ohne Kassisch-Asira).
(OJb. XVni, 307) werden fortgesetit^). T. de Laooaperie
Tertiitt in einem nm&ngreichen Werke ^) die weetliefae Herkonft
der altchiDesiscben Kultur.
Um 2282 T. Chr. drangen gewisse Bak-Stämme von babylonischer und elarai-
tischer Herkunft in China ein, die dieaem Lande eine hoehentwiekelte Kultur
(WiweaieliBft, Kavst, Schrift« BellgioB fte.) brtehtMi; dadnrck soll erkUrtwenha,
dafs bei den Chinesen keine Tradition über eine allmähliche Kulturentwickelunj;
besteht, diese Tielmehr als ein Qottesgeschenk aafgefafst wird. — Fr. Hirth
behandelt die älteste Epoche des Seeverkehrs mit China unter dem EiDflnsse
Syriens (II. Jahrh. n. Chr.), ferner eine Beschreibung der Insel Hainau durch den
cbinesiechen Geographen Chao-Jukoa (XIII. Jahrh.) *26) h. Schurtz gibt einen
Anfoats über den Untergang der Ming- Dynastie^), der Vorgängerin der heutigen
lltBdMilu-Dylitsti». H. Ovrdier vtriMfimflidita Fragmente Uber eUnetitebe
Stadien im XVII. Jahrh. ferner Dokumente Uber die Gründung der franzosi-
Bchen Niederlassungen in Shang-hai und Ning-po^). Den Diuiganen-AabtlDd
von 1895/96 behandelte kurz Gl. LXVI1I*30).
Von der grofsen „Bibliotheca sinica'' von H. Cordier erschien
das 3. Supplement ^^); ein Autoren-Index fehlt nodu Die „Mao
of China and the snrroanding Regions" von E. Bretsohneider^
nennt Fr. Hirth in leinem anef&hrliohen Ref. (PM. 1896, LB 169)
„die beite und ausführlich ste Karte des Gbinenechen Beichei in
einer europäischen Sprache, die es bisher gibt".
Die Karte, welche eigentlich zu dpm Werke des Verf. „Bist, of the botanical
DiBGOTeries in China" gehört, hat vier Blatt in 1 : 4^ Hill. Sehr wertvoll ist die
BiiiMiehiiing sahlrdeber <«rer und nenerw Beieeroiit», bMoidan der ranfidin
Kelsen. Din Städte sind nach ihrer Bedeutung unterschiadw. Dia SohnUNOff
der Namen ist für die englische Aussprache eingerichtet.
Die grofsen Reisen von Obrutscheff (GJb. XVIII, 308. 314)
wurden für die deutschen Leser in einem zweibändigen, populär
gehaltenen Werke zuBammengefafst^^S). (Die beigegebene Karte ver-
mag aelbet bescheidenen Ansprüchen kaum zu geniigen; aie ist nur
snr Featatellung der Route an benutaen.)
Bedeutende Eigebniaae hat naeh den bisher Torliegenden Be*
riohten^) die groiiM Reise von Oh. B. Bonin gehabt
Von Hanoi ausgehend, verfolgte B. den Song-coi aufwärts, dessen ürspruDf
definitiv gefanden sein soll in mehreren Bächen, deren wichtigster bei dem kleinen
ehfneefaeben Orte Wa-fong-sang in 2600 m entspringt; von Shain-TiSa aa fliefft
der Strom unverändert, bis zur Mfindung nach SO. Dann wandte sich die Hoate
nach dem noch von keinem Europäer betretenen Li*kiang. Bei der Fortsetiung
der Reise gegen N glaubt Bonin die Entdeckung gemacht zu haben, dafs
Tang-tse von Aihi aa ainan groiseQ Bogen naeh N naeht Orenard (CR 1896,
296, n^it Karte) maiat aogar, daA ar daa Japlaag bat daaaan KrOauaaBf «trdcht
T'oung-pao 1895. — Western Origin of the early chin. Civili«*!«
from 2300. b. Chr.— 200 A.D. Laad. 1894. SeottOlfa«. 1895, 876 f. — *^)^Z
1896, 444—49. - <26) Bastian-Festschrift, Berlin 1896, 30 S. — *27) Allg. Ztg
München 1896, Beilage ÖO f. — Paris 1895, 76 8. Tafeln. — Las Origwe»
daa 9 BtabUnamaata &e. Pari« 1896, 116 S. Plan, Tafehi. — *") I89Ö, S24.
Auch M. BeQ in Aaiat qnart. Rev. 1896, 23—33. — Publications Ecole
Languea orient. Vivantes (3) XV, 1895. Paris, 322 S. AnnG V, Bibl. 164. —
*") St. Petersburg (Ilin) 1896. — ^ Au» China. Reiseerlebnisse, Natar- «■«
Völkerbilder. Lp». 1896, 268 a. 886 8. OL LXXI, 1897, 88. DGBi. XIX, 237 f.
Scott. GMag. 1897, 102 f. — 434) CR 1896. 84. 234. 250; 1897, 55. Rev. frsnj.
XXI, 704—11, mit Kartenekisae. AnnQ V, 536. BSQOomm. 1896, 128. Moovö
1896,684; 1897,1891. QLÜd[,163. OZ 1896,534. SeottOMag. 1896,478t
China.
401
«ad deMan Uatmrltnf darstellt; was bisher aaf den Karten dieses Gebiets als
Jang-tBe gezeichnet war, ist der bei Li-kiang entspringende unbedeutende P6cho6i.
Siehe die Einwände dagegen in PM i896, 26Ö. Weiter auf zam Teil gans neaen
Wcgan Bach Ta-MSii, naoh Lanttehou, Ktiknkoto (blaue Stadt dar Mongolan am
Hoiog-ho), durch die Gobi (auf einem yiel bequemeren Pfade ala BonTalot) aaeh
Urga; dann zurück durch die Gobi — Kaigan— Peking.
Über eine Heise von Miss (leabella Bird) Biahop in Sz'tschwan
ist erst wenig bekannt geworden ^^5)
' Die Reisende fuhr den Gelben Flufa aufwärts bis Wan-abien, begab sich dann
UjA Fao-aing) weiter aaeta Kvan-eb{8n, den Mia anfvirta oaeh Ll-faBt ftber daa
Gebirge (Pafs 43D0 m) in das Thal des Rong-kai, zurück nach Kia-tiog vad
Ttebong-king. — In derselben Gegend weilte Mrs. A. Little, von der dem Bei
' Bir efae begeisterte Schilderung der Landschaft am Omi-Berge^^) bekannt ist
I ]f. Monnier hat nach einer Notiz in CR 1897, S. 55 Aufnahmen
m Tiionan im Maftatab 1:50000 gemacht, auch ein Profil Tom
, T8iig't8e*Thal naoh dem Boten Finne an^fenommen. Eine sehr
^ lebendige Sehilderung einer Reise Shang-hai — Sui-tschou — YUnnan—
I Bhamo — Rangun gab Morrison Mah^ de la Bourdon-
j nais*^) bat die berühmte Qesandtachaftsreise von Lord Macart-
^ ney (1792) ala Grundlage zu einem Vergleich der damaligen mit
den gegenwärtigen Verhältnissen genommen. Eine Karte vom
, Yang-tse von Tscbung-king bis zur Mündung in 1 : 185000 in 13 Blatt
t nebst einer Übersichtskarte des ganzen Stromlaufes und zahlreichen
» Stadtplänen Teröffentlichte de Yillard (Shang-hai 1895); ferner
" mit H. T. Wade eine Karte von den Jagdgriinden swiiohen Shang-
, bai und Wnha^.
Sine Beiee „2500 km auf dem Yang-tse" schilderte W. Coucherou-
* Aauot^), eine solche Ton Tschunp kinp nach I-tschaog mit besonderer Be-
f Mbreibmig des ersteren Ortes Fr. Hirth^^). Über die Bedeutung des Namena
, Ysog-Ue (Blauer Flufs. als eine Überordnnng fiber Gelber Plafs) vgl. BSNeuchfita
1895, 75 — 79, auch OstMonatsgchrOrieDt. 1896, 40, Die Schiffahrt auf dem
f lasse ist naob dem letsten Kriege dem fremden Handel bis Tschung-king TöUig
' freigegeben ; nach den in dem Lanfa awiaehea I-taehaag and Kwet-taehon gemaehtm
Messungen der Stromgeschwindigkeitea (fgl. By aa 6 r i o) ^ lat jedoeh eia Danpfer-
j,- verkehr hier völlig ausgeschlossen.
* F. S. Bourne gab eine interessante Beschreibung des heiligen
J Gebirges Lu fu bei Canton mit besonderer Berücksichtigung der
^ Pflanzenwelt ^3); Ad. Loureiro schilderte Macao*^). Die geo-
logiachen Untersuchungen von K. Jimbo in Liau-tuug sind leider
* nor japanisch beaehrieben'^).
* Auf eine Brwfthnung aller Arbeiten, die sich mit der Lage
^ Chinas naoh dem Kriege mit Japan beech&ftigen, mflssen wir ver*
g ziehten.
Der masiaeh-ehineaiaehe Vertrag wurde in OZ 1897, 109 besprochen; aulser
» *W) Gl trX, 1896, 179. GZ 1896, 689. — *«) XIX. Century XXXIX,
^ 1896, 58-64. — 4S7) An Australien in China. Lond. 1896, 299 S. PM 1896,
LB 170. — 438) Voy, en Chine et en Tartario de l'Arabassade de Lord Macartney.
iü La Chine il y a lüO ans et aujourd'hui. Taris 1896, 248 u. 248 S. — ^ Schanghai
if 1893. PM 1896, LB 40. — *«> NorekG. 8. Aarbok VI, 95—124. — VbQeB
^ 1895, 672—75. — 4*2) AnnQ V, 522—26; Kartenskizze I-tschang — Pa-tung
«i 1:1 200000. Scott GMag. 1896, 643. — Hongkong 189Ö, 68 S. PM 1896,
{ IB 171. — 4M) BSGLiaboa 1896, 8—44. — JTokyoGS 1896| 489—508.
uiyiii^Cü by GoOgle
402 Dr. E. Tiesfea, Qeogr. Erfonchuiigen io Aaieo (ohne Russisch- Asien).
dar VOTtinbarasg der (bei Mandschurei sn bespreehenden) nUldMhilfiMheii Sim*
bahn wurden Rufsland noch yerschiedene militärische VorzQge im Qelben Meere
zagestoDden. — Deatschland erhielt als „Kronkonzession" ein Stück Landes in
HankoB«»).
Von Fmkreieb, das in Yttmiaii wirtaehaftUche Vorreohte
hielt ^7), wird diese Provinz besoadera in Betracht gezogen.
G. Rouvier yersucht in einer noch nicht beoodeten Reihe von Artikeln^
„La Province Yunnan ot las Koulps, qui y menent" eine umfassende Darstellung
von YUnnan nach seinen natürlichen Verhältnissen, Bevölkerung, Produkten, Yer-
kehrswegen fte. an geben; eine Bibliographie iat Toraitageachielct. — > Untor dfa
zahlreichen, von rerschiedcnon Staaten entsandten kommerziellen Expeditionen ist
die noch nicht beendete Mission lyonnaise die interessanteste.
Dieselbe ging Ende 189Ö über die chinesische Grenze und hat seitdem (bis
Ende 1896} Teraekiedene Zflga dnrek Xftnnaa nnd Ba'taekwaa •iiagenikrk*'*)«
Eio grolsea Material äber den Handel Chinas mit dem Aus-
lände bringt der 1895 ausgegebene »yDeoennial Beport on the
Trade &c."l50).
Über den Postdienst in China handelt ein Artikel in T'oung pao 1894, G !f.
An verschiedenen Orten ^0 werden die Pläne zu chinesischen EiseDbahabauten
erBrtert; n. a. aoU die Bahn yon Tientain bia Peking geführt werden.
W. Krebs bat einem Aufisatz „Klima Ostasiens in weltinrt-
Bohaftlicher und sanitärer Beziehung" wertroUe Karten über die
Verteilung der Niederschläge in China 1885 — 94 beigegeben.
A. Supan veröffentlichte *53) „Regentafeln von Cbina und Korea"
nebst einer Stationeukarte. Kingsrai 11 und Skertchly suchten
eine marine Entstehung des Lösses in Nord-China zu beweisen ^^^).
Von Interesse für die Entwiekolung des Theehandels mit Tibet ist
de Rosthorns „Tea-Cultivalion in W. Ssuch'uan " *ö5).
P. S. Popow gibt in law. 189Ö den Verauih einer Bevölke-
rungsstatistik naeh einzelnen Provinzen.
Nnr fflr 14 ProTinara liegen wirkliehe Zihinngen Tor, fUr 8 nur Schätzung».
Die gesamte Bevölkerung wird auf 428 908206 angegeben, die Volksdichte im
Mittel auf 130,5 pro qkm. f iir die mandschurischen Provinzen fehlen Aogabea
der Areale M).
Von Sohilderungen des chinesisohen Volkes können nnr einige
genannt werden.
Der chmetiaehe General Tscheng-Ki-Tong gibt eine interessante, aber
sehr rosig gefärbte Darstellung der sozialen Verhältnisse in China Von grofier
Sachkenntnis und Objektivität sengt das Werk „The real Chinatnan" von Ch.
Holeenke (Undon 1895, 850 8.; SoottGMag. 1895, 878 f.). Fttr die Kenntnis
des Volkslebeni und der Oesetee wertvoll ist Onndry: „Ckine, preaesta. put
GZ 1895, 639. VhQsE 1895, 677. — Besprochen in AnnG V, 1895/96,
195 f.; Tgl. aneh Selalgoae in Ber. frsn«. 1896, 460—7«. — «*) RevGPsrw
1896, 1897. — AnnG V, 318—20; GJ VIII, 189fi, 298; RcvG XXXVIII,
858; MottvÖ 1896, 535 f.; GZ 1896, 293; A trav. le Mde 1896, 401; 1897|
9—19. — «0) China irap. Marit. Customs. Statist. Series Nr. 6. Shanghai 1898,
694 S. GJ VII, 1896, HO; Scott. G Mag. 1895, 495; AnnG V, Bibl. 163 f. -
«0 Gl. LXXI, 1897, 65-67; AnnG V, 252: SaturdayRev. LXXXll, 666 f. —
4M) DRfQ XVIII, 97—107. — 4M) PM 1896, 206-9. Met Z XIU, Lß (67). -
QJGeolS 1895, 938—54. Die Hypotkeee wird in der Dtaknaeien (ebeDda)
allseitig verworfen. Gl. LXIX, 68. — «5) Lond. (Luzac) 1895, 40 S. GJ VI,
1896, 473; AnnG V, Bibl. 166. — *ö6) Scott GMag. 1897, 91; GZ 1897, 239.—
«*> China n, die CUneien. Dresden 1896 (2. Aufl.), 215 S. (naeh IUT9Mendea).
uiyui^Cü by Google
China. Korea.
403
^dradon 1896, 414 8.); «fne Ihnliehe Bedentang liab«ii die Arbeiten tod IL
Brandt*"^). VVegen auegezeichoeter Darstellung ist noch zu nennen W. A.
Cornaby^}, und W. A. P. Martin ^*^) wegen beeondera achdner XlluatratioiMii
^som Teil nach Zeichnungen von Eingebornen).
Über die Mandschurei hat J. Hoss nach langjährigem Aufentlialt
eioe gute geographische Übersicht gegeben ^^^) ; die Karte in
1 : 6 Hill, weut Yerbeiserungen auf, «e Ist nach poltttsehen Grensen
koloriert
Einen ganz kurzen Überblick Uber die gegenwartige Kenntnis des Landes gab
J.W. IngliB*'^^)^ ferner Gowan in Asiat, quart. Rnv. 1895. D. Christies
„10 Years in Manchuria"^^ beziehen sich besonders auf einen Aufenthalt in
HakdeD, wo matoorologiaehe Beobaehtuogaii gemacht wurden.
Infolge des russisdi'ohinesiBcben Abkommens sollen Bisenbahnen
■gebaut werden, deren Verwaltung (für die nächsten 30 Jabre) aus^
f sohliefslioh den Russen überlassen bleiben wird.
Die roBsische Bahn nach Wladiwostok soll über Hunschun nach Kirin weiter-
geführt werden, ferner eine Bahn von einem Punkte der transsibirischen Bahn Uber
: Aigan — Tsitsikar— Bodune nach Kirin, vielleicht auch Kirin und Mukden mit Bahn
verbunden werden. China will snleardam eine Bahn Schan-hai-kwang — Kia-teohwsn —
^ Pert Arthur bauen
> Korea.
j. Bei den zahlreichen Erörterungen des japanisch - chinesischen
j Krieges (vgl. unter Allgemeines S. 373) sind auch die derzeitigen
^ koreanischen Verhältnisse mehr oder weniger berücksichtigt. —
^ H.Cordier verö£fentliobte^) die „Beschreibung eines sino-korea-
aisohen Atlas" nach einem aus dem XVIIL Jahrhundert datierten
^ Manuskript
Der Atlas stammt von einem koreanischen Kartographen. Die wiedergegobenen
Blätter enthalten : Genoralkarte von Korea, 8 Karten verschiedener Bezirkei Karte
f ton 88ul, der Umgegend von Seul ; Karte von Japan, den Ltn-Kia, von Ghitts;
> eil« Weltkarte. Die leisten beiden haben nnr wegen ihrer eratonnliehen Fehler
^ bteresse.
M. Courant gibt eine ^^Bibliographie coreenne"*^^)^ deren geo-
* graphischer Teil 151 Nummern enthält. Für die Reiseerzählungea
von A. E. J. Cavendish^e"?), C h aill e - L o n g ^68)^ C. T. Gard-
] ner*69), v. Hesee-Wartegg Louise J or dan- Miln «l),
j
* Besonders: Sittenbilder aus China: Mädchen u. Frauen. Stuttgart 1895,
<" 87 S. ; PM 1896, LB 41. Atteh: GGsHambuig 2. V. 96 in VhQsE 1895, 524—27. —
A string of chin. Peach-stones. Lond. 1896, 479 S. Scott. GMaj?. 1896, 433. —
i ^ A Cycle of Catbay. Edinb. 1896, 464 S. — *6i) Scott. GMag. 1895, 217—31.
0 Arne V, Bibl. 156. — M6) Ebenda 680 f. — ^ Lond. 1896, 100 8. AnnG T,
1 Bibl. 152; Met. Z XIII, 157. — 464) ßZ 1897, 109. — Paris (Leroux) 1896,
I . «Bl., US.Teit. PM 1896, LB 1G9. — . . . contenant la Nomenci. desOnvragea
i pnbl. daaa ce Pays jusqu'en 1890, ainai que la Descr. et P Analyse detaiU4e dea
principaux d'entre eeeOavrages. Public. Ecole Langues orieot. Tivantea (8), XVLLI,
XIX, 499 u. 538 S. AnnG V, Bibl. 166. — «?) Korea a. the sacred White
Mountain. Lond. 1894, 220 S. PM 1896, LB 112. — *^ La Cor6e. Paris 1894
j| iAnnUiieieOniiBet), 73 S. PM 1896, LB 112; BSOOomm. Bord. XIX, 260— 68. —
ß ^ Corea. Rep. VI. Meeting australasian Assoc. Brisbane 1895, 488'— 682. —
*J Korea. Dresden 1895, 220 S. PM 1896, LB III; GZ 1896, —
41) Quaint Korea. London 1896, 306 S.
uiLjUi^ca üy Google
- 404 Dr. £. TieafeD, Geogr. Erforschungen in Asien (ohne Baaeitch-iaiea).
«
M. A. Pogio^^y A. H. Sayage-Landor^''^) geougen die
Beferate.
H. Loumyer bespricht^?*) das Handel der Freihäfen 1882—91. Von ethno-
logischem Interesse sind Arbeiten TOA W. £. Griffii*^) (nicht eigene Anschtt-
* ung) und L. Chastang^^e^.
' Jnner-Ajnen.
, jlUgemetnes. Die Zusammenfassung der Reisen von F. E. Yo ung*
husband in einem Werke wurde bereits erwähnt (S. 372). Die
Expedition von Sven Hedin bat eine Reibe weiterer bedeutender
' Ergebnisse gebracht.
Ober den bereits besprocheneii Teil der Eeise (GJb. XYIII, 313) erschieoeD
\. noch swei weitere Arbeiten: 1) Yersnehe zur Besteigung des Mustagh-Ata^^) mit
' OriginalzeichnuDgen und 2) Der kleine Kara-kul und Bassik-kul*79), in" der die
;• Seen als Moraneostauseen charakterisiert werden; die Karte (1 : 5000Ü) zeigt Ibo>
hypsen, Tiefenangaben (Verbeaserongen der Karte in PM 1894), Beeeiduraeg feft
*, Wiesen- und Oletscberboden , ein nord- südliches Profil durch den ersteren See.
Im Februar 1895 ■wurde eine Erforschung des Yarkandflusses Tort!:<'nommeD*^),
woran sich eine unter furchtbaren Entbehrungen und Lebensgefahr durcbgefilbrte
Dttrehqnera&g der Takto-Makw-Wttatt (d«r Mane gilt bei dea Bingeborenen nnr
für das Gebiet zwischen Yarkand- und Khotan-darya) Ton Merket am Yarkand
I nach Buksem am Kbotan scblofs^). Der Mazar-tagh darchziebt nicht, wie Frscbe-
walaky angab, die ganze Bnite der Wfiete; der Sand dereelben wandert wabrtdi^
^ lieh fiMt Qberall in W- und SW- Richtung. Juli 1895 machte Hedin von Kaschear
, BUS eine dritte Expedition in das Thal zwischon Muatagh-Ata und Sary-koH^i);
Ton üpal kommend überschritt er unter gröfsten Schwierigkeiten den Uiugart-taa,
gtog ettdiieh neeh Taaehkvrgan , etieg in dae Thal dee Aken hinab, wandte sich
dann zurück nach Taschkurgan, dann quer über das Gebirge wieder nach Kasch-
gar. Dezember 1895 brach er nach dem Lob-nor auf; auf dem Wege entdeckte
er mehrere BninenatBdte^. Über diesen Teil der Reise vgl. einen Brief an die
* Bnee. GGe.^), femer den Aufaats „Versuch zur Darstellung der Wanderung de»
Lop-nor" in PM 1896, 201 — 5, mit Kartenskizzen und Route (1:5000000).
Der chinesische Lob-nor (gegenwärtig zu einer Anzahl kleinerer Seen Termindert)
und der •ttdlicbere Lob-nor Ton Przehewaleky eind awel Tereebiedene Seebecksot
die z. Z. durch den Tarim verbunden sind und in ihren Wassermengen periodi-
adien Wechseln nnterliegen. Die Lob-nor -Frage ist also nahezu ganz im Sinne
T. Biebtbofene gelSat.
Prins Henri d'Orl^ans hat 1895 eine Reise von Tongking
doreb Yfinoan nach Assam ToUftthrt, welche zur endgültigen LSeiug
des TBanpo-Irawaddy-Problemi geführt su haben acheint.
Die Reise ging von Talifu zum Mekong (bei Feilung-kiao), hinüber zum Saluen,
»urück zum Mekong, den sie in neuer Houte bis nördlich vnn Tseku verfolgte,
denn gerade westwärts, den Saluen und die QuellÜüsae des Irawaddy »ehneldeid,
nach Sadiya. Dafs der tibetanische Oiehn, der Lu-tse-kiang und Saluen ein nnd
dereelbe FluTe iet, wird beetitigt; dea Irawaddj-Beeken wird darch die 0-W ver-
KovM (ane Raeziseh t. Ureyn-Pneiyneki). Wien 1895, 248 8. PM 1896,
LB 112; MGGsWien 1896, 872—74. — *78) Corea. Lond. 1895, 300 S. PM 1896»
LB 112. — «4) Recueil consulaire Belgiqne LXXXVU, 1895, 443-64. —
«») Korea a. the Koreans: in tbe Mirror of their Language a. History. JAiür.
GS 1895, 1-20. - «6) Les Gördens. Key. scieDtif. (4) VI, 1896, 494— 99 f. -
5 *") OJ VI, 1895, 350-67; ÄnnG V, Bibl. 153. — PM 1895, 87-92.
*W) GJ VI, 1895, 78 f. — *80) Ausführlich in VhGsE 1895, 539-57 (Karte
l : 8800000) n. beeondere GJ VIII, 189«, 264—78. 858—72 (Itiaerar in 1 : i MiU ,
ohne astronomische Beobachtungen); auch GJ VI, 1895, 281 ; ÄnnG V, Bibl. 153;
AnnG V, 446 f. _ töX) GJ VII, 1896, 195-98 (eigene Mitteilung). — *®) ö-
, LXX, 1896, 212 ; MonvG 1896, 536. — *^) Besprochen in Natura Lond.Lr, 68t
uiyiii^Cü Ly Google
Inner-Asien.
405
lanfindt Ztjiil-Kette yon dem Stromgebiet dei Brahmaputra getrecnt. Avfser In
den zahlreichen Berichten von d'Orl^ans^*) behandelt die Irawaddy- Frage , ftvoh
Tom geBchichtlichen Stand punkt, noch besonders E. lloux*^).
Obrutscbeff bat dankenswerterweise von seiner russisch ge-
flcbriebeoen „Orographie des zentralen Asien und seines SO-Raades"
in OZ 1895, S67 — 85 einea deutschen Auszug gegeben nebet einer
schematiadien Karte dei Kan-Bchan in 1:4{- Hill.; wir verweisen
iBr die wichtige Arbeit auf die s. T. ausflibrlicben Beferate^.
Ebenso mOeien wir uns bzgl. der bedeutenden „Beiträge zur Strati-
graphie Zentral asiens" von £. Suefs^'^) mit dem Hinweis auf das
eingehende Ref. von Supan in PM (1895, LB Nr. 498) begnügen.
E. Naumann versuchte Analogien im Qebirgsbau von Klein-Äsien und Inner-
Asien oachzuweiaen, die sich auch in den kalturellen Bewegungen ausgeprägt haben
sollen^. Pjewiow gibt ein „Veneiehnie Ton Pnnktn Inner- Atiens, dweD HShea
von mehreren Reisenden barometrisch gemessen wurden"*^^); Bogdanowitsch
(mit T. Tille) ein Verzeichnis seiner HöhenmessunKen 1889/90*ö0); v. Staben-
dorf f BerechouDgen der Ortsbestimmungen von Qrombtschewski in Pamir, Kasch-
gar, Tibet 1889/90**0- A. Woeikoff bat die meteorologischen Ergebnisse der
Reisen von I'rschewalsky bearbeitet ^^'^j^ worüber uns eine Reihe von Aufsätzen
belehren. Wenukoff bespricht die Telegraphenlinion von Zentral- Asien
3
t
> Pamir. Die Grenzverhältnisse zwischen englischem, russischem
• und alghanischem Gebiet sind nunmehr nahezu gänzlich geregelt
(GJb. XVIII, 312).
Eine geaehichtliehe Übertieht Aber den Wettbewerb der drei Hiebte nr Be-
sitzergreifang der Pamirs gibt Immanuel*^) mit einer leider su stark vcr-
U kleinerten, wenig enthaltenden Karte in \ :2\ Mill. E. Blanc behandelt den
^ englisch - russischen Vertrag von Simla (April 1895) mit erläuternder Karte *ö6).
} Die infolge dieaes Vertrages eingesettte gemiMbte GrenakoniDissioD legte die Grenze
östlich des Sor-kul längs der Nikolaus II.- Kette (Wasserscheide zwischen Äksu
and Istyk) nach Kisil-Kabat am Aksu und ostwärts bis zur chinesischen Qrenze
•nf dem Sarikol fest; die b^derseitigen Vermeseoogen ergaben einen guten An*
schlufs. Der Streifen zwischen dieser Grenze und dem Hindukusch und Kara-
korum bleibt neutral. Westlich des Sor-kul bildet der Pandsch die Grenze zwischen
BoTsland und Afghanistan, so dafs Bochara die besetzten Gebiete von Darwas an
Afghanistan, dieses den besetaten Teil Ton Bosehaa, Sdiiignaii iu>d Garan an
Bochara abtritt. Rttfela&d gewiant M ffOOOOqkm CMtgau uibnnchbareii Landea"?)*
S *•) CR 1896, 209 f. ; 1896, 6. 42—66. 107—11 (Itinerar 1 : tAMill. Talifa—
Sadiga). 165—72. BSQParia 1895, 389—404 (Dn Tonkin au Yunnan, Itinerar
. von Mongtse nach Talifu 1 : 4 Mill. mit Ilouten von Fr. Garnier und dor Jlission
u Pavie). QJ Vm, 1896, 566—86 (Karte 1 : UMilL); auch ebenda Vii, 1896,
J 199. 800- 9. PM 1895, 294; 189«, »4. Rot. frae^. 1896, 189—86. 193—201.
AnnG V, 234—41. 348 (E. Koux) ; ebenda 322—27. 429^36 (geogr. Ortsbestim-
maog durch Roux). ßSComm.Paris XVllI, 344. — «6) AnnÖ V, 1895/96, 483—95
(Karte IrlMill.); RevG 1897, XXXIX, 369—73; PM 1897, 24; VhGeE 1897,
^ 146. — 48C) VhGsE 189.5, 635—37; Scott. QMag. 1896, 75-87; AnnG V, Bibl.
J 154. — 487) DenkschrAkWien, Math. Kl. LXI, 1894, 431— GG. — QZ 1896,
7 — 25, 2 Karten (Tafel 2: vergleich. Übersicht der Grundlinien von Anatolien u.
Z«Btaral-AaioB). — «B») jar. 1896. 44-^8 (rai8.>: PM 1896, LB 110. — *^ Ist.
1895; PM 1896, LB 9.5. — t?>i) Isv. 1896; PM 1896, LB 95. — «2) Wiss.
Besultato der Reisen von Prsuhewalskij. Met. Teil. Itinerare u. Met. Beob. St. Pet.
1896, 981 S. 40 ; beigefügt sind Beobacht. von Pjewioir vnd eine allgemeine (fber-
sicht von Woeikof. — Das Klima Zentral-Asiens. Met. Z 1896, 49—61. 90—100;
8cott.QMag. 1896, 298—303; AnnG V, Bibl. 157. — ^oi) CR AcadParis CXXII,
1896. AnnG V, 447. — GZ 1895, 375—87; AnuG V. Bibl. 154. —
^ AbbQ V, 488—41. — ^Nowoje Wrenjft, Sept., Okt. 1895 (in 61. LXIX, 88;
uiLjUi^ca üy Google
406 Dr. E. Tiesfen, Geogr. ErforsehaDgeo in Asieo (ohne llussiscb-Asien).
Yon gröfsereD Arbeiten flbvr die Beziehungen der Mächte in diesem Gebiete sind
die trefflichen Abhuidluiig«!! Ton Palat^), Thorburn^<><>) und fi. PemtMO)
SU erwähnen.
Einen Beitrag von unschätzbarem Werte für die Kenntnis der
Pamirs lieferte G. N. CurasonWl).
£r machte 1894 Belsen m diesem Gebiete. Seine DarateUiiBg itt aber eiifr
auf alle vorliegende Kenntnigse gegründete Charakteristik von Land und Volk ge-
worden. Entstehung und Bedeutung des Namens, physische Geographie, Hydro-
graphie, Orographie (die Pisse werden dtigeliend bebandelt), KUma, Fauna, Flora,
Bewohner, eine Übersieht aller bedeutenden Bofaen seit Beginn der christlichen
Ära, Litteratur — alles ist in Betracht gezogen. Besonders verficht C. den
Pandsch (speziell den vom Wakh-jir-Pafs kommenden Ab-i-Wakhan) als Qaelle
des OzQs gegenftber den Aken. Die grorse Karte in 1 : 1 000000 (ebne pdilfaeh»
Grenzen) mit Verwertung aller Arbeiten von 1868—95 wird dem Geograpbea tun
Stadium dieser Gebiete von pröTstem Werte sein.
Eine dänische Expedition Ol u fsen ^'^), die als eine vorbereitende
Tour für eine gröfsere Unternehmung gelten soll, ging den oberen
Pandsch entlang z. T. auf von Europäern noch nicht betreteneo
Pfaden. F. de Rocca bat in Bev. O 1895 and 1896 in oner
Beihe yon Aufsätzen eine Art Monographie über die Pamin und
das Gebiet des Alai gegeben, an denen (G). LXX, 339) die mangel-
hafte Behandlung der Orographie getadelt wird. Von der Reise iwk
de Poncin (GJb. XVIII, 313) wurde das sehr sorgfältige Itincfsr
▼eröffentlicht^'^) nebst ausführlichem Bericht.
Die Karte in 1 : 1 400000 enthält zahlreiche neue Uöhenbestimmangen auf
der Beute Gr. Kara-kul—Aksu— Sor-kul — Pandsch— Burtll-Pafs. — Naürew
reiste ira nördlichen Pamir (Ak-baital, Rang-kul); die Karte^) (nach Hedin) zeigt
rohe Strukturlinien, auch den Umfang des abflufslosen Beckens des Gr. Kara-kul
und des Itang-kul, der Bericht gibt auch einige statistische Angaben über Be-
▼nkerung (Ref. tob Immanuel fn PM 1896, LB 167). Die Bperttevr res 0.8.
Cumberland ist geographiscb ohno Bedeutung^). Die meteorologischen Bs»
obachtungen des russischen Pamir-Postens am Zusammenflufs von Ak-BaitalSBÄ
Murghab in 3700 m sind für ltid3/94 veröffentlicht; mittlere Temperator in Juli
+ 16^% im Jsnvar --uy; Maximum +S7>S% JUnimmn —W^,
Tibet Über die Expedition Dutrenil de Rhins (6Jb.XVIIIf
314) bat der Qberlebende Teilnebmer F. Grenard bisher nur
l<ürzere Berichte und Aufsätze ^07) veröfiFentlicht, aufser einer schön
illustrierten lleisebeschreibung in Tour Md. 1896, 313 — 60.
Als Hauptresultate werden bezeichnet: 1) Die Beschreibung der nördlichsten
der drei Handelsstrafseu zwiacLen Lhassa und Sz'tschwan, die von Ißae Tljl«
YbOsE 1896, 144); Times 26. Dez 1895; GJ VI, 1896, 278 f.; Vll, 1896, 91— W?
Scott. GMag. 1895, 253; PM 18üö, 294; Gl. LXIX, 196 f.; LXX, 808; DE»
XVII, ISdfy, 476 (Wortlaut dee Vertrages); AnnG V, 125; Asiat, quart. Kev. 1895,
37 — 41 (Tarnowsky); Rev. scient. Paris (4) VI, 1806, 13,3- 40 (E. Blaue); Bsp.
Intern. G. Congr. Lond. 1895, 287—98 (Holdich über die Vereinigung der Venasr
•ungen beider Staaten). — <M) L'Inde et la Questlon aoglo-rusee. Paris I895r
152 S. PM 1896, LB 101 (Immanuel ausführlich). — ^^'^) Asiatic Neighbours.
Lond. 1894, 315 8. PM 1895, LB 496 (Immanuel). — ^) Les Busses etie»
Anglais en Afghanistan. Paris 1896, 33 S. DQBl. XIX, 237. — ^01) ThePwn»
a. th.' Source of Oxus. GJ VIII, 1896, 15 —54 fte. — ^ VhGsE 1897, 71j
PM 1895, 294; Gl. LXX, 1896, 35G; AnnG V, 447; GJ VI, IS?^ 472. --
"») BSGParis 1895, 516-60; auch CE 1895, 52 f. — *>*) Semlewedenje 1896,
11 1—40. — «») Sport on tbe PamiTB, Lond. 1895, 278 8. PM 1896, M 108. —
«») VhOsE 1805, 320; CR 1895, 4; Gl. LXVII, 840; GTidekr. XIII, 178. -
CR 1895, 228—62 (Karte l : lOMilL) ; GJ V^ 1896, 279 f.; A travers le Mde
i y Go
Inner- Asieo. 407
bereits begangen, aber nicht aufgenoTnmen warde; sie gebt in einem grofsen nach
S geöffneten Bogen über KcRudo nach Tsiamdo und wird viel benutzt. 2) Die
Feststellung der weatUchston Mekong •Quelle, des Dzanak- tacbu, der nacli seiner
Vereinigung mit dam Dzagar-taehu den Taa-teehv bildet. Diesce Gebiet wnrde
genauer erforscht, eb«iao das der grofsen Seen Nam-tscho (Tengri-nor), Hii):g-t8cho
(Buka-nor) und Pul-tscho. Eine SchildtTunp desselben Verf. von Ost- Tibet nach
seiner Verwaltung, sozialen und physischen Verhältnissen, Industrie, Handel etc.
mtuat fiSGComm. Paria 1895, 1030—50.
G. R. Littled ale bat 1896 eine sehr bedeutende N—S-Durch-
queruDg Ton Tibet vollführt , etwa 2^ Breitengrade westlioh der
Boute von Bonvalot und etwas östlich der von Pjewzow.
Dem Torläufig erschienenen Bericbt^^) ist ein sehr genaues Itinerar in 1 : 1 000000
beigegeben, auch eine kleine Übersichtskarte der lioise. Die Expedition rerbracbte
twei Monate in einer H8he von Uber 5700 m. Nördlich vom Akka-tagh wurden
sieben isolierte Berge ^'csehen, die L. für Vulkane hielt. Über Lhassa, das fast
erreicht wurde, wurden interessante Kacbrichten eingesogen. Dann ging der Marsch
direkt weetlich nach Leb. Oenanere Nacbrichten sind mit Spannung an erwarten.
Kpt. Deasy führte 189ß eine Roise durch W-Tibet aus; er ging von Leb
Eum leschil-kul, dann südlich bis 32" .'Jö' Br., 82° 40' L, zurück nach Leh'^).
fiesQglich einer Durcbquerung von Tibet von West nach Ost, von Leh weiter in
55—85* Br. bia ram Knkn-nor dnreh Wellby nnd If nleolm müssen anaftthr-
Hebere Berichte abgewartet werdMl'''^
V. Wasiliew übersetzte eine „Geographie von Tibet", verfafst
von einem Tibetaner (f 1839), in das Russische ^^i). Gr. Sandberg
behandelt 5^2) Lauf des Sang-po von der Qiielle bis Assam und
"Wendet sich gegen die Annahnie seiner Verbindung mit dem Ira-
waddy (vgl. S. 404 unter d'Orleans).
Ober eine kleine anapmeheloee Sehfldemng von Tibet von A. W. MaretonB»)
und der West-Tibetaner von Isab. Bishop^**) vgl. die angORebonen Referate. —
Die Vereinbarung eines tibetanisch-indischen Marktplatzes in Yatung Rcheint nach
dem Bericht von F. E. Tayloröi^) verfehlt gewesen zu sein. Die iiandelser-
lehUelsnng in Tibet bebandelt auch C. E. 0. Black im XiX. Century XXXVIII,
1895, 247—60. Über den Theebandel Tibrts v<;l. GJ VI, 189.5, 473. Gr. Sand-
berg veröffentlichte ein sehr gediegenes Handbuch der tibetanischen Sprache B^')^
Bookkill einen längeren Aufsatz über die Ethnologie von TibetBl?).
Tarmbeekm und Mongolei. S. H e d i n s Foraohungen wurden S. 404
besprooben. Von den „Arbeiten der Tibet -Expedition 1889^90'*
ist von y. Pjewsow der erste Band 1895 erschienen l^l^.
Derselbe enthält eine historische nnd geographische Ski/.zr von Ost-Turkestan,
dsnn den Bericht über die Reise von Prjewalsh nach Yarkand über den Bedel-
Pafs, Beschreibung der Hauptstädte des Gebietes, geographische Schilderungen von
1896, 1—4; ]'M 189.^, 269 f. ; Gl. LXX, 297—302. 311 — 16; AnnG V, Bibl.
163; BSGComm. Paris XVil, 353—56; lev. 1895, 540—67. — «») GJ VII, 1896,
458-83; VIII, 7 f.; Scott. OMag. 1«95, 817— 19; PM 1897,LB40; Gl. LXIX,84;
GZ 1896, 350; AnnG V, 447; BSGCoram. Paris XVIII, 313-16. — «>9) GJ IX,
1897, 217 f. (auch VUi, 1896, 296); VhGsü 1897, 200; Gl. LXXl, 164. —
*^^0J IX, 1897, 215—17; PM 1897, 74 f.; VhGsB 1897, 199; Gl. LXXI, 164.—
St. Pet. 189,-), 95 S. AnnG V, Bibl. 156. -- 512; Calcutta Rev. 1896, 217—40.
Gl. LXXl, 334 — 39 (Beichelt); GJ IX, 1897, 321 f. — S'^) The grcat closed Land;
Lond. 1895 (?), 112 S. PM 1896, LB 110. — Araong thc Tibetans. Lond. 1894.
1896, LB 109. — Mi) Tatnng Trade Rep. for 1894 in China imp. marit.
Customs 1894. G24— 32 (Karte); AnnG VI, IS.T^SS (Chavannos) ; Ol. LXVIII,
1895, 181—83 (Krebs). — 5i6) Handbook ot CoUoquial Tibetan. Calc. 1894,
378 8. — «7) Rep. U. S. Nati. Mus. 1893, 666—747. 8eott.Glfag. XI, 40«— 9;
I'M 1896, LB 168; AnnG V, Bibl. 156. — »") StPot 1895 , 424 S. in 4«.
IX, 1897, 546—68. AnnG V, Bibl. 155.
^ ,^ -.d by Google
408 Dr. E. Tieafen, Gaogr. Erforschnngeu in Asien (ohne Russisch- Asien).
Teilen des Kwen-lun, sehr wertTolle ethnographische Abhandlungen flbtr
garten &c. Die Karte (Tarirabecken und seine N- und S- Umrandung) in 1:2620000
mit geschummerter Gebirgszeichnung und sehr aahlreichen Höhenangaben wird ein
nnmtbeb'rliehet flilfemittel lam Stndiam dfoaer 6«bi«te für den Geographen sein.
Auch der dritte Band dieser Arbeiten" Ist 1896 erBobienen^id),
die ForadnuigsreiBen von Roborowsky und Kollow (GJb.XVm,
815) behandelnd; da Ref. deneelbeD nooh niebt geseheo, lo kann
vorläufig nur auf die (nicht genügenden) Referate ▼erwiesen werden.
Dagegen sind die fortgesetaten Berichte von Kr ahm er in PM 1895, 109-11;
1896, 33—41, 62—69 yon Wert, ebenso diejenigen in QJ Vll, 1896, 94; VIII,
1896, 161—78; IX, 1897, 658—66 (mit Karte des Nan-schan-Qebietes in YU1)6M).
In dem loteten Teile der nun beendeten Expedition wurde der Nan-schin mit
einem ganzen Netze von Routen überzogen, schliefslich (durch Koziow) noch
Forschungen im östlichen Tien*8chan und eine Darchquerung der Kobbe-Wfiat«
ausgeführt. Bogdanowitseh brachte noeh efaen wertroUen AnbiltBl} tter
das Kwen-lun-Systeni , in dem er die Entwicklung der Kenntnii dea Gebiets seit
T. Uichthofen unter besonderer Berücksichtigung der Arbeiten von v. Loczy «ad
"Wegener babandelte (Karte: schemat. Darstellung der Grenzgebirge des NW. Tibet).
Über die Reisen von G. N. Potanin 1884—86 ist 1893 eio
groieee Werk er8ehienen<>>B)^ das Immanuel in PM 1895, LB 497
ansfuhrliob bespricht. Im ersten Bande ^) eines auf 7 Bände be>
rechneten Werkes „Die Mongolei und die Mongolen. Resultate einer
Reise 1892/93 gibt A. Posdneeff das Tagebacb seiner bekannten
Reise von 1892; das Ethnographische steht überall im Vordergrunde
(vgl. das Ref. in Nat. LV, 603 f.). Von dem Reisewerk der Brüder
Grum-Grjimailo (GJb. XIV, 333) erschien der erste Band:
„Beschreibung einer Reise nach W-China I. Längs des östlichen
Tian-8chan"524)^ Reiseberich te des Palladius (GJb. XVIII,
315) wurden nun auch in das Französische übersetzt ö26).
Franke fflbrte eine Beise von Peking nach Chailar aus 5»); wichtige Er-
gebnisse sind : Besuch dea (SlOO — 3200 m hohen) bisher unsicher bekannten Petchf
Berges, Besuch des seit 1689 von keinem Europäer besuchten Puir-nor, Entdeckung
einer bisher unbekannten Karawanenstrafse Chailar— Puir-nor — Dolon-nor. über
eine Beise von Cbaffanjon, die von Urga ISngs des Kernten neeh Obailsr,
weiter nach Tsitsikar ging, ist bisher nnr wenig bekannt geworden ö27). Borro-
dailo berichtete f^28) übe^ eine Reise von Urga nach Kobdo, Über die Er-
fonebnng des Changai-Qebirges durch D. Klements erfahren wir erst wenig in
OJYIII, 1896, 635. Das Klima Kasehgariene wird (naoh Pjewsow) in Met Z
1895, 215—17 behandelt. Von G. Huths .,Oo8chichto des Buddhismus in der
Mongolei" erschien der zweite Band529j ^^urde in Gl. LXX, 211 f. besprochen.
Uber ein rneslseliee Buch von Popow „über die Nomaden der Mongolei
referierte Immannel (PM 1895, LB 499). A. Markoff beschrieb in einer
Schüdernng nordmongolischer Städte besonders Urga, Uüassntai nnd Kobdo.
5") St.Pet. 1896, 423 8, in 40. Natttre Lond. LVI, 27 f. Scott. OMag. 1896,
604. — Ö20) Auch in PM 1895, 294. — Ml) MQGsWien 1895, 497—526. — 522) Die
tangtttiech-tibetaniechen Grenzlande Chinas u. die zentrale Mongolei. 2 Bde (russisch).
St.Pet. 1898, 667 u.487 B. in 40. — «SB) St.Pet. 1896, 696 S. in 4» (russisch).—
»*) St.Pet. 1896, 547 S. in 4« (russ.). GJ Yll, 1896,666-58; Nature LlV, 388 f.;
fjj"-ÖMag. 1896, 492. — 626) BG histor. et descript. 1894, 35—111 (Karte); PM
1896, LB 110. ~ «sa«) VhGsE 1897, 217. — 627) Gl. LXXL 84: VGsE 1897, 72;
MouvG 1896. 634. - «») QJ 189« 562-72. «72—741— «») StnUsburg 18«,
466 S. — 530) st.Pet. 1896, 487 8. — ») Scott. &Uig. 1896, 67-68.
. ,. .d by Googl
GtograpMsolLe EiforschungeE in £imiäcIi-Meii.
Von Prof. Dr. Anutschin ia Moskau.
Vorbemerkung. Aufser den auf S. 1 des Jahrbuchs angeführten Abkür-
isuDgen bekannter Zeitschriften sind im Folgenden für russische Publikationea
folgende Abkürzungen zur Anwendung gekommen. (VgL hiersn dM VersMcliii»
Oeogiaphisoher QeeeUsohaftssehrißea im QJb. XVXII, 419 u. 420.)
Isw.QQs. = lawestija der K. Rusa. Geogr. Gesellschaft zu St. Peteraborg.
Isw. Kauk. = Iswcstija der Kaukasischen Abteilung derselben in TifUs.
Isw. OSb. = Iswestija der Ostsibirischen Abteilung derselben in" Irkntek.
Iiw.WSb. « lavestlja der Weeteibirischen AbteUung derselben in Omsk.
M.Agr. — Pttblikationen des Ministeriums der Agrikultur tt. der Keiohsdomaaen.
M. Pin. = Publikationen des Ministeriums der Finanzen.
Met. W = Meteorologischkoi Wjestnik = Der mofeeorol. Bote (hemnegegebea
Ton der K. Russ. Googr. Gcsollschaft in St. Petersburg).
IIor.fiboni. = Morskoi Sbornik = Sammlung von Beiträgen zur Kenntnis des
Meeres, herausgegeben von der Hydrographischen Yerwaltnng.
Sap. KRGQs. — Sapiski der K. Rnss. Geogr. eeBelliehaft. V
Sap. Kauk. — Sapiski der Kaukasischen Abteilung derselben.
Sap. O.Sb. = Sapiski der Ostsibirischon Abteilung derselben in^irkutsk.
Sap. WSb. ^ Sapiski der Westsibirischen Abtdlnng derselben in Omsk.
Sap. Priam. Sapiski der Priamurskischen Abteilung deraelben.
8b. Kauk. = Sbornik (Sammlung) von fTachrichten Uber die kaukasischen Lander
und Völker, herausgeg. Y. d. Kaukas. Ünterrichtsverwaltung zi
Seml. Semlewedenie, herausgeg. TOtt der Geogr. AbteUnng der K. Gesellschaft
der Katnrwiasensdiaften, der Anthropologie und Ethnographie in
Moakan«
ri Eine allgemeine, aber ziemlich detailUerte tTbewiobt fast aller
rosBischen geographischen Expeditioaen uad Forsohungen, welche be-
aonden in Turkestan, Sibiriea and den angrenzenden Ländern Zentral-
Aaiens von 1846 bis 1896 angefahrt worden sind, gibt das Werk
von P. Semenow, ÖeBchiohte der halbhundertjährigen Thätigkeit
der K. Rose. Geogr. Gesellschaft, 3 Teile (1377 S.), St. Petersburg
1896 (in russ. Sprache). Dazu ist eine besondere Kurte von Russisch-
Asien im xMafsst. 1:8400000 von Kowerski zusammengestellt.
SemenoMT beschreibt ausführlich in chronologischer Ordnung (nach Dozeuni^u)
alle Expeditionen, an denen die K. Russ. Geogr. Ges. nnmmelbar «>df'J«"^,;™*^
long ihrer Hitglieder tengenommen hat oder von denen sie durch die Mittel un gen
der Forscher in Kenntnis gesetzt wurde, d. h. fast alle «eographwchen Unter-
Bttchungen, welche in dieser Periode ausgeführt wurden,
dphabetiaches Register, leider nur fttc die Personennamen, angefügt. D»« J^^J"
m Koweraki bt naoh Teraohiedenen amtKohen awUen TSrWst nnd aeigt ant
Oeogr. Jahrbneh XX.
410 Dr. Änutschin, Qeograpbiscbe Erforschungen in Russisch -Asien.
4 BUtttwn die Harschrottten der Expeditionen, sowie auch die von den TeraeUe»
denen Verwaltungen: von der Militär-topograpliischen Abteilung des Generalstabs,
Ton dem Bydrograpliiseheo Amt, vom Ministerium der KommunikationeD und Wege,
Tom lOnisterivm der Beiehc-DomSnen fte. Teranlarsten topographisdien AiftuSi*
neiii die Bezirke der geologischen Untcrsucbucgen, die OoldwSselierei«i| die Ktoi-
wllder, die EisenbaliDeii und Telegrapheiilinieii, die Hdiien fte.
B ibliograp hische Anzeigen eind zu finden im Jeshegodnik
(Jahrbuch) der K. Russ. Geogr. Ges., Bd. I— VII (1890—95), in der
„Oeogr. Litteratur" (Iswestija der K. Rubs. Geogr. Ges. 1894 — 97),
in der ,.Russ. Geolon-. Litteratur" (durch das Geologische Komitee
herausgegeben, letzter Band XT , 1895), in der „Bibliotbeca geo-
graphica", von der Berliner Ges. für Erdkunde herausgegeben,
Bd. II u. III (1893 — 94), und für Sibirien auch in JesbegodDik des
Tobolskischen Museums, Band i— Vlll (bis 1897).
Bine allgemeine geographische Übersicht gaben W. Sievers,
Asien (Leipzig 1892), und Keane, Asia I— II (London 1896—97).
Als ein Beisebuch kann genannt werden: Dolgomkowi Guide
k travers la Siberie et )«s Territoires Russes en Asie C^trele.
I. Ann^e 1895; II. Ann^ 1897. Tomsk. (Russisoh.)
Von der „Orientreise des OrorsfÜrsten Nikolaus, jetzigen Kaisen
Nikolaus II." (1890/91), welche den Fürsten E.XJchtom8ki zum
Verfaeeer hat^), enthält der II. u. III. Band die R. ise nach Ostasieo
und zurück durch Sibirien. — Eine allgemeine Übersicht gibt die
zweite erweiterte Auflage des Werkes: Sil'irien und die grofse
Sibirische Eisenbahn, herausgegeben unter Redaktion von F. Se-
rn enow vom Finanzministerium (St. Petersburg 1896).
Als Karte dasu kann dienen: „Die Karte der Gouverneinents und tiebiete
Rnfslands, welche die sibinBche Eisenbahn passiert", ausgefÄhrt 1898—94 vom
Zentralstalist. Komitee des Ministerinms des Innern im Mafsst. 15 W. — 1 f"|e'"
1 : 630000. Die neueren Aufnahmen, wcicbe von verscliif lit^nen Verwaltungen im
Zusammenhang mit dem Üau der grofsen Bahn veranstaltet werden, bespricht
Kowereki-S), mseisehe topograpbieehe vnd kartegraphieelie Arbeiten in Sibirien
im J. 1895 Gpncrnlranjor z. D. KrahmorS). — Ühor die pcnloijiscben ForscbungPii
belehren dio , (Geologischen Untersuchungen längs der Linie der Sibirischen KiseE-
bahn*'. Lief. 1— VI, 1896—97, sowie auch lierichto im Gorny Jooroal aad ia
den iBwestija des Geolog. Komiteea (Bull, dm Comit6 giol.), in letzterer Publikation
russisch und französisch erschienen. Über die Arbeiten 1894 gibt Supan )
einen ausführlichen Aussug nach A. Kraanopolsky, N. Wysozky, H.ßog-
danowitaeh und P. Javorowsky. Viele iriehtige Notiseo enthält F. F.
RoraanoAvs SibiriBcher Kalender, Tomsk, 1.— 4. Jahrg. 1891— 97^). Zu er-
wähnen ist die nni.tlicho Publikation „Produktivo Kräfte Rufslnnds", welche unter
Redaktion von Kowalewski vom Financministerium 1896 herausgegebes waid; «•
entbllt einen Artikel P. Semenova: „Sibirien nnd der Handel BaAlanda nit
1) Über Band 1 siehe GJb. XVlil, 278. Von Band II u. III ist jetit
erst die niaaiiebe Ausgabe erschienen. — ») Jeshegodnik d. KBGOa. VII, ^
8) PM 1897, 101—6. — *) PM 1896, LB 172 n. 178. — Ober den laktl* ta"
Jahrg. 3, 1896, e. PM 1896, LB 710.
^ ,^ .d by Google
Waatsibirimi.
411
CliiDa und Japan" (104 S.). — Über die „ RttMiaeh-aiiattsohe Biimtahn'* w-
bviitit tieh 1.% — Sibiriens WasBerstrarsenayBtem bebandelt Arr. Jftrgan-
iobA^ »Lea lieheaaaa miniftrea de la Sibirie** FoniakoY^.
WestiibirwL
Eine grofae Kftrte de« AsiatiBohen RofalaQd gab Bolsohewim
MaHwtab 1:430000 heraus.
Dieselbe soll in 192 BL eiwbeinen, von denen bis jetzt nur 8 publiziert
sind ; sie stellt eine Fläche von unpofähr 9 OüOOOO qkra dar und ist begrenzt im
W durck die Linie Kasan— Quriew—Kraasnowodsk, im N Wiatka— Bogoaalowak-^
SttTfut— Jenlateiik, im 0 Kainak— Kobdo— Gutoehen, im S Birdaehan— P^hftYe^—
Sriaagar— Bondok.
Eine allgemeine Skisze gibt Markgraf, „Die grofse Sibirische
Kiedernog, ihre geographischen Besonderheiten und ihre Bedeutung
für die Wirtschaft und die Besiedelung " 9). Wysozki liefert eine
„Skizze der physikalisch -geographischen Veränderungen, welche
Westsibirien im Laufe der tertiären und posttertiären Epoche er-
litten hat" 10). Über die Geologie belehren die Forschungen von
Krassnopolski, Ssako witsch H) und andern. Einige Bei-
träge zur Klimatologie Westsibiriens liefert Bräutigam ^2)^ über
die Pflanzenwelt S Sias ow 1^), über die Landwirtecbaft (im Tobolski-
aehen Gouv.) SBaBonowl*). — Die „orographisohe Skizse von
Nordribirien'* von Hiekisch bietet eine ZuBammenstellung
hypsometriBcher Angaben der ganaen nördUchen Zone, auch von
OitBibirien.
In dem Gebiete des Ob nördlich von GO'^ N. Br. gibt es wahrscheinlich keinen
Punkt, der höher wäre aU 200' (60 in). Im Osten tJ^s Jenissei und eüdüö»
der unteren Tungusska let die mittlere HShe dea Laadea eehon 2000 (6oO »),
am linken Lena-Ufer und auf der Wasseraeheide zwischen Lena und Wilai er-
niedrigt sie sich bis auf 450' (140 m). Die Taimyraclie Halbinsel ist eine
Hochebene von 1000' (300 m) und mehr; östlich von Lena «eben eicli oie
Ketten bie an 6000—7000' (1800— 2000 m) Höhe, die Küstenzone aber ist
oiedriger, doch jedenfalla nicbt nnter 400—600' (120-150 m) und ateUen-
ireise bis lOüO' (300 m).
Neue Aufnahmen und Untersucliun-pii im Ei.^eer (in der Kara-
See, bis an die Mündungen des Ob un.i Jeiiissei) sind von Schdanko )
und Wilkizkii*^) ausgeführt; über den iSeeweg nach Sibirien spra-
chen W. SemenowlS), Pa wlow-Ssilwanskil^), Wiggins^
und A. Franz2i). Hingewiesen sei zugleich auf die Beobachtungen
6) Österr. Monatsscbr. f. d. Orient 1896, Nr. 11 u. 12 - 7) 1895,
234-42. - 8) Rev. univ. des mines, Paris, T. 28. 29. - (Vorlauf. Mitt m
Seml. 1895.) - lO) sap. Miner. Gs. XXXlV, 1. — ^) ^^'•"»«P,^^;^,; //^f*
Irtysch, Kirgiceneteppe) und Seakowitch in Gorny f V^?*
M)8ap.W8b. XVI, 189:}. - 13) Sap.WSb. XVli, 1894 und ^VUl, 1895. -
>*) M.Agr. - Sap. KIlGGs. XXXI, 1897. iNr. 1. - ''^^f^'®®?»,*?'?
Mer«k.a Sbemik 1894, 2; 1895, 3-6. - «) lew.GGa. 1895. - Der v r-
gesseneWeg nach Sibirien. St. Pet. 1894. - W) Isw. GGs. l89o. ' /")JJf
Seeweg nach Sibirien. St. Pet. 1895 (russ.); im Auszug in GJ London ^^1, lö»*,
121. — 21) Frana, Über die MögUchkeit einer ständigen Seererbmdmg awiaciien
£Bropan.Weateibii3en, DGBL Bremen XX, 1897, 129-78 u. 287—67.
27*
412 Dr. Anutsehin, Geographische firforschtiDgeii in Btuaisch-AiIeiL
von Nansen in seinem bekannten Werke und die vorläufige Karte
der Küste von Westsibirieo mit den gesehenen Inseln, den Spurea
der fraheren Vergletschening &c.^.
Ben Nordm de» Tobcikhi^ Gomfemmmü, besonders in Skono-
misoher Hinsiobt, besohreibt Dunin-Gorkawitsoli^; interessante
Skizzen der Natnr und der BeTolkerung des Obdorsldsohen Ereiiei
hat Bartenew pabliziert^).
Der Altaz wurde in den letzten Jahren von mehreren Reisenden
besucht. Ssaposchnikow^'^) hat die Gletscher des Bielucha studiert
und über die Pflanzenwelt Beobachtunfren gesammelt, Ssobolew^ö)
hat den russischen Altai, die Bergwerke, die Eingeboruen gemein-
verständlich beschrieben; Ignatow'^'^) hat eine Exkursion über
den Kanass'Pafs bis zu dem See desselben Namens und bis zum
ICarka-kul aasgefährt; Tronow^) hat die Quellen der Bachtarma
besucht. Die Geologie wurde von Inostranzew^ studiert, die
Wfilder von Konowalow^, die Entomologie von Ssuworzew^^).
Eine allgemeine Übersicht des Bergdistrikts im Altai hat Strukow^)
▼erfafet
Uber die Kirgüensteppe sind zu nennen die Skizzen von Michai-
low^) (im Akmolinskisohen Gebiet) und Schmidt^^) (im S der
irtysch-altaisohen Wasserscheide). Die Viehzucht im Turgaiacbeo
Gebiete hat D o b r o s s m y s 1 o w *'^) beschrieben.
Über Kolonisation, Auswanderung, Gr u ndbesitz in
Westsibirien sind mehrere Berichte und Untersuch uugen erschienen.
Unter den amtlichen Berichten des Ministeriums der Agrikultur sind
wichtig die des Staatssekretärs Knlomsin, des Ministers der Agri-
kultur^J), der Herren Kaufmann^) und Tioheew*^). Unter den
Artikeln in den Zeitschriften nennen wir die von Ostafiew**),
Kagorowski^), N. M. Jadrinzew^}, D. M.aolowatsohew^^) &c.
22) Vgl. auch Wrani,'el u. Makarow, ^rorskol• Sbomik 1897, 5; Isw, OGs.
1896, ferner Ann. d.Hydr. (deutsch) 1896, 24 ü.; Gl. LXXU, 1897, Nr. 16, und
PM 1897, 118—23. — Jeshegodnik des Tobolsk. Museums VIII, 1897; ftii«k
als besonderes Werk. — ,,ira äufsersten Nordwesteu Sibiriens 1896 (russ.)- —
25) Ssaposchnikow, Im Altai, 1897 (erschien früher in law. d Tomsk. Uni-
versität; mit vielen Abbild, und Plan des Katunskischen Gletschers. — Seml
1896. — «) Ebenda 1897. — «) I,w.GGb. 1897. — ») Mitt. d. Naturf. Gel.
St. Pet., Geologie Nr. 3— 4; vollständiger, zusammen mit Arbeiten anderer Geologen
in Trady (Arbüiten) der Geolog. Abteil, d. Kabinotts S. K. Majestät i u. II (1896 n.
1897). — 80) Lessuoi Journal 1895, Nr. 5. — 3i) Sap. WSb. XVII. — ^ K""
Skisze des Altaischen Bezirks. St. Pet. 1896. — ») S»p. WSb. XVI, 1893. - ^9) Saj).
WSb. XVII, 1894. — *0) Bericht, mit 21 Abb., (^T. A?r.). — ") BeUage «u
dem Bericht des Ministers der Agrikultur über seine Reise nach Sibirien, 1896.
Landvirtech. Lage der Answaoderer nach Sibiriett, weleh« auf den Krenlinto«
des Tomsk. Gouv. angesiedelt eind, T. I— III, 1895—96, und Bericht über die
Eeise nach dem Turgaij^ebiet. — *3) über die Erforschung der Waldzono in Si-
birien, 1897. — **) Die Kolonisation der Steppengebiete im Zusammenhang na»
der Frage über die NomadenwirtBehaft, Sap. WSb. XVIII, 1895 (wichtig). 7
*^) Die Auswanderung nach Rusgisch-Asien, Sap. WSb. XVI, 1893; S. F., JJW
Kolonisation des Akmoliniscben Gebiets, in Russkoje Bogatswo 1894, 2; !>«•
Kolonieationafrag« in Weataibirien, in Nablüdatel (Beobachter) 1891. — *•) •» **
driniev, Beobaeht. ttber die Answandemiig naeh Waatolbiriea 1891,
Westaibirien. Ostsibirieo.
Za erw&bneii ist noch: ,,8ibirieD| Wegweiser für die Auswanderang'',
Amtliche Publikation, 1897 (allgemeioe Kenntnisse über Sibirien
nnd seine einzelnen Gebiete, Hauptwege der Auswanderer, Regelnj
welche dabei su berücksichtigen sind, praktische Anweisungen &c.).
Aus den verschiedenen Skizzen über Land und Leute heben
wir nur die von Nossilow*^) und Baron de Baye*'') hervor.
Einen Beitrag zur Ornithologie des Obthala hat Kaatschenko^^)
geliefert. (Über Ethnographie siehe unten.)
OsUibirim.
Über das Gouvernement Jetimmk gab N. Latkin^^) eine all-
gemeine statistipclip Übersicht nach russischen Quellen. A. Jarilow
schrieb eine cingeliende Dissertation ^-^ i : Beitrag zur Landwirtpehaft
in Sibirien, besonders im Minussinskischen Bezirk (Jenisseisk). Den
nördlichen Bergdistrikt von Jenisseisk schildert J atsch e wski^3^.
Zur Kenntnis der Geologie und der nützlichen Mineralien im
MMbuehe» Goumnmmt schrieb Bogdanowitsoh^). Die Er^
Steigung des höcheten Berges von Sajan, des Munkn Sardyk, ist
▼on Peretoltsohin voUföhrt^). Obrutschew^^) gibt Nach-
richten über die Eisbildung auf dem Baikaüe$ und der Selenga,
Lewinß7) über den Fischfang bei Olchon, Bogosslowski^'^) über
die Schiffahrt auf der Selenga (mit Karte) und über das Delta des
Plusses. Interessant sind die Bekognoszierungen von Ürischenko^)
im Baikalsee.
Nach den LotuDgon DriecheiikoH ist die gröfetc Tiefe des Sees im südlichen
Teile desselben gefunden, und swar 791 Fathoms 1650 m. Die Wanne des
Sees zeigt drr-i Verticfur.ger, von deren die südliche (V4 der ganzen Länge)
die tiefste und durch eine Untiefe (wahrscheinlich durch die Anschwemmungen
der Selenga erzeugt) von dem mittleren Teile gescliieden ist. Dieser letstere
(auch ^/^ der ganzen LSngf) ist noch wenig bekannt, weist aber jedenfalls
Tiefen bis 670 l-'athoTiis auf. Dio ^rolse !n?el Olchon ist nur durch eine enge
Stralse von höchstens 35 m Tiefe von dem westlichen Ufer abgetrennt. Der nörd-
fa'ebe Teil ist der ISngste (Va der ganzen LSnge) nnd obgleich anoli tief, doeh
tifbt über 500 Fathoms. Die Küsten sind oft sehr steil abfallend. Die mittlere
Temperatur der Oberfläche des Wassers beträgt im Juni 3,4** — 3,7® 0. und
bleibt dieselbe bis zum Boden. In der Nahe der Küsten, in den Buchten, bei
den Mttndnngen der Sdenga nnd Oberen Angara steigt die oberflächliche Tempe-
ratur bis 13,6® 0., gelcgi ntlieh bis 19 r," C Im August steigt die mittlere Tem-
peratur der Oberfläche wahrscheinlich übtrjil etwas.
Die Flora des Bezirks Irkutsk behandelte Preyn^^j^ Pür das
Irkutskiscbe Gouvernement ist weiter zu erwähnen: Die illustrierte
Moskau 1895 ; 8. PM 1806, LB 484. — *7) G o 1 o w atsc h e w, über die russ.
Kolonisation Sibiriens, ebenda; PM 1896, LB 483. — *8) (Wogolon, Irtysch,
Altai &c.) in Naturwissenschaft u. Geographie 1896, 8—10; 1897, 5. — *^ Von,
Wolga bis Irtysch, in Bev. de Odogr. Paris 1896. — ^) Die Adlemester am Ob,
in Naturwiss. u. Geographie 1896, 9—10. — 51) PM 1895, 243. — 52) Leipzig
1896; 8. PM 1897, LB 125. — Gorny Journal 1894, i. — Ebenda 189ö.
10—18. — «) l8w. OSb. XXVin, 1817, Nr. 4 (mit Plan). — lew.OSb.
1892. — 57) lew.OSb. 1897, 1. — ^) Isw. 'KRÖGs. 1897 (mit 3 Karten in
l : 1260000); i. auch Gl. LXXU, Nr. 9, 1897. — ^) Isw. OSb. 1897.
414
Dr. AnnUchiD, Qeographisehe ErfonehiiiigMi in BaariioIt>äü«a.
Besebreibnog des Lebens der Landbevölkerung des Iikntskiaehen
GouvernementB, von Molodych und K u 1 a k o w unter Redaktion
▼OD Semenow fär die mauBcbe Auaetellang in Niachni 1896 heraai^
gegeben.
Besooders interessant wogen der zahlroichen Abbildungen nach Photographien
(Landschaften, Dörfer, Abbauen der Wiilder, LLüusor, die Vieh- uud Pferderasseo,
landwirtschaftliche Werkieage, Typen der Berdlkernng, buriKtiMhe KUteter, Feita^
Spiele, Einriehtong der Jnrteni Pahnengo fte.).
D^an^mkaiün schildert nach M. Choroschkin übersichtlich
Krahmer^). Zwei Berichte über West- und Ost - Transbaikalien
in landwirtschaftlicher Hinsicht verfafste Krükew^^).
Den Bergflistrikt von Nertschinsk schildert Gerassi mow in Veranlassung
der Ausstellung in Nischni^^}. Obrutschew beschrieb eine Exkursion in die
goldhaltigen Gegenden dee westlichen TmnsbaTkalien>9). „Du Klima Tnubtf-
kaliens" behandelt Kirillow in eigener Schrift (Tscbita 1894) M), Talko-
Hryncowicz schildert le climat de Troitzkossawsk — Kiachtaß^), Woeikow
die Verbreitung dos Eisbodens in Transbaikalien Allgemeine, besonders etbno>
graphieche Skiasen (Bnrüten, Baddhismna, Arehiotogle, Kiachta ftc.« anck etwas
Belletristik) bringt Ptisine Bneh „Das Selengieehe Daurien"} 1896.
Über das MuiM^ QAiä sind in den letsten Jahren
mehrere Beschreibungen von Expeiitionen erschienen, nämlich der
von Maydell^'),
Lopatin68), T8chekanow8ki69), v. Toin»).
Besonders wichtig sind die Beobachtungen des letzteren über Stein-
eislagor auf den Neusibirischen Inseln. Über die klimatischen
Verhak iiisse, nämlich ., die kältesten Gej^enden der Erde", spricht
vergleichend Woeikow*^!); die Möglichkeit des Ackerbaues prörtera
Jochelson^^) und 8 s o k o 1 o w s k i ^3). Eine allgemeine phyai-
kaUsch-geographisebe Skizze des Oebiets ist in „Pamtatnaja Knisohka''
(Jahrbuch) des Jakatsk. Gebiets fär 1896 erschienen.
Über den äuftmUn NordosUn (Tschnktschenland, Anadyr-Distrikt)
haben aus eigenen Erfahrungen Olssufiew^^), Stefano witsch^^)i
Gondatti^ß) geschrieben. Einige Naohriohten fiber die Bering-
Strafse und das Berings-Meer sind von Hegemann zusaiumen-
gestellt'''?); der Robbenfang dort (auf den Komandorskischen Inselo)
ist durch äslUnio'?^), Gerassimow 79) und Stejneger^) gö-
CO) PM 1895, 217—20, nach Woj.Minv Sbornik ISO.*}. — ß^) M. Agr. 1896. —
«■) St. Pet. 1896, 122 S. mit Karte; einige Mängel dieser Arbeit hat Hedr oiz herTor-
gehoben (Itw.OSb. 1897, 8). — «) Isw.OSb. XXVIII, 1897, 1. — •*) PM 1896,
LB 480. — 65) irk. 1897 (viele Diagnuune, Text ruasisch). — ^ MeiZ. 1895,
H. 6. — 67) Koisen U.Forschungen im Jakutischen Gebiet, Beitr. zur Kwintnis dM
Ru8s. Reichs, herausgeg. v. d. K. Akad. d Wiss. (4. Folge) 11, 1896. Ref. t. B.t.To11
in PM 1895, LB 178. — Tagebncb d. Witim-Bzpedition 1865, von Polenov
bearbeitet. Sap. KRGQs. XXVllI, I — 69) Tagebuch der Expedition längs der
Flüsse Untere Tunguska, Olenek u. Lena in 1873—75, mit einer Einleitung von
Sebnidt. Sap. KRGGs. XX, 1896. — 70) Mitt. über eine Belie naeb dee
Neusib. Inseln, PM 1804, 136. 15.") flF. Wies. Res., M6m.Acad.Spt. XLIl, Nr. 13,
1895 (mit Tafeln); s. PM 1896, LB 479. — 71) Met. W, 1897, 4. 8. — 72) Pa-
miatnaja Knischka d. Jak. Geb. für 1896. — 73) Sib. Sbornik 1897, Liet S. —
7*) AUg. Skine dee Anadyrdiitrikts, Sap. Priam. II, 1, 1896. — ") Ven Jakutsk
nach Äjan (Expedition 1894), Sap. OSb. 1896, II, 3. — 76) Priamur. Wicdom
1895, Nr. 89-91. S. auch SemL 1897. — 77) dQBL 1895, 109-26. — 7»)
Ostsibirien.
415
«obildert ITamitokaika wurde in der letsten Zeit yon einer be-
sonderen Expedition boBuoht, welche Gbldlage^ gefanden hat^^).
Bioe interessante Skisse von Sachalin und der dortigen Deport .
tstion fto. hat der bekannte Belletrist Tschechow verfafat.
Manche Daten Uber die Amurpromm und das KiätengehiH
(Prlmorskisches) sind im Ki r i 1 1 o wachea Geographischen Wörter-
buche des Amur- und Primorak. Gebiets zu (indon (Blagoweatachensk
1894). Von Urutii-Grsohiraailos Büschreibun;; der Amurprjvinx 189 4
(GJbXVni, 19) gab Immanuel»^) ein Referat. Der let/.tere «3)
hat auiserdem einen zusatnmeat'asseudea Aufsatz über die Aiuur-
provioz gesohriebea.
Landwirtsehtft und renohiedeae Erwerbsquellen der Küstenprorii» be-
spricht Krlikow^*), die Skonomische Lage <I< r Inorodzen (Eingebornen)
Ssi ün i n^), die Kolonisation und Auswanderung nach dem Amurgebiet Kiri 1 lo W*),
Gartschin-GarDizki^Oi Komarovr®), Busse speziell die Auswanderung
der Bauern auf dem Seeweg naeh dem Sttd>Ussiurigebiet 1888 — 93 (1896 mit
Karte). Einige N"achrichten über den Bau des Gebir^'es Sichota-AIin und über
den Flufs Ssungari sind von Iwanow^^) und Grulew-*'^) gegeben. Interes-
sante Mitteilnagen über das Süd- Ussurigebiet gibt Schneiderei) in seinem
illustrierten Werke „Unser SnCserster Ostends — Über die XaphthaqueUen auf
Sachalin berichtet M as s le n n i k o w^*'^) ; A. \. K r a s s o w '^i'^) behandelt die
Flora von Sachalin. Admiral S. Makar o vr '-'^«:) erörtert die wichtige Frage, wie
min in Wlndiwoatoek die BisbrMher wirksamer machen kftnnte, um den Hafen
langer ittgSagUeli lu maehen. „^^^^
Hier ist es passend, einige rassische Arbeiten Über die an-
grenzenden Länder, soweit sie in russischer Sprache erschienen sind,
herrorsaheben, besonders die grSfseren Werke yon A. Posdneeff,
Mongolei und Mongolen I, 1806 (G. ö.), und D. Posdneeff, Be-
schreibung der Mandschurei, 2 Bde., 1897 Fin). Über die Mon-
golei sind auch einige andere Artikel von A. P o s d n e e f f ^2),
Sc hisc h m a r e w ^"^j und 0 b r u t s c h e w ^'^l zu nennen, und über
Mandschurien und seine im Bau begriffene Bahn die von Ss wiagin
Hilfsquellen von Kamtschatka, Saehalin n. der Eomaadorekischen Inseln, 1895 ; mit
Karte (M. Agr.). — 70) oSb. 1897, 2 — 80) Tho Kassian Fur-Seal Islands,
Washington 1896. Vgl. auch Gl. LXXII, Nr. 8 und PM 1897, LB 126. —
^) Sailniaki, Ober die Ochotsko-Kamtsehatkisehe Expedition, Priamnr. Wied.
1895, Nr. 95- 103 , Oers., Reise nach Kamtschatka n. Anadyr, Sap. Priara. 1897,
II, 3; Ders., Die heutige Lage auf Kamtschatka, Priamur. Wied. 1896, Nr. 127
bis 132. Bogdanowitsch, Briefe aus der Qchotsko-Kamtscbatkischen Ezpedi-
^oD, Isw.ÖOe. 1897. — P.« 1895, LB 491. — «) I, 1895, 580—808. —
Das Amurg.^biot auf der Aasstellung in Nischni 1896. — ^5) law OSb. 1895. —
*) Priamur. Wied. 1895, Nr. 5 ?— .'if). — 87) Trudy der Ökonom. Ges. St. Pet. 1894,
Nr. 1. — . 88) law. GQs. 1896. — »'J) Sap. Priara. 1897, I, 3. — «>) Priamur. Wied.
1895, Nr. 87—91. 95. 101—103. — »l) 8t. Pet. 1898. — öi'') Jahresber. d. Oes.
2. Erf. des Amurgebiets, Wladiwostok 189t, V (russ.); s. PM 1895, LB 493. —
"") Seml. 1894, Nr. 3. PM 1895, LB 495. — Jahresber. d. Ges. a. Erf.
dM Amnrgebiete V; siehe PM 1897, LB 858. — A. Posdneeff, Beisa
nach Moni,'oli8n 1892 u. 93, Isw.GGs. 1894, u. obiges Werk, das schon oben
S. 408 erwähnt ist (s. PM 1897, LB .iöfi). — Handelsrerbindungen mit Mon-
goUen 1861—86, Priamur. Wied. 1894. Nr. 42-44. — •*) (Geologie) IsW.OQs.
1894—95, Bend. 1896, GZ 1896. — W) (tber Ost-Bfandseharisn, Sib. Bborn.
1896, L. 8.
416
Dr. AnutachiD, Geographische Erforschungen in Eussisch -Asien.
und 6. Kr ahm er ^. Über die Knrilisohen Ineeln ist eine Über-
ricLt YOD Stow eracÄiieDen,
Die Eingeboraen Sibiriens wurden in anthropologiecher Hin-
Bicbt von SchendrikowBkiö7) und Porotow98) (Buriäten), von
H eckerfS) (Jakuten), Rjeroschewskiö»») (Jakuten), von .TBchn-
gunow^OO) (Kirgisen) studiert.
AnthroponiotriBche Beobachtungen sind auch tod T, u z cn k oK") (Telecgekn
Yon Altai) undSsaposchnikowioi) (Buriiiten) gesammelt ; zu erwähnen sind noch
die PorschuDgen von Koftiieil<») Über die Aioot toü Jmo tiDd SacbaÜD. In
ethnographischer Beziehung sind -wiclitif^: dio Monographie von Sserascbewski
tiber die Jakuten 108), die Forschungen von Schrcnk über die AmtirvölkerM*)
und die tob Sehirok evitsch tiber das Scharaanentum bei den Goldenl<*),
die Monographie TonPatkanow tiber die Irtysch-Ostiaken J*"^ and di« illastrfeHo
\^"erk Ton Martin über westsibirisohc Inorodzen i^'7}. l)azu treten einige
andere Mitteilungen über Buriäten, Jakuten, Tschuktschen&cice). Die prähistorische
Archiologie SibfricM hat neue Beiträge in den Artikeln Ten Kastach enko"» ,
Florinskiiio), Martin»»), Heikeli»«), Badlow, Witaaeheirtki und
anderen erhalten.
TuriesUm und Transkaapüches Gebiet.
Die Erforacbung dieser Gebiete gebt in den loteten Jahren
etwas langsamer vorwärta; andere Teile des russisehen und sentnlen
Asiens zielten die Forscher mehr an. Vielleicht ist dies eiDige^ i
mafsen durch den Umstand bedingt, dals hier kein Wissenschaft- i
lieh es Zentrum existiert. Erst in der letzten Zeit ist in Taschkent ,
eine Abteilung der K. R. Geogr. Gesellschaft gegründet worden, von deren
Thäligkeit aher biß jetzt nichts bekannt ist. Hinsichtlich des Über- 1
gangsgebicts aus Europa nach Asien, der Kirgisensteppe, erwähnen
wir, dafs ImmanueP^^j über Lewanewskis Skizzen aus der
96) Die IMandsrhur. Eisrnbabn, PM 1894, 188. — ^) Materialien z. Anthropol.
d. Buriäten (Selenginer), St. Pet. 1894 (Inaug.-Diss.). — Bur.-Älarer. St.Pet.
1896 (Inavg.-Diss.). — W) Irk. 1896 (Sap.OSb.) — «•) Die Jakuten, I. St. Pet.
1896 (russ.); s. PM 1896, LB 711. — «») law. Tomak. ünir. VII, 1896. -
IW) Die Beobachtungen Ton Luzenko n. Ssaposchnik ow sind nur aus Tor-
laufigen Mitteilungen bekannt. — 1<Ä) 2 Teile, 1893—94, Tokio (aus d. Mitt. d.
Mediz. Fakultät d. K. Japan. Unir.). — J«) Bd. I; mit 168 Hl., 1 ?4»rtri(t «.
1 Karte. Gr.-S", 720 SS. (G.G.) - 104) Belsen im Amurland. III, .3. Lief. Die
Volker des Ämurlandes, Elhnogr. Teil. 2. Hälfte, 1895. 4«; mit 24 Taf. (deutsch). —
Oiabsrowek 1896 (Sap. Priam. 1, 2), mit 23 Taf. — St. Pet. 1897
(deutech). (Akad.d.Wiss.) — lOT) Sibirica. Ein Beitrag a.Keimtni» d.VoiKMchichte
U.Kultur sibirischer Völker; mit .38 Taf. Folio (deutecb). Stookbolm 1S97. (S. Gl.
LXXII, Nr. 15, 1897.) — if«) Über Werchojanskische Jakuten Isw.OSb. 1895 u.
Sib. Sborn. 1 897, Lief. 1 n. 2 ; K u 1 a k ow , Die Buriäten d. Irkutsk. Gouv., Isw.OSb.
1896; Stofanowitsch, Mit den Schamanen, Seml. 1897; Jastrembski, Re«te
der alten Keligionsvorstellungen bei d. Jakuten, Isw.OSb. 1887, 4; SelUnin, Unter
den Technktschen, Seml. 1896; Stenin, Das Haus der Jakuten, Gl. 1897, Nr. 22;
G r a b 0 w B k i , Ethnol.GegeiiBtlnde y. d. Giliaken der Inael Saebalin, Intsrnat. AwUt
1. lithnologie 1897, X, .3; Jochelson . Vorl. Bericht über d. ethnol. Forschungen
im Jakut. Geb. 1897. — 109) über den Fund eines Mammutskeletts mit d. Spuren des
Menschen, Biin.Aead.Inip.Si-P«t. 1896. — MO) isw. Tomsk. Unir., Bd. IX— XI.-
n L age de bronze au Unajede Minonssinsk. 8toekh.l898. Pol. —
Fxnno-OugTienne Yl. — «•) PM 1896, LB 488.
,^ .d by Google
TurkestaB.
417
KirgnoDsteppe (1894) (Embagebiet, OJb. XTUI, 322) referiert.
Den Tsobarchalseei 64 km slidflQdöBtlioh y<m üralaki bat N. A. B o -
rodin näber anterBucht, besonders auch in Being anf deii Fisoh-
reicbtum ^'*).
Für das Transkaspische Gebiet sind boBonders die jährlichen
Übersichten zu nennen, welche auf Brfdil dos Chefs des Gebiets,
Generals K u r o p a t k i n (jetzt Chef des Kriegsminißteriums), heraus-
gegeben werden (Askhabad 1893 — 97). Über die ersten liände,
in denen G. Tarnowski sorgfältige Materialien zusammengetragen
hat, berichtet eingebend Immanuel ^^^). Wichtig ist auch die mili-
tünsebe Obersiebt des Gebiets Ton Kiascbko (Askbabad 1896).
Bra Balcgebalt und die Benstigen VerbSItniHe des AdtebNIHirja- (Kar«
Bngta«) Busens im 0 des Easpisctien Meeres stellt eingelier d nach neueren TJnter-
suchtiDgen N. A n d r u s so w^if») dar. Kine Heise von Äskhabod noch McBcbed
(CborasBaD) bcscLrcibt M iiikewitsch^i^^)j einen Bericlit über die .,Kiari8en"
(WaMcrleitiuigen der EingebomeB tmr IrrigfitioD der Pflunngen) hat Zimba-
leDko"") rerfafst; die Oriiitl>olrgio des Gebiets wurde Ton Sarudny^^^)
itsdkrt; die Beobachtungen über ErderscLiitterungen uod Sandgestöber auf der
Trsnikaspiscbeu Bahn bat Iwanowi^^) gcsamiDelt, die Ruinen Ton Alt-Merw sniil
von Scbukowskilit*) besehritbcn. Einige* anthropologisebe Studien ftber die
Turkmenen hst Jaworski aufgeführt (s. unten).
Über die Frage des alten Laufes desOxus wurde zuletzt im GJb. XYI, 1893,
406 berichtet, und swsr besonders naeh den Forrchnngen A. M. Ronschins.
Seitdem hat 1893 W. L. K
omarow'21) ^Je Resultate eines barometrischen
Kivcllf TU Pills der Senke des Ungus im Norden von Merw veröflcntlieht, welches
gegen Lcf&crs Ansicht, dafs diese das Becken eines einstigen Binnensees sei,
spricht ~ Von Obrntsehewsi^ literer Arbeit: Die translcaspisehe Kiedemng,
1890, gab Brücknrr rirfehrrdrs Referat.
Unter den Keiscnden in den bergigen Teilen Turkestans können erwähnt
werden: Korschinskii^^ und Komarow^^} (mit botanischen Zwecken),
Schmidt 125) (mit zoologischen), M a k s ch e ewi26), J. L. Jaworski (1894)1»'),
bipski, Rorsehtsrbewski, B. Fed tsch en koi28) (mit verpcliiederen), Bart-
boldi29) (Archäologie), SaJemann (Sprachen). F. de Rocca hat aufser seinen
»boi S. 406 erwübnten Anfsitsen auch ein Bvch: De l'AItal k rAmon-Daija
fiber fcire 1803 ausgeführte Heise veröffentlicltiSö"). Erwähnen wir roch: H.
F., Aus RussiFch-Zentralasicni^*'). Für Kartographie wichtig ist: ,.Katalog der
sstronemischen und trigonometrischin Punkte des Turkestanischen IdilitSrhreises'*!
TonOedeonownndSalesski msammengesteUfi). Über einige Erdersehtitte-
'M) Isw. KBOGs. XXXIl, 1 8«e, 276. Kef, in PM 1897, LB 352. — »•) PM 1896,
LB 490; 1896, LB 477. — "G) TM 1897, 25-34; mit Karte. — Gl. isnn,
LXX, Nr. 20 n. 21 . — "7^ St.Pet. 1894 (M. Agr.). — "8) In : Mat. z. Kenntnis d. Flora
a. Fauna d.Iluss. Reichs. — "») Sap. d.Kuss.Techn.Ges. 1896, Nr. 12. — Mate-
rialien a. Archlologie Bvfslands 1894, Nr. 16 (heransg. T.d. K. Arcb. Kommission). —
"') Isw.KBGCs. XXXI, 1895, 1— 2G (nisR ). Vgl. Ref PM 189C, LB 478. —
PM 1895, LB 175. — 123) Skizze der Pflanzenwelt Turkestans, I. Sap. Akad.
Wiss. 1896, IV, Nr. 4. — »«*) Beiträge z. Flora d. Tnrkest. Hochlandes. Bassin
V. Serafseban in Trudy der Ges. d. Naturf. in St Pet., Botanik XXVI, 1896. —
^) Beitr. z. Kenntnis d. Fauna d. Semirntsch. Gebiets, Ssp.WSb. XX, 1896. —
^ Heise nach Turkestan &c., St. Pet. 1896. — Seml. 1895, 1; s. PM 1896,
U) 476 nnd Sap. der Natnrf. Ges. in Odessa LXVII, 1896. — ^) Die Beisen
fon Borschtschewski , Lipski und B. Fcdtschcnko (Gletscher des Talass-Alatnn)
•iad nur aus den vorläuf. Mitteil, bekannt (Isw. GGs.). — 129) Reise in Mittelasien,
1897 (M^m. Acad. Imp. St Pet). — >»*) Paris 1896. PM 1897, LB 351. —
Österr. Monatsschr. f. d. Orient 1897, Nr.4 n.5. — Sap. d. Ilil.-Topogr.
Abt des Generalstobs LIU, 1896.1
4t8 Dr. AnutscbiQ, Geographische Erforschungen in Rassiash-Aiun«
rangen hat Unschketow^^^) Nachriohten gasammelt, ttber die Stliiam hit
Leonowi33) geschrieben, über die Aufsuchungen von Naphtha Michailow^^
über die Landwirtschaft im Kreise von Taschkent Kai ra y ico wi35j, *
Unter den ethnographischen Besohreibangen mögen genannt werden: Östron*
mow, „Die Sarten" (2. Auflage, Taschkent 1896), und Diwftiew, Beitrige
Sur Ethno(,Taphie dos Syr- Darjinischen Gebiets (t^ Lieferung 1896). Sehr wich-
tig für die Kenntnis der othniachon Zusammensetzung der tärkiioben Völker
Mittel- und Nord-Asiens und die Zahl der Individnen in denselben ist die Arbeit
Ton Ari stow 136). SchkapskiM^j hat über die Lage der Frauen bei den No-
maden Mittelasiens geschriobea, Katanow^:«} über die Bsgräbnisbräache bei den
Tflrken von Zentral- und Ost-Asien. Einige ethnographische und ökonomische
Beitrüge sind auch in den lokalen stetistisehen Fablikattonen ml finden, nlnlieb in
„Sbornik" für die Statistik des Syr- Darjinisetien GÜbiets and in den „Jahi^
biichern" des Samarkandischen Krei'if»«.
Allgemoiae Skizsen des Landes gibt A. Hax in seinem Werk:
Russiach - Zentralasien 139j ^[^q amtliche Zusammenstellung der
Produktion („Mittelasien und der Handel Rufalands mit Persien")
findet sich in dem Werke „Produktive Kräfte Rufslands", 1896.
Wichtig für die Ethnographie und Archäologie Turkostans versprechen
auch .zu sein die praiht vollen Publikationen von Martin. Die
besten neuen Sohilderungea Pamirs sind die von S v e n - H e d i n
und Curzon^^l). Von russisoher S^te soUea geuaaai wardea
die Yon G. N. Knsnezow^^) und Nasarov^^) und von den
Karten die des oberen Amu'Daija und die sur Beisebesohreibttng
▼on Grombtschewski gehörende.
Die Karte des oberen An\u-Darja im Mafsstab von 30 W. l" (l : 1260000)
auf 1 Blatt, ca 1895, mit den autxnMizendcn Teilen von Turkestan, Buchara, Afgha-
nistan, Indien und China und mit Bezeichauag d<jr ueueu russisch-afghanischen und
rusaisch-cbiucsisohen Grenze. — Die Karte an der Reise des Obersten Gromb-
tscbevvski in Ürirwas, auf Pamir, iu Dschiwa-Schaar. Kandschut, Raskera und in
dem nordwestlichen Tibet in 1889 — 90 ist von Kodionow im ilafsstab
1:840000 auf 4 Blitter geseichnet und 1895—96 herausgegeben Verden.
Beschreibung der Beise wird von der K. B. Geogr. Ges. publiaierk
Hier soll auch noch an einige rusBisobe Expeditionen in des
benachhartea Teüea Chinas erinnert werden, obgleich dieselben bereits
oben (S. 207) erv^ähnt sind, nämlich an die von Pjewsow>^)f
Grum-Gschrimailo^^öj, und über die Reisen Koslows und
R 0 b 0 r o wskis ist bis jetat aus Briefen und vorläufigen Mitteilungen
M>) Isw. Qeol. Komm. 1895. — ^3) Qorny Journal 1896, 12. — 134) Ebenda
1895, 8. — 135) Materialien s. Kenntnis d. mes. Bodenarten 1895, L. 9. -- «») Sehivi||ft
Starina 1896, III u. IV, St.Pet. 18 9 6. — 137) Mittelasiat. Bote 1896, VI. — i^^) Is».
d (ies. f. Arch., Bthnogr. u. Gesch. b. d. Univ. Kasan 1894. — i^ä) Eamb. 1896. —
Syen-Hedins Arbeiten fiber di« Pamir sind schon im GJb. XYIU, BÜ
qiMllenmäfsig genannt. Nur die Beschreibung des Kleinen Kara-kul und Bassik-
kul ist nachsutragen (PM 189."), 87 — 92; mit Karte). — i") Auf G. N. CarWM
The Pamirs and the Source of the Oxus (GJ Vlll, 1896) ist auch schon oben
S. 406 hingewiesen. — 1«) Sbornilc, lierausgeijoben Tom Generalstab, LVI,
1894. — 143) senji jggg _ 144^ j,^^^^ (Arbeiten) der Tibet- Expedition
1889/90, 1, St. Pet. 1895; mit Karte n. vielen Tafoln (der zweite Teil, ton
Bogdanowitseh verfaTst, ist früher erschienea). — Keie© im weett. Obin».
I. Längs dos 5äÜ. Tian-Schan, St. Pet. 1896 (a. oben 8. 408); mit Karte, tIAs
i-hototypien &c.; beide WerJce v. d. Geogr. Gos. heranegegebea.
Kaukatiu.
419
etwas bekannt geworden. Eine anthropologische Sohildenmg der
Taraotschen gibt Paisel (Dias., 1896).
C. Hahn gab vielfSftoh auf rasBisehe Quellen sich Bttttsend neue
Beitrage zur KenntniB deB kaakasiBohen Landes unter dem Titel
„EftukasiBche ReiBen und Studien" herauBl*»»). Sehr wichtige Untere
SDchnngen wurden in den letzten Jahren über den Zentral-Kaukaaua
publiziert, sowie auch über einige andere kaukasis. he Landschaften.
Zu allgemeiner geologischer Orientierung kann benutzt werden:
.,öuide des excursions du VII Congr^s geologique international
i St.-Petersbourg 1897"; verschiedene Teile des Kaukasus sind
dort in ihren wesentlichen Zügen von den besten Kennern der-
selben beschrieben.
Wir erwähnen nur folgeade Kapitel: XVII. Eanx minfc. da Oaii«B»e par
Bougevitch; XVIU. De Wladikavka« an gleemcnts dn naphtha de Grosny, par
Kon Chine; XIX. Excursions aux environs de Kisslovod^k , par Karakache
et Rougevitch; XXll De Wladikaykaz ä Tiflis. Houte raüitaire de Göorgie,
par L 0 e w i n s 0 ü - L e s 8 . n g i XX 1 1 1. Q en»l-Doo-Gietscher, von Roadkow (deutsch) :
XXIV. De Tiflle k Bakou. Giscments de naphtha, par Konchine; -\a.v. ue
Senram a Kouiais, par Simonovitch; XXVL Borjom Abas-Tournan Äc^^par
Konchine; XX.VU1. Zei-Gletscher, von Karakascli und Rossikow; ii.UL.iia
Her Noire, par AndronasoT."
Wichtige geologische Forschungen sind von Inostranzeff 1**)
und Müsch ketowl*"^) gemacht.
Ersterer hat (mit einigen Gehülfen) geologische Dntarenchnngen längs der
projektierten Bieanbahnlinie Wiadikawkas-Tiflis über den Archotpafs '^"ßg«f"';^rt
letiterer hat eine geologische Skizze des Glazialgebiets der feberda jnd der
Tschchalta publiziert, als Ergebnis der Untersuchungen zum ZwMke der JSrlM^^^^
rung der oro-geologischen Vertlltnliae deaTnnnele, welcher durch die «auptkette
des Kaukasus, auf der Linie Newinnomyssk—Suchnm. projektiert wurde, üeide
Werke sind mit Ansichten, Prolilen und anderen Abbildungen lUustriert und mit
geologischen Karten der betretfenden Gebiete venehen. — Hauptkette des
KaakLns, swiaehen Wladikawka. nnd Anannr, darf nach Lo^mson/Lessin^c als
eine enorme antiklinala Falte angesehen werden, deren Flügel aus eocanen
Schichten bestehen. Auf der nördlichen Abdachung sind ^n^^ fvJr»,»«!
Kreide-, Jura- und paläozoiechen Serien geaehiehtet; anf der südlichen Abdachung
finden sieh Jnra mit Lias und paläozoische Schiefer, westlicher von Aragwa auch
die Ablagerungen der Kreide-Epoche, welche hier fehlen (au8ge(iuetscht sind J.
Im Meridian des Archotpaeses ist die Antiklinale aehr »"^^»•"f^'*^^, ^'J"?
weiet kein sentralee kryttaniniaches UaaaiT auf, welches na«h ^««^^/^^^""^
Granite &c. vertreten ist. Die Schichten sind m.hr zusaraniengoprefst aut der
südlichen Seite der Antiklinale, als auf der nördlichen. . Z^'»«!;«'? f^"" ™
Tiflis (etwas nördlicher des letzteren Ortes) breitet aich eine Sy"klina e aus mit
laioeSnen Schichten erfüllt nnd mit eocänon Flügeln versehen; der südliche Flügel
dieser Mulde geht wieder in die Antiklinale des Kleinen Kaukasus «i^er we^he
aas einigen eekundären Falten gebaut und durch die Ergüsse dar Lavtn ttoer-
deekl ist.
1«*) Leipzig 1895. Ausföhrl. Referat von Merzbacher in PM 1897 Lü 115. —
1«) Au travers do la chaine principale du Caucase. CR. Avec 2^ 32 hg^,
1 carte et 1 profil g6ol. St. Pet. 1896. 40. (ß^^^^* ^^jl^^^^
Rismni.) - 1«) Trudy d. GeoL Komitaaa XIV, Nr. 4, 1896. 40. (Hit einem
deotsdien Ansang.)
420 Dr. AnutficbiD, Geograpbische Erforscburgeu in ilussiscb -Asien.
Nach den üntersnebmigen Muscbketows bat sieh der HMptg>Mfg»lMna,
in dem Ton ibm unlorsuchten Gebiete, allmählich im Verlaufe eines langen Zeit-
raumes TOD der vorjurassiscben Periode an gebildet. Seine Gestaltung verdackt
er nicht nvr einer einmaligen Dislokation, sondern mehreren, ra Terschiedeneo
Zeitpunkten eingetretenen Eruptionen, die seine Zusammensetzung in betrSch^
lichem ^Mafse kompliziert haben. Wenn sieh nun auch der Beginn der Dislokfition
nicht mit üestinimtbeit fixieren läfst, eo mufs sie doc h ohne Zweifel erst Deck der
Ablagemng dar palSosoiaeben Sebiefar, abar vor dar der Jnraaedinente erfolgt len.
Gleichzeitig und schon früher sind Massengeeteine ausgeworfen worden, wie
Granite, Sverite, Porphyre und ein Teil der Dinbase. Die zweite Dislokationg-
periodc trat nach der Ablagerung der Jurascdimeiite ein, die hierbei auf eine
HBfaa Ton 6000— 6000' (l 500 1800 m) emporgehoben wurden. Obgleich
also tjrjreTi'wiirtig die mittlere Höhe des Gebirgsrückens sich auf etwa lOOOii'
(3000 m) und die der Juraablagerungen sich auf nur 1000' (300 m) belänft|
hat in der Torjuraasischen Epoche der Eaukasni dodi nur einen sehr nnbedea»
tenden Bergrücken gebildet, dessen mittlere Höhe 3000' (Oro m) nicht Übersti^.
Gleichzeitig mit diestr Diflokationspf riode sind die Diabasporphyrite, Melapbyre,
Augitporpbyrite &c. zum Auswurf gelangt. Die letzte Phase der Dislokation eod-
Ueh ist irohl erst wahrend der Poattartiirepoche eingetreten , wo eich neae val-
kanisiche Gesteine ergossen, die ÄugitandeBite, und wo wahrscheinlich der Elbm
entstand. Während all dieser Perioden, aufser der jüngsten, ist die Dislokation
in der nämlichen liichlung unter der Einwirkung eines aus Südwesten kommen-
den Draekea vor eich gegangen, weshalb aneh die gebnrgabildaiden Prosesse am
südlichen oder inneren Abi üi pn des Orbirpsrtickons riel intensiver zum Aufdruck
gelangt sind, ata am äufseren , dem Isordabbange. Die Gletscher sind einst ton
betrichtlicher Ausdehnung geweatn und haben wahrBcheinlich bia auf S500' (780ia)
herabgercicht. Augenblicklich reicht keiner von ihnen ttber 6000 ' (1800 m) herab,
und sie bt find( ii sich im Stndiiim des Rüdij^onges , was eine allen Gletscbem
des Kaukasus gemeinsame Erscheinung zu bilden scheint, wenigstens fUr die letzten
2 bis 8 Jahrzehnte.
Kurze Zusammen st elluDgen über den geologischen Bau des Kan*
kasus, besonderfl in seinem zentralen Teil, geben Fonrnier^i
F n 1 1 e r e r 1^^) (vergleichende Charakteristik des Ural und des Kau-
kasus), B i n g e 1 s t ä d t ISO) ; erwähnen sind die Briefe des be-
rühmten Geologen Abioh^öl). fg^ einzelne Teile des Kauhsus
sind wichtig die Forschungen von Eonsch in ^^^), Barbot-de-
Marnyiö3) ^nd anderen, welche grofstenteils in den „Materialien
zur Geologie dos Kaukasus'' zu finden sind.
Sehr wichtig sind auch tiir d'e Kenntnis des bergigen Kaukasus,
beeondcTK seiner Gletsc herzone , die Forgchungen der Alpinisten,
deren Ilauplergehnisse in dem grolsen Werke von FresbfieU
und Sella^ß*) veröflfentlicht sind, mit den Beiträgen TOn Cookia,
D^chy, Holder, Woolley, Bonney, zahlreichen Toraflglidwa
FhotograTüren und mit einer Karte im MaTsstab 1 : 210000, tbe
CR Paris CXXI, Nr. «8. Le Caucase du Nord, Rev. de G«ogr. 1896.
Juli. — H9) VhGsp: 1896, 4 u. 5. — ^ßO) Wissensch. Rundfchau (russ.) 1896|
Kr. 24-31. The ign rocka of tbe Caucasus, Scott. GMag. 1896, Nr. 9- -
Ana kankaa. Lindem. Briefe 1842—74. 8 Bde. 1896. Vgl. Merzbacher m
TM I 897, 18. — 188) Oro-geol. Untersuch, über d. Bau d. Sa«. Ufers d. Schwarzen
Meeres, Mat. z. Geol. d. Kauk. (2 S.) X, 1897. — Der nordwestl. Daghestan,
ebenda 1895, IX. — 154) Tbe Exploration of tbe Caucasus by Douglas W.Fi«b-
field, with lUnatr. by Vittorio Sella. Vol. I a. II. London IBM. w VUi,
1896, US,
Kaukasus.
421
peaks, passes aad glaoiers of the Central Caucasus darBtellend (aach
der riun. 5 Werst -Karte, aber mit eioigea Konektionen nach Angaben
der Alpinisten).
Diehy führt DlngeUtSdtt Kompilation ,,Tho caucasian Highlandt**
(Scott. Geogr. Ma/. 1895, 273) auf das ricbtii^e Mafs zurücklSö). Dieneri»)
ersäblt di« üeschichte der Erschliefsung des zentralen KaulcasuB. Es Böllen ferner
erwihnt werden die neuen Ezkureionen Ton Yittorio SellaU?) xmA die ,,climbs**
of Mummery**), und von russischer Seite die Ersteigungen des Elbruz, Ararat
und AJagöz von A. \V. 1' a s t u c h o w^^^). Die kaukasisclieü Gletscher wurden
Gegenstand der Beobachtungen von fi. o s s i k o w und Muschketow ^^^). 1'. L.
Ohelmiski beeebrribt die Hanptkette swischen den IKaaen Ton Nokhar und tob
Marukh^^^). Verschiedene Bergoxkursionen, zumTeil mit botanischen und zoologischen
Zwecken, haben ausgeführt R ossi k o w (Zentral-Tschotschnia)i^), Aki nfiew (El-
bruz) Erikson (Bergschlucht von Chram und Trialetische Berge) lOö), Albow
(Berge am Sehwarzen Meer)>M), Busch (N'ordwest-Kankasns)'^), Bad de und
KSniR füer Nordfuf^ des üaj;lii'stan)i*^), Diraitriew (Rock- und Mamiaaon-
passe) ^^^). — Allgemeine (Touristen-) Skizzen des Kaukasus (mit praktischen An-
weisongen fOr Beisende) gibt Saidorow (Kankasns, 1897). S. auch B. Stern,
Vom Kaukasus zum Hindukneeh (illustriert, 1893). — Eine detaillierte Beschrei-
bung des Kubangebiets ist von Ap o s tolow^TO) verCafst; wichtige Beitrilge rar
Kenntnis desselben verdanken wir Dynnik^^^).
Über Tramhmkasien und BuutSi^Jrmemm ist eine Monographie
von Lisa o wsk i ^^'^) erschienen.
Der I.Teil enthält: Das Land (Berge, Hochländer, Flüsse, Schluchten, Niede-
rungen, Seen, Meere, Kliiua, Pllanzen- und Tierwelt, Skizze der Bildung der kau-
kiaiaohen Landenge, Hineraleehfitae). ü. Rickmers erzählt eine Som-
■erfohrt nach Trimskaukasien , Arzruni^^^) gini^ Reise nach dem Südkaukasns.
Podoeerski^^i^ gibt eine Schilderung imeretiens und immanueU^^) eine (ganz
kone) Abehaiiens.
Über den Ararat ist eiue zusammenfassende Arbeit \^mit Be-
schreibung eigener Besteigung) von A. I w an o wski 1^*^) gegeben;
auch Rickmers ^^^) und üliautrei'<^) sohildera den Ararat; den
GokttOa-Set beechrieben Iwanoveki"^) und Maikow^^), und
letiterer gab auch eine eingehende Geophysik dieses Sees mit
bathymetrischer Karte 1^^). — Die Mugan- Steppe in naturwissen-
PM 1897, LB 162. — 1^6) PM 1897, 171 — 74. — ^'^) Caucaso
Centrale, ill. Viaggio. Torino 1Ö97 (Boll. Club Alp. Ital. 1897, XXX). — ^öS) My
Climbs in the Alps and Oaneaans, London 189S. PM 1897, LB 199. — Fubl.
d. Kaukas. Abt. d. K. Geogr. Ges. S. auch Nature LVI, 18.1; Gl. LXX, 1896,
Nr. 6; Met. W. 1894, Nr. 11; PM 1895, LB 484. — ^) Eossikow in isw.öGs.
1806. ~ Ml) Muschketow ebenda 1896, XXXn. — >«) lew.Kauk. II, 189«, Nr. S;
■. PM 1897, LB 116. — 163) Sap. KRGGs. XVIII, 1895. — i") Naturwiss. u.
Qeographie 1897, 4. — lOS) Ebenda 1897, 1. 9. — i<50) Sap. KRGGs. 1896,
XVm. — 187) Isw.GGs. 1897, XXXIU. — PM, Ergheft 117, 1895; mit
Karten. — M9) Sb.Kank.XX, 1894. — IW) Bb.Kattk. XXIIl, 1897. — i^i) Osthten
in Sap. Eank. XVI, 1894; Quellgebiet von üruschten u. Bjelaja ebenda XIX,
1897. — 172) Transkaukasien 1 (mit Karte, 40 W. = i" oder 1 : 680000) in
Sap. Kank. G. XX, 1896. — "3) vhQsE XXII, 1896, 60«. — Seml. 1897. —
*"*) QZ 1896, 345. — IW) SemL 1897, 1 n. 2; mit Karte und Abbild. —
]^) Z.d.D.u.Ö.AIp.-V. XXVI, 1895, 315 ff. — ^78) Ann. d. Qdogr. III, 1894. —
Seml. 1896, mit Karte u. Abb.; s. PM 1896, Lß 472. — «>) isw.KRQÖ».
189S, XXXI: PM 1896. LB 478. — ^) Inang.-I>iMMtation. Freibnif L B.
PH 1897, LB 340.
422 Dr. Anutacbiii, Geegraphisdae Erforschungen in fiassiscli-Asieiu
Bchaftlicher und landwirtBcbaftlicber Hinsioht schildert Melik*
Ssarkisjan ttber Lenkoran am Kaspisohen Metro aehrieb
Grevel»).
Kartographie. Von den neuen Aufnahmen im Mafsstab von
1— V2 W. = 1" oder 1:42000 und 1:21000 sind schon viele
Blätter gedruckt (Zentralkaukasus , Daghestan, Elisabethpol-GouTer-
nement fto.). Winnikow hat ein dankenawertee Yeneiobnifl der
geographischen Positionen (Länge, Breite, Höhe) von 697 Ponktsn
anisammengestellt (Sap. KR6G. XIX, 1897).
Klima. Die Niederschläge des Kaukasus behaudelt W osaes-
senski; die vertikale Verteilung der Temperatur der Luft Bioli*
manow.
Der rfliinzenwelt sind eine Rtihe von Arbeiten gewidmet.
Albow» Die Pflanzenwelt Kolchidas, Seml. 1896; rhjto-geogr. ForschuBgeo
im wettL Traaskankarien , Sap. Kank. 1896, XVIII; Lerier, A trav«n 1«
Oancaae, 1895 (hauptsächlich botanisch); Akinfiew, Die Flora dos Zer.tral-
Kautasus, „Trndy" d. Nalurf. n.s, Charkow XXVll, 1894; Die Alpen-Pllanzen
des Zentral -Kaukasus, öap. Kauk. XiX, 1897; Lipski, Flora Ciscauawict,
Sap. Ota. Natarf. Ki«w, XIII, 1894; Kraasaow, „Tmdy** Katurf Ges. Char-
kow XXVin, 1895; Brancke, Exkursion in dio kaukasischen Wälder am Ufer
daa Schwarzen Meeres, Sap. d. Landw. Instituts in Nowo-Alexandria IX, 1895;
Wasailiav, Die W&lder dea Diatrikta des Schwaraen Ueerea, Lieiaiioi JouMt
1894, 4 (mit 2 Karten); Markowitach, In den Wildem Itaekkeriena, 8ip.
£auk. XIX, 1897.
Über die Mineralschätze ist besonders die 2. Auflage von Möllers
Werk „Die nützlichen Mineralien und die Minoralquellen des Kau-
kasus" (1896) zu erwähnen. Konschin beschreibt die Mineral-
quellen des westlichen Kaukasus (Materialien zur Geologie des Kau-
kasus 1894, VI II); «aiosski gibt eine hydrologisch -cbemische
Untersuchung von Narsau (der berühmten Quelle von Kisslowodsk)
im Gorny Journal 1896, 8 — 11, und Bulganow schildert die
Mineralsehatxe von Petrowsk und Orossny, Trudy der Bakiosfik
Abt. der E. B. Tecbn. Ges. 1893/94.
A n th r 0 ])o 1 ogi s c b e und ethnographische Forschungen
wurden vielfach ausgeführt. Von G i 1 1 s c b e n k 0 über die ka-
bauischeu und terskisehen Kosaken, von Twarianowitscü }
über die Armenier, von Pantüchow über verschiedene V6lk«if*.
Schäften, von Chantre^^^) über Kurden, Armenier, Aderb«-
dschanier, Jaden. — Zu erwähnen ist noch: Minch^^), Die
Lepra im Terskisehen Qebiete. — In ethnographischer Beziehung
sind wichtig: die ethnographischen Karten der Gouvernements und
Gebiete Transkaukasiens Yon Kontratenko, 8 BL 1895, und
182) M. Ai^r. 1897. — 183) Naturwiss. u. Geographie 1897, 4. — Arbeiten
d. Anthr. Abt. der K. Q. der Naturfreunde, Moskau 1897. — ^) Inaug.-Dia«.
St.Pet. 1896. ~ IM) Rapport «sr wie Miaaien aeient ea Araiteie nme. rtsn
1898. — W) Naehr. d. Kiaweeh. Univ. 1894.
^ .d by Google
Kaukasus.
423
die Karte der Bevölkerung von TraoBkaukasien naoh Beligion, ▼on
demselben ^88) ; die Denkschrift über die Verlweitong der Armenier
'n TttrkiBch-Armenien und Kurdistan von SelenoX, die N. v. Seid-
liti ins Deutsche übertragen hatl89). Eine wertvolle Studie zur
Oeographie und Statistik der khartwelischen (südkaukaßischen) Spra-
chen bot H. SchuchardtlflO). Viele ethnographische Materialien
sind im „Sbornik der Beiträge zur Kenntnis der kaukasischen Län-
der und Völker" gedruckt, zu dessen I— XX Bünden ein Register
von Kosubski erschienen ist. Aulserdem sind zu nennen: die
Studien über Kurden von Karzew^'^i; Karte), über Kurden
und Armenier von C h a n tr e i^^^)^ Uber die Höhlen und HöWgft-
wohnungen im Kaukasus (auch archäologisch) von PantUchow*»),
über Pschawen, über Swaneten von Fürst Eristow^W) und einige
Artikel in der „Ethnograph. Obosrenie'«, Moskau 1894—97. Wich-
tige Beitrüge lur Archäologie sind in den Arbeilen der Gräfin
Uwarowl»), yon Nikolski W«), Belck und Röfslerl97) &c.
erschienen. Wesselowski hat wichtige Funde in den Kurganen
(TamuU) der nordkaukasischen Steppe gemacht.
Statistische Angaben über die Bevölkerung sind in den Publi-
kationen des Kaukasischen Statistischen Comitds und den Sapiski
der Kaukasischen Abteilung der K. Geogr. Gesellschaft 7Ai finden. Die
Frage der Kolonisation des Gouv. des Schwarzen Meeres wird in
den Publikationen des Ministeriums für Agrikultur 1897 behandelt^
Über die Mennoniten und ihre Kolonien im Kaukasus sohrieb
Saalo w 1^^).
Für Landwirtschaft (die Irrigation), verschiedene Kulturen oder
anderweitige Erwerbsquellen finden sich detaillierte Angaben in den
betreffenden Berichten, welche vom Ministerium der Agrikultur
herauFgegeben werden.
Stacbowski, Über die liedeutuDg des Ara«8 für di« Irrigation, 1897. —
Ballas, Die WeinknUw in Bnfslaiid, II, West-Transkaukasien 189«. r^^";™"
lung der Nachrichten über den Weinbau im Kaukasus', Titlis 1— Vll. ^ericnie
der Kaukas. Phvlloxera-Kommission für 1894 u. 1895, Tiflis 1896 (mit Karten). —
Über die Theekultur teilen v. Seidlitz, Timofeew n. a. Wichtiges mit. üM»t
Kvltnr irird jetit, nackdm frtther Versuche von S 8 o 1 o w 7 n ^- Po p o w u. a ge-
macht ^Vörden waren, im grofsen auf den Kais. Domänen im liatumacben Kr^eo
(Landgut Tacbakva) begonnen. Um sie auf sichere Basis au »teU«, wartt erna
^S8) Sap. Kauk. XVIII u. XIX, 1895-97. - ^^^^^J^f'
190) PM 1897, III, IV u. VI; mit Karte 1:300000. — ^ap. Kauk XIA,
1897. — IM) Lea Armeniens, Esquisse bist, et etbn. Lyon äutom,
1897. — MO) In: Beilagen an den Sap. Kauk. Media. Ges. 1895, Nr. 4.
^W) Über Pschawen Sap. Kauk. 1895, XVIII; über Swaneten f^^f ti-iui .^^^
Über die armenischen Frauen s. Gl. LXX, 1896, Nr. 14. — Mat«"«»«» *"
ATchfiologie des Kaukasus, von der K. Arch. Ges. in Moakan herausgegeben (mW
zahlreichen Phototypien, Plänen &c.), Bd. V. - I^^? •i^^'^'^r"^. V
Schriften Transkaukasiens (mit Abbild, aller gefundenen Inschjif ton), eben aa
1896. Das alte Land ürartu, Soml. 1896; s. auch * if.nk
Belek n. KSbler in Verh. d. BerLGea. t Anthrop. 1895/96. - ^ ßb.Kank,
XUII, 1897.
424
Dr. Aautschia, Qeograpliisolie Erforscbuagea ia Rassisch- Asien.
bctondwo Eommiwiont an d«r Prof. Kraitnowl^ taUgMioiiimen hat, nidi
Indien, Ceylon, China un i Japan entsendet. — Taratynow, Dif Baamwoüe ia
Transkaakasien^. — über Fisch- und Robbenfang in Ost-Transkauka^ieo, Baku
1897. Siehe auch „Verhandlangen der kaepinhen Yerwaltnng des Eisch- und
Robbenfangs 1866 — 77", Astrachan 1893. — Materialien sur ReguUerong dm
kaukas. Viehzucht, III, 1897. — Endlich mag erwähnt werden die SkiiM
Netschajew über die kaspisch-indische Jäisdababn^^).
Krassnow, Die Theegebieto der subtrop. Zone Asiens. I. Japan. 1897.
Mit Tielen Abbild, u. -2 Karten. — ^) Die kaokaa. LandwirtMhaft lS98,Nr.3.—
^) Naturwiss. n. üeographie 1897, 1.
by Gü(
Die Toitscliritte der Kartenprojektionalehie, der Karten-
Zeichnung und d^ Kartenmessung.
Von Prof. Dr. £. Hammer in Stuttgart
(Abf «MhloHen DaMmbar inv.)
Wegon der Einrichtung dieses dritten Beriehts über Karten-
Projektionen, Kartenzeichnung und Kartenmessung verweise ich auf
das Vorwort zum ersten und zweiten (Bd. XVII und XIX des
ÖJb.), da nur uubedeutende Änderungen der Einteilung u. s. f. vor-
genommün worden sind. Auch diesmal habe ich mich möglichst
knapp zu fassen versucht, immerhin aber kritische Würdigung der
SU besprechenden Veröffeutlichuogen und Lesbarkeit des Berichts
angestrebti da für reine Regutrirungen anderweit gesorgt ist (Biblio-
theoa geographioa der Ges. f. Brdk. BerUn, Bibliographie de l'Ann^
des Annales de Gdogr. Paris, die regelmi&igen Titelangaben in dem
BoU. Soo. Geogr. Ital., die allerdings z. T. ebenfalls kritische Be-
sprechung mit enthaltenden, sehr umfassenden Berichte des G-eogr.
Journal der Londoner Geogr. Soc. u. s. f.). Da und dort war die
Durchführung dieses Bestrebens nur auf Kosten der Vollständigkeit
meiner Sammlung möglich; an noch mehr Stellen werden mir nicht
bewufste Lücken gefunden werden: einigermafsen Vollständigkeit zu
erlangen ist mit dem, was hier in Stuttgart zur Verfugung steht,
nicht mogUoh, Bs sei deshalb auch gestattet, abermals die dringende
Bitte auBzuspreohen um Einsendung der hierher gehörigen Arbeiten
an mich oder auch an die Redaktion der „Geogr. Mitt.", Gotha,
Perthes (wo ich im Litteraturbericht die wichtigeren Brscheinuiigen
fortlaufend anzeige).
Im vorliegenden Bericht sind die Zeitschriften bis Ende 1896
(einzelne auch bis Ende 1897), die selbständig erschienenen Schriften
bis Ende 1897 berücksichtigt. * bedeutet, wie in andern Berichten,
»nicht von mir selbst gesehen". Die Citate aus dem Litteratur-
bericht von Petermanas Geogr. Mitteil, beziehen sich ausschlielsUch
aof eingehendere Referate des Verfassers des Torliegenden Berichts.
Einzelne Arbeiten, die in diesem Bericht erwähnt sind, berühren
sich mit solchen des Referats ttber Geographische Landmessnng
(vgl. QJb. XVII, 41 und XIX, 2), das nun in Band XXI sum
erateomal ersohdnen soll.
C(«ogr. JahrbiMh ZX. M
426
£. Hammer, Die Fortschritte der Kartenprojektionalehre fte.
I. Allgemeine Darstellungen der Kartenprojektionslebre
oder gröfserer Teile dieses Gebiets,
Bebet AiükXngen übor HechnuDgen am Erdellipsoid und Uber einige aUgeoMiiM
Aufgaben der matbematiachen Geographie.
Von Handbüchern, die das ganze Gebiet der Lehre von der
Eartennetzzeichnung umfassen, ist (wenigstens dem Titel des Buchs
gemäfs) zu nennen: Cebrian und Los Ar cos, Teon'a general
de las proyecciones geograficas (j su aplicacion i la formaciön de
UD Mapa de Espana)
Jedoch beschäftigen sich die Verf. nur in den 4 ersten Kapiteln and in dem
letiten (XI, gesehiehtiieb) illgemein nit den AbbildmigeB tob BlKpsoid- and
Kugeloberfiäcbe auf die Ebene, während die übrigen Kapitel (V bis X) und der
Anbang der Anwendung dor Tissot sehen „ausgleichenden" konischen Abbildung
auf die Karte von Spanien gewidmet sind (vgl. u. S. 435). In jenen allgemeinen
KapttelA wird, weeentlieh nach Tiseot, ein Überblick Aber die matbcmatiMh«
Aufgabe der Abbildung von Teilen der Ellipsoidoberfiäche auf dip Kartenebene
gegeben, ohne dals Tiel auf spezielle Lösungen der Aufgabe eingegangen würde.
Nnr im Kapitel IZ wird ^emlieh eingehend die Bonnescbe (und die Flamsteedidie)
Abbilduig behandelt, um ihre Inferiorität im Vergleich mit andern Abbildanga^
arten zu zeigen; und dieses Kapitel sei aueh dentsehen Leieni abermals bestau
empfohlen. Vgl. PM 1897, LB 26.
Eine andere, eigentlich ebenfalls die ganze Kartenprojektions-
aufgabe umfassende, im übrigen rein theoretische, wichtige Arbeit
ist gleich hier anzureihen: Grave, Uber die Grundaufgaben der
mathematischen Theorie der Eartenprojektion
Yen den Tter vononander unabhängigen Abiebnitten behandelt der 1. eiae
Einleitung in die Kartenprojektionslebro (allgemeine Formeln fOr beliebige Ab-
bildung einer Fläche auf eine andre, Hauptoigenschaften des Längenverhältniss«,
Abhängigkeit seines Werts von der Lage des betrachteten Punktes und dw
Aelmut des betraehteten tob ihm avagehenden Bogenelementa); der II. ist der
Erweiterung der Aufgabe gewidmet, die Lagrange in seinen berühmten zwei
Memoires „Sur la construction des Cartes g^ographiques " für die Winkel-
treuen Abbildungen gelöst hat (winkoltreue Kreisnetse): die konformee Ab»
bildungen einer Rotationsfläche auf eine Ebene an finden, in denen die Meridiane
und die Parallelkreise durch Kreise dargestellt werden, und zwar behandelt
nun Grave die Aufgabe für fläch ent reue Abbildung: „Aufsuchung aller Ab-
bildnngen einer BotatlonsflSehe anf eine Ebene, in denen Parallelkreise nnd Meri-
diane durch Kreise (oder gerade Linien) dargestellt werden können" (Resultat:
11 verschiedene Möglichkeiten, die in den Abbildungen der Tafeln skizziert sind;
diese Abbildungen zeigen, dafs davon nur etwa 3 praktisch von Bedeutung ssftl
können, nämlich I [mit rechten Sohnittwinkeln] nnd dieselben speziellen Fälle von
VII und IX); An^vendung auf den speziellen Fall von Korkin (vgl. GJb. XlX,
8. 16). Der III. Abschnitt kommt für die Kartenprojektion nicht in Betracht aod
ist hier bv ttbergehen. Der lY. beweist den 1858 Ton Tschebysehew ohne
Beweis aufgestellten Satz über den Ausdruck für das LängenverLältnis eiter
Winkeltrenen Abbildung: das Längenverhältnis keim anagedrttekt werden durch
Kl?'(u-f-tt) Fl (tt — ti)
8
XL , — n
e + e
1) Madrid 1895. — 2) St. Petersburg 1896 (in rues. Spr.; Herr G. hstte
die grofse Güte, mir eine dentiche Wiedergabe der wiehtigsten Partien im«
Arbeit dnreli Hemi atnd. Thoaberg in Fnlkowa •ii£nrtige& n lies«).
Allgemeine Da»telliiag«n der Kartenprojektionslehre. 427
Ein Btami Uber diesan Beweis hat OraT« aneh in Am. Fran^ Ar. Se., Oaen 1894,
glgabta. Anwendung: Karte dos Europäischen Rufslaud, Bestimmung der Längen-
yerhaltnisse für die Breiten (40^ bis 70^) und Längen (40° Längenunterscbied}
TOD 5" zu 5"; Resultat . die Abweichung des Längenverbältniases in der winkel-
traun Abbildungsmethode von Qanfs (die man hier allerdings auch henta nioht
nebr anwenden würde, BmL) ist S,Smal gföfser all in dar Ton Tacliabyaaiiaw.
Eine andere Anwendung dieser Tschebyschew sehen Abbil-
dung, deren Berechnung mit der Auflösung der Diri chletsohen
Aufgabe übereinkommt, auf die Karte von Afrika hat Grave in
einem Aufsatz „über die beste Darstellung eines gegebenen Gebiets"
gemacht^); das Resultat fallt im Vergleich mit der Mercator- Abbil-
dung ähnlich aus, wie oben für Rufsland angegeben ist.
Vielleicht genügen diese Andeutungen, um die theoretische Be-
deutung der Gravesohen Arbeiten liervortreten su Uuuen; ein
Aussog daraus ist von ihrem Urheber auch in ^) gegeben, wo zu*
{^«ofa gezeigt ist, dafii die Methoden nioht auf die Botationsflachen
beschränkt sind.
Das Kap. XIX in Baillauds vortreffHchem Cours d'Astro-
nomie^), „des cartes geographiques"| ist nur sehr Icurz, aber streng
wissenschaftlich gehalten.
Abbildungegesetz nach Tissot; Indicatrixellipse und ibre Berechnung in
•inem gegebenen Punkt; nur zwei spezielle Abbildungen erwähnt nnd tingebender
behandelt: für Landkarten die der „Carte de France" (Bonne) nnd die Uereator-
abbildang su Seekarten.
Etwas ausfUhrlioher ist Giinther in der Neuauflage seiner
Geophysik 6).
1. Geicbichto der Kartenprojcktion ; 2. allgemeine Kriterien; 3. gebräuchlichste
AbbilduDgsmethoden (orthographisch, steroographisch, gnomoniscb; Mercators Pro-
jektion; warum kein Wort Aber andre ale perspektiTische Aiimntal-Abbildungen,
die doch geographisch sehr wirhtif^ sind, und kein Wort über konische Ab-
bildungen ^) and Darstellungen der ganzen Erdoberfläche (statt der Sternprojek-
tionen bitten hier wohl besser wirklich branchbar sasammenhingende Abbildungen
der ganzen Erdoberfläche ihre Stelle finden sollen, z. B. die Ton Moll weide,
die 80 oft in der Geophysik gehraucht wird [vejI Berghaus' Atlas], oder die
ebenfalls flächentreue von Hamm er); 4. Abbildungen des Ellipsoids. Der Ke-
ferent kann, angesichts de« engen Banme«, anf den Gfinther eich beeehrinken
mufste, und des noch ungleich engeren Raumes, der hier zur Verfügung steht,
nicht weiter einzelne Wünsche (bosomlers in Beziehung auf die Systematik und
Nomenklatur) vorbringen und auch nicht die mancherlei iehler Terbesecm (not
einer fei herrorgehoben: Sehols aoll an geodStiaehen Rechnungen in YennesraBgen
in der Nähe des Äquators eine transversale, nicht die normale winkeltreue
cylindrische Projektion verwendet haben), vielmehr nur im allgemeinen die Aus-
inhl Gunther 8 ids seinen Zweeken entqpiechend nnd ges^bickt lueaaunen-
gciteUt anerkennen.
Einen guten Überblick Uber das Gebiet praktisch gebräuchlicher
nnd wiohtiger Abbildnngsmethoden hat Beinhertz gegeben*^).
Dabei sind in die wichtigsten durch Skizzen dargestellten Entwürfe an der
Hand der von Tissot berechneten (vom Ref. revidierten) Tafein der Verzerrongl-
•■Men in den Punkten des 15**- Netzes die Verzerrungselemente nnmeriseh aaige-
3) CR Ass. FrauQ. Av. Sc , 25. session, Carthage 1896 ; Bef. Hammer PM
W97, LB 209. — *) J.dea MathÄm. (LiouviUe) 1896, Dezbr., 317. — 2 BSnde,
Paria 189»— 96 <9. Band). — ^ Stattgart, Bd. 1, 1897, 988 ff., Kap. T. —
Luegars Leodkoii der ges. Teehnik, Bd. T, Stuttgart 1896, 461—67.
428 £. Hammer, Die Fortschritte der Kartenprojektbnalehie ftc.
geben; ron hier bie mm Ziehen der iquidefornaten ist nur noch ein Schritt
den jeder selbst zurtteklegen kann. Auch ein kurzer Abiehnitt Aber die WiM
der Projoktionsart in oinom bestimmten Falle fehlt nicht. Eeinhertz hält sich ao
weit aU moghch an die Art der Betrachtung der „geometrisch einfach definierten«
ü^w 3" * **** ^ ^ ^ eingeführte Nomenklatur im weeent-
Nftohträglioh kaon hier angereiht werden eine Abhandlung von
Tludhof „fiber einige kartographisohe NetBe"8), in der aber nur
bekannte Dinge wiederholt werden.
Einige weitere kurze Darstellungen in neu au%elegten
büchern der Geodäsie (Pranoceur) ii.f.£ lasse ioh absiehtlich weg.
Eine Reihe populärer Darstellungen der kartographischen Ab-
bildungsmetboden, zum Teil für Schulzwecke, ist auch in der dlM-
maligen Berichtszeit wieder entstanden j es seien wenigstens einsdne
davon genannt.
Eine Darstellung, wie sie Mittelachulzwecken ungefähr entspricht, findet sich
in dem Lehrbuch von Goordee (2. AufL Ton Eoeh bearbeitet), von dem eine
nene Ausgabe (Titel-Aufl. ?) erschienen ist»). — In demselben Sinne sei eenamit die
kurze Übersicht in Günthers Grundlehren der mathematisehen Qeonaphie und
etementaren Astronomie, 4. Aufl.iO).
In Atlanten und in geographischen Lehr- nnd Handbttebeni fladet maa 1n-
kannthch ebenfalls häuüg einen Abrifs ; genannt seien der neue Schulatlas vo>
Lehmann und Petzoldt"), der der Sache ein Blatt widmet (Mercator;
Aegelprojektionen; itereographische Projektionen [?, es gibt nur Eine]; Sanson-
i arasteeds Projektion [wohl ohne Zweifel mit Bfleksicht auf Afrika, ». uj;
Ulobularprojektionen), femer die Notiz yon Hettner in der deutschen Ausgabe
dee Sachet t eschen Handatlas (Spamers Handatlas"*), S. 4; ohne bei dar
Bestimmung' und dem Umfiing dieeer Kotie kritiseh wttrdigen an irolleo, m5eht»
icü doch hier abermals auf die Unzulässigkeit der koordinierten Zusammen-
eteUung: flachentreu, winkeltreu, mittabstandstreu hinweisen, die sich leider ia
üentsebluid immer mehr festsetzen zu wollen scheint. — Dafa für Äquatorial-
gebiete die Sanson-Flamsteedeehe Projektion viele Vorrtge habe, ist nieht riehtig,
vgl. unten bei der Afrikakarte; wenn es richtig wäre, so wäre ein Teil der Be-
mfUiungen des Eeferenten höchst verwerflicher Natur. — Die Aitowsche Abbü-
aung ist nieht fliehentren).
Sodann sei angeführt die H o i d e r i c h sehe „Erde "12), deren Abschnitt
^tenprojektion yon Kirch ho ff als didaktisch sehr geschickt bchandflt gelobt
wwd (Kef. ). Einen wohlgemeinten, aber in wesentlichen Stücken raifslungenen
> ersuch hat ferner Tilmant") gemaeht: er hSIt eur Abweehslnng wiedsr
einmal die Mercatorabbildung für identisch mit der Perspektive vom Erdmittel-
punkt ans auf den im Äquator berührenden Oylindermantel, und hält es sogar
rar notwendig, dieaes Sehreeknis, das man auch aus populären DarsteUungee
end ich bosi itigt hoffen durfte, durch eine Figur abermals n verewigen. VeB
Systematik^ oder auch nur einer wirklich Klarheit bringenden Gruppierung nur
spuren, wie man es ja leider in den populären Abrissen ziemlich gewohnt wor-
aen ist. — Auch Keed hat eiah Teraalafst gesehen» einen Überbliek n gebeo,
von dem ebenfalls daa Voratehende gtlt"). BndUoh sei der Vstanoh m
Hamm er erwähnt.
MW« !i L ^^^^ «i*^ -x^ieuDearbettnng der dreibändigen uaioiscueu
»Mtntte durch denselben Verf. wird im 1. Band wieder einiges Hierhergehörige
Beobmingeii am ErddlUpsoid.
Von Arbeiten zur Mathematik des BrdellipBoidi seien hier nur
folgende genannt; Die 4. Auflage des 8. Bandes von Jordans
VermeBsungskunde»«) enthält lahlreiohe Tafeln mit den Abmessungen
oder Grundaahlen aur Beohnung solcher Abmessungen am Bessel-
gefaen ErdeUipsoid , ferner aufser der Anleitung zur Lösung der
Aufeaben der höheren Geodäsie auch manches, was mit den Aut-
gaben des Geographen und Kartographen im Zusammenhang steht,
über einzelne Kartenprojektionsaufgaben e.. u. , , ^ v,.
Über den mittlem Halbmesser der Erde als Kugel hat Äling-
atsch") eine Abhandlung veröffentlicht; er bestimmt nadi einer
neuen, übrigens natürlich willkürlichen AuftteUung, nach An^ogie
der Meth. der kl. Qu. einen mittlem Halbmesser der Meridjan-
ellipse mit dem Resultat (Besselsche Dimensionen) r « 6366732 m.
Übrigen« fttbren alle Beehnnngen «n der Meridianellipse ^n. wesent
liehen auf dieses Resultat, denn für alle diese Ergebnisse, man kann Mittelungs-
tanahmen machen, welche man will, beginnt das Ergebnis mit
r = a (1 - ie2 . . . );
,,B. V^ib (= Bad. de« Kreises mit gleichem Inhalt wie^die jMeridian-
rtlipse), Mb»e«er de. Kreises von gleichem Umfang mit der Meridianellipse:
«Ue geben, nur um wenige Meter von ««»nder verachieden 6366^^^
l)ie Mittelwerte bei Betrachtung de» »"üJ^l^!.-?* »-5?
aUgfmeineii stets auf dnen Auedruck, deeaen erste Glieder sind.
r « a (1 — ie2 ),
unterscheiden sich also wenig von 8870,3 km (z. B^^^ngel von gld^em Voiu^
niit dem Ellipsoid C370,28, Kugel von ^«"«Iben^^"^?'^^^^**
63 70,29 km), und man wird die seither gewohnte Zahl «»'l'^^^^'^^^'S!!?
^IbmeeM^ der Srde feathalten. Vgl dawiii. .. nudi da. ob«i erwähnte Werk
TW J*rdH, 8. Mt.
And» Uber dia geodätiBche Hauptaufgabe: von einem Punkt
mit gegebtnen geographwehen Koordinaten geht eine geodätische
Linie von gegebener Länge und gegebenem Anfangsa^.raut auB; wM
sind die geographischen Koordinaten ihres EndpuDkt. imd d«
Azimut der Linie daselbst? und über die Umkehiung d.ei« An^grt«
(zweite Hauptaufgabe): gesucht Länge u«d BndpniAtiMimnte d«
geodätischen Linie zwischen twai dardl ihre (t~8«P*"^f
ordinaten gegebenen Punkten, irt d« eben gMiannte Werk n
Terffleidien. , , ,o. n »tin9\
Ferner liegen Lösungen dieser Aufgabe vor toh ^ f 2
(LSsnng sehr einfach bei ziemlich weitgehender Annäherung, z^ß. bei
i, imWel 5an und werden ^, -'..t ^Ä^^
St rd\uÄ-eSrableit:[ (b^hte^ie A.aW spl^^^^^
TrigonomLie. § 10). während im zweiten Teil dann erungsforaeln auffeesWlt
und auf das Beispiel Chittagong— Kumehee angewandt weraen.
Zum Schlufs dieser Ellipsoid-Aufgaben mag ^^^^ J^'^^fJ^'^
sein die Arbeit von Carda über eine Quadratnr des BUipsoids,
^6) Stuttg. 1896. - i') Monatshefte Math Phys^ (Wien), mJ.^^^^^ 335 J
») SHib. B5bm. Ak. Wiaa., Math. Kl. 1897, N' J ^^^^ ;, " l^l'ii
(Twin) IX (1896/97), 189 ff. ») Meaaenger Math. (2) 25, 81-124.
430 E. Hammer, Die Fortschritte der Kartenprojektioiwlehre fte.
bei der die BIlipBoidhalbadueii explioit und symmetrisch auf-
treten si).
Bei den Bestrebungen, die sonst überall durchgeführte Dezimal-
teiluiig auch noch auf die Winkel auszudehnen, ist die mathematisoht
Geographie in hohem Mafse interessiert. Es ist deshalb als ver-
wunderlich 2U^ bezeichnen, wenn Paulitschke (der, nebenbei be-
merkt, auch die oft sogen, ötundenzoneu eine Seeschlange nennt) das
obengenannte Thema „sehr überflüssig" findet 22) und behauptet,
Fabry habe auf dem Londoner Kongrefs nur „als Franzose" die
Vorteile der neuen Einteflong des rechten Winkels in glänzende
Beleuchtung rücken woUen. VieUeicht ist in veitern Krdiea dw
historischen Geographen nicht bekannt, welch' greise Forticbritte
die Anwendung der Dezimalteilung der Winkel in manchen Ge-
bieten der Geodäsie gemacht hat. Es war zweifellos richtig, dab
der Londoner Kongrefs den Geographischen Gesellschaften das
Studium der Frage empfohlen hat. Freilich hat P. für seine An-
Sicht einen starken Rückhalt an den Astronomen, die geschlossen
gegen die Neuerung eifern, während sich von den Mathematikern
bereits ein greiser Teil für die Dezimalteilung der Winkel aas-
gesprochen hat. Einer der Pariser Astronomen, C. Wolf, hat
erst vor kurzem wieder die Projekte über ZeitteUnugsreform, mit
denen wir seit einigen Jahren »^ttbersohwemmt*' werden, insgaBSiDt
als „illusorisch und überflüssig" bezeichnet»), weil die Schwierig-
keiten, die die lieformatoren beseitigen wollen, ganz wo anders
liegen, als sie sie suchen. Nicht zu bestreiten ist aber, dals für
die Winkel eine Dezimalteilung den Vorziitr vor der jetzigen Ein-
nohtung verdienen würde; der Fortschritt dieser Teilung in der
GeodSsie (an Mefsinstrumenten , Zahlentafeln u. s. f.), der sich
keineswegs auf die Taohymetrie beschränkt , wäre doch sonst nicht
erklärlich. Znr Ergänzung der Notiz über die Anwendung dezi-
maler Winkelteüung yon De Rey-Pailhade (s. u.j sei angeführt,
da& in Deutschland z. B. bei der ganzen Trlangulieraog und Poly-
gonisierung in Baden die „neue« Teflnng gebraucht worden iit,
dafs sie gegenwärtig in Preufeen wie in Württemberg bei Kata8te^
Vermessungen wahlweise benutzt wird, dafs in der Tachymetrie die
Anwendung der „Centesimalteilung" überall rasch an Umfang ge-
wonnen hat, dafs die neuen Gstelligen Tafeln von Jordan dieser
Teilung ^sicher neue Gebiete in der Geodäsie erobern werden,
u.s.f.: dieses abermalige Vordringen der Dezimalteilung der Winkel
kann doch nicht nur auf Rechnung einiger NeuerungssüchtJer
kommen. Nicht weniger sicher ist freiUch, dafs die Schwierig-
ketten, die sich der Dezimalisation der Zeit entgegensetzen, unfe^
gleichlich viel gröfser sind. Um nur eine, nicht „wissenschaftliche",
aber um so mächtigere au nennen: die Zeitdauer der Stunde iat
fiXA ^?n'^'^'P' P^ys- V" <"WX ia»~3«. — MSGiWIen 1895,
**• — Görnitz Trav. hiat. acient. Hinjft lutr.publ., luwh BSOBrt 18W,M**
0«imtle WiDkelMlmg in.
431
mit tausend Dingen des täglichen Lebens so Bt^r gleichsam als
Zeiteinheit verwachsen, d&h es äufserst schwer sein wird^ sie zu
verdrängen , während es dem Volk gleichgültig sein kann , ob der
Mathematiker oder Greodät sich der alten oder der „neuen'' Kreis«
teilung bedient.
Lamu wir aber hier die Z o i t im wesentlichen beiseite (vgl. dazu den
Vondiltg von de Sarrauton**) aad den yortdiUig von Ploquet durttber>B);
S. will die jotsiga Stunde beibehalten und sich mit ihrer Dezimalteilunp ho-
gnügeo, was aber ebenfalls so schwere Bedenken gegen sich hat, dafs der Vor-
«ohltg als aussichtslos bezeiehnet werden kann). Es sind dann folgende Sohriften
ansuzeigen, die sich neben der Zeitteilung auch mit der Winkelteilung beschäf-
tigen: Bouquet de la Orye hat auf dem französischen Qeographentag in
Loheot einen Vortrag gehalten ^B), der die Notwendigkeit „dhs k präsent la
neilleore Solution** m svehen sngibt und sehon wegen des Namens seines Ur-
hebers Beachtung finden wird ; ferner hat der schon im vorigen Bericht genannte
unermüdliche De Rey-Pailhade in „L'extenston du systöme decimal" &c.^)
aufs neue die Vorteile der „reinen" Deximalteilung des (Tags und des vollen)
Winkels hervorgehoben (der „Bapport" der Konnission dar Tonlonser Oeogr.
Oes. 1897 beschäftigt sich fast ganz nur mit der Zeit); icb führe diese Schrift
besonders auch deshalb an, weil sie eine (ttbrigens wenig vollständige, s. oben)
Bibliographie enthält (S. 25—27).
De Rey-Pailhade will, wie bekannt und soeben angedeutet,
den ganzen Umkreis dezimal teilen (wie früher Yvon Villaroeau^
jetzt MendixAbal y Tamborrel und andere), wfthrend andere,
SU deren Ansicht der Ver£ sich bekennt, glauben, dals wir als
Winkeleinbeit den rechten, nicht den TolIen Winkel anzusehen
haben: die mechanischen Gründe, die für den vollen Winkel spre»
eben (einmalige Tollatändige Drehung einer Geraden in der £bene
um einen ihrer Punkte), sind zwar gewichtig (und ihnen steht die
Analogie der Zeit zur Seite, wo jedenfalls am ganzen Tag, der
täglichen Drehung der Sphäre = 1 Sterntag, als gegebener Einheit
festgehalten werden mufs), aber die geometrischen Gründe, die für
den rechten Winkel sprechen, sind nicht weniger mächtig^;.
Zvuclien beiden möglichen Teilungen wird au wfthlen sein; bei
uns in Deutschland Tersteht man unter „ neuer*' Teilung stets die .
Zerlegung des Quadranten in 100 Teile (ic = l/ioo*^. was Ref.,
um eine Unterscheidung su haben, als Nengrad su beseichnen
pflegt) mit dezimaler Unterteilung. Versuche, den alten Grad
(1** == l/go**) beizubehalten und ihn dezimal zu teilen (die auf
Jahrhunderte zurückgehen und neuerdings da und dort wieder auf-
genommen werden), sind aussichtslos; für die Winkel liegt die
Sache anders, einfacher als für die Stunde. Der französische Ünter-
richtsraiuister hat im Oktober 1896 eine grofse Kommission ein-
gesetzt, die 11 Fragen beantworten soll (u. a.: Was sind die Grttnde,
die die während der Revolution verfügte und lum Teil durchgeführte
Dezimalteilung der Zeit und der Winkel nicht hat voUst&ndig durch-
dringen lassen? Für wen wäre eine Reform in dem angedeuteten
^) L'Heare dfeiniAl« fto. Pans 1897. — BSGEet 1895, 384. — ^) Sep.
Paris 1896. ~ V) Paria 1897. — ^ flemmet, TrigoBometrie, 2.AiifL, Statt-
gart 1897.
48S E. HamiiMr, Die Fortediritte der XtrtenprojektiaBilAlin Ae.
fiiiine jetst tob Vorteil? Scbwierigkeiten ? EÜDheit des Winkels
GaozeiDi Halbem, Viertel des UmkreiBeB? u. b. f.). Dem Bericht
wird man mit Interesse entgegensehen dürfen. Der nächste inter-
nationale geogr. Kongrefs in Berlin 1899 soll sich bekanntlidi
ebenfalls weiter mit der Sache btschäftigen.
Da wir gerade an den Mafseinheiten sind, so ist vielleicht gleich
hier ein Vorschlag von Staggemeier (der eigentlich zur Flächen-
messung gehört, B. u. in IV) anzufübren : er will als Flächeneinheit
in der Geographie den millioDBten Teil 'der Erdoberflädie verwüh
deo**).
Eb ist nicht scbwer, den Grund zu sehen, aus dem dieser Vorschlag nicht
durchdringen kann: für geo (graphische Zwecke ist allerdings die Qröfse der
Erdoberfläche und damit ihr ^/'loooooo^^^ vollständig genügend bekannt (wobei aber
auch hier nicht «u Tergessen ist, dafs diese KenntDls entfernt nicht so veit geht,
wie ('S manche Angaben erscheinen lasFcn, z. B. ist die meist linutzte Besselsche
Zahl 9 261238 QMln [zu je 06,062908 qkm] sieber tu klein, um mehr, als msDcbe
Geographen m ahnen scheinen, vielldcht, wenn die Besselaehe Ahplattnoir tob
VsgQ nienlich richtig ist, um Ygo^o bis V40oo> ^^^^ Beaselscho grnfse Halb-
achse um etwa ^/yooo ^xir/. ist, so dafs die 4. Zifler der anpegebeneL Quadrat-
meilcnzahl bei weitem nicht feststeht und man ebensogut 9,264 Millionen QMln
nehmen konnte), in metronoBBieehem Sinne ist sie es aber nicht and nird es nie
nein kennen. Wir wollen die gengraphischen Mafse nicht trennen ron ucsem
sonstigen Mafsen, wenn auch deren Längeneinheit, das Meter, bekanntlich eis
willkürliches Mafs ist, weil es nichts anderes sein kann; d. h. wir wollen avA
in der Geographie nicht zu der Utopie des ,,KatnrmafteB** snrlckkshraa, die
sonst ftberaU glücklich beseitigt ist.
n. Arbeiten über bekannte Entwürfe* besonders über ihre
praktische Verwendung. Neue und abgeänderte alte Grad-
netzen twürfe. Theoretisches aar Ketzentwnrfslehre, auch
über geodätische Anwendungen bekannter Entwürfe«
Anhang: Globen, Weltkarte.
J. Afheüm fSper wrhandeM Bidw&rft. PraMüi^ Jnumdimffm,
a) Mit den Abbildungen für Erdkarten hat sich Bludao
beschäftigt Er versteht übrigens unter Erdkarten nicht nor
die zusammeDhäagende Darstellung der ganzen Erdoberfladie
einem Blatt, sondern auch HalbkageldarstelloDgen (vgl. Bd. ZVU»
S. 11, Nr. 87). Als die zur Zeit fdr den geaannten Zweck ge-
bräucblicbsten AbbilduDgsmetboden werden 9 gensnnt (denen auf
der Tafel die von Hammer beigefügt wird), davon »ad aber 5
im wesentlichen Halbkugelkarten.
Selbstverständlich sind für viele Zwecke solche Halbkugelkarten den Abbil-
dungen der ganzen Erdoberfläche Torsusieben. Für flächentreue DarsteUuBg«»
der gansen Erdoherfliche halte ich die Hamm er sehe Abbildung im sügsiBSiisn
für besser als die M o 1 1 w e i dosche , besonders wenn es auf Darstellung um des
Kartenmittelpunkt herum ankommt. Die Mollw eidesche Abbildung,
rtthmton -Unstern jetst auch aufserhalb Deutecblands für geophysiksHsche Ds^
atdlnngen viel hsnntst, vgl s. B. ist bekanntlich nur in «wei Punkten W
«ö) Brosch. Kopenhagen 1896. — ^QZU, 1898, 498. Ket flamme'
PM 1897, LB 2ö. — «>.) BSGParis 1895.
. ,. .d by Googl
Arbeiten über vorhindaDe EDtvttrfr. Fniktische AnwosduDgen.
433
Hittelmeridians von ganz bestimmter Folhobe zugleich wiiikeltn u : dagegen b«-
vabrt (Hp S a r: f! o n sehr Abbildung zwar für jeden PuLkt des Äquators und des
UittelnieridiaDs zugleich Wickil treue, führt aber schon bei ganz geringer £nt-
fenniig Tom Äquator sn «vlterordMitiielieB DeformationeD , abgesehen Ten ihreni
wecigtr ptfällipen Umrifs. Mollweide und Sanson pemeinschaftlieh haben
den „Vorzug" geradliniger Parallelkreisbilder , so dafs Pcuckor nicht ohne
Widerspruch bleiben wird, wenn er von der Hamm ersehen Abbildung sagt^^),
sie gebe „die Besiebung rar Kugelfläcbe am anschaulicbaten** wieder. Aber diese
ist wenigste! s flncbcntrc-n, und darin liegt ibre Berecht^nwg gegeottber der rein
koaTentioncJltn Abbildung von Aitow.
Bei den Weltkarten kion auch der (nur didaktisch in Betracht konmenden)
Diskussion über die S^nl-Yerwendong der Mereatorkarti geflacht werden, die
Bohr b ach mehrfach angovgt hat, vgl. i.B. auch Peucker in ^ n. a.f.
b) Azimutale Entwürfe. Hierzu mnd sunSdiBt mehrere
Arbeiten nber die perBpektiviscben Abbildungen zu nennen.
8tr6n bebandelt^) sehr eleineiitar urd selbstrerstandlich ohne Neuea an-
EUfitreben die sogenannte stereograpbiBclie Projektion. — Für den ortho-
graphischen Entwurf, der Übrigens geographisch gar keine KoUe spielen
kann, hat (lange Tor der Beriehtaseit) Arilles Yersemmgsrerhiiltnfsaa u. a. f.
untersuclt (mit der soeben gcmacliten Bemerkung poH firlhstverKtMiidlicli nicht
gesagt sein, dafs diese im Sinne der darstellenden Geometrie wichtigste Abbil-
dongsart nirgends in der „mathematischen Geographie" eine Bolle an spielen
Labe, ibre Verwendung bei Berechnung von Finsternissen und Bedeckungen iat
bekaDtjt, und es sei bei dieser Gelegenheit eine hierbcrgeLörige Arbeit wenigstens
genannt: Grants „Diagram" zur Yorausberechnung der Okkultati onen^^) ist
sie fein geseirhnetea orthographisches Meridiannets). — Znr gnomoniaehen
Abbildung, die neben ihrer astronomischen Verwendung wenigstens für die Nautik
auch terrestrische Bedeutung bnt, snnst aber geographif^eh allerdings ebenfalls nicht
in Betracht kommt, ist eine AbLandlung von ItotfaS^) anzuzeigen (— mit Benut-
zung der ArbeilMi Ton Oeleich nnd von W«ir, dessen Azimut -Diagramm
für die gnonionischen Karten von groTber Wiclitigkcit ist 38) — )^ die die amerika-
nisrhen Übersichtskarten in gnomouiacher üoru.ontalprojcktion behandelt. (Ob
wohl — man halte mir diese Bemerkung hier zu gute — irgend ein Seemann ron
so langatmigen Dingen wie der „wissenschaftlichen" Definition der Horizonte von
Saija Notiz zu nehmen geneigt ist? 39. 40) ) — ^a^h ein Aufsata über OreatCircle
Sailing ron Mackenzie sei hier gcnannt^^').
Wenn jemand mit Stnggemeier (s. B. wieder auf der Earte an Had-
scns Tliermogeogr. StndiM*!)) «nr Abbildung der Nordpolarkalotte von 60'
6p'>!'''ischem Uallimepficr die perspektivische Abbilduri'f,' mit D = ] H mal Erd-
balbmesser wählen will, so kann man ihm das selbstverständlich nicht verwehren;
aber er sollte es doch, nach Anaicht des Beferonten, irgendwie begründen. BaTs
die Kleinkreishalbmesser-Üntcrschiede für 30", 60", 90" sphärischen Abstand vom
Hauptpunkt ungefSlir gleich ausfallen (Halbmesser auf der durch den Erdmittel-
punkt gedachten Bildebene 0,388, 0,C72 und 1,000, also Unterschiede 0,81«, 0,889
und 0,818), kann doch nicht entscheiden, denn nickte hindert daran, die sogenannte
PostelscLe Abbildung zu verwenden, d. h. die Unt rpcbiede gen an gleich nu
macben, ohne dafs irgend ein anderer Vorteil aufgegeben würde.
Anch die „Notits om gcografiske Kaartprojektioner****) Ton General Za-
ekariae beacbiftigen aich ror allem mit perapekUriachen Abbildungen (wobei
Atlas für Handelsschulen. Wien, Artaria, 1896. — 32) Ber. ll.D. G.-Tag
Bremen. — 83) MGGsWien 1 895, 335. — ^) Z- matb.-nat. ünterrieht (Hoffmann)
26, 561.- 86) Sohra a reprenta^io fte. Lissabon 1893. — ») GJ 1896, I. —
^ M.Geb. Seewesen 180G, 814 — 22. — ^) Eep. Anstralas. Ass., 5th meeting
I8ii3. — 39) guiia dcfiniz. scientif. dell' orizzonte, liiv. Geogr. Jtal. IV (1897),
Beft 4. -> 40) Ebenda, Heft 7. — «•) Nantieal Mag. (London) 63 (189«), 724
bis 726. — «) Kopenhagen 1897. — *^ K. Daaake Vidensk. Selsk. Porh. 189«;
Bei. Hammer PM 1897, LB 208. *
484
E. Hammer, Die Forteehritte der Ktttenprojektionslehre &c.
u. a. auch die obenpf>nannto Staggemeiersche wieder auftritt) Die Abbimrirtttt
der Wahl von ü vom gegebenen sphärischen Halbmesser des KalottenKTorzkreises
Meh Tertchfedenen ADnehmen wird uniersucht (wobei die Perspektiven tob
Fischer [eogenannte Nellscho AbbilduDgen] und tod Hammer fehlen), und es
werden dio normalen azimutalen Projektionen (auch nichtperspektlTischer Ar»
Ton Polarkalotlen in interessanter Weise mit normalen cylindrischen Abbildungen
^er Hitteteeoe kombiniert; Tgl Referat von Hammer in PM 1897, LB 208
Eine didaktisch hübsche VoraLHchaulichung der perepektirfsebeB Abbildungen,
die der bei Schülern oder Studierenden oft heryortrete.den Schwierigkeit dei
Vorete lung einer Übertragung des Kugelnetzes auf die Kbene steuern kann, be-
eteht in emem DrahtgesttU in Form einee Halbkugelgradnetzes, das von einer
Lichtquelle aus auf einen Papierschirm projiziert wird : die Sonne liefert erthe*
graphische Abbildung irgendeine Lichtquelle in der Nähe eine rindere bestimmte
perapekUTtaehe Abbildung. Man kann so die verschiedenen „Lagen" (nornaL
traoiTenal, eehiefachaig) klar maehen, ferner aveh die NntBloaigkeit oder Uam-
lassigkeit einer Augpnnktaan nähme über der abzubildwiden Kalotte. Vgl. s«
dem Vorstehenden einen Aufsatz von Herb er t so n^;.
Von Arbeiten über nichtperspektivische azimutale Abbildungen
weifs ich nur die Notiz von Aitow zu nennen, in der dieser die
Ansprüche des f Obersten Coatpont (Bd. XIX, S. 6, Anm. 23)
auf die Abbildung „toute frangaise" mit längentreuen Hauptkreisen,
Es war Ubrigene vielleiekt «berflflssig, dab Aitow berichtet, er bibe die
Rechnung für eine bestimmte Karte in dieser Abbild ungsweise schon 1885
fahre «t^ 188» «negeetelU; denn die .Abbildnog ist einige haedert
K t ^^J. y°/ tan g der Zeichnung eehlefaeheiger asinntaler BotwÖrfe riad
Oekanntlich die geographischen Koordinaten der Punkte (sphärische PolarkoordinateB
mit dem Pol als Nullpunkt) in sphärische Polarkoordinaton mit dem gegebenen
Kartenmittelpnhkt <po ala NnUpvnkt zu yerwandeln. Zu dieser Verwandlung
können Zfihlentafeln benutzt werden (Hammer), zum Teil aneh die sogenannten
Azimuttaleln der Nautiker (Burdwoorl, Goodwin, Decante, Ebsen u. s.f),
oder man kann die Verwandlung konstruktiv machen, wozu u. a. Saij»
wieder einmal einen Weg angegeben hat (Beitrag rar graphischen epWErieehaa
ingonometrie"«^)), oder man kann sich einer graphieeh-neebanisehen Vorriditiuv
bedienen, wie z. Jj. des Valleryschen Netaee, U. a. f. n. e. t«*).
e) Cylindrische EntwOrfe. Für den Seemann kommt be-
kanntlich eigentlich nur eine Abbildungsweise in Betracht: die
winkeltreue cylindrische (in normaler Lage). Die Arbeiten über
Mercators Projektion oder besser über Verwendung dieser Projektion
zu dem und jenem nautischen Zweck gehören darum auch in nau-
tiBohen Zeitschriften zum eisernen Bestand.
Dm lehrreiche Segelschiffs-Isochronen-Bild für Ausreise und Heimreise vom
8 eh Ott«) Terlangt aber ». B. eben wegen semar
AODIldnngsgrundlage fQr den Nichtnautiker bereits betrachtliches Kartenveratändnis,
a?v' V fJ*^"^ werden. Hier ist einer der Fälle, wo eigentlich nur der
WobM helfen könnte. Halbkugelabbilüung mit kap Liaard als Hauptpunkt wfirde
nur rar die eine Erdhälfte ausreichen (hier allerdinge ein für den „general
reaaer weit verständlicheres Bild ^nlnn, als das, zu dem Schott sich ge-
jrnngen sah). (Nebenbei sei bemerkt, dafs die Idee der isochronen auf Karl
Ä Itter anrttekgeht nnd wobt anerat 1881 Ton öalton durchgefahrt wmde.)
echau'ilqR" » ^Vn ^.''J' - **> sePari. 1895, 188. -
«rzfiip ?«o^ o,!"^- ~ ^ Rapportcur azimntal, 1 Bl. 40.
«) ZGsL 1895, 23.5 (besonders 242 u. 243),
M*) Harine-Biiii-
Faria 18ST. —
243).
Arbeiten über vorhandene Entwürfe. Praktische Anwendungen. 496
Vom Eintragen der Samnerlinien n. 8. f. in die Meroatorkarte
(und andern astronomiBchen Verwendungen dieees Entwurfs) handelt
abermals Guyou in „Lea probl&mes de la Navigation et la Carte
marine**^ Über andere hierhergehörige oder damit zusammen-
htogende Arbeiten von Guy pu, Collet, Geloich, Holte usf.
▼eiffldohe den Bericht über die geographische Landmessung. Hier
seien nur noch genannt die Arbeiten von Taylor**) über das
Eintragen von Grofskreisen in die Meroatorkarte (orthodromische
Fahrt mit Hilfe der eigentlich für Loxodroinen bestimmten Karte),
von Saiia^ö) (der dieselbe Aufgabe und verwandte Aufgaben mit
Hilfe des „Station Pointer'' graphisch löst) und (TerBp&tet) von
Gustawicz über die Theorie der Loxodrome und des loxodromi-
Bcben Dreiecks*®). , , , . *• u„
Bei dieser Gelegenbwt möchte ich auch nooh eine nautische
oder mathematisoh^ographisohe Aufgabe anfuhren, die freilich mit
der Seekarte u. s. f. nichts zu thun hat, die Aufgabe von Little-
hales«»)* Wa» ist die Wahrscheinlichkeit, eine kleine Bank im
offenen Meer wiederzufinden durch (einmalige) Übersegelung der
Stelle, an der sie ihr Entdecker kartiert hat? Die Wahrscheinlich-
keit überraschend gering aus.
d) Konische Abbildungen. Hierzu ist mir von Arbeiten,
die nioht ganz aUgemein Bekanntes wiederholen, nur eine bekannt
geworden, die in dem schon in 1) genannten Werk enAdtene.
Es wird von den Verfassern die Tissotsche konische („ausgleichende J
Projektion auf die Karte von Spanien angewendet, wie llBSOt
selbst schon gethan hatte.
Erste und ^weite Projektion von TU.ot im Kap. VI sehr a-fü^H- ^ -
ortert, bei der dritten Abbildnngaart bleiben die Verfasser «^«J^«"
im K p VlI alle Elemente für eine Karte in 1 : 20Ü0Ü0 ^^^^f'^'^l^Z
terhältniaee; sie legen dabei die Abmessungen d- im ^l^f jJ*!_®^*;^;8P98 f m!
ÜMtitat ftr alle Arbeiten benntarten Struveschen Elhpsoids (a - e^^SJ^^»'^ ™;
e2 = 0,00tn4ie) zu gründe. Das Flächenvorhaltnis ^^J^^J^^JT^r^
ParallelkreiMa 36*» und 44° nur zwischen 1,0025 und 0,M7« oder «a irt.
1 - S oder S^^ - 1 V4%- Vgl. W).
mal raax ^
Ich möchte aber hier die Gelegenheit wahrnehmen, »»J
Wetterkarten aufmerksam zu machen. Die tägUch von den meteoro-
logischen Zentralstationen ausgegebeneWetterkarte von Buropa, vgL
z. B.51), hat bei runder Begrenzung konisches Nets, wahrend diese
Kalotte doch asimntale Abbildung verlangen wurde. Man w^'^*
entgegnen, dafii bei der Ansdehnung des dargesteUten »«biet^ und
dem ZweJke der Darstellung die Unterschiede 7«^«^.^^;^^^^"^^. ^
ich glaube aber, es wäre gut, wenn man gerade bei solchen Dingen^
die jedermann tägUch vor Augen hat, bei einer f ^^J^jf '^^^^
m Tausenden vSn Exemplaren verbreitet wird, prinzipiell da»
^ AnnHydr.Paris 1895, 113. - Kep. (^«th meeting Br. Abs Liv^^^^^^^^^
1896, 716. - 48) Los Problemas de la Navegacioa «[^odromi^a Revista go^^^^
de Marina 1896 (ssueret in einer *ital. naut. Z , ^o.'). - ; B«f.kam-
m.ö,ii«.K«dttulWl, 1892. — M) Ani.JSc 1890, I, 106. — Ä^it-^am
»•» PM 1897, LB ««. — AimHyd». 189*» 381.
436 £. Hammer, Die ForUchritte der KartenprojektioDslelire &c
Biohtige wählen würde. Bei gaos Ueinen Oelneteii, oder stark tob
W nach 0 sieh debnenden Gebieten sind die leiebt sn leushoeiidei
konisoben Netse selbstverständlich am Platze; sie sind selbst bei
beliebig gestalteten Gebieten für ganz flüchtige Skinen wie sn*
lässig. Die normalen konischen Ketze drangen sich nach langer
Ternachläasigung überhaupt etwas stark vor; vgl. z. B. ^^), wo für
die Ostsee eine normale konische Abbildung gewählt ist, während
die gegebenen Grundlagen gerade ihr (schmale Zone!) zuwider-
laufen und eine transversal-cylindrische oder ähnliche Projektion am
Platze wäre. Vgl. darüber auch unten bei f) Pe ucker.
e) Alle übrigen Abbildungen. Hier sind zwei Abhand-
lungen zu der sehr wichtigen .,Quincuncialprojektion " von Peirce
zu nennen (die, nebenbei bemerkt, eine spezielle Anwendung eines
allgemeinerni von Siebeck in Grelle, Band 55 u. 57, angegebenen
Yerfahrens ist);
Pierpont maeht darauf anfinerkianiH), dafi als abMldtiide Fonk&t
riehtigenreiee ^ ^ ^
f-«(«. yf)
ZU bezeidmen sei. — Der Beferent darf hier vielleicht auch eine Berichtipnff n
dieser Abbfldmi; nittellen, die ihm (gdegentlieh ihrtr Aaftiabine in Tiaiot*
Hammer) von Prof. Frischauf in Graz schon 1892 gütigst angezeigt worden
ist: die Flächenteile, in denen a > 2 ist, umfassen nicht 9, sondern nur 6,6%.
(Femer bemerkte mir Herr F., dafs sich der Anedmck fBr die Beiiiffok« dar
vierten Poteas d«t LiDgenverbUtaieees:
Q — sin* ^45» -f- -I- C08® ^46' + f ) — ^ coe* ^ eoi 42
eebr yereinfachen läfst, nämlich zn
u «Ml ip \ coa^ q> lin' Sl,
womit dann auch sehr einfach die obige Berichtigung sich ergibt.)
Ferner hat Holzmüller eine „kartographische Mitteilung'^ über diese
Abbildung yerSffentlichtBS), in der er neben einer BebSoen Zeiebnung dei NetM
auf ihre Wichtigkeit in theoretischer Beziehung (winkeltzene Abbildung der &<■■>
fliehe anf das ciuadrat) and für Aufgaben der Geophysik hinweist.
Sodann sei als zur „Bonneschen" Projektion gehörig aufmerk-
sam gemacht auf einen Abschnitt des neuen Werks über die Dulour-
Karte, S. 76 — 82 in ^^), wenn auch die Erörterung zwischen Du-
four und Eschmann nur noch historißcheß Interesse bat.
f) Abbildungen in Atlanten und zur Afrikakarte.
Praktisch wichtiger scheint mir die wiederholte BesprechuDg der
gewählten Abbildungsmethoden an einigen konkreten Beispielen;
ich wähle dazu mit Rücksicht auf den Raum einerseits nur zwtt
Atlasse, die schon oben genannten, s. l**) u. ^i): die deutsche Ai»
gäbe des Haobetteschen Atlas (von Schräder o. a. f.) in dem
Spameracben Atlas (Text n. a. f. von Hettner) als ein Werk
fttr die weitesten Kreise, und den Artariaaohen Atlas für Handels-
«) AnnHydr. 1896, llö, 497 u. s. f — M) GZ I, Taf. 6. — ^) ^ii'
Math. XVm (1896), 145. — ^) Z. lateinl. Schulen VII (1896). 88«. — *) Jj
Schweiz. Landesvermess. 1832—64, Gesch. der Dufour- Karte, Bern 1896; B«.
H amm er PM 1897, LB 85 (liea dort aalbatrerat. Eaehmaaa sUtt Salmann).
,^ .d by Google
Fraktisohe Anwendnagan Torhandeuer fintwUrfe.
437
schulen (von Peucker u. a.), anderseits möchte ich die Chronik
der kartographischen LeidensgesoMohte von Afrika noch etwa«
Ittdem'spamerMhen Atlas soUte die „modifizierte Ke^^elprojektion'* (Bonne)
noch weiter zurückgedrängt werden; während auf den Detailkarten die Wahl der
Proiektion unter denen, die überhaupt in Betracht kommen k»»*«»» «iemlieli
Sültig ist bei richtig« Wahl ihies Hauptpunkt, «der ^rer Haupt-Lmxe
Um -Linien, wirkt Bonne baidla für die Karten von Europa schlecht etwas
Zer für die Karte von Ruf«1and, S. 87-88. (Der
Polarproiektion- auf der Karte yon Nordaaieii 8. 97—98 ist unT«rrt8Bdttoh,
tonrtanu »au «n»i«h.t nur die fliahantreue Azimuta projekUon ^ normaler
Lage verstehen ; er soll aber den Werner sehen Entwurf bezeichnen = »Bo"^«
mit (Pn = 90^) Ziemlich schlecht ist Bonne auch auf S. 101--108, IMMb
^lechter der wesensgleiche Sanson (cpo =« O'') auf 8. 111-122 (Afrika, u.)
^ ?:u'c\l*WcrX*trUt beruhtet bei Wahl^aein. P^^^^
Mühe gegeben und in der That in dieser Beaiehung mehr«« ftr Sohulattmtoll
neue ülnge eingeführt, die «u lob«, aiud. Er durfte aber mcht Sanson ffir die
jirteNr 10, Südost;sien, wählen, nicht eine konische ^l^l'^^^^ .^fZ'lt
bei über 50° Breitenunter'schied (wie doch ^^^^
kreise zeigen), nicht die „reine Kegelprojektion" fttr Nr. 26, trot. der Vorliebe
fir kodMhe Proiektionei in Rubland; auf Blatt 22 tntt dagegen B. trete
* i^tenJntSei die Bedeutung der Abbildungswahl bereiU so sehr »uruok,
dafs auch eine konische Abbildung zugelaasen werden kann. ^^^^.^
Nun aber abermals zu Afrika. In dem obengenannten 8 p am er sehen Atlas
ÜBä XSSl^Lien i der Sansonschen Abbildung ( Svnj^^^^^^^^^
jektion") entworfen. (Auf den Karten von Südamerika, ebenfaU^^^
Sanaonsche Abbildung haben, wird sie »l« » ^^'»"•»^^V«"^""^^^^^
beseichnet; konsequentenreiae «mfete man die konischen Abbildungen gerade oder
geradlinige Abbildungen, die „stereographische« ^^^'^.^^^ ,
von Lagrange zirkuläre Projektionen nennen.) ^abei hat die ^^^e Ton 8M-
afrika den völüg exzentrischen „Mittelmeridian" 15* B. fjt nur durah d e
Bicksieht auf die Zuaammeneetebarkeit mit den beiden Nordblattern ^wozu s^
aber nicht eingerichtet ist) allenfalls zu rechtfertigen " ^3^^
femer in ß') 20" Kijv. (statt 25") als Mittelmendian für S«*»*^^*^^^»!^^
(VieUeicht dadurch, dafs die Skiaae al. Ai««»hmtt emer Karte f ^^^g^
«ntatnden ist» Noeh mehr gilt das z. B. für die Karte bei Meyers ÄWor-
SSs"c?^hte unfstaatenbildung ioi Westsudan«); wie «-J^^- ^^^^^
lait thatsächhch etwa 0" ür. als Mutelmeridian mit *J»^^^^"^^7K"r
WE.Gr. datatellen? Für die Karte tou J««« Afrika ^''^Jf ^J^^^ "^^^^^^^
graphen fast alle offenbar die Sansonscbe •'^bbüdun, als nieht abwen^^^^
Terhängnis. Auch die neueste gröfsere Karte von ^^^^^^J^ ,:^'^^T2
geschweige kleinere übersieh tsskuzen, wie ""A j, Ravenstein
geknickten „Sinusoiden" als Meridianen mit Bedwam den Namen R/JJ^;;«*^
Ue«t. E, fätT Gegenteil auf. wenn jemand sieh "»«^^/^f ^ .^"^^^'^^'d'^
dient, wie die rühmlichen Ausnahmen Debes, ^«J};*^" ^'j ^^^^^
aber karten auch von gan. beliebigen Teilen tou ff etwl
and mit Zugrundlegung eines Mittelm orid ans, wie er^t^^^
für die Kart'c von gan. ^ ^ ^ ^ ^ ' ^^^i^' f^^^^^^^
überBatfemungen eraeugen (—die FUohen bleiben ire s
▼ie es scheint, gar nicht bemerkt; man sehe z. ß- doch
Servals von NW-Afrika zur Übersicht der S^^a"^^.^^" ^^cL)^^
die Entfernungen eine ebenso grolse Bolle ^iel« wie die ' ^^.^^^
In «.), 64) (hier iat nur NW-Afrikn dargsatellt, dar „Mittelmenoian
&j\ u f • • -DM iftQfi Taf 7 — 1897, Ergheft 121. —
Hassenstein m PM 1896, lai. <• > * :„ i . inMill Paris
Von dem Kartographen der Pariser 8G. Hanaen, ißL I. -
1896. - «) ej 1896, II (Nor.). - IW». 8. Bourgaig. XU (1896), au
438 £. Hammer, Die Fortschritte der K»rtenprojektio&alehre &c
M aber der des Oatrandee, 20» Gr.) daranfhiii an. Vielleicht beruhen diese
Dinge HUT auf Gedankenlosigkeit; jedeufulls roufs man froh sein, wenn bei An-
wendttllg der Sans on sehen Abbildung der „Mittelmeridian*' auch der MitM-
meridian ist, ygl. z. B. ^) 66) 67); damit ist schon viel gewonnen, wenn sich
anch die Anwendung tob Saas ob seibat BatfIrHeli damit Bfeht reelitferiigen
lafst. Es verdient in diesem Sinne schon Anerkennung, imk man wenigstens z.B.
Madagaskar, dessen Karte in der Berichtszeit ans Veranlassung des französischen
Peldzugs in ungesäUtea Wiederholungen erscheint, nicht mit etwa 20° E. Gr. als
„MittelmaridiaB'' aeiehnet; ab«r was ist anch bei sentriacbem Mittebacridiaii nit
Sanson gegenüber den andern, nicht wenigw eiufidi an seiobnttden NelMi
gewonnen? Vgl. z. B. «8) «>) 70) u. s. f.
Aber selbst bei dem kartographisch seheiBbar rettungslosen Afrika zeigen
sieh Anzeichen der Besserung.
Die Kartell) in Brockhaus' Lexikon krümmt die Parallelkreiee (ohne sich bis ro
dem richtigen Parallelkreis für Bonne zu wagen ; der Kartengrundparallel ist 10*,
wihrend bei einem Kartenbertieh tob 7* bia 37* etwa SO* oder SS* sIs MitM-
parallel das Natürliche wäre). H. Wagner wählt ftir Mittel- und Südafrika 'S)
die llächentreue Azimutalprojektion; selbst in Frankreich geschieht das Unerhörte,
dals man dia für Afrika geheiligte Abbildung zu verlassen wagt, vgl. die K&rten-
skiaaeB an der Baiae tob Oaaamajoa BBd Dnmaa^ tob Nafti Baoh Gkidanes.
Die Ho£FnuDg ist also doch noch nicht ganz erloBohen. Kan wird
Bich doch allmählich vielleicht daran gewöhneUi statt zu sagen: bei
der und der Karte ist der und der Entwurf herkömmlich, sich Tiel-
mehr zu fragen: welcTie Abbildungsart pafst am besten
1) für das Stück der Erdoberfläche, das abzubilden
ist, und 2) für den vorliegenden Zweck der Abbildung
dieses Stücks? Sobald nur diese Haupt- und Kernfragen nicht
einfach beiseite geschoben werden, ist die Besserung eine not-
wendige Folge.
Genügt deoB Biebt ib der That für jedermaBB aiB Bfa'ek mt eine Karte wie
die von E. Naumann (zur VergleichuBg der Grundlinien von Anatolien mit denen
von Zentralasien) 74), xxra die, gelinde geaagt» Nutalosigkeit der BoBBesebea Ab-
bildflBg iB diesem Fall zu erkeui '
g) Allgeraeines (Namen). Auch andere Forderungen, die
bisher fast stets unerfüllt blieben, werden allmählich berücksichtigt,
2. B. die Bezeichnung der angewandten Abbildungsart auf den
Karten. Dabei möchte freilich der Referent abermals den Karto-
graphen nnd kartographischen Schriftstellern ans Herz legen, sieh
einer Nomenklatur zu bedienen, die f&r andere Terständlich iik
üm den Zustand öffentiicher Unsicherheit zu bezeiobneD, in der
vribsii, 1835 (Südafrika mit dem „ Mittel "meridiaB 10* Gr.). — ") Karte m
Merchier: Lea Italiene en Afrique, BSQLille 1896. — Carton zur Karte
TOB Lu gar da Borgu-Exped., ÖJ 1895, 11. — ^) Karte des KongoaUata, T.Aardr.
Gen (II) 12, 1895, Taf, «. — «) Karte dea Nordoatboraa tob Afrika ht Um.
BUltal. V. — 67) Karte tob GaiBea iB Meyore Kony.-Lex. 8, S. 78 (man darf
Bnsere beiden grofaen Eneyklop. ja wohl anführen, da sie durchaue Ton Fach-
uiBBerB bearbeitet eind). — «8) Die ^roise *Karte yon Madagaskar von Hansen,
11 Bl. 1 : 750000, Paris 18 9 6. — 69) Die TielbeBOtate Karte ans Henry Msgers
22«« ^el- 2. B. BSGLiUe 1895, II, 333. — 70) Eigands Kartein
BBflltoeiUe 1895, 200. - 7i) Bd. U (1895), S. 180; Tgl. «). - New
2P*"'Ji® ii' Mndttüi«, Gotha 1896. — »«) BSGllsmilto 1««»
862. — 7*) ö2 1896, Tat 2.
. ,. .d by Googl
Neue ind tbcdtaderte alte QradDetseoiwarfB.
489
wir uns in dieser Beziehung noch immer befinden, genügt vielleicht
folgende kleine Blumeulese.
Iii der Dnrebticht der ganten langen Dieknaeira Uber die Abbildnngametbode
der „Weltkarte** in 1 : 1 Mill. ist mir pewifa 20mal die VaraicherunR auff^eRtofser,
die Abbildung solle polykonisch genoacht werden. Unter einer polykonischen Ab-
bildung bat man aber seither stets eine Abbildung in Einer Kartenobene ver-
stiadeDf die nur nicht wie die konischen einen Parallelkreisbildermittelpunkt,
sondern c<5-viele Parallelkreifimittelininkte benutzt. Wenn bei der Weltkarte ein
ÜDterBcbied gegen poljodrisch aufgestellt worden soll, so könnte man polyzcoal
aagen. — Wer wird femer niebt irregefUbrt dnreb die Angabe Uber die nene
wttrttembergische Höhenkurvenkarte, sie sei in polyedrischer Projektion ent-
worfen ? ^ö) 76) Sie ist aber doch in Soldnerscbor Abbildung (sachlich trnnsversal-
cjlindrisch vermittelnd) entworfen, und die ganze Kartenebene ist nur zur Blatt-
itaiteUnng (niebt dnreb Linien parallel an den Koordinatenaebaen, aondem) dnreb
Meridianbilder und Parnllelkreisbilder (genähert) zerschnitten, so dafs eine „Grad-
abtnluDgskarte'* entsteht, die aber deshalb nicht weniger die Soldnersche Projektion
hat. Es hat dabei nichts zu »agen, dafs die Unterschiede ganz minimal sind. —
Was ist sodann die „Sqnidiatante Meridianprojektion"? '7) Oft wird so (aber
ebenfalls schlecht) die sogenannte Po stoische Abbildung in transversaler Lage be-
zeichoet, denn die „mittabitandstreue*' azimutale Abbildung heifst ja wohl auch
ib)aidiatant; a. a. 0. aoll aber unter dem genannten Ansdmek die Abbildung einer-
durch einen Meridian begrenzten Halbkugel mit gleicbabständigen geraden Parallel-
kreisbildern verstanden werden (warum soll das „äquidistanf* gerade auf die Farallel-
kreise bezogen werden?) — oder, auf welche Abbildungsaufgaben bezieht sich
wohl die Angabe, eine Karte aei „in ihren kleinaten Teilen niebt Iquiralent" ?^ Eine
Karte ist doch entweder f'.äcbentreu oder sie ist es nicht; soll also etwas ganz
Neue« aasgedrilckt werden und was? — Bemerkt sei hier auch, dafs die Bezeicbnuog
der logenannten Bonn eschen Abbildung als der „modifisiertenPlaroateedaehen**
immer noch vielfach anzutreffen ist (Spanien, Niederlande, Sebweis, auch in
Deutschland, z. B. in Württemberg), obgleich schon Germain diea niclLt aehr
höfllicli, aber sehr mit Recht eine „grosse absurdite" genannt hat.
Doch genug der Einzelheiten: nicht anzufechten wird der Wunsch
sein, der oben über die Namen ausgesprochen ist; er kommt ja
vielleicht manchem kleinlich vor, aber die vorstehenden BeispielOi
die beliebig vermehrt werden köDDten, sind nach meioer Ansieht
genügend, seine Berechtigung zu zeigen. Möchten sieb beeonden die
ÜoiTersitätslehrer der Geographie auch dieser Sache annehmen;
nach Durchsicht der YorlesungsTerzeichnisse der letzten Semester
ist ireilioh dazu wenig Gelegenheit vorbanden.
2. Nme tmd abff^änderte düe Qra^MmMirfe,
Dieser Abschnitt wird sehr kurz ausfallen können. Die einzige
wirkliche „Neuheit", die Abbildungen von Saija, die während der
Beriohtszeit ziemlich viel von sich reden gemacht haben, sind,
wenigstens für die Kartographie der Geographie, wohl gans ohne
Bedeatuiig; dagegen sind die Arbeiten von Klinga lach über
äquivalente Ellipsoidabbildung und von Hartl Aber flaohentrene
konische Abbildungen des Ellipsoids zu begrüfsen.
Vorangestellt sei die Abhandlung von Klinga tsch „über
7^) V. Zell er in Württ. Jb. Stat. u. Landesk. 1895, 286. — '«J Schlebach
Ubdruck) in Z. £ Yermess. 1896, 363. --W)S. EugeinPM XW% LB »56. —
^ Brtokaor in PM 1896, S8S.
440 £. Hammer, Die Fortscliritte der Kortenprojaktioatlehr« ftc.
einige äquivalente Abbildungen des Kotatioosellipsoids auf die
Kugel
Der Verfasser stellt als allgemeine Bedingungen Ar die flSehentreae Ab-
bildunfi: des Rotationsellipsoids auf die Kag:el ((g-, l) sind die BUipsoidkoordinatön
eines Punkts, (9>x« i-O die Kagelkoordinatea des ihm entspreeheadea Fonkto) die
bekannten Besiehungen auf:
a2(i _e2)co8(p / dX
r«(l-e.siaa^)*7 e«sf(^,X)^
oder wenn die Längen funJition willkürlich gewählt werden soll:
Xl = P(9»,X)
^«(1— e») «0
(I_e8»in3 7>)2|^
Praktisch wichtig werden wohl stets nur die Abbildungen sein, bei denen (Pi ala
Funktion von (p allein, mnabbingig Ton 1 gewShlt wird, so dab einem FarsUelknis
des Eilipsoids ein Parallelkreis der Kugel entspricht (die Bilder der EUipsoid-
polc sind dann im allgemeinen zwei bestimmte endliche Parsllelkreise der Kugel).
Im Zusammenhang mit dieser allgemeinen Aufgabe, die die
flächentreue Abbildung des Eilipsoids auf die Ebene vorbereitet,
steht die Studie von Hartl Uber fertige „flächentreue Kegeipro-
jektionen"80).
Hartl führt dabei aUe seine Rechnungen unter der Annahme der AbbiU
dung im LSagenmafsstab 1: 1 (in den Punkten der Hauptlinie oder der Hauptlinien),
ein für viele Zwecke empfehlenswertes Verfahren. Zunächst wird allgemein der
Parallelkreishalbmesser-Ausdruck für flächentreue konische Abbildung einer £üip-
soidzone anfgestellt, and sodann werden, naoh dem Stadium der Tersemmges,
spoziolle Annahmen über die Konstanten gemacht. Das Hauptergebnis ist die
Berechnung (für Ellipsoid und Kugel) der flächentreuen konischen Abbildung einet
Zone, in der der Heridianbogen zwischen nördlichstem und südlichstem ParsUel»
kreis in wahrer GrSfse sieh abbildet.
fiioiges Au&ehea erregt haben, wie schon angedeatet ist» die
neuen Projeküonen wen Prof. Saija. Seine eigene VeröfiPentUohaog
über die Abbildungen durch Cmklappang** findet sich in^*), eben-
daselbst auoh die weitere Verfolgung der Sache durch M. Fiorini^^).
Der Name sagt, um was es sich handelt; er genügt aber auch vielleicht
allein schon, um zu aeigen, dafs für die Kartographie im engeren Sinn (für gao-
graphisehe Karten) das Verfahren nicht von Bedeutung werden kann. Der Ysf
fasser unterscheidet sentrale, monotanK^entielle und polytangentielle Umklappang.
Es sei (als Beispiel) nur angeführt, diifs dit; „polare monotanfjontiello" Umklapptmif
der Halbraeridiane (auf die Berührungsebene im Pol als Bildebene) nichts andre« iet
als die kartographisoh hoffentUeh berttchtigte Abbildnngsweiss von Wiecbel
und Paniphetti; es wird nichts helfen, dafs Saija gerade dieser Abbildun^s-
art eine Zukunft in der Kartographie verspricht. (Ob mit ihr die „neue Polsr-
projektion für Himmelskarten " übereinstimmt, Uber die Saija in 83) berichtet bat?
Für solche Zwecke, wo die Karte nur den Wert eines Registers (PositioasTCtisidi-
nisses) haben soll, könnte man Ja allenfalls einigermafsen an diese Abbildoag
denken, aber vrozu denn Flächentreue am Himmel?) Auch die polytangeutidl*
Abbildnng (Umklappang jedes Halbmeridiaos aaf eine Bildebene, die im Ssbnitt-
Monatsh. Math. Phys. VIII (1896), 176. — «>) M. Mil.-Öeogr. L Wien
XV (1896); Ref. Hammer PM 1897, LB 24. — 81) Ri?. Qeogr. ItaL 8 (18«6),
Heft 1—8. — 82) Ebenda Heft 5—7; vgl. auch BeL Hammer PM 1887,
LB 23. — 88) «Mem. Soe. Spettrose. Roma 1896 (86), 176.
,^ .d by Google
TlwontiMlies nur NetieDtwarfil«lure.
441
pankt dea Meridians mit dem Äquator berührt, und Auseinanderlegen dieser
fierfthrangsebenen in die Kartenebene) hat in der Kartographie, der Annahme von
8«ija wtgegen, keine Zukunft (das Nets besteht, wie bei Gastaldi u. s. f.,
aus kongruenten IluckulI^;skr^•isrneridianen längs dem geradlinigen Äquatorbild, die
Parallelkreise sind Uerade parallel zum Äquatorbiid mit dem Abstandsgesetz sin 9).
fleweit «lao die AbbOdaogeii Ton Sftija speiiell enpfoblen werden, sind li»
aioht neu.
Fiorini hat in dem zweiten genannten Aufsatz diese Abbildungen in seiner
bekannten sorgfältigen Art uaber uQteräucht und Anmerkungen dazu gemacht; ich
^tobey dtfii eeiB Sehlufs noch riel su optimittiaeb iet, ja ieh holE», dafe ich die
Ktttofni^ieii TOT der „potente ettrattiTe** geinieht mehr n warnen btanehe.
Eine weitere Arbeit voq Saija über die „zentrobarisohen Pro-
jektionen'* ia( ebenfalls hier anzureiben^), da sie lioh mit wenigitens
nea benannten Abbildungen beschäftigt.
Voraus geht eine Notiz über Bestimmung des Schwerpunkts eines beliebigen
Begens und über die Guidiusche üegel. Die „zeutrobarische Projektion" ist
wa gleieheam die „graphieehe Konetniktion** der Gvldineeli«! Hegel. Die
polyzentrobarische Projektion irgend einer Rotationsoberfläche ist flächentreu ;
in der Kartographie ist für Kugel und EUipsoid die Abbildung als die Flam>
steedsebe (Sansonsche) bekannt. Auch die näherongsweise Bestimininig der
Oberfläche einer gegebenen Rotationsoberfläche (mit Benutzung der Simpson scheu
Hegel) ist nach der Erkeontnie der Fliehentreae der angedeateten Abbildongaart
selbstTerständlich.
Ob in einer „Oomoide^genamitea Knrre wirUieh etwaa kartographiaelL Bianeh*
bares geboten wird, wie Sanehei behanptet^, weile ieli nieht.
I^MnUa^ war IMmlhmrfMre und gtodStMn Jm^ndmigm
hthamter EnMrf§,
Der Verfasser muls zur Reohtfertigong der gegen früher etwas
abgeänderten Einteilung ToraosBchicken, dals er mit voller Absicht
die im zweiten Teil des yorstehenden Titels genannten „geodätischen
Anwendungen bekannter Entwürfe*' nicht mit 1. dieses Kapitels II,
sondern mit dem Theoretischen" vereinigt hat; einmal sind diese
feineren geodätischen Dinge, die mit den „Kartenprojektionen*' zu-
sammenhängen, für den Geographen und Kartographen nicht so
wiohtig wie die in 1. behandelten, im engeren Sinn kartographi-
sdien Anwendungen, während sie anderseits fttr die geod&tisohe
Pvaxis die Hauptsache sind und auch mit mancherlei theoretischen
Dingen s. T. eng zosanlmenh&ngen.
Fläcihentheoretische und abbildungstheoretische Abhandlungen
Ton Kommerei 186) (Neue Formel für die mittlere Krümmung und das Krüm-
mungsmafs einer Fläche), D'Ocagne^) (Bestimmung der auf die KugelMche
abwiokelbaren ündrehnngsflSchen), Oarda<^ (Blementare Beetimmmg der Pankt-
transforraationen des Raumes, die alle Flächeninhalte invariant lassen = Ver-
rückuugen im Räume), Busse^ö) (Über die punktweise eindeutige Beziehung
iveier Flächenstücke auf einander, bei der jeder geodätischen Linie des einen
«ae Linie Ininetanter geoditieeher Krttmmnng dee andern enteprioht; Qeeamt-
8t) Riy. Topogr. (Turin) IX (1896/97), Sehlufs in X (1897/98, 1. Heft). —
») »La Cornoide, San Salvador 1895 (ßef. GJ 1896, I, 567). — «5) 2. Math. Phys.
(Schlömüeb) 1896, 198. ^ BT) b. Aee. Pnn9. Av. So. 23 (Oaen 1894), 11. —
®) Sit^b. AkWien 105 (Abt. IIa) 1896, 787. — Sitz. AkBerlin 1896, I, 651;
auch als Diss. (mit Angabe der Ltt. der Flächen konstanten KrUmmungsmafses),
BwUn 1896.
Qeogr. Jahrbuch XX.
99
442
£. Hammer, Die Fortsehritte der Kutenprojektionelehre &9i
resnltat: Auf die Teile einer Fläche konstanten KrttmmuDgsnaftes S können die
Teile einer jeden FlSehe konstanten Krümmungsmafses, S, und nur einer solchen,
derart punktweise bezogen werden, dafs jeder geodätischen Linie yon S eine Linie
konstanter geodätischer Krümmung auf £ entspricht; die Sätze für den besoodera
Fall, dafs 8 die Kogelflielie oder eine Ebene ist, werden nieht besonders sss*
gesprochen), Biglar^) (Konforme Abbildung der Innern Fliehe eines Kreises in
die innere Fläche eines regulären Vielecks; die Quincuncialprojektion, \-^\. S. 436,
ist ein spezieller Fall dieser Anfgabe), G&lan^^) (Sobre la importencia de ia
esfera indieatrte en foodesia; Abbildung eines Elemente der absnbfUeadla
Flache auf das Element der Kugel, deren Halbmesser das Mittel sämtlicher Normal'
scbnittkrümmuügshalbmesser in dem betrachteten Punkt, also ]' r^^rg ist, mit
Anwendung auf geodätische Sechnungen), Egorow^ (Über die aUgeroeine Theorie
der Korrespondeoi der Oberflieben: anf swei Fliehen, die punktweise surefasoder
beaogen sind, gibt es im allgemeinen zwei Scharen von Linien, deren einander ent-
sprechende Elemente längs einem bestimmten Individuum der Scharen in konstantem
Verhältnis stehen; Aufsuchung und Studium dieser Linien) mögen, als das karto-
graphische Interesse sreifond, genannt werden. Anch sei auf die VoUendang
(Band IV) des grofsen fliichentheoretischen Werkes von Darboux hingewiesen^)
(enthält u. a. die (äaufsache sphärische Abbildung einer Oberfläche mit An-
wendnngen).
Bei den „geodätischen Anwendungen" bekannter Abbildungs*
metboden ( — es handelt noh hier um Abbildungen von yerbBltnii-
mä&ig kleinen Teilen der Ellipsoid* oder KugeloberflSehe auf die
Ebene, wobei der Längenmalsstab der Abbildnng im Haaptponkt,
der Hauptlinie oder den Haoptiinien de» Entwurfs 1:1 ist and
wobei die Art der Berechnung der sphäroidisohen oder sphärischen
Entfernungen und Azimute aus den ebenen Koordinaten dieses Ent-
wurfs aufzusuchen ist — ) ist billig obenanzustellen das Werk des
verdienten früheren Chefs der PreuDaiscben Landesaufnahme, Geoeral
Schreiber^).
Die „Doppelprojektioo" der Preufsischen Landesaufnahme, nämlich nachOanfs
vom SlUiMoid winkeltren anf die Kngel, Ton dieser winkeltren anf die Ebaa^
gibt ein witikel treues Bild der Fläche dos ganzen prciifci^chon Staates; aber wegen
der yerhältnismäfsig grofsen Ausdehnung dieses Koordinatensystems und der dabei
gegen die aufsern Teile hin entstehenden Plicfaenvenserrnng ist es nieht ntgOek»
es den landmesserisehoi Annahmen unmittelbar zu grund zu legen, weshalb die
preufsische Katastcrvcrmcssung bekanntlich 40 kleinere Systeme Soldnerscher
Koordinaten (rechtwinklige sphärische Koordinaten, in der Ebene aufgetragen, ver-
mittelnde eylindrisehe Abbildung in tranerersaler Lage) angenommen bat Dagegen
sind selbstverständlicli verbältnismäfsig sehr einfach an jeder Stelle jenes einheit-
lichen Systems „rechtwinklig sphäroidischer Koordinaten" die spbäroidischen Bogen-
ISngen und Azimute aus den ebenen Koordinaten zu berechnen; oder sa sind flir
einen Punkt, dessen Koordinaten in dem System gegeben sind, die geogr^^hia^
JLoordinaten zu berechnen, und umgekehrt.
Eine Erweiterung dieser Arbeit, der Fortsetzung der Gaufsschen, ist d»
Theorie reehtwinkliger geoditieeher Koordmatea anf einer beliebigen Fllebe ▼«
Xrtger^.
In der geodätisohen Praxis dee Landmessers sind die oben ge-
nannten Soldner sehen (rechtwinkligen sphärischen) Koordinaten
nooh weitaus am meisten im Oebrauob (auXaer in f reufsen z. B.
«>) Arch. Math. Phys. (Hoppe) 14, Heft 4. — ö^) Progresso roatematico IV,
1894, 820. — 92) Ree, M^th. Soc. Moscou 1895 (IV). 86. —
vgl. GJb. XIX, 16«»). _ M) Die konforme Doppdproj. der Trig. Abt. i,rma>
Xandesanfnahme, Berlin 1897. — «) ZVermes«. 1897, 441.
,. .d by Googl
Geodätische Anwendungen bekannter Entwürfe.
aaohy in je einem „LandesyermesBangssystem in Bayern, Wfirttem-
berg, Baden n. b. f.).
Zwei Anfsätze dazu sind zu nennen, der eine ron Elingatsch (Zur ebenen
rechtwinlilipen Abbildung der Soldner sehen Koordinaten 0*) ; Neues wird nicht
geliefert, dafs y = 1^, die sogenannte kongruente Abbildung [dieser Name, so
Mhledit irgmi mSglieb, iat in d«r lotsten Z«it in DentMhluid liemUoh blnfig
für die Soldn ersehe Abbildung zu lesen], bis auf QI3 den Anforderungen der
„Termittelnden" Entwürfe genügt, ist ohne Entwickelung sofort klar und schon
mehrfach entwickelt worden); der andere Ton A. Schreiber (Zur Transformation
Soldner scher Koordinaten^; unnötige Verwirrung sehr einfacher Dinge S. 326,
„Squidistante" Zonitalprojektinn als „Grenzfall'* der flächentreuen L a m b e r t sehen
und der „stereographischen"; warum jene nicht als „vermittelnd" zwischen
8 8 S
flächentrea und winkeltreu, da doeh d « 2y atets swisolMi Ssüi— und 2tg—
bleibt?).
Der grofse Kampf, der in der Zeitschrift für Vermessungswesen mit
dem Peldgeschrei „Hie Soldner, hie Öaufa!" getobt hat, ist ver-
klungen. Wie, nach Gau fs' eigener Versicherung, wohl nie bezweifelt
werden konnte, dafs Gaufs mit voller Absicht die Soldn ersehen
Koordinaten yerlassen hat (sein System ist das der winkeltreuen
cylindriscben Abbildung in tranavenaler Lage), so ist wohl von
allen Seiten zugegeben worden, dafii lär landmesaeriBohe Zwecke,
bei denen es ja in erster Linie auf die Erhaltung der Winkel an-
kommt, eine „konforme" Abbildung VonQge besitzt. Jordan vor
allen hat mit Recht diesen Vorzug neueidinge betont; er war es
aber aach, der vor noch nicht 10 Jahren ganz ausdrücklich die
Soldne rechen Koordinaten für im Vorteil erklärt hatte gegenüber
den Gau fsschen, während Andere längst auf die Vorteile des Gaufs-
scben Verfahrens hingewiesen hatten. Es sind ferner mit der Frage:
„Kongruent" (siehe oben) oder konform? Dinge vermischt worden, die
lunächst nichts damit zu thun haben, z. B. ob für ein Land mit
kleiner N — 8«, aber grolserer 0 — ^W-Erstreokong das seiner Form sich
anpasBende Koordinatensystem besser durch eine normale konisdie
Abbildung oder durch eine ^.queradisige'' <^lindrische herzustellen sei.
{Da Jord an seine Bezeichnung der von mir schiefachsig genannten
Entwürfe als „Abnormitäten" aufrecht erhält, vgl. ^8), so möchte ich
nochmals auf das bereits in GJb. XIX, S. 12 klargelegte Mifsver-
Btändnis hinweisen, das dieser Autfassung zugrund liegt.) Der
Heferent hält die einmal ausgesprochene Bemerkung Jordans, die
normale konische Abbildung in diesem Fall sei schon dadurch im
Vorteil, dafs sie an einem konkreten Beispiel genau untersucht
Ni (Mecklenburg), nicht für auBschlaggebend ; er muÜB allerdings
auoh hinzufügen, dab Jordan selbst die „ querachsige" Abbildung
genau untersucht und gebrauchsbereit gemacht hat^).
Es ist hier weder möglich, noeh notwendig, (in dem bereits angeführten Sinne)
»lle Wenduns^en jenes Kampfes, an dem fiich aufser Jordan besonders Koll,
Vogeler, t ränke, Schulze beteiligt haben, zu skizzieren, und ee sei deshalb
nnr im allgemeinen avf die hierher gehSrigen AvfsStse des Jahrgangs 189G der
") 2.f.Yenne88. Iö97, 431. — Ebenda 1897, 321. — «8) Handbuch, Tgl. l«). —
^) Querachs, nehtw.q^hir. Koordinaten, Z. 2. Termess. 1895, 647, als Weiterführang
^ Formeln Ton ebeadn 1894, 65 (die nnr bie sn Gig gingen).
444 £. Hammer, Die Fortaohritte der KartenprojekUoiiilehre &c.
ZiftMhr. Ar Vonn. Tvrwiesen, tob deneii spniell vm die folganden gentont wsrileB
mögen: Mittlerer Versemmgefehler f&r Söldner und Gaafs von Jordan^^, Ver-
gleichung der „konformen mecklenbnq^cheii Kegelprojektion" mit der Soldneiadiea
Projektion von Vogeler^^^).
über Bereelmnng der LInge Ton geodStiaehen Linien und ihrer Ewlpitiikti-
azimute aus rechtwinkligen ebenen Koordinaten der Endpunkte vgl. e. B. fBr die
winkeltreue konische Abbildung einen Aufsats von Y ogeler^*^^j.
Über die auch für Geographen inditfge Aufgabe des Znsammenhanges
BWischen rechtwinkligen linearen („geodätischiu ") und geographi-
schen Koordinaten vgl. einen Aufsatz von Jordan über das Gradnetz
in topographischen Karten sowie desselben schon mehrfach genanntes Hasd-
bneh, Band 111»»).
Dieser Zusammenhang zwischen den rechtwinkligen Koordinaten des Land-
messers und den EUipsoidkoordinaten des Topographen und Oeographen wird
übrigens selbstverständlich (und wie schon angedeutet worden ist) je nach der
Figur dee Landee und der benutzten Abbildungsmethoden verschieden hergestellt;
für Non^rcgen z. B. siehe die „Regeln für die Kartenkonstruktion durch
Auftragen der trigonometrischen Punkte und des Gradnetzes" f&r die Schweis
die Hefte mit den Koordinaten nnd Höhen der Pizpnnkte der einsdnen Kan-
tone i^): man hält in der Schweiz im ganzen an den projizierten KoordinateB**
der Bonneschen Projektion fest (vgl. oben Nr. 56) und legt die trigononietri-
eehen Netze für jeden Kanton nach einem zweckmäfsigen Verfahren zwischen jene
ifprojiiierteo** Koordinaten der Hauptpunkte hinein (rgl. aueh daa BeCnrat toi
Hammer in PM 1897, 8. 680); n. s. f.
Dafs man sich für ganz spesielle geodätische Aufgaben gelegent-
lich vorübergehend auch einer ihnen speziell angepafsten AbbilduDga«
methode bedienen könne, wird selten irgendwo erwähnt.
Ich möchte deshalb zum Schlufs nur noch eine Arbeit von
IIa min er nennen, die sich mit der Uatersuchungsmethode der
Geradimigkeit des bekannten Stücks des obergermanisuhen Limes
(Grenze des Bömisohen Reichs) zwischen den heutigen Punkten Haag**
hof in WOrttembeig and WaUdürn in Baden beschäftigt (Der
Ornnd, aus dem die Römer diese Strecke geradlinig sieben wollten
und uberrasohend genau, wie Referent demnächst zeigen wird, geisd«
linig gezogen haben, ist nicht bekannt.) für solche „Alignements-
Aufgaben" liegt die Anwendung der gnomonischen Abbildung nahe,
auf die aus der Soldnerschen einfach übc^rzugehen ist, während
die Aufgaben unter unmittelbarer Anwendung der Soldnerschen
Koordinaten u. U. nicht ganz einfach zu lösen sind.
4. {Anhang). Globen. Daa Wi^tkartmprojekt,
Diese ebenfalls neue Zusammenstellung wird sich noch leidlter
rechtfertigen lassen als die bei 3. Auf dem seohsten intenatio-
nalen geograpbisohen Kongrafs in London sind beide Dinge ein-
gehend behandelt worden.
Über Erdgloben wurden zwei Yortriige gehalten, der eine von
Pomba^os), der über Globenherstelliing spneh nnd besonden den
1«*) Z. fVermeea 1896, S49. — »«) Bb0Bdal896, «91. — "«) »»«nda 1896,
240. — 103) Ebenda 1896, 109. — i«) Vgl. 98), '"5). _ 106) Norges geograßsk
opmÜing, Kristiania 1894. — iW) Seit 1896 in Bern beim £idg. Topogr^nreM
erseheinettd, Ms jetzt 4 Hefte; vgl. Ref. Hr. PM 1897, LB MO. — ™)
Probeheft ans Abt. A des Limeswerks, 8. IX— XX, 1897. — ^ ÄV-
Oeogr. Xongr., London, Fsria, Berlin 1896.
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(jclobeo, Weltkart«nprojekt.
445
fiUiohen Reliefgloben wieder einmal sa Leibe ging, wozu er freilich
duroh Bein bekanntes Bobönee Relief Ton Italien (b. n.) besondre Be-
leebtigang bat; der andere von E. Beclns Uber das Projekt eines
Bissen - Erdglobus ^^^) , von dem es Friederichsen gerade-
zu „sehr za beklagen" findet, dals ein Mann wie Bedas den Be-
suchern eines geographischen Kongresses nichts andres zu bieten
habe, als diesen ,.seltBnraen Vorschlag", vgl. ^^^).
Der Qlobus soll den Läogenraarsstab 1 : 100000 (und gleichen Mafsstab f&r
die Höhen), also nicht weniger als 127 m Durchmesser, 400 m Umfang erhalten,
80 dafs der Pariser Globna von 1889 mit 40 m Umfang ein Zwerg dagegen ist.
Dum Projekt geht so sehr über alles Gewohnte hinaus, dafs es hier, wo im all-
gemeinen nur methodische Dinge zu besprechen sind, erwähnt werden mufs. Die
Kosten werdeo in UO) ^oa einem Anonymus G. 0. anf 4 Mill. Doli, angeschlagen ;
ob der Ntttxen entsprechend sein kann? Reclus Uborschät/,t jedenfalls die Be-
deutung des Werks; nach seiner Ansicht wäre ei(?t'ntlich jede Anwendung ircond-
einer I^arte ein Unsinn, und man hat sich mit Recht gewundert, dals er den Bänden
idner »,6iogr. Univ.'* so viele Kurten einverldbt hat. Kleinere Globen, mit Vio
oder Vao Durchmessers des obigen, die in entsprechend gröfserer Zahl in ver-
sehiedenen Städten aufgestellt werden könnten, würden gewils dasselbe leisten.
Einen Engländer hat auch das Reclus sehe Projekt bereits
nicht schlafen lassen : ein Globus von 1 : 500000 Längenmafsstab
soll nach dem Vorschlag eines Herrn R. Johns ton in London er-
richtet werden 112).
Auf Schriften über Schul- und sonstige Verwendung von Globen
kann nioht eingegangen werden; doch sei dne Ansnabme gemaoht mit
Buohanans Auftatz Uber den Gebranoh eines Globus-Gradnetzss in
der Kiystallt^aphie ^^').
TJnd beschlossen sei dieser Abschnitt über Globen mit Erwähnung
des „Erdmodells" von Thomas Jonesli*), das aydj das Belief des
Meeresbodens gibt, freilich bei seiner 40fachen Überhöhung im Licht
der Pom baschen »Sätze schlecht bestehen mufs.
Die Weltkarte ist trotz der Bemühungen einiger deutschen
Professoren immer noch nicht tot. Der Referent mufs sich hier
selbstverständlich auf Anlilhrung der mathematisch -geographisch-
methodischen Arbeiten in der Sache beschränken. Viele Sebriften
drehen sich noch um die „Projektion" der Karte (doch hat man
sich inzwischen anf die poly zonale Anordnung , vgl. oben 8. 489,
geeinigt) und um das Format der einzelnen Blätter (Abstand der
begrenzenden Parallelen und Meridiane), während über den Mafeatab
1 : 1 Mill. so ziemlich Einstimmigkeit herrscht. Nicht zum Fort-
schritt der Verwirklichung der unbestreitbar schönen Idee hat gedient,
dafs man die Deziraalteilung des Kreises (vgl. oben S. 430—32) in
engste Verbindung mit dem Projekt gebracht hat, wenn es auch
erklärlich ist.
Zar Projektion iat vor aUem noch sa nennen der Anfesti von Oernnin
(der lAtete der verdienten Kartographen) u^, der in eelir klarw Weise das
Vgl. ebenda [^<»)], ferner "O) Projet de Conatr. d'nn Globe terrestre &o.
Bruiellea 1895. — lü) MQQaflamburg 1896, 21. — ^ GJ 1896, II, 303. —
PhU. Heg. 1895, Angnet — •Andrein ft OF, Chicago. — «») BSG
twU 1896 (16), 177.
446 Hammer, Die Fortechritte der Kartenprojektionsiehre fte.
„Klaffen** der BIStter fte. behandelt; lodanii nm ganaen Projekt der Beriebt
von Brückner übor die Behandlnog dar Fr^e auf dem Londoner Kongreb
18951^0). Die Verhandlungen dieses Kongreflses über die Angelegenheit vgl. in
^) (hier in Betracht kommende genehmigte Beschlilese: K.arte äuIserBt wünscbent-
wert; Mafiwtab 1 : 1 Hill, geeignet; Format der BIStter 4* Breite nod, Wi 60*
Breite, 6** Länge, Ton dort an IL'** Länge; Qreenwich als Nullmeridian [einstimmig],
Meter als Längeneinheit), sowie in allen Berichten der von Staaten, geographischen
GeselUchaften und Inaiitaten nach London geschickten Vertreter. Von diesen
aeien (wegen Anaifthrlielikeit oder Darlegung besonderer Ansichten) nur einige
wenige genannt: Wauwermans^i^), der Bericht in der Zeitschrift der Nieder-
länd. Geogr. (Gesellschaft^, der von Torres Campos an die spanische fiegie-
nmgUO), der aehon einmal erwKhnte Ton Panlitaehke an die Wiener Qeegr.Oe-
aeUschaft^i). Vgl. endlioh auch die neue Arbeit von Barbier (vgl.GJb. XIX^)
nnd *S. 6)122) (Greenwich-Meridian; früher Blätter von ,3" Breitendiflferenz und
4** Lingendifferenz am Äquator vorgeschlagen, jetzt BreitenditTerenz, wegen
4*80' B 5« B die Blitter wttrden damit je 50em hoch, 600km eatipi»»
chend; die Ausdehnung in Länge soll von 0** bis 27* Er. 6" sein [=6t,66,..]
u. 8. f. in 5 Abstufungen. Vgl. damit die Beschlüsse des Kongresses).
Vou grofsem Interesse sind zwei Vorschläge, die man als Vor-
bereitungen zur Weltkarte aufzufassen hat. v. Tillo wüQScht
vor allem eine ZeDtralstelle, eine internatioDale kartographische
Kommission, die das Yorhandene sammeln, sodann aber'siofa über ein*
beitliehe kartographisclie Methoden ▼eretSndigen boU^: eine
solche Kommisaion könnte in der That nur segensreich wirkeoi
kommt nun die Weltkarte bald oder spät zu stand; und Weno-
kow will zunächst aus den Generalstabskarten der Länder Europas
eine einheitliche Karte von Europa in 1 : 100000 zusamraensetzen^^)
und so gleichsam mit der Kartcnvereinheitlichung, die das Peneksdie
Projekt für die ganze Erdoberfläche durchführen soll, auf kleinerer
Fläche, aber auf festem Boden und in gröfserem Mafsstab beginnen.
Dafs mit diesen zwei Vorschlägen Nutzen geschaffen werden kann, wei-
den selbst die Gegner des ganzen Weltkartenprojekts nicht leugnen.
ünd mag aach die Weltkartenangelegenbeit weitergehen wie sie
will, einen groiben Brfolg fttr die mathematische Geographie hat der
Londoner Kongrels gebracht: er hat gezeigt, daib der französische
Widerstand gegen den Greenwidi-Meridian keineswegs absolut ist;
er ist schon jetzt fallen gelassen und wird gänzlich verschwinden,
wenn die Engländer sich endlich herbeilassen, wenigstens für wissen-
schaftliche Dinge, wie z. B. auf der Weltkarte, das Metersystem anzu-
nahmen. Dazu kann auch das klare Plaidoyer für den Greenwich-
Meridian vou Lalle mand angeführt werden ^25^, der seinen I*nd»-
leaten über ihre Hartnäckigkeit (zunächst in Beriehnng aof die
XIV. JB GQsBern, 169—74; dasselbe Heft enthilt auch 8. 7— «8 ^
Berieht von Loohmann an die Eommission, gemärs dem Auftrag des Berner
Kongresses von 189! (Projektion S. 20 — ^2). — i") Rnport See, vgl. ^°^)-
118) BSGAnvere 5äO (1895/96), 449—91. — T. Ned. Aardrijksk. üen. 12 (189»>i
588. — 110) Memoria aobre at VlOongreiso intemae. &e., Madrid 1896 (als lieüage
an Bd. 38 des Boletin de la Sociedad Geogr. Madr., erschienen). — ^^^ä V°
1896, Ö44. — 122) BSGEst 1895, 378. — 123) z.B. in GZ 1895, 231. — "*)
la r«dnetion des Cartes topogr. ä ia meme 6cheUe; in allen den genannten 8«*
richten — M6) L*anilleation intemat dea htm fte. Bw. Sdent. 1 {wV,
419—26.
,. .d by Googl
Zeichnung da H»tMotinirfll vai it BitalttoB. **T
B«ioi»l»itoo) etwu den Text Uest und dem VorschUg im franröBi-
^ Plrtam«it: „Die gesetzliche Zeit in Frankreich und Algerien
S deSlern ParJ Zeit um 9» 21» nach" («i- - -tt-
C Zeit des durch Gieenwioh gehenden Mendian») baldigste An-
nthne wOniobt.
m Z«tolmnilg der Karten, besonders Darstellung der
^SUMto«Jr^Auoh EeUeto. Pimoramen und Verwaudtes.
i. zur Zeichnung i« mmtimrft vtd imr aUmUm
rnSMn wieder vorangehen. Zur Zeichnung von Kreisbögen init
STn Xessern, besonders für ^'f
sehen Entwürfen, sind aus der Bencht««t '^.^"^^^^
erwähnen, der Cyklesograph von Monticolo und «m. neo. Kre-
M. « (Ige. worden, vgl, do„ Beriebt darüber von S co tt ,n )^^^^
„,Aunl7Z niakosley (Njcbw..., i«f» ^« ""^ iS^ier aul CUr "on auf-
.t,.n,l.r.U.,ind);ind«..lb^^^^^
.bL eine feine Keirafederlini. hin..«.bt. über ^.^^
Monticoiosclieo Inatrui.«» ••^7?"^ I. n»L Bmbmnen recht beWedi-
*^Mr einen gan^ beliebigen Entwurf hat f
bestfn rechtwinklige Koordinaten einer S<>-^SO-':^^^\^^
punkten in der Kartenebeue ^u berechnen. ^f^^'^^^ZhZ
Lch diesen rechtwinkligen Koordio^ta|Al«rt^ht
„Kartierungsinstrument", wie ei d»**™"?^|^"X..ln«n Punkte
Ltograph, iuftrageapiMirat); --^«^^ ^T^ct (auch t:
eines ParallellnrdM« oder eme» lien&M» kW». "^„! -ind', „it
d« gewShnUehen Pdl, da6 diese Kurven keine f^^TCli.T^
grob^ Vortdl der Kreisbogeneohahloneo bedienen, die die Ingenieure
beim Traderen Terwenden. . .„a«i»ni«in^
Auf die auch in der diesmaligen Berichtszeit in«d« "Jf ^^^^
trageapparate für ebene PolarkoordiD»teo J^ube ch ^"^^ ^/^^^^^t^^ 20 Stück
Bei de. KrciBbogenschablonon, von denen e n - »»^^ ^^^^ ^ Btttok
allen oben angedeuteten Anforderungen g^^'^g ! i«* .^J^ rlTZt^ eete «rwailMlit
der an den Endpunkt des Bogens sich "^^^f^^Jl^^X
Beiehe Sehablonen fertigt n«^ Eartw^^^^^ ^^^^^^
Zur Verffrö&erung (oder hÄufiger verKieineruiig; ^
nnd Planen, «. B. Eedaktion von topographischen 1^^^^
den Uafotob einer danach zu zeichnenden übereichtskarte, bedient
masi eich in der Begel eines f antograpben.
1 löur.^ _ 127\ Ebenda Nr. 1641 (11. Juni
Engineering Nr 1570 (J^^' ^^J' ^J^'/ _ W Noch nicht publiziert; Ke£.
1897); Kef. Hammer Z. f. ^«tf-»"?' T Vror - la») Z.f.Vermess. 1897, 484.
Tea Hann er demnäehst in der Z.f.lnstr 1898. ; .
Pfris 27 M. — 1») OeBtr.-BL der Bauverwalt. 1896, 22. Jfeor., o«.
448
E. Etnmar, Di« Forttdiritte d«r KartmiprojaktioiMlahTC fte.
Über die besten Werkzeuge dieser Art, die Ott in Kemptoa
und Coradi in Zürich anfertigen, berichtet M. Ott^^iy
Neben diesen halbniecbanischen Reduktiorisapparaten tritt aber
die rein mechanische Eartenreduktion mit Hilfe der Photographie
(optisch-mechaiiiBdie Yerkl^neniiig) llr manche Zwecke bekanntlich
immer mehr in den Vordergrand.
über die Art und Weise, in der z. B. anf dem wftrttemb. Statist. Landesamt
die Flnrkarten (t : 2f)00) auf ^/^q verkleinert werden, um die Vorla^'en für die
Blätter der neuen württembergischen Höhenkurrenkarte (in 1 : 2Ö000) zu gewioneiiy
Tgl. den Nhon in ^) gentnnten Anftsts tos t. Zell er, S. W mi til,
SelbstTerständlich sind aolehe BMuktionen aber, wenn ne nieAit von speziell für
den Zweck der Verkleineruntr e:ezeichneton Blüttern gewonnen werden (/,. B. Öster-
reich aus 1 : 25000 heliograpiiiscii auf 1 : 7Ö000), noch speziell zu bearbeiten^
wenn nicht u. U. Unbrtvehbares entatehen soll, b. B.
2, DaräeUunff des Eartenbädet, Uwndtn dtr JBodenfomm*
Beginnen möchte ich diesen Abschnitt mit dem Hinweis dsran^
dafs man das Zustandkommen guter ^edru(drter Darstellungen am
besten an der Hand der Angaben von kartographischen Anstalten
Terfolgt, aus denen anerkannte Leistungen hervorgehen.
Von den besten deutschen Anstalten für den Kartenkupferstich, Perthe»
für Landkarten, Petters, Qiesecke&Doyrientfür topographische Kartettf
dringt anfaer den Ton ihnen hergestellten BlSttem, die fBr sieh eelbit eprecikeD»
•elten etwas in die öffentliehkeit ; dagegen hat kürzlich die kartographische Än-
etalt, die zur Zeit wohl das Beste in Lithographie und lithographiscbem üraok
in Deutschland liefert, Debee in Leipzig, einiges über ihr Zeichnungs- und Be-
produktionsTorfahren für geograpbieehe Karten mitgeteilte^.
.,Über die schweizerische topographische Anstnlt in Winterthur und ihre Be-
deutung für die Entwickelung der modernen Kartographie" hat femer überstleatoant
Beeker berichtet 1S4). ^eog 1^,«]^ g^^e Mitteilungen fiber Ziegler mebr pcnli-
lieber Natur sind, so fällt doch besonders am Schlufs auch manches Sachliche ab.
Die beiden beigegebenen Probeblätter erscheinen dem Rcforonten zu „farbenfreudig":
bestechend für Solche, die sich mit einem „Totaleindruck" von der Landschaft be>
gnilgen kSiinen, kann laabar für Solche, die Tor aUem die HShcaknrm braacbea.
Die in allen Reproduktionsarten topographischer Karten glsieb
erfahrene kartographische Anstalt des Wiener Hilit&r-OeographiscbeQ
Instituts berichtet bekanntlich fortlaufend über alle bei ihr ein-
geführten Neuerungen in den ^^Mitteilungen'' des Instituts.
Im Band XVI 135) möchte ich diesmal besonders auf Seite 20—30 aufmerksam
machen, daneben speziell auch auf den Aufsatz zur „Technik der Kartenerzeugnog"
Ton Oberctlentntnt t. Hfibl>^) (Vcrgleichung von reinen Strichen fBr die Sehrain
und roulettierten Schraffen; „glatte" und „modulierte" Waldplatte; über die
Technik der Zeichnung für die Beproduktion; Yergleichvng der Reproduktions-
arten).
Einige Andeutungen über die Grundsätze der Kartenzeichnung
giht femer Günther^W). Auch die Anleitung znm Krokieren
131) Contr.-Z. für Optik u. Mech. 1896, 161. — Truck, Erste topogr.
Aufnahrae des Königr. Serbien, M. MiL-Geogr. I. Wien XVI, 1896, 217—19. —
„Über die Heretettnng Ton Landkarten", in Teraeiebnis n. Brliutemngen . . .
Wagner & Debes, Buchgewerbl. KoUektiyausstell. d. Gewerbeausstell Leipz. 1897.—
M*) Schwei«. Z. ArtiU. u. Genie 1897. — Wien 1897. — Ebenda, 131--42,
mit Taf. 8. Bei Hammer PM 1897, LB 481. — ^) Geophysik 1, Stntigirt
1897, 80«; DantaUnag der HSkenTCxbSltaiaaa 808—16.
DarslelluDg der Bodeufurrueo.
449
für geograpbisobe und teofaniBche Zwecke Ton Kahle ^) sei hier
genannti obgleich sie sieb nioht auf fertige Karten oder 8tichyor>
lagen, Bondern auf Faustskizzen bezieht und die Darstellung der
HöbeoTerbältnisse nur wenig berücksichtigt; die Anleitung wird
aber von manchem mit Nutzen befolgt werden können.
Mit Anführung von Berteiiis Disegno topografieo ^^^9)^ eines
Büchleins, das als „Zeichnungsschliissel" der italienischen topographi-
schen Karten aufzufassen ist, nähere ich mich aher hereits der Flut
der unausgesetzt sich folgenden offiziellen, otfiziösen und privaten
topographischen Handbücher, Zeichnungsschlüssel zum Kartenver-
Btandnis, Anleitungen snm Kartenlesen für militarisohe Zwecke u.
die nach der Art ihrer mathematischen , morphologischen und geo-
gDostisohen Belebrungen auf ünterof&sierschulen und dergl. berechnet
sind und schon deshalb nicht aufgenommen werden können, weil
ihre Titel allein auch nur aus wenigen Jahren ganze Seiten füllen
würden. Einige wenige Schriften über Kartenlesen und Karten-
benutzung möchte ich aber doch hier einfügen.
Die Art, in der Lapparent, der hervorrageode fraosösisclie Geolog, topo-
graphiseh« und geographische Karten studiert wünscht (vor allen in HinbMck
auf das geologische Ventindnis der „ geographisch eo Evolution*', also morpho>
genetisch), ist bekannt; zwei weitere Aufsätze von ihm in dieser Richtung siud
„L'art de lire les curtes gcographiques'*!***) '*^). Ürapoyron kontrastiert diese
•,HMhode g^ologiqae** und die „M6tbode topographiqne** in ^ Wenn ich noch
auf die anermQdlicben Bestrebungen Ton Prof, Davis (Harvard School) hinweise,
die topographische Karte für den geographischen Unterricht jeder Stufe nutzbar
SU machen (vgl. seine Aufzählung der Blätter der europaischen Generalstabs-
karten, die er im norphographieefaen Unterricht Ar am geeignetsten hJUt^^), die Notis
in den Bericht des amerikanischen Komitees zur Beurteilung von „Govern-
ment Maps for use in Schools"!*^} s. i*^), die Notisen von Davis in so
geschieht es nur mit der Absiebt, znv Nachfolge anfrafordern (in wie vielen
Schulen Deutschlands haben die Schüler eine wirkliche Heimatskarte [nicht eine
Provinz- oder Landeskarte] in der Hand, mit deren Hilfe doch aller Geographie-
Unterricht beginnen und zu der er auf jeder Stufe wieder zurückkehren sollte ?
Wo in DentschUod aind Blitter der amtliehen topographischen Karten Ar dieaen
Zweck bearbeitet worden?)« ohne hier irgendwie auf die methodischo Srhulknrto-
• graphie weiter eingehen zu können. Ich hoffe, dafs man hier nicht erwarten
vird, ich solle aus dem Eegen der militärischen Topographien unter die
Traufe der methodischen nnd didaktiaehen Arbeiten über du Sehnlkartenieiehnen
treten.
Kehren wir zur Darstellung des Eartenbildes znrtlek und speziell
«ur Darstellung der Oberflächenformen.
Die bunten Schweizer Karten, von den einen als Muster der
Karten schlechtweg gepriesen, von andern für schöne Touristen-
karten erklärt, die für wissenschaftliche Zwecke wenig iu
Betracht kommen und sogar (wenigstens in ihrer übertriebenen Bunt-
heit) auch für Touristen auf das Hochgebirge beschrankt bleiben sollten,
lind eigentlidi auf Leuzinger znrfiekzafohren, dessen Biograpbie
Aufzeichnung des Geländes &c., Berlin 1896. — Ale Teil der Man.
Hocpli in 2. Aufl. Mailand 1894, — cR Ass. Franq. Ar. Sc., 26. Seaa., Paria
1898. — Ml) Rey. Scientif. 1896, 385—94. - BSTop. Franee 18W, 88. —
J. of Geol. 1896, 484—613. — GJ 1896, 11, 179. — B. Amer. Oeogr.
8- 28 (1896), 161. — 1«) Bbenda 88 (1898), 886.
450
E. Hammer, Die Fortschiltte d«r Kartenprojektioosiehre &e.
mit BachltoheD Ezkaraen Held geUefert batl^^). Einer der Haupt*
Vertreter der bunten Karten, Obentleutnant Professor Beeker
in Zürich y ist eelbet lUr lolobe Karten, die dem Verständnis mög-
lichst weiter Kreise entgegenkommen sollen, zur „eintönigen^' Karte
übergegangen (vgl. 6Jb. XIX» 8. 20, ^^), wenn er att<^ galegoit»
lieb noch „farbig'^ ist.
Bei der Konkarrens über „Bemalung*' der Schulwandkarta der Schweiz hat
er den 8. Preii erhalten >aB) (i. Preie Imfeld-Zürieh, S. Preii Kttmnerly-
Bero), vgl. aucb oben i^); bei der Ausst Olang in Genf 1896 bat er Miae gUlM
Enlwicklunfr durch die üppigste Farbonpraclit" zur „eintönigen** Karte dargelegt
und graphi^icli zum Ausdruck gebracht: „die eintönige Karte als Schlafsglied bot
denn auch die rationellste Lösung**, und ich kann naeh den mir Torliegenden
Proben (Karten der üottlmrdbaLuentwicklung in allerdings sehr grofsem Mafsstab)
nicht einsehen, inwiefern diese Karte für „das Volk*' weniger Terstäodiich sein
Bollte, als die bnntetten Halbgemilde.
Die Karte vom Oberengadin z. B. vom Eidgenöaa. Topographiscbea
Bureau ^ ist JEweifelloa aehr aobSo, und die Farben sind gegenüber
den frahern etwas scbweren und krmdigen Tönen Beokers ▼o^
trefflich gewählt, aber sie ist mir in den Sobattenpartien doch nioht
lesbar genug für Einzelheiten, die sie ihrem MaÄstab gemäfs ent-
hält und die man demnach doch auch lesen können möohte (vgl
z. B. die Höhenlinien u. s. f. an der Crappa am Silser See, im SO
des Piz Fora u. s. f.). Die von Simon im Auftra;^^ des D. u. ö.
Alpen- Vereins bearbeitete Karte vom Ortlergebiet ^'^) bat in ihren
neuen Blättern gewonnen. Übrigens brauche ich keine grofse Aus-
wahl aus den alpinen „Reliefkarten" anzuführen, da sie leicht au«
gänglich und aucb in der Bibliographie von Obermair^^) wenig*
stens bis 1895 susanunengeetellt und besprochen sind.
Nnr noeh die Kart« der Zagapita-e in 1 : 10000^ mSeht» ieh erwibneo,
da sie ,.die detaillicrtnste Gobirgskarto, welche existiert" vorstellen soll (sie ist
sogar breite etwas zu reich an Einzelheiten, selbst angesichts ihres für flocb-
gebirgspartien sehr grofsen Mafsstabs), und ferner noch anzeigen, dafs die OJb.XlX,
S. 19 erwähnte Montblanc- Karte von Imfeld, reproduziert von Leuzini;tr in
9 Farben, erschienen ist^^^). Dgfs sie ein Meisterwerk ist, wird niemand leugnen,
der sie sieht; nach Heim ist sie gar „in Besiehung auf Klarheit und indM*
daelle Charakteristik der Berge und ThSler, besonders der Felsen, des Feli-
Schuttes, der Firnfelder, Gletscher und Steilgehänge das überhaupt Vorzüglichste,
was jemals in kartographischer Gebirgsdarstellung erreicht worden ist". Alpia«
Detailkarten in Frey tags wonig farbiger Art oder selbst die 6 farbigen Toaristei*
karten des Lecbnerschen Verlags IM) (Qewiaser blau, Strafsen und Gebäude rot,
Wiesen grün, Wald grau, Folszeichnung aehwarz und braun überdruckt, Schrift
schwarz) sehen nüchtern daneben aus, weil sie eben keine künstlerische
Wirknng borrorsabriiicen anebeB. Man nnterlaaae, nebenbei bemerkt^ nicht eiaea
Jb. Schweiz. Alp.-Kl. 1895/96 (31), 302. — 1*8) Schweiz. Bauz. 28 (l8M)i
106. — 1*9) 1 : 50000, Bern 18?G. — 1^0) y^,] GJh. XTX, 20. Den lapiM
calami daselbst Z. 7, wo kartographisch statt photogrammelrisch zu lesen Mt|
brauche ich wohl kaam naohtriglieh aa Terbessem. — ^) Z.D.Ö. Alp -V ij^^»
327; Fortsetzung ähnlicher Zusammenstellungen a. a. 0. 1884 u. 1892. — Vom
Bayr, Topogr. Bareau, wobei bei der Aufnahme zum erstenmal a ja t lieh m
Deataebland im Gebirge umfassender Gebrauch von der Phototopographie gemactit
wurde. — 153) j : 50000, Paris 1896. 90 cm lang, halb so breit. — *'^)
Mil.-Geogr. Inst. Wien in 1 : 60000 aaf Grund der OriginaUafoahmen in 1 : 250uu
ausgeführt.
,. .d by Googl
Darstellang der Bodenformen.
461
Yv^deh dM Blattot IX dar mletit gentnnteB Karten (Otathalar Alpen) mit dar
obM immUm Xarta daa D. n. ö. Alpan-Yaiaiiia im glaiehan lltTaateb.
Verlassen wir aber das speziell auf daa Hochgebirge siob Besiehende.
Die ebenfalls schon im 6Jb. XIX (S. 21) erwähnte Paulinyscbe
Darstellungsweise der HöhenyerhiUtaiBSe hat in Ostenmoh nach*
haltige Begeisterung erweckt.
Von Seibert wird sie in stark belobt, und Benesch^) versichert gart
dalB diese hochbedeateame Eründang" geeignet sein werde, ,,eine Tollständige
Umwilsuig herbeitvfllhreD und den nnfniahtbaraii BzperimaiiteB ain Bnda au
machen". Ja, der Verfasser genehmigt sich die Behauptung: „die echSnatan bisher
f eröffentlich tcn Karten" (die schweizerischen „Reliefkarten'' also doch mit ein-
geMhloseen) „machen daneben einen fast ärmlichen Eindruck"! Das ist nun
firaflidi jiü gaaagt, und es ist schade, dafs meines Wissens noch immer keine
gedruckte Karte (hicRhodus!) in dieser Darstellungswoise vorlie^'t^^?) Nicht
alles, was in der Zeichnung gut und ,,eifektvoll" durchzufuhren ist, ist auch
leieht in dar Baprodnktion au erhaltaa; dazu, glaube ich, gehören die wdban (auf
der Lichtseite dar aabiefcn Beleuchtang) und «schwarzen (anf der Schattenarita)
Horizontalkurven von PauHny (deren „Wirkung" an sich der Verfasser gar
nicht bezweifeln will), seien sie nun mit oder ohne lavierten Überdruck gegeben
(in aratan Fall aoU aaeh Benaaah die „Wirkung** ohaa Übartraibung „jado
Erwartung in daa Sahattan ataUaa**).
Wenn doeh einmal „schief beleuehtet" werden soll, so hat
Pauliny sicher üne Zukunft; dies hebt auch v. Steeb in einem
Aufintts über „Terraindarstellung mit schiefer Beleuobtutig" i^) her-
vor, der fXbt die senitale Beleuchtung eintritt, während Bancalari
in seinen kurz zuvor erschienenen *„ Kartographischen Studien" 1^^) die
schiefe Beleuchtung als „Forderung der Zweckmäfsigkeit und des Ge-
schmacks" für Karten in 1:50000 und kleiner verlangt hatte. Die
Photographie eines und desselben Reliefs bei verschiedenem „ Licht-
einfall", wobei man beim Anblick an die Identität einzelner Formen
in den Tersohiedenen Bildern nur mit der grölsten Mtthe glauben
Innn, ist im höchsten Malse lehrreich; die Bilder machen zweifel-
los, daft ohne Höhenkurven die schiefe Beleuchtung Jeden zu gans
falschen Vorstellungen führen muls, und das ist doch nicht der
Zweck der geometrischen Darstellung der Karte. Einige Be-
merkungen dasu in einem Referat von Hammer^^) haben Habe-
nicht zu einer Entgegnung veranlafst ^61) , auf die ohne Zweifel
im nächsten Bericht im Zusammenhang zurückzukommen ist.
Zur Theorie der schiefen Beleuchtung möchte ich für jetzt nur noch Mandta
direkte Konstruktion der Isophengen (Linien gleieker aobainbarer LiehtatiTka)
auf Oberflächen nennen^; wenn er sich auch zunächst auf die einfachsten Körper
(Cylinder, Kegel, Kugel) beschrankt, so ist der Aufsatz doch fOr Jeden lehrreieh,
der überhaupt mit „Beleuchtung" von Flächen zu thun hat.
Jede Karte, sie mag ausgeführt sein wie sie will, erfordert, um
Alles zu bieten I was sie bieten kanUi eingehendes Studium. Dafs
-« —
*«) Z. f. Bchulgeogr. (Seibort) XVH (1896), Heft I. — «») MGGaWian 18M,
161. — 157) Nach gef. Mitteilung des Herrn P. an den Ref. sollte Anfang 1897
eine Schneeberg- Karte in 1:37500 in 5fachem Farbendruck erscheinen. —
M. Mil.-Geogr. Inst. Wien XVi (1896), 51. — "») *Organ Mil.-Wiss. Veraiaa
49, Wien 1894. — MO) PM 1897, 174. — PM 1897, Haft X. — »«) Sitab.
AkWian 105 (Abt. U*), 1896, 807, 1 Tat
iSS E. Hammer, Die Fortschritte der Kaxteuprojektionsldin in.
dieses Studium an der Hand des „leeren Gerippes'' der Horisontal»
Urnen schwieriger «ei als in irgendeiner „Darstellang", glaubt der
Bef. aller Verricherangen ungeadbtet nicht. Er glaubt auch nicht, dab
sieh die topographiBohe Karte greisen Ma&stabs fUr wiasenBohaftliohe
Zwecke jemals wieder einer andern Darstellung bedienen werde
als der der Höhenkurven (ohne weiteres zu geben). Was verlangt
denn z. B. der Geolog heutzutag als Grundlage seiner Detailauf-
nahmen? Eine Karte mit Situation und Höhenkurven und nichts
sonst; damit hat er alles, was er bedarf zu Konstruktionen u. s. f.,
vgl. z. B. ^^), irgendeine „Beleuchtung" hilft ihm nichts, stört
dagegen seine Einträge Die Konstruktionen auf „kotierten"
Plänen oder aaf Höhenkarrenplanen werden aach in aäen neaem
Lehr- und Handbüchern an den sogenannten topographischen FISohen
gelehrt y vgl. z. B. iM-ie7)^ überhaupt vieles nr Oeometrie der
„topographischen" Fläche mit Nutzen von den Kartographen und
Geographen studiert werden kann (aufser den Linien gleicher Höhe
oder Horizontalkurven ihre Orthogonaltrajektorien , die Linien des
gröfsten Gefälls, die die Richtung der „SchrafFen" angeben; Linien
beliebigen gleichen Gefälls, „Grat"- und Thallinien u. s. f.). —
Zahlreich sind schon die Versuche gewesen, den Horizontalkurven
selbst etwas „Körper" zu geben (s. auch oben P a uliny^W-lJW))j vgl.
s. B. neuerdings die S chi ck- Benzingersche Karte der nähern
Umgebung yon Jerusalem (von Beb es Utbograpbiert) in^^^^. Wo
die Höhenkurven dicht genug zusammentreten, iriricen sie als
i,Horizontal8chra£Pen"; dabei können sie selbstverständlich durch
eine leichte Schummerung unterstützt werdeni oder die Horizontal-
kurven selbst können etwas yerwiaoht werden, wie auf der Karte der
weitern Umgebung von Jerusalem von Sch ick • Benzinger
(Debe8)l69), die mit sehr einfachen Mitteln eine sehr ansprechende
„Wirkung" erzielt (vgl. besonders die Nordost-Ecke der Karte).
Neuerdings werden solche Horizontalschrafifen vielfach mit Erfolg
auch dort angewandt, wo vom Ziehen richtiger Schiditlinien noch
gar kerne Bede sein kann und die angewandten Linien nur die Be*
deutung von ungefähren „Formlinien ** (wie der Bef. sich auszudrücken
pflegt) haben können. Alle geographischen Zeitschriften sind in
ihren neuern Bänden Yoll von Beispielen dafUr; ich kann nur flinige
wenige anführen.
Dio Darstellung der Skizze in i^O) nähert sich der von Totleben W»
Horizontalkurven ; i'ormliiiien im oben angedeutetea Sinn werden sehr Waf
■nf Übttnehtdnurtea in UeiiMii HalMtibMi von wenig bekannten LSadeni
«. dgl. gttbxwieht, s. i. B. H aasen tat dw Ktrta sa einer der Bmai tob
163) Blaas, Über die Lage der Schnitt!, von Terrainflächen u. geol. Ebenen^
JbGeolRA. 1896. — IM) Röhn u. Papperitz, hätte ecbon ira vorigen BenflM
«eaaant werden kSnnen. — l») D'Oeasne, Oonn de G^om. descript. et de
Q6om. infinites. Paris 1896. — '^^ß) Martin et Per not, Cours de Q^om. descr.,
Bd. 1, Paris 1897. — W) Mannheim, Cours de Geora. descr. de l'Ecole Polyt.
Ut bereite 188« in Ptris «nchieaen (2. Aufl.). — 1 i 10000, ZDPalaBt.-Y.
XVlll(i895), Taf.4.- 1») lineh-Ktrte, 1:6SS60, ebenda XIX (18«6),T«L 6.-
"0) GJ 1896, II, 275.
,^ .d by Google
Aeliefa» Fanorameii &o.
MizoL in 1^1), und riele Karton dtr „Mitteil. ». d. dmteolMn Schutzgebieten*';
«rcrtftmo lUfwtab vgl. z. B. dU Skisze der Insel Ambrym (Neue Hebriden ,
ZTn Offizieren des Vermesaun.sflchiffs „Dart" 1893-94 aufgenommen "i),
die Karte von Sven Hedin über die Gletocher des Mue-tag-at» m ^^ l'J-
Dafs man übrigen, «r «olche ZwMke nohr flüchtiger «id Mideutender Zeichnung
auch mit einer ansprucheloittl Schummerung recht wohl auwdcht, wenigstena für
kleinere Mafsstäbe, zeigen viele andere Karten der oben genannten »Mittelh and,
deutacben Schutzgeb.-, die unter R. Gieperte WtMgateteheii(venKe^^^
Wm« ÖreyelithegrapMert); vgl. auch die von Keller l^V^'>g'-^P^!«[*«
Philippson übor Epirus und Westtheasalien in "4), ebenso Jj^^f*»^^
PM und den Ergän^ungsheften da.u, die unter der ^«^chen Mak^E
fiasseusteiu von den ge«Ai«kt«ii Hfaden einet 0. Sühmidt und emee
C. Barioh antograpUeeli anm Steindniek Torbewitet werden.
Eine bewndere Art voo Schraffen, die weder Linien gröfaten
GeMs noch Homontden folgen, sondern „geneigte Schraffen
«mannt werden können, verwendet mit sehr gutem „Eftekt (der
nur durch die nicht ganz glückliche Photolithographie etwas gestört
wird) die Karte in "5); xnan beachte besonders die nördlichsten und
südlichsten Teile der Insel Tiburon , sowie den südlichen leü der-
Sierra Seri. Eine sokhe Leistung in der Gebirgszeichnung auB
Amerika fällt um so an^renehmer auf, wenn hart daneben ««er <ler
früher in Amerika fast ausnahmslos übHohen Vertakal»Araffen;Ver-
ßuche steht 176); freiUch ist jene Leistung eine rein ktinatteriBolie,
mathematiscli nidit begründete.
3. Sdtef8, Pamrmm ^
' Über Relietdarstellungen hat auf dem Lendoner Kongrefii eben-
falls Pomba (vgl. S. 444/45) Mitteüungen gemacht m "' j
fiber sein bekanntes Relief Yon H»Uen auf gekrttmmter Flache und
ohne Überhöhung (Itna 8 mm hoch) berichtet , ,
Aaeh ebene Naohbüdungen nach gut^n „überhöhten Relief
modeUen werden immer ihre Anhänger finden Nur wird ^^^^
leicht die Naturwahrheit verfehlt; dies zeigt z. B. die Lithograph^
nach dem von Smock (Geolog) und V e r m e ul e (Topograph) her-
gestellten Modell des Staates New Jersey, das auf der Cbicagoer Aua-
Stellung so viele Bewunderer fand: die starke Überhöhung bringt
ganz unzutreffende Vorstellungen hervor "ö).
Zu 177) und 178) vgl, auch noch »IT«). , t • t«T..r«T,
(Washmgtou 1896), Taf XlV. - ««> 1»«^» T«^ XVI, ^^^^^^ ^^^^l^^^^
^ „A^phydque de l'Italie, Relief ä surface conv^e . ' ^^.^^^J^^'l^
et ä haut, proport.«, London 1895. Das der >u früh
geführt von Pomba. Ale Hilfsarbeiter wird "^'^^'^^^l^^^^^^ »Reliefs 4milea
Tweterbtne vertreffliehe Kertograph. genannt. - "«) f/'^';;^^,^^ die Karte
« 1 inch (1 : 253440) ; die Lithogr. von B i e n & Cy in ^«'^^^J'" die hl der
1896 erschien, ist an sich sehr S^H^k^^Ä^' ^'^^^
Union lithographiert wurde". — ^ •ProeMÄS nwiTeattX 06 i« w«"»^
MlM fte^ BSQBet 16 (1894), 360—64.
454 £. Hammer, Die FortschhUe der Kartenprojektionslehre &c.
Malnttb 1:48000, ohn» „Oberhalten " der EJSkm) durch PnrteehelleriM), und
Ton Oberlercher (Glöckner- Relief, ebenfalls ohne Überh(5hung; Landesmuseam
in Qraz) darch Penck^) neue WUrdigaog gofundeD; Penck nennt Oberlercher
neben Simon den ersten Oeopleaten der Alpen. Ygl. dazu GJb. XIX, S. 22. —
Kunde tob einem neuen grolaoi Saterreichischen Werke dieser Art kommt dnmh
Zehden ans Linz (Landcsmii8eum)^82)_ Diese Karte yon Oberösterreich ist 4 qra
groÜB und hat den Längenmafsstab der österreichischen Spezialkarte 1 : 75000,
bereits lu klein, um die feinem Formen genügend auidrtteken su kSuMOf aidt
wurden, wohl eben mit Rficksicht auf den Längenmafsstab die Hohen vergrofsert
(Hohenmafsstab 1 : 32C00, also 2,8fache Überhcihung;). Das ^Verk, 1886—94 durch
eine Anzahl von Lohreru hergestellt (unter der Leitung des Bürgerschuldirektors
a. D. Lanti), aell besonders üntorriehtatweeken dioien und wird in billigen Ab-
güssen verbreitet. Zehden spricht die Oberzeugung aus, dafs im kommenden
Jahrhundert der geographische Unterricht der niedern und mittlem Schalen
vielfach auf Reliefkarten sich gründen werde.
Weiter auf einzelne lleliefs kann ich hier, wo es nur auf Me-
thodisches ankommt, nicht eingehen. Um so mehr müssen aber
noch die neuen schweizeiisohen Arbeiten Uber Reliefs beBproohen
werden. Ich denke dabei nicht an das groise „ Kigi-Modell** tob
Gull in Zug in einem RieBenmalntaby das auf der Landesausstelloiig
in Genf eelbetverstindlidi „Aiiftehen erregte "i^) und über das
alle Zeitangen genugsam berichtet haben, ich meine vielmehr die
„Schweizerische Relieffrage", die wie Gulls Riesenspielzeu^ die
Tageshlätter, die technischen und wiBsenBohaftlichen Zeitschriften in
Bewegun<^ f^esetzt hat.
Becker hat das „topographische Relief in seiner Bedeutung für die Landes-
kunde gewürdigt 1**); er tritt warm für die Herstellung elnee Beliefc d«
Schweis, aber in genügend grobem Mafestab, ein: schon deshalb müsse wieder das
Relief mehr gcpüegt und den Karten zur Seite gestellt werden, weil unsere Kart<ffl
tyimmer geometrischer, dem gemeinen Manne unverständlicher" geworden seien,
und dieser habe, selbetreretSudlich wieder einmal in der Einfalt dM kindlichen
Gemüts, mehr Verstand als „Kartographen und Geomoter"; er zeii^e dies dadurch,
dafs er die Gerippkurvenkarten, die ihm nichts sagen, nicht kaufe; niemand au»
dem Volke betrachte eine Karte (??}, aber vor dem Relief stehe der Bürger «it
leuchtenden Augen.
Ein Genfer, Namens Perron, wollte ein Landcsrclief der Schweiz im Mafs-
stab 1:100000 herstellen, hat aber, mit Recht, aufser beim Bundesrate, wesig
Gegenliebe gefunden, sehen wen er als „Gipsteehniker**, nieht mit genfigendem
morphologischem Verständnis des Älpeuuif! aus u. s. f. habe arbeiten wollen. Von
allen Berufenen ist ferner betont worden, diil's es unmöglich sei, im Malsstab
1 ; 100000 in einem Relief irgendetwas zn bieten, was die Dufourksrte im gWeh«
HaJastab und die ihr au Grunde Hegenden Aufhahmen mit Höhenkurven in l : 25000
und 1:50000 nicht ebenfalls bieten können; wohl aber kSuuen scharf ausgeführte
Belieb typischer Landschaften im Mafsstab Ton mindeatena l:2ö0U0 didakUsch
ia>) M. D.O. Alp.- V. 1896, 141. — Ebenda 1896, 105. — Oberöstew.
Landesrelief. MGGsWien 1896, 888. — ^ Schon wegen des FermaU Ton
8^X 5im = 47 qra Fläche; wem soll dies nicht imponieren? Das etwaige
morphographiscbe Verdienst des „grofsartigen Kunstwerks" zu würdigen, ist mir
nicht möglich, weil ich es nicht gesehen habe. Die Zeitungen rtthmsn «e
„Naturtreue"; aber die Viehherden auf den Triften, die Fische in den Seen().
die Züge, die auf den Rigibahnen, und die Üampfboote, die auf den Seen, dur^
einen Motor getrieben, fahren, haben trotz des Riesenmafsataba einen starken Stt»
ins Spiehieugbafle, und die „genaue Darstellung der Hotels** «F**"»*
eine beredte Spraehe. — IM} Sehweia. HoD.-8«hiilt für OfBiisve aUar wi»Bt
Jahrg. 1897.
. ,. .d by Googl
Karkometrie. LängenmeMang.
455
6itM nnd YoiireiniehM wirken, wwnn man «ueh dta win«<i*ehftflUehen Nntoen
aieht tlln hMk anaehlagm darf. Vgl. iw. wa. 187) (aasfiUuriicha Befarate Ton
RuBiaar).
Über Methodisches zum Panorama wüfste ich nichts zu be-
richten, was nicht mehr zur Photogrammetrie als hierher gehört und
was also in dem Bericht Uber die geographische Landmessung zu be-
sprechen sein wird. Aber die damit znsammenli&ngende Aufgabe
der „Aussiohteweite" ist abermals in mehreren Arbeiten behandelt
worden.
Über die „geos^raphische Sichtbarkeit", Bestimranng der scheinbaren Höhe
(Depression) für einen fernen Punkt u. a. f. hat Fabry ausführliche Tafeln be-
rechnet^^), übrigens eelbstTerständlich mit konstantem Uefraktionskoeltii&ienteii,
10 dafo man bei Anwendnng der Tafeln Toreichtig aein rnnfa^BS). Btwaige abnorme
Refraktionsvf rbältüisse kann man eben dem Wetter nicht ohne weiteres ansehen ;
bekannt wird soin, dafs an ,, normalen" Sommertagcn dor Refraktionskoeffizient
(die „Kefraktionskonstanto ") im Lauf des Tages zwischen etw^ 0,20 oder 0,22 und
0,08 (bei Sonnenanf- und -nntcrgang nnd über Mittag) aehwankt, was bei grofsen
Entfernungen bereits stark ins Gewicht fällt; bei abnormen" Verhältnissen kann
der Koeffizient aber auf 0,4 oder 0,5 steigen oder bis auf — 0,1 und tiefer sinken
(bei ITmkebmng der Temperaturabnatime). Vgl. daan (fiber die Bntfemnngen)
auch Mac Mahon, Terrestrial Refraction and Mirage*^^, und die geodätischen
Arbeiten iihfr Bestimmung der terrestrischen Ilefraktionskooffizienten, die ich aber
hier nicht aufzählen kann. Einige weitere Aufsätze von Wimmenauer'^^) über
die Anieiehtaweite nnd ton Kirchhoff^ ttber Bereebnung der AnaiielitalUtehe
fBr einen gegebenen HShenpnnkt aeien wenigatena genannt.
IV. Kartometrie.
Auch hier ist nochmals Günthers GJ-eophyaik I zu erwäh-
nen ^93^, die in brauchbarer kompendiöser Darstellung das ganze Ge-
biet der Längten-, Flächen- und Körpermessung skizziert.
Nur verleitet die Vorliebe Günthers für die historische Entwickelung ihn ge-
legentlich an, wie ich glaube, nicht an reehtfertigeoder Litteratnranhinfting; a. B.
kommen die Monographien von Trunk und von Flacher für die Planimeter-
toessuni,' heute doch nicht mehr anders als liiatoriich in Betracht. Die Orometrie
wird Günther im 11. Band behandeln.
Im Einzelnen soll hier die alte Einteilung beibehalten werden,
nur möchte ich topographische und geographische Kartenraessung'en
nur noch so weit trennen, als unumgänglich notwendig ist.
1. Längenmessimgen.
Zum Abstechen von Entfernungen aus topographischen Karten
sind Vorrichtungen ähnlich dem im öJb. XIX erwähnten Heiler-
^) Litteratur bei Becker a. a. 0., S. 22, die 6 letzten Nummern; nicht
erwähnt ist daselbst noch: ^) Früh, Ein llelief der Schweiz, eine anspreehende
Arbeit (Sehweia. Pidag. Z. 1897, 7. Bd.). — »0 Vgl. auch Referate von H am m er
PM 1897, LB 582 u. 583, auf die verwiesen sei. — ^^S) BSGMarseille 19 (1895),
263. — 189) Ref. von Hammer ?M 1896, LB 608. — »Pr. Roy. Artill. (i)
W, 1895, 269. — Ml) Z. f. Schulgeogr. (Seibert) 15, 1894, 224 (Naehtng). —
^ Bbenda 17, 1896» 8. Heft. — i«) Vgl. 818—19.
466 E. Hammer, Die ForUchritte der £«rteDprojektioiiil«JiM ft«.
Biefleraohon Küometerzirkel mehrfach hergestellt worden ygl
». B. Hau Schi 1 dB Armeesirkel oder Kilometersteller i»*) '
Stelhirkel mit Skalea sind besonden deshalb zu erwähnen, weü
em ahnliches Instrument bei der Itinerarkonstrnkdon dienUch werden
konnte, wie schon im GJb. XVH (wo aach der in der fierichtsnik
mehrfach besprochene Zirkel von Hauptmann 8 pröfs er ^) berdti
angeführt ist) angegeben wurde. Genannt sei hier nooh der ,,Zirk«l
mit Mafsbogen" vom Architekten FrengerWß) (zunächst mit den
nur architektonisch in Betracht kommenden Mafsstäben 1 : 50,
1 : 100 u. 8. f., aber selbstverständlich für jeden Mafsstab einzu-
richten). Ein Addierzirkel für kleine Bögen (Sehnen und Tangenten),
der sogenannte Mikrometerzirkel von Reitzner» leistet ao
▼lel, als ein Zirkel eben leisten kann^s^).
Pör eigmitUehe Kurvin eter sind sn nennen daa Instrument von D irr and
bcheuermaycrW7) (gj^t die durchfahrene Lange nnmittelbor in Zahlen [nvl M,
18t aber em Taugenten-Einrad-Instruraent von etwa 7 mm Raddurchmesser, du
rar „enge Kurven rasch unbrauchbar wird), sodann der 'Aufsatz von Cmna*^*):
A Ourvimeter. endlich dae ♦inatrnment von Kohlmorgen»») (ein, wie es scheint,
icistun-srabiges Instrument, das aber wegen aeiner HanptverwenduiK an lUeluB-
mt'SbUDgen eigentlich nach 2. gehört).
Dem Ref will scheinen , als ob die Geographen sich viel n
viel von den „ Kartometern die Ermittlung von Längen zum
Zweck haben, versprechen. In der That schwankt die Länge fast
jeder „natürlichen'' Linie sehr mit dem Mafsstab der Karte, in
der sie dargestellt wird: während man die „ Länge des Thalwegs
emes gröfsern Flusses, oder wenigstens die der StrommitteUinie,
wenn man die Definitionen nioht su scharf nimmt, auf einer topo-
graphischen Karte in 1 : 100000 oder 1 : 50000 mit den Kurvünetera
leidlich messen kann, ist s. B. schon der Ausdruck „Länge einer
Uterlinie eines Sees oder eines Stücks der Meeresküste** ganz unbe-
stimmt, und man kann diese Länge weder auf einer topographischen
Karte, noch gar auf einer geographischen Karte kleinern Mafs-
stabe messen — weil man sie selbst in der Natur nicht messen
kann. Mit andern mehr mathematischen Worten: ich glaube, dafs
• L üferlinie, die beim Übergang von kleinem zu
uiVMT gröisem Malsstäben der Kartendarsteliung, in der sie gemessen
wird, immer mehr wächst, keinem endHohen Grenawert sich nähert,
wenn man allmählich zum MEaTsstab 1 ; 1, der Natur übergeht Ich
konnte also nicht mit Supan"») (Inder Besprechung Ton Penok«
Morphologie) „die Ausmessung der Küsten« „ein dankenswertes
Unternehmen" nennen, solange nicht gesagt wird, was unter Länge
der Küste verstanden werden soll; meiner Ansicht nach ist eine
besondere Definition unerlä&Iich, wenn dieser Ausdruck ?e^
Mi J^^ Gefertigt rm DSrffel n. Färber, Wien. — iW) Gefertigt rom Meehaattff
sne^tT Bübingen. - 19«) Deutsche Banz. 1896, Mära, 168. - Pro-
v«rt & Sohn in Wien zu beziehen!^ Centr.-BI. Bau-
IZ'Jh \ V„ •^"^^» ^- M. 2891. Preis 8,60 M. - ^) •Kanaai
mö LB m ' " '"^ I«*™- "96, 3S8. - «i) PM
^ .d by Google
Kartometrie. FläoheiniieBaniig.
457
atäiidlicb werden soll. Diese Auffassung, über die der ^ Ref. sich
an anderem Ort weiter auszusprechen beabsichtigt, kann niobt dliroh
die zahllosen Angaben unsrer zahlreichen limnologen u. 8. w. Über
üferlängeu erschüttert werden, vgl. als ganz snfSllig heransgegrifFene
Beispiele*!^ noch aach doroh amtliche Angaben beirrt
werden, vgl. z, B.
Denkt man «loh die „Lange " einer üferlinie in der Natur mit einem 20 m-Band,
einer 5 ra-Latte, einem 1 m-Mafsstab, einer 1 cm-Länge direkt gemessen, so erhält
man ganz ohne Zweifel stetig steigende Zahlen; welche ist die richtige? Wenn es in
aoo) heifst, die Länge der BodeoieenferUnie lei 164 km, so kann man mit ganz
nun demselben Recht behanpt«, sie sei 120, 200, SOOkm. Ualbfafs in »»)
spricht wenigstens von der „kartierten" Uferlänge und erinnert an die Abiiaugig-
keit dieser Länge vom MafssLab der Zeichnung.
Als Beispiel einer grofsen Arbeit über AbmeMung von L&ngen
in geograpliiächen Karten, wobei man also Schritt för Schritt
Baokaicht auf die Langenverserrnng nehmen mnlis, sei die von
Hegemann ttber die Längen der Dampferwege (künstliche Linien,
ÜBO überhaupt melsbar) swischen verschiedenen Seeplätzen ange-
führt. Die Zahlen sind äufserst „genau" angegeben, z. B. flam-
biiig— Hongkong 10155 SM., Hamburg— Yokohama 11705 SIL
u. B. f.»8aj.
2. mohmmmmigin.
Hier brauohen topographische und geegraphiflohe Karten ohnehin
nicht getrennt su werden, die Anwendung deo Phuiimeters und
aller übrigen Flachenmefsapparate auf der einen und andern ist
ganz dieselbe.
Als neu und mehrseitig brauchbar möchte ich voransteUen das *„Panmtegri-
meter*' Ton JJ^ohlmorgen, vgl. das als Längen- nnd Pl««haimeeBer ^«t.
dmeen Infame aber danMnnd doeh etwaa an voll nimmt Der Ref. hat noch kerne
Genanigkeitsversudia anateUoi können, nnd ee aind ihm anch Ton andern keine
bekannt geworden.
Zu dem im letzten Bericht (GJb. XIX) bereits erwiihnten in-
teressanten Beil-, Schneiden- oder Stangenplanimeter hegen eine
grofse Zahl von Arbeiten vor. j * * i • v
Vorausschicken möchte ich, dafe Kleritj in Belgrad fest gleioh-
aeitig mit Prytz und unabhängig von ihm denselben Gedanken in
seinem „Traktoriographen** vortrefiPlioh verwirklidht hat.
Zwei Arbeiten Ton Kleritj darüber sind 205) und VgL auch den dazu
gehörenden Aufsatz von Szily über die Verfolgungskurve des ^«»g-. ^JJ'
stantem Abstand, wo die bemerkenswert grofse Annäherung dea } Juanq-
«chen Verfahrens der ;r- Konstruktion u. a. 1 nSher nnteraneht iat.
«W) Puhl. Bodenseeforsch., 9. Abschn., Lindau 1896, -r_^'> VX\Me
BSGltal. 32, 1895, 176. - ««) über den ^»"«^f . ^J*^*J?f- ^goß 682
a. PM 1896 Heft 8. VgL da.n aneh Penckere Ref. in MGGsWien 1896 682^
Ferner Halbfafs' Morphometrie des Genfer Sees, Neuhaidensieben 1897
ßep. U. S. Coast and Good Surf, for 1893 (Washington 1895), I, 97. 10». ^
^) Beiheft 1, AnnEydr. 1897. - ^) Vgl. «) Z. '•^"•?'»r;.J^^nt 'i«t durch
W) Dingleri Polyt. J. 1897, Bd. 305, Heft 10 u. 11. Das ^""^^
0. Leu "er in Dresden zu beziehen (22 M.)- - ^"^ere Schr%von K.
Mlbst ist in serbischer Sprache in Belgrad 1896 erschienen. — »0 MÄin.-J!iaTOrw.
B«. Ungarn 18 (1896), 22—87.
Oeogr. Jahrbuch XX.. ^
458
£. Hammer, Die i^ortadiriite der SartaapTojekttoMlehre &c
Unter den Arbeiten zum Prytzacheu lostrument und Uber Ver^
besBerungen diefles Instruments seien angeführt:
Frese, Dat P.iclie StaDgenpIaniaetar^oe) ; ein Aufsatz Ton Pryts selbst^);
eine grofsexe Arbeit Ton MaffiottiSlO) (gibt eine geometrische und eine laalr«
tische Theorie, sodann Probemessungen mit folgenden Ergebnissen: uüregel-
märsige Figur von 83 qcm Inhalt, proaent. Fehler rechts herum 0,97«, links herum
0,5®/o; gleichseitiges Dreieek tob 48qein, r 1,20/0, 1. o,7%; Beehteek «Sqcm,
r. 0,4%, 1. 0,30/0; Kreis 13 qcm, r. 0,»%, 1. 0,60/o; dabei war die Länge des
Flanimeters 25 cm. Gesamtergebnis also: mittl. Fehler bei Flächen von 40— 80qcm.
etwa Va — ^%); die Abhandlung von Hamann (für den der gleichnamige Mecha-
niker die Schneide durch eine Bolle ersetst hat^), gibt sine knne ansidunilidis
Theorie^ sodann folgende Meeenngsergebnisse :
Fläche 9 16 '23 38 56 88 qcm
für eine Unfahrung Fehler in O^^ 0,7 0,6 0,6 0,8 0,8 0,2 qcm,
0 2
Fehierformel des Keferenten etwa 77=% für F in ^dm; also noch vMentlich
y F
gttDBtiger als bei den Versuchen e. Z. des Ret und bei Ifaffiotti; weiterer Vor-
teil: bei kleinen Flächen kann man die ,,lleßtfigur" schätzen und braucht so nur
eine Umfahr ung statt zweier entgegengesetzten); die 2iotiz von Serkhoat^
(bebt nur die in die Angen fkUenden Vorteile des Instruments herTor, Billigkeit sad
bequeme Handhabung) ; die Arbeit von Gent illi^*^ (gibt eine geometrische Theorie
mit Ermittlung des Maximalfehlers, ohne praktische Versuche); Goodman hat
das Prjtzsche Instrument ebenfalls zu verbessern gesucht (nämlich das Zusatz-
glied am Instrnment eelbst siehtbar naehen wollen nnd ebenso Seott'l') (der
einen Mefsapparat am InntrümeTit zum Ablesen der Entfernung von Anfangs- und
Endschneidenstellung anbringen wollte) ; beide sind von Prytz zurückgewiesen
worden *!*) (der eine „Verbesserung" an dem Instrument überhaupt niobt Ar
nStig hält, da es seine Berechtigung eben in seiner Einfachheit und Billigkeit
sucht und dazu noch besonders der Ooodmansche Vorschlag in der That ^ar
keine Vorbesserung, sondern gelegentlich das Gegenteil, und jedenfalls ,,totallj
illusive** ist); endlieh sei noeh erwihnt die Darstellung von Jordan^i**), der
eine sehr ausführliche und z. T. anschauliche Theorie gibt (auch hat J. die zwei
Umfahrungen dadurch in eine vereinigt, dafs er ein Instrument aus zwei Teilen
verwendet, die geleukartig im gemeinschaftlichen Fahrstift verbunden sind).
Doch genug; vergessen sollte man nicht, dafs das Prytzsche
Instrument nur ein Näherungsinstrument ist (während das Polar*
plaoimeter z. B. ein ngenaues'' Instrument ist, dessen Arbeit nur
dardi die ünToUkommenheit der meobaniachen Auaffibrungi die
Oleitfebler und die üm£üirangsfebler, bedntrScbtigt wird* An
Oenauigkeit will sich also das Stangenplanimeter mit den sonstigen
neuen Planimetern nicht messen, und es war tiberflüssig, fJafs es in
Büchern und Zeitschriften der Feldmesser, für deren Arbeiten es
im allgemeinen nicht ausreicht, so ausführlich behandelt worden ist.
Zu andern Arbeiten reicht es aber an Genauigkeit aus, und hier
kommt dann auch vor allem sein billiger Preis in Betracht.
«») Z:Ver.D.lng. 1895, 1471. — «■) TIdsskr. for Opmaelinge- og Matrikul-
vaesen 1895, 383. — 2.0) Riy. Top. e Cat. Turin 1895/96 (VIII), 97. 113. 129. -
"1) Z. f. Vermess. 1896, 643. — 212) fjog eens de Stang- of ßijlplaa. T. TOor
Kad, en Landneetk. XII, 178—80. — aiS) Das ßeilplanimeter, Schwei«. Bans. »,
1896, 61—64. — 2H) Scientif, American, Soppl.-Bd. 42 ; Engineering (London ,
Nr. 1699 (62), Aug. 1896. — 210) An improved Stang Planira. Engineering (LondoB),
Wr. 1698 (62), Aug. 1896. — 316) Engineering Nr. 1602 (S. 347), 1896. Btr
richte über alle« Vorstehende von Hammer in Z. f. Instrum. 1897. —
buch d. Vermessnngsknade, i, Bd., 6. Aufl., Stnttg. 1897, 120—60.
£artometiie. Fläohenmessong,
459
Zi dM flMg« Elaaimettni nag et la IblgmidMi Notim gtnigMi:
Dalfi mao auch heute nooh da und dort daa Olaa-Quadiatmilli-
meterDetz (und mit gutem Erfolg) anwendet» seigt Teilin i'^^. —
Über Mönkemöllers Planimeter (vgl. OJb. XIX, S. 24, Nr. 133)
hat Hüser Genauigkeitsverauohe veröfifentlicht , die für daa In-
Btrument sprechen, vgl. 218). — Eine kurze klare Theorie dea ge-
wöhnlichen Polarplanimeters hat Rateaa angegeben 219).
Nene Kontrolschienen für dieses Instrument, die gelegentlich für absolute
BMtimmangen an Stelle der bisher üblichen (statt runder Radien der Frobekreise
nie bisli«r aind rande Kraisfllchen genVUt) wfllkommen Min werden, f«rt^
■lik Angabe von Hammer Ootadi in Ztrieli an^.
Ein neuer Katalog Ton Ooradi iat 1896 ereohienen^l)* Die
Bezeichnungen Scheiben« und EngeLplanimeter erwecken bei vielen
die Meinung, es handle sich hier um ganz besondere Apparate, die
mit dem gewöhnlichen Folarplanimeter nichts zu thun haben. Sie
haben aber ihre Namen nur daher, dafs im ersten Falle die In-
tegrierrolle nicht auf der Ebene des Papiers sich dreht, auf der die
Pahrspitze bewegt wird , sondern auf einer besondern Scheibe,
im zweiten die Bewegung der Rolle durch Andrücken eines Kugel-
Begments an den die Rolle tragenden Cylinder hergestellt wird,
wodurch jede gleitende Bewegung der B-olle vermieden und eben
damit die gro&e GenanigheitBeteigerung der „Kugelplanimeter'' er-
möglicht wird (achon im GJb. XVII erwähnt). Die beiden ge-
nannten Anordnnngen haben aber den groDsen Vorteil, dafis die
Bewegungen der Rolle ganz unabhängig werden von dem Papier,
auf dem die zu bestimmende Fläche gezeichnet ist (z. B, von der
Glätte oder Rauheit dieser Papierfläche), so dafs man z. B. auch
auf alten faltigen oder runzligen Plänen, auf denen das gewöhnliche
Planimeter ganz versagt, messen kann.
Von neuern Konatruktionen aind noch zu erwähnen:
Daa *Lippinoott8che Polarplanimeter, daa speziell zur unmittelbaren Be-
stimmung von Mittelordinaten in vSchieberdiagrammcn bestimmt ist 222). Man könnte
M SU ähnlichen Zwecken bei KubieruDgen einrichten , doch soll sich das Instru-
■eat niebt bewihrt haben nnd ea ist bereite ein von gewöhnlichen Polarploni-
«eter sich kaum unterseheidendea Inetmment hierfür von A mal er Tor langer
Ä«it ausgeführt worden.
Ferner ist das neue Polarplanimeter von Hamann an-
zuführen, bei dem die zwei beim gewöhnlichen Polarplanimeter zu
unterscheidenden Fälle (Pol aufserhalb oder innerhalb der zu bestim-
menden Figur, F = Nau oder F =C — Nau) nicht mehr verschieden
sind, sondern stets die umfahrene Fläche unmittelbar der Rollen-
umdrehungszahl proportional (also C = 0) ist.
BSGltal. 1896. 198. — Z. f. Vermess. 1896, 443. — CR 25. 8eu.
Am. Pr. Av. Sc, 2. Bd., Paria 1897, 130. — 220) z. f. Instrum. 1897, 115. —
»Spezialkatalog", Zürich (Coradi) 1896. — ^) Vgl. Wolcott, Engg. Newa
(Aneriea) 86, Nr. 26 (Desbr. 1896); von der Bine and BoberteonOJ, New Teck,
MM«eflhft
460 E. Hammer, Die f ortaohritte der Kartenprojektioiifllthn fto.
Vgl. dazu den Anfiats toh Hammer»*). leh habe ttbrigens nirgends be-
hauptet , (lafs dies das erste Instmmoit mit C = 0 sei (das Inatrameat vet
Eeitz a. B. war mir wohl bekannt). Die Art, C = 0 zu raachen, die Bohn
TOTgeaeUagen hat»*), ist aber falsch, Tgl. 226) ^ mir Bohn noch kurz lor
seiDem Tode briefliek mgegab«!! hat. Andere Konetroktioiieii mit 0 » 0 ifaid Mbon
früher Ton flohmann vorgeschlagen worden, eine ist in letzter Zeit Ton Corsdi
auegeführt worden 220). Groüen Wert lege ich allen diesen Instrumenten mit
OsOim allgemeinen niebt bei, für manche Arbeiten und Arbeiter sind sie
Aber riiBiku willkommen.
Über ein neues *In8truraent: „Cartesisches Planiineter" (di^
also wohl füryydx), das Gastizo der Parieer Akademie vorgelegt hat, mthflt
die Notiz in ^) nichts Näheres.
3, Eorp«mmimg u, $, f.
Einige wenige Worte zum Schlufs noch über Kubierungen u. dgl.
Bab auch hier, wie bd 1. Längenmessung und 2. Flächen-
mesBungi bei den messenden Geographen vielfach noch die Zahleo-
wut umgeht, ist weiter nicht verwunderlich.
(Zu 1., wo nach meiner oben, 8. 456/57, anageführten Ansicht eigantlieh aar
an künstlichen, von Menschenhand gezogenen geographischen Linien, Eisenbahnen,
Strafsen, künstlichen Grenzlinien u. s. f., Messung möglich wird, konnten in dieser
Beziehung s. B. Stellen ans Gl. Föratere Arbeit Aber ä Geographie dv
politischen Grenze zitiert werden 228), su 2. s. B. die Angabe: Flufsgebiet derOdir
118 611 qkro oder gar (Pirngebiete u. g. f. doch entfernt nicht genügend genau zu
bestimmen) des Rheins 160 02a qkra^a»); die letzten Ziffern sind doch sicher
falaeh, warum sio also angeben i Wer die Fliehe Italiens (selbst auf das Hsnr
reduziert, vgl. GJh. XIX, S. 29— HO) auf l qkm angibt, sollte (ganz abgesehtt
davon, dafs z. B. niemals gleichzeitig an allen Punkten der Küste Mittelwasser ist
und selbst so geringe Sbbe nnd Flut n. s. f., wie sie im Mittelmeer vorhssdni
ist, die Fläche bedeutend Terlndt rt) nicht nur das Jahr, sondern sogar den Monat
seiner Angabe hinzufügen, weil z. B. 1884—1896 diese Fläche durch die An-
schwemmungen von Po , Etsch, Brenta, Piave und andern Flüssen sich um 63 qkm
(eine Fläche, grSfser ala San Marino) TergvSisert hat (vielleieht ist an siuitam
andern Funkten abgebröckelt n. a. f.).
Bei den Enbierungen werden stets erstaunlich „genau" ange-
geben die Mittelhohen und Mitteltiefen, bei grofsen Gebieten wf
1 m, bei kleinen auf 0,1 m (wamm nicht 1 cm?); diese Angabe
wirkt besonders lehrreich , wenn sie sich nicht auf natttiüelw 3^
biete, sondern auf politisch abgegrenzte Bezirke besieht. In wessaa
„wissenschaftlichem" oder praktischem Interesse liegt es, zu erfahren,
dafs das württembergische Oberarat Ulm eine Mittelhöhe von 540,0 ra,
das Oberamt Künzelsau von 351,3 m hat 230)? Würde nicht die in
einer Viertelstunde auszuführende Schätzung 540 und 350 m allen
etwaigen ^ Anforderungen geuUgen? Es ist immer unbehaglich,
ebenda
ziehen
) 2. f. Inatrum. 1896, 381. — »*) Ebenda 1897, 54. — «) Hammer
^^^lif^^' ~ Beschreibung separat gedruckt, von Ceradi za t»»-
— ^) OB Ac. Paris CXXI, 670 (Nr. 20, 11. Nov. 1895). — Bi«8.
— ^ Notiz, nach amtlicher QueUe, in ÖZ 1897, UI, 41$. -
icJ fjeffelniann in den Normalnull-Höhen in Wttrttembent; obciemtolwiM
öffentlxcht, a. B. Nr. 14 Ulm, Statl«art, Stet. Land., 1897.
,^ .d by Google
Kartometrie. KörpenueMimg.
461
auf ähnliche Zahlenspiele Arbeitskräfte und oft auch Gddmittel Ter-
wendet zu sehen, die für nützliche und notwendigste Dinge andew
wo fehlen. . , ... „ , . ,
Die Mitt»Uiöhen berechnet man heute bekanntiich fast stets
duioh Wanimetrierong in Schichten- (Isohypsen- und Isohathen-)
Karten; kaum eine der neuern Mittelhöhenzahlen ist anders ent-
itanden. Der Ref. hilt den wiederholten Hinweis darauf, dafs man
ohne PlanimetermesBung mit einer genügenden Zahl gleichmafsig über
die Fläche verteilter Ordinaten dasselbe schliefshch noch einfacher
erreicht, für ganz willkommen; vgl. die Arbeit von Meinardus'« ).
Dafs seine (auch sonst schon benutzte) „ StichprobenmeÖlode em-
facher ist als die übrigen Methoden, wird nicht »u leugnen aein.
Nichts hindert daran, sie in gewissen FSUen nicht nur, wie M. ^
auf die Mitteltiefe von Meeresteüen, sondern auch auf das feste
Land anzuwenden (wenn sie auch ans naheliegenden ^runden vor
sUem wegen der übrigens oft gar au sehr betonten Einförmigkeit
der Gestalt des Meeresgrundes dort noch besser wirkt).
oder prrtti.«he BedeaUBg wura, ob ri. MitW~M 680. 600 ^ MO « .«h er
■ •Iii <M ÄewlUt «OSii and HeU.iiek du Ewultot 601 m erhalt.
Zn Profflmethode irt eine Arbeit Ton Dit;tenberger zu noDMO
Ober die AnweDduBg diewr Methode «rf da» H»"««^';?.«.
Im Yergleioh init L.ieher (der in der Orometne des Harzgebirges
die« Ibthode bereiti angewendet hatte) J^'.^t'T
PBchenprofil (Maesenprofil, Maesennivellenient) fort, das O^^«?»^»^
Biker giLfig kt Möchten sich Überhaupt auch w.ssenscha^
Orometriker etwas umsehen in den Arbeiten, d.e die I»8«>"*»«
praktischen Massenberechnung geleistet haben (es Benage
deutschen Namen Culmann, Baue.rnfeind, Biokemeyer,
Launhardt zu nennen); sie würden': niMloheB finden, wa» ne «n»
selbst entwickeln zu müssen glauben.
Wenn ich zum SeUolii noehmab die Wto to
a 28, Nr. 166) genannte Arbeit yon H. Wagner "^»""'/».f f^Xn
M ni^t, weil fa. der Beriohteett AnnBge »^/'«»«r.^'':!'"
geegrq>hiieb«. Zeit«a.riften erschienen sind (denn ^"'J^l^^aetd
nv^Lgeten, die wir bi. jetzt haben und wohl für .mn^ar S^^^ '
kenunenja i^ diesem metbodieohen Bericht nicht in Betracht),
«) Neue Methode zur Berechnung mittlerer Meer^«»S_\j;^ ^gS^'L«»
*) M. S. Q.ogI. lt«l. VI, 1896/97, 193. - "> K- ▼««»• »«•
1M5, U— U.
46S
S. Hammer, Die f ortocluritte der Kartenpxojektionslehxe &c
■ondern weil der Arbeit dort nicht ihr Becht wurde. Ss hätte
aiudracfclieh angegeben werden Bellen, dab ich den Nadiweii der
ünzuUingliohkeit der Heide rieh sehen Methode durch Wagner iBr
Tollständig erbracht halte. Die Bedenken des Bef. richteten und
richten sich nur gegen den Gebrauch gewisser feststehender Begriffe^
z. B. konstanter Fehler, mittlerer Fehler (S. 744 im Sinne einer
Fehlergrenze benutzt) u. g. 1, und haben mit den fiaaptreenUaten
Wagnera nichts zu thun.
^ kj ,^ .d by GüOgl
Geographische Hekrologie für die Jatoe 1«96 und 1897').
Von Dr. W. Wolkenhauer in Bremen.
Abbadi«, Antoine Thomsoii d», ein um die Mitte unseres Jabr-
honderto viel genannter frana. Fonohungsreisender, ist 22. Marz löy /
SU Paris im Alter von 87 Jahren gestorben. Mit seinem jungeren
Broder Arnaud Michel hat er sich um die Erforschung Abessiniens
und dessen Nachbarländer hohe Verdienste erworben Er wurde
1810 au Dublin als Sohn eines franz. Emigranten gebojren, ertoelt
aber seine Erziehung in Frankreich. Nachdem er \f 35
wissenschaftliche Reise nach Brasilien ausgefubrt hatte, P% «
1836 nach Ägypten und von hier mit seinem Bruder naob Äthio-
pien, wo sich beide Brüder bis 1848 mit ^»««"^^^^^.^^^"^^^^
suchungen und topographischen Aufnahmen des Landes beschäftigten.
Nach ihrer Rttokkehr nach Frankreich veröffentlichten beide nach
«.d nach das reiche Material ihrer Reisen in n^eb^eren Schnften^
Antcine, der bedeutendere der beiden Brttder, wurde 1867 sum
Uitelied der Akademie erwählt.
. Von ihren Schriften seien genannt: .^^-^^''^^J'f'^'^^^
d'une Partie de la Haute-Ethiopie" (Paria \^^^lfl^\>^^^!^^'''''c^^^^^^
4 la physiche du glob* fjite. « Brttfl et en E hi^^^^^ ef 1 roi Th o^^^^^^^^
raiaonn^ de «rtnnaeripta Äthiopiens" (1859), ^^y""'"'^ d« beiden Brüder
(1868). Den zusammenfassenden Bericht über die gan.e ^«»jj?'
lieferte Arnaud d'A. in dem Werke „Do«e «BS du» la H*^*^^^**»»^^^^^^
« Bde.). Im Jahre 1890 Teröffentlichte der torbene da„,^^
aber keineswegs wertlose Werk „G6ographie de i^j'^i^P»« ' Lm 248; ©J
faisant suite l ce que j'ai vu" (Paris 1890). [Globus 1897. LXXI, 8«, w
1897, IX, 569; CR SQP 1897, 165/66.]
Ainsworth, William Francis, engliaoher Arat, »e^bg^^^^
Reisender, starb 27. Nov. 1896 su Hemmerw^th J^' j;«^^^^^
jähre; er ist der letato Überlebende von. den 460 ^itgU^^^rn^^^^^
1830 in der ereton Mi1«üederUate der E. Geographioal Society
^t:rft"l8rt B.eter, wnrde er Ar., .ing 18|7 .
Studien nach Paris und durchforschte dann die ^^'^J.«'^«;«^^^^^^
geologlBcher Beziehung. Nach seiner ^^^^^i^l.j.j;. In, j. i835 begleiteU
die Bdinbaiyb Journal of HatuMd and Geographical Scienco^ chesnev und Äreiete
A. aU Airt ind Geolog die Buphratexpedition unter Oberst Chesney unü Der«™»
1 9.« m Bd. «r die Jahre 1888, 1889 u.
1) Für die Jahre 1884-87 vgl. den XU- «" Bd für die Jahre
1890 den XIV. Bd,. fBr die Jahre 1891 u. 1892 den XVI. Bd m
1898, 1894 a. 1895 den XIX. Bd. Namearegtoter 1888-97 a. unten d.
464 W. Wolkenhftiier, eeographiaehe Nekrologie für 1896 und 1897.
bei der Rückkehr Kurdistan, den Tanrut und Kleinasien. Er sehriob hiirtber»
„Researches m Assym, JiabyloLia, and Chaldea'' (1838). Im J. 1838 wurde ei
T' ^J^*"". «^»««'b^ft "Pd der Gesellschaft sur Befd J run
cbnsthcher Erkenntnis mit Bassam abermaU Dach Kleinaden gwadt/beBonder
nm den Lauf des Halys zu erforschen und den wesleyanischerChris'ten in C
d stan einen Besuch abzustatten. Über diese Reise schrieb er , Travels in
Minor MesopoUmU. ^^^^^^^^ 2 Bde.). Aufser Jen
Zeitschriften zerstreuten Abhandlungen schrieb A. auch: TraTtla fa the Tri S
liL £ Greeks (18-11); The Euphrates Valley Route to India; On an
lado-^ropeaii telegraph by the vailey of the Tigris; AJl-round the world (186n-
The lUuetrated uniTeml gaietCeer (1868). Da.n kamen noch in neaerer ZeH
„Personal iSarrative of the Euphrates Expedition" (1888) und „The Bim
i^arun" (1890). [GJ 1897, IX, 98; Scott. GMag. 1897, XIII, 28.]'
Albeca, Alexandre d\ Kolonialverwalter, früher Leiter der
politischen Angelegenheiten in Dahomey, starb im Februar 1896.
Er verfa&te „Etablissements frongais du golfe de Benin" (1889.
tvttt''^' iVance au Dahomey" (1895). [DRfG 1897^
Alcock, Sir Rutherford, englischer Diplomat, Orientalist und
Geograph, 1809 zu London geboren, starb daselbst 2. Nov. Iö97
im 88. Lebenqabre.
Nachdem er seine Laufbahn als Militirant angefangen, war er Ton 1844 in
aurch ..5 Jahre in rliplomatischen Diensten in Japan und China thätig, wodurch
er sich eine vorziigliche Kenntnis dieser beiden Länder erwarb. Als Gesandter
? ^- a^ch von Einflulb auf die Verhandlungen, welche die
Preufsische Expedition nach Ostasien wShrmä Ihres fliB«noBatIieheii Aafflnthitti la
ledo im Wmter 1860/61 behufs Abschlicfsung eines Handelsvertrags mit dsr
japanischen Regierung pflog. Für die Zeitschrift der Londoner Geographischen
öesellsehaft lieferte Sir R. wiederholt wertvolle Berichte, und von 1876 bis 1878
war er I rasident dieser Gesellschaft. Aufser einigen kleinen Sehriften über die
japanische Sprache yeröffentüchte er „The capital of the Tycoon: a narralive of
wree years residenee in Japan " (1863, 2 vols.), ein Werk, das als eins der ersten
>v erke über japanische Znstlnde seit der 1867 begonnenen nenen Ira eiacD hn-
vorragenden Rang in der geographischen Litteratur einnimmt. Später onoUea
Pwträt] industrie« in Japan" (1878). £GJ 1897, X, 642—46, ait
Arminjon, Vittori, ital. Contreadmiral, Mitbegründer der Geo-
grapbifloben GesellBohaft in Born, auch als Reisender und Schrifl-
Bteller verdient, starb 4. Febr. 1897 in Genua. Geboren wurde er
ö. Okt. 1830 zu Chambery. [BSGItal. 1897, X, Pasc. 3; mit Portr.]
Aspiazu, Dr. Don Agustin, Präsident der GeographiBoheo
UeselladiAft in Bolivia, starb 18. Matz 1897, 70 Jabre alt D«^
selbe war ein voTtreflPlicber Kenner der BoUTianiscben Anden nod
schrieb auch aber die Theorie der Erdbeben (1868), über die
Methode der geogr. Längenmessung, über die Grenzlinie zwischen
der bolivianiechen Provinz CaupoUcan and Peru n. a. [GJ 1897,
645.]
Astrup, Eivind, Leutnant und norwegischer Polarfahrer und
leilnehmer an der Grönland-Expedition des Leutnants Peary und
«er Erforscher der Melville-Bai , #urde 21. Jan. 1896 bei Lille
Wedal tot aufgefunden. Kurz vor Weihnachten hatte er den
Uemen Ort Dom in Norwegen verlassen, um eine Sohneesohuh-
. ,. .d by Googl
Albeca — ßejricb, 46»
fahrt im Do vre- Gebirge zu unternehmen, und seit dieser Zeit wurde
er vermilst. Er sobrieb „Blaodt Nordpolene Kaboer". [DRfG 1896,
XVni, 982; NoTske ö. Selsk. 1896, 117—120, mit Porträt]
Babnsou, Kriatian, dänischer Ethnograph, seit 1892 Inspektor
des Königl. ethnogr. Museoms in Kopenhagen, starb 10. Jan. 1897
daselbst (geb. 12. Mai 1856). Am bekanntesten sind seine Ab-
handlung über „Begr&bnisgebranche und Vorstellungen über das
Leben nach dem Tode bei den amerikanischen Völkern" und sein
Bericht über einen Besuch der meisten europäiBchen ethnographischen
Museen in den Mitt. d. Wiener AnthropoL Gesellschaft, [JArchEthn.
1S97, X, mit Porträt.]
Baumgarten, Dr. Johannes, pens. Professor am Gymnasium
in Koblenz, starb 22. April 1897 daselbst. Geb. 29. Sept. 1821
zu Aachen, studierte er in Bonn und war dann längere Zeit in
Belgien und Frankreich. Aufser zahlreichen sprachlichen Arbeiten
schrieb er auch mehrere Reisescbilderungen , wie „Abenteuerleben
in Guyana und am Amazonas'' (2. Aufl. 1881), „ Der Orient« (1882),
..Amerika" (1882); auch vielbenutzte „Reiseführer** fftr Koblenz,
die Mosel und die Labn stammen von ihm.
Bayley, A., welcher im J. 1892 das berühmte reiche Cool-
gardie-Gol.ifeld in der Kolonie WestaustraHen entdeckte, starb im
Oktober 1896 in Avenel (Kolonie Viktoria), seinem Geburtsorte, im
Alter von 31 Jahren. [DRfG 1897, XEX, 236.]
Beut, J. Theodore, englischer Arohäolog und Reieendcr, starb
zu London, erst 45 Jahre alt, 5. Mai 1897. Seit 1877 unternahm
derselbe vielfiich BeiBen su archäologischen Zwecken, die aber mehr
and mehr auch fttr die Geographie nützlich wurden , so nach San
tfarino, Griechenland, Kleinasien, den Bahreininseln, Südarabien und
Abessinien. ^ . t iqqi ».Ah
Am bekanntesten ist Berits Reiso in Begleitung seiner Frau im J. "»«^
den Ton Karl Maach entdeckten Ruinen von Zimbabw« im MaMbonalande »n
Sttdafrika) geworden. Wiehtig für die Geographie war hier 'l^'
nahme des Weges von der Station Malcori nach dorn Oberlauf des Sabi und
des Rückwegs nach Fort Charter. Er veröffentlichte hierüber .^^^^^^^^^^
its People'- (lüy3) und „The Euined Citie. of Maehonalaiid in 1891 (1892, mit
Karte lUuatrationen). Von seinen übrigen Sehn ften seien ""f
„The Cyelades; er Life among the Insular Greeka" (1886) und „Early Irayels
inthe Levant" (1893). [G.T 1897, IX, 670.]
Beyrich, Dr. Heinrich Ernst, Geh. ^^'S^^J :^^^/f'T^^Z
Geologie an der Universität Berlin, starb 9. Juli 1896 daselbst im
81. Lebensiahre. , -d «
Er war 31. August 1816 .n Berlin gebor«, rtudierto ß''^^;,^. ,7'^^/^7,
imd habilitierte sich 1841 an der Berliner Universität; 1846 erhielt er^«^^^
aufserordentlicho und 186.Ö eine ordentliche Professur. Mj^^i^^^f/J^j^'^^J^^^
der Wisaenachaften war er schon 1853 geworden. Unter J-f^'^f^^^f^^"
nOeologiaebe Karte Ton Prenften und den Thüringischen Staat n in der Aus
illbwB? begriffen, wie er denn auch Mitdir. ktor der P:;^'^f«;<^«^?f^,^*''^J^ v^^
«letalt war Seine fachwissenschaftlichen Arbeiten sind ''^^^ JS^^J^^^
dwiteam. [Leopoldina 1896, 110-113, von K. t. Pritach; DBfB 1897, XI*.
40, mit Portrit, Toa W. Wolkenbaner.]
466 W. Wolkenkauer, Geographische Nekrologie für 1896 uod 1897,
Boiteux, firanzöriBoher SohiffiileatDaDt, welcher die Stadt Tim-
buktu am 35. Bes. 1893 doroh einen kUhnen Handstroidi ebnahm,
hat 23. Sept. 1897 zn Grenoble durch Selbetmord geendet Er
stand ent im Alter von 33 Jahren. [ORfGF 1898, XX, 137.]
Bourdon, J. G., franz. Brigad^neral, starb 37. Okt. 1896
in Paris im Alter von 66 Jahren.
Man verd ,nkt ilim mehrere geographische Arbatten, so eine über den Ehone-
caüon und den Genfer See (im Bull. Soc. de gdographie de Paris 1894, II, p. 70;
1896, I, p. 7 5). Seine Bemerkungen über die Provinz Oran (ebenda 1869, I,
p. 445) enthalten Erörterungen Uber ThalbUdang; mit tbecMngandir Klirkait
legte er die Möf^'lichkeit des DurcbschneidesB der FUue danh di« tieh hibeideil
Gebirgsketten dar. [GZ 1897, III, 295.]
Burton, Isabel. Lady, die Witwe des 20. Okt. 1890 ver-
storbenen Forschungsreisenden Sir Richard F. ßurton, dem sie eine
treue Gefährtin und Mitarbeiterin gewesen und dessen Lebens-
besofareibung sie 1893 veröffentlicht hat, starb in London 22. März
1896. Sie sobrieh anoh „Inner Life of Syria" (2 Bde.). [DRfG
1896, XVIII, 379 ; GJ 1896, VII, 559.]
Ceochi, Antonio, yerdienstvoller italienisoher AfriksreiieBder
und Generalkonsul in Aden, wurde 36. Noy. 1896 durch Somali
an der Benadirküste in Ifagadoxo (Mukdischu} mit mehreren Offi-
zieren und der Mehrzahl einer kleinen Expedition getötet.
Geboren wurde er 18. Januar 1849 zu Pesaro. C. beteiligte eich an der
Expedition unter Marquis 0. Antioori nach Abessinien 1876 und kehrte erst
1882 naeh Übtrstahvog Tielar Gefahren snrflek. Im Januar 1889 begleitete G.
die erste itulionische Militirexpedition nach Massaoa und ging im März desselben
Jahres nach Sansibar mit dem Auftrag, einen Schiffs- und Handols vertrag mit
dem Sultan abzuschliefsen und die Hauptorte der Suaheliküste, wie die Jub-
mündung zu besuchen. SpXter wurde er inm Oeneralkoneul in Aden emaimt.
C. schrieb über seine erste Reiso : Da Zeila alle frontiero dal Caffa" (Rom,
1886 u. 1887, 3 Bde., mit vielen Karten; deutsch unter dem Titel „Fünf Jabre
in Oatafrika", Leipaig 1888); ferner „L'Abessinia settentrionale " (UaUisd 1887).
[Globna 1897, LXXI, 86.]
Chandless, WilUam, der in den Jahren 1854 bis 1870 mehrere
Beisen in Kord- und Sadamerika unternahm , stsrb 5. Jani 1896
im Alter von 67 Jahren in London (geboren 7. Nov. 1829 ebenda).
Besonders wichtig wurden seine Reisen im Stromgebiete des Ama-
zonas, wo er wertvolle Aufnahmen machte, so namenthch 1864 und
1865 am Purus, den er bis zur Quelle befuhr, und für die er von
der Londoner Geogr. (iesellschaft durch die goldene Medaille aus-
gezeichnet wurde. Seine erste Schrift war Visit to the Salt Lake,
and a Residenoe in the Mormon Settlements of Utah" (1857). Seine
übrigen Berichte erschienen in dem Jonmal BGS London. Der Lon-
doner Geogr. Gesellschaflb vermaohte er ein Legat von 500 1*
[ÖJ 1896, VUI, 77—79.]
Cornelius, Dr. Karl Sebastian, Privatdozent und Titsltf'
Professor für Physik an der üniversität Halle, starb daselbst 5. Nov.
1896. Geboren 14. Nov. 1819 zu Ronshauaen in Nieder-Hessen,
gehörte er seit 1851 dem Lehrkörper der Universität Halle an.
Unter seinen zahlreichen Schriften erwähnen wir aein Buch „Über die Ent-
i^,.,^-,d by Goo^.
Boiteax — Daubrie. 467
stehaog der Welt« «nd MiDtn ^Gniiidriii der phyiikriiMhen Geogrtpbto** (H«1U
1851; S. Aufl. 1888). [Leopoldiüft 1888, 188.]
Gottean, Edmond, fransösiBoher Reiaescbriftsteller und fleifsigei
Mitarbeiter am Tour du Monde, starb 5. Dez. 1896 zu Paris.
Geboren 9. Nov. 1838 zu Chätel-Censoir (Yonne), trat er als Beamter in di9
Pr6fectaro de la Seine, unternahm zuerst Ueisen in Europa, dann 1876 in NorJ-
nod Südamerika und in den folgenden Jahren in Arien. Anrtrriien und den BÄrt-
Sehen Kttetmlindern Afrikas und veröffentlichte über dieselben zahlreiche und rar
Touristen belehrende und interessante ReieebeRohrcibungen. Erwähnt «««n.;»;^^«
Paris au Japon k travers la Sibirie**; „ün touriete dan. l'B«*^«^"^*
„En OcÄtnie"; „Le TnmsMohndien et I'AIm««; „Six eemtines eur le Mü".
£Le Tonr da Monde 1897, Mr. 6.]
GurtiuB, Emst, berühmter Archäolog und Philolog, gestorben
11 Juli 1896 au Berlin im fast vollendeten 82. Lebensjahre, ist
auch hier zu nennen, weil die engen BeziehuDgen, in die er die
Geschichte der Hellenen zu ihrem Lande zu setzen wufste, und der
Einflufs, den er bei der Ausgrabung von Olympia und bei der Anf-
nabme der Karte von Attika ausübte, ihm auch in der Oesobiobte
der Geographie einen Ehrenplatz sichern. , ^
C, geb. 2. Sept. 1814 zu Lübeck, rtndlerte in B««n, Göttingen und Berhn
FMlelogf; nnd ging 1887 mit Brandis nach Athen wo er vi.r Jahre blieb. Hier
war en%o C. auch Karl Ritter, bei dem er als Student ^^«gei^ort hatte, naher
trat und tiefe Anregungen von ihm erhielt. Er hatte namUch echon im waMI
Jahre .ein* Aufenthllta^ in Griechenlend dae Glück, Karl Ritter au einer Reise
dnieh den Peloponnes begleiten zu können. In seiner Gesellschaft ./e^te er
wandern und übte sich nach seinem Beispiel im Verständnis der l^r^f^^^r^i:
Curtius- zweibändiges Werk „Peloponnesos, «°«>««*«,^^*»-e*S'^*f'"'f '^^^^^^^
bung der Helbineri*' (Gotha 18Ö1/Ö«; der zweite "«rkere Band war Ritter und
Bmdis „zur ErinneJung an gemeinsame Wanderungen in ör^ciienland
widmet) 'kann wohl als die reifste Frucht der von "^^^^^ A^^dS
historisch -geographischen Betrachtungswriee beeeichnet '«l^«' „^r^^;"
dririleadeil K^itol «einer „Griechischen G^ff^i«^*« "/«i«^«^
echter Jünger Ritters. [Vgl. „Ernst Curtius" von J^ichaehs. Beilage zw
Allgem. Zeitung 1896, Nr. 182 ff., und im Deutschen Nekrolog von A. Bettel
heim 1897.]
Dahl, Dr. F., Privatdoaent an der UmverBität Kiel, ist als
Mitglied einer wi«ien»ehaftUohen Forschungskommission aut der
ReiM nachTiotoria, der Hauptstadt des braBiliscben btaa^^^^
Santo, 1896 am gelben lieber geetorben. [DRfÖ 1896, XVIII, 282.J
Dallmann, Eduard, Schi&kapitan , »tarb 23 Dez. 1896 m
Bkinenthal(ProY. Hannover); geboren war er daselbst 18-.^^"/°^^^^^^
In den fünfziger und sechziger Jahren war f J«"*»?;»*^^^^^
fischerei beteiligt Ld besuchte 1873 und 1874 »^i« /»f«'! Verden
land" Grahamland. D. kann der erete deoteche 8*fP»^'^^'^,*»'^"'^„ «'^L v Tnoon
Im J. 1878 und den folgenden unternahm D. im Auftrage des B^^"« Y'^^;^
mit Erfolg die schwierigen Fahrten von der Weser ^«'«^-^^SitfeJn"
der Mündung des Jeniasei, über die in den „Deutschen ^»gr. Blittem wiew»
holt heriehtit worden iet. 1884 und 1885 führte D. den Dampfer f ^^^tl
auf dem DTotS^Knsch seine Entdeckungen -d Be.itzergre, fangen a^^^
ton Neuguinea ausführte. [Vgl. DüBl. 1897, XX, 92-96, Leipziger lU. 36*g.
Nr. 2783, 1896, mit Porträt.] . , .
Daubree, Gabriel Auguste, betBllBtor
•»»b 28. ^^ai 1896 zu P»rii im AI«« Z-J^T^l. a..i.<l.
468 W. Wolkeohaaer, Qeograpliisolie Nekrologie für 1896 und 1897.
Qod Mineralogie in Stnbbnrg, kam 1861 naeh Paris aU Profeuor am Muie
d'histoire nnturello und der Ecole des raines und wurde 1872 Generalinspaktor
der französischen Bergwerke; seit 18«ll war er Mitglied der Franz. Akademie der
Wiaflenschafteo. Viele von D.s Arbeiten bewegen sich auf dem Grenssgebiet der
Geologie und Geograjihie. Herromheben aind: „La Mer et les eoatinents, leut
parent6" (1867); „Etudes synth^tiques de peologie exp6rimentale" (Paris 1879,
deutsch von A.. Qnrlt), worin der umfassendste Versuch gemacht ist, Probleme
dee Gebirgabauea und der Bodengestaltung durch das Experiment zu lösen. Sein
letztes grofsee Werk: „Les eaux souterraines" (Paris 1887) iit fllr die ontar*
irdische Hydrologie grundlegend. [Globus 1896, LXX; GZ 1898, 472.]
Decken, Constant de, verdienstvoller Missionar und Pater,
starb 3. März 1896 zu Borna am Kongo, erst 44 Jahre alt.
Geb. 7, März 1852 zu Wilrjk bei Antwerpen, erhielt er zu Hoo^straeten seine
Anebildung nnd ging 1880 nacb Asien, wo er an der Grenze von Turkestan und
Sibirien eine MissioDsstation gründete. Auf Wunsch schlofs er sich 1889 dir
Expedition von Bonvalot und des Prinzen Henri von Orleans nach Tibet an und
war dieser eine Hauptstütze; die Kgl. belgische Geogr. Geseilscbaft verlieh ihm
ihre goldene Medaille. Er sehrieb Aber dieae Reiae „ A traTers l'Aeie" (8» 367 8.
mit Karte, Brü«;st'l 1804) Auf einer Inspektionsreise zu Missionszwecken in dem
Kongogebiet erlag er dem Klima. [DUfÖ 1896, XVlII, 570/71; mit Porträt.]
Dewevre, Dr. Alfred, ein junger belgischer Naturforscher, der
über die Flora des Kongogebiets mehrere Arbeiten verötfenthchte,
Btarb auf einer Forsch ungsreise im Kongogebiet 27. Febr. 1897
zn Luebo am Kassai. [Mouvement Geographique 1897, Nr. 13;
DRflJ 1897, XIX, 377 u. 380.]
Dickson, üßkar Freiherr von, Grofskaufmann in Göteborg
(Sehweden) und ein freigebiger Förderer der Polarforschung, starb
6. Jooi 1897 auf seinem Gute Almnäs in der Nabe von Hjo am
Wettenee im 74. Lebeofirjabre.
Er wurde als Sohn einer nach Sehweden dngewanderten schottischen Familia
2. Dez. 1823 zu Göteborg geboren und übornabm später das Geschäft sein«
Vaters, James Dickson & Comp, zu Göteborg. Dafs die schwedische PolarforschiDg
in den drei letzten Jahraehnten eine so reiche Thatigkeit entfalten konatt, m-
dankt sie zu <^inem grofsen Teil der grofsartigen Freigebigkeit des Verstorbenen.
Die Nordenskiöldsche Expedition von 1868 nach Spitzbergen mit der „Sofia"
irar D.a erate That anf diesem Gebiete, und fortan bot er diesem grofsen PolST-
forscher seine pekuniäre Unterstützung an allen seinen Fahrten. Aneh die Ex-
peditionen von Andree, de Qeer, Sven Hedin (nach Zentralasion), S. Berggren
(nach Neuseeland), Gustav Nordenskiöld (nach Spitzbergen), Dr. Otto Xordeoskiold
(nach dem Fenerland) nnd Nanaen wurden von D. allein am^serBatet oder M
mit beträchtlichen Summen unterstützt. Gelehrte Geaellecbaften in Schweden mi
im Auslande wälilten D. zu ihrem Mitglied, die Universität Upsala ernannt» iha
1877 h. 0. amn Dr. phil., und 1880 wurde er iu den Adeisstand, 1885 in dea
Freiherrenstand erhoben. In der Oeaehiehte der Polarforsehnng wird D.s Nsms
»it dem von Nordenskiöld fortleben, wie sein Name denn auch auf den Karten
durch die nach ihm benannten „ Dicksonhafen " und „Dicksoninsel*' an der Nord-
küste Asiens verewigt iat. [Vgl. DK£Q 1897, XIX, Ö20/21, mit Portriit; !■«
1897, L-id— 6ä, mit Portrfit.]
Drummond, Henry, Professor der Natur wissenschaffen am
Free Church College in Glasgow, starb 11. liärs 1897 su Tunbridge
in Schottland im 46. Lebensjahre.
(Geboren 1851 au Stirling in Schottland, studierte er in Edinburgh nad später
auch in Tttbingen Theologie, dann Naturwissenschaften, wurde zunächst Prediger
des Free Church College of Scotland, dann 1877 Leetnrer und 1884 Professor m
ulasgow. Von 1883 bia 188A berdate D. im Auffcnge der Afriean Lakea Compsaj
,^ .d by Google
Decken — ÜÜäb. *6®
Zentralafrika, um die geologi.eh« und etlinogr»phiMh«i Vwhältnisjc der Länder
n1«~- 1»d T»ganj.kasee .u erforsche., und «chrieb herüber „Trop^cal
Africa" (London 18SH, «o, 288 S.; deutsch, 2 Aufl., ^otha 1891). Andere.
feUweise Aufsehen erregende und viel verbreitete Schuften D.8 sind: „The natiml
LTrihe ep'rita.l wSfld" (London 1888. ins Deutsche und in andere Sprachen
«b^tft); ^ne grlatest thing in the world« O^ndoB 18»0); „Tiie Ascent of
Mm« (1894) n. a. [Globus 1897, LXXL]
Bgli Dr. Johann Jakob, schweizerischer Geograph, der sich
als B^ründer und Altmeister der geographischen Namenkunde her-
vorragende Verdienste erworben hat, starb 24. August 1896 im
72. Lebensjahre zu Zürich.
Qeboren 17 ilai 1825 in ühwiesen-Lanfen im Kenten Zttitth, wnrde er re-
nlchÄMoJeU^Ser, dann 1861 Sokundarlehrer in Flaacb darauf^. ^^^^^^^
tbur u.,1 1858 in St. Gallen ; habilitierte er sich m
für Erdkunde, wurde zugleich Profesaor ^^'^J^^^^^^^^J;^^
schule und 1883 aulserord. Profeaeor an der
mid Lebeniwerk eind die „Nomina geographica. ^ ^^^"^^ V'^fJ
g«phi«AeiiOnematologio" (Leipzi, 1872) die 1892
"erbesserten und vermehrten Auflage erschienen.^ T?!r Vmker" sT in
läge fortgelassenen „ Abhandlnng dient die Meine Schrift: ^"^J f
iL geographischen Namen" (Leipzig 1894). In
graphischen Namenkunde" (Leipzig 1886) zeichnete
L die Namenkunde bei aUen Völkern, vom f^^^^^^
genommen, nnd in dieiem „Geographischen J^^hrbuch * J^^^*« .Jj^;^ ^^^7,
(IX. Bd.) sechsmal (zuletzt im XVllI. Bd. 1895 mit ,^^*f^]^'^riJ^*tJ;^^J
die Fortschritte der geographischen Namenkunde". Neben dies« Arbdten tat
E. auch noch für viele geographische Zeil»whnften und «"X^^^^^^^^^^;^^^^
BeitrSg« geliefert und eine Reihe geographischer Leitfaden ^a^^ff"»^^^^*' ""^^^
denen seine „Neue Erdkunde- (St. Gallen »860, 8. Auü. 1891^ und
Hande,.,eographie" (St. QaUen ^B^^. T z\*^^^^
reiche Spezialbibliothek Yon Nameneehnften let an die^uncner
gekommen. Sind heute die ««g'^aphi«'=»^«\^T^V°if^l "^fn. a 1^86^
:,nuda nomina", so ist dies wesentlich ein Verdienst Eglis. ^D^fö 1886. Viu
mit Porträt; Zeitechr. für Schulgeogr. 1896, XYUI, 26-27, ÖZ 1896, U,
801—606.1 . ....
Eider. Sir Thomas, Gro&kaufmann ii^ Adelai^« ^//-HWSM
der ErfbfBdiuDg AustralieiiB, starb 7. Mär« 1897 in Adelaide (Sud-
^oiZ^n 1818 in Kirkcaldy, wanderte er 1854 nach S^d7;;*»^«^ ^"«j^^^^
wurde hier Mitbegründer der Firma Eider. 8»ith a'id Oo -^^^^^^^^^
Import- und Exportgeschäfte in Australien. Für ^^'^^^^^^^^^^^ er
«tog de. weetUeh.: An.tr.lien .eigte Sir B «»^^^.^.««^"^^Xii a^s od^r ulr^
nistete deshalb zu diesem Zwecke mehrere Expeditionen allem ^^J^^^^^^
stützte dieselben doch, so die Warburtou-Expedition 1873,
1873, die Ross-Expedition 1874, ^^ei GiUKi-tope^^^^^^^^^^^
grofse sogenannte Blder- Expedition von 18^0 bis 1892 unter 3 g
Liudsay kostete Sir K. aUeia 20000 Pfund Sterling, l^m 1897, ilJL.
OJ 1897, IX, 453.1 ,
Elias, Ney; englischer Reisender, der sich ^^^l^^^^l"^
Chinas und Innerasiens verdient gemacht hat, starb 31. Mai 1897
" ""Zt:; 10. Febr. 1844 in Kent. kam er 1866
nach China, benutzte seinen dortigen Aufenthalt ^g^-^ v{. Jwnw IW»
Zwecken. Von grofsem Krfol,' war seine B«se vom J^jl^^JT^Z d!e von
Ton Peking durch die Wü«te Gobi und die Jl^i^« «hMt An^
dir Lead^er Ghiogr. eeeelleehaft ihre „Pouad«'. Qold Medal erhie».
470 W. Wolkenbauer, Geographiache Nekroiogie fär 1896 und 1897.
•piter hftt E. im Dienato dar Indiaehen Segiening vad ala OaBaralkoBa«) ii
Mesched (Persien) viele Reisen in Vorder- und Uinteriiidien, im Famirhochland &c.
ausgeführt. Die „ Proceedings " und das „Journal*' enthalten wertvolle Reise-
berichte von ihm. [Vgl. 6J 1897, X, 101—106, mit Porträt; DRfO 1898, XI,
88, Bit Portrit]
Engel, Dr. Emst, berttbrnter Statistiker, G^. OberregieraogB-
rat und Direktor des Rgl. preulsischen Statistischen Bureara, stüb
8. Dez. 1896 im 76. Lebensjahre in Serkowitz bei Dresden, wo er
flieh nach seinem Rücktritt im Jahre 1882 in"ederg:elassen hatte.
.Geboren 26. März 1821 zu Dresden, besuchte er 1842 die Bergakademie
zu Freiberg, bereiste dann als üergingenieur die HUttendistrikte in Deutschland,
BalgiMii, Bnglrad und Frankrefch, wandte tieh sur Pitblitittik, woide 1850 nit
der Leitung des neugegründeten sächsibchen Statistischen Bureaus betraut, desHl
Vorstand er bis 1858 blieb; 1860 wurde er ala Nachfolger Dieteiicia zun Di-
rektor dea Kgl. preuCs. Statiat. Bureaus nach Berlin berufen. £.s Wnrkmkitt
wurde hier für Theorie und Pnxie der Statistik geradeau bahnbrechend. Bii
besonderes Verdienst von ihm war die Gründung eines statistischen Seminars,
das vielen anderen vorbildlich wurde. £. war auch ein üauptführer und Mit-
begrfinder der intemationalen statietiaeheii Koogreeae. Durch ihn wurde 1871
bei der Volkszählung die Zahlkartenmethode eingeführt. Anerkennungen uid
Ehren wurden dem Vorstorbonen in reichem Mafse zu teil. Von E.s zahlreichn
Schrifteu und ins Leben gerufenen Organen heben wir hier nur einige hervor:
,,Die Methoden der VolkesShlimg** (Berlin 1861); „Lrad nnd Leute des preubi-
Bchen Staates" (ebenda 1863); „Sächsische statistische Zeitschrift" (1856);
„Zeitachrift des Kgl. prenfa. Statiatiscben Bureaua'* (seit 18ßu) ; „ Preobiaeiie
Btatiatik*' (1861); „Statistiidie Korreepondenn** (1874). [Vgl. den eingahnd«
Nekrolog von £. Blenck im Deutschen Nekrolog Titt A. BetleiheiDt 1897, 8S1— 30;
DRfG 1897, XIX, 280, mit Porträt.]
Perreiro, Martin, Direktor des Hydrographischen Amtes in
Madrid und Lmgjähriger Sekretär der .Madrider Geogr. Gesellschaft,
starb Ende 1896. Er veröflfentlichte einen „Atlas (jeographico de
Espaila" (58 Karten, 1864), eine historische Karte von Spaaien
aus dem 14. Jahrhundert und viele andere geographische Arbeiten*
[GJ 1897, IX, 99.]
Foullon-Norbeck, Heinrich Freiherr von, Chefeeolog d«r
K. K. Geologischen Reiohflanstalt in Wien, der rieh der wiasenflchaft-
liehen Weltreiee des Saterreichieoben Kanonenbootes „Albatros",
welches im Oktober 1895 die Heimat Terlieb, angescbloBsen hatte,
ist im Innern der Insel Guadalcanar der Salomen -Gruppe am
10. August 1896 mit seiner Begleitung von den Eingebornen e^
schlagen worden. [DRfG 1897, XIX, 90 u. 94.]
Fr aas, Dr. Oskar v., Direktor des Kgl. Naturalienkabinetts in
Stuttgart, starb 22. Nov. 1897 dort im 74. Lebensjahre.
Geboren 17. Jan. 1824 zu Lorch am Fufse des Hohenstaufen, studierte er
n Tübingen Theol. -i« , hörte aber auch unter Quenstedt Geologie nnd Paläonto-
logie und aetzte diese naturwissenschaftlichen Studien 1847 noeh ein Jabr m
Paris fort. P. wurde IS.^Q Pfarrer in Laufen (Württemberg), 1866 aber aum
Konservator des Kgl. Naturalienkabinett« nach Stuttgart berufen. In den Jahm
1864/66 nnternaha er eine Reiie naeh Ägypten nnd PalSatini, 1875 nach dem
Libanon. Aufser an den geologischen Kongressen nahm F. auch lebhaften AnteU
an den anthropologiaohen Kongressen (seit 1872), wie er denn auch durch ««•
Jehre VottttttdemitgUed der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie war. Vfli
seinen Schriften sind hier hervorzuheben: „Die nutzbaren Mineralien ^^F*^®"*"
borga" (Stuttgart 1860); „Ans dem Orient*« (1867); „Dae Tote Meer" (186^5
d by Googl
Engel — EumaDn. ^
.Drei Monate im Libanon" (1876). Auch tu der Heretellmifr der ^logjjch^
Ktftai m WttttiwnbWf kat P. lange Jahre hindurch fleifsig niit|«arbeitet.
[DBia 1889, XI, 48 ff., mit Porträt; Leopoldina 1898, 13—18.]
Gauthier, Adolphe, Prc^sident de la Socicte de geographie de
Geo^ve 1886/87, starb 19. Mai 1896 im Alter von 61 Jahren.
Giles William Em est Powell, einer der bedeuteridsten
AustralienreiBenden , starb Ende Oktober 1897 im Alter von 50
Jahren in Coolgardie in Westaustralien. ^
Geboren 1847 in Bristol in England , kam er früh mit .einen BItwm naeh
Südaustralien. Seine wiehttgeten W»*«»?». •l^r.^P*-'^^*! .„T*^^^
D. seine wionwgwwii »««■•»•»b''" " — . , „«..«i«
jMwn w Überlandtelegraphen in der Kolome Südaustralien aus m das zentrale
Gebiet dca westlichen Australien., Auf seiner vierten und «;i'>l|"';^.f
(Mai bU November 1876) erreichte er Ton Port Augusta am »P«^«
qaer dareh AnetraMen die Hanptotadt Perth in Westaustralien. Die J^^st n der
Seilten dieser Reisen trug der eb- nfalb 1897 verstorbene Sir /l^«-«« ^i«/ !J
Adelaide. Giles schnob: „Diary of Explorations m ^«"^21 lÄ;«! aJ ^^^^^^^^^
November 1872- (Adelaide 1873); «Geo&^'P««*^ in Central A«^^^^^^^^^
irem 187« to 1874'* (Melbourne 1875); „The Journal of Forgc,tten l;^P«f'^^2
(Adelaide 1880); „Australia twice traversed. the Romance o \^P/°"f
a Narrative compiled from the Journals of ^'^if.^Plf""« ^,%Pl*tfi76 ^f? vdS
through Central South ÄuetraUa and Weetern Au.tr.Jia from 1872 to 1876 (2 vol.,
1889^ [Vgl. DEIÖ 1886, VU, 187 ff., mit Portrat; GJ 1898, XI, 78-80.]
Grün, Dionys Bitter von, . der frühere Professor d^r Geographie
an der deutsoben TJniirerBitöt in Prag, ist Anfang 1896 im Alter
von 77 Jahren geatorben. Sein Antritts-Vortrag bei der luaugu-
rierung der neukreierten Lehrkanzel für Geographie an der Ä..
UniTereität zu Prag am 1. Mai 1875 erschien unter dem ^tel:
„Die Geographie als selbständige W^issenschaft ' (Prag Ib/ö, iö öj.
G und lach, Dr. Johannes, ein deutscher Naturforacher, Starb
15 März 1896 in Havana im Alter von 86 Jahren. Geboren lölü
in Marburg, ging er 1839 naob Havana nnd machte die wissen-
schaftliche Erforschung der Tier- nnd ^^^^^^^^^^^
Angabe; er hat eine reiche Sammlung hinterlaeaen. lDB«i Iböt),
XVIII, 425.] ^
Haie, Horatio, Advokat in Ontario (Kanada), ein hochverdienter
Veteran der etbnograpbiscb-lingnistiscben Forsohung, starb 29. Dez,
1896
Geboren wurde er 3. Mai 1817 zu Nö^P«'^ (N«w-Hamp»hir^^
Mann begleitete er 1838 bis 1842 die amerikanieehe Bxped öon «"'e^ ^hj
Wilke. aSr Brfomhang dee Stillen und Antarktischen Ozeans ^"/^^^^^.fj;^ j;,,
küste von Amerika. Die linguistischen und ethnographischen Ergeb^^^^^^^
Reise, die er im VIL Bande des grofsen Reisewerks - ^"
ezpedition 1838 to 1842, Etbnography and Phflology« (P»^!»f,«;P\>^„J^YJi^
öffentliehte, waren auf dem Gebiete der au.trahsch-polynesiscben Linguistik^
Ethnographie eine epochemachende Leistung. Spater besehafUg^ sich H. nam^nt
üch n.it dem Studium der nördlichen Indianerstämme und ''^^^f''^ ^^^^
.ahlreiche Abhandlungen. Aber die P»f. Garland Gfjgf' ^»^^"^
hat [Globua 1897, LXXI, 116; ßweaea 1897, V, 216/17 ]
Hamann, Dr. Karl, Geh. Regierungsrat und Direktor an den
Kgl Museen in Berlin, starb 12. April 1896 zu Smyrna.
Geboren 4. Jan. 1839 in Steele bei E.sen
Baurisademie in Berlin, mufste aber 1861 seiner f^J'^''^!^^^
ein attdliehes Klima aufraehea. Er ging aunäahrt nach Samoa, apiter na
472 W. Wolkeubauer, Geograpiiische Nekrologie für 1096 and 1897.
Smyraa und Koosttntinopel. Im Anftraere der tttrkisehen Regierung bereiste er
18G4 Palästina, um dtis Land zu nivellieren und eine Karte desaelben zu ent-
werfen; ebenso erforschte er ppiiter den östlichen Balkan und nahm eine Karte
desselben auf, 1886 auch Vorderasien. Hauptsächlich wurde H. bekannt durch
ftino Ausgrabungen in Pergamon (1878—86). Mit 0. Fuehstein gab er henus:
„Helsen in Kleinasien und Xordsyrien" (mit Atlas, Berlin 1890). H. war «eit
1880 Ehrenmitglied der Berliner Qes. für Erdkunde. [Vgl. liettelheim» Biogr.
Jabrb. uod Deataeher Nekrolog fttr 1896, S. 369—77, Ton Conze.]
Joest, Dr. Wilhelm, Titular-Professor, Ethnolog und Reisender,
Btarb 25. Kor. 1897 auf den Santa Cruz -InselD (Auttralien}.
Geboren 15. März 1852 als Sohn des Geh. KommenieDrats Edaaid Joert fai
Köln, studierte er in Bonn, Heidelberg und Berlin Philologie und unternahm
dann nach allen Erdteilen grolae Belsen, auf denen er sich zu einem tüchtigen
Ethnographen ansbildete. Bin Teil der Sammlungen J.a ist den Hassen in Berlin,
Dresden, Karlsruhe, Kopenhagen und Leiden überwieaen. J.s erste grofse Reise
(1874) führte ihn nach Ägypten und den andern afrikanischen Mittelmeerländern,
dann 1876 nach Nord- und Südamerika. Die zweite Beise J.s war nach Asien
gerichtet; er besuchte Indien, Afghanistan, Birma, Siam, die asiatisehe Inselfliir,
China, Japan und kehrte durch die Mandschurei, Mongolei, Sibirien und Eufcland
zurück. Spätere Beisen führten ihn nach Südafrika, dann wieder nach Amerika
und Anatralien und den Sfidseeinseln, wo er besonders die Geschichte und Ent-
▼iekelung der Titowierungen erforschte. J, hat über seine Reisen xahlreiche
anziehende und leichtflüs.sige Schilderungen, daneben aber auch eine Reihe
wissenschaftlicher Abhandlungen veröffentlicht; erwähnt seien: „Ein Besuch
beim K8nig yon Birma" (1881), „Aua Japan naeh Oeutachland durch Sibtrien"
(1883), „Um Afrika** (188.')) und yor allem aeia Prachtwerk: „Tätowieren,
Narbenzeichnen und KÖrpernialen, ein Beitrag zur vergleichenden Ethnologie"
(Berlin 1887). [DKfG 1887, iX, mit Porträt; Globus 1898, LXXUl, 46-48,
mit Portrity ron B. Andrea.]
Johnston, Thomas Brtimby, Queens Geographer fot Sootfamd,
starb 9. Sept. 1897 in Edinburg im Alter von 84 Jahren. Uoter
seinen zahlreichen geographischen Arbeiten nimmt die „Historical
Geography of the Claus of Scotland" (in Gemeinschaft mit J. A.
Robertson, 1872, 4^) die erste Stelle ein. Auch verschiedene wert-
volle Karten über Asien und Australien sind von ihm bearbeitet.
[Unm 1898, XX, 88; Scott. GMag. 1898, 94.]
Kapp, Dr. Ernst, durch seine „Philosophische Erdkunde" als
ein Hauptvertreter der Karl Ritterschen Schule bekannt, starb
30. Jan. 1896 zu Düsseldorf, 88 Jahre alt.
Geboren 16. Okt. 1808 bu Ludvigstadt in Oberfranken, studierte er in Bona
und war von 1830 bis 1848 als Oberiehrer am Gymnasium zu Ißnden in Westf.
tbätig. Im Jahre 1840 wanderte er infolge der politischen Be\repung: mit seiner
Familie naeh Texas aus, wo er als Farmer ansässig wurde. 1866 kehrte er nach
Deutschland zurück und lebte seitdem in Dflaseldorf in etiller Znraekgesogenbeit
philosophischen Studien. K.s Hauptwerk ist seine 1845 erscbienene „Philo-
sophische oder vergleichende allgemeine Erdkunde, als wissenschaftliche Daritel-
Ini^ der BSrdTerhIltnisse und des Menschenlebens nach ihrem inneren Zusamnea-
hange*' (Braunschweig 1845, 2 Bände. Zweite, stark wänderte Aufl. u. d. T.:
^Vergleichende allgemeine Erdkunde", 1868, XVI u. 704 S.), in der er a!s der
Erste und der Letzte den Aufbau der historischen Erdkunde im üeiii»
Bittirs und Hegels unternommen hat Auber einigen geographischen PwgW"«"
arbeiten (darunter 1836 eine unter dem Titel: „De incrementis quae ratio docendae
in achohs historiae et goographiae cepit") schrieb K. auch einen „Leitfadej
beim enten Sehulunterricht in der Geographie und tieschichte", der 1870 Wk
aJ' -^-^^'^S® erlebte. K.s letatea Werk war: „Grondlinien einer Philosophie
der Technik, cur Butstehungageaehiefate der Kultur aus neuen Gesiehtspanktea'
JoMt — Lehnert.
(BrauMOÜweig 187 7). [Vgl „Ernst Kapp« T« W. WolkttüiMwr in DB» 1898,'
XX, 40--4B, mit Poftrlt]
KrauB, Frau«, K. K. Regiwrungsrat, der verdienstvolle Höhlen-
fonober des MteneiduBohen Alpen und KamtgebietB, starb 12. Jao.
1897 «tt Wien, wo er 28. Jan. 1834 geboren war.
Die Vorliebe des Verstorbenen für die Alpenwelt bewog ihn, nch fi^ ^"to-
didakt mit naturgeschichtlichen Studien, besonders mit Mineralogie und Geologie,
.Q beschäftigen; dies führte ihn danii seit 1876 m H»hl«ifonchniig auf wel-
ehe. eeMete w fto Österreich Hervorragendes l^i^^ete Seine ,,Hohlenku^^^^^^
nri« 1894 308 8 155 Textillustrationen, 3 Karten und 3 Plane) enthalt eine
^"atUct; Darntellung de» Qesamtumfanges der Höhlenkunde Aneh .m der
Neuaufstellung der grofsMl IßnemUensammliing der Gwlogischen Reichsanstalt in
wTen beteiligfe er sich, wie er sich auch um die Anthropologische Abteilung d s
NaJnrMstorifc hen Hofmueeums verdient machte Für den »lobus und viele
«Bdere Zeitschriften hat K. zahlreiche, meist klehiofe Berieht« «ber und
Höhlenforechung geliefert Die BintHr.tbeorie der ^«•J»"*^^?^";;^^^;^^^^^^^^
ihm einen eifr^ Verfeehter, Von seinen Arbeiten sind noch ^«'vorauh^
„Die Entwässerungsarbeiten in den Kesselthälern von i^^rain ; "^le W««em^
Bergung von Pola' (1890); „Sumpf- imd Seebi^Jimig« in 0"««^^?"*^^
teiiderw Berttekaiehtigiing der KMetewcheinwigen« (1892). l&Z 1893, m, iii.
Glebni 1897, LXXI.]
Kubary, Johann Stanislaus, verdienstvoller Südseereisender
und ethnographischer Sammler, starb im Oktober (9.?) 1896 auf der
Insel Ponape (Karolinen). ««ini
Geboren^^ui Warschau 1846. wurde er 1863/64 «^^«^»^^^^
•eben Umtriebe verwiekelt, mubU deebalb sein ^^^^Z
nnd in abenteuerlicher Flucht sein Vaterland verlassen Vom Hamburger Ha^
hause Qodeffroy wurde K. 1868 nach der Süd«ee geschickt um m dae M^^^
Qodeffroy zu sammeln, und hier hat er denn 80 Jehte «eines unroh^.« und ven
riel Uoglttek heimgeenibtan Lebens unter den Völkern der Sudsoe ^"^'"^c"
durch seSfreichen Sammlungen und durch seine von ^IL^^^^J^^^^^
tungsgabe zeugenden Berichte über die Ethnographie und «8^,^^*' f*' D,.
insuUner der Erforschung der 8fid.ee- Inseln wertvolle DtenBte ßele-M_ D«
Journal dos Museums Godeffroy und die Originalnutteüungeü ^^"^ ^^^^^^^
phischen Abt.nlung der Kpl. Museen zu Berlin enthalten den ^^^'^^'^^^
früheren Arbeiten. Alle dann noch restierenden M»B«lmPte erwl^m^^^^
tcege der Direktion des Museums ftr Völkerkunde in B^^^^V""^",.;;';^' j"^
v^Dr l D E. Scbmeltz in dem grof.en und -i<^t^\g«\.Wj^^f vJ^'^.^gr^^ui n
„Ethnographische Beiträge zur ^«-^^^ ^^«L' ßt'Tubrry Ein
306 S., 55 Tafeln. Leiden 1895). [Vgl. Job. ßt. J^'alhL.lte Sa J Arcb Ethn.
iuern^ dem entseblafenen Freunde von Dr. J. D. B. Schmelte m J. Arch. mdu.
1897, X, mit Portrit] . , ^ . , ^
Largeau. Jean-Victor, ein verdienter französischer Erforscher
der Wüste Sahara, starb 19. März 1897 zu Niort.
Geboren wurde er 21. Juni 1842 .u Magn6 bei »i'^rt. In
1876 und 1877 machte er drei grofsere Reisen m Südalgenen und be c
diese in drd wertvollen Bttchern . „Le Sahara AlBer.eB ^^^"^ J^J^^^^'i r^en?^
deRisha; Quargla. Vovage ä Rhadames- (Paris 1879); l^^J^^'^r^^P^^^^
d6«»rt d; l'Erg " (Paris 1881). Auch in den «P»*«» J^^i^^^'i^i,^ tU^^^
1896) wer L. noch im fean«6ei«jhen Kolonialdienet in Weetafrikt vieiucn
[A Tiarera 1» Monde 1897, 888.) . ^ i
Lehnert, Josef Ritter yon, öBterreichischer Contreadtmral u^^^^
Vizepräsident der K. IL Geographischen Gesellscbait in Wien, starb
lr'wurde''''uni 1841 .u Maüand «^bor- und ^
die Kriegsmarine ein. Von Mii 1874 bU Jnnl 1878 nahm L. tn der wei
Öeogr. Jahrbuch XÜ,
474 W. Wolkeshauer, Geographische Nekrologie für 1896 und 1897.
mnsegelung d«r Korrett« „Erthersog Friedrieh** teil und TerBflSsotliehte hierlher
das umfaDgreiche Werk „Um dio Erde" (Wien 1878). An dem von Alex. Dorn
herausgegebenen Werke ,,Die Seehäftni des Weltverkehrs " (2 Bde , 1891 u. 1892)
war L. ein Hauptmitarbeiter. Auläerdeni schrieb er iür die Deutsche Kundscliu
Ar eeognphie und Statfatik (Wien, V., VlU. n. IX. Jahrg.) mehm« Beitri^
[DBI& 1896, XVllI, 4S2, mit PortrSt]
Leuzinger, Rudolf, hervorragender Lithograph und Earto*
graph, starb 11. Jan. 1896 zu Mollis (Kanton (llarus).
Geboren 17. Dez. 1826 zu Netstal (Glarus), wurde er in soinera 17. Lebens-
jahre ein Zögling der im Jahre 1842 von Dr. Joh. Melcb. Ziegler gegrttDdeten
und um die Bntwiekelung der Kartographie ao hoch rerdient geverdeoea litho-
graphischen und topographischen Anstalt Yon Wurster & Comp, in Wintertbar.
Nach einem kürzeren Aufenthalt in Paris in dem Erhardschen KartPninstitut
kehrte L. später nach Wintorthur in die Anstalt von Wurster zurück, im Jahre
1861 wurde or in das EidgenSasiaeha topographiaehe Bureau au Bern berufen, um
an der Ausführung des bekannten Schweizer Siegfried- Atlas mitzuwirken, der
mit durch seine Leistung zu einem Musterwerk der neueren £artoip-aphic geworden
iat Basondera in der naturgetreuen und zugleich kihietteriaeb aufgcfafstan Wieder-
gabe des Hochgebirges auf Stein war L. ein klaaaiseher Meister. Unter Minen
zahlreichen eii^enen Karten rerdienen Tor allem seine verschiedenen Karten der
Schweiz in Farbentönen, sowie seine orohydrographische Karte der Schweiis im
Ifafaatab 1 : 600000 und diejenige tou gleichem Malsatab nit Nimukarvea rea
100 m Distanz genannt zu werden. L, repräsentiert die Entwickelung der mo-
dernen Kartographie seit der Mitte unsres Jahrhunderts; „seine ersten Arbeiten
fallen in die Zeit, wo die topographischen Karten anfingen, wirklich genaee Dir-
Stellungen der Erdoberfliche au werden; seine letzten krönen ein Werk, das toa
den berufensten Kennern des Auslandes als das vollkommenste Kartenwerk der
Welt bezeichnet wird". [Vgl. DRfÜ 1896, XVlll, 279—82, mit PorUät; Jahrb.
•Schweiaer. Alpenkluba 1896, 296 — 808, mit FortrSt tou Held.]
Liebenow, Wilhelm, Geh. Regierungsrat und Professor, ba»
kannter Kartograph, starb 21. Juli 1897 su Schöneberg bei Berfin
im Alter von 74 Jahren.
Geboren 13. Okt. 1822 zu Scbönfliefs (Prov. Brandenburg), knm er 1841 nach
Berlin, uro bei Kitter, Dovo und Mitscherlich Vorlesungen zu hören und später,
nach kurzer aktiver Dienstzeit, als Ingenieur -Geograph bei der prenfiaselMa
Landesaufnahme tbStig au sein. Im Jahr» 1864 trat er in das Ministeriuni fär
Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten, in dem er Biiäter viele Jahre Vorstand
des Kartographischen üureaus für die Eisenbahnabteilung und der Plankammer
für die Bauabteilung war. Unter seinen aabireiehen Karten beben wir berror:
Bpezialkartc von HohenzoUem (1854, 1: 100000); Karte von Schlesien: Karte
der Grafschaft Glatz; Spozialkarte vom Riesenpebirpe; Karte vom preuffliachen
Staate (12 Blatt); Verkehrskarte von Österreich und Ungarn (6 Bl., 1; 1250000);
Karte von Rheinland und Westfalen (85 Blatt, 1 : 80000); am bekanntesten ist
seine Spczialkarte von Mitteleuropa (in 104 Bl., 1:300000, Dannorer 1869-85).
Bei seinem Übertritt in den Ruhestand im Jahre 1894 wurde L., nachdem er
firflber aohon den Professortitel erhalten hatte , zum Geh. Regierungsrat «nanot
[Glohua 1897, LXXIL]
Liebscher, Dr. Qeorg, Profeesor fttr Landwirteohait an der
UDiversität Gbttingen, starb 7. Mai 1896, erst 43 Jahre alt.
Als Hauptertrag eines längeren Studienaufenthalts in Japan schrieb er das
wertvolle Buch: „Japans landwirtsrhaftliche und allgemeine wirtschaftliche ver-
hfiltniaae*' (Jena 1882), wodurch er eine Reihe verbreiteter Irrtttmer ^""^J"
Auch Uber einzelne japanische Pflanaankulturen TerSffentlidita er mehrere Abbaaa«
lungen. [Leopoldina 1896, 103.]
liüders, C. W., Vorsteber des Museums für Völkerkunde in
Hamburg, starb 7. Nov. 1896 daselbst. Geboren 23. Mai
,^ .d by Google
Leuungw — Monat.
475
war L zuerst Kaufmann, als solcher lange in CMe, machte dann
grofse Reisen und sammelte ethnographische Gegenstände, [tatern.
Archiv f. Anthrop. 1896, IX, 272.]
Majew, Nikolai Alexandrowitach, russischer Generalmajor, be-
kannt als hervorragender Kenner der geographischen und poU^chen
Verhältnisse des Turkestangebieta, starb 14. Jan. 1896 in St Peters-
burg. In der „Nowcsti« veröffentUchte er eine Reihe von inter-
«BBMiten Abhandlangen über Zentralasien und Turkestan und im
Journal des Ministeriums ftr Volksaufklärung eine „Orographie des
eoropSiscben EoAlands". [Leopoldina 1896, 57.]
Moericke, Dr. WüheUn, Priratdosent der Mineralogie an der
üniTersität Freiburg i, Br., durch seine wissenschaftlichen Reisen
in CaiUe (1889/90) bekannt, einer der besten Kenner der chileni-
"hen Anden /stirb su Freiburg 8. Nov. 1897. [DRfö 1898,
XX, 186; Leopoldina 1897, 163.]
Moisisovios, Dr. F. G. H. A., Professor der Zoologie an der
Technischen Hochschule und Privatdozent an der Universität in
Graz, starb 27. August 1897 daselbst. 49 Jahre alt.
Seine gröfseren Arbeiten befassen sich mit der ^i^'J^^f^^ ^^^Tl
ünsarns- so schrieb er die „Zoologische Überrioht der Ö«terr»l«hiBch-Ui»gaTOeh0a
S"Ä;?^Är:^cht.b;;de d^r >.Österreichisch-ün,ans^^^^^^^^^^
Wort und Bild- (Wien 1887) und „Das Tierleben der österreichisch-ungarischen
Tiefebene" (ebenda 189G). [DlUü 1898. XX, 89.]
Moloney, Dr. Jos. Aug., englischer Afrikareisender, starb
5. Okt. 1896, erst 38 Jahre alt, zu 8urbiton. wwt.f
Nach kurzer ärztlicher Thätigke.t und nach emer Bdse
•r die Stairsche Expedition nach Katonga ^»^I«*«^«« ^^T^J^^^^^^
schrieb darttber: „With Captain Stairs to Katanga" (1893) ^J^" "Jf^
führte er einen Zug nach der Gegend ^""i«Vr.l,
Gebiete unter die britische iiagge stellte, ohne data «in Sehnla abgrtanert wnio«.
[GJ 1898, VIII, 524.3 ^ ^ ,
Mor^s, Marquis de, wurde auf der Route ^on Gabes na^h
Gbat in de^ N&he von Ghadames am ^0. /uni 1896 von den ihn
begleitenden Toareg niedergemetzelt. [PM 1890, i/i j
Morgan, Dayid, welcher un Jahre 1836 mit Colonel L^gj^t
Adelaide . die Hauptetadt von Südaustrahen , vermafs ""d «°legte
und im Jahre 1844 mit Capt. Sturt die Barner Ranges und d^
Cooper's Creek entdeckte, starb 16. Juü 1896 m Adelaide. [DRf(x
1897, AlX, 90.] ^ looT/QQ
M«r.ier. Adolphe de, President de ''^Soci^'«'?*«?"??
«ml IM^t d« „Globe". ^O- April 1896, 51 Jahre alt
Hoaat, Frederiok J., Surgeon-Major, früher , Inspector-General
ot PriZ"' in Bengalen starb 12. J-J«»^^'^;::'"^«.^
England (geb. 1816) Derselbe besuchte 18o/ d.e Andamanw ««d
gab daruW einen Bericht im Joornal der Londoner R Geogr. 8oc
ms™ ä^l^U er .,Ad,.uture» ..d »•^«^'-»f XJ^sZ'oi
lulm (Map rad mortraU«.). Wk« w» tOM «kIii«». „b<«i»ii «<>«•
«1»
476 W. Wolkflnhaaer, Geographische Nekxologie fllr 1896 und 1897.
a Trip to Bäanion, the Mauritius, and Ceylon'* (Calcutta 1852). [Qi 1897,
EC, S81.]
Mueller, Dr. Ferdinand Jak. Heinr. Froiherr von, ehemala
Diiektor dm Botenisdieii GasteDi in Uelboiiniei starb 8. Okt 1896
im 79. Lebefugahre. Seit beinahe 50 Jahren war Iis Name mit
der ErfoTBohiuigegesohichte des atistraliichen KentinentB, beaondvn
Beiner Pflanzenwät, auf das engste verknüpftw
Er wurde 30 Juni 1825 zu Ro&tock fjeboren, lernte als Apotheker, studiert«
1846/47 in Kiel und wanderte aus üesundhoitsrücksichten 1847 nach Aastrtliee
ans. Sein deutsches Vaterland hat er nie wiedergesehen. IL wude 1859 BS'
gierungsbotaniker der Kolonie Victoria und 1857 Direktor des BotaniaeheB Outns
in Melbourne ; letzteres Amt wurde ihm jedoch später wieder genommen. M. war
anbestritten der bedeutendste Kenner der australischen Pflanzen, insbesondere als
deren Systematikar steht er nnerreicht da. Auch auf dem Gebiete der En^
deckungsreisen hat sich M. während seines anfönglicben Aufenthalts in AuBtralien
hervorpethan. So beteilij;te er sich 1855/56 an der von A. C. Gregory geleiteten
Expedition zur AufschliefsuQg des tropischen Australien. Mehrere Berge der
aastralisehoi Alpen heatieg er als Brster. Aneh ein dfriger FSrderer aller auf
die Erforschung sUdpolarer Regionen gerichteten Bestrebungen war er bis in seine
letzten Lebenstage. An der Akklimatisation europäischer Tiere in Aastralien
nahiD er lebhaften Anteil, wie er denn auch den Anstob aur ersten Kandezpe-
dition (1860) durch das Land gab. Daneben entfaltete M. mit seinen zahlreichen
gelehrten Freunden in Europa einen ausgedehnten Briefwechsel. Auszeichnungen
wurden M. in reichem Maiae zu teil, sowohl von selten der europäischen Fftrateii
wie TOB den gelehrten Qesellsehafton ; 1871 wurde er Tom SSnig Ton Württem-
berg in den Freiherrenstand erhoben. [DRfQ 1880, II, 189, mit Porträt;
Leopoldina 1897, 16 ff., von Dr. M. Hollrang and Prof. Drude; Qi 1898|
Vm, 522.]
Negri, Baron Cristoforo, der Nestor der italienischen Geo-
graphen, Senator des Königreichs Italien und ehemaliger Staali-
minister, starb 18. Febr. 1896 zu Florenz im Alter von 87 JahwB.
Br bereiate giax £aropa, war dreimal in Afrika nnd gab dem KonsalarvsMa
daa erste Gesetzbueb. Bin besonderes Interesse hatte der Verstorbene für die
eich rasch hebende geojjraphische Wissenschaft, und 1867 gründete er die SocieU
Qeografica italiana in liom, deren Präsident er fünf Jahre war. Die Pehr«,
aowie die Afrlkaforaehnng anehte er nachhaltig an fSrdem. Über Zweck und
Aufgabe der Geographie schrieb er «-ino bemerktriF.wcrtc Abhandlung: ,,Geografaca
acientiüca". Der Berliner QesellscLaft ffir Erdkunde, sowie fast allen gröfserea
Geographischen Geaelliehaften Europas gehörte er als Ehrenmit^ed an. [GJ 189si
VU, 487; DBfG 1879, I, 201— 4, mit Fortrit.]
No^, Heinrich, bekannter ReiseBchriftsteller, starb 26. August
1896 in Bosen (Tirol); geboren war er 16. Juli 1835 zu MfinoheB.
Auf langjährigen Wanderungen in den sämtlichen Alpengegenden
Bayerns, Österreichs und ItaUens, in Dalmatien, EIsaTs-LotbringeQ
sammelte er als ein begeisterter Naturfreund den Stoff für seine
zahlreichen Schriften , welche zum gröfsten Teil als echte Wander-
bücher zu beseichnen sind; in der Naturschilderung war N. eio
Meister. ^
Die bekanntesten und wichtigsten seiner Sehfiften sind: „In den Vorslpwi
(1864); „Bayrisches Seebneh" (1865); „öaterrmcbiiehes Seebuch*' (isbo;.
„Dalraatien und seine Inselwelt" (1870); „ Elaala-Lotbringen " (187'2); „l>s»*-
aehes Alpenbuch" (4 Bände. 1875—88); „Reisehandbuch für die "o"'''?;"
Alpen« (1877, „Meyers Eeisebttcher ") ; „Tagebuch SU Abbaala« (188*^
««G9n und aeiiie Umgebung« (1891). [DBIG 1897, ZIX, 189, mit Foftca(.j
MneUer — Prestwieh.
0 X e n h a m , Edward Lavington, der als eBglwoher Konsul lii^e
Zeit in China wirkte, sterb 26. Sept. 1896 (geb. 30. SeP»- 1843)
üenelbe war ein guter Kenner CMnae und hat mehrere .vertvolle Arbeiten
r^7oc*ergB der Londoner Geogr. Ges^ geliefert; auch einen „HiBtoncal
AtlM ef the Chinese Empire" verfafsto er. [bJ 1B97, IX, JJ.J
Palmieri, Luigi, berühmter Vesuvforscher, Professor der Physik
in Neapel und Direktor des Meteorologischen ^bservatonums auf
dem Vesuv, Senator des Königreichs Italien, starb 9. bept. 189t>
Neapel im 90. Lebensjahre. Er hat sich durch seine Studi^ sw
PhyBik, Geologie und Meteorologie, vor allem aber duroli die JSr-
forschung des Vesuvs verdient gemacht.
p wurde 22 AurU 1807 zu Paiceho (Benerent) geboren, w aeit 1828
2; A^^Ilino und wurde 1847 Professor an der ^'"jj^ ^ ^Äu^^^
an der Universität daseibat Eine "sehe Hauptque^^^^
schuf er in den 1869 begonnenen „Annntt ^ u at„Hien über
Teentieno«. Neben seiner Vulkanforachung betri. b P. '^"^^ °^'*?^^^Xk^^^^^
\ T^- - u 1 vwAtrivifät f Palmieri, Die atmosphanache Mektriaiiai,
ttmosnhansche und hrd - iiiektri/^iiaT, ^ i aimieri , u ^.^.1,^^ hAunndaw den
deutach von Diacher, Wien und Leipzig 1884) und
Ipp^atenBchet« der Meteorologen dnroh einen «1«'^*'^^™»^ ^^l'^^^^^^^^^
Windmesser, einen Regenmesser und mnen ^^^^^--^^^
«tmoephiriiehen EUktriaitat. tüEfö 1897, ilX, 88, mit Portrat.J
Pasquier, I>r. L^on du, Professor der Geologie an der Aka-
demie «T Neuenbürg in der Schweiz, gehören Apnl 1 864 ^^^^^
selbst, starb 1. April 1897, erst 33 .lahre alt ^es ^er^^^^
Studien waren besonders dem Bchweizeriechen Glazialphana^e^^^^^
den Gletschern gewidmet, und seine bisherigen(nicbt 8^^"'««^
Arbeiten konnten als Vorboten gröfserer
den. 1891 veröffentlichte er eine Mono^JP^« über die Auw
glazialen Ablagerungen der Nordschweis ; 1895 bescbneb er zusam-
men mit Heim die Gletsoherlawine an der Altais. [Vgl. GZ 1897,
m, 343/44, von Albr. Peock.]
Petzold, Dr. Wilhelm, i'^ofessor an d«r Ol^n^alB^^^^^
Braunschweig, starb 24. Juli 1897 plötsüch wÄhrend eines Ferien
aufenthalts zu Pouch bei Bitterfeld (Prov. Sachsen).
Sr war 8. Febr. 1848 in Kentechen bei ^-J^-^^^^^j;^-- a^l^Gym!
in fldle Naturwissenschaften und Geographie, wirkte kürzere Ze^ ^^^^J^
na.iea zu Neubrandenbur,' und WeifBenburg ^'^J."'^ Äufser
Oberrealachule .u Braunschweig. ^- ^^'^^^'^r^^ ^'l,^,TT^l^^^^^ den
«•b«««i echulgeographiaehen Aufi8t.en «chneb er plagen
Unterricht in der astronomischen Geographie (1885, ^-^»^^f;,^ Geogwphie
und Aufgaben (n.it L.sungen) aus K^ZTTJ^
(1892), und gab kurz vor eeinem Tode fLeio^ig i897) heraus.
„Atlai' für Mittel- nnd Oberklaeaen höherer ^e? heran, und reti-
Lae Lehrbuch der Oeo-raphio von Baenitz-Kopka gao er ^^^^^
dierte auch die ßambergschen Schulwandkaiten. 1»^ ^SW, i". .
1897, LXXU. 115 ; Päd^gog. Arehir von B. Dahn 1897, 648/44.]
Prestwich, Sir Joseph, namhafter Geolog, storb 24. Juni 1896
hn Alter von 85 Jahren zu S^oreham (Kent^ ^^^^ ^^^^^^ ^^^^
Geboren 12. März 1812 zu I*«^»»»"! ^^^ßj^^TSen Studien augethan.
KanjEninnaatande, war aber daneben sneh eifrig geoiogiscnen
478 \V. Wolkenhauer, Geograyhische Nekrologie für 1896 nnd 1897.
Seine frühesten ArMten refohen whon in die dreifsiger Jabn hinein. Errt im
Jahre 1872 zog sich P. aus dem Geschäftsleben ganz zurück und übernahm noch
in seinem 62. Lebensjahre (1874) den Lehrstuhl für Geologie an dtr ünivfirnifüt
Oxford, den er noch bis 1888 behielt. Bereits 1849 hatte er von der üeologicai
Society die WoUaston-Medaüle erhalten, 1865 ward« ihm von der Boyal Sodstr
die Royal - Medaille zuerkannt. Besonders eingehend hat sich P. mit Unter-
suchungen über die Eiaseit beschäftigt und trat hier besonders in Bezug auf
Alter nnd Dauer in Oegensata au Croll. Wertvoll sind seine „ Tables of Tempera-
tnres of tbe Sea at difTerent Depths beneath the Snrface, redaced and eolhted
frora the various Observations made between tbe years 1749 and 1868, discussed"
(1875). Sein bedeutendstes Werk ist „Geoiogy" (2 Bde., 477 u. 606 S., Oxford
1886 u. 1888), dem aneh eine geologiache Karte der Erde nnd eine tob Barops
beigegeben ist (vgl. die eingehende Anzeige in Snpans LB 1890, Nr. 1390). Seio
letztes Werk ist: „Collected Papers on some Controversed Qucstions of Geoiogy".
[Qlolraa 1896, LXX; Seott. GMag. 1897, Xlil, 28; Nat. 1896, Nr. 1392.]
Richards, Sir George H., englischer Admiral und ein um
die Erdkunde verdienter Seeoffizier, starb 14. Nov. 1896 m fiath
in seinem 76. Lebensjahre.
Geboren am 13. Jan. 1820 zu Anthony (Cornwall), trat er 183.S in die en?-
liaahe Marine ein nnd wurde 1842 Leutnant. Sowohl durch seine Teilnahme ao
dar Admiral Belehersscben Nordpol- Expedition 186S bis 1854, als dnreh seioe
späteren Vermessungaarbeiten in China, Neuseeland, Australien und Britisch-
Columbia hat er der Geographie wertvolle Dienste geleistet und war deshalb
HitgUed vieler gelehrten GeaeUeehaften Bnglande nnd aneh MitgUed der flaaiM-
achen Akademie. [GJ 1897, IX, 97; Globna 1897, LXXI, 19.]
Biehl| Dr. Wilhelm Heinrich v., berühmter Kulturhiatoriker,
Professor an der UniversitSt und Direktor des Bayrisohen NatioDal*
moseuniB in Manchen, starb 16. Kot. 1897 in Manchen.
Geboren 6. Mai 1828 au Biebrieh in Heaien-Haaaan, atndierte er Theolegie^
Philosophie und Geschichte in Marburg, Tübinpcn, Gicfsen und Bonn, war dann
von 1845 an zunächst als fiedacteur verschiedener Zeitungen thätig, bis er 1853
▼om K8nig Maiimiiian II. ten Bayern zum Professor an der ünirersitit Hlnebea
berufen wurde, an der er bis zu seinem Tode thätig war. Seit 18G2 gehörte B.
auch der Mttnehener Akademie als Mitglied an. Von R.s zahlreichen Schriften
Terdieoen hier genannt au werden: „Land und Leute" (18ö3); „Die PfaUer"
(1851) ; „Wanderbneh** (1869). Unter R.e Leitung eraehien aueh yen 1859 bis
1868 in fünf Bänden die „Bavaria", eine eingebende geographisch-ethnognphiadM»
Schilderung des bayrischen Staates. [DjRfG 1898, XX, mit Porträt.]
Kogozinski, Stephan ein polnischer Afrikareisender, stsrb
Anfang. Dezember 1896 in Paris im Alter von 85 Jahren.
^ Seit 1882 unternahm er längere Reisen in Afrika, insbesondere im Kamerun-
gebirge, worüber er in Peterraanns Mitt. (1884, 1.32—39) einen Bericht nebit
einer Karte verdflfentlichto. Im Dezember 1884 bestieg B. in Begleitung tob
Hugo Zöllner den Uongo-nur-Lobs. Spater legte er auf Fernando Po £affee-
und Kakaoplantogen an nnd kehrte 1896 mit reiehen Sammlnngeo nach Waiscliw
aurtick. [Globus 1897, LXXl, öl.]
Rohlfs, Dr. pha h. o. (Gerhard, Hofrat und Generalkonsul,
herühmter Afrikareisender, starb 2. Juni 1896 zu Rüngsdorf bei
Godesberg a. Rhein im 66. Lebensjahre.
^«boren U. Aprü 1831 (nicht 1832) zu Vegesack bei Bremen, trat er im
Alter von 18 Jahren anerst ip den bremischen, dann in den Schleswig- hohttlM-
schen Militärdienst, nahm an dem Befreinngakriege gegen die Dänen teil und
wurde zum Offiaier befordert. Nack Anäsräog der aeUeairig-kfilateiiiiaehen Armee
,^ .d by Google
Ridurda — Ruthuer.
1861 nach Tanger und kam von J*^^^'^, ihn mit Empfeh-
'^^^Zt^:!:^ts eigentliche ^^^tde^^^^^^^^^^
erforschte erlls «"^er »iaropäer d.a ü^^ Ä "icr tbTüber
erster Europäer über den Gwfsta Atla« »•jJ/^^J.'^Ji' "r' ,on Tripolis .um
<a».to«. de. Bttckweg antreten J^™^ j^i^^ ^3^^ L Kabb.
Teadsee. durch Bornu und So^oto .um Benu^ una « Nordafrikaa wurden R.
und durch Joruba nach Lagos Ifur diese """^J";;"^^^^ . p^^is und London
grofse Ehrungen m teil, 0^^^^"^ ^ 86^^ ß- ^
t«rH.h«l ihm ihre goldenen Medaillen. ^^^^^^ er Äyt^Baik. und die
«glischen Expedition nach Abcssinien, » ^'^"^"^f^V^J^ unter
Oien Audschila. Dschalo und Smah «jd ^^^^'"^JZ^^rsTnuie^^^^^ E.
dem Meeresspiegel. Im Yereln Littel. Jordan ""^ .^^ ^ ^ „
1873/74 die erfolgreiche Reise durch die I;;^^«^^^^ J^^^'i V^^^^^ er
Stecker die Sahara von Tripolis nach ^'I^^^.^^'^Jl^^'^^ letzte Afrikareise
dem Negus Johannes ein Schreib« dee Deuleeh« ^^^^^^^
1885 war dne diplomatieche nach Sans bar. Mit R. ist Neben
sehen Äfrikaforschor aus der alten klassischen SchuU^^
Heinrich Barth, dem ^^'^^/^^^i^tw 8^ ^^^^^ i-™" ^e-
Nachtigal, dem Erforacher dea «etlleheii Sudan, '^'J 'i"'' der Von R.s
»annt widen als der Erforscher der Sahara «^^J^' ^^^^^^^^^ duteb
zahlreichen Schriften seien hier nur einige ^ermgehobe^ '^.VoTTripolis
Marokko. Übersteigung des Grofsen Atta. J,?.^Ti^p ir
'nach Alexandrien« (Bremen 1871); „Quer ^^^f'.^^^^^^^^^^^^
.Drei Monate in der Libyschen Wüste " (Kassel 187Ö). ^^^^i^^^^^/.lreiche
Auf.ser diesen nnd anderen selbständigen Werken hat R. über
geographische und andere Zettechriften tmd grS sere Zeitungen^ ^^^ g^
!frika^{«,he Pmgen geliefert; •V.?'"?f'""A'896 XIX 165-82 N^^^
Aufsatz über ß. Rohlfs in den DGBl. (Bremen) 1896' ^89« XVlll 518-22, mit
PM 1896. Heft 6; Globus 1896, ^XX. Nr. 2 ; DR^ 18M^^^^^^ >
Porträt; Leipz. ninitr. Zeitung «««»^[J 6 von Er Ratzel.]
Heft «; A. Bettolhelma Denteeher »ekrolog für 1896, von J!r. iw»
Ruthner, Dr. Jur. Aatou Edler Y., ^^V^^I^^^^fZ
forscher und geographischer Schrifteteller, atorb 16. De«. 1897 «u
Salzburg, 80 Jahre alt. „
Gebfr'en 21. Sept. 1817 .n Wien erte er in W^^^^ ^^73^ ntldCkaC
184» bf. 1871 Hof. nnd Gerichtsadvokat ..elb.t, ^^^^ " un^^^ M«r 1878
in Steyr in OberSsterreich, 187.5 eine ««^^^.^^Jg 1"^^ und Be-
zum Notar ernannt. Seit 1852 hat R. ^^^^^jJ^'^goTHochgipfel und Hochpässe
Steigung der österreicbiachen Alpen betrieben, f ^«J. ^^^^^^^^^^^^^^ ^ zahlreiehen
betreten und überschritten und die ^^^g^'^,'^^^^« ^/ri^S« dw öeterreichischen
Schriften niedergelegt. Auch war ^jS;;^,^' y'^TTeine Schriften sind her-
Alpenvereins und dessen langjähriger (Wien 1843); „ßerg-
te5«ibeb«i: „Die AlpenlEnder Österreichs und der ^ehw
und Gletaeherteiaen in den österreichischen ^'^^^^iP'^
„Das Kaisertum Österreich" (1871-79), em f/^f gerufenen
ierk. Auch an dem vom Kronprinzen Rudolf von Osterrach^m^ ^6^^,
Prachtwerk „Die Österreichisch-Ungarische ^»«"^^^"^i^ den Jahrbüchern des
R. Mitarbeiter. Zahlreiche Aufsätze von ihm ^^^'J^^,^^^^^^ [YgL
Osterr. Alpenvereins und in den »j"-«?! iftfl? Nr «4. Ton E. Richter.]
DB» 1888, X, 18», mit PeftrStj MDOAV 18»7, Hr. », tqh
480 W. Wolkenhauer, Qeographiaobe Nekrologie für 1896 und 1897.
Schadeobergy Dr. Alezsndor, ein am die Brfonnbung der
Philippinen hochverdienter Mann, starb 16. Jan. 1896 im Alter tod
44 Jahren in Gapiz auf der Insel Panay im Biflayerarohipel.
Geboren 27. Juni 1852 zu Breslau, trat er 1879 als Ohemiker in die Dient»
des Weitbauses Sartorius in Manila auf den Philippinen, dessen Teilliaber er
spiter wurde. Senie zahlreichen Reisen auf den Philippinen lieferten ihm für
Ethnographie, Linguistik, Botanik und Zoologie groJae Auabeiite. Er sehrieb' ■
„Uber die Negritos der Philippinen" (ZEthn. 1880, Heft II «.III); „Über
Leben , Sitten und Gewohnheiten der wilden Stämme des Distrikts Principe auf
Luson" (AnikBd 1888, Nr. 62). Mit Dr. A. B. Meyer in Dresden schrieb er ein
ausführliches Buch über Luzon, das im VIII. Bande der Schriften des KgLEtbno-
graphischen Museums in Dresden erschienen ist. [Vgl. JArchEthn. 1896, IX,
Heft 3; Deutscher Nekrolog von Bettellieim 1897, 428, von F. ßlumentritt.]
Schönlank, William, Generalkoneul der Republik Haiti in
Berlin, starb 28. Dez. 1897 in Berlin im 84. Lebensjahre.
Geb. 6. Äup. 1814 zu Märkisch-Friedland in kleinen Verhältnissen, hatte er
es Terstanden, sich durch Uührigkeit, kluge Berechnung und unternehmenden Geist
zu grofsem Reichtum und zum Ohef des um den deatsehen Handel Tsrdfe^
Indigo-Importhauses Sal. Schönlank Söhne emporzuarbeiten. Seiner kOhnen laitflr
tive ist es zu danken, dafs das Indigo- und Farbwarengeschäft, welches bis dahin
Yon England abhängig war, dem deutschen Markt erobert wurde. Durch seine
überseeischen Handelsyerbindungen zu allem, was Natur- und Völkerkunde pfi^
und förderte, in Beziehung getreten (Gesellschaft f-ir Errlkunde, Museum für
Völkerkunde, Museum für Volkstrachten, Zoologischer Garten, Handelsgeographi-
scher VereiB v. a.), wurde er allen dahin gerichteten Bestrebungen seit seinen
Rücktritt von dm kaufmännischen Geschäften ein verständnisvoller Mitsrbeiter-
und^ freigebiger Gönner. 1878 gehörte S. zu den sieben Stiftern des Zenlral-
Tereine flr Handelsgeographie. Auch Nordenskiölds £ipeditionen und andere,
Forschungsreiaende fimden eeine üntersttttsung. An den letsten dentsehtn Geo-
graphentagen und an dem Internationalen Geographen- Kongrefs in London ukn
8. lebhaften Anteil. [Export 1898, Nr. 1 ; VhGsE 1898, 8. 63.]
Seelstrang, Arthur v., Professor an der Universität Cordoba
in Argentinien, starb 28. Nov. 1896 daselbst. Ein geborner Ost-
preufse, wanderte er 1863 als verabschiedeter Gardeoffizier nach
Argentinien aus, war hier längere Zeit Landmesser und wurde im
Jahre 1880 als Dozent für Mathematik an der Universität Cordoba
angestellt.
Der unter seiuer Leitung seit 1886 erschienene grofse „Atlas de la Repnblies
Argentina" ist leider unyollendet geblieben. Von 1884 hie 1887 schrieb der Ver-
storbene mehrere Aufsätze über Argentinien und Patagonien in den Deotschea
Geographischen Blättern (Bremen). [DGBl. 1897, XX, 96.]
Seikei, Sekiya, Professor in Tokio, auf dem Gebiete der Vulkan-
und Erdbebenkunde rühmlichst bekannt, 1855 in Tokio geboren,
starb daselbst 9. Jan. 1896. Im Jahre 1886 wurde er auf den
neugeschafienen Lehrstuhl für Seismologie an die Universität in
Tokio ^berufen, und seiner Anregung ist es zu danken, dals Japan
mit einem Netse yon 968 Stationen für seismologische Beobtoh-
tnngen yersehen wurde. [DRfQ 1896, XVIII, 379.]
Simony, Dr. Friedrich, pens. Professor der physii^aliBchen
Geographie an der Wiener Universität, starb 20. Juli 1896 zu
St Gallen bei Admont in Steiermark im 83. Lebensjahre. Mit ihm
,^ .d by Google
Sciiadenberg — Stevens.
481
ist eine der hervorragendsten Gestalten ans der älteren Periode der
alpinen Forsohnng nnd des alpinen Vereinslebena in Osterreieh ge*
whieden.
Et wurde am 30. Nov. 1813 in Hrochowteinitz (B«drk Chrudirn , in dor
Nähe Ton Pardubitz) im östlichen Böhmen geboren; von seineii Verwandten zum
Apotheker bestimmt, wandte sich S. jedoch bald dem Studium der Naturwissen-
sebaften tu, d«m «r anf der Univeraität zu Wien (18S6) mit grofsem Eifer oblag.
1810 machte er sfino erste Alpenreise ins Salzkammergut, die ihn für immer
dem Studium and der Erforschung der Alpen gewann, im Jahre 1848 wurde er
alt Knatoa an da« L«BdwiDiit«iiv in Klagenftirti 1850 tla Sektionsgeolog an die
neugegrUndete K. K. Geologiacbd Reichsnnstalt berufim iBd 1851 zum ordent-
licheu Professor der Geotjjraphie an der UniversitSt Wien ernannt; durch 27 Jahre
blieb er der einzige l'rofessor der Erdkunde in Österreich. S. war der geborne
„phyaikaliaohe Geograph**; durch bildliehe Daretelliing und wiaaeniehafUiehe
Erklärung den Bau der Erdoberfläche verständlich zu machen, darin fand S. seine
wissenschaftliche Lebensaufgabe. Hosonderen Wert legte S. auf die darstellende
Idethode der Erdkunde: er zeichnete Karton, Tubleaus aller Art, Profile, Pano-
ramen, Ansichten und unterwiea aueh aeine SehQler in der von ihm ausgebildeten
Manier dor Landschaftszeichnung. Das Simonyzimmer des Geographischen
Instituts der Universität Wien ist mit den Kunstwerken des Altmeisters angefüllt,
QBter denen Tor allen ina Ange ffillt daa aieben Quadratmeter grofse, anf swei
Weltausstellungen prämiierte Wandtableau der „Gletscherphänomene" (vom Jahre
1882), das seither in verkleinerter Nachbildung in allon Lehrbüchern der physi-
schen Geographie Aufnahme gefunden hat. S.s Hauptwerk ist: „Das Dachstein-
gebiet. Bin geographisehea Charakterbild ana den Saterr. Nordalpen** (Wien
1895), ein Lehrmittel allerersten Rangen, daa 132 grofse Atlastafeln 'und 90 Bilder
in dem Text enthält. Eine Liste der von S. in sehr vielen Zeitschriften zer-
streuten Autsätze — mit Ausnahme des Dach stein werk es schrieb S. keine Bücher —
wurde zur Feier aeinen 80. Gebnrtetagee im JTahre 1893 rom Oeogr. Inatitnt der
Universität Wien herausgegeben. Hervorragend ist auch seine Teilnahme an der
üerauagabe von üölzels allbekannten „Geographischen Charakterbildern'*. An
den Ai^ten der Wiener Qeographiachen nnd der Hetoorologisehen Geaelbehaft
nnd dei Alpenvereins nahm 8. lange Jahre lebhaften Anteil. Über S.s Stellung
tn seinen zahlreichen Schülern urteilt einer seiner herrorragenden Schüler (Prof.
Ed. Richter): „S. war von seineu Schülern angesehen wie ein Vater". [Vgl.
DRfO 1884, VI, 831—88, mit PortrSt; GZ 1896, II, 657—62, T«n K. Pencker;
MDOAV 1896, 174/75, von E Richter; Zur BrinnemBg an Pr. Slmonj ton Dr.
Karl Diener in MGGaWien 1896, 761—69.]
Stephan, Dr. Heinrich v., Staatssekretär des Deutschen Reichs-
poBtamtes, starb 8. April 1897 zu Berlin im 67. Lebensjahre. Als
Begründer des Weltpostvereins und Reformator des Verkehrswesens
verdient sein Name auch in der geographischen Nekrologie einen
Platz, da ja zu kaum einer anderen Wissenschaft der „Verkehr"
80 viele Beziehungen hat wie zur Geographie. Unter des Verstor-
benen schriftstellerischen Arbeiten sind hier sein interessanteB Buch:
r,Da8 heutige Ägypten'* (Leipzig 1872) and sein lehrreiches und
humoryoUes Schriftchen: „Weltpost nnd Loftsohifftthrt" (Berlin 1879)
sn nennen. [DRfa 1897, XIX, 423, mit Porträt]
Stevens, Hrolf Vaughan, welcher im Auftrage des Berliner
Hoaeums für Völkerkunde und der RudolfVirohow- Stiftung seit dem
Jahie 1888 die „wilden Stämme" der hinterindisohen Halbinsel so
ebgehend wie vor ihm keiner erforscht und grofse ethnographische
Sammlungen für das Berliner Museum zusammengebracht hatte,
starb 29. April 1897 zu Aneberg bei Kuhing in Sarawak auf Borneo
482 W. Wolkenhaueri Qeographische Nekrologie Cor 1896 und 1897.
im Alter von 62 Jahren. Seine mit grofser Sachkeoatnis geschrie-
benen Abhandlung«!! enohienen, von Prof. Ghrünwedd heraus*
gegeben, in den Verhftndlungen ao8 dem Königl. Mtnettm fiir
Völkerkunde (Berlin, Bd. 2 u. 3), in der Zeitaehrift fiir Btimo*
logie (1898/94) und im Globus (Band 69). [Globus 1897, LXXn,
179.]
StoBcb, Albrecht v., Admiral, General der Infanterie und preuüi,
Staataminister a. D., starb 29. Febr. 1896 auf seinem Landgate in
Ostrioh im Rheingau ; er wurde 20. April 1818 su Köhlens geboren.
Yom 1. Jan. 1872 bis zum 22. Märs 1883 stand derselbe an der
Spitxe der Marineverwaltnng. Durch die GrQndung der Deatschen
Seewarte in Hamburg hat sich der Verstorbene auch für die För-
derung geographisoher Wissenschaft ein hohes Verdienst erworben.
[Vgl. die Nekrologe von W. Koppen in der Met.Z. 1896, Heft 5,
und ia den AnuHydr. 1896.]
Thollon, ein junger franzSeischer Gbolog, ist Anfang 1897
auf einer Forschungsreise im Französischen Kongo dem Klima zum
Opfer gefallen. Er hat das 600 km umfassende Gebiet /wischen
Bra;?zaville am Stanley-Pol und 3(4-'' 8. Br. erforscht [DRfG 1897,
XIX, 380.]
T romholt, Sophus, bekannter Nordlichtforsoher, starb 17. April
1896 im Sanatorium Blankenhain in Thüringen, erst 45 Jahre alt
Er wurde 2. Juni 1861 m Huanm (Sebleiwig) geboren, studierte In Kopea-
luigeB, wurde 1876 Lehrer der Mathematik und Naturwissenschaft in Berken (Kor-
wegen), reiste 1882 mit Unterstützung des norwegischen Staates nach Finraarken,
um während der langen Wintoruächte Nordlichtforschungen obzuliegen, und ging
1888 nach Island, um dort gleiehftUa Nordliehtbeobaehtnngen zu macbeo. In
Deutschland ist T. vnrznc,'s\voiso durch seine Tortrefflicben populär-astronomischen
Vorträge bekannt geworden. Von seinen sahlroichen Aufsätzen und Schriften
seien erwihnt: „Under the rays of tbe auror« borealis*' (London 1885}i
„Breve fra Ultima Thulo" (Rändere 1885), besonders aber sein Werk „Sur
les pcriodes de I'aurore boröaU*' (Kopenbagon 1882). IDRSQ 1896, IX, 471,
mit Porträt.]
Versepuy, Maurice, französischer 'Forachungsreisender, der
soeben Afrika von Mombas bis Cabinda (6. Juli 1895 bis 3. Aug.
1896) durchquert hatte, erlag zu Greil (Dep. Oise) 4. Sept. 1896
der Ruhr. [DH£Q 1897, XIX, 90.]
Vivien de Saint-Martin, Ijouis, berühmter französischer
Geograph und der Nestor aller Geographen, starb 2. Jan. 1897 za
Paris.
Er wurde 22. Mai 1802 zu Saint-Martin-de-Fontenay (Dep. Calvadoi) geboren
und war der letzte Überlebend© jener kleinen wissonschatilichen Schar, ii
Malte-Brun, Jomard, Carier, A. t. Humboldt gehörte, di« im Jahre 1822 ««e
Pariser Geographische Gesellschaft, die erste derartige, gründete. Im
wnrde er sum Generalsekretär derselben ernannt, später war er lange Zeit tt«
Prisideiit und seit Anfang der siebziger Jahre der Ehrenpräsident dies« auf geo-
graphiadi«m Gebiete so einflnftreiehMi Gesellschaft. Im Jahre 1878 wurde >■
di« gnü» goldene MedaUU, die tonst aar den Beieenden ersten Bange» snerkanni
StoMh W«Ik«r.
wird, Ttrliehen. Von den stblreieben wisMOMlitftliehcn Arbritan det Verstorbenen
sollen liier nur die wichtigsten horvorgeboben werden. In eeiner Stellung als
Generalsekretär der Pariser Gcnpr. Gfsellschaft übernahm V, bald nach 1840 die
Kedaktion der „Auuales de voyagos*', die vor ihm seit 1Ö09 naoboinaoder Malte-
Bnin, Klftproth Ae. benraefOKeben bntten nnd die er 14 Jabre behielt. Im Jahre
1863 schuf er dann die ..Antine j,'doi;raphiquo", welche allen ähnlichen Pablika-
tionen, auch dem von £. Bebm gegründeten „Geographischen Jahrbuch", als
Vorbild gedient hat; er redigierte die ersten 13 Bände. Im Jabre 1873 erschien
seine „Histoire de la gäographie et des decouTertes g^ographiques", die an
0. Pescheis „Geschichte der Erdkunde" in vielfacher Beziehung eine sehr er-
wünschte Ergänzung bildet. In hohem Alter unternahm V. dann noch die Heraus-
gabe des „Nonrean Dietionnaire de Geographie nniverealle'*, deeeen FortfSbrnng
er allerdings bereits (1884) Tom dritten Bande an L. Bonsselet hatte überlassen
müssen, dessen Vollendung in sieben Quarthänden er aber noch 1895 die Freude
hatte zu erleben. Der vor 2Ü Jahren ebenfalls von V. begonnene grofse „Atlas
nnitersel de g^ographie nodemei aneienne et dn moyen ige" ist noeh nnvoUendet
geblieben. Von den übr^en Arbeiten des grofsen Geof^raphen seien nur noch
seine beiden yon der Pariser Akademie gekrönten Preisschriften erwähnt: „Etüde
sur la g^ographie et les populations primitives du nordouest de l'Inde, d'apr&a
lei hymnee Tidiquee " (1860) und „Le Nord de TAfrique dans Tantiquit^ gröcque
et romaine" (1863). [DHfG 1880, II, 448 — 50, mit Porträt, von W. Wolken-
hauer; Globus 1897, LXXI, 84; ÜE SQP 1897, S. 7; Le Tour du Monde,
Nr. 17, 1897, mit PortrSt.]
Vogel, Dr. Karl, hervorragender Topograph, starb 17. Jali
1897 zu Ootha im Alter yon 69 Jahren.
Geboren 4. Mai 1824 zu Hersfeld in Hessen, bildete sich V. zum Landmesser
ans und war schon 1846 bis 1851 bei der topographischen Landesaufnahme von
Knrheeaea nnter Obent Wigrebe tbStig. Am 1. Febr. 1858 trat er ale Mitarbeiter
in die Qothaer Geograpbieche Anstalt vt)n Justus Perthes, der er dann 44 Jahre
lang bis zu seinem Tode angehört bat. Vor allem hervorzuheben ist hier seine
Mitwirkung an der Neubearbeitung des weltbekannten Stieieracben Handatlas, in
welehem die Karten der mittel» nnd efldenropiiaehen Staaten, Ton den 93 Blättern
des Atlas 35, Vogels eigenste .\rbeit sind. Als seine Glanzarbeit aber ist die
„Karte des Deutschen Reiches" in 27 Blättern im MaTsstob 1:500000, die
unter seiner Leitung in zwölfjähriger Arbeit 1893 yoUeodet wnrde, an nennen.
Auch litterarieob iet V. thlUg geweeen, indem er in Petermanns Mitteilungen an
seinen eigenen Karten Kommentare gab oder fremde Kartenwcrkp anzeigte
und kritisierte. Die Universität Marburg ehrte V. 1891 durch Ernennung /um
Dr. pbil. hon. o. [PM 1897, Nr. 8, von Hermann Wagner; DBfe 1892, XIV,
mit Portrit]
Walker, Jaraes Thomas, englischor General, ein um die Ver-
messung Indiens hochverdieuter Geodät, starb 16. Febr. 1896 in
London im 70. Lebensjahre.
Geboren im Jahre 1826, trat er schon 1844 in das Ingenieurcorps in Bombay
ein, kam 1853 in den Dienet des Trigonometrieal Survey of india nnd wurde
1861 Superintendent (als Nachfolger von Sir Andrew Waugh) desselben. Am
1. Jan. 1878 trat er als Surveyor-General an die Spitze der Survey of India.
In dieser Stellung hat er hervorragend gewirkt, um die grofsen Anfgaben dieses
Instituts an fBrdern und es auf der Hohe zu erhalten, die es schon unter seinen
Vorgängern erreicht hatte. In den ,.Account8 of the Great Trigonometrieal
ßnrvey of India" (von 1870 bis 1883 neun starke Bände) sind die Ergebnisse
der Positionsbestimmnngen, Triangulationen fte. niedergelegt. 1883 kehrte W.
nach England zurück und war bis zu seinem Tode ein thäti^es und hochangesehenes
MitgUed der Londoner Geographischen Gesellschaft. Noch 1895 beteiligte er sich
lebhaft an dem Internationalen Geographen-Kongrefe in IiMldon. [GJ 1896, VII,
St0-S8; SeottOlCag. 1897, XUI, 2S— 84.]
484 W. Woikenbauer, Geographische Nekrologie für 1896 and 1897.
Wankel, Dr. Heinrioh, 6111 ▼wdieiistToller Anthropolog, mit
Recht der Vater und Nestor der mäbiisohen Anthropologie genannt,
starb 5. April 1897 in Olmtttz im 76. Lebensjahre. Einen guten
Überblick über W.s 33jährige Eorscherthätigkeit gibt sein letet«
gröfeeres Werk: „Bilder aus der Mährischen Schweiz und ihm
Vergangenheit*' (Wien 1882). [Globus 1897, ^yt, 316.]
Wells, Charles Fr., Teilnehmer an der Calver- Expedition,
welche yersachen soUte, die grofee Victoriawttste im mittleren Teile
▼on Westaustralien zu durchqueren, starb mit seinem Begleiter snf
einer Exkursion, die sie 11. Okt. 1896 antraten, den Hangertod.
[DBfG 1898, XX, 186, mit Portrüt.]
Wh itnoy, Josiah Dwight, namhafter Geolog, seit 1865 Pro-
fessor an der Harvard University in Cambridge, starb 24. Aug.
1896 im Alter von 77 Jahren in New London (Hampshire).
Oebonn 1819 in Northampton (Massachusetts), studierte auf dem Tale College
und da&n in OieJaen unter Liebig und in Berlin unter Rammelsbeii;. Nadl Mb<r
Eückkehr wurde W. Professor der Geologie an der Universität lowt, sowie
Hauptgeolog der Vereinigten Staaten und Geolog des Staates Californiw. Seine
Arbeiten sind in dm Sehviften der geologischen Irfnidesftiitteltett der ebmliMO
Steaten niedergelegt. Hervorzuheben sind noch seine Untersuchungen über „The
Mineral Recourses in the United States", über die Einwirkung' des Klimas auf
geologische Bildungen, über „Metallic VV^ealth" und seine Abhandlung über die
Vereinigten Staaten in pbraiktliuh-geogniphiacher Hinsicdit in dar „AnrarikaBl^
sehen Encyklopädie'V Der Mount "Whitney in der Sierra Nevada ist Um IB
Ehren benannt. [Leopoldina 1896, 145; QJ 1896, VIU, 523.]
Wichmann, Emst Heinrich, Hauptlehxer in Hambuig, starb
11. März 1896 im 73. Lebensjahre.
Seine 1863 erschienene ,, Hoimatskunde von Hamburg" wurde für spätere
topographische Forschungen und den heinmtkundlichen Unterricht in den Hsm-
bnrger Schulen ton Eioflafs. 1889 veröffentlichte W. einen „Atlw zur QeeehieMe
fiatuburgs" und 1895 eine tre£fliche „Wandkarte ▼om Hanbnrgiscben Gebiet
nebst Umgebung" (l : 30000). Von seinen zahlreichen Aufsätzen sind hervor-
zuheben: „Die Elbmarsch und die FlUsse der norddeutschen Tiefebene" (Ob
1881) und „Die VerteUung der BeTSlkeraag avf den Britwebea loMfak" (ZeitNhr.
der Oes. f. Brdk. n Berlin XV). [Zettsehr. f. Seholgeogr. 1896, S19.]
Win so r, Justin, Bibliothekar des Harvard College in Cambridge
(Mass.), starb 22. Okt. 1897.
Oeboren 2. Jan. 1831 zu Boston, studierte er auf der Harvard-Uiiiverrffit
in Cambridge, dann in Paris und Hddelbery «nd wntde 1868 Bibliothekar in
Boston und 1877 in Cambridge. Derselbe war ein ausgezeichneter Kenner der
Geschichte der Entdeckung und Kolonisation Nordamerikas und auch der Karto-
graphie Amerikaa. Von aeinen Sobrifften aeien erwihnt: „A biblegitphy «
Ptolemy's Geography" (1884); „Narrative and critical history of Amen«
(London 1886—89, 8 Bde); „Ch. Columbus and how he received and impoitiMl
the spirit of discovery" (Boston 1892, 5. Aufl. 1893, mit zahlreichen Karten vM
Illustrationen); „The anticipatioo of Oartier'a . voiragea** (Cambridge 1893);
„Cartier to Frontenanc. Geographica! discovery in tho iuterior of North America
nnd its historical relations 1534—1700, with füll cartographical illostrations fro«
contemporary aonreea« (8®, 878 S., Boaton 1894); „Cabot and the traMmiw«
of Enghah power in North America" (New York 1896); „Battista AgnaM m
Amencan cartography« (Cambridge 1897), [QJ 1898, Xi, 77/78.]
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Wulkel — Zwaifal.
485
Yoing, Edward D., englischer Marineoffizier, der »«« d«»^
Livingstone-Bxpeditiooeu her bekannt ist, starb 4. Nov. 1896 in
^TZron 23. Okt 1881, kommtüdieft. «r 186«/«« das Schiff »Pio'je«''
dm S«mbesi md Sehirwtrom unter Livingstone und ward ah letzterer 1867
vJ^ch^' war, von der britiBchen Re.ieruBg aa ^^fJ^li^'T ^^^^
nach dem Nyaasasee geateUt, um Livingstone aufro«tt<A«n (Joara. B. ew»jn^. So^^
TT^n^T. qft Rd III ff) Im Jahre 1876 geleitete er eine achottisclio !\h8sion
chtr N 'im^cliffL ganzen See. 'gründete an dessen Ufer die Station
Livingstonia'und' entdeckte da« L-ingstoniagebirje Er a^^^^^^^^
tentures in Centralafrica" (London 1897). [QJ 1896. VUI, 614; SeottOMag.
1897, XIU, 26.] .
Zeppelin, Dr. phil. Max Graf von, KgL württembergiaoher
Kammwherr, duroh seine «oologiachen Studien und die zu diesem
Zwedk unternommenen gröfeeren Reisen bekannt, Vizepräsident des
Eolonialverdna, Abteüung Stuttgart, Verfasser von Reiseskizzen aus
Norwegen, Schweden und Dänemark, ferner aus Nordamerika, geboren
6. Aiig. 1856, starb 3. Dez. 1897 in Stuttgart an einem Sohlag-
an£sU, erst 40 Jahre alt.
Zintgraff, Dr. jur. Eugen, verdienstvoller Afrikareisender,
starb 4. Dez. 1897 auf Teneriffa am Malariafieber.
Geboren 16. Jan. 1858 zu Düsseldorf studierte «J^« dai'^18^
Naturwissenschaften zu Berlin, Bonn und Strafebiirg ~* Auftrat d«
Dr. OhaTSBlie »um mitertn Kongo. Im Mär^ 1886 ^Jternahm er ^^J^^^^
Auswärtigen Amtes in Berlin sein, erste Heise '^f ^«^^ '
La.f desSvuri, gründete im Norden der Kolonie 1888 die B"«>»^"ff~J ^
im nack dem Benno und legte die Station Ballburg an. Im Jahre 1890 gin^
und die Goldfelder von Transvaal. reiste Z zur Anlage von ^«»«g »
nach Kamerun, niufste aber Ende 1897 ^«8«^^"^^^«^'^«^' J^^^tn
am 4. Dez. dem Fieber. Aufser seinem Buch: ^^^l^^:^"^''^^^
hat Z saUteiehe AufeEtw in Terschiedenen geographischen und J^7""^*^®° J;;;!"
J^inflefÄtl^ht m der ersten Geschichte dor deutschen " f
nimmt Z. als einer ihrer eifrigsten Pioniere e;;«V?IXSi;i
DEfG 1892, XIV, 185—88. mit PortrSt, von W. Wolkenhaner.]
Nachtrag zu 1895.
Mummery, A. F., einer der kühnst™ englischen Bergsteige^^^
Ut bei d«rErfor.oh»4 da» Nanga-Tarhat- Gebiete jmHim^
im Sommer 1895 verunglückt, indem er ^™^Jfhe.rilch T»n <u>«c
lawine verschüttet wurde. [DRlG 189/, XVIII, 282.]
Zweifel, Josua. ein Schweizer Kaufmann, ^^^f^' J^^f^
der Faktoreien der Royal Ni^er Company m Skassa der »eh drn^
die Entdeckung der Nigerquellen einen Namen machte, Mt 10. B^,
1895 durch einen ünglückafall auf dem Dampfer „Oroft »m«
Leben gekommen. ^ . . « » vamninAk
Q.bor.„ 10. Sept. 18M « «hn». « * 4«»H« Fh-. A. T«-m*
486
W. Wolkenhauer, Geographische Nekrologie.
in Uarseille nach Westafrika und unternahm 1879 in Begleitang ron IC. HoMtier
von Sierra Leone eine Reise ins Innere, auf der sie am 3. Okt. 1879 der Haupte
quelle des Tembi, des bedeutenderen Qaellflusses des Niger, bis auf wenige EUo-
metflfr nahe kamen. Der Keisebericht mit einer Karte erschien unter dem Titd:
„Expedition C. A. Verrainck, Voyage aux sources in Nlfev ptr M. J. Zw^et
M. Moustier" (150 S., Marseille 1880). [DRfG 1892, UV, 1381t, mitPertcit*
Bull. Soc. de Geogr. de Marseille 1897, XXI, 101.] *
Nachtrag zu 1897.
Abercromby, Ralph, namhafter Meteorolog, starb 21. Jum
1897 zu Sydney (Australien) im Alter von 54 Jahren.
Von seinen Schriften sind hervorzuheben: „Principles of Forecasting hj mtm
ofWeather Charta** (1886); „Weather, a Populär Exposition". [Met.Z. 1897.1
Hubbard, Gardiner Greene, Präsident der National Geographie
Society in Washington seit ihrer Gründung im Jahre 1888, starb
11. Dm. 1897.
Er war 1822 in Boston geboren, studierte die ReehtswiaeeDBchaft and wir
25 Jahre als Advokat thätig, hatte aber stets ein rc^c-? Interesse für die Wissen-
schaft. Auf seine Anregung wurde auch „The National Geographie Magasin«"
(WaaUngtMi) gegründet [GJ 1898, XI, 186; Nature 1898, Nr. 1472.]
Sehols, Chr. M., Professor der Geodäsie an der Polytechnischen
Hoohschole in Delft, starb 17. März 1897. Derselbe hat mebran
Arbeiten über Kartenprojektion veröffentliobt [Vgl. öJb. X a. XII.]
Valentin, Dr. Jean, ein junger deutscher Naturforscher aus
Frankfurt a. M., seit April 1896 Sektionschef für Geologie und
Mineralogie am Nationalmoseam in Buenos Aires, yerunglackte am
10. Dez. 1897 auf einer wissenschaftlichen Expedition nach Ghnbut
in Patagonien, V. hatte im Alter von 22 Jahren im Juli 1889
in Strafsburg promoviert und 1893 eine Reise nach dem Kaukasus
unternommen.
Namenregister für die Nekrologie
der Jahre 1888—1897 im Jahrbuch XIV, XVI, XIX und XX
(Di« ent« ZrU bcdeatet dM Tod«^}a]uk di* sw«tta BMdiabl, dte dritte dto Ml<
Abbadie, A. Th. d*. *97.
20. 463
Abercrombie,K.'97. 20.486
Abe«iBre,H,A.B. '96.1».
359
AhlquistjA.E. '89. 14. 199
Ainaw<»rtb,W.Fr. '96. 20.
463
Airy, G. B. '92. 16. 469
.Albeca, A. d'. '96. 20. 464
Alcook, E. »97. 20. 464
AldTich,R. D. '91. le. 470
Amari, M. '89. 14. 199
I Anrep-Blmpt. '88.14.199
AoustjVirlct d'. '94. 19.359
. Arbter, E. Üitter r. '95. 19.
j 859
Armand, P. '94. 19. 360
Arrainjon, Y. '97. 20. 464
Artaria, A. '93. 19. 360
lAepiaan, A. '97. SO. 464
I Aatrnp, 2. *96. SO. 464
Baber,E. C. *8 7. 14. 200
'Bahnson, K. '97. 20. 465
j BaiUie, J. '89. 14. 800
Baüy, W. H. '88. 14. 200
Baker, S.W. '93.19.360
fiahinsa, B. '92. 16. 470
Ball, J. '89. 14. 800
Ball, V. '95. 19. 360
Barbier duBocag6,A. '90.
14. 200
Barrai, ©.de. '92.16.470
Bartholomew,J.'93. 19.360
BarttelotjE. '88. U- 200
Bates, H.W. '99.16.470
Baudi88in,QflfinId»T' 8».
14. 801
,^ .d by Google
Namenregister für die Nekrologie der Jahre 1888 — 1897.
487
Bavenfflind, K. M. r. *94.
19. 361
Baumann, E. '95. 19. 361
BaamgarteD, J. '97. 2U. 467
Baumgartner, H. '94. 19.
361
Bayley, A. '96. 20. 465
BaziD, F. '88. 14. 201
BelleWjH.W. '92. 16. 471
Bennett, G. '93. 10. 361
Beat, J. Th. '97. 20. 465
Bergbava, H. '90. 14. 901
Beaaels, £. '88. 14. 200
BeyrichjH.E. '96. 20.465
Bia, L. '92. 16. 471
BideraaaBB, H. J. '9S. 16.
471
Biermann. '88. 14. 202
Bigg-Wither, Tb. V. '90.
14. 202
Birlinger, A. '91. 16. 471
Biscarrat. '92. 16. 472
Blakiatov,Th.W. '91. 16.
472
Blanford,n.F. '93. 19.362
Bodson. '91. 16. 472
BogdanoiP, H. N. '88. 14.
202
Boiteux, '07. 20. 466
Bokemeyer, U. '95. 19. 362
Borchert,0. '95. 19. 362
Bouinais, A. '95. 19. 362
BourdoQ,J.Q. '96. 20. 466
Bono, B. '91. 16. 479
Bracheiii , F. H. Bitter t.
'92. 16. 472
Brady,H.B. '91. 16. 473
Braun, J. '98. 19. 869
Brauns, D. A. '93. 19. 363
BraziB, Ö. dl. '88. 14. 202
Brennecke, A. '92. 16. 473
Breusing, A. '92. 16. 473
Bri8tow,W.H. '89. 14.202
Broch, 0. J. '89. 14. 202
Brook, G. '98. 19. 868
Brown, R. '95. 19. 363
Brugach-Paaeha. '94. 19.
363
Bnbani, P. '88. 14. 808
Bnchta, B. *94. 19. 364
Back, M. R. '88. 14. 203
Badenz, J. '92. 16. 473
Biipslag, J. '91. 16. 473
Bunbury,E.H. '95. 19. 364
Bunge, A. y. '90. 14. 203
Bitnne»ter,H. '98. 16. 474
Burton, Lady J. '96. 20. 466
Burton, R. F. '90, 14. 203
Bttttner,K.G. '93. 19. 364
BntnrUn, A. '88. 14. 804
{Bnya-Ballot^OluH.D. '90.
' 14. 804
Cacciatoro, G. '89.14.204
Gallier, C. '89. 14. 204
Cameron,V.L. '94. 19.364
Campbell, Q. '99. 16. 474
CandolIe,A.L.P.P.d». '93.
19 365
üarpmael, Gh. '94.19.365
Gastillo, A. del. '89.14.906
Cecchi, A. '96. 20. 466
Ceradini, G. '94. 19. 365
Chambers, J. '89. 14. 205
Chandle88,\V. '96.20.466
Charten, E.-Tb. '90. 14. 205
Chimno, W. '91. 16. 474
Chriataller, J.O. '96. 19. 366
Coatpont. '04. 10. 366
Comber,P. E. '92. 16. 474
Cook, Th. '92. 16. 475
Cooke, 6. H. '89. 14. 205
Coerdes, 6. '90, 14. 205
Coquilbat, C. '91. 16. 475
Corraick, Robert Mc. '90.
14. 205
Cornelius, K.S. '96.20.4G6
Correnti, C. '88. 14. 206
Corvo, J. A. de. '90. 14. 806
CossoD, £. A. de. '89. 14.
206
Cossen, E. S. Ch. '89. 14.
206
Cotteau, E. '96. 20. 467
Couvreur, A. '94. 19. 366
Cracroft, S. '92. 16. 475
Crampel, P. '91. 16. 475
CroU, J. '90. 14. 206
Crowther, S. '9i. 16. 475
Crosat. '92. 16. 475
Culluin,G.W. '92.16.476
Cunningbam, A. '93. 1 9. 366
Curtius, E. '96 20. 467
Czoemig T. Oaenhanseo, K.
'89. 14. 807
Dahl, F. '96. 20. 467
j Dalgleisb, A. '88. 14. 207
i Üallmann, E. '96. 20. 467
I Daly, D. D. '89. 14. 207
' Dämon, R. '89. 14. 207
; Dana, J. D. '95. 19. 366
Daubr6e,a.A. '96.20.467
Davis, Sir J.-F. '90.14.207
Day, F. '89. 14. 207
Deane, M. '88. 14. 207
Dechen, H. '89. 14. 207
Decken, C. de. '96.20.468
Delaniarc. '88. 14. 208
Delcommune, C. '98. 16.
476
Delgenr, L. '89. 14. 808
Delporte. 'Ol. 16. 476
Den)eraay,L.M.A. '91.16.
476
Deschmann, K. '89. 14. 208
Desgrand,!. '93. 19. 367
Dew^vre, A. 97. 20. 468
Dickaon, 0. Prhr. '97. 20.
468
Dickson, W. '94. 19. 367
Dietrich, A. '91. 16. 476
Dilmar, K. t. *98. 16. 476
Dobner, K. '89. 14. 208
Donieyko. '89. 14. 208
DonkiD,W.F. '88. 14.209
Bora d'Istria. '88. 14. 209
Douliot,E.L. '92. 16.476
Douls, C. '89. 14. 209.
Drow, F. »91. 16. 476
Druramond,U. '97.20.468
Düniithen, J. '94. 19. 367
Duray, V. '92. 16. 477
. Durazzo, P. '89. 14. 809
I Onaaieux, L.-B. '94. 19.
367
Dutrieux-Bey. '89. 14. 209
Dnteyrier,H. '98.16.477
Egli, J. J. '96. 20. 469
Ehlera, 0. B. '96. 19. 867
Ekraann, F. L. '90. 14.209
Eider, Th. '97. 20. 469
Elias, N. '97. 20. 469
Emin Pasdit. '98. 19. 895
Sngel, E. '96. 80. 470
Erslev, E. '92. 16. 477
Ewald, J. W. '91. 16. 477
Fabri, Fr. '91. 16. 477
Faidherbe, L.L.C. '89. 14.
210
Falkman,L.B. '91. 16.478
FcistmanteljO. '91. 16.478
Ferreiro, M. '96. 20. 470
Ferrel, W. '91. 16. 478
Festing, A.M. '88.14.210
Finger, F. A. '88. 14. 210
Fiaeher,A.J. '94. 19.368
Fischer, L. Frhr. t. '98. 1 6.
478
Flasche, Joseph la. '88.14.
810
Forchhammor, S. '90. 14.
210
Forchhammer, P.W, '94. 19.
368
Foallon-Norbeck,H.Frlur,T.
'96. 20. 470
Fox, H. '88. 14. «11
Fnas, 0. t. '97. 80. 470
488
W. Wolkenhauer, Q«ogr*phi»oh« Nekiofogia.
FrMdeii,W.T. '94.19.888
FnMlMll,£.A. '92.16.478
Fremont,J.Ch. '90. 14.211
i^iesack, K. '91. 16. 47Ö
FritiBche,W.H. '98. 19. 869
Fytchft, A. '99. 18. 479
Gabeleutz.G. v. '93. 19. 369
Gagliardi, A. '91. 16. 479
GattMger-Khm. '90. 14.
911
Gtmtlüer, A. '96. 90. 471
Oe«ra,F.H.J. '88. 14. 211
Germam, A. '95. 19. 369
Ghiesbrecbt, A. B. '93. 19.
869
GileSjW.E.P. '97. 20.471
Glaves, E. J. '95. 19. 370
Gosse, Ph. H. '88. 14. 211
Gradf Ch. '90. 14. 911
Grant, C. M. '91. 16. 479
Grant, J. A. '92. 16. 479
Graty, du. '91. 16. 479
Qravenreuth,K.Frh».T, '91.
16. 479
Gray, A. '88. U. 212
Greeff, B. '99. 16. 480
Gregorovius, F. '91. 16.480
Gregory, F. 'f. '88. 14. 212
Gratsehel, H. '92. 1 6. 480
Qrewingk, C. '88. 14. 212
Grinevetzky. '92. 16. 480
Groddeck,Fraa.'95. 19.370
Ombsr, L. '88. 14. 818
Grün, D. Bitter r. '96.80.
471
Qnndlach, J. '96. 20. 471
Qnnii, A. '88. 14. 818
liacbette, G. '92. 16. 480
Hager, A. H. '88. 14. 813
Hahn, H. "95. 19. 370
Hakansson. '91. 16. 481
Haie, H. '96. 20. 471
Halenbeek, L. '95.19.870
Hane-Steenhuyse, Oh. F. d*.
'88. 14. 213
Hanke, A. '91. 18. 481
Hanrion. '92. 16. 481
HansHendrick. '89. 14.213
Hartraann, R. '93.,19. 370
Härtung, G. '91. 18. 481
Hasaan, V. '93. 19. 371
Hehn, V. '90. 14. 213
Hellwald, F. H.T. '92. 16.
481
Hellwig, Fr. '89. 14. 213
Hefs, G. '92. 16. 481
Heyfelder^F.O.A. '90.14.
918
Hilgard,J.E, '91.16.489
Hill, S. A. '90. 14. 214
Hirsch, A. '94. 19. 371
Hirscbfeid, G. '95. 19. 371
Hodiater, A. '99. 16. 489
Hoffmann, H. '91. 16. 482
Holzel, H. '95. 19. 372
Bomeyer. '89. 14. 214
Horaford,E.N. '93.19.372
Hou/.eau de Lebaie^ J. Ch.
'88. 14. 214
Habbard, G. '97. 90. 486
HUbner,J.A.v. '92. 16.482
Huillard, E '91. 16. 483
Hamann, &. '96. 20. 471
Hunfalyy. '88. 14. 214
llunfalvy, P. '91. 16. 483
Hunt, Th. S. '92. 16. 483
Huxley,Tii.H. '95.19.372
Ibanez, C, '91. 16. 483
Ingleüeld, E. '94. 19. 372
Irroinger, G. L. 0. '88. 14.
815
Jackson, J. '95. 19. 373
Jadrinsew, N. '94. 19. 373
Jakobs, J. '95. 19. 373
James, F. L. '90. 14. 215
Jameson, J. S. '88. 14.215
Jansen, H. '93 19. 373
Jelissejew, A. W. '96. 19.
374
Joost, W. '97. 20. 472
Johnstos, Th.B. '97. 20.
472
Jobnston, W. '88. 14. 215
Johoatrup, J. Fr. '94. 19.
374
Joubert. '93. 19. 374
Juin, L. '92. 16. 488
Junker, W. '92. 16. 483
Jurien de la Gravüre, J.B. £.
'92. 16. 484
Käi8erling,A. '91.16.484
Kaltbrunner,D. '94. 19.374
Kampen, A. van. '91.16.484
Kapp, E. '96. 20. 472
Kaysor, J. '95. 19. 375
Keleti, £. '92. 16. 484
Keller^Lemiogper. '90. 14.
215
Kennedy, W. '90. 14. 216
Kerckhoven,van,G.-F. '92.
19. 395
Kerr, W. M. '88. 14. 216
Kinlay,W. Mac. '89. 14. 216
Kjemlf, Th. '88. 14. 916
Blins, E. '92. 16. 485
Klipitein,A.T. '94.19.375
Klutscbak, H. '90.14.216
Konstantin Nikolajewitsch,
GrofsfUrst. '92. 16. 485
Korthal8,P.W. '99.16.495
Koseritz, K.T. '90. 14.216
Ko8tenko,L.F. '91.16.485
Kramer, Q. '88. 14. 216
Kraus, F. '97. 90. 478
Kraufs, F. '90. 14. 217
Kreitner, G. Bitter t. '93.
19. 875
Krejci. '88. 14. 217
Krenzier, E, '92. 16. 485
Kret8chmer,Fr.'94.l9.376
Kubary, J.St '96.90.478
KUater, B. '98. 16. 485
Labueki. '92. 16. 486
Lang, K. '93. 19. 375
Lange, H. '93. 19. 376
Lanziere. 91. 16. 486
Largeau,J.-V. '97.20.478
Layard, H.A. '94.19.376
Lefrov, J. H. '90. 14. 217
Lehnen, J. Ritter V. '96.90.
473
Leith, E. F. '88, 14. 217
Lent, K. '94. 19. 377
Leod,L.Me. '98. 19. 877
LessepSjF.de. '94.19.377
Leuzingcr, R. '96. 20. 474
Levy, H. C. '88. 14. 217
Lewia, H.C. '88. 14. 217
Liagre, J.B. '91. 16. 486
Liebenow, W. '97. 20. 474
Liebscher, G. *96. »0. 474
Linden, K. '88. 14. 217
Littrow, H. Bitter t. '95.
19 377
LiringBtone,0. '89. 14. 217
Loebtmans. '89. 14, 218
Löher, Fr. v. '92. 16. 4ö6
Loliiug, H. '94. 19. 877
Loomis, E. '89. 14. 218
Lory, Ch. '90. 14. 218
LovÄD, S. L. '95. 19. 8W
LoweDberg, J. '93.19.378
Lüders, C.W. '96.20. 474
Lyall, D. '95. l»-
Macgregor, J. 92.
Mackay, A. '90.
Mackay, liev.A. '95
Macleay, W. *91.
Magill, M.E. '89.
Mainow, W. '88.
Majew, N. A. '96.
Major, K.H. '91.
Malfatti, B. '92.
16.486
14. 218
.19.878
16. 487
14. 218
14. 219
90. 475
16. 487
16.487
,^ .d by Google
N«nanr«gi«ter fflr die Nekrologie dar Jahr« 1888 — 1897
489
Malte-Bmn, V. A. '89. 14.
219
Marcel, A. '90. 14. 219
Marmier, X. '92. 16. 487
Uartbe, Vr. '93. 19. 878
Martin, J. '02. 16 487
Martins, Ch, F. '89. 14.219
Masias, H. '93. 19. 379
MaiM^t, 0. '89. 14. 920
Maury, A. '92. 16. 488
Maximowioz, K, J. '91. 16.
488
Mayne,R.Oh. '92.18.488
M^nard. '92. 16. 488
Menegbini^G. '89. 14. 220
Menkt, Th. '92. 16. 488
MesMdagliipBay. '98. 19.
379
Metschnikow, L. '88. 14.
280
Nttiger, E. '90. 14. 220
HeydeU-Stenhasen, Q. '94.
19. 379
Meyer, H. A. '89. 14. 280
Middendorf, A. Tb. '94.
19. 379
Mik!«cho-Maclay,N.T. '88.
14. 221
M'Nair, W. '89. 14. 221
Moericke, W. '97. 20. 475
Hoja»OTiefl,F.e. H. A. *97.
20. 475
Moloüey,J.A. '96. 20. 47.')
Moltke,Qraf H.v. '91. 16.
488
Mores, de. '96. 20. 475
Morgan, D. '97. 20. 475
HotBier. '96. 20. 475
Moaely, H. N. '91. 16. 489
Mouat, F. J. '97. 20. 475
Moachea, A-E-B. '92. 16.
489
MucHer, P. J. H Frl». T,
'96. 20. 476
Mtthry, A. '88. 14. 221
Müller, K. '89. 14. 228
Müller, \y. '88. 14. 222
Mttllhaupt, U. '94. 19. 380
Mtwunery, A. P. '96. 20.
48.5
Murray, J. '92. 16. 489
Myer8,Th.B. '86. 14. 222
Nabert, H. '90. 16. 499
Nebolain,P. J. '93. 19. 380
»•grt '89. 14. 222
Negri, Ch. '96. 20. 476
Nelson, H. H. '92. 16. 490
Neubronner van der Tunk.
'94. 19. 881
Geogr. Jahrbuch XX.
Neumann-Spallart, F. X. t.
'88. 14. 222
Neuinayr, M. '90. 14. 222
Noö, H. '96. 20. 476
Nolde, E. T. '95. 19. 881
Norden8kiÖld,G.B.A. '96,
19. 881
I Oberdorf. '88. 14. 223
Oberländer, R. '91. 16. 490
I Olipbant, L. '88. 14. 223
'Orot, B.BittorT. '92. 18.
I 490
: Oswoll, W.C. '93. 19. 381
Oxenbam.E.L. '96.20. 477
I
Paj^o, J. '90. 14. 223
Palgrave,W.Ö. '88.14. 223
j Palraieri, L. '98. 20. 477
1 Paneic, J. '88. 14. 223
I Parke, Tb. H. '93. 19. 381
Parkyos, M. '94. 19. 881
Paminter,W. '94.19.382
Parry,Ch.C. '90. 14. 223
Paaquier, L. da. '97. 20.
477
Pedro II. d'Aleantara, Kai-
ser. '91. 16. 490
Pcetz, H. '92. 16. 490
Pelly, L. '92. 16. 491
Penna,D.S.F. '88. 14. 224
Perrier, Fr. '88. 14. 224
Peter», Ch. H. P. '90. 14.
224
Pettersen, K. '90. 14. 224 '
Pctzold, W. '97. 20. 477
Peyritscb, J. '89. 14. 224
PigeonneaUjH. '92.16.491
Pike, R. '93. 19. 382
Pilling, J.C. '95. 19. 382
Pire9,A.L.T. '90. 14. 224
Piaais, A. '89. 14. 225
Polak, J.E. '91. 16. 491
Porto, S.A. da. '90. 16. 499
Post, A. H. '95. 19. 382
Potanina, A.V. '93. 19.382
Potts, T. H. '88. 14. 225
Prange, W. '91. 18. 491
Preatwich, J. '96. 20. 477
Prver, H. '88. 14. 225 I
Priiewalsskij. '88. 14. 225
Quatrefages de Breau. '92. .
16. 491 I
Quedonfeldt,M. '91.16.492
QuenstedtjF.A. '89.14.226 1
Quiquerez, P. '91. 16.492 ;
Rackwitz, R. '91. ir. 492
Rae, J. '93. 19. 382
Bsimondi, A. '90. 14. 828
Ralfs, J. '90. 14. 226
Bimft7,A.O. '91.18.498
Rath, G. vom. 'R8. 14. 228
Rathlef, K. '96. 19. 383
Bavlinaon,' H. C. '95. 19.
383
Bebour - Paschwitz , E. L.
A. T. '95. 19. 383
Begttl,E.A.T. '92.16.492
Regely, B. '88. 14. 226
Reifsenberger, L. '95. 19.
884
Re7illiod,G. '90. 14. 227
Ri'vni], ß. '94. 19. 384
Rhins, J. Dutreuil de. 94.
19. 884
Richards, G.H. '96.20.478
Riehl, W.H.v. '97. 20. 478
Rimbaud, A. '91.16.493
Rink, H. J. '98. 19. 385
Riva, D. '95. 19. 385
Rochefort, E. de. '88. 14.
227
Bochemonteiz. '92. 16.498
Rodler, A. '90. 14. 227
Rogoainski, St. r. '96. 20.
478
Rohlfs, G. '96. 20. 478
Römer, F. '91. 16. 493
Röper, J. '96. 19. 385
Roaen, 0. '91. 18. 498
Bosoiberg) H. t. '88. 14.
227
Roth, S. '89. 14. 897
Roth, W. '92. 18. 493
Rothstein, W. '88. 14. 227
Rudolf, Brzberaog. 89. 14.
287
Ruelens, Ch. '90. 14. 227
Ruspoli, Priiut B. '93. 19.
385
Roaaall, A. '98. 16. 494
Bnthner, A V. '97.20.479
Rütimeyer, K. L. '96. 19.
385
Sapot. '89. 14. 228
SaÜrabeni, A. '95. 19. 386
Sapeto, 0. '96. 19. 888
Sasse, A. '9.S. 19. 386
Schaaflf^aoaea, H. '93. 19.
386
Sehadeaberg, A. '98. 20.
480
Schäfer, H.W. '92. 16.494
Scheda, J.Bittory. '88. 14.
228
Schleicher, A.W. '94. 19.
387
8chUemM»,H. '90.14.828
88
490
W. Wolkenbauer, GeograpUiehe Nekrologie.
Sehnitser, fi.(Bmin Paseha).
'92. 19. 395
Schols, CM. '97. 20. 486
Schorn bnrgk, H. M. '91.
16. 494
Sehdn, Aer.J.F. '88. 14.
229
8«h8iiluik,W. *97. 20.480
Schott, W. '89. 14. 229
Schrenk, L.v. '94. 19, 387
Schrenk. '90. 14. 229
S«hfibel«r, Ft. Oh. '92. 16.
494
Schubert, W. '95. 19. 387
Sohvinacher, H.A. '90. 14.
229
Schutt, 0. '88. 14. 229
Schwarz, L. '94. 19. 387
Sehwatka, F. '92. 16. 494
Sehynae, F.A.W. »91. 16.
494
Seebohm, H. '95. 19. 388
Sealatrang, A. '96. 20.
480
SeguoDzu, 6. '89. 14. 2i9
Seikei, S. '96. 20. 480
Semler, H. '88. 14. 229
Semper, K. '93. 19. 388
Senit, (Jb. t r. h\ '93. 19.
888
Seydlitz und Kurzbach, G.
Frhr. v. "90. 19. 389
Biamens, W.t. '92. 16. 495
SÜTeatri, 0. '90. 14. 230
Simon, 0. '92. 16, 4 0n
Simony, Fr. '96. 20. 48Ü
Skene, W.F. *92, 16. 496
Sladtn, E.B. '90. 14. 230
Smith, W, '93, 19. 389
Sinyth,W.W. '90. 14. 230
Snow, F. '95. 19 389
Spiehler, A. '91. 16. 495
Spruce, K. '93. 19. 389
Spinner, K.T. '92.16.495
Squier, E. G. '88. 14. 230
Stairs, W.G. '92. 16. 496
Stapff, F. M, '95. 19. 389
Stecker, A. '88. 14. 230
Stefunis, L.de. '93. 19. 390
Steinhäuser, A. K. '90. 14.
280
Stdsner, A.W. '95. 19. 390
Stephan, H.v. '97. 20. 481
Steuh, L. '88. 14. 231
Stendal, ä. '90. 14. 231
Stevens, H.V. '97. 20. 481
St. John, 0. B. C. '91. 16.
496
Stosch, A. ▼. '96. 20. 482
Stout, Fr. A. '92. 16. 496
Straul'a, F.A. '88. 14. 232
Streeker-Redaehid • Paaeha.
90. 14. 232
Stricker, W. '91. 16. 49G
Strickland, £, '89. 14. 232
Stader, Q. '90. 14. 282
Stur, D. '93. 19. 390
SüTsmilchjM.T. '92.16.496
Swift, J. F. '91. 16. 497
Swiuburnc. 89. 14. 232
Ssabo, J. '94. 19. 890
Tacianowaki, L. '90. 14.
282
Tappenbeck, H. '88.14.232
Templier, E. '91. 16. 497
ThoUon. 97. 20. 482
Thomson, J. '95 19. 390
iTiele, P. A. '89. 16. 499
[Tietjen, I r. '95. 19. 891
; Tolmer, A. '90. 14. 233
Töppen, M. '93. 19. 391
i Trautvetter, E. ß. v. '89.
I 14. 232
' Trautwein, Th. '94. 19. 391
Treiche-Laplene. '90. 14.
283
Tromholt, S. '96. 20. 482
Tscheraki, J. D. '92. 16.
497
Taehtehataeheff, F. t. '90.
14. 232
Tschichatschcff, PI. A. Y.
'92. 16. 497
TachudijJ.J.v. '89.14.233
Turazza, D. '92. 16. 497
Tyndall, J. '93. 19. 391
Valentin, J. '97. 20. 486
Varat, Ch. L. '94. 19. 392
Vatke, W. '89. 14. 233
Varkovitsöb,St.J. '94. 19.
392
Veraepuy, M. '97. 20. 482
V0th, F. J. '95. 19. 892
Vissering, S. '88. 14. 234
Vivien de Saint- Martin, L.
'97. 20. 482
Togal, K. '97. 20. 488
Vogt, £. '95. 19. 898
Waldbarg - Zeil - Sürgen-
stein. '90. 14. 234
Walker, Ck. P.B. '94.19.
393
Walker, J.Tb. '96. 20. 48S
Walter, A. '88. 14. 234
Wankel, H. '97. 20, 484
Warburton. '89. 14. 234
Weber, W.B. '91.16.497
Weihrauch, K. '91. 16.498
Weifseaborn, B. '89. 14.
234
Wells, Ch. Fr. '96. 20. 484
Werner, J.R, '91. 16. 498
Whitney, J.D. '96.20.484
WiflhmaoB, B. H. '96. SO.
484
Wild, J. '94, 19. 393
Wüken,G.A. '91. 16. 498
Wflkinaon,Oh.S. '91. 16.
' 498
Williams, W. '88. 14. 234
WTlHani8on,A. '90.14.285
Willkümm, H. H. '96.19.
394
Winsor, J. '97. 20. 484
Wittkanp, F. H. '92. 16.
498
Woldt, A. '90. 14. 235
Wolf, J. R. '93. 19. 394
Wolf, L. '89. 14. 235
Wolff, Ph, '94. 19. 395
Wood», A.Th. '92. 16.498
Woods, Bot. J.B. T. '89.
14. 285
Xanthus, J. '94. 19. 895
Young,E.D. '96. 20.485
Yule, H. '89. 14. 235
Zepharovich, V. Bttt« T.
'90. 14. 236
Zuppelin,M,T. '97.20.486
Zennar, K. '90. 14. 236
Zimmermann, C. 89.
14. 236
Zimmermann, K. *89. 1*»
236
Zintgraff, E. '97.20. 485
Zweifel, J. '90. 8«.
Peisoiieimaiiiea-B.egister.
Das folßCDde Register enthält die Namen der angeführten Autoren oder
anderer Persönlichkeiten, nicht aber die gcographiachen Namen. Es beziehen
sich die Seitenzahlen wie folgt auf die Hauptartikel im Jahrbli«b:
Erdmagnetismus .... 2 — 36
Geognode 87— 126
landerkunde Afrikas, Anetra-
liens, Amerikas. . . , 127 — 192
Oseanographie IM — 216 _s j v i*
Diese ZiiTerft sind im Kopfe jeder Seite mt Orientieruig des Lesevt wiederliolt
Die Nekrologie hat im Torstehendeii ein beeonderes Register.
Getchiehte der Brdknnde . 817—248
Geophysik 249—370
Länderkunde Asiens . . . 371 — 424
Kartenprojektion .... 426— 46Ä
Abbe, Cl., 186. 189. 320 Alosaandri, Q. de, 80. 124
Abbott, W. J. Lewis, 09 Alexander, James, 168
Alexander, W. D., 246
Alinianestianu 6. 92
Alis, H.,' 133
Allerd, E., 328
Abetti, k,f 300
Abich 420
Abraham 142
Abreo, Ant. d', 396
Abreu Lacerda, A. de, 173 I Allegri, M-, 223
Adams, F. D., 118. 230 Almera, J., 79
Aeppü, A., 53 Altenburg, W., 43
Agamennone, Q., 288. 292. AUhane, E., 49. 356
293. 301.304 Alvaro Astolpho d» Suwira
173
Agassis, A., 122. 157. 188.
342. 343
Agassis, L., 248
Agnese, B.. 243
Agostini, Q. de, 80. 323.
338. 836. 457
Aguilar, J. N., 397
AlTes, A., 227
Amalitzky, W., 88
Amat, F., 223
Ambronn 23
Ambrosetti, J. B., 173
Ameghino, Fl , 124
Aguilar ySantillan, H., Aramon, L. V., 46
Aguilera y Ea. Ordonez, J. Anastasiu, V., 92
121. 122. 309
Ahlenius, K., 244
Ainsworth, J., 137
Ainsworth, W. Fr., 376
Airy 18
Aitow 433. 434
Akin&ew 421. 422
Alis 397
Albaigne, A. d', 243
Albaigne, F. d', 243
Albe, E., 315
AlMea, d', 149
Alhertis, E. A., 221
Alboff, N., 172
Albow 421. 422
AUneeht 288.868.260.261
Anderson, F. M., 114
Anderson, W. G., 141
AnderssoD, G., 66. 269.
320. 366
Andreae, A., 40
Andrews, C. W., 112
Andrews, U., 68
Andmesov, N., 91. 96. 280.
417. 419
Angelini, S., 207
Angelis d'Ossat, G. de, 62.
AngstrSm 28
Antonio de Ferraris 243
Antoniiis GalateDS 243
AnntMdiin, H., 681. 883
Apostolow 421
Arago 18
Arana, Diego Barros, 168
Arboli, 8., 230
Arddiaeono, S., 289. 891.
308. 309
ArctowBki, H., 312
Arendt, Th., 29
Arent Martensz 240
Argyll, Duke of, 366
Aristo w 418
Armstrong 376
Arreola, J. M., 309
Arrhenius, Syante, 366
Artaria 436
Arihaber, 0. t., 68. 60
Anridson 20
Anrnni 421
AsUey, G. H., 116. 819
Astor Obanler 187
Attanoux, d', 188
Äufsler 459
Aust, P., 46
Autenrieth 148
Av6-Lallemant, G-t 124
At entin 244
ATiUes 433
Aymonier 389
Ayuso, P. Ö., 380
Babinet 326
Bach, R., 183
Bache, K. it., 205
Baekbovse Walker, 158
Bakhuis 392
Baden-Powell, R., löO
88*
492 Begister; Erdmagn. 2-36; Öeognosie 37-127; Lindark. 127-92 a.ä7l-4S4.
Baden-Powell, Sir George
f '^150
3ädecker 133. 178
Bailey, J. W., 183. 186.
18G
Baillaud 427
Bain, H. F., 118. 374
Baker, M., 177. 183. 184
Baker, 8., 248
Balaguer, Y., 397
Balbi 428
Baldaeei, L., 86
Baldaque da Silva 228
Baldwin, S. Pr., 268. 351
Balfonr, Alice, 140
Balfour, L., 367
Ball, E. S., 361
BallaDtioe 383
Bellas 428
Bailey, L. W., 113
Baliivian, M. V., 166
Ballot 149
Bailoy, de, 380
Baltzer, A., 5;^. 82. 107.
131. 317. 335. 367
Banealari 451
Bango, 0., 185
Banks, Jos., 391
Baratieri 134
Baratta, M., 288. 283. M6.
299. 300. 301. 304. 806.
307. 308
Barbier, J. V., 218. 446
Barbot, J., 315
Barbot de Maxnj, N., 97.
420
Bardeen, 0. W., 186
Barctti, M., 80
Barich, C, 453
Barker, W. H., III
Barlow 188
Baron, R., 110
Barradas, M., 227
Banrande, J., 46
Bamt 107. 146
Barre, P., 373
Barrere, P., 248
Barret, B., 75
Barrois, Ch., 73
Barroa Arana, Diego, 168
Barrow, G., 70
Bartenew 412
Barter, C, 150
Barthel6my, P. de, 387
Barthold 417
Bartoli, A., 308
Barton, Q. H., 154. 185.
186. 818
BartoD, G. M , 368
Baachin, 0., 217
Baail Thomson 161
BasBani, C , 297
Bassani, C, 299
Baasani, 86
Bassett-Snith, F.W., 842
Bäfsler, A., 158
Bassot 253
Batalha-Reis, J., 229
Battelli, A., 16
Baud 149
Bauer, K., 61
Banor, L. A., 5. 7. 10
Bauer, M., 104
Bauern feind 461
Baumberger, E., 51
Baumann, 0., 23. 138. 883
Baur, Dr., 165
Bay, £., 125
Baye, Baron de, 418
Bayley,W.8., 118. 119.282
Beatus Rhenanna 244
Beauvois 224
Beasley, C. B., 227
Beck, R., 40. 317
Becke, L., 162
Becker, G. F., 176. 177.
448. 450. 464. 465
Beckhout 458
Begg, A., 179. 180
Böhme, Fr., 47
Bohr, K. H., 192
Bebrens, H., 306
Beiuiema, t., 7
Belar, A., 301
Reick 423
Belgrano 220
Bell, D., 361. 366 .
Bell, R., 113. 179. 182.
272. 314
Bell, JJawßon U ., 182. 209
Bellanger 245
Bellemo, V., 223
BelUo, V., 222
BeUoc, £., 208. 317. 832.
336. 352
Beromelen, van, 5. 6. 7.
16. 391. .892
Benecke, W., 44. 67
Beneach 451
Bent, Th , 134. 377
Benzinger 374. 452
Berchet, G., 221
Berendt, Q., 40. 42. 356
Berg 139
Berg, ran den, 392
Bergeat, A., 309
Bergeron, M. J., 75. 298
Berghell, H., 93. 269. 270.
272. 357
Berlignieri, B., 9
BernaTd,A., 112.161.181
225
Bert, A., 201
BerteUi, T., 8. 222. 288.
289. 291.296. 298. 2M.
300. 448
fierthold, Q., 31
Bertholon 132
Bertolico, S., 88
; Berten, J., 146
Bertrand 142
Bertrand, L., 78. 979
Bertrand, M., 73. 77. 8?«
Bcrwerth, Fr., HO
Berwick, Tb., 385
Bossel 429. 432
Bettinghaoa, A., 46
Bettoni, C, 333
Bettoni, P , 299
Beushausen 47
Beyer, 0., 49
Beyer, S, W., 118
Bsyrieh 100
Bcyschlag, F., 40. 48
Bewick III
Bezold, W. V., 4. 12
Bicknell, A. C, 167
Bieger, H., 158
Bien & Cy 453
Bienaymi 26
Biese 21
Bigelow, Frank U., 10
Bigiar 442
Bijranek 395
Billet, A., 390
Birobe, Gh., 353
Birkenmqer 14
Bishop, Iflss J. B., 401.
407
Bisset 381
Bittnar, AI., 84. 56. 87.
60. 87. 102
Bittner, M., 378
Blaas, J., 69. 328. 452
Black, C. B. D., 881. 881.
407
Black, J. S., 387
Black, W. 0., 814
Blaen, 0., 240
Blaea, W., 240
Blain, H. F., 118
Blair Wataon, A., Iw
Blake, J. F., 362. 366
Blake, J. J., 276
Blakealey 447
Blanc, E., 405
ßlanckenhom, M. v.,
46. 102. 281. 366.
BUnford, fl., 38. «»
Blayac 107
d by Google
Oseanogr. 193-216; Gesoh. 217-48; Geophysik 249-370; Kartenproj. 425-62. 493
»Mzlaiid S47 f
Bleibtrea 380 '
filessicb, A., 243. 247
BU88 375
Blombag, A., 867
Bludau, A , 328. 439
Blümcke, Ad., 350
Blumentritt 897 ,
Blundell 133 i
Bluzet 151
Boas, F., 176. 180
Bod6nb«nder,W., 124. 309 I
Boeck, K., 383
Bogdaoowitsch 405. 408.
413. 415. 418
Bosdaaowitaeh , H., 410. *
413. 415
Bogdanowitäcb, K., 98. 99
Bogge, H. C, 392 j
Bogoslowsk, N., 94 j
Bogosslowski 413
Böhm, J , 53
BShiD, Q., 63 I
Böhmer 139 j
Bohn 460 '
Boisselier, A., 74
Boisaiw 180
Boistel 78
Boldt, R., 332
BoUcT, Dr. W., 29
Bolschew 411
Boltp 435
BoDaparte, K., 349
Bonarelli, G., 88
Bonaventure 383
Bonetti, F., 293
BouiD, Ch. E., 389. 400
Bonne 488. 488. 489. 444
BoDney, T. G., 100. 861.
420
Bonola-Bey, F., 248
Bonsdorff, A., 878
Boquet 231
fiorchardt 133 .
Borehgrerink, £., 216
Borgen, C, 9, 200 !
Bornhardt 140
Borodin 417
Borrodaile 408 \
Borschtchewski 417
Böse, 46. 86. 87. 278
BocDfasU, 8. de, 84 !
Bosse, T., 393
Botero, Ö., 244
Bottego 135. 136
BoQgnereaii 842 1
Boule,M , 74. 75. 110. 881. i
357. 360. 366
Bouquet de la Grye 431
Beudariat, A. J., 78 i
Bowdon, G., 818
Bougeat 78. 314
Bourne, E. G., 227
Bourne, F. S., 401
Bouaiiieeq 199
Boyd, W. Carr,, 166
Boyer, G., 355
Boyle T. Somerville 162
Boye 447
Bozward, J. LI., 302
Brackebuscb, L., 124
Braneke 422
Branco, W., 364
Brandes, J. A., 180 '
Brandt, Ü., 211
Brandt, M. t., 408
Branner, J. 0., 119. 184.
318
Brard 137 .
Brathuhn 13
Brauchitscb, v., 147
Brauer, A., 110. 153
Braun 188
Brader, H., 381. 386
Brenner, v..
Bretow, L., 73
Breteehneider, £., 400
Breusing 219
Breutigam 411
Briart, A., 72. 2ö5
Bricchetti - Bobeeehi 182.
135
Brice, A. iMontetiore, 349
Brigham, A. P., 187. 868
Brinoker 144
Briecoe IG
Brito, Goraes de, 237. 373
Broeard 816
Brock, R. W., 188
Brockbank, W., 866
Brodrick 378
Broeek, £ van den, 72. 322
Brßgger, W. C, 58. 67
Bronsart T.Schellendorf, W
169
BroQsaoau, G., 178
BrouTer, S. W., 245
Brower,J.V., 117. 189. 191
Brown, H. T. L., 166
Brown, J., 22
Brown, N., 109
Brown, R. H., 133
Browne, J. B., 188
Browne, R., '-'39
Bruce, W. S., 216
Brvebhanaen, ▼., 134. 135
Brückner, E., 39. 239. 325.
362. 417. 439. 446
Brüggemann 184
Bmiiet 168
Bronhnber 47
Brünne w 375
Bruno, L , 81
Bryant 182
Bryce, P. H., 328
Bryson, J., .340. 3.51. 388
Buchan, AI., 197. 198
Buchanan, J. Y., 194. 202.
203. 806. 446
Büchner 140
Bücking, M., 44. 47
Bnekmann, 8. 8., 69
Buell, Ira M., 368
Buhl, Fr., 374
Buij 396
Bnkowaki, G. ▼., 64. 88. 90
Bnlganow 422
Bülow, F. J. V., 143
Burckhardt, C, 52
Bardwood 484
Bureau, L , 73
Burmeister, C, 124. 170
Borton, R. F., 848
Bnaeh 421
Busse 415. 441
; Bussy, de, 392
I Bnaz, K., 68
' BUttgenbacb, F., 48. 886
Büttikofer 396
Buxton, E. N., 378
Cabanes, G., 315
|Cagnat 131
; Oahnn 871
Caillaud, du, 391
Calderon, S., 79
Gallaway, C, 365
1 Caleter, ran, 146
'Calvert, A. F., 70. III.
154 155. 247
CalTin, S , 118
Campbell, M. B., 186. 888.
319. 320
Carapboll, W., 399
Canaval, B., 61
Cancani, A., 87. 887. 889.
293. 297
Canisares y Moyano 189
Cano, Guticrez del, 818
Canto, E. do, 229
Cantoni, A., 303
CantrOl, T. Croabao, 68
Cantwell, J. C, 177
Canu, F., 72
Capelle, H. van, 71. 366
Capperon 246
Caputo, L., 303
Carafa 247
Oaralp 74
Card» 489. 441
494 Bflgisttr : Erdmagu. 2-36 ; Geognotie 37-1 26 i Linderk. 127-98 iL 371-424.
Carey 386
Cms, L., 74
Oarlheim-Oyllanakdld, r.,
1». 20
Ooflit S17
Otiiton, £., 232
Ckniap, T., 150
Oarnegie, David W., 155
CammsB, A. J., 284
Carr Boyd, W., 156
Carri6re, G., 315
Casanova, 241
Oase, £. C, 338. 847
Caspari, J., 9
Caaaetti, M., 85. 86
Gassini 247
Castellanos, S., 309
Castillo, A del, 122
Castizo 460
Caterioo, M , 88
Cauley, Mc, 398
Cavalcanti 173
Care, H. W., 385
OftTendiah, A. £. J., 403
Cazeniajnu 132. 438
Cebrian 424
Oeeehi 136
Celoria, G., 364
Celtis, C, 244
Centurini, L., 231
Ceraldioi, O., 240
Chabrillan 246
ChaffanjoQ 408
OhailI4-Long 403
Chaix, K., 314
Chalmers, J., 159
ChalmerS) J. A., 108
Ohilnen, J. H., 148
Chalmers, R., 1 13. 175.176.
183. 266. 267. 365
Chamberlain, B. H., 399
Ch»iiiberlin, T. C, 1 U. 125.
175. 349. 353. 358
Chandra Chakrabarti, Jad.,
381
Chanler, Astor, 137
Chantre 421. 422. 423
Cbao-Jn-Kua 372
Obapnan 127
(nunmantte 386
Ohartron 73
Chaatang, L., 404
Chatard, Th. M., 184
ChaUerton, Q., 328
Ohanvet 374
Ohavannes, £d., 878
ChavoH, A. de, 244
Chellus, C, 40. 45. 342
Ohalniaki, P. L., 481
Chatrat 815
Chistoni, G., 9. 17. 18
Ghittenden, H. If., 191
Choffat, P., 79. 80. 108
Cholet 147
ChovoaobkiD, M., 414
Cbree, Gh., 15. 263. 292
Chnatie, D., 136. 408
Ctnelli, U, 292
Cirera, R., 28
Claparode, A. de, 130
Clar, K., 284. 323
Clarence, L. B., 385
Clark, L. F., 884
Clark, W. B, 119
Clarke, C. E., 383
Clarke, Gh., 388
ClarkaoD 447
Clavus, Claudias, 243
Clavel 325
Claypole, £. W., 865
Clercq, d«, 393
Clerici, V., 309
Clerq, J. Le, 153
Clifford, H.. 387
Clougti, C. T., 70
Clozel 147
Cianies Ross, W. J., III
Coatpont 434
Cobos, N., 171
Cockin 420
Codara, A., 888
Codrington, R., 141
Coheo, 356
Cohn, Dr. F., 149
CoIe,e.A.J.,7].118. 157.
319
Colemao, A. F., 181. 354
Colin 152. 158
CoUet 435
Collie, J. N., 384
ColliD, A., 344
Collingrid|;e, 0., 225. 236
Colüns, E. T., 879
Colviile 137
Comaneati, Demeter Ghika,
186
Cnmcnge, R., 397
Cones, E., 246
Conradt, L., 160
Conrath, P , 97
CoQsiglio Ponte, S., 308
Constant 846
Conte, J. Le, 363
Conway, W. M., 100. 383
Cooke, J. H., 88
Cool 895
Coordes 428
Coote, C. H., 237
Cope, £. D., 118. 176
Copaland, H., 157
I Copeland, R., 286
; Coradi 448. 459. 460
; Corcelle, J., 315
Cordeiro, L., 228
G^rdier, H., 225. 227.400.
403
' Cormick, Mc, 383
Cornaby, W. A., 403
Ooraet, J., 108. 146
Corney, P., 246
Corradi, A., 8
Corstorphine, G. S., 71
Cortese, E., 87
Corti, B., 80
Cosirao, B, 386
CosBaoge, V., 78
Costa, C. Roqoe da, 227
Costermans 145
Costi, 237
Gotteau, 108
CoacheroD-AametyW., 491
Coudreau 172 '
Coaoillon 389
Courant, M., 403
Courme, L , 24
CourteilemoDt, G., 378
Cowper 132
Cowper Reed, F. R., 70
Gramer, ü., 51
Grane 456
Cravrford, J., 810
Creak 24
Gredner, ii., 117
Credner, R., 41. 210. 8T0
Grelle 436
Crtiner, L., 42
Crotico, G. M , 221
Criek, 0. C, 107. III
Groll 361
Crosby, W. 0., 119. 284.
388
Grosbee Gantrill, T., 69
Grosfield, Miss M. C, 70
Crosa, W. H., 116.
Crosd, J. d«, 151
GrulB, Dr., 173
Cuinet, Vital, 373
Gnlmaon 461
Culter, ö. E.. 318, 340
Culvcrwel!, K P-, 361. 362
Gumberlaud, C. Ö., 408
Ganba, da, 881
Guny, K-, 1*7
Garzon, G. N., 373. 380.
406. 418
Gusbing, U. P., 11».
286. 351
Gashing, P. N., 188
Gvijid, J., 816-
Gaersky» ^
OMWogr. 193-216; Gesch. 217-48; Geophysik 249-370; JUrtenproj. 425-62, 495
IHM, Prof., 160
Dahl, Knut, 156
Dahl, Fr., 207. 212. 213
Dablgren, £. W., 226
Dal Verroe 134
Dale,T. N , 119. 185. 281.
282. 283
Dalgleish, W. Scott, 150
Dali, W. H., 121
Dalla Vedova 134
Danas, W. L., 291
Dana, J. W., 186
Danvers, Fr. Gh., 227. 881
Darbnux 442
Darton, N. H., 120. 320
Darwin, G. H., 361. 368
Darwin, L., 129
Datbe, £., 49. 356
Datta, P. D., 103
Danbr^e, A., 244
David, T.W. E., 110. 367
Davidsoo, 0., 177
Daviee, A. 11., 80
Davis 449
Davis, W^. lt., 313. 319.
362
Davison.Ch., 876. 277. 886.
292. 293. 894.896.301.
302. 366
DawiijW.M, 119. 185.186
Dawis, A. P., 188
Dawson, G. M., 112. 113.
114. 176. 178. 180. 181.
805. 8 13. .988. 853. 358.
367
Dawson, J. W., 113. 178
DawsoD, L. S., 155
Dawson, 8. 888
Dawson, W. B., 183. 209
Deasy 407
Dibay 389
Dobes, £., 437. 448. 452
Decaufe 434
Deeazes 146
D«ehy 420. 481
Deckert, E., 184
Dkle, Lionel, 127
Deca'ur 149
Deecke, W., 41. 183. 856
Deeley, R. M., 346. 348
Defforge 252
Ddafond, F., 78
DeleommvDe, A., 146
Delebecque, A., 3 16. 330.
332. 333. 335. 336.
337
Delgado, J. P. N., 80.832.
355
DeUngette 890
Delpaxt, Tlu, 897
Denancy, £., 389
Denhardt, Gastav, 136
Denkmann, A., 47. 48
Üenza, Fr., 289
DepAret, Gh., 39. 60. 75.
77. 78. 110. 313
Derby, Orv. A., 123. 318
Dersehawin, A., 98
Desimoni, C, 220. 227
Dessauer, A v., 109
Detienne, Ed. G., 881
DeTille 149
Dhaois 145
Diokson, H. N., 197. 203.
205. 210
Diener, K., 38. 58. 99.
100. 350. 358 861.
383. 42 t
Dierselborst 258
Dietrich, F. H., 275
Diculufoy. Madame, 379
ÜilJenberger 461
Dijk, van, 393
Diller, J.S., 114. 116. 191.
319
Diraitriew 4SI
Dingelatidt 480. 481
Dinklage, L. E , 206
Dionne, N. E., 234. 236
Diricblet 427
Dirr 456
Dittmar 198
Diwaiew 418
Dobrossmjslow 418
Dodd, J., 399
Dodson 136
üoduD de Keromar, H., 162
Dolby-Tyler, 0. H., 303
Dolgorukow 410
DoUfufs, G. F., 39
Hölter, C, 61. 86
Dominguez, A. M., 305
Donaltl. Ch. W., 216
Donaldson Sinith 135
Doneker, H., 240
Donckier de Donoed, Gh.,
.■322
Donnet, Oaston, 151
Döring, V., 150
Dorlodot, H. de, 78. 886
Dornseiffen 393
Dofs, Br., 94. 389
Douglas, C. E., 351
Douliot, H., 153
DouviU6, H., 76. 101
Douzami, H., 76. 77
Dove, K., 140. 143
Dowling, D. B., 181. 376
Draghic^nu, M., 91
Dnper, D., 109
Drapeyron, L., 848. 848.
245. 247. 449
Dreger, J., 64. 60
Dreyer 162
Drisehenko 413
Droogman 145
Druetti, A., 348
Drygalski, E. v , 199. 216.
345
Dubois, E., 362
Dubois, F.. 151
Dndley Oliver, W., 153
Dufonr 436
Dumas 132. 438
Dumble, E. T., 122. 190
Dnmontier 388
Duncker, E., 262
Dunin-GorkhiwiUoh 412
Donstan, B., III
Duparc, L., 51. 62
Dupuis, J., 390
Dupuy de Ldme 398
Daro, C. F., 229. 838. 883.
237. 244
Dusfin, P., 148. 169. 171
Dutreuil de Ebins 406
DvttoD 873
Dynnik 481
Easton 393
Eaton, D. J. V., 182
Ebenhof, Weber t., 328
Ebert, F., 40
Eberl, Th., 60
Bbsen 434
Eck, J., 244
Eckebrecht, Th , 240
Eekonstein 383
Eckert, M., 314
Edelsteio, J., 96
Edgeworth DaTid,T. W., 168
Eginitis, D., 301
Egorow 442
Ehlers, 0., 159. 373. 387
Bhlert, S., 863. 864. 886.
290. 291. 292
Ehren berg, Ch. C., 248
Biek 138
Eickemeyer 461
Eigel, F., 61
Eisen, G., 164
Eldiidge, e. H., 114. 117.
191
Elkingkon, W. M., 180
Elliot 136
EUiot, B., 383
Elliot, Ö. F., 108
Elliot, Scott, 128. 137
Sltis 89
EUii, MiM e. L., 70
496 Begiftter: Erdmagn. 2-36; Geognoaie 37-126 j Länderk. 127-92 u. 37l-«4.
Ellison, Th., 184
Ella 183
Elter, A., 243
Bmenoii, B. K., 185. 186
EmmoBB, 8. F., 114. 121.
191
Bngelbrecht, W., 47
Engelhardt, H., 198. 139
Engter 138
Enjoy, P. d', 389. 390
BntrecBfteau, d', 246
E8tvns, n. V., 958
Erikson 421
Eriatow 423
Erman 8. 5
Errera, C, 229. 288
Escaiide 390
Esch, E., 166
EBChenbagen, M., 6. 9. 10,
12. 23. 27
Bscher t. d. Liuth 53
Eschmann 486
Espada, M. JimAiei d« la,
986
Esaer, Dr., 144. 148. 152
Btberidge, B., Iii. 167
Ettingshausen, C. t., III
Euiing, J., 378
Swing 876
Eyshöric 401
Exelmann 26
Esettrra, F., 170
Ealaab 949
Faber, Ed., 326
Pabie^ Ä., 815
Fahre, G., 75. 357
Eabricius, D., 242
Fabricius, J., 31
Fabry 455
Fairbanks, H. W., 114. 115
iairchild, fl.L., 186. 187.
966. 339. 860 j
Fall, C. Mc, 385
Fallot, E., 74
Famio, P., 390
Faraudo- 980
Fargue 325
Faris, R. L., 99
Farlana^ J. K. H. Mac, 332
Farr, C. Coleridge, 24
Fastenralh, J., 230
Favaro, A., 217
ÄT», B., 60
Fayen, J., 243
Fea, Leon, 386
Febry 480
FedoroAV, E. S., 94
Fedtschenko, B., 417
FeÜden, H. W., 126. 367
FelgentrSger 6
Felix, J., lU. 191. 122,
310
Felkia 198
Fels 130
Fennema, E,., 310
Ferrand, G., 153
Pemnd, F., 194
Ferraz 141
j Ferrä, S., 230
I Ferrero 968
Perron, E., 284
Fesca, M., 398
FeuiUe, L, 248
Feyrol, J., 999
Ficheur, E., 106. 107
Fiebelkorn, M., 42. 48
Fief, du, 144
Figa«, 8., 99. 805. 810.
ans
Finster walder, 8., 326. 349
FioriDi, M., 2S9. 441
Fircks, Frhr. v., 188
Firket, Ad,, 324
Fischer 434. 4ö5
Fischer, A., 398
FiHrh.r, H., 375
Fischer, 0. v., 169. 170
Flsober,Th., 130.131.132.
375
Fisher, 0 , 69. 969. 976.
361. 362
Fitsgerald, E. A., 168. 167
Fitzner, Rudolf, 129. 181
Flaraacbe, A., 322
Flamsteed 439. 441
Fletcber, G., 846
Fleuriais 244
Fliehe, P., 73
Floquet 481
Florentino 981
Florinski 416
Flotte de Roquevaire, R. de,
130
Fou, Ed., 140. 141
Folgheraitor, Q., 96
Follraann, 0., 313
Fonck, F., 140. 946
Foniakov 411
Forbee, G., 187
Forbaa, H. 0., 159
Forel, F. A , 337. 848. 862
Forirs, H., 72
Forroy, Ed., 816
Förster, B., 44
Förster, Kl., 460
Foreyth- Major, C. J., 90.
499
Fort, Seyraour, 141
Fouoart 162
Fovehi, E., 961
Pouch«, M., 261
Foullon-Norbeck, A. Frbr.
161
Fonque, P., 399
Fonreau 131
Fournereau, L., 248. 686
FoiiTDiar 8. 490
Fournier, A., 74. 231
j Fournier,E., 74. 75.97.27»
Fowke, G., 188
Foz, H., 68
Fraas, E., 40
Fraas, 0., 40
Franehetti 184
Franchi, S., 26. 80. 81
Francius, L., 210
Fraijijois, H. t., 143
Frank, F., 875
Franke 408. 443
Franklin, J., 248
Frans, A., 411
Frans PtrdiMnd, En-
" herzog, 379
Fräser 381
Franseher 68
Frech , Fr. , 59. 62. 97.
116. 280
I Frederiehs 146
1 Freie d'Andrade, A.A., 109
Frenger 456
Fresdorf, G., 247
Frese 458
Fresbfield 420
Freytag, G., 350
Fric, A., 54
Friedericbsen 445
Friedländer, B., 162
Frischauf 436
Fritsch, K. V , 49. 66
Pritsche, H., 4. 964
Fritz, G., 46
Fritzsche, W. H., 453
Froideranz, H., 846. 946.
248
Fromm 139. 140
Fronteoae 246
Frosterus, B., 96. 970.
272. 357
Früh, J., 313. 617. SB«.
455
Fuchs, Th., 84. 145
Eucini, A., 82. 84. 87. 88
Fuefs 908
Fugger, E., 324. SSO
Fumagalli, G., 223
Fürst, E., 394
Fufs, V., 25
Futterer, K., 45. 82. 97. 106.
280. 302. 312. 372. 420
d by Googl
Ozeaoogr. 193-216; Gesch. 217-48; Geophysik 249-370; KarUDproj. 42Ö-62. 497
Oabb, W. H., 12S
Gaetano 309
Gaffarel, F., 830
Gagel, C, 42
G&lan 442
Galiani 247
Galilei 31. 244
Otllais, H., 890
Galle 12
Gallego, Joäo, 237. 873
GaUi, lg., 300
Gambey 17
Gambier, C, '229
Gambier, J. W., 224
Saninie 888
Ganeval 371
Gannet, G., 185
Ganuett, ü., 1U4. 187. 190
Gt&ong, W. F., 234
Garcin, E., ;^;{2
Garde, V., 2ü
Qardiner, C. J., 71
Gardner, C. T-, 408
Garibaldi 17. 18. 80. 31.
294
OaroYeglio 874
Qarrard, J. J., 110
Garstiü, W. E , 133
Gartschiu-Garnizki 415
Garvood, E. J., 126
Garzon, E., 170
Gascoigne, Miss, 386
Oaseerus, A., 242
Gastaidi 441
Gaston Donnet 151
Gaufs Ö. 11. 18. 427. 442.
448
Gauthier, J . '12
QautliitT, L., ;iuo. 304. 876
Gauthier, V., 102
6tiiti«r, £. F., 80. 158
Gawrilow, N., 97
Gebhardt, A., 303
Gadeonow 417
Qedroitz, A., 95
Gee, W.Mo, 120.140.271.
273
Gaer, G. de, 66. 67. 98.
270, 357. 367
Geiger, Th., 244
Geikie, Arch., 68
Geikie, C, 376
Geikio, J., 89. 70. 853.
362. 865
GeiDitz, E., 41. 356
Geitlin 21
Oelcich, £., 234. 438. 485
Gelton 434
Gennep, ran, 894
Gantil 147
Gentilly 458
Gerard, P., 317
GerasBimow 413. 414
Gerland, G., 292. 298. 302.
305
Germain 439. 445
Gerstner 199
Geyer, G., 54. 62. 82
Qhika Comanesti, D., 136
Gianiberini, A., 230
GibeoD, A. M., Ib8
GibaoB, A. M., 121
Gibson, J., 198
Giesecke & Devrient 448
Gilbart, G. K., 114. 116.
187. 188. 189. 190.278.
282. 317. 319
Gilbert, J. J., 22
Gilbart, 8. K., 187
Gill, David, 143
Gill, Gg., 373
Gülain 145
GiUiTray, Mae, III
Gilman, C. S., 191
Giltschenko 422
Gioda, C, 244
Gioli, G., 84
Giordano 52
Giorgi, G. de, 335
GioTaniioMi, G., 289. 299
Oirardot, A., 355
Glartan 243
Glaser, E., 135. 377
Glangaand, E., 75
Glaunin^ 140
Glinka, K., 94
Gobants, A., 90
Goiran, Ä., 209
Golowatscbew, D. M., 412
Goldhammer, D., 20
Goldnann, S., lOt^
Goldsmid, F. J., 380
Goraos de Brito 237
G 6 Miez de Teran, L., 303
Gondatti 414
Goodman 4.')8
Goodwin 434
Gordon, C. H., 118. 860.
380
Gore 384
GorjauoTic-Kramberger 64
Goaaalet, G., 78
Gosselet, J., 78
Götzen, A. Graf Ton, 108.
128. 138. 811. 488
Götzinger, B., 244
Govi 8
Gowan 403
Gowen, H. fi., 162
Gowlaad, W., 898
Grabau, Am. W., 860
Graber, H., 02
Grablovitz, G., 287. 288.
289. 290. 298
Grablowits, J., 207
Grabowski 416
Grabowsky, F., 160
Gracey 881
Graf, J. H., 241
Graham 162
Grandidier 152
Grand jean 141
Grant, ü. S., 114. 438
Grave 424. 427
Grawcrt, v., 139
Gray 16. 23. 380
Grebe, H., 43. 44
Greco, B., 87
Gradler, V., 68
Green, A. H , 69
Greenieaf, J. L., 188. 826
Greenley, £d., 70
GreeDman 165
Green vood Pim 852/53
Grefrath, H., 154. 155.
156. 162. 163
Gregor, J. G. Hc, 345. 386
Gregorio, A. de, 88. 392
Gregory, J.W., 77. 80. 107.
108. 122. 125. 187. 271.
274. 281. 313. 359
Qreim, G., 32.'j. 337. 355
Greuard, F., 400. 406
Grenfell, W. T., 188
Greppin, Ed., 280
Greve 421
Grere 453
Gribble 381
Griesbach, 0. L-, 102
Griesbach, K., lOO
OriosmaDn, G., 312
Qriffin, L., 380. 384. 886
Griffis, W. E., 404
Grijzen 395
Grimsley, G. P., 190
Grindrod, Mrs., 387
Griswold, L. S., 188. 820
Grixoni 186
Groffier 371
Gromhtschewski 418
Gros 246
Grosser, F., 162
GrofRnninn, K,, 345
Grube-Einwald 48
Gruber, C, 46. 248
Grnlew 415
Qrum-Qrjimailo (Orsohioia-
üo) 408. 418
Gmiier, H,, 23. 40. 149.
160
498 Beguter; JSrdmogn. 2-36 ; Oeognon« 37-126 ; Ländsrk. 127-92 a.371-424.
Grtitener 456
Gsell-Fels 130
Qu^bhard, A., 279
Qa^Din, E., 236
Onillftvnie 259
Guldin 441
Gulliver, F. P., 116. 185.
186. 189. 319. 320
efimbel, C, 46. 76. 100
Gummd, A,, 391
GuD, W., 70
Gundry 402
Günther, S., 8. 31. 218.
225. 226. 23n. '244. 245.
812. 427. 428. 448. 4Ö5
Gnppy, B., 329
Guppy, R. J. L., 129
Gurow, A., 95
Gustawicz 435
Outhe 875
Gutiorez del Cano 218
GtttzwiUer, A., 51
Gttyoii 485
Gu/./,anti, Ö., 289 309
Gylliag, K., 357
Haaek, H., 275
Haardt, Vincenz 816
Habeoicbt 451
HSbter, K., 230. 235
Hachotte 428 436
Hackman, V., 268
HaddoD, A. 112. 157
Haga Haig, H. d«, 110
Hagenbacb-Bischoff 850
Hagne, A., 114
Hahn, C, 419
Hahn, Fr., 188. 180. 188.
188. 145. 148. 149. 151.
818
HSbnel 181
Haig, M. R., 15$. 888
Halaväts, J., 65
Halbfafs, W., 332. 333 337.
457
Hall, M., 348
Halley, £., 8
Hallick, A., 180
Hallimr 396
Hamann 447. 458. 459
Hamberg, A., 212, 216.
870. 834. 846. 846. 849.
351
Hamilton, A., 163. 164
HanmantrSm, R., 382
Hammer 19.427.428.431.
432. 4.S3. 434. 4:55. 4.40.
440. 443. 444. 447. 448.
451. 456. 456.468. 469.
460. 468
Hamy, E.T., 238. 243. 246 '
Hann, J , 5. 14. 188. 889
Hanolet 146
Hanotaux 153
Hansen, A. M., 146. 168.
362. 437. 438. 468
Hansteen 5. 8
Hantssch, Y., 218
Hargreavea, B., 868
Harker, A., 69. 71
üariö, E., 74. 312
Harraer, P. W., 71
Harper, A. P., 163. 351
flarrir gton, M. W., 334
Harris 130
Harris, G. D., 118
Harris, J., 178
Harris, T. W., 339
Harris, W. B., 378
flarrison, J. B., 271. 274
Harrisse, H., 23ü. 831.
832. 233. 241
Hartl 489. 440
Hartmann, A, 144. 890
Hartwig 447
flarvey 28
HassenstetB 186. 140. 468
Hatch, F. H., 108
Hattowski, A., 95
Hauer, Fr. v., 54. 88
Haug, E., 50. 76. 77. 78.
107. 278. 279
Uauscbild 456
Hante-Penille, de, 289
Hauthal, R., 172 349
Hautreui, M., 2()6. 328
Haworth, Ev., 190
Hay, J. D., 848
Hay, R., 188. 189. 387
H»ye, la^ 246
Hay es, C. W., 180. 121.
184. 186. 319
Hayn, Dr , 160
Hayna, A., 191
Hasard, J., 40
Heath, Th , 292
Heavood, Ed., 332
Heber-Percey 875. 876
Heeker 286. 416
Uedin, Sven, 336. 361.
404. 407. 418
Hedrois 414
Heeres, J. E., 237. 896
Hegemann 414. 457
Heiderieb, Fr, 274. 428.
461. 462
Mcijmann 395
Heikol 416
Heim, A., 58. 63. 889.
868. 866
Heimbach, H., 46
Heinrich, 0., 810
Heinrichs 21
Held 450
Heiland, A , 341
Holler, J. K, 322
Heller-Riefier 455
Hellroano, Q , 7. 8. 17. 31
Helmert 253. 255
Helmhacker, R., 56
Henderson, J. M. C, 49
Hennig, A., 66
Henry, R., 163
Hepburn, J. D., 142
Hepttes, St. C, 304
Herbertson 484
HerROaell, H , 333
Herlin, R , 269. 366
Hermann 139
Hemnaan, 0., 89. 40. 41.
1 39
Hershey, 0. H., 189. 320.
860
Hertslet m
Hefs, H., 350
Hefa, Jean, 131
flesee-Wartcgg, 408
Hessel Gerritsz 240
Hettner, A., 428. 436
Heomann, E , 888
Heveei, L., 248
Hibsch, J. E., 40. 56
Hice, R. R., 189- 320
Hicks, H., 68. 366
llickson, S. G., 843
Hiokisch 411
Hilber, V., Gl, 90
Hill, E., 26.5. 319
Hill, H., 163, 311. 320.
364
Hill, R. T., 118. 12t. 188.
189. 271
Hill, W., 69
Hill Gibbons, Alfted Bl»,
142
Himmel 456
Bind 188
Hinde, G. J., 68
Hinde, S. L., 145
Hirsch, L.. 377
Hirtb, Fr., 225. 826. 87».
881. 400. 401
Hise, C R. van, 114. H»-
282. 283. 284
Hitchcock,O.H., 267.85S.
358. 367
Hite, Ch. E., 182
Hjort, J., 210
Hpbb;, W. H., 11»- ^
809
d by Google
Osatnogr. 193-216; QmcIl 817-48; Goophyuk 249-370; Kartenproj. 485-62. 499
EoUey 187
Hobson, E. W., 362
Hocken, T. M., 168. 837
Hocquard 1Ö3
Hodgson, B. H., 848
Hoekstra 393. 395
Boevell, V., 395. 396
Höfer, a., 62. 63
Hoffmum, B., IS
Hoffmann, F. A., 42. 285
HuUmanu, W. J., 176. 192
Hogben, Q., S06
Högbom, A. 0., 66. 869.
270. 357. 363
Hogg, £. 6., 367
HohnumB 460
Holcombe, Ch., 402
Holden, E. L., 191
Holder, E., 247. 420
HoMieb, T. H., 880. 406
Hollande 77
Hollick, A., 285
Holst, N. 0., 39. 367
Holzapfel, E., 43. 44. 55
Holzmüller 436
HoDdiuB, H., 24Ü
Hood, W. B., 813
Hooker, J , 246
Hooyer, G. B., 391. 39ö
Hopkins, T. C, 118. 324
Horn 156
Horn, T.. 200. 201
Horn, J., 70
Hon, R., 169
Horoe^ J., 357
Hornerauuii fr. K., 183.
248
HSieh, Vi«tor, 144. 168
Hoikins, L. M , 888
Hotz, Dr., 242
fioarst 151
Houtitm*8ch{ndler 879
Howarth, D. 0. H., 309
Howley, M. F., 234
Howley, J. P., 183
Howorth, H. H., 819. 861
Hron 133
Hübbe, S. Ö., 166
HtU 448
Hühner, G., 174
fludlestoD, W. H., 103
Hügel, V., 392
Hughes, T. ir&flimy, 868
Hugues, L.y 888. 881. 883.
234
Hnin 450
HuU, E, 67. 107. 365
Humboldt, A. v., 8
Hunt, A. E., 361
Buiter, W. W., 848 .
Hitler 459
Uussak 173
Hath, 6., 408
Ictsbaleeta, J. 6., 886
Iddings, J. P., 116
Ijcerroann 392
Ignatov 412
lUtire, r. StPftol-, 188
Imaz, J. G., 241
Imfeld, H., öl. 450
imkeller, H., 46
Immannel 884. 405. 406.
408. 415. 417. 481
Inglis, J. W., 403
Inoetranzeff , A . 96. 99.
412. 419
Ippen, J. A , 61
Ippolito, E., 9
Irmer, Dr., 161
Isamhert .^74
Isohitzky, N., 98
Isbii, Y., 399
Issel. A., 83. 817
l-tsing :^72
Iwanow, D., 99. 415. 417
Iwanowski 481
Jack, R. L., 157
Jacob, K., 49
Jadrintew, N. If., 418
Jaekel, 0., 95
Jakobs 394
Jakobson 895
Jahn, J. J., 54. 55. 56
Jambon, Gh., 3H3. 393
James, Alexander, 158
Janssonias, J., 240
Jarilow, A., 413
I Jafttrembski 416
! JatscLewski, L., 99. 413
Javorowsky, P., 99. 410
; Jaworski, J. L.^ 417
Jenks 154
Jentzscb, A., 40. 41. 854
Jeppa 142
Jerrmann, 172
Jeunesse, de la, 246
. Jidinaky, W., 56
j Jimbo, K., 101. 401
Jim^nez d« la Espada, M.,
235
Joohelson 414. 416
Jocst 372
Johannes 139
Johnston 188
Johiiston, H., 141
Johiistoii, K. A., 184
Johnston, L. C, 121
jroJuuton, B., 446
Johnston, W., 184
Jobnston-Lavis, H. 507
Johnstone, Jam., 888
Jonas, Tb., 445
JonM, J. W., 156
Jonker 386
Jordan 429. 430. 443. 444.
458
Jordan-Miln, Loniae^ 408
Jöri^ensen, Q., 179
Jouan 228
Joukowsky, W., 99
Joüon den Longrafs, Ft., 884
Jozzi, 0., 231
Juan de la Cosa 243
Jnanola 158
Juke» - Browne, A. J.| 68«
69. 271. 274
Julien, A., 75. 367
JttlieD, St., 846
Jung, E., 154. 161
Junker, W., 248
Jürgens, N., 25
Jttrgensobtt, Att., 411
Kagorowski 418
Kahla 449
Kaleczmssky, AI. T., 889.
299
Kalmar, v , 253
Kainykoir 418
Kamerlint? 393
Kainptz, V., 147
£an, C. M., 890. 891
Karakasch, N., 96. 419
Karlinski 14
Kärnbacb, L., 160
Karnosehowsky, A., 96
Karpinsky, A., 280
Karrer, F., 60
Karsten, H., 86. 188
Karstens 195
Karzew 4 23
Kastner, K., 324
Kastsehenko 418. 416
Katanow 418
Katzor. Fr., 55
Kaulnuinn 412
Kay, 0. L. Mc, 148. 399
Kayser, E , 47. 48. 55
Kayserling, M., 230
Keane, A. H., 188. 871. 410
Keil-l'elikan 453
Keilhack, K.K., 39. 40.41.
42.49.125.341.354.356
Keith, A., 180.186.881.819
Koller 453
Keller, C, 153
KeUer, H., 387. 888
KeUer» 148
500 Eegister: Erdmagn. 2-36; Qeognosie 37-i26; Länderk. 127-92 a.371>424.
K«ltie, Sooft, 188
Kelvin 29. 262. 263
Komp, J. F., 191
Kompon S98
Kecdall, P. F., 360. 868.
35 7. .SOG
Kennedy, W., 116
Kost, Th , 374
Kepler 244
Eergrohen, de, 204
Kern 385. 397
Körner, Fr. t., 64. 68
Kerr, D., 331
Kersting, K., 169. 311
KoUitz, W., 14. 16
Kithulle, de la, 146
Keyes, Ch. R., 114. 117.
118. 120. 358
Klaodiko 417
Kiepert, R , 139. 140. 463
Kilian, W., 76. 77. 78.
878. 279. 289. 351. 366
Kingsley, MIao, 147. 148.
1.^2
Kingsraill, T.W., 101.341.
408
Kinkelin, J., 48
Kirby 140
Kirchhoff 152. 158. 161.
399. 488. 466
Kirillow 414. 415
Kirk, J., 127
Kispatic, M., 304
Kitto, Ed., IG
Klassert, A., 173
Kleioents, D., 4U6
Klomm, B., 40. 46. 366
Kleritsch 457
Klerk de Kcus 392
Klerks, E. A , 392
Klingatsch 429. 439. 443
Klinge, J., 339
Klockmann, F., 79
Kloso 114. 149
Klossovsky 20
Klotz, 0. J., 177. 348
Kliiit, M. E. B. J., 206
Klunzinger, P 887
Kluth, R., 42
Klvana, J., 56
Knigbt, B., 153
Knight-Bruce 142
Knipowitsch, N., 93
Knipping, E., 203. 206.
813
Knochonhaner 147
KacwltoD, F. H., 117
Knox, H. V., 868
Knudscn, M,, 198
Knut Dahl 156 |
Knttttel, 8 , 811
Kobelt, Dr., 152
Kobelt, W., 177
Koch 428
Koch, 0. A., 68. 64. 804.
333
Koch, J., 302
Koch, M., 47
Koeiiig, J. G., 387
Koeppen,W., 201. 218.815
Koganei 399. 416
KShler 149
Kohlmorgen 456, 467
Koblrausch 10
Koken, E., 339. 363
Kolb, G., 187
Koll 443
Komarow 415. 417
Komineroll 441
Konchine, s. Konscbiu
Kondratieff, A. D., 96
Könen, A. v., 40. 311
KSnig 481
Konkoly, V., 14
Konowalow 412
Konschin, A. M., 97. 417.
419. 420. 422
Kontra tenko 422
Koorders 392. 395
Kopemiovs 844
Korff 378
Korkin 424
Korn, J., 41. 61. 356
KorsehinsU 417 •
Kortazzi, S., 290
Kossmat, Fr., 38. 54. 63
Koavboki 488
Koworski 409. 410
Kozlow 408. 418
Krahraer, Ö., 331. 334.
408. 410. 414. 416
KrSmer, A., 344
Kramp, F. Q., 225
KrMnopolsky, A., 96. 98.
410. 411
KraBsnow, y., 897. 415.
422. 424
Kraus, Fr., 316. 846
Krause, P. G., 71. 106. 847
Krebs, R., 40
Krebs, W., 334. 373. 402
Kreil 15
Kretschmer, K,, 848
Krieg 345
Kfifka 867
Kristafovitsch, N., 367
Kronecker 394
Krüger, P.,. 169
Krüger, W., 394
Kranit 396
KrSkow 414. 415
Mmmel, 0., 143. 194.
196. 197. 199. 200.201.
203. 206. 206. 207.210.
811. 818. 818. 816
Krnsch, P., 49
Krylow, P. N., 99
Ktthr 396
Kükenthal 891
Kulakoiv 414. 416
Kulomsin 412
Kfimmfll, H. B., 878. 858
Knmmerly i.'
Kunze, G., 16ü
Karopatkin 417
Knrti, F., 184. 171. 177
Kusnezow, Q. N., 418
Kuyper 392
Kyngsku Nishiwad« 101
Lacouperie, T. ds, 400
Laüan, G. B., 69
loflammo 841
Lagrange, Gh., 9. 484. 487
Lahontan 248
Lais, 6., 289
Lake, H. W., 104
Lake, Pb., 70
Lakowitz, C, 44
Lalande, Ph., 816
Lalieux 146
Lallemant, Q. Avi-, 1S4
446
Lambert, J., 110. 448
I Lamont 1 2
Lamotte 145
! Lamplugh, G. W., 69. 70.
319
Lancaster 298
Landberg, Graf Carlo, löS.
878
Lanessan, J. L. de, 388
Lang, 0., 47
Langdon, D. W., 181. 188
Lange 172
Langenbeck, R., 302. 306
Langhans, F., 143. 160
Luita 464
Lapicque 372
Lapparent, A. de, 38. 89.
161. 449
Larminat, de, 132. 880
Larrazet, A., 79
Löske 429
Ust, J. T., 158
Latimer, Miss, 189
Latkin, N., 4l3
Lattermann, G., 40
Laube, Q. K., 54. 66
Landeesat 177
d by Google
OzeanogT. 193-216; QeBoh. 217-48; Geophysik 249-370; Kartenproj. 425-62. 501
Lauifen, E., iö I Lincoln Tangye, 112
Laun, 2ia Lindau, R., äl3
Launay, A., 115 Linden, J., 95
Launay , L. de , 15. 9£L , Lindenkohl, A., 2119
109. ä2a
Launhardt 4£1
Laureano, F., MI
Laurent llSt
Lauterbaob, C, IM.
Lawrence, W. R., äM
Lawson, A. 114. 11^ \ Liseowski 421
2M. 2fifi. 2aa. älS Lista, R., Hü
Lindgroen, W., 115
'; Ling Roth äa£
' Linth, Escher v. d., 53
j Lionel Dfecle 121
{ Lippincott 459
Lipski 422
Lugeon, M., UL 21B
Luksch, J., 21B
Lungo, 0. dei, äüfi
Lurosden 2S
Lundell, 0.,
Lundgren, B., 125
Luschan, t., IfiÜ
Lntugin, L., £5. äfi
Luzenko 416
Lyall, J. B., m
Lyman, B. S., 2a5
Lyons läB
Lebedew, N., 25. aß
Lecleroq lAQ
Leconte de Roujou 2A
Ledouli 37ß
Lee -Warner aai
Leenhardt, F., Ifi. IS
Leeson, J. R., &ä
Legay, L., m
Legendre äI5
Lehmann 42fi
Lehrl, Fr., 2äl
Leicher Aßl
Leichbardt 15fi
Leidy, J., 121
Leighton, T., fiü
Leitner ä&5
Lemaire 145
Lemke IM
Lemoine, G., ä2£. 321
Lempicki, M,, 95
L6mure, J., IhÄ
Lendenfeld, R.v., 154. 155. \ Lopatin 414
Litb, P. Ä. ran d., Eflü
Little, Mrs. A., 4ül
Littledale, G. R , 4Ü1
Littlehales L 1^ 2Ifi.
435 .
Liznar, 7., 5. 6. L ä. 14.
15. la. 2fi. 21. 2a. 254
Lloyd 114
Lobley, J. L., 250
Lochmann 44fi
Loczy, L. V., dl. äSfi
Loewinson-Lessing, F., 91.
413
Legan, J. B., 3M.
LSher, Fr. v., 152
Lohest, M., 2&4
Lohmann, 345
Lollis, C. de, 2ia. 212
Lomas, J., 345. 35Ü» 3^5
LoDgraive, L. de, 23&
Lonsdale, K. IIS
lf)S. iiü ä51
Lenk, L21. 122. aiü
Lent läS
Lenz 12
Lenz, 0.,
Lenz, M., 244
Leonhard, R., 4iL 3Ü2
Leonow 4ift
Leppla, A., 43. 342
Lepsiae, R., 35
Letelier 13
Leuner, 0., 452
Leuzinger 45Q
Levasseur, 15$L 1&4.
2A&
Lorenz- Liburnau,J. v., 325
Lorcnzo, G. de, ftfi. SI. 8fi-
22a. 2S£L 3ÜI. 355
Lorenzoni 251
Loretz, H., 40. 4fi
Loria, L., 155
Lorie, J., 12. 3fifi
Lorin, H., 245
Lory, F., Ifi. Z2. Za. 21a
Los ArcoB 424
Loti, Pierre, 325
Lotti, B., aa. 84
Loumyer, H., 4Ö4
Loureiro, Ad,, 4üi
Lovisato, D., 88
Leverett, Fr., 115. IfiS. Low, A. P., 113. 182
180. 266. 268. 353
Levier 422
Levy, V., 355
Lewanewski 416
Lewin 4 t
Lewis Abbott, W. J., 65
Lewitzky, G., 252
Libbey, W., 205
Liebenau, £. v., 325
Liebrecht 145
Löwl, F., 55
Lozano, R. 8., 15. 3Ü5
Lubstorf, W., 41
Lucas, F. A., 121
Lttddecke 142. 156. 151.
I5fi
Lüdeling 6
Ludwig, A., 53
Lueger 427
Lugard, F. D., USu m
Maas, G., 41. 132. 25fi.
am
Macartney iQl
Macey, P., ä&fi
MacFarlane, J. R. H., 332
MacGonigle, J. N., Ifiß
Macgregor, SirWilliam, 155
Machado 141
Mack 3Ü1
Mac Kay 148. 355
Mackenzie 433
MacMahon fifi. 455
Macnair, P., 315
Macoun, J , 125
Madero, E., 235
Madrolle .ä2ü
Madsen, V., 354. 433
Maffiotti 458
Mager, 438
Magistris, de, 3IB
j Magnaghi 2Ü2
I Mahc de laBourdonnais 401
i Mahuan 312
' Maikow 421
Main, W. T., Ifi3
Mainwaring l3fi
Maistre 142. 43^
Makarow 412. 415
Makscheew 412
Malcolm 407
Maler. Teobert, IM
Malglaive, de, 355
Mallet, F. R-, 104. 353
Mandl 451
Mandonnet, P. F., 231)
Mankiewitz 135
Mann, Ä., 15Jß
Mannheim 452
Marbut, C. F., 1Ä5. 155.
340
Marcel, G., 221
Marchand 25. 150. 246
March6, L. de, 353* 364
Marchi, L. de, 341
Marcone, A., 231. 232
Marcou, J.,
Mariani, E., 82
502 Register: Erdmagn. 2-36; Geognosie 37-126; Landerk. 127-92 u. 371-484.
MarindiD, L., IM
Marinelli, G., 241
Marinelli, 0., aiL 314. 332.
132. aiÄ. 3^ MI
Marinitscb, J., 31&
Markgraf All
Markham, Cl. R,, 2M. 235.
2A&. Ml
Markolf, A., 4ü8
Markowitsch A2a
Marr, J. E., liL 31^ 330.
Marsden Manson 367
Marsh, O.C., 22. UiLl&h.
IM
Marston, A. W., AQl
Martel, E. A., 315. 3lfi.
311. 324
Martin 4ifi. 418. 452
Martin, F., 21fi
Martin, G. B., LIS
Martin, J., 42. 352
Martin, K., IÖ5. 122. IM*
Martin, W. A. P., 4Ü3
Martineau 152
Martini^re, de la, 130
Marumo, N., 323
Mascart 2M
Massaja 1S5
Massleunikow ää. 415
Masters, Fr. J., 224:. 22fl
Matschie, P , 13a
Matteucci, R. v,, M. 3üfi.^
3ÜI
Matthew, G. F., 112
Mattirolo, E., &2
Mault, A., m
Maum£n6, Gh., 131
Maunoir 321
Maurer, 13. 23. Sü
Maury, M., 2M
Mauwe, L., Ü5
Max, A., 41H
Maydell 414
Mayr, E., 155
Mazauric, F., 315. 315
Mazayer 32a
M'Call Theal, G., 233
McCauley äSa
McGornell IfiQ
McCorniick 3^3
Mo Fall, c, aas
McGee,W.J., 271 973.393
Mc Gregor, J. G., M5. 3aß
Mc Henry, A., Ii
McKay, G. L., 3Ö3
McMabon, G. A., GB
Mead, J. R., Ifia
Medina, J. T., 235
Meerwaldt 3£2
Meinardus, W., 225. 4fil
Mein ecke 125. 13a
Moldau, H., II
Melik-Ssarkisjan 422
Meilard- Reade,T., fil. 213.
3fi5
Melnikow, M., 113
Mendenhall, T. C., 213
MendizBbalyTaiQborrel431
Menendez, Fr., 24£
Mensing, A., 24i
Menzel Krigar 25a. 253
Mercalli, G., 3ÜiL äüS
Mercator 243
Mercer, H. C.. 31fi
Merchier 43a
Merciö, E., 3aa *
Merensky UP. 141
Merkel, C., 222. 23iL 231
Merker 13a
Merriam, C. H., Ufi
Merrifield 3
Merrill, F. J. H., Ifil
Merrill, G. P., 112. 121.
3ia
Merzbacher 419
Mefa 333
Messerscbmitt 2M
Meunier, S., 33. 211. 363
Mewius 385
Meyer 334. 432. 43a
Meyer, 152. 123
Meyners d'Estray 3^4. afl.*»
M'Gee, W. J., llAu 12Ü
M'Grath LH
Michael, P., 4a
Michailow 33. 412. 418
Michalski, A., 2A. 35
Middendorf Ififi
Middlemis, C. S., 1Ü3
Mieg, M., 44
Mielberg, Dr. J., 2Ü
Mierisch, B., 122
Milch, L., &3. 124
Miles, S. B., 32a
Mileto, L. de, 222
Mill, H. R., 215. 225. 332.
a3A ^'M. 340 342
Miliares, A , iüt9
Miller, Ad. M., 3jGiD
Miller, K., 221
Millosevich 135
Milne, J., 215. 2afi. 23Ü.
9Q1 9Q9. 2Si3L, 234. 235.
303. 3üfi
Minch 122
Minkewitsch, G., 323. 411
Mitchell, J. H., 131
Mitre, B., 244
Mittermaier, K., äl
Mitzopulos, K., 3£LL
Mizon 149. läü
M'Kenny Hughes, T., m
: Moberg, J. C., fii m
Moberg, K. A., äSl
Möbius 123
Mocquery, Gh., 315
Moderni, F., 85. 331
Modi, Ji7. Jamsh., 233
Mohn, 21£
MojsisoTicB, E. 23. Mi
aa. IML 1Q2. 112
Molengraaff, G. A.F., 105.
142. 336
Möller, M., 231. 422
Mollweide 421. m
Molodycb 411
Moltke, Graf lfi2
Monaco, Fürst Albert t.,
2Ü3
Mönkemöller 159
Monnier, M., 431
Montanus 243
MontecassitOjG. B. da, 242
i Monte&ore Brice, A., 34ä
' Monteil 15Ü
Montero y Vidal, J., 331
Montessus de Ballere, M.
F. de, 3Ä- 23fi. 231
Monticolo 447
Morant 'd&I
Moray 123
Moreing III
Morös, Marquis de, 132
Morgan, J. de, 132. 314
Möricke, W., 123
Moroff, A., 4fi
Morrison 4üi
Mösch, C., 52. 53
Mosto, Andrea da, 223
Mottl, G., aü5
Moulieras IM
Moureaui, Th., IL 232
Mourlon, M., 12
Mrazec, L., äl^ 52. 31
Mudge, E. Hu 189. 2^5.
3fi0
Mügge, 0., 344
Mugna, G., 2Ä3
Muller, J. J. A., 14L m
Müller, Ferd. t., 154. IM.
äia
Müller, G., 4fi
Müller, T., 25
Müller-Simonis 32i
Müllner, J., 333. 331
Mummery 421
Munier-Ghalroas 13
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Oieanogr. 193-216; Oescb. 217-48; Geophysik 249-370; Karteoproj. 425-62. 503
Hniuro, R., 3£B
Münsterberg, 0., 23fi
Muntho, 2m äfifi ■
MuDziD^or IM I
Murray m |
Murray, D., 218
Murray, J., IM j
Murray, John, IM- lÄL i
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Murray, J. R. E., 2ß2
Muschketow, J., Qfi. 304. :
418. 419. 421
Müsset, G., 2M |
Naguös, A. F., 12^ mÄ
Nallino, C, 22A
Nansen 412
Nasarow 406. ilfi
Nathorst, A. G., fifi.
9iL I2h
Natterer, K., 2ÜL 2Ü8
Naumann, Ed., 280. 405.
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Navas, el Conde de las,
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Navicres, J ,
Nazari IM
Neck, J. C. van, 21Ü
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Nelson Dale, T., IM
Neri, A, 2JSiü
Neri Delgado, J. F., HÄS
Nestler 411
Netachajevr, A., 92- 91. A21
Neuber, A., äAü
Neumann, A. IM
Neumann, 0., Lüü
Neumayer, G., 3. ü. 11.
üL 5iX 21. 2fi. 23. 21ii
Neumayr, M.,
Newcomb 2M
Newell, F. IM. IM.
IM. aiiL m
Newton, E. T., 63. LL2
Newton, U. ß , lüü. Uü
Nicholson, A., 2iL 221
Nickles, 7A 7fl
Nielsen-Lund 153
Nieraan, G. K., 3l9ü
Nierraeyer AM
Niefsl, V., ih
Nieuwenbuis laß
Nikitin, S., ää. 91
Nikolski m
Nilis IM
Niten, Will., IM
Nocentini, L., 221. 22S
Noelling, Fr., liiä. IM.
367 'AHP,
Nolan, za. 2flö
Neide, Ed. aU
Nölting, J., 312
Nordenskjöld, A. E., 214.
211. 2llä
Nordenskjöld, N. 0. C, 121
Nordenskjöld, 0., 62.
Norman, a22[
Norman, J. W., IM
Noronba III
Norton, W. Ufi
Nossilow 113
Novarese, V , SIL ai
Nutt, W. Llü
Nys, Fernand de, IM
Oberhumraer, R., 421
Oberlercher liil
Oberroair Ahil
Obrutscbew, W., HKL älÄ.
400. 105. 413—17
Qcagne, M. d', 2110, III.
1Ü2
Oddone, E^ 26. 2ML 233.
O'Donogbue, D., 221
Gebiert, D. P., 23
Oertel 2ii2
Officer, Gr., afi2
Ogilvie, Maria aS2
Glaus Magnus 244
Olccre, J., 211
Oldbara, C. F., m
Oldbura, H. Y., 2^
Oldham, R. D., Iil3
Olin, A, 121
Oliveira, Rodrigues d', 228
Oliver, W. Dudley, L53
Olivero, E.,
Olssufiew 414
Olufsen 106
Omboni, G., 21S
Omori, F., 233. 231. 235.
Gnelli, CK, IM
Onnen, Hj 3Ü5. ällL 332
Oppenheim, M. v., äZfi
Oppenheim, P., 83. 83
Oppert äBl
Oppolzer, V., 252
Ordonez, Ez., 121
Ordonez, J. G. Aguilera y
Ez., 122. 3Ü9
Orff, V., 252
Orleans, Henri d', 101. 1Ü5.
407
Ormerod 132
Orten, E., Ul. IM
Ortroy, F. van, 115. 213
Ortt, F. L., :2flö
Osann, A., lü. 116
Osnaghi, F., 11
Ostafiew 112
Ostroumow 'il S
Östrup, J., a2fi
Ott, M-, 448
Otto, Erzherzog, 328
Oudemans 331
Öyen, P, A., 353
Owen, L. A., 3l£
Pabst III
Pacher, G., 2a2
Pahdc, A^ 133. 115. 2ia
Paisel HB
Palacios Mendiburu 123
Pakt IM
Palazzo, L., 9. 18. 27. 30.
am
Palenow, 13., 93
Palladius 215. 4M
Palmer, J., 1Ü2
Palmer, T. S., ia5
Palmieri, L., äü8
Pamel, A., 1Ü6
Panckow, 333
Pando IM
Panighetti 110
Pantanelli, D., 81
Panlüchow 113
Papperitz 152
Paris, C, 353
Parker, E. W., IM
Parkin, G. R., 12fi
Parkinson 1 36. 160
Parona, C. F., 82. 318
Paronelli 131
Parry, 0. 32fi
Partsch, J., liL 9Ü. 32a
Pascher, C, 3Ü1
Pasqualigo, P., 221
Pasquier, L, du, 3i» 51.
7« 253. 321. 332. 331.
aiü. aiiL 352. 3M. afifi
Passargo, S., lilL 112.
118
Pastor, Cr. P., 233
Pastuchow, A. W., 121
Patkanow 416
Patti, C. Sc., mH
Paul, C. M , 51. ßü
Paul, A. W., 383
Paul-Dubois, L., 181
Pauliny 15lL 152
Pauli tschko liÜL Hß
Paulsen 13. 25. 28
Pavie 388. 3a3
Pavlow, A. P., 93. 91
Pawlow-Ssilwanski Hl
Payne, F. F., llfi. 132
504 Register: Erdmagn. 2-36; Qeognosie 37-126; Länderk. 127-92 u. 371-424.
Peach, B. N., Zfi
Peale, Ä. C, IIA. a21
Peel, St. D., 2M
Peez, C. de, äS. älfi
Peima, J. J. W. v., 1
Poisse 1^
Pelet, Paul, LSD
Pelikan, A., lüS
Pellat, E., Ifi
Penck, A., äS. 3^ 32fi.
äiLL aiXL SfiO afifi.
446. 4fi4. 4M
Penecke, K. A., &3
Pennesi, G., 222. 244
Penrose, R. A. F., Ufi
Pensa, fl^ lüfi
Pentland 247
Peragallo, P., 223. 22a.
2iüL 232. 2M
Percher, H^^ IM
Pereira da Silva, J. M., 2M
Pereira , Duarte Pacheco,
244
Peretoltschin 413
Perkins, N., MS
Perner, J., üfi
Pemot ih2
Perrine, Ch. D., IM. 305
Perron 4.54
Perry, St. 321
Perthes, J., 44S
Perthuis, de, -tVA
Peter Martyr 244
Peters, C, 245
Petersen, 3.
Petersen, J., 112
Pethö, J., 63. fiA
Petitclerc, P., 2S
Petiton, A., 102.
Petters ilS
PettersBon, 0., 19R. gQfi-
210. 211
Petz, G., äS
Petzoldt A28
Poucker, K., 332. 3.R7 i3iL
iM. 4^ 4M
Peuckert 12
Pezet, F. A., 215
Pfeil, J., m
Philippi, E., ai
Philippi, R. A., 171
Philippson, A., aa. QJl IAjL
•283. 321. 4iü
Philips 155
Piaggia, C, 248
Piatnitzky, P., äfi
Piaz, G. dal, 355
Picard L45
Picart, L., 262
Pickering, W. A., aSl
Pico, Q., 333
Pierpont 433
Pietsch, M., 213
Pike, W., m. 243
Pillsbury 2Ü2
Pimentel 113
Pimpinelli, V., 234
Piolet 153
Pirsson, L. V., LLL 135.
190
Piscator, N. J., 240
Pittier de Fäbrega, H., 3M
Pittman, E. F., Iii, 151
Pizzetti 225. 42Ü
Pjewzow 405. 407. 40R
413
Plagemann, A., 131
Plantamour, Ph., 334
Planten 333
Platania, G., Süü
Plate, L , m. 215
Playfair-Heatley, J. T., 131
Plehn lia
Pleyte, C. M., 333. 335
Plummer, Fr. G., 333
Pobeguin I5ü
Po6ta, Ph., 54
Podoserski 421
Pogio, M. A.,
Pohlig äl
Pöhlmann, R., 123. 131
Polakowsky, 135. IfiL
133
Polenow 414
Pollack 112
Pbllard 133
Poltz, W., 102
Pomba 444. 4Ü3
Pompeckj, J. F., 43. &A.
Poncin, de, 406
Ponel L42
Popow, P. 8^ 4Ü2. 411Ä.
423
Porena, F., 241
Porotow llfi
Porro, Ges., 31
Porro, Fr., 318
Porter, Dev., lÄü. 133
Poschepny, Fr., 54. 93
PosdneefF, A., lüfi. 415
Posdneeff, D., 415
Posewitz, Tb., 63
Postel 433. 43a
Potanin, G. N., 403
Potanin, Frau, 312
Potoni, A., 61
Potoniö, 40. 43. 43
Poulett Weatherley IM
Powell, J. W.f 113. 184.
131
Prayon van Zuylen Uh
Preece, W. H., fi
Prest, W. 231
Preatage 227
Preston, E. D., 23. 24.
234
Pretto, 0. de, 233
Preuille, P., 328
Preufs, Dr., 143
Preyn 413
Price 155
Prince 14Ö
Prior, G. T., 3Ü3
Progrehow, 3i
Prohaska, K., 355
PrÖschold, BL^ Ai]
Prosser, C. 113. 120
Prschewalsky 435
Prytz 451. 453
Ptizin 411
Puga, G. B. y, 306
Puls, C, 215
Pumpilly, R., 113. 134
Purdue, A. IM
Purey-Cast, H. E., lAL
311
Purtweller 454
Pustowitow, P., 95
Putiata, D., lül
Queich, J. J., Iii
Quetelet 18
Rachmanow 422
Radde, G., 312. 335. 325.
396. 421
Radlow 413
Ragozin, Zenaide A., Mfi
Raimondi, A., IM
Kainaud, A., 133
Raisin, Miss C. A., IM
Rajna, Mich., 11. 31
Raraon Paz 173
Ramsay, A. C, 67
Ramaay, W. M., äl 151.
224. 238
Rance, C. E. de, 222
Ran9on 151
Ranke 113
Ransome, F. L., lÜ- *^
Rateau 453
Ratzel, F., 123. 184
Rauff, 73
Ravenstein 431
Reade, T. Meilard, fiL 213.
213
Rebeur- Paschwitz, E. t.,
233^ 283. 5i3ü.2^^
233. 234
Reclus, E., ia4. 311 4Ö
y Google
Ozeanogr. 193-216; Gesch. 217-48; Geophysik 249-370; Kartenproj. 425-62. 505
Redlich, K. A., 60. ai. äl.
109
Redway, J. W., 232
Reed, F. R. Cowper, ZIL
Rees, J. de, äfiü
Reeves, A. M., 22&
Regel, F., IM
Regelmann Mü
Regelmann, A.,
Begelmann, C, 4^^
Regelsperger hM
Rehmann, X., ai2
Reichard, P., M8
Reiche, K., IfiB
Reicbenbach, E. Frhr Stro-
mer y., 122
Reid, H. F., 142. 177. .Mi
34«. äÄl
Beid, J., üld
Rein, J., aiÄ. a25
Reinecke HB
Reinel ^
Beinhertz i21
Reis, 0. M., iB
Reitz
Beitzner i££
Rekstad, J., ä&I
Reling, H., 48
Benauld, Ed., aii 31B
Rennen, J., 21S
Renonard lAZ
Repelin, J., lüfi
Betana, W. E , äai
Betzius, A., 2i8
Rens, Klerk de, aa2
Reuflcb, H., fii 22&. SHä.
ans
BÄvi6 Iß
B^vil, J., üBfl
Rey-Pailhade, de, iM
Beynolds, S. H., ZfL 11
Biaz, de, Zfi
Riban Ül
Ribbe, C, aaä
Bicco 2ü
Biccö, A., 231. aiUL Süfi*
äoa
Bichard, J., llß
Bichardson, B., 'dßh
Bicharz 2^8
Biche, A., 18
Biche-Preller, CLS, du, SS.
352. 3fiO, afifi
Bichter, P. E., fil. 211.
a2iL .'t49. 351
Bichthofen, t., 117. 813
Rickmers, W. R., äli 4^
Biedel, J. G., afl5
Bies, lai
Geogr. Jahrbuch XX.
Rigaud iM
Riggenbach äD
Ripoloschensky, B., M.
Bis, H., aa2
Risiey afiü
Ristori, G-, 323
Bitter, E., 51. II
Ritter, K., SÄ. 4M
Riva, C, 82
Robocchi - Bricchetti 132.
Roberts, Gh., IIS
Robertson, D.,
Robertson, Q. S., 385
Robertson, J., 1^
Robinson I3h
Robinson , C. H., US
Robinson, J., 158
Roblet 152
Roborowski 4Ü8. 4ia
Rocca, F. de, iüfi. ill
Rocholl, A., l&Q
Rockhill Aül
Bodionow 418
Rodrigues d'Oliveira 22fi
Rogers, A., a&2
Rogers, G. 0., Mfl
Böget 145
Rogue, V. G., lai
Rohlfs ta2
Röhn 4^
Rohr, Dr. M. v., 2111
Rohrbach 4M
Röhricht 315
Rolland, G., lüL 131
RoUier, L., &1
Roman I£
Bomanet du Caillaud, F.,
Bomanow, F. P., 41ß
Bomans, de, 12B
Borne, Th., 322
Börner, E. v., 312
Roraswinkel 392/3
Bonciire, Ch. de la, 22£-
223
Boque da Costa, C, 221
Eoquevaire, R. de Flotte de,
130
Rördam, K., 211
Rosberg, J. E., 341
Rosenthal, L., 43
Rosiwal, A., 54. 5JL aß-
fig a2ü
ROSS, J., 4Ü3
Rosset, C. W., aM. 393
Bossi, M. S. de, 22£L aöü
Rossi, U., 22Ö
Rossikow 412. 421
Böfsler 423
Rosthorn, de, 4Ü2
Roth 433
Roth, Ling, 3M
Roth V. Telegd fi4
Rothpietz, A., 52. 53. 51
Rougeyitch 419
Roussel, J., JA
RouTier, G., 4ü2
Rouville, P. G., Zfi. 222
Roux, E., 4Ü5
Rom, J. A. C, Zfi
Bovereto, G., 83
Boy, J. E., 248
RUcker, A., 3. 1£. 8&
Rudolph, E., 22^ 22&.
an
Rudsky, M. P., 2fi3
Rüge, S., 22^ 23£. 433
Buge, W., I3ö
Bugewitsch 419
Rühl, F., Iß
Ruidiaz y Caravia, E., 23&
Rupin, E., 315
Rusch 42D
Ruspoli 135
Rüssel, Frank, IBD
Russell, J. C, llfi. m.
189. im lai. 282. 34S
Rutot, A., 12
Buvarac, V., äifi
Rydberg IM
Ryder, M. C, 2fi. 21fi
Rylke 222
Rzebak 5ß
Saalow 423
Sabatini, Y., lüZ. 3ül
Sabine 5. 3D
Sacco, F., 82. 83. 211.
280. 348
Saderra y Maso, M., 3ü3.
3M. 311
Saija 433. 434. 435. 433.
44Ü. 441
Saintignon, F. de, 2Q1
Saint-Yves, G., 24fl
Saise, W., IM. äfiS
Sako witsch, W., üfi
Saladin 131
Salaignac 402
Salemann 417
Salesski 4JJL 422
Salisbury, R. D., Ifil. 1&2.
273. Ma.34Q.349. 353.
35a, 353
Salomen, W., 52. &H
Salvagnini, A., 22fi
Sanchez 441
Sandberg, Gr., 402
Sandeman, Sir Bob., 384
33
506 Register: Erdmago. 2-36; Geognosie 37-126; Länderk. 127-92 u. 371-424.
Sandler, Gh., 22h. 2A1
Sanson ASfi. 437. 43«
Saonino, S., m
Saporta, G. de, 80
Sapper, K., IjLL 122. IM.
i6n. am aaÄ
Sarasin äM
Sarasin, Gh., aä2
Sarasin, Ed., M2
Sarasin, P., lüü
Sardeson, F., 4ü
Sarrautou, de, A21
Sarudny Ü2
Saströn, M., 3il2
Saubert, Dr. B., 21
Sauer, A., IQ
Saurin liUL m
Sauvaire, 31iJ
Savage- Länder, A. AQh
Saville Kent, W., 112
Sawyer, A. U., iüa. U3
Sayce m
Sayn, Q., Ijß. II
Sayzeff as
Schafarzik, Fr., 3M
Schalch, F., AiL
Schanz, M., 'd22.
Schaper fi. 8. LL 12. 12.
2iL 2iL 212
Schardt, H., 50. 51. 215
SchauinslaDd 162
Schaw 3112
Scbdanko 411
Scheel 2^
Scbefer, Gh., 228
Scheibe 4fi
Scheiner 3i
Schellwien, £., 05
Schenck, A., IM. mS. llü.
IHI. 140. 142. 14:i lAfi
Schcndrikowski 41 fi
Schering, E., U
Schering, K., ä. Ifi, 22.27
Scheuermayer 456
Schiaparelli 12
Schick 4ü2
Schinz L43
SchiÖtz, 0. E., 2fifi. älÄ
Schirokewitsch 41 ft
Schirowsky, W., ä4
Schiscbmarew 4 1 .*>
Schkapski 418
Schlegel, G., 22i aaS
Schleinitz, Frhr. t., Ifiß
Schlichter lAl
Schlebach 139. 433
Scbloesing jun. 1 9g
Schlosser, M., 55
Schlottmann, K., 32fi
Schluet V. Schluetenberg 15
Schmalhausen, J., 08
Scbmeifser l^llL lüfi. 1^
Schmidel, ü., 2AA
Schmidt 4JL2, All
Schmidt, A. (Stuttgart) 4.
222. 224. 3(15
Schmidt, Ad. (Gotha) 3- 2.
2. lü. IL 25
Schmidt, C, 42. 453
Schmidt, Fr., 24
Schmidt, Th., 251
Schneider ii2&. 415
Schneider, K. K., 85
Schnell 130
Schöller IM. 132
Schols 411
Schönberger, Fr., 283
Schott 4M
Schott, C. A., 21- 28
Schott, Gh., 22
Schott, G., 12fix 2ÜL 202.
211. 213. 215
Schräder 436
Schreiber 140^ 442^ 443
Schrenk 416
Schröder, 11^ 4Ö
Schrodt, F., 12
Schroeder van der Kolk, J.
L. C., lüü
Schubert 20
Schuchardt, 423
Schück, A., L L3. 22fi
Schukowski 417
Schulz, E., 43. 442
Schulze 445
Schumacher, £., 44. 45
Schumacher, G., 31^
Schurtz, 400
Schuster, A , 3. 4. fi
Schütte, A , 1Ä2
SchUtz-Holzhausen, y., 113
Schwab, P. Fr., 13. 14
Schwarz, Dr. Fr. v., 12
Schwarz, P., 14. 224.
Schweinfurth, G., 133. IM.
IM
Schwerer 24
Schwerin, H. H. v., 143
Scidmore, E. R., III
Sclater 132
Scott 441. 45fi
Scott Dalgleish, W., 15D
Scott Elliot, G, F., 128.
131. 352
Sederholm, J. J., 23. 2£8.
220. 222. 352
Seeland, F., 14. 325. 351
Seelstrang, A., 112
Segercrantz, W., 220
Seibert 451
Seibt 203
Seidel, SfiL 282
Seidlitz, N. v., 423
Sekiya, S., 203
Selen oi' 423
Seier, Ed., IM
Sella, A., 252
Sella, V., 421
Seile, A., IM
Sello, G., 242
Semenow, P., 402. 41ft
Semenow, W., 411
Semiatscbensky, P , 25
Semon, R., 151. 2M
Senft lül
Sepp 315
Septans 122
Servals 431
Sestini, F., 323
Seutter 242
Sewenow, P., 28
Seybold 3Ii
Seymour Fort 141
Shaler, N. S., 112, UlL
IM. 185. 186^ 212
Sharpe, A., 141
Sherborn 282
Shilling, E. C., IM
Sibirzew, N., ä2
Sibree, J., 153
Siebeck 433
Siebenthal, C. E., Ui
Siebold, Ph. Fr. v., m
322
Siegbert, T., 4D
Sieger, fi^ 331. m 251
Siemiradzki 352
Sievers, W., 123. 154. U*.
303. 410
Siewert, Carlos, 112
Silva, Baldaque da, 228
Silva White, A., 122
Silvestri, A., 3üS
Silvestri, 0., 308
Simon 450. 454
Simon, Q., 388
SimondÄ, W., US. 321
Simonelli, V., 82. 2Ü
Simonowitscb, S., äL
Simony, Fr., 60. 2iLL
Simony, 0., 283
Simpson, Ohas. T., 113.
211. 441
Sinzow, J., 25
SjeroBchewski 413
Sjögren, Hj., 61
Sjöstedt 148
Silveira, Alvaro Astolpbo
da, 123
y Google
Ozeanogr. 193-216; Gesch. 217-48; Geophysik 249-370; Kartenproj. 42f)-62. 507
Skae, IL lü
Skeat, Miss E. G., ID
Skertchly, 8. B. J., IM.
Skuphos, Th., m
Slatin-Pascha IM
Slotemaker 'i^
Smidt, de, LAB
Smith, Dr. Donaldson, IM
Smith, E. A., Ififi
Smith, F. m3
Smith, F. S. P., m
Smith, Gg. Ad., älA
Smith, G. 0., IfiS
Smith, K W., IM
Smith, J. P., lUL aiiS
Smock 4^
Smycka, Fr., 5fi
Smyth, C. H., m
Snelleman aill
Snellen, Maurits, l£
Söbänyi, J., äl2
Sobral 311
Sokolow, N., ai2
Solaoder 13
Söldner AAh. AAA
SoUas, W. J., 112. lÄl.
1£JL ailL 34Z
Söllner 145
Somerset 1 RO
Somerville, Boyle T., IfiÄ.
Ml
Soubeyrao, A., lÄ
Sousa Yiterbo 22J
Spaan, A. J.,
Spamer 4M. 1^
Spanuth-Pöhlde aiU
Sparrow 13fi
Spear, J. R., III
Spencer, J. W., 12SL 175.
IM. lÄL 2M. 2JJL
aai
Spüler, J., MA
Spindler, J B., 2Ü2
Sporck 12&
Spörer, F. W. G., 31
Sprigade, P.,
Spring, w., 2a. laa. aas
Sprdfser 4M
Spurr, J. E., IM. 152
Ssakowitsch 41 1
SaapoBchnikow 412. 4lJß
Ssasonow 41 1
Sseraschewski ^IR
Ssiasow 411
Ssidorow 4^21
Ssilnizki üfi
Sslttnin 4.1 fi. 4lfi
Ssobolew 41 2
Ssokolowski 414
Ssolowzow 42B
Ssuworzew 412
suche, G., äa
Stochowski 4iia
Staggemeier 4aa
Staglieno 22D
Stahl, A. F., ai. aia
Stainier, X., 22
Stamperius, J., 2M.
Stange, P., Ifil. IfiS
Stanley 'MS. 312
Stanton, T. W., 115
Stapf, 0., 291
Stapff, F. M , 321
Starke, Dr., Gü
Staudinger, 1^2. IM
Steeb, V., 451
Steen, 341
Steenstrup, K. J. V., all
Stefanescu, Greg., äl
Stefanescu, S., ai
Stefani, C. di, 83. 84. SU
ä2a
Stefano, G. di, ai. M
Stefanowitsch 414. 416
Stefansson, J., 3Qji
Steifen, l&Su aü2. ilQ
Steffen, J., UÜ
Steffens 1^5
Steger, E., 221
Steinbach, Dr. B., lÄl
Steiner, Dr., 11
Steinmann, G.,58. 121L afiß
Stejneger 414
Stella, A^ aö
Stelling, Ed., 2Ü
Stellwagen 393
Stenin 4l£
Stern, B., 421
Stemeck, t., 252. 2M. 25Z.
Stetten, v., UL IIS
Steuer, A., 44. mi
Stevenson, J. J., llfi. HS.
122
Stevin, S., 245
Stewart 125. 14Ö
stiffe, A, w., aia
Stockfletb, F., 42
Stok, J. P. van der, 2ÜÜ.
2ia. aai
Stoliczka IQÜ
StoUey, E., 41. 42
Stolpe, Hj., 24B
Stone, G. 35fi
Stone, 8. J., aM
Storm, G., 224. 223. 243.
244
Stow 41fi
Stradal, A. G., 3Ü2
Straham, A^ 68. 2&h
Streraoauchow, D., 36
StrÖU 413
Stromer v. Reichenbach, Dr.
E. Frhr., lüü. 122
Stroobant 146
Struben, F. P. T., lüfi.
141
Strukow 412
Stuart-Menteath, P. W., Z4
Stuart-Moncrieff 155
Stubendorff, v., 4115
Stucken berg, A., 24
Stuhlraann 152
Stümcke, M., 42
Stupart, R. F., Ifil» ia2.
a34
Suan I&a
Suefs, F. E., 38- 54. 5fi.
aa. 5iL liKL 214.
3Ü1. aü2. 4Ü5
Sullivan, K. 0., ia2
Suite, B., 248
Supan, A., 92^ 14Ö, 112,
154. Läl. iQ3-gi3 3ai.
aa2. 4Ü2. 4Ü5. 41Ü. 455
Sutherland, A., 2A&
Sutherland, G., 2A&
Sutton, W. J., IfiÜ
Syodmark, £., ££. aü5
Sven Hedin, s. Hedin
Swank, J. M., ia5
Swayne 155
Swettenham, F. A., aai
Swiagin 415
Syraes, R. G., lü
Symons, G. J , 8. 32a
Szachno, M., 113
Szajnocha, W., 54
Szily 451
Tabbert 142
Tacchini, P., 11. IS. 3Ü.
3ÜD
Talko-Hryncewicz 414
Tamai, K., 322
Tanaka, Ak., 39a
Tangye, iL Lincoln, 142
Tappenbeck 152
Taramelli, E., 52
Taramelli, T., 82. 2afi. 529
Taratynow 424
Tarducci, F., 255
Tarnowski, G., 411
Tamutzer, Chr., 355
Tarr, R. S., lafi. lÄl. 331.
aaa. 345
Täte, G. P., aaü
Täte, R., III
Tausch, L. v., 54. 5fi. SO
L-
508 Kegister: Erdraaf?n. 2-36; Geognosie 37-126; Länderk. 127-92 u. 371-424.
Taylor 4Sü
Taylor, F. B., lü 2M.
267. 2iiS
Taylor, F. E., AM.
Tayui, Rinz., äSfi
Teisseyre, L., 9l2
Tclegd, Roth V., 61
Teller, Fr., äA. £2
Teilini, Ach., SM-
Tempier 223
Temple, R. C, aS^
Ten Kate aiL5
Teran, L. Gömez de, ^
Torlandey, E., 3A5
Termier, P., 2iL ZI. aifi
Teuchof 42S
Thacher, J. B., 2^
Thackeray, E. T., aai
Thalön, R., 19
Thesleff, A., äAl
Thgvenet 2fia
Thevenot, J.,
Thiesen 2^
Thiriet, A., 13
Thome, P., ä^ß
Thompson, B., äl3
Thomson, A. S., 2il2
Thomson, B., Lfil
Thomson, JBL C, SM
Thomson, J. P., ih&
Thonberg 421
Thorburn 4üfi
Thomton MA
Thoroddsen, Th., 125. 233.
Thorpe liL 23
Thoulet, J., Läi 196".
204. äiüL 3uil
Thuillier 315. 3^2
Thürach, T., 4Q
Thürach, 43. dM
Thwaites, G., 2iiü
Thynnes 2A1
Ticheew 412
Tiesfen, E., A2.
Tietze, E., 5A
Tigerstedt, A. F., 03. 3fi2
Tillo, A. T., 5- 25.
4ÜiL 4Aß
TiUo, E., 42
Tilmant 42B
Timmermann 390
Timofeew 423
Tissandier, A., 3Ä9
Tissot 424. 421. 435. 43fi
Tittel, E., 42
Tobler, A., 51. 53. 230
Todd, J. E., Iii Ufi.
35S
Toll, E. V., aa. lifi, afia.
414
Tomaschek aifi
Tommasi, A., 31. 32
Tonty 24fi
Torcapel, A., 13
Törnebohm, A. E., 35
Tomquist, A,, 44. 32
Torres Campos Aifi
Totleben 452
Toucas, A., Z£
Touche, La, äa2
Toula, F., ;iS. 55. 35. 83*
äl. 92. lül. Iü2s 2üi*
312. 352
Toulotte 130
Toutee 143
Trabucco, G., 33. 34. aM
Traül, E. D., 243
Trautschold, H., 211
Traverso, St., 52* 81. 83.
38. ins. im
Treille, G., IM
Tripp, C, 381
Tristram, fl. B., 333
Tronow 412
Trotha, v, 133
Trotter, J. K., Ifiö
Troye 142
Track 448
Trunk 455
Tschebyschew 424. 421
Tschechow 415
Tschekanowski 414
Tscheng- ki-Tong 4Ü2 ;
Tschermak, G., 90 |
Tschernyschew, Th., 33.1
123
Tschuganow 41 6
Tuccimei, G., 35
Tuck 333
Tucker 133
Tulloch, A. B., 2Ü1
Tully, K., 334
Tupper, Ch^ 113
Turnbull, Th , 232
Turner, H. W., LL5. 113
Tursky, M. K., 34
Twarianowitsch 422
Twynara, E., 151
Tyler, C. BL Dalby-, 3ü3 j
Tyrrell, J. B., 125. 116. ;
113. JÄL 212. 353 ;
I
Uchtomski, E., 41Ö ■
Üchtritz, V., 144. 143 1
üdden, J. A., 131. 35i
ügnonino, G., 233
Uhle, 131
Uhle, W., 323. 323
üblich, F., 13
Uhlig, V., 38
I Ule, E., 123
1 Upham, P. W., 114. ÜL
115. 133. 235.266. 267.
233. aia. 338.339.340.
aiL a54.25i.m mj.
333. 331
ünsworth, Urs., äÄl
Urios, Sat., 397
Ursyn-Pruszynski 434
Uwarow, Gräfin, 423
Uzielli, G., 222.
Vacek, U., 54. 58. fiL
2SD
Yadian 244
Valentin, J., 124. 112
Vallery 434
Vallot, J., 52
Valsecha, G. de, 241
Vanderbeym 135
Vanhöffen, E., 213
Vankov, L,, 83
Vasconcellos Pereira Cabral,
Fr. A. de, 255
Vasseur, G., 14. Zfi. m
Vaughan, A., 213
Vaughan, K. B., 313
Vaughan, T. W., Ui
Vedel, 23. 23
Veeder 23
Veloz, B , 223
Velthuyzen, H.. IM
Venukoff äS. 254. 335
Verbeek, R. a IL, 313
Vermeule, C. A., 13L 453
Yersepuy, M., 128
VerStraeten, Th., 322
Verworn, M., 312
Veth, Dr. P. J., 3. 334
Vetter 241
Vicentini, G., 28L 288.
2M. 3M
Vidal, J. Montero y, 231
Vignols, M. L., 242
Vülard, de, 431
ViUerceau, Y., 431
Vinassa, P. E de Begny,
233
Vincent 123
Vincigoerra, D., 331
Vines 131
Viola, C, 85. 33
Virchow, R., ^
Vir6, Arm., 313
Virgilio, Fr., 8L 222. 348
Viscio, G. del, äÜÖ
Visscher, N. J., 243
Viterbo, Sousa, 222. 24Ä
Vivien, J., 33D
Vogan, Arthur J., 155
y Google
Ozeanogr. 193-216; Gesch. 217-48; Geophysik 249-370); Kartenproj 425-62. 509
Vogel, Chr., 45. 3Äfi
Vogel, F., IM
Vogel, P., 2a
Vogeler 443. iü
Voisin B2&
Volkens IM
Voller, A., a22
Volterra, V., 2&1
Völtzkow, Dr., IM
Volz, W., la. 53. 3Ü2
Vopell, 2A1
VossioD, L., 3M
Vuillot L5i
Waagen, W,, afiL IM
Wade, iL T., iül
"Wagner, Hans m
Wagner, Hermann, 194.
Uli 222. 22(L
274. 4.i8. 4iLL 402
Wahlroos, Ach., 213
Wahnschaffe, F., 4Ü
Walcott, Ch. D., LLä. llfi.
L2IL IM. 2M
WaldseemfiUer 21i
Walker M3
Walker, J. B., 231
Walker, J. T., aa2
Wallace, R., lAi äfil
Wallace, W., US
Wallerius, J. D., fifi
Walleser, M., 224
Walter, E., älA, 115
Walther, J., ISS
Warburg, 0., m. US.
Ward, L. F., SD
Warner, Lee-, 381
Warren, IL E , 203
Warrington Smyth, Sfil
Warth, 1Ü3
Washington, fl- S , SiL
1Ü2
Wasiliew, V., 4Ü2
Wassiliew 422
Watson Lfi
Watson, A. Blair, lAß
Watson, Th. L., 115
Watt, G., ä&l
AVatteyne, V., 12L Ififi
Watts, W. W., ZfL 112.
330
Wauters, A. J., 144. 145.
I4fi. 211
Wauwermans 240. 446
Weatherley, Poulett, 14fi
Weber ü
Weber, R., 2fi2
Weber v. Ebenhof 325
Weed,W.H^ LLl. iSfLiai
Geogr. Jahrbuch XX.
Wceks, E., ai2
Week«, J. D., 120- IfiS
Weilemann, A., 'äQ
Weis 4^
Weifs, A., 4fi
Weifs, E , 44
Woixler, A., 2S1
Wellby 4Ü1
Wells, Ch. F., ififi
Wells, L., aia
Wells, L. A^ 155
Welsch, J., 13. Z4. 1Ü6
Wenckstern, Fr. t., 211
Wencslan de Lima &ü
Wenukoff 4Q5
Wenzl, F., 14
Werner Ahl
Werther ISfi. 14Ü
Werveke, L. van, 4Ü. 44
Wesnukow 446
Wesselowski 423
West, R. aifi
Westenberg aüä
Westenrieder, L. v,, 248
Westgate, L. G., 32D
Weston, W., äUS
Westphal, A., 2Ü3
Wettstein, v., 82
Weule, K., lÄÜ- 195.
Weyer, G. D-, I
Weyhe 12a- läS. 14Ö. 145.
i.'")2. ir)3. IM. 1£2
WhartoD, W. J. L., 344
Wheeler, W. 201
Whipple, G., 15. 2Ü3
Whiston 6. 8
Whitaker, W., 322
Wbito, Ch. 115. m
White, J. C, U4. äfiÜ
White, S., 24ß
White, T. G., 12Ü
Whitman Gross IM
Whitney 184
Wichmann, A,, IMi 141.
141 UP. 1A7 L^n. 152.
an.<i Mü. 'tfli ■'^9fi- äfifi
Widdicombe, J., 143
Widemann 138
Wiechel 440
Wien, W., IM
Wierzbicki, Dr , 14
Wieser, F. v , 221
Wiggins 4 1 1
Wiik, F. G., 93
Wiknikow 421
Wilcke, J. 0., a
Wilcox, W. D., 1E£l 332
Wild, HL 2a 2^
Wilde 8
Wilkinson, W. F., 1Ü2
Wilkizki 411
Williams, E. l&i 358
Williams, G. H., 114
Williams, iL ^ lia
Willis, B,, Ifiü. 184. lÄBL
IM
Wilmer, iL C, 143
Wilmot, A., 141
Wilson IM
Wilson, Miss A. C, 282
Wilson, A. G., MQ
Wilson, Ch^ IM. SM
Wilson, C. W., 243
Wilson, E, 33
Wilson, iL M., 382
Wilson, S. G., 3aü
Wiman, C^ fifi
Wimmenauer 455
Winchell 183
Winckel 332
Wind, C. 11}
Winkelin, F., 35fi
Winnikow 422
Winslow, A., 118
Winsor, J., 233. 234. 233
Winterfeld, F., 43
Winton, F. W. de, 248
I Wissotzki, N., 34- 33. 410.
411
Witaschewski 416
Witsen, N., 241
Witt, 334
Witte, E., 201
Woeikow, A., 20. 362 331.
41iü, 414
Wohltmann 123. 141
Wolf, C, 43Ü
Wolf, R., 5. 30. ai
j Wolf, Th., 125- 135
Wolfer, A., 30. 31
Wolff, J. E., Lia. 112
j Wolkenhauer, W., 218
I Wolcott 453
: Wolynski, A., 245
Wood 230
Wood, Miss E. M. R., Z0
Woodford, 0. M., IM
Woodrow, G. M., äiüi
Woodthorpe, R. G., 386
Woodward 138. 154- 185
j Woodward, IL B., 62. fifi.
äl4
Woodward, P., LH
Woodworth, J. B., 323-
.<<A0. 3äS
Woolley 410
Worsfold 140
Wosnessenski 422
Wrangel 412
34
510 Register: Erdmagn. 2-36; Geogi^osie 37-126; Länderk. 127-98
Wrigbt, e.Pr.B., 183. 189.
240. 314. 358. 367
Wright, W., 376
Wuario, L., 184
Wysogorski, 48
Wysotzki, 94. 98. 410.
411
Tarza, D. E. A. de, 79
Yates, 0. V., 380
Toe, Sh., 386
Xokoyama* M., 101
York«, V. W., 876
Tonng, J. W., 396
YouDghusband, F. £., 372.
884. 404
Yves, G. Saint-, 840. 846.
848
Zaborowski 390
ZaiMtgoa, D., 84
Zachariao 433
Zabalka, C, 55
Zabn, J. y., 224
Zaneeehia 374
Zaragoza, J., 236
Zareczny, S., 54
Z«hd«ii 454
ZeQler, R., 100. 109
Zeifsig, C, 9
ZeUer, H. ü., 50. 439. 448
Zenger, Cb. V., 897
Zenkar, 6., U7
Zqipe, F., 109
Ziegenhorn 139
Ziegler, J., 244. 448
Zimbal«iiko 417
Zimmerer, H., 948. 846.
374
Zimmermann, F. W. R.,
129. 381. 382
Zintgraff, Dr., 158
Zirkel, i\, 104
Zondemn, U., 158. S47>
390. 391. 392. 393
Zorbriggen 163. 167
Zürcher, Ph., 78. 278. 27»
ZnykD, Pnyoii van, 145
Draek der Bagdliard-Beylienebeii Hof bwelidnaekerei in Gotha.
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